Fürs Protokoll: Zwei Grüne bei der Bundeswehr
Vor zwei Tagen haben die Grünen-Abgeordneten Cem Özdemir und Tobias Lindner in der FAZ einen Gastbeitrag unter der Überschrift veröffentlicht Warum grüne Außenpolitik die Bundeswehr braucht (leider hinter Paywall und deshalb nicht frei zugänglich). Jetzt haben die beiden Parlamentarier auch praktisch nachgelegt: Auf Instagram zeigten sie sich am (gestrigen) Donnerstag im Bundeswehr-Flecktarn als Oberleutnante – offensichtlich vorläufiger Dienstgrad – in Munster.
Özdemir schrieb dazu auf seinem Instagram-Account:
Ein Grüner bei der Bundeswehr – passt das zusammen? Ich finde: Ja. Egal ob Grüner oder nicht, als Abgeordnete des Bundestags entscheiden wir darüber, ob wir Soldat*innen in Einsätze schicken, zum Beispiel im Rahmen von EU- und Nato-Missionen. Damit setzen wir auch das Leben der Soldat*innen aufs Spiel. Diese Verantwortung ist einer der schwersten, die wir als Abgeordnete tragen. Es fällt uns niemals leicht, die Bundeswehr in einen Auslandseinsatz zu schicken. Für @tobias.lindner.mdb und mich gehört es daher dazu, eine Woche am Alltag der Truppe teilzunehmen und uns mit den Soldat*innen intensiv auszutauschen.
Für die Zukunft wünsche ich mir eine Bundeswehr mit funktionierender Ausstattung. Eine Bundeswehr, die so vielfältig ist wie unsere Gesellschaft. Eine Bundeswehr, die die Werte unseres Grundgesetzes hochhält. Eine Bundeswehr, die europäisch denkt und handelt und international für Frieden und Sicherheit eintritt.
Auf die Erfahrungsberichte der beiden von dieser Info-Wehrübung, pardon, das heißt jetzt Info-DVAG, bin ich ja gespannt. Und auf eventuelle Folgerungen für die praktische Politik.
Nachtrag: Aus einigen Kommentaren geht hervor, dass der Sinn (und die Umstände) einer solchen Info-DVAG teilweise völlig unbekannt sind. Deshalb zur Ergänzung aus den entsprechenden Infos, hier mal von der Streitkräftebasis (das gilt sinngemäß natürlich für alle Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche):
Die „Dienstliche Veranstaltung zur Information“ dient der Gewinnung von Führungskräften aus dem zivilen Bereich sowie von politischen Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern als Multiplikatorinnen / Multiplikatoren für die Unterstützung der sicherheits- und verteidigungspolitischen Aufgaben und Zielsetzungen der Bundeswehr sowie deren Neuausrichtung.
Ziel einer InfoDVag SKB ist es darüber hinaus, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die besonderen Aufgaben und die daraus resultierenden Herausforderungen der Streitkräftebasis als weltweit tätiger Service-Provider für die gesamte Bundeswehr sowie als interessanter Kooperationspartner für Wirtschaft und Behörden, aber auch Regierungsorganisationen und Nicht-Regierungsorganisationen nahe zu bringen. Unmittelbare Eindrücke durch persönliche Teilnahme an ausgewählten Teilen soldatischen Lebens sollen die gewonnenen Erkenntnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abrunden, um so künftig im eigenen Einflussbereich als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für die Streitkräftebasis wirken zu können.
An einer DVag können folgende Personen teilnehmen:
• Hochrangige zivile Führungskräfte aus Wirtschaft, Öffentlichem Dienst und Wissenschaft, Vertreter von Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Fachverbänden sowie Gewerkschaften und Nicht-Regierungsorganisationen; hohe Beamtinnen und Beamte außerhalb des Geschäftsbereiches des BMVg, Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sowie ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Bildung, Forschung und Medien;
• Mitglieder des Deutschen Bundestages, der Länderparlamente und deutsche Abgeordnete des Europäischen Parlamentes sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Abgeordneten und Fraktionen;
• Sonstige herausragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie andere für die Öffentlichkeitsarbeit in Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik wichtige Meinungsbildnerinnen oder Meinungsbildner.
Nachtrag 2: Die Meldung des Heeres dazu:
Das Ausbildungszentrum Munster begrüßt 46 zivile Führungskräfte
(als pdf-Datei: 20190613_Info-DVAG_Heer_Munster)
(Foto: Screenshot von Özdemirs Instagram-Account)
Sorry, die Kommentarfunktion war irrtümlich deaktiviert und ist jetzt freigeschaltet.
Ein überraschendes Bild für mich. Ich finde es gut, es zeigt, das die Grünen endgültig in der Realpolitik angekommen sind.
Befremdlich finde ich den Wunsch nach einer funktionierenden Bundeswehr von Herrn Özdemir. Die wünsche ich mir auch, aber er und Herr Lindner haben es doch in der Hand, das umzusetzen.
Ich hoffe, es bleibt nicht bei Lippenbekenntnissen, die Bundeswehr hätte es verdient und sehr nötig.
„Für die Zukunft wünsche ich mir eine Bundeswehr […] die die Werte unseres Grundgesetzes hochhält.“ -Soll das implizieren, dass das aktuell nicht der Fall ist?
In der Opposition kann man viees fordern/versprechen.
Sehr schön… eigentlich sollten alle Parlamentarier eine InfoWÜ machen, nur um zu wissen über was und wen sie da bei Mandatsabstimmungen eigentlich entscheiden.
Ich persönlich hatte in meiner Dienstzeit ein Erlebnis mit MdL’s (Schleswig-Holstein). Da waren wir zu Besuch im Landtag in Kiel und Gäste des Landtagspräsidenten. Dieser führte uns persönlich durchs Haus und dem Anlass entsprechend waren wir alle in Erstergeige.
Zum Schluss der Tour waren wir auf dem Weg ins Büro vom Präsidenten für das Gruppenfoto und eine Tasse Kaffee. Der Weg führte an den Fraktionsräumen der LINKEN vorbei. Sofort kamen Laute rufe aus den Büros von Abgeordneten und Fraktionsmitarbeitern ….
