Pilotprojekt „Soldat in 20 Tagen“ – In Bayern schon Realität
Anfang des Jahres gab es, auch hier heftig debattiert, ein Papier des Reservistenverbandes mit dem Vorschlag, Ungediente im Schnellkurs zu Soldaten auszubilden – einschließlich Ausbildung an der Waffe. Die Absicht ist dabei, in zwanzig Ausbildungstagen Ungediente eine militärische Grundausbildung durchlaufen zu lassen, an deren Ende die Zertifizierung durch die Bundeswehr steht, hieß es in dem Konzept des Verbandes. Das Angebot sollte sich an Interessierte an einer militärischen Grundausbildung richten, die jedoch keinen Wehrdienst leisten wollten oder könnten.
Da es aus dem Verteidigungsministerium im Januar dazu hieß, das müsse noch zwischen Reservistenverband und Bundeswehr konkretisiert werden, habe ich das erst mal ins Archiv gepackt und nicht weiter verfolgt. Bis mich jetzt ein Bericht der Augsburger Allgemeinen* hellhörig machte:
Seit der Abschaffung der Wehrpflicht ebbt der Zustrom an Reservisten ab. Diese sollen nun über die neue Form einer verkürzten Grundausbildung gewonnen werden. Dabei ist an keine Vorbereitung für einen Gefechtseinsatz gedacht, vielmehr sind die Absolventen schwerpunktmäßig für Wach- und Sicherungsdienste ausgebildet. Dazu gehört auch der Umgang mit Schusswaffen.
Mit anderen Worten: Das Projekt, Ungediente in 20 Tagen, über einen längeren Zeitraum verteilt, zu Reserve-Soldaten auszubilden, läuft schon – hab‘ ich das verpasst?
Am Freitagnachmittag ist das so einfach nicht zu klären, aber es ergibt sich folgendes Bild: Der Reservistenverband und der für Reservistenangelegenheiten zuständige stellvertretende Generalinspekteur Vizeadmiral Joachim Rühle haben sich auf ein Konzept Ausbildung Ungedienter im VdRBw verständigt. Dazu soll es als erstes einen Pilotversuch in Berlin geben, in dem die 20-tägige Ausbildung auf etwa zwölf Wochenenden verteilt wird. 25 weitere Piloten sind geplant.
Hintergrund ist ein Fehl von rund 5.000 Mannschaftsdienstgraden der Reserve, die vor allem für Wach- und Sicherungsaufgaben zur Verfügung stehen könnten. Die Ausbildung soll im Schwerpunkt durch den Reservistenverband erfolgen; die Waffen- und Schießausbildung bleibt aber Aufgabe der Bundeswehr. Rechtliche Hemmnisse sieht das Verteidigungsministerium nicht, nur: Keine Auslagerung von staatlichen Maßnahmen und Sicherheitsüberprüfungsgesetz im Sinn beachten, heißt es aus der Abteilung Führung Streitkräfte (zu dem Punkt mehr unten).
Aber während noch über Pilotversuche und ähnliches geredet wird, hat die Bundeswehr in Bayern längst Fakten geschaffen. Über den obigen Bericht der Augsburger Allgemeinen fand ich dann auch auf der Facebook-Seite der Bundeswehr in Bayern das Video dazu:
Die nächste Info-Veranstaltung dazu ist auch für den 11. November schon angekündigt:
Wollt Ihr Euch wie Kathi und ihre Kameraden als Reservist bei der Bundeswehr engagieren, obwohl ihr keinen Wehrdienst geleistet habt? Dann ist die AGA Ungediente das Richtige für euch. Auch 2018 gibt es wieder die Möglichkeit, an der in Module gegliederten AGA teilzunehmen. Die Informationsveranstaltung des Regionalstabes Süd gibt euch einen Überblick darüber, was euch erwartet und wie ihr euch als Ungediente bei uns engagieren könnt.
Den offiziellen Flyer dazu gibt es hier.
(Nachtrag: Der offizielle Flyer wurde von der Webseite entfernt; die Gründe kenne ich nicht.)
Nachtrag 2: an anderen Stellen ist er im Netz zu finden (wurde vielleicht ja nur verschoben….), nämlich hier und hier. Aber vorsorglich hab‘ ich die Datei mal gesichert:
Interessant sind daran zwei Dinge: Zum einen gibt es in Bayern etwas, was im Rest der Republik noch nicht so angekommen scheint – aus welchen (rechtlichen?) Gründen auch immer.
Zum anderen fällt auf: Auch wenn das Ministerium mahnt, Sicherheitsüberprüfungsgesetz im Sinn beachten, zeigt sich da, militärisch gesprochen, ein Delta. Denn erst in diesem Jahr hat der Bundestag auf Betreiben der Bundeswehr als neue gesetzliche Regelung eingeführt, dass jeder Bewerber für den Dienst in den Streitkräften vor der Ausbildung an Kriegswaffen vom Militärischen Abschirmdienst überprüft werden soll, bei den seit Juli vorgenommenen Routine-Überprüfungen wurden bislang keine Extremisten ausgemacht. Aber gilt diese Regelung auch für die Ungedienten mit Schnellkurs? Oder was bedeutet das im Sinn beachten?
