Bundeswehr schreibt Auftrag für G36-Nachfolger aus – 120.000 Gewehre geplant
Die Bundeswehr hat den Auftrag für ein neues Standardgewehr als Nachfolger des G36 von Heckler&Koch europaweit öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibung wurde am (heutigen) Freitag veröffentlicht, und auf den ersten Blick fallen darin zwei wichtige Informationen auf: Das Kaliber der neuen Waffe ist nicht festgelegt, sowohl 5,56mm als auch 7,62mm werden genannt – und es gibt erstmals eine Gesamtzahl: 120.000 der neuen Sturmgewehre sollen voraussichtlich beschafft werden. Der geschätzte Gesamtwert wird mit 245 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer angegeben, das macht rechnerisch etwas mehr als 2.000 Euro pro Gewehr.
Aus dem Ausschreibungstext:
Herstellung und Lieferung von Sturmgewehren mit Zubehör für die Bundeswehr
II.1.3) Angaben zur Rahmenvereinbarung
Die Bekanntmachung betrifft den Abschluss einer Rahmenvereinbarung
II.1.4) Angaben zur Rahmenvereinbarung
Rahmenvereinbarung mit einem einzigen Wirtschaftsteilnehmer
Laufzeit der Rahmenvereinbarung
Laufzeit in Jahren: 7
Begründung einer Rahmenvereinbarung, deren Laufzeit sieben Jahre übersteigt: Der tatsächliche Abruf der Serienwaffen aus der Rahmenvereinbarung erfolgt voraussichtlich im III. Quartal 2020 nach Abschluss der erfolgreichen Einsatzprüfung.
Geschätzter Gesamtauftragswert über die Gesamtlaufzeit der Rahmenvereinbarung
Geschätzter Wert ohne MwSt: 245 000 000 EUR
II.1.5) Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens:
Herstellung und Lieferung von Sturmgewehren mit Zubehör für die Bundeswehr.
Kurzfassung der Konstruktionsmerkmale:
1. Version Sturmgewehr „Langrohr“ und Sturmgewehr „Kurzrohr“ (Umrüstung muss durch einen Rohrwechsel möglich sein).
2. Länge Sturmgewehr Kurzrohr ohne Signaturdämpfer maximal 900 mm.
3. Länge Sturmgewehr Langrohr ohne Signaturdämpfer maximal 1 000 mm.
4. Kaliber 5,56 x 45 NATO oder 7,62 x 51 NATO.
5. Beidseitige Bedienbarkeit.
6. STANAG 4694 Schienen an Handschutzunterseite und Waffenoberseite.
7. Einsatz in Gebieten mit den Klimakategorien A1-3, B1-3, C0-3 und M1-3 gemäß STANAG 4370 ohne Einschränkung der Funktionalität (ausgenommen elektrische Komponenten).
8. Lebensdauer des Gehäuses mindestens 30.000 Schuss; Lebensdauer des Rohres mindestens 15 000 Schuss (Weichkernmunition bzw. Doppelkern) / 7 500 Schuss (Hartkernmunition).
9. Maximal 3,6 kg Gesamtgewicht ohne Magazin und ohne Optik.
10. Zubehör in unterschiedlichen Mengen: Bajonett mit Scheide und Tragevorrichtung, Signaturdämpfer mit Transporttasche, Manöverpatronengerät, Übungsverschluss, Trommelmagazin, Waffenreinigungsgeräte, Hülsenfangsack, STANAG 4694-Schiene zur seitlichen Montage, Abdeckung für STANAG-Schienen, Mündungskappen, Magazine, Zweibein, Ladehilfe, Trageriemen, Notvisiere, Transporttaschen, Sturmgriff angewinkelt.
11. Ersatzteilerstausstattungspaket.
Zubehör optional: Auswerteeinheit Schusszähler, Magazintaschen für 2 Magazine.
(…)
Gesamtmenge bzw. -umfang:
Erstes Serienlos:
— 13 929 EA Sturmgewehre (Version Langrohr), inkl. Mündungsfeuerdämpfer.
