Langfrist-Planung: Bundeswehr mit mehr Fähigkeiten zur Bündnisverteidigung (m. Transkript)
Die Bundeswehr soll langfristig (wieder) die Landes- und Bündnisverteidigung in den Mittelpunkt stellen, aber auch wie zur Zeit die Auslandseinsätze zur Krisenbewältigung leisten können. Der Planungsprozess dafür hat begonnen – mit dem Zeithorizont 2032 bis 2036.
Aus den ersten Papieren dazu hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am heutigen Mittwoch berichtet (und das wird in einem anderen Thread hier auch schon heftig diskutiert). Der FAZ-Bericht selbst steht hinter einer Paywall, deshalb zur Erläuterung aus der umfangreichen Zusammenfassung des Bundeswehrverbandes:
Konkret bedeuten die Planungen, dass die Bundeswehr in den Bereichen Heer, Luftwaffe und Marine kräftig aufwachsen muss, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Diese sollen dem Papier nach die vollständige Verteidigungsfähigkeit zu Land, zu Wasser, in der Luft, im Weltraum und im Cyberraum sein.
(…)
Die bestehende Struktur des Heeres wird komplett umgebaut. Künftig sollen drei voll ausgestattete Divisionen mit acht bis zehn Brigaden zur Verfügung stehen, die innerhalb von drei Monaten voll einsatzbereit sein sollen. Dieser Ausbau – momentan verfügt das Heer über sieben Brigaden und Anteile an der Deutsch-Französischen Brigade – erfordert zusätzliche Einheiten vor allem im Bereich Artilleriebatallione. Diese werden entweder neu gebildet oder durch Kooperationen mit anderen Nato-Ländern gestellt. (…)
Die Luftstreitkräfte sollen in den kommenden 15 Jahren in die Lage versetzt werden, einen multinationalen Verband zu führen. Pro Tag sollen bis zu 350 Aufklärungs- und Kampfeinsätze geflogen werden können – Dreiviertel davon entfielen dann auf die Bundeswehr. (…)
Zu Wasser sollen künftig mindestens 15 Schiffe und Boote gleichzeitig einsatzbereit sein. Hierfür müssten dem Fähigkeitsprofil nach in den kommenden Jahren sechs Tender, vier Fregatten und die Minenabwehreinheiten ersetzt werden. Auch soll die Bundesregierung bereits der Anschaffung zweier weiterer Versorgungs- und Kommandoschiffen zugestimmt haben.
So ganz überraschend ist das nicht. Der Leiter der Planungsabteilung im Verteidigungsministerium, Generalleutnant Erhard Bühler, hatte bereits Mitte März in einem Gastbeitrag für den Bundeswehrverband die Ziele skizziert:
Kern der planerischen Veränderungen ist die Abkehr von den Vorgaben der Neuausrichtung von 2011, die gesamte Bundeswehr auf Konfliktverhütung und Krisenbewältigung, die wahrscheinlichsten Aufgaben, zu trimmen. (…) Die Leistungsfähigkeit ist wieder nach dem Kernauftrag, der Landes- und Bündnisverteidigung, der Bündnissolidarität und der Bereitschaft zu Abschreckung auszurichten. Dabei darf man auch nicht ansatzweise an Szenare des „Kalten Kriegs“ denken. Cyber, hybride Kriegsführung, schnelle Schwerpunktverlagerung mobiler Kräfte und Unterstützungsleistungen für Alliierte müssen als neue Charaktereigenschaften der heutigen Landes- und Bündnisverteidigung adressiert werden. Die Herausforderung ist auch, dass neben der Landes- und Bündnisverteidigung alle anderen Aufgaben der Bundeswehr, also zum Beispiel die Auslandseinsätze zur Konfliktverhütung und Krisenbewältigung gleichrangig aus dem nur einmal vorhandenen Streitkräftedispositiv für die Landes- und Bündnisverteidigung wahrgenommen werden müssen.
Das war auch Thema der Bundespressekonferenz am (heutigen) Mittwoch; der stellvertretende Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Boris Nannt, ordnete die Aussagen des von der FAZ zitierten Planungspapiers in den Rahmen aus Ministeriumssicht ein. Wichtig war ihm dabei offensichtlich die Nachricht, dass diese langfristigen Planungen weder eine Änderung der Grundstruktur der Bundeswehr bedeuteten noch zu einer grundlegenden Änderung der beschlossenen Stationierungsentscheidungen führen würden.
Nannts Aussagen zum Nachhören (angehängt mit akustischer Trennung ein Nachtrag. Transkript wird ergänzt, wenn es vorliegt):
Noch vor der Wahl, das ist eine interessante und heute bestätigte Aussage, soll die neue Konzeption der Bundeswehr mit dieser Neuausrichtung… äh, pardon, so darf das natürlich nicht heißen, also mit der geänderten Zielsetzung vorliegen. Wahrscheinlich wird man erst dann bewerten können, wie die Ziele genau aussehen, was dafür nötig ist – und wie wahrscheinlich der politische Wille, das so umzusetzen und zu finanzieren. Nicht ohne Grund sprach ja auch Nannt von einem Prüfauftrag, quasi ein Auftragsbuch.
Nachtrag: Das Transkript des Audios oben:
Frage : An das Verteidigungsministerium: Ihnen ist ja bekannt, dass es einen aktuellen Zeitungsbericht über Planungen für eine weitgehende Umstrukturierung der Bundeswehr mit – ich paraphrasiere einmal – einer Rückkehr zur Landesverteidigung gibt. Können Sie diese Planungen aus Ihrem Haus einmal einordnen? Wie realistisch ist das, wie kurzfristig soll das geschehen usw.?
Nannt: Schönen Dank, Herr Kollege, das mache ich gerne. – Eines vielleicht vorweg: Es gibt weder eine Entscheidung des Verteidigungsministeriums zur Veränderung der Grundstruktur der Streitkräfte noch irgendwelche Pläne zur Änderung des Stationierungskonzeptes.