„Wer hat die Soldaten hier rein gelassen?“ ….
„Soldaten wollen wir hier nicht!“….
„Raus mit der Bande!“
Dem LT Präses. war es sichtbar peinlich. Ich fand es würdelos und dachte mir „ich diene auch um eure Freiheit zu erhalten.“
@sidaf
Die Aussage Özdemirs impliziert das in sich selbst in keinester Weise. Sie würden es lediglich hineininterpretieren und zwar willentlich unwohlgesonnen, negativ unterstellend.
Die Aussage ist lediglich Ausdruck seines Wunsches des Bildes der Bundeswehr.
Was ist gegen ein solches Bild einzuwenden?
Eine gute Sache, dass Parlamentarier, Abgeordnete und Politiker sich so für die Bw interessieren. So kann mit mehr Verständniss über die Bw debattiert werfen. Gutes Beispiel. Müssen sich nur noch mit unserem Eid vertraut machen. Wir schwören nicht auf eine internationale Organisationen oder die EU sondern auf die Bundesrepublik
Das ist zweifellos die sicherheitspolitische Nachricht des Tages. Die Ereignisse am Persischen Golf werden im Vergleich dazu total überbewertet. Morgen ist übrigens wieder der „Tag der Bundeswehr“, der mehr als genug Material für weitere ähnlich interessante und relevante Geschichten liefern sollte.
Woher haben die ihren Dienstgrad? Wieso Oberleutnant und nicht gleich Hauptmann oder Major? Wird das ausgewürfelt, oder wie? Stehen die (nur weil sie eine Uniform tragen) auch in einem Vorgesetztenverhältnis gem. VVO? Dürfen die wirklich rechtskräftige Befehle erteilen? Dürfen die Erzieherische Massnahmen anwenden? Unsereiner musste sehr aufwändige Lehrgänge und Ausbildungen durchlaufen um adäquate Dienstgrade zu erreichen
Ein Schlag in die Fresse für jeden Oberleutnant! Für Wählerstimmen tut man das was man hasst und hüllt sich in Flecktarn. Auch die Grünen standen schon mal in Regierungsverantwortung und dort wurde auch gesparrt sowie runtergewirtschaftet, trotz Kosovo Konflikt.
Zunächst wünsche ich Cem Oezdemir und Tobias Lindner viel Freude bei ihrer Info-DVAg und grüße mit einem donnernden Panzer Hurra ins Mekka der Panzertruppe!
Die gewünschte Bundeswehr aus Staatsbürgern in Uniform, die das Grundgesetz hochhalten, ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellen und mit funktionierendem Gerät ausgestattet sind, gab es in weiten Teilen schon. Sie lässt sich mit einem mutigen politischen Schritt wieder schaffen – nämlich mit der Einführung einer sinnvoll ausgestalteten Wehr- bzw. Dienstpflicht für Männer, Frauen und Diverse, der Erhöhung des Verteidigungshaushaltes sowie dem Nutzen eigenen Sachverstandes statt teurer Beratung.
@ Pio-Fritz
Tobias Lindner hat sich ja aus meiner Sicht wirklich mit (meistens) sehr rationalen Argumenten, fundierter Kritik am Regierungshandeln wenn Sie angebracht war und Sachkenntnis in der verteidigungspolitischen Diskussion der letzten Jahre hervorgetan. Ich hab den Eindruck da nimmt einer seinen Job ziemlich ernst und hat gleichzeitig noch Spaß daran…find ich gut.
@TW: Ihnen ist sicher klar dass das Posting zur politischen Diskussion einlädt? Bitte dann nicht aufregen..;-)
[Politische Diskussion ist ja nicht das Problem, das Problem sind pöbelnde Ahnungslose, die ihre Unkenntnis der Info-DVAG mit ihrem Hass auf die Grünen verbinden… diese Kommentare werden entsorgt. T.W.]
InfoDVag sind in der A 1300 die Reserve geregelt. Die Teilnehmenden bekommen den zeitweilige Dienstgrad Oberleutnant für die Dauer der Veranstaltung.
@Luftwebel
machen sie doch Mal Wikipedia auf und lesen den Beitrag zur „Informationswehrübung“ es handelt sich dabei um eine PR Maßnahme um Vertretern aus Politik, Wirtschaft die BW bzw. die TSK/OrgBereich vorzuführen und gut Wetter zu machen.
@Luftwebel @Hinze
Hier werden Sie geholfen:
Übersicht der Veranstaltungen mit zivilen Führungskräften der verschiedenen OrgBereiche (InfoDVag)
wie TW das ja schon angerissen hat.
[Ich hab den Link mal etwas übersichtlicher gemacht… T.W.]
Ich finde diese Aktion richtig, wichtig für die Bundeswehr und gut. Und ich glaube auch, daß die beiden MdB die notwendige sozioempathische Intelligenz besitzen den vorübergehenden Dienstgrad adäquat zu repräsentieren und ihre Rolle entsprechend wahrzunehmen. Ich denke solche DVags sind der Bundeswehr sehr nützlich.
An sich eine gute Sache um einen kleinen Einblick in die Truppe zu bekommen.
Man kann nur hoffen das die „Kameraden“ Oberleutnant nicht nur schön gemachte Powerpointpräsentationen zu sehen bekommen. Hatten mal MdL´s da, war aber auch alles schön für diese zurecht gemacht, von der Truppe nichts gesehen was Sie nicht sehen sollten.
Herrn Lindner traue ich Fachexpertise zu, als Mitglied des Verteidigungsausschusses hat er immer wieder die Finger in die Wunde gelegt und das nicht nur „weil Opposition“. Bei Herrn Özdemir hinterlässt das Bild den Eindruck des Unwohlseins in Uniform ;)
@ Thomas Melber
Der Link beantwortet meine Fragen nicht
Wie sich Cem Özdemir so die Bundeswehr wünscht. Also beim Tagesbefehl zum Amtsantritt von vdL tauchte da auch noch das Wort „schlagkräftig“ auf…
Aber vielleicht sollte man hier nicht zu spitzfindig herangehen. Ich sehe jedenfalls auch keine pauschale Diffamierung aller Soldaten, wenn Özdemir den Grundgesetz-Bezug mit hereinnimmt. Es gibt nunmal – leider – Soldaten, denen man die Verteidigung der Verfassung eigentlich nicht überlassen möchte. Und diesen Punkt darf man (muss man) auch offen ansprechen.