— 3. 104 EA Sturmgewehre (Version Kurzrohr), inkl. Mündungsfeuerdämpfer.
— 1 514 EA Waffen zur Integration in die Ausbildungssimulatoren.
Geplante Gesamtabnahme der Serie: 120 000 EA Sturmgewehre.
Guten Morgen.
Ich muss einfach noch ein Anekdötchen zum Thema „Bajonett“ loswerden. Ich platze sonst. Irgendwer schrieb ja, ein gutes Feldmesser ist immer gut.
Die GebJgBrig23 hat alle Kampfmesser einsammeln und in die WaKa sperren lassen, weil irgendein Soldat damit ein Verbrechen begangen hat.
@Pirat77
Wer ein wenig in Sachen Messer und Waffenrecht rumgockelt, wird sehr schnell feststellen, dass ein „fiskalisch bereit gestelltes Kampfmesser“ nach Dienst entweder in die Waffenkammer gehört oder unter „sicheren“ Verschluß im Spind des Soldaten, an den das Messer verausgabt wurde, denn der Gesetzgeber sagt, dass wer Waffen besitzt auch Vorkehrungen zu treffen hat, zu verhindern, dass die Waffen abhanden kommen oder Dritte diese an sich nehmen. Und in Gemeinschaftsunterküften müßte dieser Verschluß schon sehr „sicher“ sein (Schließfach aus Metall). Außer Dienst das Teil zum Beispiel beim Landgang mitnehmen ist eh gesetzlich verboten. Es iat also waffen- und dienstrechtlich eine völlig korrekte Lösung, das KM2000 in die WaKa zu sperren, die sind keine persönliche Ausrüstung/Ausstattung.
@Pirat77 | 22. April 2017 – 10:45:
Ja und?
Wo ist da jetzt der Skandal oder das Problem?
Und was hat das mit der Ausschreibung(bekanntgabe) zu tun?
Die Gewehre und Pistolen werden ja auch nur für dienstliche Vorhaben herausgegeben und dann wieder eingeschlossen.
Ist dieses mangelnde Vertrauen jetzt zwingend total schlecht?
Problem bei einem Messer oder Bajonett ist halt, dass jeder volljährige Soldat auch einfach im nächsten Haushaltswarenladen sich einfach ein Messer kaufen kann.
Ich verhindere somit kaum die Verbrechen durch Soldaten, nur dass Bundeswehr-Waffen dabei genutzt werden können.
Aber sie wollten bestimmt nur bemängeln, dass die übrigen Soldaten jetzt in Ihrer Freizeit nicht mehr Bajonett -Kampf üben können, um sich weiter zu professionalisieren?
@klabautermann | 22. April 2017 – 11:26
„Es iat also waffen- und dienstrechtlich eine völlig korrekte Lösung, das KM2000 in die WaKa zu sperren, die sind keine persönliche Ausrüstung/Ausstattung.“
In Bezug auf persönliche Ausrüstung/Ausstattung: Widerspruch. In der Infanterie ist das Kampfmesser der persönlichen Ausstattung.
Zulässig ist also das Wegschließen in einer WaKa sicherlich, aber weder notwendig noch sinnvoll.
@Klabautermann:
Sie sind mir heute stets eine Bootslänge voraus!
Ansonsten noch der Hinweis auf das Bundeswehrtaschenmesser, Einhandbedienung. Zivil in der Öffentlichkeit ohne allgemein anerkannten Grund darf es nicht (mit)geführt werden. Für die meisten Soldaten aber eher ein Werkzeug denn Waffe, deshalb immer in der Beintasche des Feldanzuges. Imho hat die Polizei vor Jahren Anzeigen wegen „illegalen Führens“ gestellt, wenn Sie dieses Messer bei Soldaten, die im Feldanzug auf dem Weg nach Hause oder ins Wochenende waren. Die Reaktionen der Bundeswehrdienststellen, bis Klarheit im BMVg geschaffen wurde, gingen auch quer durch, von Einsammeln bis ignorieren.
