G20-Gipfel in Hamburg: Zum falschen Zeitpunkt mit dem Transportpanzer unterwegs (Update)
radpanzer / transportpanzer der #bundeswehr fahren von hamburg #osdorf nach #altona #NoG20 #panzer #radpanzer #hamburg pic.twitter.com/qMDpq21Fsd
— Christoph Löffler (@ch_loe_foto) 7. Juli 2017
Der G20-Gipfel in Hamburg, sowohl die politischen Ereignisse als auch die gewalttätigen Auseinandersetzungen drumrum, interessieren mich zwar als Staatsbürger, sind aber kein Thema für Augen geradeaus!. Anders sieht das aus, wenn die Bundeswehr ins Spiel kommt, und da schreckt das Foto oben doch auf: Drei Transportpanzer Fuchs, so die Aussage des Fotografen, fahren durch die Hamburger Vororte.
Die Polizei Hamburg hat via Twitter zwar sofort versichert, ein Einsatz der Bundeswehr in der aktuellen Lage in der Hansestadt sei schon rechtlich nicht möglich:
KEINE Unterstützung der @bundeswehrInfo zu #G20HAM17! Dem Einsatz sind deutliche verfassungsrechtliche Grenzen gesetzt – Grundgesetz Art. 87 https://t.co/6tTdKKz8sU
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) July 7, 2017
… und das deckt sich ja auch mit der Rechtslage. Dennoch habe ich nachgefragt:
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden am heutigen Freitag drei Fuchs-Transportpanzer im Westen Hamburgs von einer Kaserne in eine andere verlegt, weil dort mehr Platz sei.
Es handele sich um Fahrzeuge, die die Bundeswehr als geschützten Transportraum auf Anfrage der Hamburger Behörden bereithalte; sie seien nicht in einem wie auch immer gearteten Einsatz gewesen. Die Bundeswehr hatte vor dem Gipfel 46 Anfragen der Hamburger Behörden für technische Amtshilfe erhalten; dazu gehörte auch die Frage nach dem Landungsboot Lachs.
Natürlich stellt sich die Frage, welcher militärische Führer in der aktuellen Situation eine solche Verlegung anordnet. Und ob die Verantwortlichen keine aktuellen Nachrichten zur Kenntnis nehmen…
Falls weitere Details dazu kommen, gibt’s ein Update.
Nachtrag: Es gibt da gewisse Inkonsistenzen bzw. leicht abweichende Aussagen. Die Kollegen vom shz-liveblog (Link aus bekannten Gründen nicht) melden dazu:
Ich habe mit Oberstleutnant Klaus Brandel gesprochen, was es mit den Panzern auf sich hat. Der Bundeswehrsprecher betont: Es handelt sich bei der Fahrt der Fuchs-Radpanzer nicht um einen Einsatz gegen G20-Demonstranten. Es wird Natodraht von der Führungsakademie zur Reichspräsident-Ebert-Kaserne gebracht. „Bei der angespannten Sicherheitslage wollen wir die eigenen Anlagen besser schützen“, erklärt Brandel. Die Kaserne liegt etwas außerhalb in Iserbrook.
Ich bemühe mich da mal um Klärung.
Update: Die Füchse wurden von der Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne der Führungsakademie über drei Kilometer in die Reichspräsident-Ebert-Kaserne verlegt, und dort stehen sie weiterhin. Grund zwar die bessere Abstellmöglichkeit in der Kaserne in Hamburg-Osdorf; und NATO-Draht hatten die Fahrzeuge ausstattungsgemäß auch an Bord.
(Dringende Bitte, jetzt nicht hier eine Gesamtdebatte über G20 und Ausschreitungen zu beginnen – das ist in diesem Blog nicht das Thema. Danke.)
Es ist schon eine skurille Situation !
Muss die Bw jetzt eine zivile Pressestelle, die die Medienkampagne für den G20 Gipfel steuert, um Erlaubnis fragen, wenn sie 3 Radpanzer auf öffentlichen Straßen innerhalb einer Stadt bewegt ?
https://twitter.com/enough14/status/883304226381869057
Das sind aber keine Radpanzer?!
