Royal Navy in Not: Kein Schiff wird kommen
Angesichts der Aufmerksamkeit, die Ausrüstungsproblemen der Bundeswehr gewidmet wird, hilft bisweilen ein Blick in die Nachbarschaft. Zum Beispiel über den Kanal. Derzeit, so meldet die Londoner Times, ist praktisch kein Kriegsschiff der traditionsreichen Royal Navy einsatzbereit:
Britain has no major warships on operations anywhere in the world for the first time in living memory.
The absence of any of the Royal Navy’s 19 frigates and destroyers overseas was a “strategic embarrassment for the country and a strategic embarrassment for defence”, a senior serving military officer said.
All six Type 45 destroyers are in Portsmouth because of a combination of mechanical problems, routine maintenance, a shortage of manpower and the need to give sailors leave over Christmas.
Die Gründe sind also ähnliche wie bei der Deutschen Marine, wenn es eng wird mit Schiffen und Booten. Und, auch das interessant: Die Briten geben einen deutlich höheren Anteil des Bruttoinlandsprodukts für ihre Streitkräfte aus als Deutschland. Aber das allein hilft offensichtlich nicht.
Nachtrag: Die Stellungnahme der Royal Navy zu den Berichten (neben der Times griffen auch andere britische Blätter dieses Problem auf) fiel recht schmallippig aus:
The Royal Navy is deployed globally on operations and will be protecting our national interests throughout Christmas and New Year. There will be 13 ships and submarines deployed away and in home waters, as well as the at sea nuclear deterrent.
(Foto: HMS Queen Elizabeth’s Guard on parade at the commissioning of HMS Queen Elizabeth, Dec 7, 2017 – Arron Hoare/Royal Navy)
Und das bei der stolzen Royal Navy der seefahrenden Nation schlechthin.
Wenn man den Artikel weiterliest, dann wird geschrieben, das von den 13 Typ 23 Fregatten nur 1 im Einsatz in heimischen Gewässern ist.
Das ist das Ergebnis, wenn im Angesicht des „ewigen Weltfriedens“ seine Wehrfähigkeit herabsetzt um Geld zu sparen und dabei seine Lagerhaltungs- und Instandsetzungskapazitäten aufgibt. Outsourcing, wie es so schön neudeutsch heißt, geht immer auf die Reaktionsschnelligkeit und die Schlagkraft. Das ist in der Industrie auch nicht anders.
Nicht zu vergessen ist jedoch, dass sich GBR teure Nuklearwaffen hält… Und auch der höhere Anteil am BIP sagt nichts aus, denn es zählt nunmal der absolute Wert in Euro / Pfund. Kleineres (absolutes) Budget kombiniert mit im Unterhalt teuren Nuklearwaffen ergibt noch weniger Geld für die restlichen Streitkräfte…
@SirLancelot
Ja. Aber die Argumentation bzgl. BIP-Anteil sollten wir im Auge behalten, wenn es um den deutschen Verteidigungshaushalt geht ;-)
@T.Wiegold | 20. Dezember 2017 – 11:51
x% vom BIP sind das falsche Mass.
Die 2% vom BIP kann ich mit Flachbildschirmen auf allen Stuben, nicht zulassungsfähigen Drohnen, X Eurofightern, die gegroundet im Shelter stehen oder Y U-Boote die im Hafen dümpeln problemlos erzeugen.
Die Forderung muss sich an den notwendigen und dann auch tatsächlich nachgewiesenen Fähigkeiten orientieren. Die müssen klar definiert werden:
Personalstand, Ausrüstung, Ersatzteile und Munition (für 30 -40 Tage), Ausbildungsstand der Truppe und industrielle adhoc Fähigkeiten für die Nachproduktion.
Und für alles gilt IST= SOLL.
Alles andere ist Ausgenwischerei.
Beispiel:
Die Israelis geben 8% des BIP für die Verteidigung aus.
Aber ein Panzer ist ein Panzer und ein Flugzeug ist ein Flugzeug!
In absoluten Zahlen stellen sie im Vergleich zu uns für die halben Kosten die 10-fache Feuerkraft ins Feld.
DAS ist der einzige Massstab der zählt.
x% vom BIP ist uninteressant.
Der Plan kann ja durchaus sein, dass wir klein und unbedeutend sein wollen.
