Ein Kriegsschiff zum G20-Gipfel? Im Prinzip ja, aber… (Update)
Beim G20-Gipfel am 7. und 8. Juli in Hamburg will die Bundeswehr vorsorglich ein Kriegsschiff für mögliche Evakuierungen im Hamburger Hafen stationieren – das meldet das Magazin Focus vorab aus seiner jüngsten Ausgabe. Das ist zwar im Prinzip zutreffend, es handelt es sich nach Informationen von Augen geradeaus! allerdings um das gut 50 Jahre alte Landungsboot Lachs (Foto oben) der Deutschen Marine, formal ein Kriegsschiff der deutschen Streitkräfte. Für dieses Kriegsschiff gibt es eine Anfrage der Landesbehörden an die Marine, entschieden ist darüber noch nicht.
Die Lachs ist zusammen mit dem Schwesterschiff Schlei eines der letzten verbliebenen Landungsboote der Deutschen Marine, von denen 22 Mitte der 1960-er Jahre gebaut in Dienst gestellt wurden. Die rund 40 Meter langen Boote können rund 150 Tonnen Last tragen und bei einer Evakuierung mehr als 150 Personen aufnehmen, allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum.
Die Unterstützung der Bundeswehr für zivile Behörden bei Großereignissen wie solchen Gipfeltreffen ist regelmäßige Übung, meist mit Einrichtungen des Sanitätsdienstes – und rechtlich in der Regel unproblematisch, weil die Soldaten keine hoheitlichen Befugnisse wahrnehmen. Beim G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 waren einzelne Unterstützungsleistungen der Streitkräfte allerdings in die Kritik geraten, insbesondere wegen der Überwachung von Demonstranten durch Aufklärungsflugzeuge vom Typ Tornado.
Die Marine hat zur Absicherung des Gipfels bereits zugesagt, eine Unterwasserdrohne Remus zu stellen, mit der Gewässer, insbesondere der Hafen, auf verdächtige Gegenstände untersucht werden können. Außerdem steht eine Taucher-Unterdruckkammer mit medizinischem Personal zur Verfügung, die bei Unfällen genutzt werden kann. Für den Fall, dass tatsächlich Bundeswehrsoldaten zur Absicherung angefordert werden (da kommen wir in die Bereiche einer Großkatastrophe, wie sie bei der Übung GETEX eine Rolle spielte ), stehen auch Soldaten der Marine bereit.
Noch nicht genehmigt ist dagegen der von den Polizeibehörden gewünschte Einsatz eines SeaKing-Hubschraubers für mögliche Evakuierungen und von SeaLynx-Helikoptern zum Transport von Polizeikräften; da liegt bislang nur die Anfrage vor.
(An dieser Stelle bleibe ich mal beim Thema Marine; was die Bundeswehr insgesamt zu diesem Gipfel beisteuert, wird sicherlich später noch ein Thema.)
Nachtrag: Aus der Bundespressekonferenz am Freitag, mit BMVg-Sprecher Jens Flosdorff:
Frage: Ich nehme auf einen Bericht Bezug, ich glaube, vom „Focus“: Wird während des G20-Gipfels zufällig oder nicht zufällig ein Marineschiff im Hamburger Hafen liegen? Wenn ja, welche Aufgabe kommt diesem zu?
Flosdorff: Das einzige Marineschiff – ich habe eben noch einmal kurz mit der Marine gesprochen -, von dem uns bekannt ist, dass es dort im Hamburger Hafen liegt, ist eine Fregatte, die der Werft gehört. Es gibt kein Schiff der Bundeswehr im Hamburger Hafen.
Frage : Ein Kollege berichtet, dass das Landungsboot Lachs dort sein soll.
Flosdorff: Ja. Das ist aber ein Boot und kein Schiff und ist etwas ganz anderes. Das ist in Fachkreisen wirklich etwas ganz anderes. Die Kategorisierung als „Schiff“ fängt erst ab einer bestimmten Größe an, und ein Landungsboot ist sozusagen für den kurzfristigen Transport gedacht, wie man sich das vorstellt. Das ist sicherlich nicht das, was hier in diesem Bericht skizziert wird.
Zusatz : Laut Bundeswehr ist es formal ein Kriegsschiff der deutschen Streitkräfte, nicht nur ein Boot.