[Äh, ich sehe ziemlich deutlich die Räder… T.W.]
@Georg
Es geht vielleicht um die Anwendung des gesunden Menschenverstandes innerhalb der Streitkräfte…?
ich fahre dort seit 20 Jahren 2x täglich lang, habe 16 Jahre direkt gegenüber der Einfahrt zur führungsakademie gelebt. Noch nie ! habe ich solche Militärfahrzeuge auf der Straße gesehen 🤔
@ T.W.
Es lag mir auf der Zunge… Wenn ich eine explosive Lage habe, dann zündel ich nicht noch herum. Und TPz auf den Straßen in HH liefern gerade ein ziemlich blödes Bild ab. Ich dachte, dass hätte in den StabEins gelernt ;-)
Bitte ergänze „man“ im letzten Satz…
@TW
„Es geht vielleicht um die Anwendung des gesunden Menschenverstandes innerhalb der Streitkräfte…?“
Müssen sie da nicht selbst lachen;)
Ansonsten natürlich perfektes Manöverwetter. Rollenspieler sind alle eingewiesen, Soldaten haben aufgrund des gestrichenen Wochenendes die nötige Grundaggressivität und die Führer beüben sich im Thema Entscheidungsfindung in laufenden Operationen.
Bei der Befehlsausgabe wäre ich gern dabeigewesen.
pi
Es ist bedauerlich, dass solch eine Lappalie soviel künstliche Aufregung erzeugt. Dass dies in sozialen Netzwerken passiert, ist nicht zu ändern. Sie sollten es doch aber besser wissen?!
Moin, da Sie ja unseren Liveblog zitieren (aber nicht verlinken wollen): Ich habe mit einen Pressesprecher der Bundeswehr gesprochen und dort die Natodraht-Aussage erhalten. Es sei eine reine Überführungsfahrt gewesen.
@Mira Nagar
Moin,
vielen Dank – es widerspricht sich ja nicht unbedingt, Überführungsfahrt und NATO-Draht. Aber in der gegenwärtigen Situation sind auch solche Inkonsistenzen heikel.
BTW, Link weggelassen nicht wg. Ihnen, sondern wg Leistungsschutzrecht…
http://augengeradeaus.net/faq/faq-sind-links-in-den-kommentaren-erlaubt/
@T.B.
In der gegenwärtigen Situation scheint mir das nicht wie eine Lappalie oder künstliche Aufregung. Deshalb bemühe ich mich um sachliche Klärung.
Und der “Gesunde Menschenverstand“ bedingt die Einstellung jeglicher Diensttätigkeit außerhalb der Kasernen? Also wenn eine Fahrt von A nach B im Großraum Hamburg durch Militärfahrzeuge bereits ein Problem darstellt, dann hat das nichts mit GMV sondern mit Hysterie zu tun.
Warum soll die Truppe sich nach Chaoten richten und Panzer nur bewegen, wenn gerade nicht demonstriert wird? Schon das Uniformverbot war falsch, warum sich bei Verlegungen oder Transporten nach Demonstranten richten?
Ich vermute mal, daß wenn man die Hamburger fragen würden, diese sicher überwiegend für einen BW-Einsatz in Hamburg wären(der natürlich im Moment nicht verfassungsgemäß wäre), wenn an jeder Ecke Soldaten mit Sturmgewehr stehen würden.
@TW
Den Eindruck sachlicher Klärung erweckt zumindest der Titel des Artikels. Dann aber davon zu sprechen, dass das Bild aufschrecke, passt nicht dazu. Wenn man sich bspw. die Twitter-Kommentare zu dem Bild „gönnt“, wird recht schnell deutlich wie sehr die Tatsachen verzerrt werden. Aus meiner Sicht sollten Medien gerade dann auch deeskalierend wirken.
