Pilotprojekt „Soldat in 20 Tagen“ – In Bayern schon Realität
Anfang des Jahres gab es, auch hier heftig debattiert, ein Papier des Reservistenverbandes mit dem Vorschlag, Ungediente im Schnellkurs zu Soldaten auszubilden – einschließlich Ausbildung an der Waffe. Die Absicht ist dabei, in zwanzig Ausbildungstagen Ungediente eine militärische Grundausbildung durchlaufen zu lassen, an deren Ende die Zertifizierung durch die Bundeswehr steht, hieß es in dem Konzept des Verbandes. Das Angebot sollte sich an Interessierte an einer militärischen Grundausbildung richten, die jedoch keinen Wehrdienst leisten wollten oder könnten.
Da es aus dem Verteidigungsministerium im Januar dazu hieß, das müsse noch zwischen Reservistenverband und Bundeswehr konkretisiert werden, habe ich das erst mal ins Archiv gepackt und nicht weiter verfolgt. Bis mich jetzt ein Bericht der Augsburger Allgemeinen* hellhörig machte:
Seit der Abschaffung der Wehrpflicht ebbt der Zustrom an Reservisten ab. Diese sollen nun über die neue Form einer verkürzten Grundausbildung gewonnen werden. Dabei ist an keine Vorbereitung für einen Gefechtseinsatz gedacht, vielmehr sind die Absolventen schwerpunktmäßig für Wach- und Sicherungsdienste ausgebildet. Dazu gehört auch der Umgang mit Schusswaffen.
Mit anderen Worten: Das Projekt, Ungediente in 20 Tagen, über einen längeren Zeitraum verteilt, zu Reserve-Soldaten auszubilden, läuft schon – hab‘ ich das verpasst?
Am Freitagnachmittag ist das so einfach nicht zu klären, aber es ergibt sich folgendes Bild: Der Reservistenverband und der für Reservistenangelegenheiten zuständige stellvertretende Generalinspekteur Vizeadmiral Joachim Rühle haben sich auf ein Konzept Ausbildung Ungedienter im VdRBw verständigt. Dazu soll es als erstes einen Pilotversuch in Berlin geben, in dem die 20-tägige Ausbildung auf etwa zwölf Wochenenden verteilt wird. 25 weitere Piloten sind geplant.
Hintergrund ist ein Fehl von rund 5.000 Mannschaftsdienstgraden der Reserve, die vor allem für Wach- und Sicherungsaufgaben zur Verfügung stehen könnten. Die Ausbildung soll im Schwerpunkt durch den Reservistenverband erfolgen; die Waffen- und Schießausbildung bleibt aber Aufgabe der Bundeswehr. Rechtliche Hemmnisse sieht das Verteidigungsministerium nicht, nur: Keine Auslagerung von staatlichen Maßnahmen und Sicherheitsüberprüfungsgesetz im Sinn beachten, heißt es aus der Abteilung Führung Streitkräfte (zu dem Punkt mehr unten).
Aber während noch über Pilotversuche und ähnliches geredet wird, hat die Bundeswehr in Bayern längst Fakten geschaffen. Über den obigen Bericht der Augsburger Allgemeinen fand ich dann auch auf der Facebook-Seite der Bundeswehr in Bayern das Video dazu:
Die nächste Info-Veranstaltung dazu ist auch für den 11. November schon angekündigt:
Wollt Ihr Euch wie Kathi und ihre Kameraden als Reservist bei der Bundeswehr engagieren, obwohl ihr keinen Wehrdienst geleistet habt? Dann ist die AGA Ungediente das Richtige für euch. Auch 2018 gibt es wieder die Möglichkeit, an der in Module gegliederten AGA teilzunehmen. Die Informationsveranstaltung des Regionalstabes Süd gibt euch einen Überblick darüber, was euch erwartet und wie ihr euch als Ungediente bei uns engagieren könnt.
Den offiziellen Flyer dazu gibt es hier.
(Nachtrag: Der offizielle Flyer wurde von der Webseite entfernt; die Gründe kenne ich nicht.)
Nachtrag 2: an anderen Stellen ist er im Netz zu finden (wurde vielleicht ja nur verschoben….), nämlich hier und hier. Aber vorsorglich hab‘ ich die Datei mal gesichert:
Interessant sind daran zwei Dinge: Zum einen gibt es in Bayern etwas, was im Rest der Republik noch nicht so angekommen scheint – aus welchen (rechtlichen?) Gründen auch immer.
Zum anderen fällt auf: Auch wenn das Ministerium mahnt, Sicherheitsüberprüfungsgesetz im Sinn beachten, zeigt sich da, militärisch gesprochen, ein Delta. Denn erst in diesem Jahr hat der Bundestag auf Betreiben der Bundeswehr als neue gesetzliche Regelung eingeführt, dass jeder Bewerber für den Dienst in den Streitkräften vor der Ausbildung an Kriegswaffen vom Militärischen Abschirmdienst überprüft werden soll, bei den seit Juli vorgenommenen Routine-Überprüfungen wurden bislang keine Extremisten ausgemacht. Aber gilt diese Regelung auch für die Ungedienten mit Schnellkurs? Oder was bedeutet das im Sinn beachten?
Da gibt’s also noch ein paar Fragen zu klären; sicherlich aber nicht mehr an diesem Wochenende.
*Deutsche Verlagswebseiten werden hier in der Regel aus bekannten Gründen nicht verlinkt; in diesem Fall scheint mir aus inhaltlichen Gründen eine Ausnahme angezeigt.
(Archivbild 2013: Schiessausbildung der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien – Reservistenverband/Dennis Hallac)
Ich sehe diesen verbandsinternen Irrsinn für erlebnisorientierte Mitglieder allein schon juristisch als äußerst fragwürdig an und persönlich weigere ich mich die Teilnehmer dieser 20-Tage Kurse als Soldaten, geschweige denn Kameraden zu sehen.