Und nun zurück zum Thema, bevor der Hausherr schlechte Laune bekommt!
Was nun diese „Anekdote“ bei der GebJgBrig23 anbelangt, da hat ein (wohlmeinender) Staatsanwalt wohl dem Kommandeur „gesteckt“, dass in Sachen BW-Kampfmesser/Bajonett die Zeiten vorbei sind, in denen der Dienstherr solche Teile – wie weiland das BajonettG3 – als Taschenmesserersatz auf Bekleidungsstammkarte ausgegeben hat.
@FlaOffz
Aufgrund meiner präsenilen Bettflucht lege ich ab und zu etwas früher ab mit meinem Kommentar-Boot ;-)
@klabautermann | 22. April 2017 – 11:43
„Was nun diese „Anekdote“ bei der GebJgBrig23 anbelangt, da hat ein (wohlmeinender) Staatsanwalt wohl dem Kommandeur „gesteckt“, dass in Sachen BW-Kampfmesser/Bajonett die Zeiten vorbei sind, in denen der Dienstherr solche Teile – wie weiland das BajonettG3 – als Taschenmesserersatz auf Bekleidungsstammkarte ausgegeben hat.“
Nette Bewertung, aber leider falsch. Wie bereits geschrieben: in der Infanterie gehört das KM2000 zur persönlichen Ausrüstung und wird deswegen über die Bekleidungsstammkarte (bzw. Nachfolger) ausgegeben.
@FlaOffz | 22. April 2017 – 11:39
Damit haben Sie allerdings weitgehend Recht. Das KM2000 darf außerhalb der Kaserne nur mit dienstlichem Zweck geführt werden.
Da es – im Gegensatz z.B. zum Kappmesser der FschJg – aber kein Teil des Feldanzugs, Grundform ist, gibt es keinen Grund außerhalb von Versetzung, Kommandierung, Umzug oder Dienstreise es mitzuführen.
Allerdings sollten wir nun wirklich mit dem OT aufhören, denn das KM2000 ist ja gar kein Bajonett und gehört deswegen auch nicht zum Zubehör des G36 und auch nicht dessen Nachfolgers :)
Es sei im übrigen Angemerkt, dass es hier nicht um einen Lieferauftrag von 120.000 Gewehren geht, sondern um eine Rahmenvereinbahrung. Die 120.000 sind da nur ein netter Hinweis und nicht mehr. Dürfte insbesondere daher kommen, dass die BW vom Auftragnehmer eine jährliche Produktion von (mind.) 20.000 Stück verlangt.
Ob die BW dann 20.000, 120.000 oder 250.000 Gewehre kauft, ist nach Bedarf zu entscheiden und nicht vorgegeben.
@Carsten
Guter und wichtiger Hinweis. Fragt sich bloß wie viele Anbieter die wirtschaftliche/industrielle Reichweite haben, um ein solches Kollektions-Angebot auch tatsächlich vorlegen und nachweisen zu können ;-)
Unternehmerisch nur sehr schwer kalkulierbar.
Der nächste, der sich an dem Versuch beteiligt, das hier zum Messerforum umzufunktionieren, fliegt raus.
