Lesetipp zum Wochenende: Die ersten Infanteristinnen der U.S. Army
Tweeting again to emphasize the HISTORY that was made by these awesome women. https://t.co/JJbH1VGh8O pic.twitter.com/B1dSqcYUY0
— Melissa Golden (@_MelissaGolden_) May 26, 2017
Bevor wirklich alle ins Wochenende verschwunden sind, gibt’s noch einen Lesetipp mit auf den Weg, aus der New York Times:
For Army Infantry’s 1st Women, Heavy Packs and the Weight of History
The first group of women graduated from United States Army infantry training last week, but with soldiers obscured by body armor, camouflage face paint and smoke grenades, it was almost impossible to distinguish the mixed-gender squads in the steamy woods from those of earlier generations.
That’s just how the Army wants it.
(Ehe sich jemand beschwert: Über den Begriff Infanteristinnen kann man vermutlich streiten, in die Überschrift passt er. Wäre nett, wenn es nicht darüber eine Debatte gäbe.)
Oh Schreck, keine Hosengummis!! Die US-Armee im Niedergang!!11elf
[ /SCNR ;-) ]
Im Ernst – ich wünsche den Absolventinnen viel Soldatenglück, sie können es sicherlich gebrauchen.
Bei den Marines gibt es seit September übrigens die erste Panzerkommandantin, wurde ebenfalls gebührend vermeldet. Ferner gibt es seit April auch (mindestens ein) weibliche(s) Besatzungsmitglied(er) im Royal Tank Regimentder British Army. Zeiten ändern sich – auch wenn es manchmal mitunter länger dauert…
Ups – streiche bei female tank officer (US) bitte „September“ und setze „April 2017″…
im Zusammenhang mit dem besonderen Inhalt passt es, ansonsten sind Offizierin, Unteroffizierin oder sonstiges -in einfach lächerlich, und ja „alles Soldatenglück“ den sie werden es gebrauchen können, auch in die in Deutschland und Norwegen.
Der Artikel stellt ja mehrfach darauf ab, dass für Frauen exakt die gleichen körperlichen Anforderungen gestellt werden wie für Männer.
Wie sieht das eigentlich momentan in der Bundeswehr aus? Gibt es hier auch die gleichen Kriterien, z.B. bei Fitnesstests, oder wird hier nach Geschlecht differenziert?
@Mandrake
Das kommt darauf an. Beim BFT zB wird zwischen den Geschlechtern unterschieden. Das Leistungsmärschchen von 6 km mit 15kg Gepäck ist für alle gleich. Beide müssen von aktiven Soldaten wie auch beorderten Reservisten einmal jährlich abgelegt werden.
Beste Grüße
Interessanter Atikel, danke fürs teilen. Während meiner AGA durchliefen auch 2 Frauen die Grundausbildung und ich fand es interessant, dass sich deren körperliche Leistung in der Zeit kaum verbessert hat, während die „blassen Nerds“ ganz gut in Form gekommen sind. Ich glaub letztes Jahr gabs auch einen kleinen „Skandal“ weil es das Marine Corps bei den meisten Frauen nicht geschafft hat die aufs Mindestniveau raufzutrainieren. Aber klasse, dass sich da Frauen durchboxen. Als 195cm Mann ist es zum Glück ein wenig leichter mit dem Rucksack durch die Botanik zu laufen :D
Was mich bei dem Thema auch interessiert ist das Potential von den immer mehr akzeptierten Hormonbehandlungen ;)
Ein interessanter Artikel! Jenseits des großen Teichs scheint ja einiges in Bewegung zu sein. Ich bin mal gespannt, wo das hinführen wird. Bis auf Frauen in diesen Verwendungen normal sein werden, werden noch ein paar Jahre ins Land ziehen.
Ich kann mich noch an die ersten beiden Absolventinnen des Ranger-Kurses erinnern. Das hat ja auch einiges an Aufsehen erregt – inklusive der in gewissen Kreisen immer noch zirkulierenden Verschwörungstheorien, dass die beiden es dort einfacher hatten.
@Gp Capt. Mandrake
Entgegen dem obigen Bericht gibt es auch Behauptungen es gäbe unterschiedliche Anforderungen – u.a. bei den Rucksäcken:
http://popularmilitary.com/nearly-half-females-failed-graduate-army-infantry-training-standards-also-lowered/
@Memoria
Tja, wenn Streitkräfte nicht mehr an der Demographie „vorbei“ kommen, dann kommen sie eben logischer Weise nicht an der unterschiedlichen Ergonomie von Mann und Frau „vorbei“.
