Sicherheitshalber, der Podcast – Tornado-Nachfolge, Klimawandel und Buchempfehlungen
Sicherheitshalber, der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt: In Folge 7 rede ich mit Ulrike Franke, Frank Sauer und Carlo Masala zuerst über die Frage , welches Kampfflugzeug den betagten Tornado der Bundeswehr ersetzen könnte – und welche Bedeutung diese Entscheidung für die nukleare Teilhabe Deutschlands hat. Als zweites Thema schauen wir auf den Klimawandel und diskutieren über die sicherheitspolitischen Auswirkungen (auch über das Ob). Und zum Ende, wir sind schließlich in der Weihnachtszeit, reden wir über Bücher – Empfehlungen als Anregung zum Lesen und natürlich für alle, die noch nach Ideen für Buchgeschenke suchen.
Das ist die letzte Folge für dieses Jahr. Sicherheitshalber kommt 2019 zurück. Bis dahin wünscht die ganze Podcast-Crew allen Hörerinnen und Hörern eine friedliche Weihnachtszeit, schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!
Die Themen:
Tornadonachfolge: 02:05
Klimawandel: 40:03
Buchvorstellungen: 1:00:06
Erwähnte und weiterführende Interviews, Literatur und Dokumente:
Thema 1 – Tornado-Nachfolge und nukleare Teilhabe
Augen geradeaus!:
Für den Kalender: Entscheidung über Tornado-Nachfolge bis Jahresende
https://augengeradeaus.net/2018/11/fuer-den-kalender-entscheidung-ueber-tornado-nachfolge-bis-jahresende/
Mike Szymanski:
Flieger des Kalten Krieges, in:
Süddeutsche Zeitung, 22. November 2018
https://www.sueddeutsche.de/politik/luftwaffe-flieger-des-kalten-krieges-1.4222399
Wissenschaftliche Dienste des Bundestages: Völkerrechtliche Verpflichtungen Deutschlands beim Umgang mit Kernwaffen: Deutsche und europäische Ko-Finanzierung ausländischer Nuklearwaffenpotentiale, WD 2 – 3000 – 013/17, 2017
https://www.bundestag.de/blob/513080/c9a903735d5ea334181c2f946d2cf8a2/wd-2-013-17-pdf-data.pdf
Claudia Major: Germany’s complicated relationship with nuclear weapons could turn into a big risk for European security.
Carnegie, January 25, 2018
http://carnegieeurope.eu/strategiceurope/75351?lang=en
Rolf Mützenich: Rückkehr des nuklearen Denkens: Mit der Kündigung des INF-Vertrages droht ein neues nukleares Wettrüsten in Europa
IPG Journal, 04.12.2018
https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/rueckkehr-des-nuklearen-denkens-3128/
Matthias Gebauer und Gerald Traufetter:
Deutsche „Tornados“ sind nicht Nato-tauglich
Spiegel Online, 31.03.2018
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-kampfjets-tornado-sind-nicht-nato-tauglich-a-1200662.html
F-35 Kostenumrechner:
https://jscalc.io/calc/TuYzNETZTIQkKXlM
Christian Mölling, Torben Schütz:
Doppelentscheidung mit Zielkonflikten: Warum die Wahl der Tornado-Nachfolge mehr als ein neues Kampfflugzeug bestimmt, DGAPkompakt Nr. 32, 6. Dezember 2018
https://dgap.org/de/think-tank/publikationen/dgapkompakt/doppelentscheidung-mit-zielkonflikten
Thema 2 – Klimawandel und Sicherheit
Caitlin Werrell and Francesco Femia
Climate change as a national security threat and what to do about it
War on the Rocks, December 3, 2018
https://warontherocks.com/2018/12/climate-change-as-a-national-security-threat-and-what-to-do-about-it/
New Zealand Ministry of Defense and New Zealand Defence Forces:
The Climate Crisis: Defence Readiness and Responsibilities, November 2018
http://www.nzdf.mil.nz/downloads/pdf/public-docs/2018/newzealanddefenceassessmentonclimatechangeandsecurity2018.pdf
U.S. Department of Defense:
National security implications of climate-related risks and a changing climate, July 2015
https://archive.defense.gov/pubs/150724-congressional-report-on-national-implications-of-climate-change.pdf?source=govdelivery
Delf Rothe et al:
The Knowledge Politics of Security in the Anthropocene, DFG-Projekt (2018-2021) am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg
http://anthropocene-security.org/
Frank Sauer:
Ernährungs- und Wasserknappheit – ein zentraler Faktor für die Konflikte der Zukunft?
Metis Studien, Nr. 6, Juni 2018
https://metis.sowi.unibw-muenchen.de/img/publications/06_06-2018_ernaehrungs-_und_wasserknappheit.pdf
Konstantinos Tsetsos:
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis
Metis Studien, Nr. 2, März 2018
https://metis.sowi.unibw-muenchen.de/img/publications/02_03-2018_auswirkungen_des_klimawandels_auf_die_arktis.pdf
Jürgen Kohlhoff und Sabine Müller:
Technologische Implikationen für eine „Postfossile Bundeswehr“
Fraunhofer INT, 2014
http://publica.fraunhofer.de/eprints/urn_nbn_de_0011-n-3180563.pdf
Starr, Joyce R.:
Water wars
Foreign Policy 82 (1991)
http://www.ciesin.org/docs/006-304/006-304.html
Interview mit der damaligen morwegische Verteidigungsministerin (und heutigen Außenministerin) Ine Eriksen Søreide: https://www.defensenews.com/video/2015/04/24/norway-climate-change/
Buchempfehlungen
Frank Sauer:
Paul Scharre: Army of None: Autonomous Weapons and the Future of War
Jeffrey Lewis: The 2020 Commission Report on the North Korean Nuclear Attacks Against the United States: A Speculative Novel
Peter. W. Singer und August Cole: Ghost Fleet: A Novel of the Next World War
Ulrike Franke:
Sarah E. Kreps: Drones: What Everyone Needs to Know.
Robert Heinlein: The Moon is a harsh Mistress
… in verschiedenen deutschen Übersetzungen:
- Revolte auf Luna. Heyne, 1969
- Der Mond ist eine herbe Geliebte. Bastei-Lübbe, 1994
- Mondspuren. Heyne, 2014
Tom Hillenbrand: Drohnenland & Hologrammatica
Carlo Masala:
John Mearsheimer: The Great Delusion: Liberal Dreams and International Realities
Peter W. Singer/Emerson T. Brooking:
LikeWar: The Weaponization of Social Media Hardcover – October 2, 2018
by P. W. Singer (Author), Emerson T. Brooking
Thomas Wiegold:
C.J.Chivers: The Fighters
@KPK
Die tollen Preise der belgischen F 35 erinnern ein bisschen an Handyverträge: jetzt neu für nur 1 EURO, dass Sie dann über 30 Jahre Laufzeit das 10-fache bezahlen steht im Kleingedruckten. Zudem ist das Ding nicht nur softwareseitig total abhängig sondern es hängt damit auch als Marionette am großen Bruder, der letztendlich entscheidet ob das Ding für einen konkreten Einsatz zugelassen wird oder nicht. Was angesichts dessen, dass in den Staaten ein Machtkampf tobt (wo sich die westeuropäischen Massenmedien samt DE ex Außenminister klar positioniert hatten und haben) ein gewisses Risiko birgt, wenn sich denn nicht die Wunschpartei durchsetzt.