Darüber hinaus: Gemäß der aktuellen Sicherheitslage ist es doch auch gar nicht allzu verkehrt, nicht-brennbare Fahrzeuge für Transportfahrten einzusetzen.
closius | 07. Juli 2017 – 15:37:
„Schon das Uniformverbot war falsch, warum sich bei Verlegungen oder Transporten nach Demonstranten richten?“
Na ja – schauen Sie sich an, was diese schwarzen Terrorbanden da gerade anrichten Die Polizei kann sich ja noch nicht mal selber schützen. Und der einzelne Soldat keine UZwGBw – Befugnisse. Auch keine Waffe, um sich zu verteidigen. Die TPz-Besatzungen wohl auch nicht. Und selbst wenn …
Hans Schommer
„Ich vermute mal, daß wenn man die Hamburger fragen würden, diese sicher überwiegend für einen BW-Einsatz in Hamburg wären(der natürlich im Moment nicht verfassungsgemäß wäre), wenn an jeder Ecke Soldaten mit Sturmgewehr stehen würden.“
Äh. Nein.
(die Hamburger sind gerade MEGA genervt, ständig auf Polizisten zu treffen, die ihnen sagen, wo sie gerade nicht langfahren dürfen. WAS, in aller Welt, bewegt Sie zu der Aussage, dass man sich dort über SOLDATEN MIT STURMGEWEHREN freuen würde? War das ironisch gemeint?)
Wenn es um den Schutz der Kasernen geht, gibt es keinen „falschen Zeitpunkt“. Wir können ja nicht erst warten, bis diese Terroristen die Wache gestürmt haben und unsere Liegenschaften in Brand setzen.
Die Frage sollte eher dahin gehen, ob und inwieweit eine Wachverstärkung für die Bw-Liegenschaften in HH angeordnet wurde.
Die Clausewitz-Kaserne z.B. liegt an der Elbchaussee und man hat heute ja bereits deutlich gesehen, wie weit der „Schwarze Block“ dort bereits vorgedrungen ist.
Nein, es ging bei der Verlegung der TPz Fuchs nicht um den Schutz von Bw-Liegenschaften, jedenfalls nicht in erster Linie. Und die Clausewitz-Kaserne liegt auch nicht an der Elbchaussee, jedenfalls das letzte Mal nicht, als ich dort war.
Es wäre gut, wenn eine gewisse Sachlichkeit beibehalten werden könnte.
@Hr Wiegold: [Äh, ich sehe ziemlich deutlich die Räder… T.W.]
Ja.
Ihr Gegenüber möchte auf etwas anderes hinaus. Ich gehe aber nicht darauf ein und hoffe, er tut es ebenfalls nicht.
Ansonsten: Wir haben gemäß mdrAktuell, Stand: 14:00 Uhr 110 verletzte Polizisten. Von mir aus kann da der Truppentransport mit SPz Marder eingesetzt werden. Das würde mir als Einsatzleiter ein müdes Arschrunzeln kosten.
Deeskelation? Wem gegenüber denn bitte? Die friedlich zu demonstrieren zu suchenden Menschen stören sich wohl kaum dran. Wissen sie doch spätestens seit gestern, dass ihnen nichts passiert. Das da differenziert wird. Den Kameradinnen und Kameraden der Polizeien zolle ich hiermit meinen Respekt. Es tut gut, sie an der Seite des Rechtstaats zu wissen.
Man kann natürlich anderer Meinung sein. Okay. Aber die abgebildete KFZ-Kolonne verstößt gegen kein Gesetz. Punkt.
Das Problem ist schlicht und einfach, dass das Medienkonzept für den Gipfel grottenschlecht ist. Man kann doch in einer FREIEN HANSESTADT keinen solchen Sicherheitszirkus veranstalten ohne die Bevölkerung/Bewohner umfassend und so transparent wie möglich vorab und laufend zu informieren und zwar nicht nur über die Sicherheitslage, sondern auch und gerade über den Gipfel selbst.
Worauf konzentriert sich dann die „Presse“ ? Auf das ganze Umfeld dieses medial und kinetisch abgeschotteten Gipfels. Anstatt Bildern aus den Sitzungen bekommt das interessierte und vor allem das betroffene „Publikum“ in HH nun also solche Bilder geliefert, die dann prompt durch „Gipfelgegner“ instrumentalisiert werden. Offensive Gipfelberichterstattung ist das nicht, das ist einfach grottenschlechte Medienarbeit seitens der BuReg und seitens der Hansestadt.