Da gibt’s also noch ein paar Fragen zu klären; sicherlich aber nicht mehr an diesem Wochenende.
*Deutsche Verlagswebseiten werden hier in der Regel aus bekannten Gründen nicht verlinkt; in diesem Fall scheint mir aus inhaltlichen Gründen eine Ausnahme angezeigt.
(Archivbild 2013: Schiessausbildung der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien – Reservistenverband/Dennis Hallac)
Herr Wiegold, das ist kalter Kaffee!
[Ich bin ja immer für durchdachte, substanzvolle Kommentare dankbar. Aber intellektuell überfordern Sie mich – was ist kalter Kaffee? Die Aussage des Ministeriums? Die Ausbildung der Ungedienten? Für schlichte Gemüter wie mich müssen Sie da schon präziser werden. T.W.]
Vielleicht liegt das Fehl von 5.000 Mannschaften auch darin begründet, dass Wach- und Sicherungsdienst nur für 3S-Reservisten attraktiv ist, die hoffen, durch das Rumstehen mit G36 und leerer Koppel bei Angehörigen des weiblichen Geschlechts zu punkten, während die Verwendung ausgebildeter Soldaten als Wach- und Schließgesellschaft am Wochenende alles andere als attraktiv und fordernd ist.
Und bevor hier Kommentatoren behaupten, ein höheres Niveau wäre nicht möglich: Nicht nur unsere Verbündeten, sondern Freiwillige Feuerwehr und THW machen vor, daß ein höheres Ausbildungsniveau möglich ist.
Da führt man erst die Sicherheitsüberprüfung für Soldaten vor dem Dienstantritt ein, weil man Angst vor kurz dienenden Islamisten hat und dann wird dies unterlaufen durch Hobbysoldatentum in 20 Tagen?
Soldat in nur 20 Tagen kann nicht funktionieren. Da ist die Zeit doch einfach zu kurz.
Wenn man mehr Heimatschutzsoldaten braucht, dann könnte man den FWD entzerren, indem man nur 3 Monate Grundwehrdienst am Stück leisten muss und dann die restlichen mindestens 4 Monate durch Wehrübungen ableistet.
Aber Freizeitsoldaten ohne wenigstens 3 Monate Grundwehrdienst halte ich für falsch.
Natürlich bin ich gespannt, wann die ersten Islamisten oder Rechtsextremisten bei der Kurzausbildung zum Soldaten auffallen oder sich ins Ausland absetzen.
Vielleicht ist dies auch ein der Beginn wieder eines bayerischen Sonderwegs beim Militär, mit welchem wir in der Vergangenheit so schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Mir reicht ja schon das unsägliche Geduze, um mich vom Inhalt abzuwenden und der Rest des Textes wirkt wie auf jugendlich gemacht, aber nicht gekonnt. Springen da junge Menschen wirklich drauf an?!?!
Ich werde angesichts solcher Umstände ja fast zu einem Fan der Wehrpflicht, wenn dadurch das schmierige Angewerbe wegfallen würde. :/
closius | 27. Oktober 2017 – 16:39
„Vielleicht ist dies auch ein der Beginn wieder eines bayerischen Sonderwegs beim Militär, mit welchem wir in der Vergangenheit so schlechte Erfahrungen gemacht haben.“
Bayerischer Sonderweg …. Militär? Dachte, Bundeswehr wäre Bundesangelegenheit. Hab ich da was übersehen?
Gegen 20 Tage Res-Grundi ist mMn nichts einzuwenden. Das Problem ist, dass eine sinnvolle Weiterentwicklung in den meisten RSUKp nicht gegeben ist, weil entweder zu wenig geübt wird, wenn geübt wird in der Regel 1/3 der Kp auch wirklich einrückt und häufig die Ausbildung zu schlecht, zu erlebnisorientiert oder einfach unzweckmäßig ist. Auch Sicherungskräfte gibts nicht zum Nulltarif. Was (nicht nur) die Territoriale Reserve in Form der RSUKr braucht, sind ein klarer Auftrag, klare Vorgaben, regelmäßige und kritische Überprüfung sowie endlich eigenes Material, um hier nicht der aktiven Truppe zusätzlich zur Last zu fallen. Aktuell ist das einfach nur ein Projekt mit dem sich der VdRBW wichtig machen darf. Die Masse dieser jungen und zweifelsohne mehrheitlich sehr motivierten Leute, wird nach ein paar Jahren frustriert das Handtuch werfen, jede Wette.
Streng genommen sind P8 und ein auf Einzelfeuer zurückgebautes G36 keine Kriegswaffen … ^^
Ich wundere mich sehr, dass Fr vdLeyen das gestattet.
Diese Art der Ausbildung erinnert doch sehr an das Ende des III.Reiches, mit der Volkssturm-Ausbildung.
Traditionsanknuepfungen dieser Art sind demnach politisch korrekt?
Es mutet anfangs tatsächlich befremdlich an, wenn man überlegt, dass hier Soldaten in 20 Tagen ausgebildet werden sollen.