Wie muss man das einordnen? Wir hatten letztes Jahr, 2016, das Weißbuch, das ja den politischen Rahmen dafür gibt, was die Streitkräfte zukünftig zu leisten haben. Davon abgeleitet – und das ist die Planung, die wir machen – ist, dass man dort jetzt schaut: Was für Auswirkungen hat das ganz konkret für die Streitkräfte? Dafür werden im Folgenden zwei Dokumente erstellt: Das ist erstens die Konzeption der Bundeswehr, so wie Sie sie auch aus der Vergangenheit kennen, die in diesem Jahr wahrscheinlich frühestens im Sommer verabschiedet wird, und das ist zweitens das Fähigkeitsprofil der Streitkräfte, also der Bundeswehr. Diese Planungen sollen jetzt umgesetzt werden.
Worum geht es dabei? Sie haben den Punkt Bündnisverteidigung angesprochen, den wir ja aus den Beschlüssen des Nato-Gipfels in Wales 2014 ableiten; das ist auch im Weißbuch verankert. Landes- und Bündnisverteidigung ist neben den Kriseneinsätzen also ein wichtiges Thema. Das heißt, beide Bereiche müssen wir abdecken. Das wird in diesen Dokumenten erarbeitet. Wir sind derzeit mitten im Planungsprozess; wie ich schon einmal sagte, gibt es derzeit also überhaupt keine Entscheidung.
Vielleicht noch ein Lesehinweis für Sie: In dem Artikel der „FAZ“ von heute Morgen werden zwei Dokumente zitiert. Das erste Dokument ist ein Artikel von Generalleutnant Bühler mit dem Titel „Aktuelle Planungen in der Bundeswehr“, der im März erschienen ist. In diesem Artikel, der für Sie alle offen zugänglich ist, erklärt er noch einmal, wie dieser Planungsprozess aussieht. Das zweite Dokument ist die vorläufige konzeptionelle Vorgabe für das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr – ebenfalls Mitte März. Dieses Dokument ist quasi ein Auftragsbuch, das an die verschiedenen Organisationsbereiche herangeht und untersucht, wie die Streitkräfte zukünftig aufgestellt werden müssen. Dieser Untersuchungsauftrag hat dann quasi irgendwann einmal Ausfluss in eine Konzeption, in ein Fähigkeitsprofil der Bundeswehr. Das heißt, wir sind hier mittendrin im Prozess; es gibt dazu keine Entscheidungen, vielmehr sind es Überlegungen. Es ist quasi so, dass wir das, was 2014 in Wales an Fähigkeiten verankert wurde, untersuchen und schauen: Wie muss die Bundeswehr das umsetzen, was muss sie leisten?
Zusatzfrage : Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass vor der Wahl Planungsentscheidungen über den künftigen – wie heißt es Neudeutsch? – „level of ambition“, also über die Ziele der Bundeswehr, getroffen werden?
Nannt: Ich versuche es Ihnen noch einmal zu erklären. – Wir haben in den letzten beiden Jahren ja schon eine personelle und materielle Trendwende gehabt. Das sind die maßvollen und begrenzten Änderungen, die wir im Bereich der Streitkräfte derzeit planen. Das bedeutet im Personalbereich zum Beispiel einen Aufwuchs auf 198 000 Soldatinnen und Soldaten und über 61 000 zivile Kräfte. Das ist der eine Bereich, der läuft.
Der zweite Bereich ist: Wir wollen europäisch wachsen. Dieser Prozess der Umsetzung der Nato-Vorgaben läuft über einen Zeitraum von 15 bis 19 Jahren. Alle vier Jahre wird in der Nato ein solcher Prozess beschlossen; das ist auch nichts Neues. Das heißt, bei dem jetzigen Prozess geht es um ein Zeitfenster, das zwischen 2032 und 2036 endet; es geht also um einen Prozess, der über die nächsten 15 Jahre hinausgeht.
Das muss jetzt planerisch umgesetzt werden; dazu finden Überlegungen statt. Aber wie gesagt: Es geht jetzt nicht um eine Veränderung der Grundstruktur, es geht nicht um ein neues Stationierungskonzept. Das, was wir machen, sind ganz normale begrenzte Anpassungen, die wir auch im Rahmen dieses Planungsprozesses untersuchen. Da geht es einfach um die Frage: Wie muss die Bundeswehr von den Fähigkeiten her aufgestellt sein und wie werden wir vielleicht europäisch wachsen? Wir hatten ja schon in der Vergangenheit entsprechende Kooperationen, unter anderem im Februar und März mit den Rumänen, mit den Tschechen, gerade erst mit den Franzosen, aber genauso auch mit den Niederländern, mit denen wir ja sehr intensiv kooperieren. Dieses europäische Wachsen, das ja auch eine große Linie der Ministerin ist, ist natürlich auch ein ganz großer Ankerpunkt im Rahmen der Kooperation der Streitkräfte. Dabei geht es darum, wie sich die Nato zukünftig – wir sprechen hier wieder von 15 Jahren und fortfolgenden – aufstellt, und dabei sollen eben sowohl der Punkt Landes- und Bündnisverteidigung als auch der zweite Bereich, die Kriseneinsätze, abgedeckt werden.
Frage: Dazu zwei Fragen:
Erstens. Herr Nannt, habe ich Sie richtig verstanden, dass das Verteidigungsministerium diese beiden Grundlagenpapiere zur Konzeption der Bundeswehr und zum künftigen Fähigkeitsprofil noch im Sommer vorlegen will?
Zweitens. Ist es so, dass Sie das im eigenen Geschäftsbereich entscheiden können, oder ist das sozusagen eine Angelegenheit, die die Bundesregierung betrifft? Gibt es Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt und dem Kanzleramt über den Zeitplan, das noch im Sommer zu machen?
Nannt: Ich muss da vielleicht noch einmal etwas einordnen: Der Rahmen der Bundesregierung, die strategische und politische Ebene, ist das Weißbuch. Das ist ein Papier der Bundesregierung, das innerhalb der Bundesregierung im Sommer letzten Jahres gemeinsam verabschiedet wurde. Die Konzeption der Bundeswehr und das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr sind Bundeswehrdokumente, die beschreiben, wie die strategischen und politischen Vorgaben innerhalb der Streitkräfte umgesetzt werden.