Daraus folgt, dass man eben „double standards“ etablieren muß – auch und gerade mit Blick auf die Ausrüstung/Ausbildung. Das wird noch eine Weile dauern, denn für Steitkräfte ist natürlich die „Infanteristin“ ein ergonomisch/statistisch kaum erforschtes „Gebiet“ im Vergelich zum Infanteristen. Hier sollte man auch mal ein offenes und ehrliches Wort mit den „Frauenrechtlern“ oder Gleichstellungsfundamentalisten reden, denn die kommen an der Ergonomie auch nicht vorbei.
@ Stephan L
Zum Thema ,, First Female Rangers “ kann ich ihre Gerüchte bestätigen, hatten im letzten Jahr einen US Ranger als LNO im Einsatz der Ausbilder auf dem besagten Lehrgang war.
Es wurden beide LG Teilnehmerinnen durch den Lehrgang geschleift und ein scheitern war nicht geduldet da es zu viel negative Berichterstattung gegeben hätte.
Ähnliches haben wir beim Einzelkämpfer Lehrgang in der BW erlebt, da wurden auf der Hindernissbahn Steighilfen bei der Eskaladierwand aufgestellt oder Zeiten angepasst.
Nach 17 Jahren Infanterie fällt mein Urteil zum Thema ,, Frauen in der Kampftruppe “ negativ aus.
Ich habe keine einzige erlebt mit der ich im Einsatz hätte kämpfen wollen. Allein schon das Thema Care Under Fire zeigt bei jeder Übung das es nicht funktioniert!!
Ich habe absolut nichts gegen Frauen bei den Streitkräften, im Gegenteil.
In der Kampftruppe innerhalb einer Einsatzkompanie/ Zuges haben sie nichts verloren, sorgt nur für Probleme.
@ Memoria
Genau das meinte ich:
„However, some sources who graduated from within the unit -whom requested concealed identities to protect their new careers- claimed a clear double-standard between males and females in their training cycle, including lighter rucksacks and lower expectations.“
Natürlich wollen die Quellen anonym bleiben, da es sonst der Karriere schadet. Und wenn ich mir erstmal die Kommentare unter dem Artikel anschaue, wird mir ganz anders…
Die Frage ist eben, ob man die Standards absolut setzt oder relativ. gemessen an der jeweiligen Peergroup.
Es kommt ja nicht von ungefähr, daß im Sport Männer und Frauen getrennt auflaufen.
@Thomas Melber: Naja, beim Sport geht es um einen Vergleich unter möglichst fairen Rahmenbedingungen. Bei einem körperlichen Job wie der Inf einfach nur darum, dass man seinen Job erledigen kann und den anderen nicht zur Last wird. Den Rucksack trägt man ja nicht zum Spaß durch die Gegend und wer trägt denn das fehlende Zeug, wenn Frauen z.B. nur ein relativ zu ihrer Leistungsfähigkeit gleiche Last zugemutet wird.
Dass Frauen im Schnitt kleiner und bei gleicher Körpergröße körperlich weniger Leistungsfähig sind sollte doch kein Grund sein die Anforderungen so zu manipulieren, dass die Durchfallquote akzeptabel ist.
@marvin
Frauen haben eben per se ein Handicap in Bezug auf Muskelmasse / Körperfett (ich verallgemeinere).
@klabautermann: „Hier sollte man auch mal ein offenes und ehrliches Wort mit den „Frauenrechtlern“ oder Gleichstellungsfundamentalisten reden, denn die kommen an der Ergonomie auch nicht vorbei.“
aber aber. Das ist alles sozial konstruiert und patriarchale Benachteiligung der armen unterdrückten Frau!(tm) Oder irgend so ein substanzloses Geschwafel. Diejenigen, die diese Dummheit zu verantworten haben werden nie in den Krieg ziehen. Die doch nicht! Das ist bäh. Und dreckig. Und gewalttätig. Igittigitt. Aber Hauptsache man drückt sein Glaubensbekenntnis gegen alle Evidenz durch und kann sich hinterher loben lassen von seinen Gesinngsgenoss*_InnenX, daß man ganz viel für die Gleichstellung getan habe. Es sollen immer andere dafür etwas tun.
Dumm nur, daß dem Krieg scheißegal ist, ob man die Ausrüstung heben kann und 50 Kilometer Eilmarsch schafft oder dies eben wegen angepasster Kriterien eben gar nicht zu können braucht. Die Zahal mag da ein Hinweis sein, daß Frauen dort nicht in Kampfkompanien sind. Ich frage Mich ob das was mit wirklicher Kampferfahrung zu tun hat?
Wenn es einzelne Frauen gibt, die das gleiche schaffen wie Männer sollen sie ruhig dienen. Ist Mir Einerlei. Am Ende zählen Ergebnisse. Wenn diese aber manipuliert werden damit die Zahlen schöner aussehen und zum Dogma passen wird das mit Blut bezahlt werden. Und es wird nicht das Blut derjenigen sein, welche dieses Dogma verbreiten.