Andererseits hängt vieles auch vom Auftrag ab. Das Betreibermodell, mit Zivilen Wachkräften am Tor, gibt einem Standortältesten wesentlich weniger gut ausgebildetes (und im Zweifel auch bezahltes) Personal an die Hand. Mir ist das erst wieder klar geworden, als ich die Standortbewachung durch GWDL in Norwegen erlebt habe. Ob nun Sicherungsdienst in Frieden, Krise oder Krieg. Im Zweifel verfügt der Reservist*, als Soldat, über einen größeren Handlungsspielraum (UZwGBw) und ist zudem zum Gehorsam verpflichtet. Abgesehen von dem oft jüngeren Lebensalter gegenüber zivilen Wachen. Für den eng gesteckten Bereich der Standortbewachung also eigentlich keine schlechte Idee.
Es darf kein „mission creep“ stattfinden, indem die aktive Truppe in fünf Jahren beginnt Sicherungskräfte für Auslandseinsätze, Ordonnanzen oder andere Lückefüller aus diesem Personalgerüst zu rekrutieren.
Die kurze Ausbildungsdauer ist letztlich dem Arbeitsmarkt und der Gesamtwirtschaftslage geschuldet. Die Bundeswehr muss sich hier den Gegebenheiten anpassen und nicht umgekehrt. Im Grunde muss die Bundeswehr entweder konsequent alle Mannschaftsposten als SaZ ausplanen und mit Vakanzen leben oder zur Wehrpflicht zurückkehren. Die Grauzone FWDL bringt zu viele Abbrecher mit sich und ist oftmals einfach unattraktiv. Diese Klientel könnte nun durch dieses Modell angesprochen werden. Optimal ist das sicherlich nicht, aber im Zweifel kann ich schlechtes Personal schneller wieder los werden. Die Gefahr von terroristischen Trittbrettfahrern bleibt natürlich bestehen. Aber die hätte die Bundeswehr bei Fortbestehen der Wehrpflicht auch.
*Kameradinnen fortan implizit mit eingeschlossen.
In 20 Tagen zum (Reserve)-Soldaten ? Erinnert mich eher an das mit 2 Panzerfäusten und einem Karabiner bewaffnete, und aus allen Ecken des Landes zusammen gekratzte „letzte Aufgebot“ . Gut, ich habe zu anderen Zeiten ( 75/76 ) meinen GWD geleistet, ich habe aber dennoch nie unsere BW aus den Augen verloren. Was unsere Politik, die schon lange die „Friedensdividende“ vervespert hat, mit immer neuen „Experimenten“ veranstaltet ist schlichtweg verantwortungslos !
Kann mich mal bitte jemand aufklären für welche Wach- und Sicherungsaufgaben diese „Soldaten“ benötigt werden? Sollen die, die Wachen im Betreibermodell unterstützen oder ist das für ein LV/BV Szenario? Wer denkt sich diesen Blödsinn aus?
In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, das sich die Schießausbildung ab nächstem Jahr ändert und z.b. das Wachschießen entfällt und durch ein Handlungstraining ersetzt werden soll. Zumindest habe ich das in dieser Woche im IntranetBw lesen können.
Der Sinn des Ganzen erschließt sich mir nicht. Will man mit Reservisten jetzt Personal mit Arbeitsverträgen von Wachdiensten einsparen? Wird das Bewachen dann auch die Standorte in Auslandseinsätzen betreffen?
@TW
Sowohl die RSU-Kpn als auch die Regionalstäbe wurden in Bayern pilotiert und jeweils zuerst eingeführt.
Also wohl kein Zufall, dass das in Bayern startet.
Die Ausbildung Ungedienter ist im Streitkräftegemeinsamen Konzept für die Ausbildung der Reserve der Bundeswehr (SKgemKonzAusbResBw) seit 2013 geregelt und findet seither vorzugsweise als Einzelausbildung (z.B. für einen Dienstposten bei einer RSUKp) in Modulen statt. Die Auswahl der Bewerber erfolgt durch das Personalamt der Bundeswehr. Eine Sicherheitsüberprüfung durch den MAD findet statt. Die Bewerber werden durch ein Karrierecenter auf die wehrrechtliche Verfügbarkeit überprüft und einer Gesundheitsüberprüfung unterzogen. Der Ausbildungsplan wird durch die spätere Beorderungsdienstdtelle erstellt und kann sich über mehrere Monate hinziehen. Dabei können einzelne Ausbildungen auch durch den Reservistenverband durchgeführt werden. Bestimmte Module, wie z.B. das Schießen mit Handwaffen müssen durch die Bw ausgebildet werden. Welche das sind, regelt die Anlage B zu o.g . Konzept. Neu ist nun, dass eine Gruppe gemeinsam ausgebildet wird. In Bayern und demnächst auch in Baden-Würtemberg findet dies unter Feferführung des jeweiligen Landeskommandos der Bw statt. Bei dem Pilotprojekt in Berlin soll erstmals der Reservistenverband die FF übernehmen, was ausdrücklich mit der BM abgesprochen ist.