Flosdorff: Gut, wenn Sie es so genau nehmen, dann sage ich einmal vollständig, was für Beiträge der Marine im G20-Rahmen es gibt. Es gibt zwei Unterwasserdrohnen vom Typ Remus mit dazugehörigem Bedienerpersonal. Damit kann man eine Sonaraufnahme vom Meeresboden, Flussboden oder, wie in diesem Fall, Hafenboden machen. Dann gibt ist tauchmedizinisches Fachpersonal, das sich dort bereit hält und eventuell unterstützen könnte, falls es dort zu Tauchunfällen kommt. Wir sind auch darauf eingestellt, Personal für Wach- und Sicherungsaufgaben in militärischen Liegenschaften in Hamburg zu stellen.
Es gibt auch noch ein paar Amtshilfeanträge, die vorliegen. Dass das Boot Lachs daran teilnimmt, ist also noch gar nicht gesichert. Das kleine Landungsboot Lachs betrifft nämlich einen dieser Amtshilfeanträge. Es geht auch noch um drei Marinehubschrauber. Über die ist aber noch nicht entschieden.
Zusatzfrage : Stimmt es, dass dem Bundeswehrpersonal das Tragen der Uniform verboten ist?
Flosdorff: Ich kann leider nichts von dem nachvollziehen, was in dem Bericht steht.
(Archivbild: Landungsboot Lachs bei der Kieler Woche 2010 – Flickr-user Wogo24220 unter CC-BY-ND-Lizenz)
@ Küstengang01
In Berlin dürfen Polizisten Ihre Dienstwaffe nicht mehr auf dem Weg zum Dienst tragen – man kann es regeln wie in tu felix Austria – oder albern wie in Berlin…wobei es ebenso albern ist, sich seine Dienstwaffe aus dem Rucksack klauen zu lassen, von nix kommt nix…
Die Diskussion erinnert an die Kommentare zu den Außeinandersetzungen im Kosovo 2010 (?), kurz bevor sich Herr Bühler persönlich zu Wort gemeldet hat.
Vor dem Hintergrund der serbischen Straßensperren wurde von seiten der Hardliner (bzw. der armchair generals) gefordert, KFOR müsse die Sperren mit Gewalt räumen, da alles andere einen kompletten Gesichtsverlust bedeuten würde.
Erst als Bühler die Lage vor Ort konkretisiert hatte, wurde diesen (ich vermute) Herren klar, wie lebensfremd ihre Forderungen waren und wie viel Todesopfer und damit weiterer Hass als Ergebnis herausgekommen wäre.
Wenn ich mich recht erinnere, hat KFOR schließlich Gegenblockaden errichtet, so dass die Mütter ihre Kinder nicht mehr nach Serbien in die Schulen fahren konnten. Und dann dauerte es nicht mehr lange, bis die Straßensperren weg waren…
Was heißt das für Hamburg?
Natürlich können wir einen Soldaten in Uniform bewaffnet auf den Heimweg schicken. Dann wird er von Chaoten angegriffen, erschießt drei von denen, bevor er selbst als Märtyrer für die Demokratie in die Geschichte eingeht.
Herzlichen Glückwunsch. Damit ist der FDGO sicherlich ein großer Dienst erwiesen.
Oder wir erkennen schweren Herzens an, dass es in unserer real existierenden FDGO Zeiten und Plätze gibt, in denen wir Abstriche vom Ideal machen müssen – manchmal trifft es Menschen mit schwarzer Hautfarbe im Fanzug nach Dresden, manchmal Soldaten auf dem Weg nach Hause.
Back to topic:
Lufttansport durch Bw-Hubschrauber? Beim G7-Treffen auf Schloss Elmau wurden solche Anfragen (konkret: Lufttransport von Personen und Material) auch zweimal abgelehnt
(BTag-Drucksache 18/5801).
Meine Vermutung: Evakuierung und allgemeiner Transport sind ok. Direkte Unterstützung der Polizei wird abgelehnt.
Es ist doch schön zu sehen, wie man sich über das Uniformtrageverbot auf dem Weg zum Dienst während der paar Tage des G20-Gipfels in HH aufregen kann.
Mein Eindruck ist eher, dass die große Masse der Soldaten, sofern sie mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Dienst kommen, von sich aus keine Uniform tragen, weil sie nicht als Soldat erkannt werden wollen.