Ich merke schon, dass Sie jetzt meinen, dadurch kämen neue Stationierungskonzepte heraus. Das ist aber überhaupt nicht der Fall. Es geht einfach darum, dass man jetzt dieses strategische Papier, das Weißbuch, hat. Das wird jetzt umgesetzt, dazu laufen Untersuchungen.
Das Papier, das ich gerade genannt habe und das heute ja auch zitiert wird, die vorläufige konzeptionelle Vorgabe, ist ein Papier über 60 Seiten, aber die zwei meistgebrauchten Worte in diesem Dokument sind „prüfen“ und „untersuchen“. Das heißt, es ist so, dass die verschiedenen Organisationsbereiche, die Teilstreitkräfte, derzeit untersuchen: Wie können wir diese Fähigkeiten erfüllen – dabei geht es, wie gesagt, um ein Zeitfenster von 15 bis 19 Jahren -, wie müssen wir uns dafür vielleicht aufstellen, wo müssen wir Schwerpunkte setzen? Das wird untersucht, und wenn Anpassungen vonnöten sind – so haben wir es auch in der Vergangenheit schon gemacht -, dann sind das Anpassungen im Rahmen der Trendwenden, also der Materialobergrenzen und im Bereich Personal.
Die Antwort auf Ihre Frage ist also: Das sind Bundeswehrdokumente, mit denen wir innerhalb der Bundeswehr die Vorgaben des Weißbuches erfüllen.
Zusatzfrage: Dann erst recht noch einmal die Frage: Kommt im Sommer beides oder nicht?
Nannt: Ich hatte es Ihnen ja gesagt: Die Absicht ist, dass die Konzeption der Bundeswehr frühestens im Sommer verabschiedet wird. Was das Fähigkeitsprofil betrifft, so weiß ich nicht, ob das noch ein weiteres Dokument ist, das abgeleitet ist; das müsste ich noch einmal prüfen, das kann ich jetzt nicht genau sagen. Die Konzeption der Bundeswehr ist aber quasi das entscheidende Dokument, und die Planung ist, das im Sommer zu verabschieden. Das ist auch nichts Neues, vielmehr haben wir das bereits so kommuniziert.
(…)
Nannt: Ich habe noch eine Ergänzung zu einem anderen Thema, da ich gerade das Mikrofon habe und kann die Frage abräumen, die Frau Kraus vorhin gestellt hat.
Es ist geplant, die Konzeption der Bundeswehr (KdB) im Sommer zu veröffentlichen. Das ist ein Dokument, das offen ist. Das Fähigkeitsprofil ist ein Folgedokument, das also darauf folgen wird, und zwar vermutlich auch im Sommer. Das entscheidende Dokument ist die Konzeption der Bundeswehr.
(Archivbild Dezember 2016: Transportpanzer Fuchs des Jägerbataillons 291, gesichert von französischen Radpanzern, rücken vor im Rahmen der binationalen Übung Feldberg auf dem Truppenübungsplatz Bergen – Bundeswehr/Carl Schulze)
So, dann hat die „Neuausrichtung“ ja nicht wirklich lange gehalten was sie ohnehin nicht richtig versprach. Da darf man ja gespannt sein, was die Zukunft bringen wird.
… beißt sich irgendwie mit …
… oder ist das seinerzeit in ungewohnt weiser Voraussicht alles schon in die „Sack zu“-Entscheidungen eingeflossen?
Hört sich nach diesen Stimmen jedenfalls wie ein Paradigmenwechsel nach Salami-Taktik an.
D.h. daß ab jetzt (fast) alle BS- und Verlängerungsanträge durchgehen?
Quizfrage: Wenn man die Marine de facto nicht vergrößert, da bis auf die JSS keine Neubauten dazu kommen, sondern nur Ersatz, wie erhöht man dann die einsatzbereiten Einheiten um 100 bis 150 %? Einsatzbereit heißt materiell, personell und ausgebildet!
@Thomas Melber
damit könnte ich mich sehr gut anfreunden
und da wir ja die besondere Altersgrenze aufheben wollen haben wir dann auch ein für alle mal das Problem gelöst dass wir eine zu junge und fortschrittliche Armee haben. Moment…
@chris
Man fängt ja mit der Aufstellung der Stäbe an, also bräuchte man etwas zwanzig Jahre (+) bis die erforderliche Anzahl von OTl und SFw zur Verfügung stehen – wenn man jetzt „bei Null“ anfängt. Gut, ‚ist eine Milchmädchenrechnung.
Ja, macht mal einen Plan…..
Gutes Gelingen
Dann wird die Lw nun re-re- kalibriert ;-)
Da die Neuausrichtung noch nicht ganz vollendet wurde, bin ich mal gespannt wie man die nach hinten geschobenen Vorgänge auf dem Zeitstrahl einfängt.
@T.Wiegold: Sind Sie sicher, daß die Bildbeschreibung oben zutreffend ist? Denn ich sehe im Hintergrund Radpanzer, die wie Boxer aussehen und damit deutsche Panzer wären, weil die Franzosen keinen Boxer haben, aber ich sehe keine angeblichen französischen Radpanzer auf dem Foto.
An den Aussagen der BPK verstehe ich nicht, daß hier ängstlich ein neues Stationierungskonzept bestritten wird. Mehr Landes/Bündnisverteidigung bedeutet mehr schwere Waffen und die müssen irgendwo hin. Und die zusätzlichen Soldaten für die 198.000 Mann Armee müssen auch irgendwo stationiert werden und wir wissen, daß die BW Kasernen schon heute nicht ausreichen, um alle Soldaten unterzubringen. Es besteht also weiterhin die Gefahr, daß Kasernen zurück gegeben werden, die wir morgen für neue Einheiten oder Waffen wieder dringend brauchen.