Durch die ausgesetzte Wehrpflicht hat sich für die Bundeswehr ein Nachwuchsproblem bei allen Dienstgraden und auch in der Reserve ergeben. Ohne Soldat zu sein gibt es eben kaum eine sinnvolle und vor allem rechtssichere Möglichkeit sich in der Bundeswehr zu engagieren. Wer jedoch Soldat ist, der muss auch wissen was dies bedeutet und welche Rechte und vor allem Pflichten sich daraus für ihn ergeben. Ohne eine, wie auch immer geartete „Grundausbildung“, ist also kaum etwas zu machen.
Ohne die Hand dafür ins Feuer legen zu können ist meiner Meinung nach mit dieser Grundausbildung für Ungediente noch nicht einmal der Erwerb der ATN Wach- und Sicherungssoldat verbunden. Man sollte diese Ausbildung also nur als eine Einstiegsqualifikation sehen, um fortan im System Bundeswehr weiter ausgebildet werden zu können. Bei einigen zivilberuflichen Qualifikationen der Bewerber ist dies sicher attraktiv für die Truppe und die Reserve. Alleine für die Struktur BVK/KVK werden ja ca. 5500 Reservisten benötigt. Die RSU Kompanien benötigen eine ähnliche Zahl an Reservisten.
Insgesamt handelt es sich aus meiner Sicht um eine gute Möglichkeit das Aussterben der Reserve zu verlangsamen. Leider ist die Bw hier wieder alles andere als Bewerberfreundlich. Informationen darüber, welche Voraussetzungen es gibt, was der Zweck der Ausbildung ist, wie der Weg einer Bewerbung abläuft und welche rechtlichen und finaziellen Bedingungen gelten erfährt man allenfalls mündlich und wenig verbindlich.
@ChairForce,
auch zivile Wachpersonen handeln unter der Rechtsnorm UZwGBw! Mit allen Rechten und Pflichten. Aber recht gebe ich Ihnen, dass 20 Ausbildungstage ungefähr das 9-fache von dem darstellt, was die Bw für die Ausbildung der zivilen Wache bereit ist zu zahlen. Aber davon ab, Wache ist doch der beschissenste Dienst, den die Bw zu bieten hat. Wer zum Teufel macht das freiwillig als Resi.
Die Bayern gehen da zwar vorraus, aber auch in anderen Bundesländern befasst man sich in den RSUKp schon mit dieser Problematik und sucht Lösungen wie das zu handhaben ist. Die RSUKp sollen schließlich zu Heimatschutzregimentern ausgebaut werden und da muss man irgendwie auch die nötige Mannstärke zusammenkriegen.
@closius et al
Soldat werden geht sehr schnell, eine militärische Ausbildung etc. ist dafür nur optional.
Auf ihr Modell müssen sich die FWDL auch einlassen.
Landsturm oder lokale Milizkräfte haben eine sehr viel ältere Tradition.
Ich möchte anmerken, dass das ganze so bereits schon Anfang des Jahres an der Unteroffizierschule der Luftwaffe stattfand. Eine Gruppe wurde, zusammengewürfelt aus jung und alt, in 4 Wochen im Schusswaffengebrauch und kleinen Förmlichkeiten geschult. Interessant war für mich dabei, dass tatsächlich ähnlich den „Neckermann-Einstellungen“, Dienstgrade vom Flieger bis zum Oberstleutnant vertreten waren, samt Litzen der Waffengattung. Auf Nachfrage meinerseits erfuhr ich, dass Teilnehmer mit Dienstgrad im Verteidigungsfall bereits zugewiesene Dienstposten hätten.
Herr Wiegold,
in unserer Dienststelle wird die Grundausbildung durchgeführt. Diese zielt auf den wachfähigen Soldaten ab, der in Folge in den RSU-Kompanien weiter ausgebildet wird. Wachdienst haben die RSU-Kompanien z.B. im Rahmen des G7-Gipfels durchgeführt.
Dies ist nichts ungewöhnliche, hat die schon erwähnten Grundlage und wird seit eignen Jahren durchgeführt.
Ich lade Sie ein, an unserer Infoveranstaltung teilzunehmen, dort könnten Sie sich weitergehend informieren und wir können sicherlich im persönlichen Gespräch viele Punkte klären.
Welchen Auftrag haben denn die RSU-Kompanien ?
Im Inland im Katastrophenfall unterstützen in der Zusammenarbeit mit zivilen Dienststellen!
Dies ist meiner Meinung nach machbar. Mehr „Grundausbildung“ macht die Freiwillige Feuerwehr auch nicht und die ist bei jedem Verkehrsunfall u.U. mit Toten und Schwerverletzten auf der Straße im Einsatz.
Die 20 Tage sind ja nur Erstausbildung, wenn anschließend 2 x pro Jahr geübt wird und an Wochenenden zustätzlich Schießen zur Inübunghalten stattfinden, dann ist dies ungefähr genauso viel „grüne Ausbildung“ wie mancher aktiver Soldat in einer Ämterverwendung pro Jahr übt.