@Zimdarsen, die DDR ist weg und der WP auch, aber Ihnen ist schon klar, dass das Feindbild Russland eine direkte Fortsetzung dieser Positionierung ist? Die sind jetzt nicht mehr kommunistisch. Da ist nichts mehr mit Missionieren. Was man von dem Drang zu „demokratisieren“ eher nicht sagen kann.
@Stadtpark | 09. Dezember 2018 – 20:04
„Die F-35 ist die einzige 5th Gen. Maschine in Produktion im Westen.“
Was ist denn der große Unterschied vom neusten Stand EF zu F35?
Flugwerk, Fahrwerk und Triebwerk sind es nicht, also bei der Avionik!
Was kann die F35 wirklich mit Mehrwert besser als neuster Stand EF und warum sollten Thales, ESG, Leonadro, SAAB, Hensold uvm das nicht auch können?
Ich gehöre zwar nicht der fliegenden Zunft an, aber für mich wäre die F-35 überkomplex.
Übrigens:
„More than 320 F-35s are already operating from 15 bases worldwide as Pentagon and Lockheed continue to wrestle with resolving more than 900 deficiencies, including flaws in the plane’s complex software“
https://about.bgov.com/blog/f-35-combat-testing-phase-begins-15-month-delay-pentagon/
https://www.foxnews.com/tech/f-35-combat-missions-now-have-operational-threat-library-of-mission-data-files
@justanick und andere
Weder bin ich BEL Staatsbürger, noch habe ich einen Vertrag mit Lockheed Martin, oder gar irgendeine Ahnung von Fliegerei.
Ich bitte nur um Kenntnisnahme von Fakten, zumal wenn diese regierungsseitig – wenn auch über Presse – verkündet werden.
Die BEL Finanzierung läuft bis 2030. Ob „Kleingedrucktes“ besteht, und Brüsseler Politik zu einfältig ist, solches zu erkennen, mag glauben wer Verschwörungstheorien anhängt.
Übrigens umfasst der Betrag für 34 F-35 A noch 2 Flugsimulationszentren sowie Material der ICT-Systeme für technische und Einsatzunterstützung der anspruchsvollen, hochechnologischen Helmsysteme.
Quelle: https://www.knack.be/nieuws/belgie/regering-kiest-voor-amerikaans-f-35-gevechtsvliegtuig/article-normal-1384973.html enthält auch Kritik aus Oppositionskreisen, um die ich mich an dieser Stelle nicht weiter kümmere.
Mit Google-Übersetzer sicher verstehbar.
Dass die weiterführende Erprobung der Maschine durchaus fortgesetzt wird, ergibt sich hier: https://www.defensenews.com/2018/12/07/after-a-couple-months-delay-the-f-35-moves-into-operational-tests/
@ Zimdarsen
Der große Unterschied ist die Stealth Auslegung…
Australien erhält erste F-35.
Christopher Pyne
@cpyne
In an historic day in Australian aviation, the first two F-35A Joint Strike Fighters to be permanently based in Australia arrived at @AusAirForce RAAF Base Williamtown.
(link: https://cpyne.me/2UuoWkL) cpyne.me/2UuoWkL
https://www.defensenews.com/outlook/2018/12/10/nato-secretary-general-the-cold-war-is-over-but-big-challenges-remain/
heute von Jens Stoltenberg geschrieben
@Zimdarsen: hauptsächlich LPIR-Radar, Stealth- (wenn bewaffnet) und Shortfield-Eigenschaften. Die übrigen Kriterien, die üblicherweise mit Flugzeugen der „5. Generation“ (Sensorfusion, hochentwickelte Avionik, hohe Manövrierbarkeit und Multirollenfähigkeit) teilt der EF.
Der EF hat einige Aspekte, die konstruktiv einen geringe(re)n Radarquerschnitt begünstigen, ist aber nicht ausdrücklich als Stealth-Flugzeug konzipiert (mit internen Waffenschächten und abgeflachten Übergängen zwischen Flügeln und Rumpf, etc.) Zudem sind die Ansprüche an die Länge der Start- und Landebahn deutlich unter denen von Phantom und Tornado, es handelt sich aber dennoch auch nicht um ein ausgewiesenes STOL-Flugzeug. Die Lightning ist sogar VTOL-fähig.
Meines Erachtens ist diese „5. Generation“ aber auch ein gutes Stück weit Marketingbegriff der Hersteller. Vieles davon lässt sich nachrüsten (etwa das LPIR-Radar oder erweiterte Vernetzung und Sensorfusion) und es steht abzuwarten, wie der Rüstungswettlauf zwischen Stealth und erhöhten Detektionsmöglichkeiten am Ende ausgeht.
@justanick
Sorry aber ihre Kenntnisse über Aerodynamik (im Besondern bei Schwenkflüglern) scheinen nicht ausreichend zu sein um die Auftriebskraft des Tornados in der Startphase beurteilen zu können. Gerade eine große Flügelfläche ist erstmal Widerstand und muss nicht zwingend zum Auftrieb beitragen.
Metallkopf | 10. Dezember 2018 – 10:21
“ hauptsächlich LPIR-Radar, Stealth- (wenn bewaffnet) und Shortfield-Eigenschaften.
Wenn Europa das haben möchte, ist das kein Problem, müssen wir eh nachrüsten und dann ist es unseres und einsehbar.
In diesem Bereich ist die F35 eher ein Nachteil für uns.
@Der Realist
„Der große Unterschied ist die Stealth Auslegung…“
Stimmt und genau diese ist in unseren Szenarien (Beladungskonfiguration Rolle SEAD, SW, Taurus und Recce) im Vergleich zum EF kein Vorteil, sondern Nachteil, den die notwendige Formgebung durch Stealth verschlechtert die Aerodynamik erheblich.
P.S.: F35 ist nicht SW zertifiziert.
Das europäische Selex ES-05 hat angeblich zB ein größere Reichweite als das
AN/APG-8, aber man muss auch da das Gesamtsystem betrachten und die Entwicklungspotentiale für unsere europäische Kompetenz einbeziehen.
Dass die US Strategen unmittelbar auf unsere Flugzeuge IT Zugriff haben kann grundsätzlich nicht in unserem Interesse sein.
@ Klaus Peter Kaikowsky
Festpreisgarantien in Rüstungsgschäften sind immer zu hinterfragen. Wir Deutschen haben da reichlich Erfahrung mit unseren Rüstungsprojekten (A 400M usw).