Vermutlich darf die Neuausrichtung nicht Neuausrichtung heißen, und es offiziell kein neues Stationierungs geben darf, weil beides Kritik am noch amtierenden Innenminister wäre, welcher diesen Unsinn einst uns eingebrockt hat als damaliger Verteidigungsminister.
[Den Bildtext habe ich wörtlich von der Bundeswehr übernommen, die dieses Foto veröffentlicht hat… T.W.]
@closius
Die semantischen Kunstgriffe kennen wir doch mittlerweile.
Natürlich ist es das alte Stationierungskonzept nur ergänzt um neue Kasernen. Und in 3 Jahren ist es das alte Stationierungskonzept reduziert um ein paar Kasernen.
Und wenn man dann mal wieder alles anders und besser machen will als die letze Regierung wird ein ganz neues Unterbringungskonzept umgesetzt nach dem die ganze Bw in aufsteigend nummerierten Kasernen an den alten Standorten in den alten Gebäuden untergebracht wird.
@all
danke fuer die guten kommentare
die
arme armee
kommt nicht zur ruhe
ach ja, klar, staendige kurswechsel sind
fuer nachwuchs gewinnung hoch attraktiv
sempre triste
Mandarinen nicht vergessen dass man sich in dem o.a. Text multinationale Verbände erhofft. Also kann es durchaus sein, dass da mal eine Brigade aUS Polen oder anderen Ländern dazu kommt. Wenn man nicht an den Standorten rütteln will.
Also ich sehe da nicht den vielbeschworenen Aufwuchs innerhalb Bw.
Und dass die DämmE im Bereich Personal alle offen sind sieht man bei den StFw d.R. oder Otl d.R.Die als Wiedereinsteller gerade saz 20+ kommen. Aus dem Bekanntenkreis alleine 2 Beispiele….
Edit: man darf nicht anstatt Mandarinen.
@Closius
Im Hintergrund fahren FRA „VBCI“: Véhicule Blindé de Combat d’Infanterie, also „Gepanzertes Infanterie-Kampffahrzeug“. Der VBCI entspricht einem SPW = Rad-Schützenpanzerwagen. Er gehört in die BOXER-Klasse und führt eine 25mm BMK+koax 7,62 MG.
Der Wagen wird in der Hauptsache verwendet bei den PzGrenRgt der PzBrig, u.a. im
35e régiment d’infanterie – der 7e brigade blindée – (7. Panzerbrigade).
Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%A9hicule_Blind%C3%A9_de_Combat_d%E2%80%99Infanterie
Nichts für ungut, aber wenn es der Bw an etwas ganz und gar nicht mangelt, dann an Oberstlt und StFw, nur mal so nebenbei bemerkt.
@Thomas Melber | 19. April 2017 – 16:57
„D.h. daß ab jetzt (fast) alle BS- und Verlängerungsanträge durchgehen?“
Das hoffe ich doch nicht. Verlängerungsanträge vermutlich ja. BS, aber hoffentlich nicht. Denn wenn es mehr „Truppe“ im Heer geben soll, dann bringen uns mehr BS ja keineswegs weiter (ganz im Gegenteil – auf lange Sicht vergrößern sie ja nur die höheren KdoBeh und Ämterstruktur).
[T.W.] Wichtig war ihm dabei offensichtlich die Nachricht, dass diese langfristigen Planungen weder eine Änderung der Grundstruktur der Bundeswehr bedeuteten noch zu einer grundlegenden Änderung der beschlossenen Stationierungsentscheidungen führen würden.
Danke für diesen Hinweis. Ehrlich gesagt kann ich über beide Aussagen des Herrn Oberst aber nur schmunzeln ;)
Natürlich ändert sich, wenn man es genau nimmt, die Grundstruktur der Bundeswehr nicht. Denn auch wenn die neuen Idee beibehalten werden, bleibt es ja bei 6 TSK/milOrgBer und 3 zivOrgBer ;)
Aber die Erhöhung um zwei bis drei mechanisierte Brigaden und die Neuaufstellung eines kompletten Divisionsstabes oder die Umorganisation der bisherigen „Sonderdivision“ DSK in eine „normale“ Division (je nachdem wie diese Aussagen im FAZ-Artikel gemeint ist, das dort geschriebene kann ja beides bedeuten) sind faktisch natürlich doch eine komplett neue (Binnen-)Struktur für das Heer.
Und auch hinsichtlich des Stationierungskonzepts: Auch wenn – so die Struktur denn auch wirklich kommen sollte – sicherlich keine StO ggü. dem aktuelle Stand geschlossen werden würden, so wäre es ja doch ein massiver Unterschied ob z.B. in der Kaserne in Bergen ein PzBtl oder aber eine ganze PzBrig stationiert wäre. Nur mal als Beispiel…
@Hans Dampf
Allerdings besetzen diese wohl für notwendig erachtete DP. Einfach umsetzen und den aktuellen DP vakant zu lassen geht wohl nur im Ausnahmefall.
Hoffen wir, daß es keine Langfrust-Planung wird.
Wir wissen Dank der Ministerin, dass es z.B. „irrelevante“ Dienstposten auf Ebene A16 gibt. Sie haben recht, strukturell besteht aktuell der Bedarf. Doch hat diese Struktur, aus der dieser Bedarf resultiert, ihren Sinn? Es wäre in meinen Augen töricht, den Wasserkopf unangetastet zu lassen und stattdessen den Anteil an BS noch weiter zu erhöhen. Bei diesem Planungshorizont sollte es möglich sein, hier zu einem sinnvollen Ergebnis zu kommen.
@KPK
Wo sehen Sie den VBCI? Die beiden Radpanzer links sind ziemlich eindeutig Boxer, zumal der FrA Anteil bei Feldberg keine VBCI dabei hatte.
@KPK. Die Franzosen haben zwar den VBCI, einen Radschützenpanzer mit Turm, aber die beiden Radpanzer links hinten im Bild haben keine Türme, sondern verhüllte Waffenanlagen, wie diese auf anderen Boxer-Fotos im Internet zu finden sind, vor allem aber ist die markante Sichtfenster der Boxer bei beiden Radpanzer zu erkennen und man sieht auch die lange Abschrägung des Boxer vorne auf dem Foto. Der VBCI hat zwar auch eine Absenkung nach vorne, aber diese ist deutlich kürzer als beim Boxer.