Ich sehe hier nur den Versuch den Bundeswehrverband für Neumitglieder durch fragwürdige Aktionen attraktiv zu machen indem man diesen Kursteilnehmern nach den 20 Tagen einen Neckermann Dienstgrad in Aussicht stellt den sie dann spazieren tragen dürfen.
In übrigen halte ich es für angeraten wenn sich der MAD diese RSU Kompanien einmal etwas genauer ansieht, was da in den sozialen Medien an Aussagen diverser Kompanieangehöriger herumirrlichtert ist dem Ansehen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit nicht gerade dienlich und manches davon dürfte strafrechtlich schon relevant sein.
kleine Korrektur: Der stellvertretende GI ist Vizeadmiral Joachim Rühle.
[Danke, mein Fehler. Habe ich berichtigt. T.W.]
@Michael Förtsch
Wie kommen Sie darauf, dass dies im Interesse des Bundeswehrverbandes sein könnte?
An 12 Wochenenden! Was dabei von WE zu WE hängen bleibt, wissen erfahrene Ausbilder. Selbst frühere ROA adW (außerhalb des Wehrdienstes) vier Wochen am Stück, überschritten bereits offizielle Grenzwerte.
Fatal auch ein solches Signal in die Politik und Öffentlichkeit: 20 Tage, geht also auch! Geht also auch mit weniger €.
Aber beim nächsten Selbstversuch am 11. November passt das super zur 5. Jahreszeit. Alaaf und Helau.
closius | 28. Oktober 2017 – 7:57
„Denn nach dem Reservistengesetz werden Reservisten ernannt! Und bisher waren dies ehemalige Soldaten und keine ungedienten.“
Wer ernennt denn bitte einen Reservisten? Und wo im Reservistengesetz soll das stehen??
Nach dem Reservistengesetz IST jeder Reservist, der irgendwann mal gedient hat (§1 Abs. 1 und 2 ResG). Niemand wird ernannt. Über die Art und Länge lässt sich das Reservistengesetz ebenfalls nicht aus.
@A. Claus
Das ein Verein in Europa Bürger zu Soldaten ausbilden darf ist ein Unding.
Da kann keiner mehr was gegen die Hobbytruppen von Putin sagen.
Wenn den Grünen und der SPD klar wird, was da läuft, wars das mit den Wehrsportgruppen.
Auch freiwillige Feuerwehren funktionieren gut – auch dort sind Technik und Einsatz nicht banal und oft genug geht es auch dort um Leben und Tod. Ein ähnliches Konzept für neue, bisher ungediente Reservisten kann mindestens genau so gut funktionieren. Eine begrüßenswerte Initiative.
@A.Claus
„Ungediente die wir ausbilden werden in 20 Tagen zum Soldat ausgebildet…“
Nein, werden sie nicht. Sie bekommen bestenfalls rudimentäre mil. Kenntnisse.
Wenn Ihr Verband das schafft, dann haben wir in den letzten 30 Jahren bei den aktiven alles falsch gemacht.
Wo sollen diese „Reservisten“ denn sinnvoll Dienst tun?
Pio-Fritz | 28. Oktober 2017 – 10:33
Aber auch nur sehr entfernt und in der Theorie, denn das Ausbildungsniveau der RSUKp ist meilenweit entfernt vom Objektschutz der Luftwaffe, inkl. deren nichtaktiven Bataillon.
Und zu den HschBtl: Wenn man die Erzählungen, Berichte und Fotos unvoreingenommen auswertet, war auch deren Niveau stark abhängig vom Führerkorps und oft genug überschaubar. Der fehlende Auftrag und fehlende Forderung (und Förderung) haben ihre Opfer gefordert.
A. Claus | 28. Oktober 2017 – 11:22
1. In zwanzig Tagen wird niemand zum Soldat ausgebildet. Für eine billige Wach-und Schließgesellschaft reicht es unter Umständen.
2. Das Ausbildungsniveau in der Reserve ist mehr als überschaubar, „richtig gut“ ist da nichts.
3. Ich wiederhole mich: Motivation ersetzt keine Qualifikation. Das betrifft sowohl Reservisten als auch Reservistenanwärter.
Klauspeterkaikowsky | 28. Oktober 2017 – 11:57
Das war auch mein erster Gedanke. Aber es passt zum Anspruch des gesamten Ansatzes.
@Elahn: Ich bin aktiver Soldat, Dienststellenleiter und Ausbildungsleiter der AGA. Insofern wird die Ausbildung von der Bundeswehr durchgeführt. GRÜNE und SPD können berihigt sein
@Insider: Die Unhedienten werden zielgerichtet zum Dienst in den RSU-Kompanien ausgebildet. Die Reservisten der RSU-Kompanien sind gute Soldaten und haben das bei Ihrem Einsatz neim G7 Gipfel in Ellmau bewiesen.
„Glück Ab“
@Boots on the Ground…
Sie scheinen ja jeden einzelnen Reservisten der Bw persönlich zu kennen und allen Einheiten die mit Reservisten arbeiten anzugehören, da Sie eine solch umfassende Aussage, ich zitiere: „…2. Das Ausbildungsniveau in der Reserve ist mehr als überschaubar, „richtig gut“ ist da nichts…“, tätigen können.
Vermutlich meinen Sie die Tripple-S-Reservisten, an die man beim VbdRBw sofort denkt. Davon halte ich im übrigen auch nicht viel, aber jeden Reservisten als mangelhaft in der Leistung und im Ausbildungsniveau zu negieren und mit der ewigen Plattitüde vom Langzeitarbeitslosen Versicherungsfuzzi daher zu kommen zeugt von wenig Respekt und schlechten Umgangsformen.