@klabautermann | 22. April 2017 – 13:30
„Fragt sich bloß wie viele Anbieter die wirtschaftliche/industrielle Reichweite haben, um ein solches Kollektions-Angebot auch tatsächlich vorlegen und nachweisen zu können ;-)“
Ich denke, dass dürfte Absicht sein, wenn ich es richtig verstanden habe, dann möchte die Bw auch nur Angebote von einem der „großen Spieler“ haben…
Genau das ist der Punkt. Ein Sturmgewehr ala HK416 oder ähnlichem kann vom technischen Aspekt heut zu Tage jeder Büchsenmacher in seiner Werkstatt bauen. Zulieferer, die ihm Alugehäuseteile und andere Teile drehen oder fräsen gibt es in Deutschland dank metallverarbeitender und Automobilzulieferer-Unternehmen mehr als genug. Die Frage ist bei sowas aber ob grössere Stückzahlen und Lieferzusagen gehalten werden können. Die Hersteller, die in Westeuropa alles im eigenen Haus selbst herstellen, kann man sich vermutlich an einer Hand abzählen…
Weiß jemand ob man bei einem 5.56×45 Nato (63gr) Sturmgewehr wie dem G36 auch einfach 5.56×45 mit schwererem Geschoss(77gr oder mehr) verwenden kann? Oder wird die Patrone dann zu groß und/oder macht Probleme mit dem Gassystem? In der amerikanischen Schießszene sind solche Patronen schon länger beliebt und die Mk262 mit 77grain wurde ja auch fürs Militär beschafft.
@klabautermann“Vielleicht kann ja ein Hersteller tatsachlich den Vater aller Sturmgewehre anbieten, damit die Infanterie-Truppe endlich zu einer Wunderwaffe kommt /SCNR “
Der amerikanische Hersteller HMG arbeitet derzeit an einer Reproduktion (moderne Kaliber, Einzelfeuer) des StG44, womöglich wird noch diese Jahr ausgeliefert.
@marvin: „Weiß jemand ob man bei einem 5.56×45 Nato (63gr) Sturmgewehr wie dem G36 auch einfach 5.56×45 mit schwererem Geschoss(77gr oder mehr) verwenden kann? Oder wird die Patrone dann zu groß und/oder macht Probleme mit dem Gassystem?“
Konkrete Antwort hab ich keine, bei frühen Gasdruckladern waren aber Einstellräder üblich um Toleranzen bei der Treibladung auszugleichen. Heute ist die Munition genauer, daher kann darauf verzichtet werden. Im Umkehrschluss ist aber auch damit zu rechnen das bei geänderter Munition die Zuverlässigkeit nachlässt.
@marvin | 22. April 2017 – 14:53:
Wenn das Geschoss ausreichend stabilisiert wird (passender Drall) werden die meisten Sturmgewehre auch schwerere oder leichtere Geschosse als 61-63grs verschiessen können. Gassystem sollte das geringere Problem bzw. ist beherrschbar. Ggf. begrenzt die Innendimension des Magazins die max. mögliche Länge der Geschosse, was gerade bei den langen, schweren Geschossen 77grs und mehr zum
Problem werden kann, entweder hab ich zu wenig Pulverinnenraum in der Patrone oder sie ist insgesamt zu lang.
Vom Grundsatz bietet die 5,56mm durchaus noch einigen Entwicklungsspielraum bei Geschossaufbau, -form und -gewicht. Die Frage ist ob man Munition als Teil des „Systems Sturmgewehr“ versteht oder eben mit der Brechstange versucht das „nackte“ Gewehr mit bereits vorhandene Munition zu befähigen eine definierte Wirkung zu erzielen. Das ist bei der G28/DMR Beschaffung schon in die Hose gegangen…
Danke, FlaOffz!
@FlaOffz
Kaliber und Munition muß wohl grundsätzlich mit den Verbündeten abgestimmt werden – daher auch die sog. NATO-Kaliber.
Allerdings haben wir mit der Aufnahme der ex-WP Staaten auch russische Kaliber mit übernommen, wobei die Waffen sukzessive ersetzt werden.
Hhm,
hat das jemals jemanden in der NATO ernsthaft interessiert?. Deshalb haben wir ja die „schwere“ SS109 zu einer Zeit bei den europäischen NATO Nutzern gehabt, als die USA noch mit leichten M193 Patronen (und anderem Drall) gearbeitet haben.
Vorallem wo ich die Fähigkeit die andere Munition zu verschiessen ja nicht verliere. In Anbetracht der Tatsache das fast alle modernen Sturmgewehre eher 1in6 oder 1in7 Drall haben (um Leuchtspurgeschosse zu stabilisieren) kann ich vom Drall her grundsätzlich auch schwere Geschosse im Bereich 70 bis 77 grains stabilisieren.