Wenn die Politik das so entscheidet, laut genug sagt und dafür gewählt wird, dann ist das in Ordnung.
Aber dann doch bitte schön nicht für höhere Kosten als für 12 auf Fingerschnacken einsatzfähige Divisionen wie bei der alten BW.
Das gleitet jetzt vermutlich schnell in den OT ab… Aber: Wenn x Prozent vom BIP das falsche Maß ist, wissen das dann auch all die, die vehement die zwei Prozent einfordern?
Und es wird noch viel schlimmer, wenn die Briten nach dem vollzogenen Brexit realisieren, wie sehr sie sich wirtschaftlich isoliert haben…
Ich sehe es nicht als Problem, dass die Briten sich wie die Bundeswehr kaputt gespart haben.
Vielmehr scheint auch dort nun die Auswirkung spürbar, wenn das, was beschafft wird immer komplexer, komplizierter, teurer ist. Damit auch weniger verfügbar.
Also gilt auch hier: less bang for the buck.
Und wenn die Royal Navy schreibt, dass sie weiter „deployed“ sind, dann ist das sicherlich richtig. Auch ein Schiff oder Boot im Dock im Nahen Osten ist „deployed“, genau wie HMS Enterprise vor Argentinien oder oder oder.
@T.Wiegold
Aus meiner Sicht sind das zwei Diskussionen, die es getrennt zu halten gilt:
a) These einiger Personen: 2% BIP ist allen Industrienationen zumutbar und der gerechte Anteil, um vom Schutz der Anderen auch zu profitieren.
b) Was ist der Level of Ambition für das sich daraus ergebende absolute Budget?
Herr Wiegold,
ich sehe nicht, dass das OT wäre. Ihre Eingangsempfehlung war, über den Gartenzaun zu gucken. Selbst die Briten haben Probleme. Ich vermute, die machen inzwischen die gleichen Fehler wie wir: Geld ausgeben damit die x% erreicht werden, aber ohne Feinstaub und Lärm zu produzieren.
Entweder, wir sind davon überzeugt, dass wir eine Armee brauchen. Dann sollten wir -im geplanten Rahmen- die effektivste Armee aufstellen, die man sich vorstellen kann. Da darf es an nichts fehlen, s. Israel.
Oder wir wollen keine Armee mehr, dann sollten wir das Geld sparen.
Aber so tun als ob und dann für die Bereitstellung eines(!) Batallions 6 Monate benötigen, oder in AFG keine Hubschrauber zur Unterstützung der eigenen Jungens zu haben, das sollten wir unseren Soldaten nicht antun. Das ist verantwortungslos.
Stellen Sie sich mal vor, das Bataillion muss tatsächlich in den scharfen Einsatz.
Was machen die am 3. Tag? Leihen wir uns von den Russen die Flugzeuge für die Verstärkung? McKinsey hat bei der Vorstellung sicher kein Problem. Im richtigen Leben wird der böse Feind da eigene Vorstellungen haben.
Die BW hat ein Führungsproblem.
Gehöre leider zu der Generation da war auf Dorfschulen Englisch nur ein Nebenfach und wurde nur in Klasse 7 – 9 unterrichtet. Daher sind meine englisch Kenntnisse nicht so gut um so einen Bericht im Original zu lesen gibt es da Event. Übersetzungen ins Deutsche ?
Man könnte also ketzerisch und in Abwandlung sagen: „Britannia ruled the waves.“
Dass das im stolzen Großbritannien nicht ohne Echo bleibt, dürfte verständlich sein. Allerdings sind es zum Teil auch hausgemachte Probleme, denn die neuen Träger der QE-Klasse, sowie die in der Planungsphase befindlichen SSBN der Dreadnought-Klasse dürften einen Löwenanteil des Budgets der RN fressen.
Ich sehe daher nicht wirklich, dass wir in so baldiger Zukunft wieder eine stolze RN sehen werden. Eher so ab 2030, was ja hervorragend mit anderen europäischen Armeen und deren Planungen korreliert… ;-)
@ Joachim S. | 20. Dezember 2017 – 13:36:
1. „Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen befindet sich kein größeres Kriegsschiff Großbritanniens im weltweiten Einsatz.
Der Ausfall sämtlicher Fregatten und Zerstörer für den Einsatz in Übersee sei eine ’strategische Peinlichkeit für das Land und eine strategische Peinlichkeit für das Verteidigungsressort‘, sagte ein höherer aktiver Offizier.