Folglich sind es Boxer und ist die BW-Bildbeschreibung falsch.
Jetzt Klopft ihr euch nicht es ist ein Konzept das im Juni Ofiz.- vorgelegt wird das dann wohl zu Nato geht
und hat eine Mogelpackung drin , wenn man es Verwässern will Ausländische Ari wäre dabei von den 14 Btl die frage welche Länder da dabei sind und wie weit die die haben
und keiner weiß ob das sinnmacht
und die mogelpackung sind die Nl Brig und evtl die Tscheische dabei
dann ist nicht viel den Jetzt hat die Bw 8 Brig ( 5 xPz/PzGren 1x geb 1xFall und 50% der DF Brig ) 1 Pz div hat jetzt 4 Brig ( +Nl Brig ) 10 nur 3 aber Tschechen seien im Gespärch
dann währen in der Mogelpackung gerade 1 Zusätzliche Brig wenn jede div nur 3 Brig haben soll , wenn Tschechen Scheitert dann sind es 2 Zusätzliche Brig
Die Frage ist ob die Nato gut oder mehr will
Standort Konzept gibt es nicht die wissen ja gar nicht wie hoch die Karten liegen ob die Bw mt den Mogelpackung durch kommen oder die Div 4 Brig dann haben oder sich andere Nation mit einer Brig beteiligen müssen
@ Hans Dampf | 19. April 2017 – 19:01
„Wir wissen Dank der Ministerin, dass es z.B. „irrelevante“ Dienstposten auf Ebene A16 gibt.“
Meiner Meinung nach könnte das der Spruch des Jahres 2017 werden :-)
„Es wäre in meinen Augen töricht, den Wasserkopf unangetastet zu lassen und stattdessen den Anteil an BS noch weiter zu erhöhen. Bei diesem Planungshorizont sollte es möglich sein, hier zu einem sinnvollen Ergebnis zu kommen.“
Glauben Sie wirklich, dass sich Personal aus dem „Wasserkopf“ für neue Truppenverwendungen generieren lassen wird?
Diejenigen die dazu zu gebrauchen sind, haben auch eine gute Daseinsberechtigung im Wasserkopf, und diejenigen die dort überflüssig wären, würden auch in der Truppe nur den ganzen Tag den Daumen reiten.
Ganz zu schweigen von den persönlichen Härten die jeder Einzelne vorbringen kann. Die Aktuellen Dienstpostenverlagerungen haben doch deutlich aufgezeigt, dass Dank der DPÄK Stellen und großzügiger Auslegung der Härtefallregelung Versetzungen für Altpersonal nur schwer zu realisieren sind.
@ Koffer
Platz genug wäre „in der Kaserne in Bergen“ auf jeden Fall – ziemlich sicher für Volltruppe nebst Stäben…
Wieso kommen einige hier darauf, dass da ein zusätzlicher Divisionsstab aufgestellt wird? Mit 1., 10. Und DSK verfügt das Heer bereits über die zitierten 3 OrgElemente. Problem ist die DSK, die de facto über nur eine, die Fallschirmjägerbrigade verfügt, da die andere Brigade, das KSK, nicht im Rahmen der Division im Einsatz operieren wird. Zieht man die nicht zur D/F-Brigade gehörenden drei JägerBtl in einer Brigade zusammen und unterstellt sie der Nachfolgeorganisation DSK hat man bereits ein zusätzliche Brigade ohne ein einziges Btl mehr aufzustellen.
@Wa-Ge | 19. April 2017 – 19:22
„Die Aktuellen Dienstpostenverlagerungen haben doch deutlich aufgezeigt, dass Dank der DPÄK Stellen und großzügiger Auslegung der Härtefallregelung Versetzungen für Altpersonal nur schwer zu realisieren sind.“
Ich stimme Ihnen hier grundsätzlich zu, aber wenn es tatsächlich um eine langfristige Planung von 10 bzw. 14 Jahren geht, dann wäre das kein Problem, weil der Ab-/Aufbau fließend und kontrolliert erfolgen könnte.
@Voodoo | 19. April 2017 – 19:25
„Platz genug wäre „in der Kaserne in Bergen“ auf jeden Fall – ziemlich sicher für Volltruppe nebst Stäben…“
Ich weiß ;) Deswegen hatte ich ja auch dieses Beispiel gewählt um die Absurdität der Aussage von Herrn Oberst Nannt zu verdeutlichen.
Und es gibt ja noch zahlreiche weitere StO bei denen gleiches gilt…
Hammelburg & Wildflecken fallen mir da in Franken ein oder Holzdorf in Sachsen/Brandenburg etc. etc.
@FlaOffz | 19. April 2017 – 19:54
Die Aussagen der FAZ sind bezüglich des dritten Divisionstabes nicht eindeutig. Denkbar ist einerseits, dass eine dritte „normale“ Division aufgestellt wird (egal ob jetzt mechanisiert oder infanterielastig) und die DSK als „Sonderdivision“ bestehen bleibt oder aber dass die DSK umgestaltet wird. Das ist natürlich auch davon abhägig wo das KSK zukünftig unterstellt ist (oder eben bleibt) etc. etc.
Organistaorisch wären beide Optionen denkbar.
Ich hab mal dies und den früheren Blogbeitrag zum Thema auf meinem Blog verlinkt. Gehe davon aus, dass Sie da nichts dagegen haben.
Viele Besucher wird’s aber nicht bringen, denn die Meisten bei mir lesen nichts Deutsches.
Für mich ist das Thema noch zu vorläufig, zu spekulativ.
Die einzige Interpretation von mir wie 11 zusätzliche Artilelriebataillone Sinn machen könnten wäre bei eienr Unterstellung von artillerieschwachen (qualitativ sind das im vergelich zu unseren POzH2000 ja fast alle) ausländischen Brigaden oder Divisionen.