Komischerweise testen aber imho nur die US Amerikaner neue Patronen um die Performance der 5,56 zu verbessern. Alle anderen schließen halt die Munition aus dem System „Sturmgewehr“ aus bzw. tanzen nur mit den Damen, die millionenfach im eigenen MunBunker liegen.
Ganz kurz für dumme Menschen:
– Man schreibt also wieder eine Anforderung für eine Waffe mit einer Länge die nahezu 1000mm beträgt?
Keine Ahnung wieso alle anderen Nationen sich „kurze“ Waffen wie Hk416 14,5″ anschaffen und wir wieder mit den alten Ideen ins Rennen gehen und auch eine 16,5″ in betracht ziehen.
Vor allem bei dem derzeitigen Waffenmix eine völlig unnötige Idee.
Mit allen anderen Nationen meinen Sie wen.
Von den größeren Sturmgewehr-Beschaffungen der letzten 30 Jahre wählten für das Standardsturmgewehr:
– die Dänen 20″ Lauflänge (C7)
– die Niederländer 20″ Lauflänge (C7)
– die Norweger 16,5″ Lauflänge (HK416)
– die Tschechen 14,5″ Lauflänge (CZ805)
– die Italiener 16″
– die Italiener 16″ Lauflänge (ARX160)
– die Franzosen 14,5″ Lauflänge (HK416)
Die knapp 5 cm Längenunterschied machen Innen-, Aussenballistisch und Zielballistisch einen erheblichen Unterschied, den gerade die 5,56mm braucht Geschwindigkeit.
War die Länge des G36 in der Vergangenheit ein Problem, besonders mit klappbarer Schulterstütze? Eher nein, und für die wo es der Fall war gab es G36k oder MP7.
Wenn Sie der Bundeswehr ein deutlich kürzeres Gewehr mit vergleichbarer Präzision, Kampfentfernung (und Zielballistik) werden Sie in der Bewertungsmatrix schwer punkten und der Auftrag geht an Sie. Dafür muss man aber entweder Physik ignorieren oder Bullpup (mit seinen eigenen Problemen) bauen.
Im übrigen sieht die neue Ausschreibung den einfachen Rohrwechsel auf Kurzrohr ausdrücklich vor.
Wo ist das Problem das die MAXIMALE Länge mit 1m vorgegeben ist? Das heisst nämlich nicht dass nur 1m lange Waffen teilehmen dürfen. Weniger geht doch, wenn Sie trotzdem die anderen Anforderungen erfüllen.
Sorry,
Handy spinnt und sendet unaufgefordert die halbfertigen Beiträge.
Richtig Flaoffz, funktionale Ausschreibung, Rahmenbedingungen sind umrissen. Die Industrie darf die besten Produkte vorstellen. So soll es sein. Sorry Klabautermann von 9:52 Uhr, aber so sehe ich es nicht. Die Ausschreibung basiert ja auf den Forderungen des Bedarfsträger, der Bedarfsdecker ist nun dran diese vertraglich umzusetzen – sprich kaufen gehen.
Schade,
ich hätte gedacht, das für das Rohr eine Verchromung vorgeschrieben werden würde. Zum einen von Vorteil für die Lebensdauer des Waffenlaufs und zum anderen deutlich besser zu reinigen. Die Russen machen das zeit Jahrzehnten. Mich nervt solch eine Dilettantismus seitens der Truppe.
Was das Rohrprofil angeht, ob nur Polygon oder zug-Feld Profil ist vermutlich eine weiterer Kostenfaktor.
Ja vermutlich ist das teurer, aber für die Funktion und Lebensdauer der Waffe doch von Vorteil was aus Sicht des Stuerzahlers vermutlich zu wünschen wäre.