Wegen einer Kombination aus mechanischen Problemen, routinemäßigen Instandhaltungsarbeiten, Personalmangel und dem anstehenden Weihnachtsurlaub liegen alle sechs Zerstörer des Typs 45 aktuell in Portsmouth.“
2. „Die Royal Navy ist weltweit im Einsatz und wird unsere nationalen Interessen auch an Weihnachten und Neujahr verteidigen. 13 Schiffe und U-Boote werden in fernen und heimischen Gewässern eingesetzt sein, so wie auch die seefahrenden Kräfte der nuklearen Abschreckung.“
Zugegebenermaßen etwas holprig, aber wir sind hier ja auch nicht beim BSprA. ;)
@Joachim S.:
Zusammenfassend steht da, dass die Royal Navy zum ersten Mal in ihrer Geschichte nicht ein einziges Kriegsschiffe einsatzfähig hat, alle brandneuen Type 45 Zerstörer aus Wartungsgründen oder auf Grund technischer Störungen nicht einsatzfähig sind und es auch an Personal fehlt. Insbesondere über Weihnachten.
Also scheinen Korvetten und U-Boote unterwegs zu sein. Fregatten und Zerstörer (major warships), wobei letztere die Bundesmarine gar nicht hat, liegen fest.
Auch wegen Urlaubsansprüchen zu Weihnachten und allgemeinem Personlanotstand.
Frage ist, wer hat den wirklichen Wilen bzw. ist eher in der Lage, kurzfristig Wirkung zu erzielen? Da sehe ich die Antwort nicht zugunsten Deutschlands ausfallen.
2% hin oder her
General a.D. Nauman spricht ürbigens im neuesten „Zu gleich“ Heft von 3%, wenn man einen wirklich vernetzten Ansatz fahren können will.
@SirLancelot | 20. Dezember 2017 – 13:03
„Aus meiner Sicht sind das zwei Diskussionen, die es getrennt zu halten gilt:
a) These einiger Personen: 2% BIP ist allen Industrienationen zumutbar und der gerechte Anteil, um vom Schutz der Anderen auch zu profitieren.
b) Was ist der Level of Ambition für das sich daraus ergebende absolute Budget?“
+1
@Jan Hoffmann | 20. Dezember 2017 – 16:01
„Also scheinen Korvetten und U-Boote unterwegs zu sein. Fregatten und Zerstörer (major warships), wobei letztere die Bundesmarine gar nicht hat, liegen fest.“
1. Marine (rechtlich) oder Deutsche Marine (Eigenname), aber nicht Bundesmarine.
2. Die Fregatten der Bw sind häufig so groß, dass man sie glaube ich (teilweise) schon als Zerstörer klassifizieren könnte, aber ist glaube ich aus politischen Gründen nicht gewollt (–> Frage an die Marinierten: oder habe ich da etwas falsch verstanden?!).
Es geht auch um Geld und damit auch um die 2% vom BIP.
Viel wichtiger als um zusätzliches Geld ist aber der wirtschaftlich sinnvolle Umgang damit. Und auch wenn man die Bundeswehr angeblich nicht wie ein Unternehmen führen kann, so sollte man sich doch wenigstens ansehen, wie dort gewirtschaftet wird. Kein sinnvoll wirtschaftendes Unternehmen würde zum Beispiel Dutzende von Forschern einstellen, aber nur einen Bruchteil der für die Forschung erforderlichen Infrastruktur bereitstellen. Genau das wird aber bei der Bundeswehr gemacht, wenn zum Beispiel ein Panzerbataillon aufgestellt und mit Personal aufgefüllt wird, ohne die erforderliche Anzahl Panzer zu haben. Und kein Unternehmen würde Maschinen kaufen, die dann wegen Ersatzteilmangel oder fehlender Instandsetzungskapazität nur einen Bruchteil der Zeit laufen. Das bisher bereit gestellte Geld wird also nicht sinnvoll ausgegeben.