Btw… Sie werden auch mal Reservist sein!
Btw2… so machem Reservisten tränt heute ab und an das Auge, wenn er sich den Ausbildungsstand des ein oder anderen Aktiven ansehen muss.
Hier und da gibt es Verbesserungsbedarf. Aber der Zustand der Bw, der definitiv nicht in allen Bereichen gut ist, ist nicht auf die Menschen die sich in ihr engagieren zurückzuführen.
just my two Cent!
@ A. Claus
Es gibt doch die AdA Res – d.h. Res bilden Res aus, natürlich, falls erforderlich, im Soldatenstatus.
Ist es bereits wieder so weit?
Freiwillige Feuerwehren, THW, Rotes Kreuz, geht’s eigentlich noch billiger? Haben die eigentlich ggf alle Gewehr etc samt Feuererlaubnis in Auftragsbuch?
Es regne bitte Weisheit.
Von solchermaßen ausgebildetem Personal werde ich hoffentlich nie „gefährdet“, denn geschützt passt nicht.
Boots on the Ground | 28. Oktober 2017 – 12:16
„2. Das Ausbildungsniveau in der Reserve ist mehr als überschaubar, „richtig gut“ ist da nichts.“
Das würde ja für die „Aktiven“ das gleiche Ausbildungsniveau implizieren. Die Reservisten sind ja ehemalige aktive Soldaten bis BS aD. Puh …
Und jeder, der sich hier abfällig über die Reservisten äußert, sollte sich darüber im Klaren sein, irgendwann selbst Reservist zu sein.
A Claus | 28. Oktober 2017 – 12:23
Wenn Sie der Meinung sind, dass dieses Niveau bereits zur einer Einstufung als „gute Soldaten“ reicht, ist es um das Niveau der aktiven Truppe tatsächlich nicht weit her.
SierraOscar | 28. Oktober 2017 – 12:29
Ich bin Reservist, und zwar sowohl beordert als auch in der freiwilligen Reservistenarbeit – gerade deshalb kann ich auch diese Beurteilung abgeben.
@A. Claus
„Die Reservisten der RSU-Kompanien sind gute Soldaten und haben das bei Ihrem Einsatz neim G7 Gipfel in Ellmau bewiesen.“
Warum bewerben sich diese „guten Soldaten“ dann nicht bei uns? Tut mir leid, aber wenn ich Soldat werden will, dann gehe zur Bundeswehr und mache das nicht nur mal ab und zu, wenn ich gerade Lust und Zeit habe. Und für Wach- und Sicherungsaufgaben im Inneren ist die Bundeswehr (noch) nicht vorgesehen.
@Boots on the Ground
„2. Wie die KVK/BVK und die RSUKp entstammt auch dieses „Konzept“ dem Reservistenverband…“
Ihr Kommentar enthält zweifellos gute Ansätze, ist leider von Ahnungslosigkeit und Arroganz geprägt.
Ohne Mitglied des Reservistenverbandes zu sein muss ich doch mal eine Lanze für die dort aktiven Kameraden brechen. Außer das diese jede Menge Freizeit in ihre Aufgaben investieren ist es eine der Kernaufgaben des Verbandes, Ansprechpartner des Ministeriums in Reservistenfragen zu sein. Da ist es logisch, das man bei Neukonzeptionen mit dem Verband zusammenarbeitet.
Und Verbindung war schon immer (auch in den alten Verteidigungsbezirkskommandos) Sache der Reservisten. Je nach Bezirkskommando gab es 1-2 aktive Verteidigungskreiskommandos, die restlichen Kreise wurden durch Reservisten abgedeckt. Der wesentliche Unterschied zur heutigen Struktur ist, das es keine aktiven VKK mehr gibt und die VBK durch BVK mit Reservisten ersetzt wurden. Die WBK wurden erst später abgeschafft, die LKdo gibt es schon seit 2006.
Die neue Struktur funktioniert bestens, wie die Hochwassereinsätze 2013 gezeigt haben.
Den HSchBtl nachträglich mangelnde soldatische Fähigkeiten vorzuwerfen ist schon ein Armutszeugnis. Und zwar für die aktiven Truppenteile, die diese Kameraden ausgebildet haben und für den Kommentator. Schließlich waren das alles ehemalige Wehrpflichtige oder SaZ. Oder hat unsere Ausbildung noch nie getaugt?
Klar waren die im militärischen Umgang etwas lockerer, schließlich geht man mit einem 40-jährigen OG etwas anders um als mit einem 19-jährigen Rekruten.
Ich bin nur immer wieder erschrocken, welcher Umgangston heute in aktiven Truppenteilen herrscht. Kumpelei ist noch nett umschrieben. Da waren mir die Heimatschützer lieber, obwohl ich nie einer war.
Dass das bei den RSUKp nichts wird, liegt auf der Hand. Kein eigenes Material, mangelnde Unterstützung aus der aktiven Truppe und kein schlüssiges Konzept dahinter. Das kann nichts werden, die RSUler sind nur Teil des Feigenblattes, mit dem die Bundeswehr Fähigkeitslücken kaschieren will.
@Elahan
Weil dem Verband nach Aussetzen der Wehrpflicht die Mitglieder ausbleiben und dieser nun verzweifelt versucht sich neue zu generieren?
Nochmal, dieser Weekend-Warrior-Unsinn sollte umgehend gestoppt werden, ich hoffe das sich die Politik dem Problem zeitnah annimmt.
@Michael Förtsch
Kann es sein, dass sie die Verbände verwechseln?
@A.Claus, Heiko Schnitzler
Danke für die Einladung – aber ich fürchte, ich werde es da nicht nach Bayern schaffen.