@JPW:
Sie meinen mit „Spiegelbild der Gesellschaft“ natürlich das Spiegelbild des männlichen, eher konservativen Teils der Gesellschaft, oder?
#alterweißermann ;-)
@Pio-Fritz:
Ihnen ist schon bewusst, dass die Grünen seit 2005 in der Opposition sind, Herr Lindner erst seit 2011 im Bundestag sitzt und Herr Özdemir von 1998-2002 Innenpolitik gemacht hat?
Die politische Verantwortung für den Zustand der Bundeswehr liegt doch recht eindeutig bei CDU/CSU.
@Landmatrose:
+1
@ K.B.
„@Pio-Fritz:
Ihnen ist schon bewusst, dass die Grünen seit 2005 in der Opposition sind, Herr Lindner erst seit 2011 im Bundestag sitzt und Herr Özdemir von 1998-2002 Innenpolitik gemacht hat?
Die politische Verantwortung für den Zustand der Bundeswehr liegt doch recht eindeutig bei CDU/CSU.“
Ganz genau so ist.
Die CDU/CSU hat einen wesentlichen Anteil am aktuellen Zustand der Bundeswehr.
Wenn man immer nur den Blick Richtung schwarzer Null hat, kommt die tatsächliche Rechnung einfach ein paar Jahre später.
Aber dafür doppelt so teuer…
Und das wird uns noch in einigen anderen Bereichen blühen, wo konservativ gewirtschaftet wurde und wird.
@Luftwebel sagt: 14.06.2019 um 12:01 Uhr
Vielleicht wollen Sie Ihre Fragen auch gar nicht beantwortet bekommen? Mehrere Kommentatoren haben Ihnen fundiert geantwortet, zuerst
@David sagt:14.06.2019 um 11:34 Uhr
“ InfoDVag sind in der A 1300 die Reserve geregelt. Die Teilnehmenden bekommen den zeitweilige Dienstgrad Oberleutnant für die Dauer der Veranstaltung.“
Wenn Sie Aktiver sind, Vorschrift nehmen, reinschauen, durchlesen, durchatmen. Wenn nicht, sollten Ihnen die anderen Antworten reichen. Sinnloses rumpöbeln bringt uns alle nicht weiter.
@Hinze
„Ein Schlag in die Fresse für jeden Oberleutnant“!
Die Info-DVAG, ex Info-WÜ, ex „Wehrübung zivile Führungskräfte“ gibt es seit 30 (+) Jahren, traditionell für das Heer an der PzTrS, nunmehr Ausbildungszentrum Munster mit Unterstützung der Pz(L)Brig 9.
Der vorläufige Dienstgrad Olt ist, siehe vorherige Beiträge, in DV geregelt. Ausnahmen gelten für solche Teilnehmer, die einen höheren Dienstgrad d.R. inne haben.
Teilnehmer waren seit jeher Politiker der im BT/LT vertretenen Parteien, Führungspersonal aus Wirtschaft, Verwaltung und Polizeien sowie Zoll.
Kein aktiver Olt muss sich um etwaige Benachteiligung sorgen. Nach meist 10 tägiger DVAG ist Herr Olt Özdemir, MdB wieder Herr Özdemir, MdB.
„in die Fresse“ passt also ganz und gar nicht, weder hier noch in der Politik.
@K.B. sagt:14.06.2019 um 12:57 Uhr
„Ihnen ist schon bewusst, dass die Grünen seit 2005 in der Opposition sind, Herr Lindner erst seit 2011 im Bundestag sitzt und Herr Özdemir von 1998-2002 Innenpolitik gemacht hat?
Die politische Verantwortung für den Zustand der Bundeswehr liegt doch recht eindeutig bei CDU/CSU“
Ich wäre Ihnen verbunden, Sie würden meinen Post genau lesen und nicht Ihre Interpretation davon kommentieren. Ich habe niemanden irgendeine Verantwortung zugewiesen. Ich habe lediglich angemerkt, das die beiden MdB genau an der richtigen Stelle sitzen, wenn sie etwas verändern wollen. Sie müssen es nur machen. nicht mehr und nicht weniger.
In den Ausschüssen sitzt auch die Opposition, das sollte man nicht außer acht lassen.
Zusatzfrage zum Punkt „eine Woche am Alltag der Truppe teilnehmen“:
Wie viel Zeit werden die beiden mit Warten und Herumschlagen mit Bürokratie-Monstern verbringen? :-)
@Luftwebel:
David hat doch das entscheidende gesagt: Zentralrichtlinie A2-1300 „Die Reserve der Bundeswehr“ –> „Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kann für die Dauer der InfoDVag der zeitweilige Dienstgrad „Oberleutnant“ nach § 5 Abs. 3 Satz 6 der SLV verliehen werden […].“
„Wieso Oberleutnant und nicht gleich Hauptmann oder Major? Wird das ausgewürfelt, oder wie?“
Die A2-1300 wird vom Streitkräfteamt herausgegeben.
E-Mail: KdoSKBPiZSKB@bundeswehr.org
(Sorry, der war unfair.)
„Stehen die (nur weil sie eine Uniform tragen) auch in einem Vorgesetztenverhältnis gem. VVO? Dürfen die wirklich rechtskräftige Befehle erteilen? Dürfen die Erzieherische Massnahmen anwenden?“
Ich habe nichts gefunden, was dem juristisch entgegensteht.
Aber sind wir doch mal ehrlich. Sollen die als Schütze durch die Kaserne laufen? Bei der derzeitigen Altersstruktur hält die ein Stuffz für neue Rekruten und kackt sie an, weil sie die Hände in der Hosentasche haben. So viel zum Thema Alltagserlebnis…
Da ist doch der Oberleutnant der genau richtige Dienstgrad. Mannschafter hören darauf, was Oberleutnante sagen und verhalten sich anständig, Unteroffiziere wissen, dass Oberleutnante eigentlich keine Ahnung haben, machen aber aus Großzügigkeit in den meisten Fällen, was sie gesagt bekommen. Bei groben Fehlern der Oberleutnante schreiten sie ein. Und die Offiziere haben hoffentlich in PolBil aufgepasst und wissen, wen sie da vor sich haben.