Lockheed sperrt sich mit aller Macht dagegen, dass die F 35 auch von ALIS getrennt betrieben werden kann, d.h. sie haben über den gesamten Lebenszyklus die Möglichkeit mit dem Flugzeug Geld zu verdienen und kein anderer lfz-technischer Betrieb kann das Flugzeug warten und instandsetzen.
Die Israelies haben als einzige eine F35I als Experimentalflugzeug bekommen mit dem Recht eine übergeordnete Software zu entwickeln, damit ALIS ohne den ständigen Kontakt zu Lockheed funktioniert. Sie begründen dies so, dass auf einem anderen Weg in einem Land in einem Kriegszustand die Einsatzbereitschaft des Lfz nicht sichergestellt werden kann.
Vielleicht sollte uns diese Bedenken der Israelies zum eigenen Nachdenken anregen !
@ Metallkopf
Nur die F 35B (die Flugzeugträgerversion) ist VTOL-fähig. Die meisten Staaten haben aber die Version F 35A bestellt, die konventionell auf Start- und Landebahnen angewiesen ist (außer Italien und GB für ihre Flugzeugträger).
@Zimdarsen
Die F35 bekommt ihre B61 Zertifizierung.
Der EF wird sie nie bekommen. Das hat nicht nur vielfältige technische Gründe, sondern auch Industriepolitische!
@ Zimdarsen
Ich bin auch kein wirklicher Freund der F-35.
Ihr Argument der schlechteren Aerodynamik durch die bauchige Form, um Platz für Tanks und Waffenschächte zu haben, ist berechtigt.
Nun brauchen wir aber keinen wendigen Fighter, sondern einen Tornado-Ersatz, der im Vergleich auch alles andere als wendig ist…
Darum halte ich für unser Einsatzprofil die F-35C besser geeignet, als die F-35A, falls es denn überhaupt die Lightning II werden wird.
@Metallkopf | 10. Dezember 2018 – 10:21
„Die Lightning ist sogar VTOL-fähig.“ Nein, ist sie nicht. Die 35B kann vertikal landen. Aber nicht starten, bzw. bestenfalls ohne Waffenzuladung und mit fast leerem Tank. Man nennt dieses Konzept Short take of and Vertical Landing (STOVL).
@Zimdarsen | 10. Dezember 2018 – 10:48
Die Antwort war wohl an jemanden anders gerichtet. Denn ich hatte mich bisher nicht zum Tornado geäußert. Aber immer schön zu hören, dass Sie einem gelernten Physiker der Spezialisierung Aerodynamik apriori mangelnde Kenntnisse auf diesem Gebiet diagnostizieren :D Zugegeben, ist ein Weilchen her (den Tornados gab’s aber schon). Hinsichtlich Ihrer Aussage mit den besseren STOL-Eigenschaften des Tornados aufgrund der hohen Streckung gehe ich indessen mit Ihnen konform.
Da besteht kein Widerspruch @Zimdarsen. Meine Antwort war auf Ihre Frage nach den Merkmalen, die dem EF für die Bezeichnung „5th Generation Fighter“ fehlen.
Die F35 sehe ich selbst eher kritisch. Wenn man ein funktionierendes Flugzeug will, dass den Tornado in seinen Fähigkeitsprofilen ersetzen kann, bis der FCAS da ist, reicht eben auch eine sehr viel günstigere F-15E oder F/A-18 Super Hornet.
Ein Thermomix ist auch eine feine Sache, aber gekocht wird trotzdem nur mit Wasser! ;-)
@justanick
Sorry, war die Antwort auf: Der Realist | 09. Dezember 2018 – 21:45
….und es liegt nicht nur an der Streckung, sondern am veränderten Auftriebsbeiwert durch geschwenkte Flügel und ausgefahrene Flap/Salat in Startstellung ;-).
Hallo Klaus-Peter Kaikowsky
Leider bist du eine Zeitungsente aufgelegen, wie die belgische Tageszeitung Le Soir auf einen Stückpreis von 76,3 Mio. € kommt, weiß ich auch nicht.
https://www.lesoir.be/189867/article/2018-11-14/le-f-35-moins-cher-que-prevu-grace-deux-cadeaux-des-etats-unis
Lade dir die Offiziellen Zahlen der USA: „Overview – FY2019 Defense Budget PDF“ runter, diese gelt in allgemeinen als Richtschnur.
https://comptroller.defense.gov/Budget-Materials/
Wenn du jetzt noch z.B. in „FY2013 Defense Budget“ schaust sieht man das RDT&E mit hochfahren der Produktion sich verringert und kein Geschenk an Belgien ist.
Das Belgische DEFENSIE gibt keine Genauen Zahlen Bekannt, spricht aber von einem Einstandspreis der mehr als eine halbe Milliarde unter 4,011 Milliarden Euro liegt.
Einen 30 Prozent Produktionsanteil für Belgien an ihre F-35A gibt es nicht wie schon zuvor geschrieben, sondern Belgien produziert ein bestimmtes Bauteil wie z.B die Flaperon Spars.
https://www.f35.com/news/detail/asco-industries-awarded-contract-to-manufacture-the-flaperon-spar-for-the-f
oder
https://bit.ly/2zRwJQN
Hier wird auch von 3,573 Milliarden Euro für 34 Flugzeuge gesprochen, in den eingepflegten Video Clip der aus der Industry Village in KB aufgenommen wurde. Kann man bei der Landung der F-35A, einen verwaisten Feuerlöscher erkennen wo eigentlich ein deutscher Eurofighter stehen sollte, der es aber nicht geschafft hat zu dieser Veranstaltung zufliegen. In den Clip wird das Cockpit der F-35 gezeigt: Ist nicht Real sondern nur ein Mock-up (Attrappe)
@justanick: Danke für die Korrektur. Wieder was dazugelernt.
@Groundabort
„Die F35 bekommt ihre B61 Zertifizierung.“
Ist das Wissen oder Vermutung und wenn sicher, dann ab wann einsatzfähig in DEU zertifiziert?
„Der EF wird sie nie bekommen. Das hat nicht nur vielfältige technische Gründe, sondern auch Industriepolitische“
Ist das Wissen oder Einschätzung, denn im Podcast ging man von 7 Jahren aus und Airbus sagt, nach schon erfolgter Rücksprache mit USA => möglich.
@ Zimdarsen
Der Flügel des Tornados war zu seiner Zeit sehr gut. Aber das war in den 70erJahren…
Das Thema Schwenkflügel hat im Westen keine weitere Verwendung gefunden, nachdem die F-111 und F-14 ausgemustert wurden. Der Tornado und der B-1 sind die letzten Vertreter dieser Gattung (im Westen) und die Nachfolger bekommen/haben keine mehr.
Aerodynamisch sehr interessant, weil man quasi mehrere Flügel an einem Flugzeug für verschiedene Szenarien hat, aber mechanisch sehr aufwendig.
Heute geht man beim Einsatzprofil des Tornados den einfacheren Weg einer großen Flügelfläche wie bei F-18 und F-35.