@Mediator
„Insgesamt handelt es sich aus meiner Sicht um eine gute Möglichkeit das Aussterben der Reserve zu verlangsamen. Leider ist die Bw hier wieder alles andere als Bewerberfreundlich.“
Das sehe ich auch so. Die Bw schafft weiterhin nicht genug Bewerber zu generieren (und ich bin weiterhin der Meinung, diese gäbe es). Habe die letzten Wochen wieder die Erfahrung machen dürfen dass FKK schön und attraktiv ist, aber heute eig eher Grundbedingung. Übungen mit vorhandenem und funktionierendem Material sind dann doch ne andere Stufe zur Berufszufriedenheit. Und die sehe ich leider bei immer weniger Kameraden…
Nebenbei, seit diesem Jahr läuft auch das Pilotprojekt dass Seiteneinsteiger nach ca. 8 Wochen Grundausbildung auf ihren Dienstposten kommen und ab dann modular ausgebildet werden. Das Bild das hierdurch entsteht kann sich wohl jeder denken…
@A.Claus, Dennis W.
Es scheint, da gehen verschiedene Dinge durcheinander. Es geht in diesem Fall um Männer und Frauen eben ohne jegliche vorherige Ausbildung, ohne Wehrdienst etc. – deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass wie von Dennis W. geschildert auch OTL mit Zuweisung zu Dienstposten dabei gewesen sein können.
Dass die RSU-Kompanien bereits aktiv sind, ist ebenfalls eine andere Geschichte – das sind ja im Regelfall Reservisten, die irgendwann mal Wehrdienst geleistet haben.
In den beiden von Ihnen genannten Fällen dürfte es sich kaum um Soldaten ohne vorherige militärische Ausbildung handeln, die diese 20-Tages-Kurse durchlaufen haben?
Hm, 2008 reichten für seiteneinsteigende Ärzte insgesamt 25 Tage für den Einsatz auf einem BAT in AFG (aufgeteilt auf den damals 2-wöchigen Einweisungslehrgang in den ersten 14 Tagen und die einsatzvorbereitenden (San-)Lehrgänge) … Ob mit oder ohne irgendwann mal abgeleistetem Wehrdienst, das war egal.
Zuerst mal darf ich positiv feststellen, wie groß das Interesse an dem Artikel ist. In welche Richtung auch immer. Ich bin sehr dankbar, dass ich die einmalige Chance hatte das Projekt hautnah zu begleiten. Die überaus große Motivation und der Wille der Teilnehmer war enorm. Das gleiche gilt auch für die Ausbilder, welche zum größten Teil aus sehr erfahrene Reservisten der RSU-Kompanien Schwaben und Oberbayern bestand. Alle Rekurten wurden nach Beendigung der Ausbildung an die RSU-Kompanien „versetzt“ und werden dort kontinuierlich aus-und weiter gebildet.
An alle Negativdenker die hier mit diskutieren eine Bitte. Redet nicht von vorherein alles schlecht und gebt neuen Ansätzen eine Chance. Meine Grundi liegt auch schon 30 Jahre zurück und wenn ich an die Leerlaufzeiten denke, die sicher die meisten wie auch auch hatten, dann ist dieses Projekt mehr wie ok. Mann muss sich halt die Zielverwendung der Rekruten einverleiben. Und wenn mal aus vielen Teilnehmern in Anschluss ein IT-Spezialist, Arzt, Logistiker, Kraftfahrer „hängen bleibt“ , dann ist esfür die Bundeswehr auch ein richtiger guter Gewinn.
Horrido aus Bayerisch -Schwaben
Ossi Fahrner
OTL d.R.
@ Thomas Wiegold
Im von Dennis W. geschilderten Fall handelt es sich um die Allgmeine streitkräftegemeinsame soldatische Ausbildung bei der Luftwaffe, welche die Grundlage für Ungediente Bewerber im Rahmen der Reserveausbildung darstellt.
Dabei handelt es sich bei den Teilnehmern um ungediente aller Laufbahngruppen und zum Teil bereits mit vorläufig höherem Dienstgrad u.U. auch Stabsoffiziere.
Im Sanitätsdienst werden Ungediente in 3*5 Tagen zum Reserveoffizier im Sanitätsdienst ausgebildet!
Dies „ersetzt“ sozusagen die Grundausbildung und die Ausbildung zum Offizier!
Es gibt ja auch Ausbildungsprogramme für ungedientes Zivilpersonal der Bw, welches im Soldatenstatus in den Einsatz geht. Dies sind m.W.n. auch so um die vier Wochen (tbc.).
Jetzt ist es so weit, ein Verein bildet die Soldaten aus!
Wenn dieser dann als Quereinsteiger kommt?
Im Anschluss dann nur noch den Offzlehrgang besuchen, nicht bestehen müssen, und dann freies Schießen bis zum Gen.
Für jeden Aktiven ein Schlag ins Gesicht.
Das Konzept ist doch total schwachsinnig.
Welchen Mehrwert können denn Reservisten mit einer 20-tägigen Ausbildungszeit bringen? Wenn 20 Tage Ausbildung ausreichen würden eine Grundbefähigung herzustellen, dann würde man ja gar keine Reserve mehr benötigen, weil man ja binnen Monatsfrist massenweise neue „Soldaten“ ausbilden könnte.
Dieses Modell wird nur für neue Hobbysoldaten sorgen, die danach mühsam durch weitere Ausbildungsmodule (wo natürlich immer nur ein Bruchteil anwesend sein wird) weiterqualifiziert werden, ohne dass am Ende ein echter Nutzen für die Truppe entsteht.
