Bundeswehr-Transport mit Antonow-Flugzeugen bleibt gesichert

Die Bundeswehr und weitere europäische Streitkräfte in NATO- und EU-Ländern können auch künftig auf ukrainische Großraumflugzeuge vom Typ Antonow-124 für den Transport von militärischem Großgerät zugreifen. Die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) habe den Auftrag erhalten, mit der neu gegründeten Antonov-Logistic-Salis GmbH einen entsprechenden Vertrag abzuschließen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Donnerstag. Unter anderem sollen dafür am Flughafen Leipzig dauerhaft zwei dieser Maschinen stationiert werden.

Für den Transport von Großgerät wie Hubschraubern, Panzern, Panzerhaubitzen und ähnlich sperrigem Material ist die Bundeswehr wie andere europäische Länder auf angemietete zivile Transportmaschinen angewiesen, die als ständige Charter unter dem Projektnamen SALIS (Strategic Airlift International Solution) operieren. Seit Beginn des Projekts 2006 wurden die Flüge von einer gemeinsamen russisch-ukrainischen Gesellschaft durchgeführt. Im Frühjahr hatte jedoch das russische Unternehmen Volga-Dnepr den Rückzug aus der gemeinsamen Firma Ruslan Salis GmbH  angekündigt – unklar, ob aus wirtschaftlichen oder aus politischen Gründen.

Wie das Fachportal CargoForwarder Global am vergangenen Wochenende berichtet hatte, wurde die Fortführung der Transportflüge durch den Einstieg der deutschen Aircargonet International GmbH möglich, die gemeinsam mit Antonow die neue Gesellschaft gründete und nunmehr den Auftrag für SALIS erhielt. Zusätzlich zu den zwei in Leipzig stationierten Antonow-124-100 sollen bei Bedarf weitere Flugzeuge von Antonov Airlines bereitgestellt werden können.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums stehen zwar nach dem Rückzug der russischen Firma insgesamt weniger Maschinen zur Verfügung, der Transportbedarf könne aber gesichert werden. Die Kosten für Deutschland würden ungefähr in gleicher Höhe wie in den Vorjahren liegen. Nach den offiziellen Zahlen kostete die Charter der Großraumflugzeuge die Bundeswehr 2017 rund 52 Millionen und 2018 rund 48 Millionen Euro.

(Archivbild September 2014: Auf dem Flughafen Leipzig werden militärische Ausrüstungsgüter für den Nordirak in ein Transportflugzeug vom Typ Antonow verladen – Marc Tessensohn/Bundeswehr)