Wenn die Leistungen der Frauen zur Erfüllung der geforderten Aufgaben ganz offensichtlich hinreichend sind, dann kann man ja auch die Anforderungen an die Männer auf das gleiche Niveau absenken. Das würde dann wiederum den Talentpool der zur Auswahl steht deutlich vergrößern.
@Delegibus
Belieben zu scherzen, oder nur übersehen, das nötige Emoticon anzufügen?
Denn, Steigerung (negative) geht immer noch: Gar keine Anforderungen, (^_^)“, bar jeglicher sonstiger Grenzen, schafft 82 Mio Talentpool.
@Delegibus:
Genau an dem Punkt wird die ganze Debatte ja immer unlogisch. Frauen soll aufgrund angeblicher Geschlechterdiskriminierung der uneingeschränkte Zugang zu allen Verwendungen gewährt werden, da Frauen ja physisch nicht schlechtere Voraussetzungen haben. Im nächsten Schritt werden dann aber andere Mindestvoraussetzungen festgelegt, weil dies bei Frauen halt so sei.
Somit ein klarer Fall von Männerdislriminierung
klabautermann | 27. Mai 2017 – 10:35
“ … Daraus folgt, dass man eben „double standards“ etablieren muß – auch und gerade mit Blick auf die Ausrüstung/Ausbildung. …“
Unterschiedliche Standards sind Unsinn – die braucht es nicht, die sind zudem ungerecht und angreifbar.
Ich hab meine AGA 1976 absolviert. War damals 189cm lang, 85 kg schwer, Ruderer und Fünfkämpfer. Schwächlinge gab es in meiner AGA zur Genüge, und auch ein halbes Jahr später auf dem Unteroffizierlehrgang. Hat mir mächtig gestunken, wenn ich für diese Luschen MG, Panzerfaust, Funkgerät und Gepäck schleppen musste. Die waren aber ausnahmslos männlichen Geschlechts und als tauglich gemustert. Einige von denen wurden später hervorragende Unteroffiziere und Offiziere. Und die hatten nie ein Problem damit, ihr Gehirn mit zu schleppen. Und darauf kam es dann an.
Jetzt haben wir die Freiwilligenarmee und die Frauen. Mit der Folge, dass die Schwächlinge jetzt zumeist weiblichen Geschlechts sind. Da sag ich nur „Na und?“, denn die weibliche Präsenz und Psyche stellen meiner Wahrnehmung nach die soldatische Gemeinschaft vor ganz andere Herausforderungen als individuelle Kraftlosigkeit und Ausdauermangel.
Hans Schommer
In 25 Jahren stampfen Infanteristen in ihren 300kg schweren und gepanzerten Exoskeletten über das Schlachfeld. Vielleicht ist dann eine ausgesprochen muskulöse Physis gar von Nachteil ;-)
@Bang50: Das wird der wahre Grund sein warum in Nordkorea auch 142cm große Männer gezogen werden. Die ersetzen die Kalashnikov mit Exoskeletten!
@Thomas Melber
Dann sollte man vielleicht auch rein weibliche Kompanien einführen, damit die Damen nicht in die Gelegenheit kommen, einen fast doppelt so schweren männlichen Kameraden bergen zu müssen.
Hr. Schommer, was sie da beschreiben mit „den schwächeren“, also, wie soll ich das beschreiben:
Kameradschaft vielleicht?
@Hans Schommer | 27. Mai 2017 – 15:51
Nur das jetzt der/die schwächste noch ein ganzes stück weniger leistungsfähig geworden sind. Natürlich hatte man schon immer unterschiedliche Körperliche Leistungsspektren aber es gab eine Untergrenze und sehr wohl war für viele männlichen Soldaten der Traum aus wenn sie diese nicht erfüllten.
Stefan Büttner | 27. Mai 2017 – 21:05
Herr Büttner, in der AGA hab ich für keinen das Gepäck aus „Kameradschaft“ geschleppt. Sondern weil es so befohlen war und weil die Gruppe sonst nicht weiter gekommen wäre und auch – was nicht jeder so nachvollziehen konnte – weil ich Mitleid empfand. Kameradschaft hab ich erst verstanden, als die AGA schon vorbei war und ich diese drei Monate in meinem Schädel verarbeitet hatte.
