Noch eine Veränderung an der BMVg-Spitze: von der Leyen entlässt dienstältesten Abteilungsleiter

Der Umbau an der Spitze des Verteidigungsministeriums, den Ministerin Ursula von der Leyen bei ihrem erneuten Amtsantritt begonnen hatte, war entgegen dem äußeren Anschein mit der vorzeitigen Entlassung der Abteilungsleiterin für Infrastruktur nicht abgeschlossen: Der derzeitige Abteilungsleiter Recht, Dieter Weingärtner, wird zum September in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Das bestätigte der Jurist am (heutigen) Dienstag auf Anfrage von Augen geradeaus!. Als Nachfolger ist der bisherige Leiter des Leitungsstabes, Andreas Conradi, vorgesehen.

Weingärtner ist der dienstälteste Abteilungsleiter im Ministerium – und in der aktuellen Amtsperiode von der Leyens der zweite, der vorzeitig gehen muss. Normalerweise wäre er im Juni kommenden Jahres planmäßig mit Erreichen der Altersgrenze ausgeschieden. Bereits die frühere Abteilungsleiterin für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen, Alice Greyer-Wieninger, war von der Ministerin ein halbes Jahr vor ihrer planmäßigen Pensionierung in den Ruhestand versetzt worden.

Dass Conradi Nachfolger an der Spitze der Rechtsabteilung wird, kommt nicht überraschend (und war auch hier in den Kommentaren schon erwähnt worden). Überraschend kommt aber Weingärtners vorzeitige Pensionierung ein Dreivierteljahr vor Erreichen der Altersgrenze. Damit ist ab Oktober kein Abteilungsleiter des Verteidigungsministeriums mehr im Amt, der nicht von von der Leyen eingesetzt wurde.

Weingärtner war bereits 2003 ins Wehrressort gekommen: Der damalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hatten den Juristen aus dem Justizministerium unter Hertha Däubler-Gmelin abgeworben.

(Ein interessanter erläuternder Text Weingärtners ist bei der Bundeszentrale für politische Bildung erschienen: Rechtliche Grundlagen deutscher Verteidigungspolitik. Eine Übersicht über die derzeitigen Abteilungsleiter im Ministerium gibt es hier.)