Wir müssen endlich das Beschaffungswesen, von lobbygesteuerten Politikern in die Hände einer unabhängigen Beschaffungsagentur geben.
Wir reden ständig von Europa, aber die Analyse von Alternativen wie die Erfolgreichsten und Besten Flugzeuge aus Europa stehen als Tornado-Nachfolger Offiziell gar nicht zu Debatte. ( Rafale, Flanker, Master oder Gripen )
@ Zimdarsen
Der Tornado, Eurofighter oder F-35A kann kein reconnaissance sondern es wird wenn die Rolle gewünscht wird ein Aufklärungsbehälter ( Tornado Reccelite ) unter dem Flugzeug gehängt.
Unsere RF-4E Phantom konnte reconnaissance , ist daher ein Aufklärungsflugzeug und der Tornado eben nicht, dieser ist nur in der reconnaissance Rolle unterwegs.
So gibt es gegen die allgemeine Auffassung kein Tornado Recce oder SEAD, sondern die Luftwaffe betreibt Tornados in der Ausführung: IDS, T und ECR.
Die Stealth Auslegung der F-35A wird meines achten überschätzt da die neuen Top Fighter alle ein X-Band und zwei L-Band Radaranlagen an Bord haben mit deren Hilfe ein Stealth Flugzeug geortet werden kann.
@ Pmichael | 08. Dezember 2018 – 20:58
– Die Aufgabenfelder und Fähigkeiten unserer drei Tornado Typen werden von dem Advanced Eagle abgebildet.
https://www.boeing.com/resources/boeingdotcom/defense/f-15_strike_eagle/images/f15-folding-poster.pdf
– Die Fullback übertrifft sämtliche Aufgabenfelder und Fähigkeiten unserer Tornados zum Teil um Längen. Maschine verfügt über Link 16 und die Bewaffnung kann je nach Kunde den lokalen Bedürfnissen angepasst werden.
Wenn man endlich den Politischen Werkzeugkoffer geschlossen lässt und sich auf das Wesentliche konzentriert, besteht für beide Flugzeuge die Möglichkeit diese zu 100 Prozent in Deutschland zu bauen, damit ist der Erhalt von Fähigkeiten für die deutsche Industrie gegeben. In einen weiteren Schritt wird die Eurofighter-Nachfolge in Angriff genommen.
Da es keine Evaluation für den Tornado-Nachfolger gibt, ist unklar ob vollumfängliches SEAD oder was überhaupt für Details gefordert werden.
Wenn SEAD gewünscht ist kann man sofort die nächste Generation einbauen, was bei einer F-35 oder Eurofighter so generell nicht möglich ist.
https://www.harris.com/press-releases/2018/11/northrop-grumman-announces-next-generation-jammer-low-band-team
(Natürlich kann man auch eine Lösung aus Israel oder Frankreich einbauen.)
Die Grund Probleme für Deutschland sind so erstmal gelöst.
1. Wir benötigen ein Tornado-Nachfolger
2. Wir benötigen ein Anschluss Produkt wenn in Absehbarer Zeit die Produktion des Eurofighter ausläuft.
Da Unsere Entscheidungsträger keine Weiterdenker sind und mit der Aufgaben Lösung 1 und 2 überfordert sind, glaube ich dass es zu einer Mischlösung von F-35 und Eurofighter kommt.
@Milliway
Hm…
Pardon, was sind denn Streitkräfte wenn nicht Werkzeug der Politik? Das klingt jetzt ein bisschen so, als existierten sie um ihrer selbst willen…
@T.Wiegold: Da es nur noch 9 Arbeitstage sind, dieses Jahr, bis alles in den Weihnachtsurlaub geht(was nicht an den Feiertagen arbeiten muss), mal die Nachfrage, ob absehbar ist, an welchem Tage die Entscheidung kommt? Ob aus Terminen der Verteidigungsministerin oder des GI sich erahnen oder sich schließen lässt, wann bzw. wo, die Entscheidung über das oder die neuen Kampfflugzeuge verkündet werden wird?
Denn das die Haushaltsmittel/Verpflichtungsermächtigungen für den Schweren Transporthubschrauber erteilt worden seinen, hat VDL gleich bei einem Besuch der Luftwaffe groß herausgestellt und das neue Panzerbataillon gleich selbst in Muster verkündet. Dazu würde ein Auftritt von VDL oder des GI vor der Luftwaffe passen, um das neue Kampfflugzeug zu verkünden.
@T.W.
So was kommt, wenn man Sicherheitspolitik mit Militärpolitik (zum Glück keine Kategorie der Politik der BRD) verwechselt.
@Milliway
Wir reden ständig von Europa, aber die Analyse von Alternativen wie die Erfolgreichsten und Besten Flugzeuge aus Europa stehen als Tornado-Nachfolger Offiziell gar nicht zu Debatte. ( Rafale, Flanker, Master oder Gripen)
So ist es, keiner redet über Analysen/Bedarf, sondern nur über Plattformgebundene, Wünsche.
„So gibt es gegen die allgemeine Auffassung kein Tornado Recce oder SEAD, sondern die Luftwaffe betreibt Tornados in der Ausführung: IDS, T und ECR.“
Das kann man so sehen oder nicht. Ein IDS Word zum Recce, wenn er dafür ausgerüstet ist und das ist eben nicht nur der Pod. Nir darum geht es nicht. Es geht um die Fähigkeit.
„Die Stealth Auslegung der F-35A wird meines achten überschätzt da die neuen Top Fighter alle ein X-Band und zwei L-Band Radaranlagen an Bord haben mit deren Hilfe ein Stealth Flugzeug geortet werden kann“
Ja und wenn ein Recce-Pod drunter hängt ist es eh egal :-)
Was ich mir als interessierter Bürger wünschen würde:
Das es bei dem Nachfolger für den Tornado um einen Nachfolger für seine Aufgaben geht.
Und dass sich um diese Aspekte auch die Debatte drehen würde.
A: ECR: Was bedeutet Electronic Combat Reconnaissance im breitesten Sinne heute ? Was denkt das CIR ?
Ich kann mir kaum vorstellen, das man hier konzeptionell bei einer Kampfwertsteigerung von HARM und Subsystemen stehen geblieben ist.
Interoperabilität mit Globalhawk etc. …, multifunktionale Möglichkeiten von AESA Radaren etc. pp…
B: IDS: Was bedeutet IDS neben der Nuklearen Teilhabe im Zeitalter von Taurus + skalierbaren Wirkmittlen. Wie stehen Stealth- und Tiefflugeigenschaften im Zusammenhang ´, heute und in den nächsten Jahrzehnten.
Kommen alte Aufgaben zurück : Vernichtung von Flugfeldern, ausbringen von Sperren/ Suchzündermunition ?
Wenn ausschließlich die Verbringung von neuem Spielzeug wie Taurus & GBU 24 angedacht ist, kann das sicher auch ein Eurofighter, nur dies ist eben nicht ansatzweise mit dem einstmals sehr umfangreichen Fähigkeitsanspruch IDS vergleichbar.