Dieser Zustand wird so lange anhalten, wie man die Strukturen nicht in Ordnung bringt. Und es wird sehr lange dauern, bis die Strukturen wieder in Ordnung sind. Denn ohne längerfristige Perspektive wird kein Unternehmen seine Kapazitäten erhöhen, um zum Beispiel mehr Ersatzteile für die Bundeswehr schnell zu produzieren, nur um dann nach Erreichen des geforderten Niveaus der Lagerhaltung in ein tiefes Loch zu fallen. Ohne ein Konzept zu haben, wie man das zusätzliche Geld ausgeben will, würde zusätzliches Geld vermutlich nur zu höheren Preisen führen. Und würde man zum Beispiel wieder mehr Instandsetzungskapazitäten bundeswehrintern aufstellen, ohne diese mit Ersatzteilen auszustatten, würde man auch nur Geld verbrennen.
Zusätzliches Geld braucht man in erster Linie, um hohle Strukturen aufzufüllen und die Verfügungsbereitschaft dessen, was man bereits hat, zu erhöhen. Und das in einem Prozess, der eine zumindest mittelfristige Perspektive hat.
Der Blick auf die Situation in der Royal Navy ist insofern hilfreich, als man sieht, dass Fehler in der Verwendung der Verteidigungsbudgets auch in anderen Ländern dieselben Folgen wie bei uns haben. Umso mehr sollten wir sie bei uns abstellen.
@T.Wiegold
Das 2% Ziel ist eine komische Scharade bei der es mich sehr wundert, wenn deutsche/europäische Sicherheitsexperten oder Politiker so tun, als wäre die genaue Erhöhung auf 2 % zwingend für unsere Sicherheit erforderlich oder einfach davon ausgeht, dass es eine deutsche Bevölkerung gibt, die eine Anhebung auf ~75+ Mrd. ohne weiteres mittragen würde.
Auf der Seite des BMVg steht zur Erhöhung das:
„Im vergangenen Jahr ist der Verteidigungshaushalt schrittweise angestiegen. 2016 betrug der Etat 35,1 Milliarden Euro, 2017 erhöhte er sich auf rund 37 Milliarden Euro. Mit dem Eckwertebeschluss der Bundesregierung für den kommenden Bundeshaushalt wird der Weg 2018 fortgesetzt. Demnach soll der Etat auf rund 38,5 Milliarden Euro steigen und bis 2021 schrittweise auf rund 42 Milliarden erhöht werden.“
Bei 42 Mrd. in 2021 fehlen noch ca 35 Mrd. bis 2025, unser BIP steigt gleichzeitig dazu.
Welche neue Bundesregierung, die dann nicht mehr von Merkel geleitet wird, hat den innenpolitischen Spielraum solche massiven Erhöhungen von 2022 bis 2025 durchzusetzen?
Darauf habe ich noch keine einzige befriedigende Antwort gelesen oder gehört. Oder auch in welche Kapazitäten überhaupt investiert werden soll, was seltsam ist, wenn gefordert wird, dass genau 2% notwendig sein sollen.
Bisher kann ich auch kein west- oder südeuropäisches Land finden, dass Verteidigungsausgaben gerade merklich Richtung 2% erhöht oder eine einheimische Debatte darüber führt dies in Zukunft zu tun. Weder in den Niederlanden, Belgien, Spanien, Dänemark, Portugal, etc.
@Chris Haver | 20. Dezember 2017 – 17:01
„Das 2% Ziel ist eine komische Scharade bei der es mich sehr wundert, wenn deutsche/europäische Sicherheitsexperten oder Politiker so tun, als wäre die genaue Erhöhung auf 2 % zwingend für unsere Sicherheit erforderlich oder einfach davon ausgeht,“
Ich halte es für komisch, wie man denken kann, dass man für eine schlagkräftige Armee NICHT deutlich mehr als die aktuellen 1,2% ausgeben muss.
Ob es dann am Ende 1,8 oder 2,0 oder 2,2 sind ist doch absolut nachrangig. Die Tatsache, dass wir eine DEUTLICHE Erhöhung benötigen um unsere holen Strukturen wieder aufzufüllen und gleichzeitig technologisch endlich wieder voran zu kommen ist doch offenkundig.
„dass es eine deutsche Bevölkerung gibt, die eine Anhebung auf ~75+ Mrd. ohne weiteres mittragen würde.“
Niemand spricht von 75 Mrd. 61 Mrd. ist die richtige Zahl (wenn man von 2% ausgeht). Und wenn es dann halt am Ende nur 55 Mrd. wären, aber die Ziele erreicht würden, wäre es ja auch gut…
@Koffer
1.) Nirgendwo habe ich behauptet, dass die Bundeswehr keine zusätzlichen Mittel benötigt, mir geht es um die Dogmatik des 2% Ziels.