Dem steht jedopch das angeblich vorgesehen Verhältnis von ca. 3 Brigaden je dt. Div entgegen, es sei denn es würden selbständige Brigaden unter dt./multinat. Korps unterstellt..
@Voodoo: Aber da doch möglicherweise die zusätzliche US-Truppen nach Bergen kommen sollten, ist es doch gar nicht sic her, daß die BW in Bergen Truppen unterbringen könnte.
Und fast alle freien Kasernen sind mit Flüchtlingen belegt. Wo sollen also auch nur die 198.000 Soldaten unterkommen, ohne Neubau von Kasernen oder der Rückholung von Kasernen, die im Moment als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden?
@closius | 19. April 2017 – 20:12
„Aber da doch möglicherweise die zusätzliche US-Truppen nach Bergen kommen sollten, ist es doch gar nicht sic her, daß die BW in Bergen Truppen unterbringen könnte.“
Bergen war ja nur ein Beispiel von mir. Es gibt ja zahlreiche weitere StO mit Platz…
„Und fast alle freien Kasernen sind mit Flüchtlingen belegt.“
Das wage ich zu bezweifeln. Die Belegung ist im letzten Jahr drastisch zurück gegangen und natürlich könnte man angesichts des Zeithorizonts (10 bzw. 14 Jahre) auch neue Gebäude in bestehenden (großen) Kasernen bauen.
@ Wa-Ge 1+
Absolut richtig, Personal aus dem angesprochenen Wasserkopf lässt sich mit Sicherheit nicht für neue Truppenverwendung gewinnen.
Wenn wir in der BW von etwas genug haben dann von StabsOffizieren , was nicht despektierlich gemeint ist.
Meiner Meinung hilft nur der Ordnungshalt mit einem radikalen Schnitt beim Personal.
Ähnlich wie beim damaligen BGS würde ich einen nicht unerheblichen Teil des Wasserkopfes in den Vorruhestand schicken, kostet im Endeffekt weniger da diese Herren nix mehr verbocken und nicht unnötig Tonnen von unnützem Papier erzeugen welches den Unterbau beschäftigt.
Jeder der mal im BMVG Dienst getan hat weiß was ich meine!!
Die Bundeswehrminute dauert ein Jahr und das nicht ohne Grund, wenn man sich anschaut wie Mitzeichnungsgänge ablaufen dann wundert nichts mehr. Das liegt daran das Hinz und Kunz beteiligt wird und der Grund dafür ist nunmal eben der zu große Wasserkopf.
200 Generäle leistet sich unsre BW im Jahr 2017 und das gerade mal bei 3 Divisionen im Heer!!
@PzH2000 und andere:
Das dritte Fahrzeug in der Reihe ist ein VAB (Véhicule de l’avant blindé ).
Das erkennt man an der geteilten Frontscheibe.
Ob der einsame VAB aber ausreicht, eine Marschkolonne im Gelände zu sichern?
@closius
In Bergen, genauer gesagt Camp (Truppenlager) Oerbke, ist „nur“ eine ex-GBR-Kaserne für das BAMF in Nutzung.
Der Verbund der TrÜbPl Bergen-Munster konnte „damals“ eine Div aufnehmen, allerdings inklusive der Biwakräume.
Die ehemaligen Bereiche Hörsten I-III, geeignet für zwei Btl, haben mittlerweile als Festbauten angemessenen Unterbringungscharakter.
Der Bereich Langemannshof (ex-NLD-Kaserne) ist frei, teilweise aber zivil genutzt.
Unter Berücksichtigung von unterzubringenden 4.000 U.S.Soldaten, Entscheidung noch nicht gefallen, böte Bergen derzeit Raum für eine Brig, wobei dann allerdings Unterbringung für ÜbTr nicht mehr gewährleistet wäre.
Lesenswert: https://de.wikipedia.org/wiki/Truppen%C3%BCbungsplatz_Bergen
Mir schon klar, alles ziemliche Kaffeesatzleserei. Die Zukunft der Kampftruppen des Heeres sollte allerdings – erstmals – unter dem Gesichtspunkt beschieden werden, was militärisch erforderlich ist. D.h. Pz/PzGrenBtl bedürfen der Nähe zu Übungsplätzen, die im Kettenmarsch rasch erreichbar sind und auch Schießen im Vollkaliber zulassen.
Im Norden kommen dazu nur Bergen und die Senne in Betracht, eine mechDiv demnach rund um diese Plätze zu dislozieren, die andere im Süden zwischen Grafenwöhr und Baumholder mit zwei Brig, deren dritte Brig nach Sachsen/ Truppenübungsplatz Oberlausitz .
@oxtorne: Ich glaube ihr VAB ist eine optische Täuschung und würde auch nicht zur Bildbeschreibung passen, wonach Fuchs vorrücken. Ob die französischen Soldaten der D/F-Brigade über VAB verfügen und solche in der Übung waren ist mir unbekannt, aber wenn man sich den zweiten Fuchspanzer ansieht, so sieht es auch fast aus, als wäre die Frontscheibe geteilt, was sie aber nicht ist. Und ich denke beim dritten Radpanzer in der Reihe sieht die Spiegelung nur etwas gerader aus, als beim 2. Fuchs, und erweckt fälschlich den Eindruck, die Frontscheibe wäre geteilt, wie beim VAB.
Wie darf man sich denn die Verteidigungsfähigkeit im Weltraum vorstellen?
Für die Marine SM4, das Heer THAAD oder doch gleich ein Todesstern?