Insbesondere bei einer heute nur noch sehr geringen Anzahl an verfügbaren Fliegern muss die Frage gestattet sein, inwiefern müssen innerhalb einzelner Luftfahrzeuge / kleinster Einsatzrotten und Geschwader A+B gleichzeitig gehen ?
Ist die Bekämpfung von Seezielen für immer vom Tisch ?
Fragen über Fragen,
Regelmäßig bricht heute Schnappatmung auf, wenn einzelne Subsysteme von Analog auf Digital umgerüstet werden, oder einzelne Waffen die anderswo schon seit Jahrzehnten Integriert sind nun auch in den deutschen Tornado kommen könnten. …
Irgendwo muss es doch ein Fähigkeiten – Katalog geben;
Was ist ein „taktisches Luftwaffengeschwader“ in 2040 ?
was soll der Eurofighter in Zukunft übernehmen , was der Nachfolger des Tornados, und was geht irgendwann erst mit FCA und welche grundsätzlichen Paradigmenwechsel sind heute geboten?
Zu guter Letzt, warum glauben Italiener und Briten die Fähigkeiten des Tornados durch die die Fähigkeiten der F35 ablösen zu können ? Kann dies in 2018 auch für die GAF gelten ?
@Milliway
Nach meinem Wissen bezahlt Katar für einen ihrer F-15QA über 333 Millionen Dollars. Und dann ist das Ding eine fliegende Blackbox.
Es gibt innerhalb der Bundeswehr und Ministerium doch nur zwei wirkliche Alternativen. Entweder die F-35 oder Eurofighter, beide Flugzeugtypen wären kein organischer Nachfolger zu den Tornados, die Theoretiker der Bundeswehr werden sich schon was überlegen. Das Zeitalter eines Bombers der im Tiefstflug seine Bombenlast zum Ziel fliegt sind aber vorbei.
https://www.flightglobal.com/news/articles/b61-12-nuclear-bombs-guided-tail-kit-approved-for-p-454286/
Eine kleine Übersicht der aktuellen und geplanten Flugzeuge, die für die B61 zugelassen sind oder werden.
@Frank
Gute Fragen.
„Zu guter Letzt, warum glauben Italiener und Briten die Fähigkeiten des Tornados durch die die Fähigkeiten der F35 ablösen zu können?“
Sie wollten nicht den Tornado ablösen. Man wollte unter der Einschätzung der Lage, zum Zeitpunkt der Entscheidung, ein Kampfflugzeug welches den Verprechungen der Fähigkeiten entsprach und man benötigte einen Nachfolger für den Harrier.
Viele Länder welche ein Jagdflugzeug benötigten sahen in der F35 die ideale Kombilösung.
DEU benötigt eine Ergänzung zu FCAS und EF keine Dopplung.
Was benötigt Europa? Noch mehr Jäger?
Für einen leichten Jabo (Zuladung unter Stealth) ist er eine teure Lösung.
OT:
Die Typhoon der RAF stiegt heute das erste mal mit Meteor-Flugkörpern zur QRA auf
Wie sieht es mit Meteor und der Luftwaffe aus? Nicht gut denke ich mal aber wie nicht gut? ;)
Was die Preise von Kampfflugzeugen angeht, hat defense-aerospace mal ein paar Zahlen zusammengeschrieben für Exporte in den arabischen Raum (entsprechend ohne F-35, dafür mit Rafale, EF, F-15, F-18): Wirklich günstig ist da gar kein Flieger. (Und wirklich vergleichen kann man auch nichts, weil die Umfänge der Service- und Waffenverträge meist nicht bekannt sind.)
http://www.defense-aerospace.com/articles-view/feature/5/178870/us-fighter-prices-explode-as-production-end-nears.html
Auch was die hochgelobte Sensor-Fusion der F-35 anbelangt, gibt es vom dortigen Autor kritisches zu lesen. Kurzzusammenfassung: Das Loblied auf die neue Technik kommt hauptsächlich von Piloten, die vorher auf alten F-16 und F-15 unterwegs waren. Sensor-Fusion ist für Rafale, Eurofighter und Gripen bereits selbstverständlich.
http://www.defense-aerospace.com/articles-view/feature/5/197892/claims-of-%E2%80%98game_changing%E2%80%99-f_35-data-fusion-debunked.html
(Hinweis: defense-aerospace ist nicht unbedingt die neutralste Quelle, sondern argumentiert regelmäßig deutlich in Richtung europäischer Produkte.)
Da es perspektivisch um die europäische Beschaffung eines FCAS geht, darf ein Hinweis auf eine der besten Arbeiten zu internationaler Zusammenarbeit bei Beschaffungsprogrammen nicht fehlen:
„The Arms Collaboration Dilemma: Between Principal-Agent Dynamics and Collective Action Problems“ von Marc R. De Vore aus dem Jahr 2011.
Leider finde ich den Artikel derzeit nur hinter Paywall. :-(
@ Zimdarsen
„Sie wollten nicht den Tornado ablösen.“
Doch…
Deshalb haben sie ja neben der B-Variante als Harrier-Ersatz auch die A-Variante als Tornado-Ersatz bestellt.
Sie wollen es wirklich nicht wahrhaben, daß auch die Zeit des Tornados irgendwann gekommen ist, richtig…?
Man kann doch nicht ewig an Technik festhalten, die 40 Jahre alt. Dann hätten wir ja auch die Phantom weiterfliegen können, wenn die Entwicklung nicht weiter geht und hätten uns den EF sparen können…
@ Zimdarsen
„Die F35 bekommt ihre B61 Zertifizierung.“
Ist das Wissen oder Vermutung und wenn sicher, dann ab wann einsatzfähig in DEU zertifiziert?
Ganz normaler Vorgang eines neuen Waffensystemes Schritt für Schritt Fully Operational Clearing (FOC) – Status zu bekommen. Das hat auch beim Tornado und EF sehr lange gedauert (viel zu Lange).
Bei der F35 für B61-x meine ich von 2019/20 gelesen zu haben.
„Der EF wird sie nie bekommen. Das hat nicht nur vielfältige technische Gründe, sondern auch Industriepolitische“
Ist das Wissen oder Einschätzung, denn im Podcast ging man von 7 Jahren aus und Airbus sagt, nach schon erfolgter Rücksprache mit USA => möglich.
Wissen. Der Herstellers eines Fliegers der als Träger für US-Atomwaffen vorgesehen ist muss sämtliche technische Daten inkl. Quellcode seiner gesamten Avionik offen legen. Sonst erfolgt keine Zertifizierung.
Das ist auch der Grund warum außer dem Tornado nur US-Kampfflugzeuge dafür freigegeben wurden.
Es ist mir nicht ganz klar warum Flugwerk, Triebwerk, Tragwerk mit mit zeitgemäßer Avionik vermengt wird.
Wenn wir andere oder neu Sensoren, Software oder Rechner wollen, dann kann man sie einrüsten, auch in eine Do228.