2.) Da es sich um Steuergelder handelt, die in Konkurrenz zu Ausgaben in anderen Bereichen des Bundeshaushalts stehen ist es durchaus wichtig, wieviel Geld man genau wo einsetzt und woher es kommt.
3.) Du hast 8 Jahre BIP-Wachstum nicht miteingerechnet.
Ich führe einfach mal diesen Artikel an, der den gesamten Sachverhalt gut zusammenfasst:
http://carnegieeurope.eu/2015/09/02/politics-of-2-percent-nato-and-security-vacuum-in-europe-pub-61139
Die Sachsen-Klasse als Zerstörer zu bezeichnen wäre zu viel Ehre für einen Unwürdigen.
Allein das Hauptgeschütz ist schon viel zu gering für einen Zerstörer. Die Deutsche Marine hat überhaupt keine adäquat bewaffneten Schiffe. Aktuell brauchen sie nur die jetzt teuer nachbestellten Korvetten K130 mit den russischen Karakurt vergleichen. Die Engländer leiden nach dem Motto Träger und Atom U-Boot frisst Flotte. Die Entschuldigung hat Deutschland nicht. Aber wir sollten wie Kanada, Australien, Belgien, Niederlande usw. Fregatten mit der Möglichkeiten zur ballistischen Raketenabwehr planen. Die Last auf die drei Sachsen-Klassen Schiffe zu legen ist sehr kurzsichtig.
Dank Pesco werden wir und die anderen 22 Staaten die 2 Prozent nicht benötigen.
@Chris Haver | 20. Dezember 2017 – 18:43
„1.) Nirgendwo habe ich behauptet, dass die Bundeswehr keine zusätzlichen Mittel benötigt, mir geht es um die Dogmatik des 2% Ziels.“
Das 2% Ziel ist eine Hilfsmittel um eine höhere Solidarität unter den Alliierten zu erzielen und gleichzeitig in einem schwierigen Feld irgendeine Form der Vergleichbarkeit zu schaffen.
Und wie gesagt, wenn 1,8% am Ende ausreichen wird jeder trotzdem zufrieden sein…
„3.) Du hast 8 Jahre BIP-Wachstum nicht miteingerechnet.“
Sie sollten nicht den Fehlermachen, Dinge aus der Zukunft in aktuelle Zahlen zu setzen! 2% sind 61 Mrd. welche Zahlen in 2024 relevant sind unter Berücksichtigung der Inflation, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Entwicklung des Bundeshaushaltes sollten wir dann sehen.
@Der Realist | 20. Dezember 2017 – 19:53
„Dank Pesco werden wir und die anderen 22 Staaten die 2 Prozent nicht benötigen.“
;)
Für DEU sind 2% in absoluten Zahlen auf Dauer doch recht viel.
@kvogeler | 20. Dezember 2017 – 13:35
„Das ist verantwortungslos.“
+1
Vollkommen richtig ihre Beschreibung des „Ist-Zustandes“. Es scheint aber die „Geschäftsführung“ nicht zu interessieren denn es wird weiterhin irgendetwas propagiert und irgendwelche „Phantomdivisionen“ für irgendwelche Einsätze nebst Truppenaufstockungen eingeplant!
RoyalNavy: Wer berät denn die? Die selben Beratungsfirmen wie in DEU? Dann wundert nichts mehr….
Irgendwo habe ich gelesen, daß allein die beiden neuen Flugzeugträger 25% des Marinebudgets verschlingen – und das ohne die Flugzeuge. Vielleicht finde ich die Quelle noch. Jedenfalls macht das klar, warum sich Frankreich mit einem Träger begnügt.
Ein Blick auf die Homepage der Royal Navy läßt vermuten, daß die „Times“ auch nicht frei von Dramatisierungen ist:
Am 20.12. hat eine Fregatte noch erfolgreich ein neues Raketensystem getestet, und es befinden sich mehrere Schiffe der Royal Fleet Auxiliary auf See, sowie ein Raketen-U-Boot.
@ Langnase
Vor allem fährt GB eine riskante Strategie bei den beiden Trägern.