Viel Aufwand und Bürokratie und null Output – insofern passt es eigentlich ganz gut zur aktuellen Lage.
Der einzige, der einen Vorteil aus dem Konzept ziehen kann, ist der VdRBw, dem der Nachwuchs fehlt. Das alleine halte ich als Begründung aber für sehr dürftig.
Die Frage ist auch wie ich die „angebrüteten“ Soldaten in Übung halt – das müßten dann auch schon (mindestens) zwei Wochen im Jahr sein.
Da die vollen RDL Sätze anfallen ist es ein großer finanzieller Aufwand für einen ehr überschaubaren Output, von der organisatorischen Seite einmal abgesehen.
Dann vielleicht doch lieber FWDLer.
Das gesamte Konzept der Reserve basiert darauf eine verkürzte erste grobe Ausbildung zu bekommen und diese dann später zu vertiefen (z.B. Uffz d. R. in einem früheren 4 Wochen Lehrgang). Entscheidend ist auch das zu den Praxis-Tagen die Theorie im Fernstudium hin zu kommt.
Wer daher etwas von Volkssturm vorher sich her murmelt hat meiner Meinung nach wenig Ahnung wie Reserve funktioniert bzw. schätzt diese grundsätzlich nicht.
Ich gehe davon aus, dass dort im Schwerpunkt motivierte Kameraden zu finden sind, die aus welchen Gründen auch immer sich für die BW engagieren möchten. Dies ist in der heutigen Zeit bemerkenswert.
Was unterscheidet diese 20 tägige Ausbildung denn von den bisherigen „Allgemeine streitkräftegemeinsame soldatische Ausbildung – Modul 1 und 2“ für ungediente Reserveoffiziersanwärter? Scheinen ja auch zwanzig Tage zu sein.
Und in 9 1/2 Wochen zum General der königlichen bayrischen Marine.
Drei Monate Grundausbildung war schon wenig Zeit um jemanden militärisches Grundwissen beizubringen, was sollen da erst ein paar Tage bringen?
Das erinnert schon sehr stark an Volkssturm, denn mehr als alles andere.
Mein Vater hat zum letzten Aufgebot des 1000 Jährigen Reichs gehört und hat 14 Tage Grundausbildung genossen. Seine Aussage war, ich habe nur überlebt weil zwei erfahrene Lanzer auf mich aufgepasst haben.
Zum Soldat sein gehört mehr als ein Magazin in eine Waffe zustecken und Befehle zu befolgen. Wer da etwas anderes behauptet ist fernab jeglicher Realität und hat von Dienen an der Waffe keinerlei Ahnung.
Ich Versteh hier manche Meinung nicht
Vor man Gleich Soldaten 2 Kl redet
wie viel Urlaub hat man im Jahr
der Gesetzliche ist bei ca 25 Tage im Jahr
und mache Firma hat Zwischen Weihnacht und Neujahr eh zu da braucht man Urlaub auch
Unglücklich ist der Name es ist keine Grundausbildung Sondern Grundkurs
Die sind nicht Fertig wie Soldaten aus der Grundausbildung
und es geht um Versuch
es wird am ende Kurs 1, 2 und 3 geben
Erfahrungen ist jetzt A und O
Weil Langfristig wird das wenn es Ernst gemeint ist eh Stufe 1 und Stufe 2 dann kann man auch ???? und Stufe 3 da kann man das und das alles auch tun
Wenn ich mir allein die Zahl (aber auch die Meinungen) der innerhalb relativ kurzer Zeit aufgelaufenen Kommentare hier und auf Facebook angucke, komme ich vor allem zu einem Ergebnis: Kommuniziert hat die Bundeswehr dieses Konzept bislang offensichtlich überhaupt nicht, mit Ausnahme eng begrenzter Regionen. Wäre interessant zu wissen warum.
@Mackiavelli
Genau soviel oder wenig wie ihre im Zivilleben erworbenen Fähigkeiten, z.B. als Arzt, Offizier der Handelsmarine, Advokat, Beamter,
@Feldwebel a.D
Soldat ist ein völkerrechtlischer Status, er hat nicht automatisch etwas mit im Gefecht kämpfen können etwas zu tun
Der MAD kann auch einfach mit der Sicherheitsueperpruefung warten und sollte dann nur unerkannt in die jeweiligen messenger Dienst Gruppen der RSUen schauen. Da verhmischt sich bei einigen sehr eindeutig eine patriotischer mit einer eher rechten Ansicht auf die Welt. Das die RSUler vor allem nur als Sicherungssoldaten gesehen werden, ist mal wieder ein Fehler der BW. Da tummeln sich dann alle Bildungsgrade und Verantwortlichkeiten des zivilien Lebens als Mannschaftler. Wer Verbindungen hat, bekommt den Laufbahnwechsel spendiert. Wer etwas geschafft hat im Leben und auch mitdenkt, wird sich irgendwann die Frage stellen, ob das Wachestehen bei Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tuer der Bundeswehr an undwichtigen Orten rechtfertigbar ist, bei externen Dienstleistern, aktiven Soldaten, geschlossenen Toren und unkritischer Lage. Wer Verantwortung im Beruf traegt, mag trotz positiver Einstellung zur Bundeswehr und seinen Beitrag irgendwann fragen, warum man fuer diese Aufgaben mehrere Tage frei nimmt und auf Kosten der Steuerzahler entsprechende Aufgaben uebernimmt. Klar gibt es einige Kameraden die dies augenscheinlich gerne machen. Fuer sie ist es eine Abkehr aus dem Alltag. Sie fuehlen sich mit den Kameraden verbunden, sind gerne in Uniform, die Moeglichkeit zur Ausbildung an den Waffen oder begruessen vielleicht zum Teil die vielfach ineffizient Nutzung von Lebenszeit > Warten, etc. Die Bundeswehr sollte alle Moeglichkeitn austesten duerfen, jedoch fehlt es auch seitens der SAZ ein ausreichendes Verstaendnis ueber den Umgang mit dem Gut Reservist. Die interessierten Reservisten machen die Sache schliesslich freiwillig und nur weil sie einen Mannschaftsdienstgrad haben, sind manche seit Jahren Ihrer Rolle aus Zeiten der Wehrpflicht entwachsen. Da gibt es andere Erwartungen an die Nutzung ihrer Faehigkeiten, Effizienz und den respektvollen Umgang. Manch einer mag seit Jahren mehr Personal- und Fuehrungsverantwortung haben als mancher Offizier.