Bevor zu viel Neid auftaucht, beachte man den zweiten Halbsatz aus der A2-1300 (oben weggelassen):
„Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kann für die Dauer der InfoDVag der zeitweilige Dienstgrad „Oberleutnant“ nach § 5 Abs. 3 Satz 6 der SLV verliehen werden, der mit Beendigung der InfoDVag ohne weitere Ansprüche wieder entfällt.“
Es handelt sich natürlich um eine PR Aktion der Grünen. Glaubt einer von Ihnen tatsächlich was er hier schreibt?
Was ist wohl mit dem “Spiegelbild der Gesellschaft“ gemeint???
Zersetzung eines bislang weitestgehend homogenen Kreises an größtenteils intrinsisch – und eher patriotisch motivierten Männern.
Weltweit macht man sich nicht nur über die deutsche Regierung, sondern auch über die Bundeswehr u deren SP Setzung lustig.
Man redet in den durch die Masse der Bevölkerung konsumierten Medien bereits von einem Robert Habeck als BK u alle Kinder hüpfen für den grünen KlimaHype.
Was hier passiert ist “Foot-in-the-door“ Taktik, ansonsten würden diese beiden MdB nicht alles im Minutentakt in den sozialen Medien PROPAGIEREN! Soldaten u Polizisten wählen primär konservative Parteien. Hier soll ein Schritt in entgegen gesetzte Richtung getan werden. Davon mag ein jeder halten was er will, zu bedenken gebe ich nur, dass die Grünen uns in jeden Einsatz mitentsandt haben u gleichzeitig das Bild der Soldaten in der Öffentlichkeit diskreditieren.
Also, rate ich einigen meiner Vorkommentatoren sich 1. mit der Geschichte, den pol. Grundsätzen u derzeitigen personellen Konstellation der Grünen in den Landtagen u im Bundestag zu befassen und
2. wen die Grünen mitfinanzieren u wer ab u zu Soldaten oder Wehrmaterial in der Öffentlichkeit angreift (körperliche Attacken, Brandstiftung etc.).
Und dann, dann denken Sie noch einmal darüber nach, welche positiven Aspekte Soldaten von grünen Politikern zu erwarten haben…
[Für dummschwafelige rechte Propaganda – „Zersetzung eines bislang weitestgehend homogenen Kreises an größtenteils intrinsisch – und eher patriotisch motivierten Männern“ – gibt’s genügend einschlägige Webangebote, das muss nicht hier abgesondert werden. Ihr Kommentar ist hart an der Grenze zu justiziablen Behauptungen. So was findet hier nicht statt. T.W.]
@Hinze @Luftwebel
Bevor Sie sich hier so negativ über die InfoDVag äussern, bitte erkundigen Sie sich bitte vorher über Ablauf und Ziele der Veranstaltung, welche alle OrgBereiche jährlich durchführen. Alle Teilnehmer müssen zu Beginn ganz offiziell das Gelöbnis abgeben und sind somit Soldat. Das ist schon einmal ein sehr positiver Schritt und Bekenntnis, gerade für ungediente Politiker. Sofern es in der Vergangenheit eine „Verweigerung des Wehrdienst“ gab, geht dieser Schritt nur, wenn die Verweigerung zugenommen wird.
Ich habe bereits 2x (SKB /Lw) an einer InfoDVag teilgenommen. Da ich aus der Privatwirtschaft komme (keine Berührung mit Militär), habe ich dafür sogar jeweils 1 bzw. 2 Wochen Urlaub genommen (bei Angestellten aus dem öffentlichen Dienst ist das wohl anders). Gerade für zivile Führungskräfte ist dies eine Veranstaltung um Einblick und Verständnis für die Bundeswehr zu erhalten. Ich hatte danach viel mehr Verständnis, wenn meine 2 beorderten Reservisten wieder einmal eine Freistellung beantragten, damit sie Reservedienst leisteten können. Auch in meinem persönlichen Umfeld ( in welchem BW nur noch sporadisch vorkommt, da im weiten Umkreis Militär nicht mehr existiert) führe ich seither Diskussionen zu diesem Thema viel offener „pro Bundeswehr“ und vor allem Würdige ich die Leistung der Soldaten viel offensiver in der Öffentlichkeit.
Bei den Veranstaltungen, an welchen ich teilgenommen habe, haben jeweils auch Grüne Mandatsträger teilgenommen. Interessant dabei war, dass eine Grüne Mandatsträgerin bei obligatorischen Schießwettbewerb als eine der Besten abgeschnitten hat. Auf das Siegerfoto wollte sie aber nicht, denn sie wollte nicht, dass es ein Foto mit ihr und einer Waffe gibt. Übriges auch ein Pfarrer war bei einer der Veranstaltungen.
Alles in allem kann ich nur sagen, toll organisierte Veranstaltung mit motivierten Teilnehmern aus der Truppe. Ich bin mir sicher gerade auch die Diskussionen mit den Aktiven im Rahmen der Veranstaltung bzw. an den Abenden sind für alle Beteiligten ein echter Mehrwert.
AS
Frech: sind die Beiden damit nicht ein paar Schritte weiter als die IBUK? ;-)
Im Ernst: sehr gut – konsequent
@CaSiMi
Prima Darstellung, danke.
@K.B.
„… Zeit werden die beiden mit Warten und Herumschlagen mit Bürokratie-Monstern verbringen“? – Nahezu keine, von Ein/Auskleidung abgesehen, die aber stets auch ruck-zuck beendet wird.
Die Herren – und ab und an Damen – hören viel SiPo, erfahren ein wenig WuG-, Schieß- und Gefechtsausbildung, marschieren angeleitet bei Tag und Nacht und treffen Truppe.
Ich habe in ca einem Dutzend Durchgängen als Angehöriger L9 bzw PzTrS, von Ausnahmen abgesehen, nur Positives gehört. Nicht selten kamen Teilnehmer auf eigenen Wunsch mehrfach wieder.