Hans Schommer
Hallo. Mein erster Post nach Jahren des stillen mitlesens als interessierter Zivilist. Frauen mögen zwar physisch nicht immer mithalten können, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie ganz andere Qualitäten und Skillsets mitbringen, die möglicherweise im Krieg die Nachteile kompensieren oder sogar insgesamt die Effizienz steigern. Mit den massiven Personalproblemen bei der BW ist es doch nur logisch, alle Teile der Truppe für Frauen zugänglich zu machen. Zumal andere Streitkräfte offenbar gute Erfahrungen damit gemacht haben. Man denke an die Sovietarmee im WW2 oder die in israelische Armee. Wikipedia erwähnt hier z. B. interessanter Weise die Verwendung als Scharfschützen. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Women_in_the_Russian_and_Soviet_military
Eine etwas gewagte These, aber kann mir auch vorstellen, dass radikales Gedankengut schwerer Fuß fasst.
LG
We sich über ergonomisch angepasste Ausrüstung für Frauen beschwert, soll doch bitte mal einen entsprechenden Geländemarsch in entsprechender Treckingausrüstung für Frauen machen,
Moment mal das Zeug wäre wahrscheinlich ergonomischer als die BW Ausrüstung.
@ Sommerbiwak
Interessant, das ThruHikerinnen mwn 50 km als normale Tagesleistung verbuchen
@Bang50
Ob das noch so lange dauert und wenn dann sind es Exoskelettrüstungen.
Wohin falsch verstandener „Infanterismus“ im Kriegsfall führen kann, das kann man hier nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Hamburger_Hill
Auch von daher sind US-Infantry-Standards irgendwie in der Zeit eingefroren, wie mir scheint., denn das sind die Standards für einen „Infanteristen der Vergangenheit“ aber nicht für einen „Infanteristen der Zukunft“. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die deutsche Gesellschaft trotz Aussetzung der Wehrplicht es zulassen wird, dass die Nostalgiker des „Infanterismus von gestern, bzw. vorgestern“ – zumeist wohl Angehörige der Generation X – so mit den Generationen Y und Z „umgehen“ wie weiland die USA in Vietnam, denn schließlich werden diese Generationen letztendlich nicht gebraucht, um Kriege zu führen, sondern um die Renten der Traditionalisten, Babyboomer und schon bald auch der Generation X zu finanzieren. Und jetzt sind wir bei „funktionaler“ Traditionspflege in Sachen BW 1.0 (bis ca. 1970), BW 2.0 (bis ca. 1995), und BW 3.0 (bis 2011). Nun basteln wir an der BW 4.0 und der „Infanterie der Zukunft“, für deren Leistungsträger wir auch eine demographisch/ergonomisch konforme Diversity of Standards benötigen, inkl Einsatzstandards. Die Infanterie ist nun einmal nicht mehr die „KönigIN der Waffen“ – wobei ich nie verstanden habe, warum die ach so männliche Infanterie sich ein feminines „Label“ gewählt hat/SCNR – vielleicht kann die Infanterie ja diesen Königin-Mythos ja ein wenig in die Zukunft retten, wenn sie endlich einmal sich Gedanken über eine_n „Rifle Wo_Man of the Future“ macht.
@ ThoDan:
Selten so einen schwachen Vergleich gelesen. Wenn Sie tatsächlich glauben, dass ein Gefechtsmarsch von der Belastung her, auch nur irgendwie vergleichbar mit einer Trekkingtour wäre, dann empfehle ich mal wieder einen Auffrischungsbesuch in der Truppe.
Darüber hinaus entkräften Beispiele einzelner Frauen, die körperlich leistungsfähig sind, nicht die These, dass körperliche Leistungsstandards grundsätzlich sinnvoll sind und darum ging es Sommerbiwak.
@DF | 28. Mai 2017 – 4:42
„Mit den massiven Personalproblemen bei der BW ist es doch nur logisch, alle Teile der Truppe für Frauen zugänglich zu machen.“
Es gibt gute Argumente für Frauen in allen Bereichen. Und es gibt (weniger gute, aber dennoch teilweise gute) Argumente für Frauen nicht in der Infanterie.
Aber das ist eine Diskussion von gestern. Die Bw hat Frauen vor 15 Jahren zur Infanterie zugelassen und die Frauen, die es „drauf“ haben beissen sich durch (so wie ihre männlichen Kameraden) und die Frauen dies nicht „drauf“ haben scheitern (so wie ihre männlichen Kameraden).
Außerdem hat die Infanterie keine Nachwuchsprobleme. Es gibt keine Truppengattung welche mehr Bewerber hätte…
„Wikipedia erwähnt hier z. B. interessanter Weise die Verwendung als Scharfschützen.“
SSchtz sind in der heutigen Zeit abhängig von großer körperlicher Leistungsfähigkeit. Ich bezweifle daher, dass eine durchschnittliche Frau hierfür geeignet ist.