Wenn es zum ‚Piloten‘ in Berlin eine entsprechende Einladung geben sollte, gehe ich da nach Möglichkeit gerne hin…
Es geht doch nicht um die jetzigen Reservisten und natürlich ist auch da nicht alles perfekt.
Es geht um einen neuen Reservisten einen der nie in der Bundeswehr war und nicht in einer der uns einenden Ausbildungseinrichtungen und anschließend in einer Einheit gedient hat.
Sie mögen in einem Verein sein, aber sie sind keine Soldaten der Bundeswehr.
@A Claus
„Ich bin aktiver Soldat, Dienststellenleiter und Ausbildungsleiter der AGA.“
Das mag ja sein, dass Sie das sind und dann kennen Sie ja auch die Situation in den Ausbildungseinrichtungen, bzgl qualifizierter Ausbilder, Ausrüstung und Zeit.
Wenn ich höre, was da im Moment los ist, habe ich kein Verständnis für ein Outsourcing der Ausbildung.
Für ein Funksprechzeugnis muss ich zu einer staatlichen Stelle und mili Ausbildung macht man im Verein?
Unser Berufsstand verliert immer weiter an Wert und unsere mili Erfahrung zählt nichts.
Die Attraktivität für Bestandssoldaten geht weiter in den Keller.
@ Boots on the Ground…
„Ich bin Reservist, und zwar sowohl beordert als auch in der freiwilligen Reservistenarbeit – gerade deshalb kann ich auch diese Beurteilung abgeben.“
Nein, können Sie nicht. Genau wie ich als beorderter Reservist, der nicht in der freiwilligen ResArbeit verrotte ist, nicht behaupten kann, dass alles in der Reserve gut sei. Warum? Weil ich schlicht weg nur einen winzigen Ausschnitt kenne. Genau wie Sie.
Für Sie tut es mit natürlich leid, dass Sie scheinbar nur negatives erleben und empfehle daher dringend einen Wechsel des Beorderungstruppenteils.
@Elahan
Falls ich mich missverständlich ausgedrückt habe, ich spreche vom VdRBw.
Der oben verlinkte Web-Flyer für den 11.11. liest sich bei mir : „Die von Ihnen angeforderte Seite wurde nicht gefunden!“
Nach mehrmaliger Sichtung des BW-Bayern-Facebook-Clips kann ich @Michael Förtsch nur zustimmen: dieser Unsinn sollte umgehend unterbunden weden.
Besonders beeindruckt hat mich die Panzerfaustschütz_in mit privater Brille Marke Glasbaustein./SARC.
Pio-Fritz | 28. Oktober 2017 – 12:52
1. Und noch einmal wiederhole ich mich: Motivation und – ich ergänze – Bemühung ersetzen keine Qualifikation. Solche Aussagen sind immer nah an der Teilnahmeurkunde, die es auch für Bemühungen, nicht für objektiv gute Leistungen erhält.
2. Der Reservistenverband vertritt leider nur eine Minderheit der Reservisten und diese können mehrheitlich als 3S-Reservisten eingestuft werden – das sage ich als Mitglied. Insofern vertritt der Reservistenverband die Interessen seiner Mitglieder und das bedeutet konkret eine Konzeption mit einer hohen Anzahl an Dienstposten für dienstältere Feldwebel und Stabsoffiziere der Reserve (KVK/BVK und Führerkorps der RSUKp) und erlebnisorientierte, nicht fördernde Ausbildung für die Masse der aktiven Mitglieder (RSUKp und FMF) mit Schwerpunkt auf Katastrophenschutz und Sicherungsdienst.
In der Theorie würde der Reservistenverband der Bundeswehr und dem BMVg den Blick über den Tellerrand auf die Reservistenkonzeptionen unserer Verbündeten erlauben. In der Loyal wird auch unregelmäßig über letztere berichtet – allerdings mit einem klaren Schwerpunkt auf Katastrophenschutz und Sicherungsdienst im Inneren. Dass das Ausbildungsniveau und die Anforderungen dort wesentlich höher sind und die Verbände auch an Kampfeinsätzen im Ausland teilnehmen, wird möglichst klein gehalten.
3. Wie bereits geschrieben: Das Leistungsvermittlung der HschBtl stand und fiel mit dem Führerkorps und dem Fordern und Fördern durch diese und die aktive Truppe. Und mittlerweile scheint der Anspruch durch beide sehr gering zu sein, wie hier in den Kommentaren teilweise deutlich wird.
Ich verstehe ehrlich gesagt die Aufregung über dieses Konzept nicht. Sicherlich wird man in 20 Tagen kein fertig ausgebildeter Soldat der im Gruppenrahmen kämpfen kann, aber man ist doch zu vielen Aufgaben befähigt, die die Bundeswehr zu bewältigen hat.
Eine dieser Aufgaben ist z.B. die Bewachung von Liegenschaften und die Hilfe bei Kathastrophen. Genau dieser Auftrag wird von den RSU Kompanien erfüllt und genau diese Grundfähigkeiten besitzen auch die Ungedienten nach 20 Tagen. Die Frage warum dies für Reservisten attraktiv sein sollte und ob es nicht billiger wäre den zivilen Wachschutz für eine Liegenschaftsbewachung zu engagieren, lasse ich bewusst offen.
Dieses Konzept ist auf jeden Fall ein Weg in die Gesellschaft hinein, der unterhalb der Schwelle des freiwilligen Wehrdienstes liegt. Ob man dann den Schützen der Reserve als Sicherungssoldat einsetzt oder lieber auf seine Qualifikation als Informatiker zurückk greift, das bleibt offen. Letztendlich handelt es sich um einen Weg in die Streitkräfte hinein und ist man erst mal drinnen, dann gibt es ja viele Verwendungsmöglichkeiten.