Bw stellt sich auf keiner anderen Veranstaltung glaubhafter und nachhaltiger dar, gewinnt Multiplikatoren.
Weitermachen, ad infinitum.
Ich habe mir den Dienstgrad Oberleutnant erkämpft und dann kommen die zwei an und kriegen die Schulterstücke hinterhergeworfen, zumal der eine nicht mal sein Barett ordentlich aufsetzen kann.
Natürlich ist auch die BW in gewissem Maße ein Spiegelbild der übrigen Gesellschaft. Insofern darf man auch unter den Kommentatoren hier nicht durchweg gesteigerte Reflexionsfähigkeit oder angemessenes Benehmen erwarten – daran hapert es ja unter Zivilsten auch oft genug.
Aber das Angehörige einer „staatstragenden“ Organisation wie der BW (und das dürften gerade in einem so themenspitzen Umfeld wie hier die Mehrheit sein) sich teilweise derart unflätig und (ausweislich ihrer Kommentare) inkompetent erweisen, das bereitet mir als Bürger und Soldat (d.R.) erhebliche Kopfschmerzen.
Soldaten sollten – zumindest heutzutage – Denken können und das auch tun. So machem Kommentator hier scheinen die Fähigkeit oder der Wille das auch zu tun aber zu fehlen. Ich halte das für sehr bedenklich. Und Deine Eingriffe, T.W., für überaus notwendig. Leider.
@Zieten aus dem Busch
Ich bin dann doch über Ihren Kommentar mehr als entsetzt. Die Bundeswehr steht ua. für die Grundwerte unserer Demokratie und dazu gehört gerade auch die Meinungsfreiheit und das entsprechende Miteinander! Ihre Unterstellungen zeugen nicht gerade von diesen Grundwerten. Ich kann hier nur meine Erfahrung mit Grünen Teilnehmern der DVags wiedergeben. Es geht hier nicht um PR, denn auch Grüne Mandatsträger aus Bund/Ländern oder Gemeinden nehmen seit Jahren an diesen Veranstaltungen teil. Die Teilnehmer waren sehr interessiert und hatten ehrliches Interesse an den Abläufen und auch Gefühlen/Befindlichkeiten innerhalb der Truppe. Gerade mit ihnen gab es zu meiner Überraschung (ordne mich eher zum konservativen Flügel der CDU Wähler) sehr interessante, in der Sache auch kritische aber immer sehr zielorientierte, faire Diskussionen.
Zum Ablauf der DVag darf ich die SKB besonders hervorheben. Jährlich nimmt sich der Inspekteur der SKB sich die Zeit und lädt alle Teilnehmer der DVags zu einer Veranstaltung (an wechselnden Standorten/Lokalitäten) ein. Inhalt der Veranstaltung sind jeweils aktuelle Themen (z.B. im vergangenen Jahr das Thema SALIS in Leipzig – inkl. Besuch AN124) vorzustellen und in Diskussion/Dialog mit den Teilnehmern einzutreten. Der Kontakt der Teilnehmer – Multiplikatoren – mit der Truppe und auch untereinander wird dadurch aufrecht erhalten und auch noch vertieft. Ich freue mich jedes Jahr auf diese Veranstaltung und nehme dazu gerne Urlaub und lange Anfahrt in Kauf.
Einerseits: Hut ab vor den Herren für ihre Teilnahme.
Andererseits würde ich Herrn Özdemir höflichst widersprechen: Nein, es passt nicht zusammen. Seine Partei steht für pazifistische Romantik und eine weltfremde Sicht auf militärische Realitäten; nur wer bis in die höchsten Kreise vordringt (Prototyp Joschka Fischer) und einmal den Duft der Machtpolitik geschnuppert hat, entdeckt plötzlich die Bundeswehr als politisches Instrument für sich.
Zwar traue ich keiner Partei heute mehr wirkliche wehrpolitische Kompetenz zu, allenfalls Einzelpersonen. Und doch hat es einen Grund, warum in schlichtweg jeder Demokratie die Fähigkeit, innere und äußere Sicherheit herzustellen und zu erhalten, vom Wähler eher rechts als links der Mitte verortet wird, was sich sowohl in den Umfragen wie in den Wahlergebnissen widerspiegelt (wohlgemerkt, es geht nicht um den extremen Rand).
Dieses Phänomen ist von Jordan Peterson bis hin zu Jutta Ditfurth einmütig so erklärt worden: Rechte Parteien stehen (psychologisch) für Grenzen, eine wie auch immer geartete Ordnung, für traditionelle Werte und für Individualismus. Wo sie den Individualismus beschränken, neigen sie dazu, das Individuum in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. In Konfliktsituationen halten sie Härte für angebracht.
Linke Parteien positionieren sich demgegenüber gegen Grenzen, in einer wie auch immer gearteten Ordnung sehen sie vor allem die Gefahr der Institutionalisierung von Ungerechtigkeit und Machtstrukturen, und sie stehen für einen Kollektivismus ein, in dem das Individuum eine untergeordnete Rolle spielt. In Konfliktsituationen ziehen sie den Weg der Mäßigung vor.
Sie vertreten also Positionen, die eine aktive, resolute Verteidigung und Aufrechterhaltung der Ordnung nicht eben vereinfachen.
Interessant, dass für uns Soldaten zu wenig neue Stiefel vorhanden sind und diese Herren/Damen einfach welche Geschenkt bekommen. T-Shirt, Socken, Stiefel, Barettabzeichen und Patch dürfen behalten werden.
Der Ausbildungsbetrieb liegt Wochen still, nur um ein Bild zu üben und zu präsentieren, welches fernab der Realität ist.
Statt zu zeigen wie die aktuelle Situation ist, wird das „so soll es werden“ Bild gezeigt.
Die Idee der Veranstaltung ist zweckmäßig, aber abwegig umgesetzt.