Man sucht wohl eher keine Soldaten, sondern Mitglieder für den VdRdBw und Polizisten/Ordnungsdienst.
Die Qualifikation und der Beruf Soldat wir diskretitiert. Nach nichts kommt garnichts wert.
Das die BW diesen „Soldat in 20 Tagen“ nicht kommuniziert, ist ja nun kein Wunder.
Dieser Reservistenverband führt sich damit doch selbst ad absurdum: wir bilden mal eben in 20 Tagen „Soldaten“ aus, denn wir brauchen Reservisten ? Hä?. Was kommt als nächstes ? Reserve-Veteran nach 3 „Einsätzen“ als Wach-und Scließreservist beim Tag der offenen Kasernen-Kita in Hintertupfingen ?
@T.Wiegold: Ich rate mal, daß das Konzept nicht groß beworben wird, weil es auf juristisch unsicheren Füßen steht und die ‚Regierung ‚Angst vor einem Aufschrei der Opposition und einer öffentlichen Debatte hat.
Denn im Flyer steht „Reservistenanwärter“! Aber was soll dies sein ein Reservistenanwärter? Denn nach dem Reservistengesetz werden Reservisten ernannt! Und bisher waren dies ehemalige Soldaten und keine ungedienten.
Müsste hier nicht erst das Soldaten- oder Resvervistengesetz geändert werden? Und eine solche Änderung könnte bei FDP und Grünen auf Ablehnung stoßen.
Denn das Reservistengesetz spricht überall von früheren Soldaten, was ungediente eben gerade nicht sind! Da ich keine Grundlage im Soldatengesetz oder im Reservistengesetz sehe für Reservistenanwärter bzw. ungediente als Reservisten, halte ich diese Ausbildung von ungedienten für juristisch illegal!
Ich habe immer noch ein Verständnisproblem. Im Beitrag wird doch von „Ungedienten“ gesprochen. In vielen Kommentaren dann wieder von „Reservisten“
Reservisten sind nach meinem Verständnis, ehemalige Angehörige der Bundeswehr.
Wie können „Ungediente“ also „Reservist“ werden und warum bewerben sich diese „Ungedienten“ dann nicht bei uns, wenn sie das so attraktiv finden?
Es war doch nie einfacher, zu Bundeswehr zu kommen, als jetzt. Aber wahrscheinlich sind Fernpendeln, Auslandseinsätze etc. doch nicht so attraktiv, als mal ab und zu ein Wochenende zum Spass auf der Schießbahn.
Zunächst würde ich selbst als ehemaliger Wehrdienstleistender mit ein wenig Zurückhaltung das noch Vorhandensein von vermittelten Kenntnissen bewerten, was uns damals beigebracht wurde. Ob ein motivierter Kurzausgebildeter hier auf dem gleichen Stand ist, wie ein Reservist der zehn Jahre nach seiner aktiven Zeit wieder mitmachen will, kann ich mir vorstellen.
@Georg | 27. Oktober 2017 – 20:17
„Welchen Auftrag haben denn die RSU-Kompanien ?
Im Inland im Katastrophenfall unterstützen in der Zusammenarbeit mit zivilen Dienststellen!“
Genau diesen Auftrag haben die RSUKp NICHT. Dafür gibt es die KVK/BVK. Beide haben nichts miteinander zu tun, außer das beide aus schließlich aus Reservisten bestehen und bei den jeweiligen LKdo aufgehängt sind.
Der Auftrag der RSUKp ist am ehesten vergleichbar mit dem der Objektschützern der Luftwaffe.
Wer die Intention der RSUKp und der hier beschriebenen Kurzgrundi für Ungediente verstehen will, muss einen Blick auf die territorialen Strukturen vor 2006 werfen.