Wenn man sich verwehrt Link16 oder MADL einzuführen. dann ist nicht die Plattform alt oder schlecht, sondern die Avionik.
Der Tornado hat eben nicht mehr die Avionik welche aus dem Jahr 1970 stammt und ist in seiner Auslegung modular (LUR) mit digitalem Bussystem aufgebaut.
Auch der EF kann mit neuen Sensoren und LRUs aufgerüstet werden, man muss es nur wollen.
http://www.northropgrumman.com/Capabilities/AircraftCommunications/Pages/default.aspx
….und dies trifft nicht nur auf Kommunikation zu.
Eine B52 hat bzgl der Avionik nichts mit ihren ursprünglichen Mustern zu tun jetzt gibts neue Triebwerke, das Fahrwerk war schon immer gut und die Aerodynamik ist gleich geblieben.
Man muss halt wissen wozu man etwas benötigt.
Mal ne andere Frage, die ich mir stelle und die eigentlich so nie beantwortet wurde.
Wann bekommt die Luftwaffe denn die neuen Flugzeuge?
Beim EF wurde ja schon ein Zeitrahmen genannt: 7 Jahre Zertifizierung.
d.h. man kann ja schon mal die Flieger bauen und dann nachrüsten?
Wie sieht denn der Zeitrahmen bei der F35 aus?
Da wollen doch alle anderen erst mal ihre versprochenen Flugzeuge und die Lufwaffe stellt sich dann hintenan? Das Dauert doch auch noch Jahre oder nicht?
@Amsel
Mir ist nicht ganz klar, woher die Aussage kommt, dass der EF sieben Jahre für die Zertifizierung benötigt. Der Eurofighter erfüllt die technischen Voraussetzungen für die erfolgreiche Integration der SW-Fähigkeit. Eine technische Integration benötigt ca 4 Jahre. Evt liegt es daran, dass man nicht unterscheidet zwischen der funktionalen SW-Fähigkeit und der US Zertifizierung zur SW-Fähigkeit. Alle alternativen LFZ benötigen die US Zertifizierung ebenso.
Es ist ein Märchen, dass der EF technisch nicht NT Fähig sein könnte.
Die RAF hat mit dem Programm Centurion erfolgreich den Transfer aller Rollen des Tornado auf den Eurofighter gezeigt. Die RAF beabsichtigt m.W. Eurofighter ab 2025 auch in der SEAD-Rolle einzusetzen.
Unter den Kommentatoren hier ist wohl nicht bekannt, dass es für den Eurofighter eine Fähigkeits- und Entwicklungsroadmap „Eurofighter Long Term Evolution“ gibt. Dort haben die Betreibernationen die zukünftigen Entwicklungen definiert
Für die Rolle SEAD gibt es in Europa genügend verfügbare Mun und Sensoren.
Wir benötigen dringen die Aufträge für die europäische Industrie und Forschung um auch in der Zukunft fähig zu sein um Avionik für fliegende Plattformen zu entwickeln.
Vielen ist nicht klar, was es bedeuten würde, keine Software-Kompetenz in diesem Bereich zu entwickeln. Bezahlen werden wir es am Ende so oder so.
Es ist zwingend erforderlich, dass Europa nicht nur in der Lage sein wird, Jäger zu bauen und sie mit entsprechender Software auszurüsten, sondern auch alle anderen Plattformen. In der vernetzten Welt muss ein FCAS zwingend in der Lage sein auch mit allen anderen Plattformen (auch am Boden) abgestimmt arbeiten zu können und dies ohne in den USA Freigabe holen zu müssen.
@ Zimdarsen
„und die Aerodynamik ist gleich geblieben“
Aber die Forschung doch nicht. Heute können doch ganz andere Berechungen durchgeführt werden, als noch vor einigen Jahren. Was dann natürlich zu optimierten Profilen führt.
Nicht ohne Grund gibt es heute z.B. 3D-Berechnungen der Luftströmungen im Triebwerkbau, um die Profile der Verdichter- und Turbenschaufeln zu optimieren. So was wäre 1970 undenkbar gewesen.
Oder der neueste Trick im Zivilflugzeugbau, der sogenannte Wing-Twist, um das Profil eines bestehenden Tragflügels aerodynamisch zu optimieren, indem er verschränkt wird.
Wir können doch nicht ernsthaft in den 70er-Jahren stehenbleiben wollen und immer nur im Detail ver(schlimm)bessern…
@Amsel
Das frag ich mich auch.
Man darf sich nichts vormachen: Jedes europäische Muster wird ein Multirollenflugzeug werden. Allein schon, weil so viele Bedarfsträger dran rumzerren und -nörgeln.
Für das, was die F-35 kann, ist sie m.E. erheblich zu teuer. Zimdarsen hat durchaus recht, dass Entwicklungen in der Avionik und den Sensoren und Feuerleitradar/-computern auch auf älteren Flugmustern noch bella figura machen können. Das einzige, was Europa (noch) nicht selbst gut kann, ist Stealth.
Und Stealth als Werkzeug für den „entscheidenden Überraschungsschlag“ wird auch überschätzt. Wer Geld für entsprechend moderne Sensoren in die Hand nimmt, der entdeckt auch Stealth-Flugzeuge. Man muss nicht Sherlock Holmes sein, um sich an den Fingern einer Hand abzuzählen, dass jeder ernstzunehmende Feind seine wichtigen Installationen auch mit entsprechendem Gerät sichern wird.
Bedeutsam ist die Radarsignatur primär dabei, die Überlebenschance gegen billig massenproduzierte Abfangflugkörper zu erhöhen. Aber auch da schläft die Sensorentwicklung nicht.
@Der Realist
Da haben sie mich falsch verstanden.
Natürlich würde man heute eine Plattform wie sie der Tornado, B1, B52, F15 uvm ist noch besser bauen. Dann würde der Tornado ggf 2-4min später zur Luftbetankung.
Doch wie hoch ist der Preis im Verhältnis zur gewonnenen Schlagkraft?
Warum glauben Sie fliegen wir bei der NATO noch 707 oder warum modernisieren die RUS ihre Mig 35/Tu160?
Meiner Ansicht nach wird die F 35 in ihren Eigenschaften überbewertet.
Sie ist kein klassischer Jagdbomber (mangels zu geringer Zuladung) und sie ist kein Eloka-Flugzeug, besser gesagt kein Flugzeug für den Auftrag SEAD, da ihre Eloka Störstrahlung über die X-Band Radarantenne abgestrahlt wird und deshalb nur im Frequenzbereich 8 – 12.4 GHz wirken kann (siehe AN/ASQ 239). Damit können aber nur die Feuerleitradare und nicht die Erfassungsradare gestört werden.