Koffer | 24. Juni 2017 – 14:07
“ … Ich persönlich denke eher, dass man es sich mit einem solchen Verbot einfach macht und sich die differenziertere Vorgaben ersparen möchte. Dies wiederum würde nicht meine Billigung finden.“
Meine Billigung auch nicht. Aber heut zu Tage ist ja auch nicht auszuschließen, dass seitens einiger unserer „Vaterlandsverteidiger“ (näherungsweise Konsorten vom Profil des Marco A.) einfach nur Krawall inszeniert werden könnte. Auch dem gilt es vorzubeugen.
Hans Schommer
Ergänzung zu K.B. | 24. Juni 2017 – 17:35
Kurz gesagt: Der Idealismus wächst mit der Entfernung zum Problem.
@Hans Dampf
Polizisten sind schon öfter angegriffen worden um ihre Dienstwaffen und Munition zu entwenden, z.T. sogar im Dienst in Hinterhalte gelockt worden.
@ Georg
Tja, 2017 ist halt nicht 1960, wo man noch Uniform außerhalb des Dienstes tragen musste…meine Bahnfahrer-Erfahrung ist: Montag früh morgens sitzen vom Gefr bis zum GenMaj welche in Uniform im ICE – und andere halt in Zivil. Von denen übrigens niemand im lausigen Anzug, wie man ihn in nicht geringer Anzahl in deutschen Kasernen antrifft…
@K.B. | 24. Juni 2017 – 17:35
„Vor dem Hintergrund der serbischen Straßensperren wurde von seiten der Hardliner (bzw. der armchair generals) gefordert, KFOR müsse die Sperren mit Gewalt räumen, da alles andere einen kompletten Gesichtsverlust bedeuten würde.“
Wenn Sie wirklich die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Kosovo mit denen derzeit in HH vergleichen wollen, dann ist das sicherlich Ihr gutes Recht, aber Sie werden vielleicht verstehen, dass ich mich an dieser Phantomdebatte nicht beteiligen werde ;)
„Was heißt das für Hamburg? Natürlich können wir einen Soldaten in Uniform bewaffnet auf den Heimweg schicken. Dann wird er von Chaoten angegriffen, erschießt drei von denen, bevor er selbst als Märtyrer für die Demokratie in die Geschichte eingeht.“
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das jemand gefordert hat und ich glaube auch qualifiziert (da ich mehrere Jahre in Hamburg gelebt habe und mich mit den Hamburger Verhältnissen hinreichend auskenne) sagen zu können, dass eine solche Eskalation noch nicht einmal annähernd gegen ist.
„Kurz gesagt: Der Idealismus wächst mit der Entfernung zum Problem.“
Steile These!
Belege?
@Hans Schommer | 24. Juni 2017 – 21:40
„einfach nur Krawall inszeniert werden könnte. Auch dem gilt es vorzubeugen.“
Hmm, das wäre in der Tat ein Problem, das gebe ich zu.
Aber Krawall inszenieren, weil jemand auf der Kennedy-Brücke in Uniform im Auto sitzt? Wie soll das denn gehen?
Koffer | 25. Juni 2017 – 2:07
“ … Aber Krawall inszenieren, weil jemand auf der Kennedy-Brücke in Uniform im Auto sitzt? Wie soll das denn gehen?“
Ich hatte bei meinem Gedanken den Vorsatz im Auge. Gezielte Provokation linker Chaoten. Und die sich daran anschließenden unschönen Szenen. Da sollte man heut zu Tage schon eine Vermeidungsstrategie parat haben. Da erscheint mir ein UTV schon ein ebenso geeignetes wie auch verhältnismäßiges Mittel.
Dass ein UTV aus einem solchen Grunde wie primär auch zum Schutz der Soldaten in DEU erforderlich ist – m.M.n. jämmerlich (im wahrsten Sinne des Wortes).
Hans Schommer
Die ganze Diskussion Uniform ausserhalb Liegenschaften ja/nein sehe ich ganz unkompliziert und pragmatisch.
Vor allem da es nicht das erste Mal ist: zu Beginn des NSU Prozesses in München war für den StO-Bereich München aus Sicherheitsgründen ebenfalls das Tragen der Uniform auf dem Weg vom/zum Dienst untersagt. Ja genau, das München, ganz im Süden, wo Uniform tragen in der Öffentlichkeit noch NIE wirklich ein Problem dargestellt hat.
Wo liegt das Problem, wenn der S2 des zuständigen LKdo / Berater des StoÄ den Kdr dahingehend berät, einfach mal für ein paar Tage Low Visibility zu fahren. Es muss doch gar nicht so heiß gegessen werden, wie es gekocht wird.