Nachdem man sich mehrfach umentschieden und die Träger nun schon fast nachträglich mit einer „Sprungschanze“…ausgerüstet hat, bleibt als Muster nur noch die F-35B übrig.
Sollte es hier einmal ein Grounding wegen technischer Probleme geben, hat die RN zwei ziemlich große Hubschrauber-Träger…
Die passiert den Amerikanern nicht. Hier waren in der Vergangenheit immer zwei verschiedene Muster auf den Trägern im Einsatz. Und dies wird mit der F-35C neben der Super Hornet so bleiben.
Das Beste an allem, wen juckt es…bzw. habt ihr im Bekanntenkreis Leute (die nicht für die Bundeswehr oder ähnliche Institutionen arbeiten), die sich für Sicherheitspolitik interessierten ? In Deutschland wird ja inzwischen schon die Pflege gegen die Bundeswehr ausgespielt (siehe SPD Wahlkampf)
BTW: Hat eigentlich in Europa (außer den USA) noch ein NATO-Mitglied funktionsfähige ASW Kräfte in nennenswerter Anzahl?
(Deutsche Marine: kein Uboot mehr operable, F-123 Klasse ist nicht mehr ausreichend), Briten: kein ASW-Flugzeug; warten bis P-8 und die neuen Typ 26 Schiffe kommen).
Vielleicht können ja noch die Norweger Europa ‚retten’…
Man kann nur hoffen, dass das alles Trump nicht mitbekommt…so desolat sah der europ.Teil der NATO nun wirklich noch nie aus. Aber again…bevor wieder nur auf die Politik geschimpft wird, siehe meine Bemerkung oben…
Eine Fregatte die zu tests eingesetzt wird, ist nicht „im Einsatz“ per se, und RFAs haben zivile Crews.
Das Problem bei der Royal Navy ist, daß man eben so viel Geld und Personal in die Flugzeugträger versenkt hat, daß man an der Überwasserflotte sparen muß.
Problem ist, kaum ist das Milliardengrab überstanden, lauert mit Trident Replacement schon das Nächste.
Die britischen Streitkräfte gehören zu den am meisten überschätzten überhaupt. Zwar wohlklingende Namen, ungebrochene Traditionen…aber auch viel „Show of Force“. Das schmälert weder Opfer, noch Leidensfähigkeit. Aber hinter den Kulissen…Kochen + Alle + Wasser. Wie wir halt…
Seit einer halben Ewigkeit hat man vorgerechnet das die Gelder nicht für die 2 protzigen möchtegern Flugzeugträger UND die „Flugzeuge“ reichen werden.
Mittlerweile reicht das Geld nicht mal mehr um die 2 Träger in Dienst zu bringen.
Dafür hat man aber schon Model F-35 in 1:1 Maßstab zum streicheln.
Man vergleiche mal die jetzigen mit den vorherigen Einheiten! Die Träger und Landungsschiffe waren extrem billig gebaut.
Die neuen Träger sind reichlich teuer, dafür das sie nur für die F-35B oder die alten Harrier taugen.
Die alten Harrier hat man schnell für nicht mal 150 Mil. € in die USA verramscht, damit die die jüngere Flotte der dortigen Harrier länger in der Luft halten. Die USA hat’s gefreut.
Die Türkei hat Interesse angemeldet, um genau diese Flieger auf ihrem möchtegern Träger einzusetzen. Das USMC will sich möglichst schnell mit der F-35B ruinieren und die Harrier loswerden.
Ein Vergleich mit anderen ‚Träger‘
Die deutschen Wikiartikel sind nicht so ausführlich oder aktuell, ich nehm sie trotzdem.
GB:
https://www.wikiwand.com/de/Invincible-Klasse_(Flugzeugträger) alt, verschrottet
https://www.wikiwand.com/de/Queen-Elizabeth-Klasse_(Flugzeugträger) 6,2 Mrd. £ für Beide
Zum Vergleich, Spanien (Export an Australien und die Türkei)
https://www.wikiwand.com/de/Juan_Carlos_I_(L-61) 462 Mio. € in 2011
Italien:
https://www.wikiwand.com/de/Cavour_(550) 1,390 Mrd. € in 2010
Frankreich, einziger CATOBAR Träger (Katapult + Fangseil wie USA):
https://www.wikiwand.com/de/Charles_de_Gaulle_(R_91) segelt jenseits der 3 Mrd € marke
Dazu müssen auch noch 7 – in Worten: Sieben – Atomuboote ersetzt werden.