Daneben gibt es als Eigenschutz noch die AN/ALE 70 mit einem geschleppten Radarziel (das hat aber auch der Eurofighter).
https://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed_Martin_F-35
„Stealthy“ ist die F-35 in erster Linie im X-Band. Da der Radarquerschnitt eines Bauteils wellenlängenabhängig ist ( Bauteilgröße > 10 Lamda) schaut es im F-Band (2,7 – 3,3 GHz (z.B. Frühwarnradare wie HADR) und im L-Band (ca. 1,2 GHz, z.B. Schiffsradare SMART-L oder RRP-117) schon ganz anders aus. Daneben gibt es auch noch Spezialradargeräte im UHF-Band unter 1 GHZ.
Um in diesen Frequenzbereichen auch eine verringerte Rückstrahlung zu haben, müssen die Flächen entsprechend abgewinkelt sein um nicht in die Richtung des Radarsenders zu reflektieren und / oder mit absorbierenden Material beschichtet sein.
Sollte jetzt durch Ausprobieren der Reflektionseigenschaften der F-35, z.B. der Kante der Triebwerkseinlässe, eine Fequenz gefunden werden, die auf halber oder ganzer Wellenlänge oder Vielfache davon der geometrischen Abmessungen des Bauteils entsprechen, dann vergrößert sich die Radarrückstrahlfläche (RCS) signifikant durch Resonanzerscheinungen. Das wäre dann die „Achillesferse“ eines Stealth-Flugzeuges.
Falls es so eine „Achillesferse“ an der F-35 gibt und sie gefunden werden sollte, dann kann man damit die ganze Stealth-Eigenschaft des Lfz aushebeln.
Was bleibt ?
Ohne eine Zusatzsatzausstattung wie die bei der EA-18 Growler z.B. der AN/ALQ 99 Störeinrichtung ist eine aktive Störung von Radargeräten im L-Band und im F-Band nicht möglich. Einen „Konvoischutz“ für mehrer Flugzeuge, die nicht stealthy sind, was der klassische SEAD-Auftrag ist, kann sie nicht gewährleisten. Da sie diese Radarstationen am Boden auch nicht sicher detektieren kann, ist m.M.n auch ein HARM-Verschuss von der F35 nicht möglich.
Um als Jagdbomber irgendwo reinzukommen, mit geschlossenen Waffenschächten und damit sehr verminderter Zuladung, darf sie nicht mit niederfrequenten Radargeräten angestrahlt werden, oder nicht mit verbundenen Radargeräten beobachten werden, wo der Empfänger an einem anderen Ort als der Sender steht und damit die Gleichung Einfallswinkel der Radarstrahlung ist ungleich Ausfallswinkel der Radarstrahlung keinen sicheren Schutz mehr bedeutet.
http://www.radartutorial.eu/01.basics/Effektive%20R%C3%BCckstrahlfl%C3%A4che.de.html
Stealth ist aber keine binäre Eigenschaft mit der ich unsichtbar bin oder eben nicht. Stattdessen bedeutet er weniger genau oder später durch Sensoren entdeckt und damit auch bekämpft werden zu können. D.h. im besten Fall nachdem man z.B. die Abstandswaffe verschossen hat oder so, dass der Radar-Lenkflugkörper einen eben nicht voll trifft.
Stealth als unnütz zu bezeichnen, weil das Luftfahrzeug früher oder später eh entdeckt wird ist genauso, wie Flecktarn abschaffen, weil man den Soldaten mit passender Optik auch entdecken kann.
Von daher hat die F-35 schon einen entscheidenden Vorteil, den Europa dringend technisch aufholen muss.
Bei der F-35 wir des eh noch spannend, z.B. hinsichtlich der Beteligung der Türkei. Wenn die bei der S-400-Bestellung bleibt, fliegt sie womöglich aus dem Programm und irgendwer muss die Produktionsanteile übernehmen.
Bleiben sie drin, werden sie 100 F-35 abnehmen, und zwar zeitnah (Piloten trainieren bereits), nicht erst beginnend in 10 Jahren.
Japan denkt aktuell über die Beschaffung von 100 F-35 nach, wenn die unterschreiben haben die auch sicherlich wenig Lust, sich hinter unsere (irgendwann womöglich erfolgende) Bestellung einzureihen.
Ich bringe auch noch mein Argument der Paketpreise ins Rennen, denn neben der Tornado-Nachfolge suchen wir ja auch einen STH:
LM bietet die F-35 und CH-53K an.
Boeing bietet die F-15/F-18 und CH-47 an.
Airbus hat nur den EF im Angebot.
Dadurch könnte eine sehr teure F-35 auf einmal ein ganz anderes Preisschild bekommen. Oder eben auch F-15, bzw. F-18.
@ Ablösefrage F-35 vs. Harrier und Tornado:
Natürlich wollten die Briten mit dem JSF (bzw. dem Joint Combat Aircraft) den Harrier ablösen. Für die Nachfolge Tornado plante man das Future Offensive Air System.
Dass es anders kam und auf der Insel nun diskutiert wird, ob man nicht neben F-35B auch F-35A kaufen soll (als Tornado-Ersatz), das steht auf einem anderen Blatt.
Die Italiener planten von vornherein F-35 auch als Ersatz für den Tornado zu beschaffen, deswegen auch die Bestellung von A- und B-Modellen.
Aber deren „wahre“ Priorität war eine Endmontagelinie und ein Wartungszentrum für alle europäischen F-35 in Italien aufzubauen.
So bescheinigte das Europäische Parlament: „Italy protects its domestic defence industry through increases in the investment part of the defence budget. The Ministry of the Economy, for instance, still provides a large share of national procurement money that is not accounted for as defence-related expenses. Furthermore, Italy prioritizes modernization of equipment and in turn tolerates additional cuts in end-strength not foreseen by initial reform plans to compensate.“
Links:
https://en.wikipedia.org/wiki/Future_Combat_Air_System
https://en.wikipedia.org/wiki/Joint_Combat_Aircraft
European Parliament: THE IMPACT OF THE FINANCIAL CRISIS ON EUROPEAN
DEFENCE, 2011, EP/EXPO/B/SEDE/FWC/2009-01/Lot6/09, S. 43
@ Zimdarsen | 11. Dezember 2018 – 11:15
„Es ist mir nicht ganz klar warum Flugwerk, Triebwerk, Tragwerk mit mit zeitgemäßer Avionik vermengt wird.“
Gute Frage. Vielleicht weil Entwicklungen aus dem Zivilflugzeugbau 1:1 auf Militärflugzeuge übertragen werden?
Natürlich spielt es für Fluggesellschaften eine Rolle, ob ein Flieger 10% mehr oder weniger Treibstoff verbraucht und mit einer 99,7 oder 99,8 prozentigen Wahrscheinlichkeit fliegen kann. Genauso ob es im Flieger auch schön leise ist oder man die Triebwerke brummen hört… Wie man sieht, sind die Prioritäten im militärischen Bereich dann doch anders gelagert.
Natürlich kann man sagen, dass die Phantoms in Japan und der Türkei sowie die F-15C, B-52, B-1B in den USA nur deswegen noch fliegen, weil Ersatzmuster einfach zu teuer sind. Aber warum überproportional viel Geld für wenige HighTec-Spielzeuge ausgeben (die es im NATO/EU-Rahmen genug gibt), wenn das Geld doch an allen Ecken und Enden fehlt?
