Moorbrand in Meppen jetzt auf 1.000 Hektar (Update)

Update: Nach einer Lageübersicht der Samtgemeinde Sögel, die an das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 angrenzt, hat der von der Bundeswehr ausgelöste Moorbrand im Emsland jetzt eine Ausdehnung von 1.000 Hektar erreicht. (mehr dazu unten)

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Vom seit gut drei Wochen andauernden Moorbrand auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 hat die Bundeswehr Fotos veröffentlicht, die am vergangenen Samstag von Aufklärungs-Tornados des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ gemacht worden waren. Die Aufnahmen mit einer Infrarotkamera zeigen die unterirdischen Glutnester des Brandes und sollen Ansätze für die weitere Brandbekämpfung liefern.

Das Foto oben zeigt die so genannte fusionierte Aufnahme, bei der das optische Bild und die Infrarotaufnahme zusammengefügt wurden.

Die Erläuterung der Bundeswehr dazu:

Zu sehen ist auf allen drei Bildern die östliche Moorkante, die Entfernung zur Gemeinde Stavern beträgt circa 1,5 Kilometer. Von dem betrachteten Gebiet liegt ein elektrooptisches und ein Infrarot-Luftbild, sowie eine fusionierte, also eine zusammengefügte, Variante aus beiden vor. Abgebildet sind jeweils die Abgrenzung von Moor, Bewaldung und Feldern im Gelände sowie entsprechende Infrarotsignaturen. Die auf den Aufnahmen sichtbaren weißen Punkte und Flächen bedeuten Hitze und zeigen Moorbrandherde. Teilweise sind im Einsatz befindliche Kräfte sichtbar.

Die Aufnahme allein mit der optischen Kamera:

… und die reine Infrarotaufnahme, über die optische Aufnahme gelegt:

Zur Einordnung das Aufnahmegebiet auf einer Karte:

Oberirdisch brennt es derzeit nicht (mehr); die Zahl der unterirdischen Brandstellen allerdings ist auch so beeindruckend. Die Tornados sollten am Dienstagnachmittag erneut zu Aufklärungsflügen starten.

Nachtrag: Die Zahl der eingesetzten Kräfte ist erneut gestiegen, wie aus dem Info-Flyer der Bundeswehr am Dienstag hervorgeht, und weiterhin sind die zivilen und meist ehrenamtlichen Helfer in der Überzahl:

1530 Einsatzkräfte, davon
– 695 zivile Feuerwehrleute
– 512 THW-Helfer
– 262 Soldaten (Spezialpionierregiment 164, Panzerpionierbataillon  803, Panzergrenadierbataillon 411 und Panzeraufklärungsbataillon 6 Holstein, Hubschraubergeschwader 64, Zentrum für Geoinformationswesen; nicht mitgezählt offensichtlich der Einsatz der Tornados)
– 57 Feuerwehrleute der Bundeswehr
– 4 Helfer des Deutschen Roten Kreuzes

Der Info-Flyer hier zum Nachlesen: Info-Flyer 5 25.09.2018 (aktualisiert)
Als pdf-Datei: 20180925 Infoflyer Nr.5; auch in einer aktualisierten Fassung (aus dem Panzeraufklärungsbataillon 6 wurde korrekt das Aufklärungsbataillon 6): 20180925_InfoFlyer_5_aktualisiert

Nachtrag 2: Bislang war mir durchgegangen (und ich hab’s wohl auch in der Berichterstattung übersehen?), dass die Bundeswehr Aladin-Drohnen mit Wärmebildkamera ebenfalls zur Aufklärung der Glutnester einsetzt:

Das Update: Die Samtgemeinde Sögel in direkter Nähe des WTD-Geländes veröffentlichte am Abend auf ihrer Facebook-Seite eine Lageübersicht:

Der Brand auf der WTD hat eine Flächenausdehnung von insgesamt 1.000 Hektar erreicht. Die Einsatztaktik beinhaltet derzeit im Wesentlichen die optimale Verteilung der mobilen Brandbekämpfungseinheiten, die Sicherstellung der Wasserversorgung und die Verteidigung der Brandriegel.
Außerdem werden weiter Brandschneisen geschlagen und Hotspots bekämpft.
Sofern von der Bevölkerung Explosionen wahrgenommen werden, ist das sowohl auf die derzeit laufende gezielte Kampfmittelbeseitigung als auch auf die Explosion von Blindgängern aufgrund der Brandentwicklung im Moor zurückzuführen.
Die zivilen Kräfte werden nach und nach durch Bundeswehrkräfte abgelöst. Einzelne Fachgruppen, beispielsweise der Wasserversorgung, stellen sich gleichwohl auf einen mehrwöchigen Einsatz ein.
Noch nicht abgeschlossen ist der Pipelinebau von der Ems zum WTD-Gelände.
Die Tornados sind heute Nachmittag erneut geflogen, die Auswertung der gewonnenen Daten läuft.
Zusätzlich werden Drohnen zur Aufklärung eingesetzt und Hubschrauber zur Brandbekämpfung.

(Luftbilder/Karte: PIZ Luftwaffe; Start einer Drohne vom Typ Aladin mit Wärmebildkamera am 23. September – Bundeswehr/Ralf Wilke)