@Alarich
Der Planungshorizont 2032 ist natürlich lang und man wird sehen was am Ende von den Planungen bleibt. Allerdings ist der Planungsvorschlag 2017 gebilligt und der gibt bis 2021 die Richtung vor. Bis 2021 steigen die Rüstungsinvestivenausgaben (ohne Matrialerhalt) von 2017 mit ca. 6Mrd € auf 11Mrd €. Da gehts um auffüllen von Untersoll und Modernisierungen. Da ab 2021 aber mitnichten wieder eine Reduzierung der Mittel geplant ist muss nun logischer Weise die organisatorische Ausplanung der Streitkräft erfolgen. Die Diskussion hier ist ja immer etwas Heereslastig (keine Kritik) Die gemachten Aussagen zu der Luftwaffe sind ziemlich krass finde ich. 350 Flugbewegungen und davon 3/4 eigene Kräfte bei Führung eines multinationalen Einsatzverband. Marine mit eigenen Geschwadern….. Die Frage ob 2% zu verausgaben wären kann bei diesen Planungen eigentlich nur mit ja beantwortet werden.
Wie radikal der Schwenk in der Planung ist lässt mich aber auch ungläubig den Kopf schütteln. Ziemlich genau vor 7 Jahren nahm die Weise Kommission die Arbeit auf, mit einem Ergebnis im Oktober 2010 das in meinen Augen die „Abwicklung der Bw“ war. Und aufgrund dessen Ordne ich die Beiträge hier auch so „aufgwühlt“ ein
@Peter
Damit ist z.B. die SAR-Lupe, die Nutzungsrechte an den franz. Helios Aufklärungssatteliten und in Zukunft SARah gemeint.
https://de.wikipedia.org/wiki/SAR-Lupe#Nachfolge-System
@ WA-GE:
Ich fand die Aussage mit dem „irrelevanten“ Dienstposten auch sehr spannend und einprägsam :)
Ansonsten stimme ich Koffer zu. Es sollte möglich sein, mit einem Vorlauf von 15 Jahren ein Konzept zu entwickeln, um ein „Abschichten“ vom Wasserkopf in die Truppe hinzubekommen. Des Weiteren gibt es – meines Wissens nach – bestimmte Dinge, die eindeutig dem AFG-Denken geschuldet sind. Ob beispielsweise Brig-Stäbe und selbst die Btl-Stäbe einiger TrG (z.B. ArtTr) solche „Riesen-Apparate“ bleiben (können) werden wie derzeit, halte ich nicht für ausgemacht. Gerade was „Dienstgrade“ anbetrifft, dürfte die Bw über einen reichen Fundus verfügen, den man jedoch wieder sinnvoll im militärischen Sinne einplanen sollte, statt um der Einplanung selbst der BS-Beschäftigung willen.
Ansonsten kann ich die „offizielle Linie“ halbwegs nachvollziehen. An der Grobstruktur würde sich in der Tat nicht viel ändern. Die 1. PzDiv könnte so bestehen bleiben. Die 10. PzDiv könnte die GebJgBrig abgeben und ja, dann müsste in der Tat müsste eine neue, dritte MechBrig her. Die ominöse dritte Division könnte dann aus dem KSK, der GebJgBrig, der LL-Brig und einer neu aufzustellenden Jägerbrigade (wie schon gesagt, die Bataillone hierfür gäbe es ja bereits) bestehen. Grob ergibt sich also keine großartige Änderung, binnenstrukturell jedoch schon, z.B. BrigArtBtl.
Bis es jedoch so weit ist, wenn überhaupt jemals, fließt noch viel Wasser den Rhein runter. Man darf gespannt sein, was aus den Plänen wird, wenn die nächste Rezession kommt, die ja erfahrungsgemäß turnusmäßig irgendwann kommen wird…
@Hans Dampf
Die SKB könnte ja das Wachbataillon an das Heer abgeben ^^ Vielleicht als InfBtl 9?
Das WachBtl ist über eintausend Mann stark, umfaßt also beinahe zwei Btl.
@Thomas Melber | 19. April 2017 – 22:12
„Die SKB könnte ja das Wachbataillon an das Heer abgeben ^^ Vielleicht als InfBtl 9?
Das WachBtl ist über eintausend Mann stark, umfaßt also beinahe zwei Btl.“
Das WachBtl gehört m.E.n. definitiv ins Heer. Warum man das jemals ausgelagert hat, bleibt für mich schleierhaft.
Allerdings bringt es aufgrund seines Sonderauftrags nichts in einer normalen Brigade.
Hinweis: 1.000 Mann ist heutzutage die Standardgröße für ein InfBtl!
Und wer macht dann „Dog and Pony Show“ für die Politiker in Berlin. Die letzten Soldaten im Kdo Territoriale Aufgaben ohne 90/5 „Rücken, Knie oder Körper“?
Für das Protokoll brauchst Du imho die Masse der „Garde“. Und die soll innerhalb von 3 Monaten zusätzlich einsatzbereit als Jägerverband sein? Beim heutigen Umfang hat man vermutlich dann einen Verband, der beides nicht professionell kann.
@FlaOffz | 19. April 2017 – 22:23
„Für das Protokoll brauchst Du imho die Masse der „Garde“. Und die soll innerhalb von 3 Monaten zusätzlich einsatzbereit als Jägerverband sein? Beim heutigen Umfang hat man vermutlich dann einen Verband, der beides nicht professionell kann.“
Wenn man es wirklich wollte, ginge es. Man das WachBtl ist sowieso überstark. Mit zwei zusätzlichen Kp könnte man es zu einem Rgt machen und dann den Prot-Auftrag rotieren lassen.
Das machen die Briten auch und das sehr erfolgreich. Deren „Garde“ hat sowohl in IRQ als auch AFG sehr gute Leistungen gebracht (und sieht im Heimatdienst trotzdem gut aus ;) ).
Nachtrag:
Ein normales Jägerbataillion hat auch ein Stärke von über 900 Soldaten. Sprich personalmässig mache ich aus dem WachBtl zwar mehr als zwei PzBtl aber kaum mehr als ein JgBtl.