Damals gab es 6 Heimatschutzbrigaden, die man kurzerhand nach Hause geschickt hat. Ein Riesenpool an motivierten und gut ausgebildeten Reservisten. Die Einführung der RSUKp ist der verzweifelte Versuch, Teile dieser Strukturen wieder herzustellen.
Verzweifelt deshalb, weil es nicht gelingt, diese personell voll aufzufüllen. Die damaligen Reservisten sind 10 Jahre älter, Nachwuchs gibt es seit 2011 (Ende Wehrpflicht) nicht mehr (in nennenswerten Umfang). Ein Teil scheitert an der Gesundheitsprüfung. Ein Teil will einfach nicht mehr und ist vom Dienstherrn enttäuscht. Und so hat man letztendlich Personalstärken von 40-70% des Solls, wobei das regional sehr schwankt.
Die Idee, diese Lücken wie oben beschrieben aufzufüllen, finde ich im Prinzip nicht schlecht. Man sollte aber Anleihen bei Armeen machen, die ein ähnliches Reservistenkonzept haben, bevor man das Rad neu erfindet.
@closius
Reservisten werden nicht ernannt. Reservist ist man automatisch, wenn man mindestens einen Tag im Soldatenstatus war.
Sie meinen sicher „beorderte Reservisten“ mit einem Dienstposten.
@T.Wiegold
Nehmen Sie einfach die Einladung von Herrn Claus an und kommen am 11.11. Dann können Sie aus erster Hand berichten. Mich werden Sie dann dort auch treffen!
Kamerad Fahrner hat einen anderen Aspekt angesprochen, in dessen Kontext dieses Verfahren durchaus Sinn ergeben kann. Wenn ich ihn richtig verstehe, war es Absicht Menschen mit „richtigen Jobs“ (IT, Logistiker, Handwerker, Psychologen etc.) zu gewinnen. Die bringen eben genau nicht die klassisch, militärischen Grundfähigkeiten in die Bundeswehr sondern eventuell Qualifikationen die wir nicht so gut abbilden. Das ist mal eine willkommene Abwechslung zum langzeitarbeitslosen Versicherungsmakler, der als S3 StOffz dankbar achtmonatige Einsatzvakanzen abdeckt. Berufstätige Reservisten haben es oftmals schwer die Standardforderung „mindestens vier Wochen im Jahr“ zu erfüllen. Einige müssen dafür ihren Erholungsurlaub hergeben. Insofern ist eine verkürzte Ausbildung mitsamt „bring ein, was Du gelernt hast“ gar keine so furchtbar schlechte Idee.
Auf die Kooperation der Betriebe und selbst staatlicher Arbeitgeber (Schulen, Ämter) ist oftmals kann man sich im 21 Jh. (ohne Wehrpflicht & ohne Wehrerfassung) nicht mehr verlassen.
1. Dass für andere Verwendungen (SanDst, KVK/BVK, WV im Auslandseinsatz) Personen mit oder ohne Vordienstzeit innerhalb kürzester Zeit zu „Soldaten“, oft mit erheblicher Verantwortung, „ausgebildet“ werden, stimmt, macht aber weder diese Ansätze noch diesen Ansatz des Reservistenverbandes besser. Alle sind und bleiben eine Katastrophe.
2. Wie die KVK/BVK und die RSUKp entstammt auch dieses „Konzept“ dem Reservistenverband, der so versucht, seine Bedeutung und seine Innovativität zu unterstreichen und zu vergrößern sowie seine Klientel zu bedienen. Man kann davon ausgehen, dass die überwiegende Mehrheit der Reservistenanwärter aus dem Dunstkreis der RKen entstammt, wenn nicht bereits ziviles/ungedientes Mitglied des Verbandes ist.
Fahrner Oswald | 27. Oktober 2017 – 21:28
Weder Motivation noch angebliche Erfahrung (in was?) ersetzen Qualifikation. Und meine Erfahrung mit Ausbildungsveranstaltungen in der freiwilligen Reservistenarbeit (nicht die üblichen AGDUS-DVags, sondern Gefechtsübungen und -schießen im Zugrahmen) sagen mir, dass es selbst Reservisten, die regelmäßig üben, an militärischen Grundfertigkeiten mangelt. Das niedrige Niveau des Führerkorps ist umso schlimmer und wird durch die Dominanz alter Unteroffiziere m/oP von „damals im HschBtl“ nicht besser. Von denen sind mittlerweile übrigens einige in den RSUen.
Diese Tatsachen, zusammen mit den Jubelmeldungen über den erfolgreichen Abschluss der Wach- und Sicherungsausbildung in den RSUen, lassen den Schluss zu, dass dort bestimmt keine Aus- und Fortbildung stattfinden wird, denn es mangelt bereits an den Grundlagen.
Ich kann da alle beruhigen. Die Ausbildung wird bisher nur von Bundeswehrdienststellen durchgeführt. Also ist die Ausbildung im Rahmen gültiger Vorgaben. Ungediente sind alle, die keinen Wehrdienst gemacht haben.
Reservist können alle werden, die mindestens 1Tag Wehrdienst geleistet haben. Die Ungedienten die wir ausbilden werden in 20 Tagen zum Soldat ausgebildet und werden dann Reservist. Und die Kameraden/ Kameradinnen sind richtig gut und hochmotiviert.