@Georg
„Daneben gibt es auch noch Spezialradargeräte im UHF-Band unter 1 GHZ.“
Würde ich nicht als Spezialgeräte ansehen. Meter-Wellenlängen-Radare gehören nach wie vor zur Basisausstattung der russischen Armee, u.a. die P-18 (~150 MHz) nebst Nachfolgern, sehr preisgünstig. Hat man auch in Syrien an allen Standorten gesehen – vernetzt wird die prinzipielle Ungenauigkeit aufgrund der WL auch gut ausgeglichen.
Für die Su-35S wurde Mal ein Preisschild veröffentlicht: 2,5 Mrd. USD für 24 Stück (https://www.ruaviation.com/news/2018/12/10/12570/) – auch nicht gerade billig, vermutlich ist der unvermeidbare Techniktransfer durch Reverse Engeneering schon mit eingepreist.
Hallo Herr Thomas Wiegold
Es ist vollkommen richtig dass die Streitkräfte ein Werkzeug der Politik ist.
Gemeint war aber das man sich auf die technischen und wirtschaftlichen Ebenen bei der Tornado-Nachfolger konzentriert.
Also z.B. den Ukraine-Konflikt, Kündigung des Pariser Klimavertrags oder Strafzölle gegen unsere Wirtschaft sollten keinen Einfluss auf die Auswahl haben.
Dies gilt auch für die Wirtschaftspolitik, da es nicht die Aufgabe der Bundeswehr ist, für gefüllte Auftragsbücher bei Airbus zu sorgen.
Die Probleme bei den Eurofighter sind in Missmanagement zu suchen und die Verantwortlichen müssen erst mal ihre Hausaufgaben machen.
So wurde es versäumt neue Variante des Typhoon (Eurofighter) zu bauen.
Auf die Idee dass der Kunde für die Weiterentwicklung des Typhoon in eine Marine Variante bezahlen soll muss man erst mal kommen.
http://www.fliegerweb.com/de/news/Airpower/Eurofighter+f%C3%BCr+die+Marine-6896
Eine F-15SE / X oder Su-35 wurden hingegen in eigen Initiative entwickelt ohne Stattlichen Auftrag.
Die Ironie bei der Marine Variante des Typhoon ist, wenn Airbus diesen Typ fertig Entwickelt hätte, würde der Typhoon höchst wahrscheinlich bei den neu gestarteten MMRCA tender, der Inder als Sieger hervor gehen.
Die Tornado-Nachfolge sehe ich als Chance, die deutsche Luft und Raumfahrt Industrie wieder in die Spur zu bringen.
Fakt ist das die Bevölkerung klar zu einen Nationalen Projekt steht, als zu einen Europäischen.
Habe dieses Jahr das The Royal International Air Tattoo in Fairford besucht, als die F-35B einschwebte sind die Briten vor Euphorie förmlich ausgeflippt.
Bei der Vorführung des Typhoon war keine überschwängliche Euphorie war zunehmen.
Die Briten sehen die F-35B als nationales Produkt der Firma BAE Systems und Indizieren sich damit und deren Betreiber.
@ Pmichael | 10. Dezember 2018 – 18:57
Der 12 Milliarden USD Deal von Qatar für 36 F-15QA sollen auch den notwendigen Full-Service und die Schulung mit umfassen !
Ferner ist die F-15 keine fliegende Blackbox wie die F-35 die eigenständig nach Hause telefoniert !
Zum Vergleich wenn wir uns für den Eurofighter entscheiden, lägen wir bei über 999 Millionen Dollars bei einem ähnlichen Vertrag.
Das unsere Theoretiker dem „Durchblick“ haben, da würde ich so nicht von ausgehen, so habe ich kürzlich welche auf dem Belgian Air Force Days bei den Su-27s aufgetan und einer hat gefragt: ob das die MiG-29 sei !
@ Elahan | 11. Dezember 2018 – 12:41
Ein SEAD Typhoon ?
– Auf dem Papier gibt es Konforme Treibstofftanks aller F-16 / F/A-18
– Auf dem Papier gibt es Schubvektorsteuerung aller Su-30/35
– Auf dem Papier gibt es LERX aller Su-27-F-16 – F/A-18…
– Auf dem Papier gibt es E-Scan Radar
https://defenceforumindia.com/forum/threads/eurofighter-ef-2000-typhoon.76395/
Aber von einer Zusatzausstattung wie Jammer für SEAD ist aber nichts zuerkennen ?
@brainstormer: Genau meine Annahme.
Sieht man sich z.B. den Artikel „Turkey’s F-35 Role at Risk If It Buys From Russia, Pentagon Warns“ bei bloomberg.com, 28.11.2018 an, dann sind die Amerikaner alles andere als „amused“ über die S-400 Entscheidung der Türkei.
Laut türkischem Aussenminister liesse sich dieser Deal auch nicht mehr rückgängig machen.
Andererseits denke ich die Teileliste ist nicht unerheblich („Lockheed’s F-35 Has a Turkey Problem“, bloomber.com, 5.10.2018) und ich frage mich ob die anderen Partner und Lockheed wirklich einen Produktionsrückstau von bis zu zwei Jahren hinnehmen würden.
Die ganze Situation trägt, neben all dem technischen und operativen Für und Wider, jetzt nicht gerade zu einem „für F-35“ bei. Es wird im Sommer 2019 spannend werden.
– Northrop Grumman hat bereits Erfahrung beim AESA-Radar der F-22 gesammelt und sicherlich kein mangelhaftes Produkt abgeliefert.
Ich bin gespannt auf das Angebot für das Captor-E, das diesen Monat noch vorliegen wird. Werden die Softwareprobleme rechtzeitig behoben? Einrüstung ab 2022 laut https://www.bmvg.de/resource/blob/29586/9c5a53095d16e8b603244bb2623aa4dd/20181207-achter-ruestungsbericht-data.pdf
– „Realisierung von Verbesserungen beim Selbstschutz, der Nachtsichtfähigkeit sowie der Fähigkeit zur verschlüsselten und störresistenten Kommunikation für die uneingeschränkte Einsatzbereitschaft des Waffensystems erforderlich“ O.o
– Aufrüsten ist nicht so einfach. Die Energieressourcen müssen vorhanden sein und der Schwerpunkt des Flugzeugs muss erhalten bleiben.
– Die Ära des Flugzeugdesigns über konformale Abbildungen ist sicherlich vorbei. Heutzutage lässt sich sicherlich viel bessere Performance herausholen und solche Designs verfolgen, die sich erst per elektronischer Steuerung stabilisieren lassen.
-Wenn das Captor-E eingeführt worden sein wird, werden bereits GaN-Module erschwinglich sein, die bessere Performance auch bzgl. EW erlauben.
@Singulativ
Zustimmung: Stealth=Zeitvorteil
Sagt ihnen das Projekt „Glühwürmchen“ etwas?