Wenn ich mir aber anschaue, dass die Bw teilweise über ein Jahr braucht um einen OG d.R mit zivilen Facharzt einen Weg in die Streitkräfte aufzuzeigen, dann habe ich da so meine Zweifel. Als systemfremder ist man eben darauf angewiesen, dass das System Bw einem zuarbeitet, nachdem man seine Qualifikation und Freiwilligkeit angeboten hat. Die Realität sieht anders aus. Ohne Kontakte und hartnäckiges nachfragen tut sich gefühlt monatelang nichts!
@Pio-Fritz
Soweit ich das beurteilen kann , war die Ausbildung nicht nur nicht gut(Hobby) sondern gefährlich veraltet(Beruf) und das war nicht das Versagen der Ausbilder – diese Mängel waren die Folge des Systems BW.
@Klauspeterkaikowsky
Was die Feuerwehr teilweise macht, betrifft Leib und Leben – auch das der Feuerwehrmitglieder im Einsatz.
MKn operiert die US Nationalgarde auch nachdem Prinzip.
Woher sollen sich die Neu Reservisten die Zeit nehmen für GA , SGA etc. ?
Einige Kommentatoren klingen ganz schön überheblich gegenüber den Kameraden in den RSUKompanien.
Was ist deren Auftrag ?
Hilfeleistung in Katastrophenfällen und dies als bewaffnete Soldaten. Da ist mir der gelernte Zimmerer, Maurer, Kfz-Mechaniker usw. gerade recht, der auch noch mit der Waffe Selbstverteidigung ausüben kann.
Nicht in jedem Landkreis und in jedem Regierungsbezirk gibt es noch eine Garnision, aber z.B. Hochwasserkatastrophen kann es am kleinsten Fluss geben. Wenn es dann schnell gehen muss im Katastrophenfall, dann kann man auf Reservisten zurückgreifen, die aus der Region kommen, nicht gerade im Auslandseinsatz oder auf dem Truppenübungsplatz sich befinden und auch mal einen Radlader bedienen können.
Nun könnte man sagen, dass kann ja alles auch das THW – aber eben ohne hoheitliche Befugnisse, die im Katastrophenfall auch den Soldaten der Bw im Inneren zugestanden werden. Wenn es eng wird, dann kommt es eben auf schnell verfügbare Manpower an und die ist oftmals mit der regulären Truppe gerade nicht vorhanden.
Und für alle Kritiker: Wie halten es denn die Amerikaner mit der National Guard (was verglichen mit den RSUKp eine ganze andere Dimension ist) in den Aufgaben und dem Verhältnis zu den regulären Streitkräften ?
@Georg & all
Nur vorsorglich: die Aussage
ist ein wenig arg breit. Ganz so einfach ist es nicht; und auch Soldaten haben nicht bei einem Katastrophenfall von vornherein hoheitliche Befugnisse.
(Diese Debatte wäre in den Details hier OT, deshalb nur der Hinweis auf eine etwas ausführlichere Erläuterung, die ich für die Bundeszentrale für politische Bildung geschrieben habe:
http://www.bpb.de/apuz/253605/ausnahmefall-deutschland-die-debatte-um-einen-einsatz-der-bundeswehr-im-innern?p=all )
Soldat ist jeder, der Wehrdienst leistet, vom ersten Tag an. Hat er auch verdient, den der Soldat dient dem Staat. Die meisten schreiben wohl über die Ausbildungshöhe, die ein Soldat braucht. Diese Ausbildungshöhe oder der Ausbildungsstand ist bei einem RSU Soldat anders, wie bei einem Soldat der nach MALI in den Einsatz geht. Aber beide sind Soldaten. Deshalb können wir auch den wachfähigen Soldaten in 20 Tagen ausbilden, der danach in den RSU Kompanien weiter ausgebildet wird. Natürlich kann ein Soldat mit der Ausbildungshöhe RSU nicht in den Einsatz nach MALI aber er kann z.B. im Rahmen des G7- Gipfels in seinen Einsatz gehen. Die RSU Soldaten machen dies freiwillig in Ihrer Freizeit und man sollte diesen Dienst für unseren Staat anerkennen.
@Insider
„Warum bewerben sich diese „guten Soldaten“ dann nicht bei uns? Tut mir leid, aber wenn ich Soldat werden will, dann gehe zur Bundeswehr und mache das nicht nur mal ab und zu, …“
Ich bin beordert in einer RSUKp. Warum? Nachdem RUS die Krim und die Ostukraine okkupiert hatte, kam bei mir die Frage auf, wie sich D eigentlich verteidigen würde. Anderes Thema und sehr weit. Die RSUKp und deren Konzept gaben mir die Möglichkeit, meine militärischen Kenntnisse aufzufrischen, neues zu lernen und im Falle des Bedarfes der Truppe zur Verfügung zu stehen. Ich möchte nicht hauptberuflich zur BW, weil ich meinen Job sehr gerne mache. Ich bin aber im ÖD und werde vom AG für mind. 6 Wochen im Jahr freigestellt. Du kennst uns eher nicht. Aber urteilst. Schade.
Und zu deiner Ansage „Nur mal ab und zu… “ Bei der Übung „Red Griffin 2017“ haben Reservisten der RSUKp’n Schleswig und Holstein der DSK den „Arsch aufgerissen“.
@Boots on the Ground 28. Oktober 2017 – 11:11:
Ich muss ihrer Einschätzung bezüglich der Ausbildung des Personals BVK/KVK deutlich wiedersprechen. Die dort eingesetzten Kameraden weisen teilweise höchste militärische UND zivile Qualifikationen inkl. Verwendung als Kommandeur mit den dazugehörigen Dienstzeiten auf. Dass sich auch hier die Verfügbarkeit entsprechender Reservisten zunehmend verschlechtert ist ein Problem.