Die letzten 3 Trafalgar Jagduboote sollen ’19,’21 und ’22 außer Dienst gehen.
Dafür werden weitere Astute gebaut.
Die mit ICBM bestückten Vanguard müssen auch noch ab rund 2030 ersetzt werden.
Die ersten Typ 23 Fregatten sind von Anfang ’90.
Und ganz nebenbei muss man noch die F-35A für die Air Force und die F-35B für die Navy stemmen.
Bei den amphibischen Angriffsschiffen wurde die HMS Albion wieder in Dienst gestellt, dafür die HMS Ocean (L12) ersatzlos gestrichen.
Dann will man noch einen 8×8 Radpanzer kaufen (Boxer ist Favorit, bisher will man ohne Vergleichserprobung kaufen), die Challenger 2 MBT modernisieren oder ersetzen, Ajax SPZ zukaufen (Bestellung schon drastisch beschnitten) usw.
Und da alle Projekte eh immer teurer werden als anfangs geplant, dürfte das sehr interessant werden. Vor allem wenn durch den Brexit das Pfund weiter nachgibt und das fröhliche Einkaufen auf dem Kontinent auf einmal arg teuer wird.
@SvD
Die RAF bekommt nur F-35B.
Bei den Briten steht aus akuten Finanznöten heraus eine neue Streichrunde an: Begonnen hat diese gerade leise und unauffällig mit den beiden Minenjagdboote Quorn und Atherstone, die eigentlich für ein refit für 10 weitere Dienstjahre vorgesehen waren. Die Docklandungsschiffe Albion (s.o.) und Bulwark werden als weitere Streichkandidaten gehandelt.
Hallo!
Ich lese gerade.“ Die Briten geben einen deutlich höheren Anteil des Bruttoinlandsprodukts für ihre Streitkräfte aus als Deutschland. Aber das allein hilft offensichtlich nicht.“
Hier muss ich mich zurückhalten, um keine ironischen Bemerkungen zu machen.
Die Sache ist eigentlich relativ einfach:
(Dass das alleine offensichtlich nichts hilft sieht man beispielsweise an der unsäglichen Drohne. Hier wurden 800 Mio € für genau nichts ausgegeben. Die Weisheit ist nicht neu.
in jedem Falle fände ich es bedenklich, wenn man argumentieren würde: „bei den anderen EU-Staaten ist’s auch nicht besser. )
in welchen Bereichen versagt Deutschland beziehungsweise die EU? Beispielsweise nicht beim Auto; hier ist die Kompetenz so hoch, dass sich die Wirtschaft hoch ausgeklügelte Betrugsmechanismen einfallen lässt.
Im Ingenieurstudium lernte ich (ich gehe davon aus, dass dies heutzutage nicht mehr gelehrt wird) dass es zwei unterschiedliche Arten von Engineering gibt:
Over-Engineering und Under-Engineering. dies ist nicht wirklich kompliziertes: beispielsweise in der Autoindustrie sind für jeden Schalter zwei Ingenieure zuständig wenn man es überspitzt ausdrücken will; das ist Over-Engineering.
Im Gegensatz dazu hat man insbesondere die Luftfahrtindustrie: hier wird Under-Engineering betrieben: alle 20 Jahre wird ein neuer Jäger entwickelt und zwischendurch haben insbesondere in Europa die Ingenieure nichts zu tun. Viel schlauer waren schon immer die Russen, die das System auch zur Zeit des kalten Krieges verstanden: Sie entwickelten kontinuierlich Flugzeuge und wenn es für die Mülltonne war.
Problem ist heutzutage, dass beispielsweise Airbus hauptsächlich aus politischen Gründen Leiharbeiter beschäftigt (Damit müssen Sie niemanden kündigen), bei denen ich davon ausgehe, dass sie zum großen Teil überhaupt keine Luftfahrtingenieure sind. Sie sitzen zu Dutzenden hinter CAD, was „Computer Aided Design“ heißt.
Hier ist ein Übersetzungsproblem: „Design“ heißt soviel wie zeichnen, aber auch konstruieren. Und wenn man dies vermischt wird es katastrophal. Es ist es.