Herr Wiegold man kann sich jetzt auch wirklich an Kleinigkeiten aufhängen. Ich habe selbst in Altona gewohnt und war in der Clausewitz-Kaserne stationiert. Von der Elbchausse bis zur Clausewitz-Kaserne sind es vielleicht 100-150 m.
Darüber hinaus O-Ton Oberstleutnant Klaus Brandel aus Ihrem Artikel: „Bei der angespannten Sicherheitslage wollen wir die eigenen Anlagen besser schützen“.
Insofern ist hier Sachlichkeit absolut gegeben.
Offenbar war jemand der Ansicht, dass man in einer Liegenschaft Nato-Draht benötigen würde. Ggf. gab es neue Erkenntnisse über Bedrohungen oder die Lage aufgrund der überall stattfindenden Brandstiftungen hat sich geändert, das ist von extern nicht einzuschätzen.
Die Außenwirkung mag suboptimal sein. Aber zwei handelsübliche olive LKW mit Plane, die ungeschützt sind, loszuschicken und riskieren, ungeplant auf gewaltbereitete Personen zu treffen, die sich dann vielleicht „provoziert fühlen“?
Tut mir leid, aber ich kann die Abwägung der Bundeswehr hier vollkommen nachvollziehen. Nach den Meldungen der letzten 12 Stunden hätte ich – wenn der Transport notwendig gewesen wäre – ähnlich gehandelt, um den Soldaten den bestmöglichen Schutz zu geben. Eigenschutz geht nunmal vor.
Die Hamburger kenne sich mit nicht rechtskonformen Bundeswehreinsätzen bestens aus. Schade, dass Hellmut Schmidt nichts mehr dazu sagen kann.
Anderseits wäre er vermutlich entsetzt über das schreckliche Gewaltpotential dieses „schwarzen Mobs“, das sich auf Hamburgs Straßen gerade entlädt.
Man muss sich das einmal vorstellen: Bereits über hundert verletzte Polizisten! Da wird nicht demonstriert, sondern terrorisiert!
Um NATO-Draht (S-Draht, das klingt aber mehr pfui) zu transportieren gibt es sicher kostengünstigere Transportmittel.
@TW
Daß die TPz „STAN-mäßig“ S-Draht an Bord haben wäre mir neu – wozu auch? Und in welcher Menge? Und wo?
Lt. Aussage Bundeswehr HH in der Pioniervariante (auf dem Dach ist doch eine Halterung dafür? Oder habe ich das falsch in Erinnerung?).
@T.W.
Jepp, Sie haben Recht.
Ich würde zwar nicht „Halterung“, sondern eher „montierter Behälter“ sagen, aber ich glaube wir meinen das Gleiche ;)
Man kann bei Vergrößerung auf allen drei TPz die „Behälter“ für die S-Draht-Rollen erkennen.
@all
Aus gegebenem Anlass (einige Kommentare, die ich dann nicht freischalten werde) erneuere ich die dringende Bitte, jetzt nicht hier eine Gesamtdebatte über G20 und Ausschreitungen zu führen – das ist in diesem Blog nicht das Thema.
Die Ansage, dass die „Unbeteiligten“ vom Einsatzgebiet verschwinden sollen oder Teil der Polizeiaktion würden, wäre beim Militär ein Kriegsverbrechen… Ebenso die Verwendung von Tränengas.
Insofern bin ich ganz froh, dass kein BW-Einsatz möglich ist.
[Sorry, weiterhin die Bitte, bei den Fakten zu bleiben. Das gilt für das „Kriegsverbrechen“ (muss dieser Begriff die Debatte anheizen?) ebenso wie für das Tränengas – Deutschland hat vor Jahren eigens was an der nationalen Umsetzung des Chemiewaffenübereinkommens geändert, um Feldjägern im Kosovo bei Crowd&Riot Control den Einsatz von Tränengas zu ermöglichen. T.W.]
@all
Man schaue auf die TPz oben (Twitter) Eingangs oder ggf bei Wiki:
Auf dem Fahrzeugheck, vor der Hinterachse, liegt die Trommel für S-Draht.