Der Großteil der Soldaten in einem KVK betreibt lediglich Stabsarbeit. Im zivilen könnte man den Vorgang wohl auch mit guter Büroorganisation umschreiben. Da gilt es zu kommunizieren, Übersichten zu führen, Sachverhalte kurz und prägnant zu formulieren und den Überblick zu behalten. Lediglich der Leiter / Arzt oder in der Schicht verantwortliche Verbindungsstabsoffizier regen hier, was Entscheidungskompetenz und Beratungsaufgaben angeht aus der Masse heraus.
Übrigens hilft alles Jammern nichts: Wenn ich als Personalersatz für ausscheidende Kameraden keine Stabfsfeldwebel a.D. kriege, dann ist das so.
Die KVK sind übrigens ohne jede aktive Unterstützung das ganze jahr über und besonders im Einsatz verantwortliche Ansprechpartner der zivilen Seite. Das ist eine andere Herausforderung als einmal 14 Tage in einem Verband zu glänzen, wenn man sich auf einen eingespielten aktiven Stab abstützen kann, der den Laden zur Not auch ohnen einen schmeißt.
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn das neue Konzept Ungediente dazu befähigt ihre oftmals hohen zivilen Fähigkeiten für die Bundeswehr einbringen zu können, dann ist schon viel gewonnen und ein verwaltungstechnisches Hindernis beseitigt. Darüber hinaus sollte sich jeder darüber im klaren sein, wo seine persönlichen Grenzen liegen. Der Dienstgrad auf der Schulter ist da nur ein sehr unsicheres Messinstrument. Es gehört jedoch einiges an Charakter dazu hier seine Stärken und Schwächen ehrlich einzugestehen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.
@Georg | 28. Oktober 2017 – 14:19
Bei der Überheblichkeit gegenüber den RSUKp gebe ich Ihnen recht. Was Sie allerdings zu einem Einsatz im Katastrophenfall bzw Großschadenereignis schreiben, ist schlicht falsch.
Die RSUKp sind keine „schnelle Eingreiftruppe“ für den Katastrophenfall. Sie haben nur den Vorteil, das sie dem direkten Zugriff des LKdo unterliegen.
Die Einsatzgrundsätze sind ganz andere, ich nenne nur das Stichwort Subsidiaritätsprinzip.
Allerdings wird den Kameraden der RSUKp das genauso „verkauft“, wie Sie es geschrieben haben. Und das ist schlimm, denn es entspricht nicht den Tatsachen. Meistens scheitert es schon an der Zuziehung.
Was sollen diese Hobbysoldaten tun? Putin abschrecken?
Wenn die BRD mehr Soldaten will, dann soll sie diese vernünftig ausbilden und versorgen.
Natürlich gerne auch zum Reservedienst aber nicht in 20Tagen mit der Möglichkeit zum Aufstieg und dann Quereinstieg.
Die von der Politik mit 10 Jahren bezifferte Vorwarnzeit bei möglichen Krisen hat sich zB in der Ukraine als leicht fehlerhaft gezeigt. Klar sind „die Russen“ nicht bei uns einmarschiert, aber das Potential zu einer Ausweitung war definitiv da. Unsere Sicherheitsverantwortlichen haben die sogenannte Friedensdividende mit vollen Händen ausgegeben, die Wehrpflicht wurde entgegen warnenden Stimmen immer weiter gekürzt und letztendlich sogar ausgesetzt. Die Ausbildung Ungedienter zu Soldaten der Reserve mag vielen als „Schwachsinn“ erscheinen, da sie selbst mit ihrer Elitespezialsonderausbildung über alle anderen erhaben sind. Doch wie bitte lautet dann der Vorschlag, die politisch beschlossenen Reservestrukturen der RSU Kompanien mit Personal zu füllen? Der Versuchsballon Ungediente für die Reserve auszubilden ist zumindest ein Lösungsansatz! Die Herrschaften die sich hier und anderswo despektierlich darüber äussern, sollten ihre über viele Jahre erworbenen Spezialkräftefähigkeiten zur Verfügung stellen, damit die Ungedienten zu wahren Elitesoldaten geschmiedet werden können! Machen, sprich unterstützen und helfen, statt labern und schlecht reden ist angesagt!
@Mediator: Ich hab mich nirgends zur Qualifikation der bei KVK/BVK beorderten Reservisten geäußert ;) Die Dienstpostenbesetzung spricht allerdings für für meine Aussage, dass es sich dabei um ein Kind des VdRBw handelt. Meines Wissens nach werden hier auch zunehmend Reservisten beordert, die nach dem ROAL aufgrund ihrer Berufserfahrung direkt zum OTL befördert werden…
Zweckmäßig ist das Konzept nach dem Verschwinden der aktiven Truppe aus der Fläche sicherlich. Wie gut sich das Konzept im Einsatzfall (Katastrophenfall) bewährt, kann ich nicht beurteilen, bin aber bei jeder Beurteilung durch Angehörige der BVK/KVK selbst und den VdRBw sehr skeptisch. Eine Beurteilung der zivilen Stellen wäre zweckmäßig.
Ein ehemaliger Z12 in meinem Bekanntenkreis, zeitweise im Landratsamt im Bereich Katastrophenschutz eingesetzt, war jedoch nicht überzeugt. Das dem Landratsamt zugewiesene KVK betrieb einen „parallelen Gefechtsstand“ und war von wenig Nutzen.