Das heisst aber nicht, dass nicht eine überdurchschnittliche Frau es nicht vielleicht schaffen kann…
TRENNUNG
Unabhängig davon sollte man sich angesichts des Artikels vielleicht weniger Gedanken darum machen ob wir Frauen in der Infanterie haben wollen (diese Entscheidung wurde wie gesagt ja schon vor 15 Jahren getroffen), sondern vielmehr ob wir nicht endlich anfangen sollten für ALLE Soldaten die Führungsaufgaben war nehmen sollen (männlich wie weiblich) auch und mehr objektivierbare Leistungen abprüfen sollten.
Durch die neue Struktur der Ausbildung werden Offiziere z.B. ja vom Fahnenjunker fünf Jahre in die Zukunft zum Lt/OLt „gebeamt“ wo sie dann in der Ausbildung nur noch wenig körperlich gefordert werden. Und die Teilnahme am EK1 ist zwar für die Infanterie verbindlich, aber weder das „Durchstehen“ noch erst recht das „Bestehen“ ist obligatorisch…
Summa summarum. Der o.a. Artikel sollte m.E.n. zum Nachdenken über ganz andere Faktoren anregen als hier derzeit diskutiert ;)
@klabautermann
Sie haben Recht wenn Sie behaupten, dass der Infnaterist von heute bzw. Der Zukunft wenig mit dem der Vergangenheit gemein hat. Er muss heute nämlich zu der Kampfausrüstung auch noch mal zusätzlich ca. 15 kg an Schutzausrüstung on the top mitführen.
Das ist nicht nur ein Problem für Frauen sondern auch zunehmendst für „leicht“ gebaute Männer. Nicht ohne Grund gibt es einen leichten Wandel etwas weniger Ausdauer dafür etwas mehr Kraft.
Wer ohne Rucksack schon 30kg an Körpergrößen unabhängiger Ausrüstung tragen muss der wird mit 60 Kg an Eigengewicht sehr schnell an seine Grenzen stoßen unabhängig vom Geschlecht.
@ThoDan
Das Tragen einer Milan, eines 120mm Mörsers, eines MG in Bereitschaftshaltung hat nichts mit Trekking zu tun. Daher ist der Vergleich auch nicht Zielführend.
Als Infanterist ist nicht der Rucksack ihr Problem, sondern das Drumherum (Schwerpunktwaffen, Kampfmittel etc. Was zusätzlich zur Gefechtsausrüstung mitgeführt werden muss)
@Mackiavelli
http://christine-on-big-trip.blogspot.de/
Nein, meine ich nicht.
Kein vernünftiger Hiker wird sich nennenswert reguläre BW Ausrüstung antun, schon gar nicht Stiefel, Rucksack und Shelter/Schlafsystem.
Ich würde nicht mal das BW Besteck mitnehmen.
Sommerbiwak hat allerdings von einem Eil und nicht von einem Gefechtsmarsch gesprochen und mir ging es darum das 50 km/Tag mkn für ThruHikerinnen nicht ungewöhnlich sind und von Frauen die gleiche Leistung zu erwarten wenn sie mit ergonomisch unpassender Ausrüstung ausgestattet sind ist kein valider Standard
@ThoDan
Hiken ist nicht gleich Eilmarsch (von Gefechtsmarsch ganz zu schweigen). Die BW Ausrüstung ist nicht nur für Frauen teilweise sehr unergonomisch, zudem ist bei der BW oft mehr Gewicht mitzuführen.
Klar ist:
– Es braucht vernünftige Ausrüstung vor allem in den Kampftruppen (125.000 Lochkoppeln zähle ich dazu nur eingeschränkt)
– Und zwar flächendeckend, 100 % + X Reserve, train as you fight
– Frauen sind sicher für den Dienst im Militär geeignet, aber nicht alle in allen Verwendungen (Männer allerdings auch nicht, nur sehe ich hier eine größere Selbsterkenntnis)
– Es sollte überlegt / kommuniziert werden welche IGF Leistungen in welcher TSK /Truppengattung erforderlich sind. 30 km anyone?
– Daraus kann man dann Rückschlüsse für die Verwendung ziehen
– Und für Sanität / Heimatschutz / „Rückwärtige Dienste“ reichen dann eben auch die Lochkoppel und 6 km im Jahr. Anderswo ein Witz.