Acu wundert mich wie dieltantisch die Ausschreibung auf das Magazin eingeht. So besteht ja wieder die Möglichkeit, das Waffen beschafft werden könnten die nicht vergleichbar mit denen der Nato Kameraden sind. Die G36 Mags sind ja echt mies mit den Plastiksteckverbindern. So was sollte nie wieder vorkommen,
@berlinerratte | 22. April 2017 – 19:33
„Mich nervt solch eine Dilettantismus seitens der Truppe.“
1. Beschaffung von Wehrmaterial hat nichts mit der Truppe zu tun (siehe GG Art. 87b)
2. Machen Sie es sich mit solchen einseitigen Aussagen ggü. dem BAAINBw nicht etwas zu einfach?!
@ Berlinerratte
zu ihrer Information lesen sie bitte mal mein Kommentar von gestern Abend zum Ablauf der Ausschreibung. Sie können davon ausgehen das allein das funktionale Lastenheft daumendick sein wird. Ohne zu wissen was ein verchromter Lauf ist (die innenbeschichtung?) weiß ich das die Chromatierung von Bauteilen aus gesundheitlichen Gründen nicht erlaubt ist bzw. zu vermeiden ist.
@Grashüpfer: Läufe von Schusswaffen werden schon recht lange hartverchromt um eine sehr widerstandsfähige Nutzschicht im Laufinneren zu erzeugen die richtig ausgeführt die Lebensdauer des Laufs erhöht und (besonders „früher“) den Stahl vor schädlichen chemischen Reaktionen mit Pulverrückständen schützt.
Ein alternatives und weniger erprobtes Verfahren ist die Behandlung mit Stickstoff.
Frage an die Spezialisten:
Wieso sind die aktuellen G36 Magazine aus Kunststoff mies? Und was ist an den Steckverbindungen so mies?
War nur Grundwehrdienstleistender und fand die ideal.
Interessant, dann wäre das HK 416 20“ im Rennen?
https://de.wikipedia.org/wiki/HK416
@Matthias Hake, falls das gemarkerte Sturmgewehr in meinem Beitrag gemeint ist: diese Hervorhebung hat rein technische Gründe, die ich derzeit aufgrund improvisierter Ausstattung auf Reisen nicht abstellen kann. ;-)
Danke für die Info! Also fällt dieses chromatieren nicht unter die Regelungen der RREACH-Verordnungen/ROHS/etc. pp …. ?
@Harald.H
Weil das Nachladen damit ein absoluter Graus ist. Für ein schießen auf der StoSa, mit 16 Patronen für jeden Schützen, eine super Erfindung.
Ebenso für die Sauberkeit in der Waffenkammer.. jedoch nicht für den praktischen Dienst draußen im Feld.
@AoR
Länge bis 1000mm .. 20″ = 1037 mit ausgezogener Schulterstütze. Fragt sich jetzt wie man es liest bzw nimmt.
@FlaOffz
– die Dänen 20″ Lauflänge (C7) (besitzen aber ebenso C8 und bemühen sich ihre C7 soweit anzupassen, dass auch diese mit einer kurzen Schulterstütze ausgeliefert werden) http://www.thefirearmblog.com/blog/2010/04/27/danish-army-upgrades-their-carbines/
– die Niederländer 20″ Lauflänge (C7)
http://www.thefirearmblog.com/blog/2011/09/27/royal-netherlands-armys-nifty-c7c8-rifles/
– die Norweger 16,5″ Lauflänge (HK416)
https://primaryandsecondary.com/forum/index.php?threads/a-norwegian-perspective-on-the-hk416.293/ „The Norwegian Military has fielded 42,000 HK416 rifles, in 16.5″ and 10.5″ configurations.“
Keine Waffe über 16″
– die Tschechen 14,5″ Lauflänge (CZ805)
Keine 16, keine 18, keine 20″
– die Italiener 16″
keine 18, keine 20″
– die Italiener 16″ Lauflänge (ARX160)
Jop .. kürzer als 18 oder mehr.