@Zusätzlich zu dem von T.W. verlinkten Video verweise ich mal auf den Blog eines RSU-Angehörigen: http://rsu-kraefte.blogspot.de/
Aus den dortigen Berichten wird der Schwerpunkt der RSU auf Katastrophenschutz und Einsatz im Inneren sehr deutlich. Ebenso erkennbar ist als Schwerpunkt der militärischen Ausbildung die erlebnisorientierte Bespaßung. Dass in einer 20tägigen Grundausbildung ÜbHGr geworfen und PzFst3 geschossen wird – während in der derzeitigen Grundausbildung schon für Ausbildung am MG3 keine Zeit ist – und sogar Ausbildung im Orts- und Häuserkampf durchgeführt wird, dem anspruchsvollsten infanteristischen Umgebung, unterstreicht das nur.
Für mehr als bedenklich halte ich bei „Soldat in 20 Tagen“ die Relativierung, bzw. Entwertung des Premium Label „Soldat“ hinsichtlich fachlicher Qualifizierung und rechtlicher Status. Und genau das kann nicht im Interesse der BW sein – deshalb wohl auch das „beredte Schweigen“ des BMVg.
Hier wird auch den Freiwillen etwas „vorgemacht“ m.A.n.
Die BW hat afaik im Sinne von Aufwuchs/Mobilisierung kein Reservekonzept, sondern sie hat allenfalls ein Reservistenkonzept in Sachen Truppenreserve und Terr Reserve.
Die RSU-Kompanien sind Teil der sogenannten Territorialen Reserve und haben den Auftrag: „….territoriale Verbindungs-, Sicherungs- und Unterstützungsaufgaben…“
Das liest sich nicht gerade wie ein „Kampfauftrag“ – von daher frage ich mich mit Blick auf das Facebook-Video schon, was dieser Unsinn mit Feuerüberfall, Panzerfaust und Handgranatenwurf soll in einer 20-tägigen Grundausbildung für ein „Dienstspektrum“, das im Bereich subsidiärer Katastrophenschutz lokal/regional anzusiedeln ist.
Imho ist das ja keine schlechte „Idee“ Freiwilige für Territoriale Unterstützungsaufgaben zu gewinnen, mich stört nur dieser Etikettenschwindel in Sachen RPT Sachen „Soldat“, denn diese Freiwilligen sind eben keine regulär ausgebildeten, regulären Angehörige der Bundeswehr.
Um es einmal etwas brutaler zu formulieren: m.A.n. werden diese Freiwilligen in doppelter Hinsicht eigentlich verarscht durch den Reservistenverband: sie sind nach diesen 20 Tagen eben mittnichten regulär qualifizierter Soldat und auch nicht BW-Soldat. Warum nennt man diese sogenannten Soldaten nicht einfach „Freiwilliger Reservedienstleistender“ – nicht „pompös“ genug ?
@Matthias
Da sie beordert sind, gehe ich davon aus, dass sie einmal Soldat waren und eine klassische Grundausbildung und DP Ausbildung genossen haben. Alles gut.
Ich bin jedoch völlig „ungedienten“ gegenüber kritisch eingestellt, weil ich mir nicht vorstellen kann, was man da in 20 Tagen vermitteln will und was anschließend von den Personen gekonnt werden soll. Insbesondere dann, wenn ich in diesen 20 Tagen auch noch den sicheren Umgang mit Waffen ausbilden will.
Und gestatten sie mir einen letzten Satz. Die Aussage, wir haben der DSK in einer Übung „den Arsch aufgerissen“ beeindruckt mich nicht, sondern zeugt eher von etwas Selbstüberschätzung. Ob AGDUS Lämpchen blinken oder es neben einem richtig knallt ist schon was anderes.
@Insider
Ihr vorletzter Satz enthält einen Fehler. Ich hatte nicht von „wir“ gesprochen. Und ich kenne die Ansagen der Schiedsrichter bei benannter Übung. Lass es dabei.
Wenn ich das Konzept sehe für Ungediente, dann ist es nur eine Frage der Ausbildung und Vorkenntnisse. Ich kenne selbst einige Ungediente aus unserer Einheit. 20 Tage reichen manchmal nicht aus, oft schon. Es hängt von vielen Ursachen ab. Aber, es ist eine Möglichkeit.
Übrigens ja, ich hatte auch mal eine infanteristische Grundausbildung. 1989. Ich wurde beordert als „ungedient“….. meine Grundausbildung fand in einer anderen deutschen Armee statt. Ich wusste über das G36 genau so viel, wie ein GWDler von 1989 der Bundeswehr.
Elahan | 28. Oktober 2017 – 16:10
Es sind keine Hobbysoldaten Sondern Milizen
milizen sind keine Soldaten im diesem Sinne wenn auch in den Länder wie Österreich und Schweiz anders gehandhabt wird
Milizonär ist in der Heimat im Einsatz
Soldat ist weltweit im Einsatz
Wenn Sie schon Soldaten 2 Kl Reden
Woher bekommt man Leute her die mehr Zeit haben wie die 20 tage im Jahr
Arbeitslose und die sich in der Zeit in ABM Firmen stecken
AIR Berlin vom Stuart zum Reservisten
Wenn man Firmen Verpflichtet Leute 3-6 Mon Frei zu stellen klagen die dagegen
@Mathias
„Ich bin beordert in einer RSUKp. Warum? Nachdem RUS die Krim und die Ostukraine okkupiert hatte, kam bei mir die Frage auf, wie sich D eigentlich verteidigen würde.
Bei der Übung „Red Griffin 2017“ haben Reservisten der RSUKp’n Schleswig und Holstein der DSK den „Arsch aufgerissen“.“
Solche Aussagen bestätigen meine Ansicht über das teilweise recht eigenartige Selbstverständnis einiger RSU-Angehöriger und der sich daraus ergebenden Aussenwirkung.
Putin aufhalten und anderen „den Arsch aufreißen“, sind das auch die Kursinhalte mit denen man Ungediente in 20 Tagen zu Soldaten machen will???