Und zur Erweiterung des Horizonts mal was aus der Geschichtskiste: Generalleutnant Johannes Steinhoff hat als InspL in den 1960er Jahren ausgewählte MdB zu Piloten ausbilden lassen. Darunter war auch ein junger CDU-dB aus dem Wahlkreis Göppingen namens Dr. Manfred Wörner. Erst flog er Fiat G.91, danach auch mal Alpha Jet oder Tornado, den aber nur mit Fluglehrer im Backseat.
Wieso machte Steinhoff sowas: weil er Multiplikatoren (auch) in der Politik suchte.
Gleiches tat er mit den Journalisten Lothar Rühl – ja, den gibt’s noch als Kolumnist der FAZ; früher bei Spiegel und Welt, danach bei ZDF und zuletzt StS im BMVg – sowie Adelbert Weinstein, Major i.G. der Wehrmacht und nach dem Krieg bis in die 1980er Jahre einer der einflussreichsten Journalisten zu Themen der Bundeswehr und der äußeren Sicherheit.
Genauso wie Journalisten, um die sich die Bundeswehr in gleichem Maße bemüht, sind diese Multiplikatoren Gold wert. Christian Lindner (FDP) hatte ich mal als Lehrgangsteilnehmer. Durchaus überzeugend agierend und sehr bedacht ins einem Auftreten. Im Gegensatz zu manchem Industriellen.
@Thomas Kuhn
Nicht ganz das Topthema hier im Faden zu InfoDVAG um Cem Özdemir, aber Ihr „Natürlich ist auch die BW in gewissem Maße ein Spiegelbild der übrigen Gesellschaft“ können Sie nicht wirklich Ernst meinen.
Zu Zeiten der Wehrpflicht, jedenfalls bei W18 und W15 erreichten die Streitkräfte dies in abgestufter Tendenz, rekurrierend auf die männliche Bevölkerung sogar näherungsweise; mit einer 495.000 Mann Armee und 65 Mio Einwohnern der alten BRDeutschland lässt die Spiegelbild-Metapher sich also halbwegs seriös verwenden.
Aber aktuell, bei schwankend 179.000 Soldaten https://augengeradeaus.net/2018/06/militaerische-personalstaerke-im-mai-minimale-veraenderung/ in einer Berufs-und Zeitsoldatentruppe und 82 Mio Einwohner, bildet die Bw einen Ausschnitt mehrheitlich traditionell denkender Einwohner unter gewissem ökonomischen Druck aus dem Osten und dem Norden ab.
Zahlen aus 2016: https://www.stern.de/politik/vier-grafiken-zeigen–wer-in-deutschland-noch-zur-bundeswehr-geht-6795956.html
Hier zeigt sich, wie politische Kommunikation heute funktioniert – mit allen Höhen und Tiefen.
Mit Blick auf die Klicks und (Dis-)Likes auf Instagram ( https://www.instagram.com/cem.oezdemir/?hl=de ) und FB (augengeradeaus.net) hat Özdemir offenbar einen Nerv getroffen. Natürlich ist die politische Botschaft eine ganz klare: Die Grünen heute sind nicht mehr die Grünen von Jutta Dithfurth, sondern tief im bürgerlichen Lager angekommen.
Und frei nach dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ (tl;dr) darf man höflich fragen: Wer interessiert sich noch für Gastbeiträge in Printmedien?
(Die mittlerweile über andere Kanäle paywall-frei vertrieben werden: https://twitter.com/Storch_i/status/1139185224200400897 )
Die Abgründe der politischen Kommunikation werden leider frei Haus mitgeliefert: Während niedergeistige Pöbelkommentare normalerweise nicht von FB auf ag.net herüberschwappen, hält der Deich diesmal nicht so zuverlässig.
Aber genauso scheint zu gelten: Die Pöbler sind gar nicht in der Überzahl. Auf jeden unflätigen Kommentar gibt es genügend Widerspruch. Nur bläht dieser Widerspruch den Meinungsfurz häufig nur unnötig auf.
BTW: Wie ist eigentlich gerade die Shitstorm-Lage in den Filterblasen der Grünen Jugend?
@Pio-Fritz:
Ich glaube, wir bekommen unserer beider Interpretationen nicht zusammen.
Veränderung braucht Macht. Und die liegt im Parlament nunmal primär in der Hand der Regierungsfraktionen – auch in den Ausschüssen.
Wenn das mal der Fall sein sollte dann haben wir wieder RICHTIG KRIEG, und nicht nur auf dem Papier.
@RandomTyp sagt :14.06.2019 um 16:10 Uhr“Ich habe mir den Dienstgrad Oberleutnant erkämpft und dann kommen die zwei an und kriegen die Schulterstücke hinterhergeworfen, zumal der eine nicht mal sein Barett ordentlich aufsetzen kann.“
So etwas war auch Mein Gedanke. Ich bin zwar nur OSG d.R., aber dafür musste Ich auch lange schwitzen, aber die feinen Herren bekommen die Sterne geschenkt Kraft ihres Status als Bundestagsabgeordnete. Die sollen mal schön unten anfangen damit sie Erdung bekommen. Kettenpolster kloppen wäre ein Anfang. Offiziere heißen schließlich Offiziere, weil sie im Offizium (Büro) sitzen. Ja ist etwas überspitzt, aber wenn man sich die Bundeswehr vom Feldherrenhügel aus anschaut sieht das doch anders aus als dort, wo gearbeitet wird. Die mangelhafte Trageweise ist da noch das geringste Problem.
@Sommerbiwak sagt: 14.06.2019 um 19:15 Uhr
„Ich bin zwar nur OSG d.R., aber dafür musste Ich auch lange schwitzen, aber die feinen Herren bekommen die Sterne geschenkt Kraft ihres Status als Bundestagsabgeordnete.“
Nun bleiben Sie mal cool. Wie schon mehrfach erwähnt, haben die Herren den Dienstgrad nur während der DVaG ohne weitergehende Ansprüche hinterher. Und ich war schon in Bosnien 1996 mit einem weiblichen Oberstleutnant temporary rank, weil die einfach in der zivilen Verwaltung die entsprechende Position bekleidete und das dem entsprach. Das war kein Problem, sie machte ihren Job, ließ die Soldaten in Ruhe, weil sie davon keine Ahnung hatte und alles war gut. Die hatten alle auch nur einen Zweiwochenlehrgang in Hammelburg. Aber da war der oberste Mannschaftsdienstgrad auch noch Hauptgefreiter, ohne inflationäre Verteilung wegen gebündelter Stellen. Da wurde man als Oberleutnant auch noch Kompaniechef und auf der Stelle Hauptmann. Also immer den Ball schön flach halten…
Die Damen und Herren, die hier kurzsichtigen Neid und Spott bezüglich Ausrüstung und Auftreten der Grünen zeigen, demonstrieren eigentlich nur, dass sie völlig zurecht weit unten in der Schlammzone stecken (und besser auch dort bleiben sollten).