Etwas weit hergeholt, aber im Prinzip nichts anderes: im Einsatz passe ich doch auch den DressCode der Lage an. Und in HH ist jetzt, wie für die EINE Woche in München vor ein paar Jahren der DressCode zivil.
Eben ganz entspannt und der Lage angepasst.
@ Koffer | 25. Juni 2017 – 2:07
„Wenn Sie wirklich die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Kosovo mit denen derzeit in HH vergleichen wollen,“
Ich vergleiche nicht die Zustände, ich vergleiche die Diskussion…
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das [Erschießen von Angreifen mit Dienstwaffe auf dem Heimweg] jemand gefordert hat“
Wenn Küstengang01 schreibt „In Österreich haben BS anrecht auf einen Waffenpass um sich auch in der Freizeit selbt zu sichern.“, was soll man darunter sonst verstehen? Vielleicht meint er auch nur, man bastelt aus dem Waffenpass eine Origami-Friedenstaube, die alle Angreifer sofort Imagine von John Lennon anstimmen lässt.
@ Der Idealismus wächst mit der Entfernung zum Problem.
Autoritätsargument: Ist nicht von mir, sondern von John Galsworthy, Literaturnobelpreisträger 1932.
Der Satz passt mMn auf Myriaden von Alltagsbeispielen. Zuerst gehört habe ich ihn allerdings sicherheitspolitisch bei Auseinandersetzungen rund um das Nuklearprogramm Nordkoreas. Die Südkoreaner pflegten einen deutlich pragmatischeren Umgang mit Pjöngjang als die USA. Die Neigung, ein Exempel zur Durchsetzung allgemeiner Prinzipien statuieren zu wollen, lässt mit persönlicher Betroffenheit halt deutlich nach.
@Hans Schommer | 25. Juni 2017 – 9:02 u. Hans Schommer | 25. Juni 2017 – 9:02
WENN eine Risikoanalyse wirklich das gesamte Stadtgebiet von HH und/oder MUC als gefährdet einstuft und das auf eine Art und Weise, dass nicht nur das Fahren mit den öffentlichen „gefährlich“ ist, sondern sogar das fahren mit dem eigenen Auto von Wohnung zu Dienststelle (ohne Umwege außer vielleicht Tankstelle), DANN halte ich eine solche Entscheidung aus Fürsorgegründen auch für geboten (dann würde ich mir allerdings große Sorgen um die Lage der inneren Sicherheit in DEU machen).
ABER, wenn man sich lediglich die Arbeit einer differenzierten Gefährdungsanalyse mit differenzierten Maßnahmen ersparen wollte, dann würde ich dies drastisch formuliert als Faulheit bezeichnen…
@K.B. | 25. Juni 2017 – 12:41
„Der Idealismus wächst mit der Entfernung zum Problem.“
Zugegebenermaßen eine gute Herleitung, aber in der aktuellen Frage aus meiner Sicht nicht einschlägig.
Denn es ist ja gerade nicht so, dass die „nahen“ Kameraden (also die HH dienenden) diejenigen sind, die die „weiter entfernten“ dadurch gefährden, dass man sie dazu zwingen will sich gegen ihren Willen zu exponieren, sondern es geht ja eher darum, dass man ihnen vorbeugend die eigenen Entscheidung entzieht, obwohl möglicherweise auch mildere Mittel ausreichend gewesen währen…
@ NoName: „Eben ganz entspannt und der Lage angepassst“, so sehe ich es auch :-)
@NoName: +1
@Koffer:
Die einen nennen es „differenzierte Maßnahmen“, die anderen Verkomplizierung.
Die einen nennen es Faulheit, die anderen Konzentration aufs Wesentliche.
Was unsere Diskussion angeht, so reden wir anscheinend wieder aneinander vorbei.
Ich beziehe mich mit „Entfernung“ auf die Diskussion hier im Blog, Sie beziehen „Entfernung“ auf die Kameraden von außerhalb.
Koffer | 25. Juni 2017 – 14:29
“ … (dann würde ich mir allerdings große Sorgen um die Lage der inneren Sicherheit in DEU machen). …“
Machen!
Hans Schommer
@koffer
Im Vergleich zu FRA (u.a.) leben wir hier auf einer Insel der Glückseeligen. FRA Dienst Kfz (Pkw, z.T. Transporter) haben übrigens schon länger zivile Kennzeichen.