Gut dass NATO-Draht ein linker Kampfbegriff der 70er/80er ist – und bleibt?
@Antje Zander
Da in den letzten 20 Jahren G-20 seltener in HH präsent war, bedurfte es keines Transportes von S-Draht in dafür vorgesehenen TPz, somit gab es die Fahrzeuge zu diesem Zweck auch kaum zu sehen.
Dass der Schutz eigener Liegenschaften laut Oberstlt Brandel begründet wird mit „Bei der angespannten Sicherheitslage wollen wir die eigenen Anlagen besser schützen“ ist, so als Entschluss auf Grundlage einer BdL zutreffend, äußerst erbärmlich, weil
a. reichlich spät, gehandelt werden muss vor der erwarteten Bedrohungslage
b. Truppe (meinetwegen auch POL zum Schutz der Soldaten) zur Sicherung von Sperren macht diese erst wirksam, wie wir alle gelernt haben, sofern Kampftruppe.
Der Entschluss zur Verlegung kam zwar äußerst spät, aber immerhin überhaupt.
@Thomas Melber
TPz in Pi-Ausführung enthalten in der Kampfbeladung Pionierkampf- und Sperrmittel.
@Icke
Sofern der „Schwarze Block“ der Schwerverbrecher die Verkehrsregelung übernähme, Hamburger wären dann zufrieden?
Ja, fahren von Blankenese nach Iserbrook, Vororte liegen nebeneinande, wohl zwei Kilometer die Scheenefelder Landstrasse runter und dann noch 100 oder 200m die Osdorfer bis zur Reichspräsident Ebert-Kaserne, ein Stück, das ich meinerzeit regelmäßig zu Fuß gegenangen.
Weil in der Clausewitz nicht genügend Platz, in der REK aber ja? Für mich hört sich das seltsam an. Und für ein paar Rollen S-Draht 3xFuchs? Meinerzeit hätte das ein LKW der StOV gemacht.
Ja @Antje Zander | 07. Juli 2017 – 15:15, es gibt dort in der Kaserne mit der FüAk auch keine Truppe die mit TP-Fuchs ausgerüstet. Nun wurden die TP dort für die Polizei bereitgestellt, wahrscheinlich auch Fahrer und Begleiter, aber keine bewaffnte Truppe für den Einsatz gegen Demonstranten.
closius | 07. Juli 2017 – 15:37:
„Schon das Uniformverbot war falsch, warum sich bei Verlegungen oder Transporten nach Demonstranten richten?“
Kommt darauf an. Ich kenne das Uniformverbot außerhalb der Kasernen noch vom G7 Gipfel in Elmau. In einigen Blogs gab es Aufrufe, Soldaten nach Dienstgrad zu „behandeln“. Angetroffene Mannschafter sollten verprügelt werden, Offiziere durften auch erschlagen werden :-(
Allein u ohne Waffe möchte ich da nicht unterwegs sein.
@Edgar Lefgrün | 07. Juli 2017 – 16:58
Kleine Korrektur, das war (wenn Sie ortskundig sind, können Sie das am Bild erkennen) kein Transport CK –> REK, sondern GBK –> REK. Also nicht Blankenese nach Iserbrook, sondern Osdorf nach Iserbrook (Entfernung ist in etwa die gleiche).
Aber ganz ehrlich? Das ist doch alles unwichtig. Wenn sich der zuständige vorgesetzte dazu entscheidet drei TPz über 2-3km zu „verlegen“, dann soll er das machen. Er wird gute Gründe gehabt haben. Ich kann die Aufregung ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen…
@T.Wiegold | 07. Juli 2017 – 16:30
Das ist korrekt. Die Pionierausführung führt standardmäßig Sperrmittel mit bzw ist dafür ausgelegt, diese mitzuführen.