@ Closius
„Und fast alle freien Kasernen sind mit Flüchtlingen belegt. Wo sollen also auch nur die 198.000 Soldaten unterkommen, ohne Neubau von Kasernen oder der Rückholung von Kasernen, die im Moment als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden?“
Aktuelles Gegenbeispiel: Die Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim. War mit Flüchtlingen belegt und ist mittlerweile wieder frei. Die Kaserne sollte eigentlich dieses Jahr aufgegeben und der BIMA übergeben werden, bleibt jetzt allerdings aktiv. Im Sommer wird eine Kompanie zur Führungsunterstützung mit 175 Dientposten einziehen. Das ist ziemlich wenig, wenn man bedenkt, dass der Standort in Hochzeiten über 1300 Dienstposten hatte. Möglicherweise plant man hier schon Platz für die zukünftige Entwicklungen ein.
Fast Blasphemie, pardon, die Vergabe der „9“ für einen Infanterieverband im Raum Potsdam.
Schließlich stand dort einmal das preußische Infanterieregiment 9.
Das „Graf Neun“.
Das IR 9 stellte 21 Angehörige im Widerstand, u.a. von Tresckow und von dem Bussche. Alt-Bundespräsident von Weizsäcker war Lt im IR 9
Da müsste das WachBtl die Grasnarben „auf der Hasenheide“ kennen lernen.
Grashüpfer | 19. April 2017 – 21:27
ob die 2% BIP ist eine Schöne Zahl
wenn man betrachtet was das gerät kostet , Zusätzlicher Ausbildungsaufwand
Neue Systeme Vorübergehnder Überbelegung der Ausbilder und evtl Neue Unterkünfte oder Hotels Anmittungen für den Vorrübergehnden Ausbildung der neue System.
Entwicklung an Günstige Ausbildungmetoten das Btl mit gleichen System für andere Btl Ausbilden
und dann Kommt noch die Auslandeinsätze dazu sofort bedarf
Manöver
dagegen was nicht beschafft wird Geld Verfallen wird
und keiner hin steht
seh ich die Zukunft leider nicht wie man die sehen soll
das beste Beisspiel ist das vom Leo 2 wo eine Firma Blockiert , weil sie mehr daran Verdienen will
und der Kunde ( Bundeswehr läst sich das gefallen )
Veraltete Struckturen man kauft immer da wo man gekauft hat
da hat es FFG schwer an den G5 Auftrag zu gelangen aber der wäre Wichtig da der Puma zu langsam gebaut wird
Kann der Puma nicht so schnell als Familie kommen ( Flak , Pio , Gep Aufkl ,San ,Ari Leitstelle , Mörser Träger )
@Klaus-Peter Kaikowsky | 19. April 2017 – 22:39
„Fast Blasphemie, pardon, die Vergabe der „9“ für einen Infanterieverband im Raum Potsdam. Schließlich stand dort einmal das preußische Infanterieregiment 9.“
Kurz OT: Sorry, entweder haben Sie die Ironie nicht verstanden oder ich verstehe Ihre nicht.
Das ist doch genau der Punkt (Witz) von @Thomas Melber gewesen! Das WachBtl führt auch die Tradition des IR9 (da es Traditionsträger des 1.GRzF ist)…
@ Wachbataillon:
Nichts für ungut, aber wenn man sich mal anschaut, was selbiges teilweise für traurige Antretestärken hat (Dienstantritt des neuen Bundespräsidenten gerade einmal ein Ehrenbataillon in Stärke dreier verstärkter Waffenzüge, statt drei Kompanien a 3 x 1/3/27; oder Zugstärke 1/3/18 im Ehrenbataillon beim Begräbnis von Bundespräsident Herzog), dann sieht man, dass die besten Zeiten auch da vorüber sind. Da wird man personell nichts rausholen können, eher im Gegenteil, die haben selbst Bedarf und würden diesen vermutlich noch schlechter gedeckt bekommen, wenn noch dieselben Tauglichkeitsanforderungen gälten wie vor 10 Jahren.
@Koffer | 19. April 2017 – 22:30:
Der Vergleich mit dem Vereinigten Königreich hinkt aber ganz gewaltig. Die gönnen sich 5 (!) Regimenter zu Fuss und imho 2 Regimenter, beritten. Damit kann ich in der Tat „rotieren“ und so Protokoll und Einsatzbefähigung und sogar Einsatz als Verband erreichen.
Du willst also 3-5 Wachbataillone BMVg oder sollen die sonstigen JgBtl des Heeres alle 2 Jahre für 6 Monate Protokoll machen, damit das WachBtl auch mal in den Einsatz kann. (Mit mehr als ner verminderten Kp)? Effizienz?
Ich denke die Veröffentlichung ist politisch motiviert. Wir haben Wahljahr! Insofern bin ich skeptisch ob von diesem Konzept viel übrig bleibt. Ich sehe schon bei der Vollausrüstung nicht den politischen Willen dies wirklich zu tun, geschweige denn bei einer solchen Aufrüstung. Es wird interessant zu sehen wer es für was nutzt.
Ungedienter | 19. April 2017 – 23:36
Im gegenteil es geht um NATO Gipfel was vor zu legen
wir sind willig
aber nicht emrh
@ FlaOffz:
Dem Namen nach sind es Regimenter, de facto aber Bataillone. Im Unterschied zum Wachbataillon werden aber auch Liegenschaften bewacht, weswegen das ganze zahlenmäßig stärker sein muss. Aber es stimmt schon, so ohne Weiteres kann man das nicht vergleichen – zumal es hierzulande ja nichts mit der besonderen Bindung zum Souverän (= Königin) vergleichbares oder gar eine ungebrochene Tradition bis in die Tage Cromwells gibt. Ob der hiesige Zustand besonders doll ist, dass sich Formaldienst außerhalb des WachBtl kaum mehr wiederfinden lässt, lasse ich mal dahingestellt. Im Übrigen ist der Stellenwert der Infanterie in der british army ohnehin ein anderer, was sich schon an der Anzahl der Verbände zeigt. Zumindest vor einigen Jahren war es überdies noch so, dass die Infanterieverbände alle 5 oder 6 Jahre ihre Rolle wechselten, sprich von light zu mechanized, von mechanized zu armoured und von armoured zu light usw. Da scheint der Gedanke der „Einheitsinfanterie“ noch etwas stärker ausgeprägt zu sein.