Die Entscheidungen, die diese beiden Herren aufgrund erlangter Eindrücken in Sachen Bundeswehr treffen oder zumindest beeinflussen können, übersteigen jedenfalls die Kosten für zwei Paar Stiefel oder das Ungemach über ein schiefes Barret bei weitem.
Es ist ein Statement in Flecktarn aufzutreten (kann mich an kein Bild von UvdL in voller Montur erinnern). Und es zeugt von echtem Interesse. Eine ganze Woche „heile Welt“ zu spielen übersteigt die Fähigkeiten dieser Bundeswehr. Es darf davon ausgegangen werden, dass in so machem Gespräch unter vier Augen gewisse Realitäten vermittelt werden …
Mögen sie Vorbild für eine Reihe weiterer Politiker:innen sein, die sich ernsthaft mit der Truppe auseinandersetzen!
Ich kann mich nur wiederholen, bin entsetzt auf welchem Niveau dieses Thema hier behandelt wird, das bin ich hier eigentlich nicht gewohnt. Tendenz ist alles Negativ und mit Neid (Dienstgrad für eine Woche) zu sehen. Bevor hier Behauptungen und Unterstellungen gemacht werden, sollte man sich vorher mit dem Thema befassen.
@ Soldat aus Leidenschaft
Wie kommen Sie zu der Behauptung „T-Shirt, Stiefel, Socken…“ dürfen behalten werden?
Fakt ist, bis auf Patch und Barettabzeichen und Namesschriftzug darf, aber auch gar nichts behalten werden! Ich habe einmal mein Barett „verloren“. War eine interessante Erfahrung, wie Papierkrieg in der BW bzw. der Verwaltung funktioniert. Ich „verliere“ nichts mehr.,
So manch einer, der an dieser Veranstaltung teilgenommen hat, engagiert sich weiter, als Seiteneinsteiger bei der BW oder bei einer RK und vertritt die BW auch in Kreisen, wo BW nicht unbedingt präsent ist – Stichwort Multiplikatoren. Zu der Behauptungen, dass durch diese Veranstaltung der Dienstbetrieb leidet bzw. dies eine Belastung für dir Truppe ist, kann ich nur ausführen, dass die Kontakte nach Dienstende (bis früh am Morgen) gerade auch vom OG bis StFw der Stammeinheit gesucht und gepflegt wurden. Gerade hier kamen wirklich für beide Seiten sehr tolle , offene und informative Gespräche auf. Informieren Sie sich hierzu gerne ua. bei 7./ LwAusbBtl. in Roth. So jetzt bin ich aber raus aus der Diskussion.
Für die Kameraden hier, die sich im Schweiße ihres Angesichts einen Dienstgrad hart und unter allergrößten Entbehrungen erkämpft haben, habe ich schlechte Nachrichten: Schon seit Jahren wird bei Seiteneinsteigern in die Offizierlaufbahn eine vorhandene zivile Qualifikation bei der Festsetzung des Einstiegsdienstgrads berücksichtigt.
Klassisch war das anscheinend mal der DG Oberleutnant für ein absolviertes Studium, Hauptmann für eine absolvierte Promotion, Major für Promotion in einem für die Bw „attraktiven Fach“.
Das ist inzwischen aber nicht mehr notwendigerweise so, ich kenne diverse Kameraden, die als Reservisten mit vorläufigem Dienstgrad Oberstleutnant eingestellt wurden, und die teilweise dann auch aus dem Reservistenschiene in die SaZ-Schiene gewechselt sind.
Wenn die Bundeswehr attraktiv für „erfahrenen“ Nachwuchs mit vorhandener Berufserfahrung sein möchte, dann ist das derzeit anscheinend der einzige, und in meinen Augen bestgeeignete Weg. Natürlich sind diese Kameraden keine Troupiers, aber sie dienen „im Offizium“ und bringen dort ihre Erfahrung und Arbeitskraft ein.
Interessante Neiddebatte, die sich hier bei einigen zeigt….
Guten Tag,
zur weiteren Info, diese Info-Wehrübungen haben wirklich einen positiven Effekt. Kameraden einer deutschen Großbank konnten nach der Info-Wehrübungen Ihres Vorstandes wieder offiziell Wehrübungen einreichen… Bei den Teilnehmern derzeit ist der vorläufige Dienstgrad danach weg! In den Jahren WTHN (WarTimeHostNation) wurden bei Bedarf bei Absolventen auch vorläufige Dstgrd in reguläre Dstgrd umgewandelt. Z.B. Bundesrechnungshof… Es gibt sogar Teilnehmer die als Wehrpflichter untauglich bzw. nicht willens waren, später über die Info-Wü/RDL es in die Spitzen der Reserve Dienstgrade geschafft haben 😎.
Jeder der sich hier beschwert, schadet doch der Truppe die er so „liebt“.
Das sich Cem Özdemir eine Uniform anzieht ist eine politische Botschaft. Da traut er sich was. Find ich gut.
Denn es wurde sich jahrelang über zu wenig Anerkennung oder freundliches Desinteresse beschwert. Die Konservativen, die oft den Minister stellten, hatten sich interessiert. Jetzt interessieren sich die vermeintlich „Desinteressierten“. Das ist die Botschaft. Der Tobi wird dem Cem auf Stube schon erzählen reflektiert erzählen wo die Kluft zwischen Info-DVaG und Truppenrealität zu finden ist.
