Sanierung der ‚Gorch Fock‘ wird bis zu 135 Millionen kosten

Gut ein Jahr ist es her, da entschied Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, dass das Segelschulschiff Gorch Fock für bis zu 75 Millionen Euro saniert wird. Das ist Geschichte: Die Grundüberholung des Großseglers der Deutschen Marine wird nun voraussichtlich bis zu 135 Millionen Euro kosten.

Dafür soll die Gorch Fock über das Jahr 2040 hinaus für die Offizierausbildung genutzt werden können – und nicht, wie Anfang 2017 angenommen, 2032 ihre absolute Altersgrenze erreichen. In etwa einem Jahr soll der Dreimaster wieder in See stechen können.
Das Verteidigungsministerium bestätigte einen entsprechenden Bericht des NDR-Kollegen Christoph Prössl. Nach dessen Informationen muss die Außenhaut des Schiffes fast vollständig erneuert werden. Zudem sollen das Ober- und das Zwischendeck ausgetauscht, ein Teakholzbelag neu verlegt, und die Maschine überholt werden.

Die Aussage des Ministeriums dazu:

Das Bundesministerium der Verteidigung hat entschieden, die Instandsetzung des Segelschulschiffes Gorch Fock fortzusetzen. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf bis zu 135 Millionen Euro.
Diese umfangreiche Runderneuerung und Modernisierung des Dreimasters ermöglicht eine Nutzungsdauer über das Jahr 2040 hinaus. (…)
Das Schiff wird der Marine im ersten Halbjahr 2019 wieder zur Verfügung stehen. Bis dahin dauert die Generalüberholung der Gorch Fock  an. Auslöser der aufwendigen Reparatur war die Untersuchung aller schiffbaulichen Bereiche, aber auch aller anderen technischen Komponenten. Bei dieser Untersuchung wurden die komplette Struktur, die Außenhaut, die Decks und die Aufbauten auf ihre Stabilität hin inspiziert.
Durch den Weiterbetrieb der Gorch Fock steht der Marine nahezu unterbrechungsfrei ein Schiff zur Ausbildung zur Verfügung. Alternativ wurde ein Abbruch der Instandsetzung und die langwierige Neubeschaffung eines Nachfolgeschiffes erwogen. Bis zu dessen Fertigstellung, frühestens im Jahr 2025, hätte ein angemietetes Segelschulschiff die Ausbildung sicherzustellen. Dies ließe aber unter anderem das Arbeiten der Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter in der Takelage nicht zu, da nur die Gorch Fock über die gesetzten Sicherheitsstandards verfügt.

Natürlich gehört aus Sicht des Ministeriums – und der Deutschen Marine – dazu die enorme Bedeutung für die Ausbildung der künftigen Offziere – und der wertvolle Bestandteil der seemännischen Tradition.
Und wenig überraschend zeigt sich der Kommandant, Kapitän zur See Nils Brandt, erleichtert:

Die Entscheidung, die GORCH FOCK zu erhalten, hat bei meiner Besatzung und mir große Erleichterung ausgelöst. Nach langer Zeit der Flaute ist wieder Wind zu spüren und das tut gut, denn die GORCH FOCK erfüllt einen ganz wesentlichen Auftrag zur Ausbildung unseres Nachwuchses.

(Archivbild Juni 2007: Gorch Fock im Nordatlantik – Bundeswehr/Ricarda Schönbrodt)