Die Monokulturisten des klassischen Infanterismus (every soldier….etc.pp) sollten sich einmal das zu „Gemüte“ führen:
„Monokulturen haben jedoch ohne wirksame Gegenmaßnahmen langfristig einen Ertragsnachteil gegenüber Fruchtfolgen mit mehreren Arten. Die wiederkehrende Präsenz der Wurzeln derselben Pflanzenart fördert im Boden den Aufbau von Pathogenen. Die resultierenden Wurzelinfektionen erschweren es der Pflanze, Nährstoffe aufzunehmen und somit z.B. sich gegenüber Unkraut zu behaupten. Als Resultat kann Monokultur unter anderem zu einem verstärkten Auftreten von Pflanzenkrankheiten, Schädlingen und schwer bekämpfbaren Unkräutern führen. Zu den verwendeten Gegenmaßnahmen gehören vor allem Pflügen und Pestizideinsatz, beim Nassreisanbau auch Fluten“
https://de.wikipedia.org/wiki/Monokultur
UvdL ist in der Phase des Pfügens/Jätens, und hoffentlich ist die Wurzelinfektion der monokulturellen-infantristischen InFü noch nicht so weit fortgeschritten, dass da nur noch Pestizidensatz oder Fluten eine Ausbreitung der Infektion auf die ganze BW verhindern kann /SARC
;-)
@klabautermann:
„Nun basteln wir an der BW 4.0 und der „Infanterie der Zukunft“, für deren Leistungsträger wir auch eine demographisch/ergonomisch konforme Diversity of Standards benötigen, inkl Einsatzstandards.“
Nur für das Verständnis:
Wer „bastelt“ hieran?
Warum ist diese Diversity dann sachfremd nach Geschlechtern (siehe BFT/ DSA) ausgerichtet?
Auf welchem Kriegsbild baut diese Bw 4.0 auf?
Wird die neue KdB diese großen neuen Erkenntnisse bereits beinhalten?
Was ist diese Infanterie der Zukunft?
Oder versuchen Sie erneut krampfhaft hinter all dem Unsinn einen Sinn zu finden, weil es halt politisch gewollt ist?
@Hans
50 km/Tag war Eilmarsch für die römischen Legionen, für eine ThruHikerin ist das normale Tagesleistung.
BW Ausrüstung ist nicht gerade selten zu schwer, unergonomisch und es mangelt an der Leistung.
Ergonomisch angepasste Bekleidung und persönliche (!) Ausrüstung für Frauen sind m.E. ein „Muss“. Ebenso halte ich es für richtig, dass bei der Bewertung (!) der körperlichen Leistungsfähigkeit nach Alter und Geschlecht differenziert wird. Letzteres war zu meiner aktiven Zeit (DZE 30.06.2014) bereits realisiert.
Allerdings interessiert (hoffentlich nicht nur) mich vor dem Hintergrund der Geschlechterunterschiede und der Möglichkeit des Seiteneinstiegs für Lebensältere, ob inzwischen auch verwendungsspezifische Anforderungen an die körperliche Leistungsfähigkeit (beim intellektuellen Leistungsvermögen gibt’s das ja schon ewig) existieren (bei den SK der US soll das ja so sein). Ich war meine letzten beiden Dienstjahre beim Flugabwehrraketendienst als HVerbStOffz (DPäK) und hab damals jedenfalls davon nix mitbekommen.
Hans Schommer
@Memoria
Die Politik versucht nur politisch möglichst effektiv, effizient und ökonomische umzusetzen, was grundgesetzliche Vorgabe ist: „Streitkräfte zur Verteidigung aufzustellen“. Unterdemographischen Aspekten und Prognosen für die Bundesrepublik Deutschland kann das nur heißen, das verfügbare Human Capital nicht optimal, sonden maximal auszuschöpfen unter Vermeidung von gesamtstattlich und volkswirtschaftlich schädlichen, quasi protektionistischen Wettbewerbsverzerrungen. Deswegen „Diversity“ auch in der BW.
Das muß natürlich eine „funktional-skalierte“ Diversity sein und sollte nicht mit dem politischen Holzhammer quasi „befohlen“ werden. Da sind wir wohl ziemlich einer Meinung. Aber jeder Stakeholder (aka TSK/Waffengattungen) im Unternehmen Streitkräfte sollte sich schon darüber Gedanken machen wie er diese funktionale Skalierung konstruktiv fördern kann, anstelle mit klassischen „monokulturell-infantristischen“ Widerstandsreflexen und -argumenten zu reagieren und immer nur „die Politik“ zu kritisieren. Wenn das Heer am Infanteristen der Zukunft rumbastelt, dann sollte das Heer auch das Thema Infanterie der Zukunft aka Infanterie 4.0 als Kern des Heeres 4.0 imho etwas progressiver angehen unter Einbeziehung der Notwendigkeiten der real verfügbaren „Diversity“ des gegenwärtigen und künftigen German Human Capital.