Und für die „hart“ verdienten Dienstgrade OLt.. (der Offz-TrDst kommt in diesem DG von der Uni) und OSG.. (Stichwort Stellenbündelung, es gab mal Zeiten da musste man dafür seehr lange Kettenpolster kloppen. Stehzeit 8+ Jahre als SaZ 12 die Ausnahmeverwendung für Mannschafter). Da kann ich nur resigniert und sanft schmunzeln.
Bei der Info-DVaG geht es nicht darum Politiker zu Soldaten auszubilden, sondern darum Menschen aus der Politik, Verwaltung und zivilen Wirtschaft für die Bundeswehr zu begeistern. Das ist eine wirklich gute und gut gemachte Sache.. und das beste Gefühl und ich glaube die größte Erkenntnis für die Teilnehmer gibts dabei, wenn man in der selben Klamotte steckt, wie die die den Job jeden Tag machen. Das Gefühl nämlich was das im Normalfall an Verantwortung und Aufgabenumfang (DG Offz) eigentlich bedeutet. Diese Neiddebatte in der Tonlage zu führen ist ein Eigentor!
Fehlende Stiefel?? Ernsthaft?? Gähn…
Werte Redaktion!
Özdemir ist Flecktarn eines OL ist schon ein Hammer.
Für mich als ehem. Zeitsoldat nicht zu verstehen.Tobias Lindner hat den Wehrdienst verweigert. Aber kostümieren können sich die beiden. Was ist denn das für eine unwürdige Show?
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/40-jahre-zivildienst-haben-sie-eigentlich-gedient-herr-oezdemir-a-126230.html
Gruß aus Bremen
Von außen betrachtet aber auch sehr interessant, die Kommentare hier. Da wird in anderen Themen immer wieder mal darauf hingewiesen, dass den Abgeordneten/der Politik/der Gesellschaft/wem-auch-immer der Kontakt zur BW fehlt und man sich mehr Verständnis/Wissen gegenüber der BW wünscht, aber wenn dann zwei Abgeordnete tatsächlich Interesse zeigen, ist das manchen auch nicht recht.
Was von außen allerdings Mut macht, ist, dass es offenkundig mehr Kommentatoren gibt, die sich eben doch positiv darüber äußern.
Manche haben den Schaum nicht nur vor dem Mund, sondern sogar vor Augen. Sonst hätten sie vielleicht die Tragweite dessen kapiert, was sie hier reinschreiben. Da beklagt sich jemand, dass Lindner sich „kostümieren“ dürfe, obwohl er den Wehrdienst verweigert und Zivildienst geleistet hat. Derjenige hat intellektuell vermutlich gar nicht nachvollziehen können, was das bedeutet…
Aus dem oben verlinkten Erklärtext der SKB:
Das bedeutet was? Vielleicht noch mal nachdenken?
@ Pham Nuwen
“….dass sie völlig zurecht weit unten in der Schlammzone stecken…”
Wir wissen doch gar nicht wo Dauernörgler und Stumpfgermanen im Blog so herkommen, lassen Sie uns das bitte nicht pauschal in der Nähe der Schlammzone zuordnen. Birgt sonst Gefahr dass sich eine sehr sehr große Zahl ehrbarer Leute zu unrecht abgewertet fühlen oder sich irgendwann sehr unerwünschte Abwehr- und Trotzreaktionen zeigen. Die BW hat Ihren Kern in der ”Schlammzone”, nie vergessen, das andere ist im Zweifel alles nur Beiwerk.
Die Schlammzonennähe der DVaG im Bericht find ich dabei gerade gut. Würde ich mir sogar vielleicht noch etwas näher wünschen, zum Beispiel gleich im Panzerlehrbataillon ansiedeln, im Vollkontakt mit regulärer Kampftruppe, egal wenn da mal was ruckelt im Ablauf und Miteinander. Der Mensch findet tendenziell immer das ablehnenswert was er nicht kennt, und vier Tage zusammen in so einer Konstellation stellen sicher alles an PolBildung eines ganzen SaZ4-Lebens und alles was ein Externer sich so aus der Ferne berichten lassen kann in den Schatten.
Man kann, wie ich finde, über die Implikationen dieser Teilnahme auf politischer Ebene diskutieren. Was das angeht, und diese Meinung lasse ich mir nicht verbieten, ändert eine derartige Aktion nichts an der Tatsache, dass ich wehrpolitische Kompetenz nicht bei den Grünen verorte, und allenfalls die Herren Özdemir und Lindner (sowie Nachtweih und, möglicherweise, Nouripour) von dem Pauschalurteil ausnehme, dass den Grünen die Bundeswehr noch mehr am ***** vorbeigeht als allen anderen Parteien.
Doch über diese ohne jedwede rechtliche Bedeutung angesteckten Dienstgradabzeichen zu schimpfen? Ein wohlmeinender Hinweis: Betrachtet man, wie in Deutschland die tatsächliche Entscheidungsgewalt über die Bundeswehr verortet ist, hätte man Herrn Özdemir die Sterne durchaus auch in Gold ausgeben können, der Realität wäre es näher gekommen.
Guten Morgen zusammen,
kann es sein, dass seit der Umstellung der Seite vermehrt Kommentatoren auftauchen die ich vorher nie gelesen habe? Täusche ich mich oder hat dies einen Hintergrund?
Zu den Kommentatoren die sich über den Dienstgrad Oberleutnant aufregen:
Ich war auch mal Oberleutnant, habe mir diesen Dienstgrad aber nie „erkämpft“.
Zu meiner Zeit (1992 – 2005) musste ich ihn nicht erkämpfen, ich habe meine Ausbildung durchlaufen, diese bestanden und wurde dann vom Leutnant zum Oberleutnant befördert. Es mag ja sein dass sich das geändert hat, dann hätte ich aber gerne mehr Informationen darüber.
Die Tatsache, dass zwei bekannte Politiker der Grünen an dieser Veranstaltung teilnehmen finde ich gut, schön wäre eine Aufstellung wer in den letzten Jahren daran teilgenommen hat. Denn die Idee die hinter diesen Veranstaltungen steckt ist ja, dass die Teilnehmer als Multiplikatoren dienen, und daher wäre eine Teilnehmerliste, so sie denn verfügbar ist, für mich sehr interessant.
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