@Andreas | 07. Juli 2017 – 17:20
„Kommt darauf an. Ich kenne das Uniformverbot außerhalb der Kasernen noch vom G7 Gipfel in Elmau. In einigen Blogs gab es Aufrufe, Soldaten nach Dienstgrad zu „behandeln“. Angetroffene Mannschafter sollten verprügelt werden, Offiziere durften auch erschlagen werden :-(“
1. Meistens ist da große Klappe und wenig dahinter.
2. Natürlich sollte man sich nicht bewusst in Straßenschlachten begeben, aber wer vor Randale zurückweicht, der schwächt langfristig die eigene Sicherheit.
3. Der entscheidende Punkt ist ja, dass man das generell VERBOTEN hat und nicht nur gewarnt und beraten, bzw. auf kritische Bereich beschränkt hat…
Das Foto ist lt Twitter um 13:33 versandt worden. Auf einen Freitag. 🤔
@Andreas: Der Rechtsstaat sollte nicht vor Chaoten zurück weichen. Verstehen würde ich Anweisungen, Uniform tragen nur in Gruppe bzw. mit der Anweisung Pistole und Schlagstock mitzuführen, damit die Soldaten sich auch gegen einen schwarzen Block verteidigen können.
Sind 3 TPz Fuchs in der PiGrp Variante zu sehen. Hinten oben sind die Magazine zur Aufnahme S–Draht Rollen zu sehen.
Und, ich habe es schon mehrfach erlebt (Hochwasser, Ukraine etc), dass eingesetzte Vorgesetzte im voreiligen Gehorsam irgend welche Sachen angeordnet/befohlen haben. Ohne eine Anweisung von „Oben“ bekommen zu haben.
Bis hin zum weiss schlemmen von irgend welchen Aussrüstungsgegenständen oder hochfahren von Role1‘s ohne jemals aktiviert worden zu sein.
Fakt ist, die Bilder an dem Ort zu der Zeit können nur zum spekulieren einladen.
Danke für den Versuch der Klärung @TW
@closius | 07. Juli 2017 – 17:45
„Der Rechtsstaat sollte nicht vor Chaoten zurück weichen.“
Da bin ich absolut bei Ihnen.
„Verstehen würde ich Anweisungen, Uniform tragen nur in Gruppe bzw. mit der Anweisung Pistole und Schlagstock mitzuführen, damit die Soldaten sich auch gegen einen schwarzen Block verteidigen können.“
Das wiederum verstehe ich jetzt nicht. Warum sollten Soldaten den angewiesen werden in Ihrer Freizeit bzw. auf dem Weg von und zum Dienst (denn darum geht es ja im fraglichen Befehl) in Gruppen aufzutreten und vor allem bewaffnet zu sein? In der Freizeit? Das ist doch wirklich etwas extrem, das wäre dann nicht nur nicht zurückweichen, dass wäre ja schon fast ein aktives Eingreifen in die innere Sicherheit. Da habe ich sowohl Zweifel an der Notwendigkeit, als auch an der Angemessenheit…
@Andre | 07. Juli 2017 – 17:56
„Sind 3 TPz Fuchs in der PiGrp Variante zu sehen. Hinten oben sind die Magazine zur Aufnahme S–Draht Rollen zu sehen.“
Wie bereits von zwei weiteren Kommentatoren fest gestellt.
„Und, ich habe es schon mehrfach erlebt (Hochwasser, Ukraine etc), dass eingesetzte Vorgesetzte im voreiligen Gehorsam irgend welche Sachen angeordnet/befohlen haben. Ohne eine Anweisung von „Oben“ bekommen zu haben.“
Das nennt man nicht voreiliger Gehorsam, sondern mitdenkender Gehorsam und ist ein Markenzeichen deutscher Streitkräfte!
Hetfield | 07. Juli 2017 – 17:32
„Das Foto ist lt Twitter um 13:33 versandt worden. Auf einen Freitag. 🤔“
Ja und? Sogar Pioniere haben Wochenenddienste. Wäre ja quatsch um halb zwölf Feierabend zu machen, wenn die Autos über das Wochenende gebraucht werden.
Zu dem Riesenbuhei um ein paar Pi-Füchse kann man nur sagen: viel Lärm um Nichts.
Koffer | 07. Juli 2017 – 17:25
Sie haben natürlich recht. Es ist nebensächlich.