@ThoDan: Wie viel Training ist mit so einer Tagesleistung verbunden und wie viel schleppt man beim ThruHiking mit sich rum? So ein nach modernen Standards sicher nicht gut ernährte Legionär wurde ja erstmal trainiert um in 6 Stunden 20kg für 30km in der Sommerhitze schleppen zu können und danach noch fit für andere Tätigkeiten zu sein. Wandern ist da eine (und sicher kann das Militär viel von dort lernen), aber wenn man wie die Amis und Briten in Afghanistan 40-50kg herumschleppen MUSS und damit regelmäßig in Feuerkämpfe verwickelt wird?
@marvin
IIRC war die volle Last eines römischen Legionärs ca 48 kg und die Ernährung war recht gesund.
German Tourist ca 8,2 kg Baseweight ohne Verbrauchsmaterialien.
Seltsamerweise holten sich Briten CotS für den Einsatz,
Die BW könnte einiges von der Ausrüstung der Infantrie im ACW und George Wahington Sears lernen und dann moderne Designs und Technologien verwenden.
@ThoDan: Glaube ich sofort! Aber auch wenn der neueste und beste und auf möglichst geringes Gewicht optimierte Wanderschuh das Leben der Soldaten leichter macht, helfen die 300-400g weniger auch nicht viel, wenn viele der Rekruten körperlich nicht in Form sind und dann mit Panzerfaust und MG im Acker stecken bleiben oder mit dem ganzen Zeug gar nicht von der Stube bis zum Acker kommen.
@marvin
Stimmt absolut, auch wenn das im Endeffekt 1,5 – 2 kg wären.
Nur ist das für mich kein Grund, das Problem nicht nur auf der Fighting Fit Schiene anzugehen sondern auch auf der Smoothest, lightest Gear Possible Ebene.
Mir ging es aber darum, das 50 km/Tag (Geländeabhängig) für Frauen nicht automatisch ein Problem sind und ein Test bei dem Frauen Männerequipment benutzen nicht valide ist.
@ThoDan
Alles soweit richtig – aber die ThruHikerin die 50 km am Tag wandert hat denke ich auch bei der BW mit deren Ausrüstung keine Probleme.
Nur macht sowas eben nicht jede(r) in ihrer / seiner Freizeit.
@ klabautermann | 28. Mai 2017 – 12:30
Naja, was sich im Mörserfeuer am Hamburger Hill in Luft auflöste, war wohl der letzte Rest der längst obsoleten Linientaktik/-denke.
Der Einbruch in die vorbereitete feindliche Stellung mit einer signifikanten Anzahl Infanteristen, ist in der heutigen Zeit (bei einem kompetenten und fähigen Verteidiger) reiner Selbstmord. Da inzwischen auch am untersten Ende reger Gebrauch von Drohnen gemacht wird, ist die Überraschung auch dahin.
Was bleibt? Durch Mechanisierung oder Motorisierung den Gegner in die Zange nehmen und mit besseren Waffen in der Stellung strangulieren. Wenn das nicht klappt, den Kampf frühzeitig abbrechen und sich vom Gegner lösen. Ob das Gefecht deshalb humaner oder weniger martialisch geworden ist, wage ich zu bezweifeln. Es ist ehr ein Katz und Maus Spiel, bei dem keine Seite so richtig weis, ob sie jetzt Katze oder Maus ist – bis es zu spät ist.
Es dürfte aber inzwischen allen klar sein (selbst den Russen), dass man keine 1000 Infanteristen für eine einzige Offensive verheizt. Dafür ist die Ressource Mensch (unabhängig vom Geschlecht) schlicht zu wertvoll.
@ Bang50 | 28. Mai 2017 – 19:55
Im Verlauf der Kaempfe um ‚Hamburger Hill‘ gibt es fast nichts, was an Linientaktik auch nur im Entferntesten erinnert.
Nach persoenlichen Gespraechen (1972) mit Veteranen dieses Einsatzes handelte es sich um Jungelkampf im Gebirge mittels Helodeployment gegen befestigte Generstellungen. Die KIA/WIA Rate lag nach einem Gefecht von ca 10 Tagen bei ca 400 Personen insgesamt waren ca 15000US troops beteiligt.
Was dabei Selbstmord ist kann nur die politisch inscenierte proVC Bewegung der USA von 1966 erklaeren.
@klabautermann:
„Die Politik versucht nur politisch möglichst effektiv, effizient und ökonomische umzusetzen, was grundgesetzliche Vorgabe ist: „Streitkräfte zur Verteidigung aufzustellen“.“
Ich hör es wohl, doch allein mir fehlt der Glaube.
Auch ihr Versuch Kritik hieran zu diskreditieren, ist aus meiner Sicht bezeichnend.
Die Bundesregierung (um es genauer einzuordnen) hat unter Verantwortung der CDU/CSU die Probleme der äußeren und inneren Sicherheit seit 2005 weitgehend negiert.