Alexander Garnreiter | 28. Oktober 2017 – 16:12
Ich fühle mich mal angesprochen. Ausbildungsziel sollte das Beherrschen (!) der militärischen Grundlagen (!) sein, eventuell mit Schwerpunkt auf infanteristischer Sicherung. Zumindest verstehe ich das so. Ich hab bereits auch oft genug an Ausbildungsveranstaltungen der freiwilligen Reservistenarbeit teilgenommen, an denen auch Teile von RSUKp teilnahmen, und dort Ausbildungen konzipiert, geleitet und selbst durchgeführt. Es besteht von Seiten des VdRBw, bei den DVags vertreten in der Rolle des Leitenden und der anwesenden RK- und KrGrp-Vorsitzenden – und diese bestimmen faktisch die Ausbildungsinhalte, -höhen und ziele – kein Interesse, eine solide, umfassende, systematische und zweckmäßige Ausbildung entsprechend dem Ausbildungsniveau der Teilnehmer durchzuführen. Eine systematische Ausbildung mit Theorieunterricht, Sandkasten, Trockenübungen usw. wird sowohl durch die Leitenden als auch durch die Teilnehmer abgelehnt. Statt umfassend, systematisch und dem Niveau der Teilnehmer entsprechend zu sein, muss die Ausbildung erlebnisorientiert und grundsätzlich für jeden, unabhängig von seiner körperlichen Leistungsfähigkeit und von seinen militärischen Vorkenntnissen, bewältigebar sein. Und nein, es geht hier nicht um Spezialkräfteschnuckispaß und die derzeit offenbar besonders beliebte Orts- und Häuserkampfausbildungen, sondern um militärische Grundlagen wie die Gruppe/Zug in der Verteidigung, auf dem Marsch usw.
Insider | 28. Oktober 2017 – 16:41
„Ob AGDUS Lämpchen blinken oder es neben einem richtig knallt ist schon was anderes.“
Stimmt. Letzteres haben viele der Reservisten schon hinter sich und viele der Aktiven noch vor sich.
Grüß Gott,
der Verweis „Den offiziellen Flyer dazu gibt es hier.“führt ins Nichts er funktioniert nicht mehr.
Übrigens anstatt Flyer könnte man auch Handzettel oder Informationsmaterial beschreiben,
noch leben wir in einem Land in dem Deutsch gesprochen wird 🤔😉
[Für die Bezeichnung des Handzettels als Flyer wenden Sie sich bitte an den Reservistenverband, der hat den nämlich so bezeichnet. Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich fragen, warum er entfernt wurde. T.W.]
Gibt es ein einsehbares Curriculum?
Wo sind die Soldaten danach aufgehängt? Reserve?
@Boots on the Ground
Sie sehen also den Hauptverwendungszweck von Ärzten ITlern etc. als Auxiliar Infantrie?
Ich hätte sie in ihrer beruflichen Tätigkeit weiterverwendet.
Boots on the Ground | 28. Oktober 2017 – 18:03
Das sind eben auch zwei Paar Stiefel… freiw. ResArbeit/VdRBw und RSU (auch bei den „Freiwilligen“ gibt es ausgezeichnete Arbeit, alle über einen Kamm scheren ist nicht fair). Ja, wenn RSU und freiw. Res beim Schießen sind, dann läuft das anders, als wenn nur RSU übt. Die Ausbildung Ungedienter in der angesprochenen Form ist ausschließlich für RSU gedacht. Selbstverständlich sind 20 Tage für eine volle infanteristische Ausbildung nicht genug! Und selbstverständlich wird diese Ausbildung auch weiter vertieft und fortgeführt! Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die erfahrenen Ausbilder einen Intensivkurs ohne „die Hälfte seines Lebens wartet der Soldat vergebens“ Zeiten durchgeführt haben! Der ganze Spaß scheint auch von „oben“ abgesegnet worden zu sein, also wird es bezüglich der Inhalte seine Richtigkeit haben.
RSU ist meist eine andere Welt als die freiw. ResArbeit, darum empfehle ich den Anschluss an eine geeignete RSUKp zu suchen und dort mit geballtem Wissen den in der Regel sehr lern- und leistungswilligen Kameraden zur Seite zu stehen. Dann werden die negativen Erlebnisse auch weniger… ;-)
Klauspeterkaikowsky | 28. Oktober 2017 – 12:32
„Freiwillige Feuerwehren, THW, Rotes Kreuz, geht’s eigentlich noch billiger?“
Nein. Aber schweres Gerät.
Allein schon der Straßenverkehr ist ein Risiko. Blaue Marmeladengläser auf dem Dach schützt nicht vor Unfällen.
Drehleiter wäre ein Extrembeispiel. Das wird auch Freiwilligen beigebracht. Dabei unterschätzt man leicht wie lange der Hebel ist und wie leicht so ein Gerät doch kippen kann. Und im Fall eines Falles hocken da 2 Leute im Fahrkorb!
Regelmäßige ärztliche Untersuchung zur Tauglichkeit für Atemschutz sind auch nötig.
Nur aus Jux drehen wir die Argumentation mal um: Wie schwer ist es einem Rekruten beizubringen welches Ende vom Feuerstock das gefährlichere ist?
@Boots on the Ground
Der JAP wird vom LKdo genehmigt, und oft kommt auch Dienstaufsicht. Und ein „after action review“ / einen Bericht an den StOffz Res gibt es meist auch.
@A. Claus
Welche konkreten Aufgaben wurden in Elmau von Res wahrgenommen?
Mit welcher SÜ ?
@all
Nach meiner persönlichen Wahrnehmung waren sowohl der von den LKdo hier in Süddeutschland organisierte Hochwassereinsatz und das Management des Tiger-Absturzes2013 mit dem Wort Chaos freundlich beschrieben.