Auf SPON gibt’s die nette Formulierung „Die Polizei scheint überfordert, jetzt rollen Bundeswehrpanzer durch Hamburgs Westen. Was es damit auf sich hat und wo das Militär eingesetzt wird.“ mit Weiterleitung auf BENTO …
Alle machen clickbaiting, außer mir ;-)
Die Begründung für die Verlegung der Transportpanzer von einer Kaserne in die andere durch die Bundeswehr ist schon etwas komisch. Ich könnte mir vorstellen, dass nach den Entwicklungen heute Vormittag in Altona die Stationierung in Osdorf als sicherer angesehen wurde (deutlich weitere Entfernung zur Elbchaussee). Aber vor dem Hintergrund der Tatsache, dass dieses Gerät in Hamburg normalerweise gar nicht stationiert ist, hätte mich eine etwas ausführlichere Darstellung der etwaigen Rolle dieser Transportpanzer im Zusammenhang mit G20 interessiert (Evakuierung unter Beschuss, geschützter Transport von SEK?). Ist aber wahrscheinlich „classified“…
Darum sind wir auch hier
Ist schon interessant…
Zur Hochwasserkatastrophe war die Bundeswehr gern gesehener Gast in Hamburg.
Ebenso mit dem SAR 71 UH-1D.
Vielleicht sollte Deutschland endlich mal akzeptieren, das es ein Militär hat.
Anhand der Berichterstattung(en) scheint es ja viele deutsche zu geben, die gar nicht wissen, das Soldaten nicht nur in Afghanistan oder Mali von A nach B fahren.
Unterm strich bleibt bei mir nur eins: Absolut lächerlich sich darüber aufzuregen, dass 3 deutsche Radpanzer durch deutschland gefahren sind. Wären das jetzt türkische, russische oder amerikanische gewesen, die durch Hamburg gefahren sind hätte ich den Aufschrei verstanden.
@ Koffer
Öh, genau – am zweiten Gipfeltag und nach Wochen der Warnung vor einer neuen Dimension des Chaotentums fällt jemandem ein, dass man sich besser schützen sollte…
Das ist für mich kein „mitdenkender Gehorsam“, sondern „operative Hektik nach geistiger Windstille“ – Sie kennen das Problem wahrscheinlich gut genug aus dem Einsatz.
@Voodoo | 07. Juli 2017 – 18:57
„Öh, genau – am zweiten Gipfeltag und nach Wochen der Warnung vor einer neuen Dimension des Chaotentums fällt jemandem ein, dass man sich besser schützen sollte…“
1. Die Aussage mit dem mitdenkenden Gehorsam bezog auf die generalisierende und abwertende Aussage von @Andre.
2. Weder Sie noch ich wissen, warum der zuständige Vorgesetzte dies entschieden hat. Da ich grundsätzlich vom Ausbildungsstand und er Intelligenz unserer Soldaten überzeugt bin, gehe ich aber – solange ich nicht andere Indizien habe – von einem guten Grund aus. Da keinerlei Indizien dafür vorliegen, dass es eine falsche Bewertung war, enthalte ich mich einer Kritik.
3. Drei TPz von einer Kaserne im äußersten Westen HH in eine sehr nahe andere Kaserne im äußersten Westen HH zu verlegen halte ich für nachrangig und unbedeutend, dass ich die ganze Aufregung überhaupt nicht verstehe!
4. Nur weil man beim besten willen ein Problem herbei redet ist es deswegen objektiv nicht auch zwingend vorhanden.
Wir hatten das ja schon einmal, etwas OT und ich glaube auch nicht, dass dies hier freigeschaltet wird, aber trotzdem.
Aus dem Cicero online, Artikel „Augen zu und durch“ vom 07.07.2017:
„Ein Staat, der seinen eigenen Armeeangehörigen verbietet, während der Konferenztage in Uniform durch die Stadt zu gehen, weil es sonst zu „spontanen Angriffen gewaltbereiter linksextremistischer Protestteilnehmer“ kommen könnte, hat seine Souveränität faktisch aufgegeben.“
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
[Ist jetzt genau so OT bzw. das Uniformtrageverbot ist heute nicht das Thema, oder? T.W.]