Der Zustand der Sicherheitbehörden des Bundes sind Beleg für diese These.
Die vorgebliche Schranke durch das GG haben sie bereits vor 4 Wochen versucht als Argument einzubringen.
Mit Blick auf die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte weiterhin kein überzeugendes Argument.
Wieviele Tage kann eine Kompanie oder gar Bataillon der Infanterie in voller Ausrüstung am Stück marschieren, und wie lange muss sie danach rasten?
@ Sommerbiwak | 27. Mai 2017 – 14:20:
„Die Zahal mag da ein Hinweis sein, daß Frauen dort nicht in Kampfkompanien sind.“
Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie noch nie etwas von den Bataillonen „Bardelas“, „Caracal“ und „Lions of Jordan“ gehört haben?
Wer sich zum Thema physische Belastung und deren längerfristige auswirkung auf den menschlichen Organismus informieren will, dem sei das umfangreiche Schrifttum der Arbeitsmedizin empfohlen.
Als Leseprobe die Handreichung zum Heben/Tragen/Arbeiten mit schweren Lasten, einschließlich sich wiederholendem Bücken/Setzen/Aufstehen, Schleppen, Kriechen, Erd- und Holzarbeiten usw. usf.
http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/i-504-46.pdf
Ab Seite 6. Tip: Darauf achten, was für Männer und was für Frauen als relevante Last bzw. relevante Belastung im Sinne einer erhöhten Gesundheitsgefahr verstanden wird.
Soweit bekannt gibt es keine „light“ Ausführung an BW-Ausrüstung, Bewaffnung und Munition. Auf Frauen in der Kampftruppe kommt die selbe Last und Belastung zu wie auf die Männer. Konsequenz siehe oben. Bei der Kampfunterstützung gibt es sicherlich gute Verwendungen für Frauen, die mit der durchschnittlich geringeren physiologischen Belastbarkeit gut vereinbar sind. In der Kampftruppe gilt unverändert: „Wenn der Soldat nicht marschiert, schanzt er.“ Sinngemäß für die anderen Waffengattungen. Wer nicht in der Lage ist, anhaltend die physischen Standards zu erfüllen, gehört in einer Berufsarmee nicht in die Kampftruppe, egal ob Mann oder Frau. Er ist eine Belastung und Gefahr für alle anderen, und er ist in dauerhaft erhöhter Gefahr, Gesundheitsschäden zu erleiden. Ganz ohne Feindkontakt, rein durch die einsatztypischen Belastungen.
p.s. Wer meint, durch die Motorisierung und Technisierung und die Feuerkraft moderner Armeen gäbe es keine physische Auseinandersetzung mehr und keinen sehr persönlcihen Kontakt mit dem Gegner, in dem physische Fähigkeiten über das eigene Leben und den eigenen Tod entscheiden, der möge schnellstens die Realität kontaktieren und die Kampfhandlungen in Afghanistan, in der Ukraine oder in Syrien studieren. Enemy has a vote.
@Memoria
Ja, ja, die Einsatzbereitschaftskeule ist dann immer das letzte Argument. Leider schlägt diese Keule immer ins Leere, denn sie besteht aus warmer Luft. Erinnert mich immer an „Luftgitarremzupfen“ ;-)
Nennen sie mir bitte das NATO-Dokument, in dem eine strukturell nachhaltige Einsatzbereitschaft anhand der Kriterien Space/Time/Forces/Force Standards verbindlich für die Streitkräfte der Bündnispartner festgelegt ist. Na ? Das Bündnis und nicht die Bundesregierungen haben das Thema strukturelle EinsatzFÄHIGKEIT und damit zugleich auch EinsatzBEREITSCHAFT der NATO Force Structure in allen NATO-Strukturreformen seit dem Washington Summit 1999 qualifiziert „beerdigt“. Und Herr Trump hat vor wenigen Tagen nicht mit einem Wimpernschlag auch nur angedeutet, dass er gedenkt eine strukturell nachhaltige Art-5-Einsatzfähigkeit/bereitschaft des Bündnisses wieder auf die strategische Agenda der NATO zu setzen. Verschonen sie mich also bitte mit diesen post-faktischen, pseudo-argumentativen Luftgitarrennummerm wie „Einsatzbereitschaft“.in Sachen Bündnis-/Landesverteidigung. Die einzige Konstante in den US-Think-Tank-Bedrohungsanalysen ist der „Irrtum“. Kein Wunder, dass mittlerweile selbst der eigene Präsident seine eigene „Dienste“ nicht mehr ernst nimmt. Fake-Leak-Intelligence atellst sich eben früher oder später selbst ein Bein. Da wird ein Curve Ball eben zum Kreisläufer-Torpedo ;-)