Moorbrand in Meppen: Die Tornado-Vergleichsbilder

Nach der gestrigen Meldung, dass der Moorbrand auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 im Emsland nach gut fünf Wochen gelöscht ist, hat die Bundeswehr am (heutigen) Donnerstag die jüngsten Luftaufnahmen der Tornado-Aufklärungsflugzeuge veröffentlicht. Vor allem in den Infrarot-Bildern (oben) zeigt sich die Veränderung: das linke Bild entstand am 22. September, das rechte am 9. Oktober.

Auch die optischen Aufnahmen zeigen den Unterschied:

(Klick auf das jeweilige Bild zeigt eine größere Version)

Die Erläuterung der Bundeswehr zu den Vergleichsaufnahmen:

Bereitgestellt werden ein elektrooptischer und ein infraroter Luftbildvergleich desselben Raumes im Bereich MEPPEN, WTD 91. Hierbei befinden sich die Luftbilder vom 22.09.2018 jeweils auf der linken, die Luftbilder vom 09.10.2018 jeweils auf der rechten Seite (Vorher / Nachher). Im Bild sind mehrere Bezugspunkte zur einfacheren Einorientierung der Bildausschnitte verortet.
Im Vergleich der elektrooptischen Luftbilder wird das Fehlen von Einsatzkräften am Rand des Moorbereichs sowie der zuvor bestehenden, potentiellen Rauchentwicklung deutlich.
Im Vergleich der Infrarot-Luftbilder sind die noch am 22.09.18 signifikant aufgetretenen Thermalsignaturen von Glutnestern und -herden am Rand des Moorbereichs in der Aufnahme vom 09.10.18 nicht mehr erkennbar (WHITE = HOT).

Allerdings bleiben auch nach dem – nach bisherigem Stand  erfolgreichen – Abschluss der Löscharbeiten, wie die Bundeswehr selbst einräumt:

Trotzdem sind verständlicherweise noch viele Fragen offen: Von durch den Moorbrand oder dessen Bekämpfung verursachte Schäden über die Luftmessungen während des Brandes bis hin zu ökologischen Aspekten, wie die Renaturierung des Moores.

Etwas kritischer stellt diese Fragen der Norddeutsche Rundfunk:

Eine Antwort auf die Frage, warum erst zwei Wochen nach dem Ausbruch des Brandes Schadstoffwerte gemessen wurden, blieb die Bundeswehr aber auch am Mittwoch schuldig. Der Direktor des Zentrums für Brandschutz der Bundeswehr, Andreas Sagurna, räumte ein, dass am Anfang des Einsatzes einiges sehr unglücklich gelaufen sei. „Das ist das, was es am Ende zu klären gilt in der Nachbereitung.“
Auch auf andere Fragen gibt es bis zu diesem Tag noch keine Antworten: Welche Konsequenzen hat der Brand für das Ökosystem Tinner Moor? Wer bezahlt den Löscheinsatz? Warum forderte die Bundeswehr erst zehn Tage nach dem Ausbruch des Brandes zivile Hilfskräfte an? Warum wurden bei wochenlanger extremer Trockenheit überhaupt Raketen ins Moor geschossen? Warum wurde die Gefahrenlage falsch eingeschätzt? Wer trägt die Verantwortung?

Es bleibt noch einiges aufzuarbeiten; auf einen (Abschluss)Bericht bin ich gespannt.

Um ein in verschiedenen (sozialen) Medien umlaufendes Gerücht zu klären, habe ich mal nachgefragt: Da hieß es, von den eingesetzten zivilen Helfern von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk seine eine „Verschwiegenheitserklärung“ zu ihrer Tätigkeit bei der Brandbekämpfung gefordert worden – was sofort den Verdacht aufkommen ließ, damit sollten mögliche Gefährdungen oder Gesundheitsbelastungen nicht bekannt werden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden lediglich die Helfer mündlich belehrt, dass auf dem Gelände der WTD keine Foto/Filmaufnahmen gemacht werden dürften; darüber hinaus gehende Einschränkungen habe es nicht gegeben.

Ergänzung: Der Info-Flyer vom 11. Oktober:

Infoflyer_21_11.10.2018
(gespeicherte pdf-Datei: 20181011_Bw-Moorbrand_InfoFlyer_21)

Nachtrag: Info-Flyer vom 12. Oktober

Infoflyer_22_12.10.2018
(gespeicherte pdf-Datei: 20181012_Bw-Moorbrand_InfoFlyer_22)

(Fotos: Bundeswehr/PIZ Luftwaffe)