US amerikanisches Militär bewegt sich i.d.R. in Zivil in Zivil Kfz in DEU (außer natürlich Truppenbewegungen i.e.S.).
Lesen Sie einfach die Reisehinweise.
Übrigens gab es entsprechende Vorgaben zu HH schon im Dezember anläßlich eines „Vor-Gipfels“ (OSZE Ministerrat).
Also zum PUO als Kommandanten (in diesem Fall sogar PO1) eines Landungsbootes gibt es da eine lesenswerte humoristische Buchreihe von VADM Gallery, „Cap’n Fatso“. Lohnt sich, ist aber nur gebraucht zu haben.
Landungsboote von der Grösse Lachs/Schlei sind als „LCU“ (Landing Craft Utility) bekannt. Es ist nicht völlig unüblich dass diese auch mal als Einzelfahrer unterwegs sind, selbst bei der USN (z.B. Unterstützungsfahrten für AUTEC in den Bahamas wenn der zivile Contractor gerade bessere Kunden hat, m.W. unterhält NUWC dafür zwei LCU’s in Key West, weiss aber nicht ob die militärisch bemannt sind).
Die US Army hat auch LCU’s die sogar viel häufiger als Einzelfahrer unterwegs sind wenn die grösseren LSV’s nicht verfügbar sind. Deren LCU2000 Klasse ist allerdings deutlich grösser als die „Marine-LCU’s“ und wird i.d.R. durch US Army Warrant Officers befehligt.
@ TBR u. Klabautermann:
PUO-Kommandanten gibt’s auch bei den Russen: http://www.redstar.ru/index.php/component/k2/item/18578-baltijskij-gusar
Entscheidend sind folgende Sätze: „Для командир катера, старшего мичмана Максима Казакова, «Денис Давыдов» – не первый. До того как принять «новостройку», он четыре года командовал десантным катером проекта 1176.“
„Für den Kommandanten des Bootes, Starschi Mitschman [OStBtsm] Maxim Kasakow, ist die DENIS DAWYDOW nicht das erste Kommando. Bevor er den Neubau übernahm, kommandierte er vier Jahre lang ein Landungsboot des Projekts 1176.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_1176)
Bei der DENIS DAWYDOW handelt es sich übrigens um ein Landungsboot des Projekts 21820: https://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_21820
@TBR:
Problem aller dieser Uraltkonzepte (LCM, LCU, LSV etc.) sind geringe Geschwindigkeit und starkes Schlingern.
Daher interessiere ich mich sehr für alternative Konzepte und verfolge aufmerksam, daß die französische Firma CNIM ihr Konzept eines Landungskatamarans (L-CAT) nicht nur der französischen und ägyptischen Marine verkaufen konnte, sondern sich auch gute Chancen auf das Programm „Maneuver Support Vessel (Light)“ der US Army ausrechnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/EDA-R
Die Amerikaner haben die L-CAT schon mehrfach im Einsatz ausprobieren können, u.a. bei „BOLD ALLIGATOR 2012“.
Wenn diese L-CAT tatsächlich so simpel funktionieren wie beschrieben, wären das m.E auch gute Nachfolger für „Lachs“ und „Schlei“.
@ Langnase:
Mich wundert es offen gestanden, dass die Marine die beiden Boote überhaupt noch hat. Folklore?
@Hans Dampf:
Bedarf.
Es gibt m.E. (bin kein Mariner und vermute nur) viele Gelegenheiten für den Einsatz solcher Boote, die einfach irgendwo Material und Personal aufnehmen und es irgendwoanders wieder absetzen können.
Hans Dampf | 27. Juni 2017 – 8:31 Langnase | 27. Juni 2017 – 12:55
Und sie haben vermutlich einen praktischen zivil-militärischen Nebennutzen, wie die Hägglunds, die Inseln sind ja immerhin bewohnt und gleichzeitig Außengrenze, da sollten sie auch erreichbar sein. Das wäre meiner Meinung nach auch ein Argument, von Zeit zu Zeit eine dezente, unspektakuläre „Produktpflege“ zu betreiben, wenn Systeme marktverfügbar sind, die Verbesserungen bringen und unkompliziert mit zwei Stück beschafft werden können.
Ich bin allerdings kein Seemann, es kann sein, dass von dieser Seite die Meinung herrscht, dass das Ziel anders besser und kostengünstiger erreicht wird.