Das große Problem dieser ganzen Geschichte ist, dass im Jugendwahn unserer heutigen Gesellschaft die erfahrenen Ingenieure alle gekickt bzw. herausgemobbt sind. Diese würde man bei Teilen, die Underengineered sind, dringend brauchen. Aber sie gibt es nicht mehr.
Übrigens ist einer der Auslöser dieses Herausmobbens Frau Doktor Ursula von der Leyen, die im Jahre 2007 (glaube ich) ein Gesetz erließ, mit dem Arbeitslose unter speziellen Umständen ab 59 Jahren zu Unterbeschäftigten umdeklariert wurden. Deutschland hat 2 Millionen Arbeitslose und 3,5 Millionen Unterbeschäftigte, vergleiche auch Paragraph 53 Abs. 2 Sozialgesetzbuch. Unter diesen sind tausende von Ingenieuren. Sie tauchen in keiner AL-Statistik mehr auf.
Sie muss sch da also nicht wundern, weswegen man mittlerweile zum Sanieren von Schwimmbädern in Deutschland schlappe 8 Jahre braucht (Eckernförde: Kampfschwimmer).
Diese erfahrenen ingenieure sind kalt gestellt.
Dass dann nur noch Schrott die Werkhallen verlässt muss einen nicht wundern:
ich habe 25 Jahre an der Front beispielsweise bei Fairchild-Dornier und in anderen Firma in dem Faserverarbeitung gearbeitet, die Kompetenz deutscher Ingenieure ist nur noch hochgradig miserabel.
Großenteils beherrschen sie nicht mehr Abiturstoff: Lärm in dB ist logarithmisch- das sollte man wissen, wenn man einen Flieger verkauft. Das hat JEDER an der Oberstufe in Physik gelernt. Weiterhin „designen“ sie Gussteile in CAD, indem sie Material an hoch beanspruchten Stellen doppeln: Seit 150 Jahren gibt es dies so genannten „Hoiverschen Kreise“; diese geben ein Maximum in der Materialdicke von Gussteilen vor. Sie wissen das einfach nicht mehr. Als ganz einfaches Beispiel. Manager und Abteilungsleiter.
So etwas hätte man auswendig lernen müssen. Und da nutzt kein CAD-System der Welt, wenn man das nicht weiss.
Schöne Weihnachten mit dem Wort zum Sonntag…
Der Realist | 21. Dezember 2017 – 22:55
@SvD
Die RAF bekommt nur F-35B.
—
Stimmt, macht es aber noch schlimmer, die F-35B läuft mit Block 4 ins Gewichtslimit, bisher keine Lösung in Sicht.
@SvD
Die B-Variante ist auch der Grund für das etwas seltsame Design der anderen Varianten.
Man musste den Hub-Fan unterbringen und deswegen sind alle drei Rümpfe extrem breit geworden. Deshalb auch kaum Sicht nach hinten.
Ich hoffe wirklich, daß uns dieser Flieger erspart bleibt…
https://www.defensenews.com/global/asia-pacific/2017/12/26/japan-south-korea-may-refit-naval-ships-for-f-35-fighters/
Die F-35B scheint so langsam die A-Variante als Version der Wahl abzulösen.
Jetzt überlegen Japan und Südkorea ihre Helikopterträger umzubauen und F-35B zu bestellen.
In Antwort auf den Aufmacher: HMS „St. Albans ist gekommen. Die Typ 23-Fregatte hat am 1. Weihnachtstag den russischen Fegattenneubau „Admiral Gorshkov“ abgefangen. Näheres läßt sich bei KN online nachlesen (suche: St. Albans).
Mal schaun ob sich eine deutsche Einheit findet die die Gorshkov hier begleitet (so sie denn wahrscheinlich nach St. Petersburg läuft)
In An Age Of Brexit Austerity, British Lawmakers Now Want A New Royal Yacht
—
Some in British Parliament think a lavish ship is needed to make trade deals, support the royal family, and to promote Britain around the globe.
http://www.thedrive.com/the-war-zone/17263/in-an-age-of-brexit-austerity-british-lawmakers-now-want-a-new-royal-yacht
@Der Realist
Ist mir alles bekannt. Zukünftig soll ein Laser + Generator an Stelle des Liftfans in einer neuen Version installiert werden. Sieht schon in Lockheed’s Präsentationen bescheuert aus, was etwas heißen will.