– die Franzosen 14,5″ Lauflänge (HK416)
Jop .. kürzer als 18 oder mehr..
https://www.marinecorpstimes.com/story/military/2015/10/26/commandant-approves-m4-standard-rifle-marine-corps-infantry/74593750/
„As a shorter rifle than the M16A4, the formal adoption of the M4 means increased capability and mobility across the force as the Corps looks to modernize in a resource-constrained environment.
The switch comes after extensive testing — and combat experience — demonstrated the M4 outperformed the M16A4 across the board, according to Marine Corps officials.“
http://nationalinterest.org/blog/the-buzz/revealed-the-us-armys-lethal-m4a1-rifle-ready-war-17178
Sie sprechen von den letzten 30 Jahren und dies beinhaltet auch so super Entscheidungen wie einen Hubschrauber ohne Bordkanone kaufen oder anderen Kram an dem wir jetzt noch mit Ekel knabbern.
Natürlich gehen bestimmte Tendenzen wieder in eine Richtung zurück doch modulare und verstellbare Schulterstützen, sollten nichts sein, was wieder in den Schrank wandert.
Der aufgesessene Kampf bzw. die Verbringung mit Boden- oder Luft-Fahrzeugen gewinnt noch größere Bedeutung.
„Den Feuerkampf gewinnt, wer schneller schießt und besser trifft.“ Dafür muss ich meine Waffe in Stellung bringen .. und das schaffe ich eben besser wenn meine Waffe handlich ist. 2″ Rohrlänge machen da schon einen gewaltigen Unterschied.
5,56 und seine Geschwindigkeit. Geschwindigkeit ist nicht alles – denn mir bringt es rein gar nichts, wenn das Geschoss meinen Gegenüber auf kurzen Entfernungen einfach nur durchschlägt. Auf Reichweite, natürlich, da brauche ich Rohrlänge..
Auf einer 20″ oder 18″ Waffe einen Schalldämpfer zu tragen, ist mehr als anstrengend. Gut zu führen ist das nicht, auch wenn natürlich erhebliche Vorteile im Gefecht bestehen.
Nicht umsonst hat man sich innerhalb der US Spezialeinheiten darum bemüht kurze Waffen zuzuführen, wie MK18 Mod 2 oder HK416 11″.
Will damit nur andeuten, dass gerade seit den 2000ern, so ziemlich jede Armee dafür sorgt das ihre Truppe eine Waffe bekommt, die leichter zu führen ist und damit schneller Waffenwirkung an den Feind bringt.
Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich nicht an den letzten 30 Jahren orientiere.
@harald.h
Unter dem streich nutzt es eigentlich keiner da sie bei regelmäßiger Benutzung nicht zuverlässig halten unnötig schwer wird. Dafür hat man ein Magazin das praktisch so breit ist wie 2 STANAG Magazine und dazu neigen sich zu verkanten oder zu verhaken.
Besonders wenn man sich mit Plattenträger noch hinlegen will bedeutet das also an der Front wo man am besten und schnellsten dran kommt maximal ein Magazin tief Arbeiten oder man wird zur Tonne. Deshalb gibt es ja auch von HK zum G36 Magazine ohne obere und untere Kante und Verbindungsstück aber sind bei der Bw nur bei KSK und KS zu finden.
da fehlt noch ein: und die Waffe vor dem unnötig schwer wird
@Grashüpfer: Über RREACH-Verordnungen/ROHS/etc. pp kann ich keine Auskunft geben. Aber da in der Pressemitteilung zum HK433 eine hartverchromter Lauf erwähnt wird (http://augengeradeaus.net/2017/02/hecklerkoch-stellt-neues-sturmgewehr-vor-kandidat-fuer-g36-nachfolge/), nehme ich an dass dieses Verfahren weiterhin verwendet wird.
Vielleicht kann mir einer der Kommentatoren hier ein wenig auf die Sprünge helfen. Es würde mich freuen:
Ich denke in Begriffen wie „Kontinuität“, „Risikomanagement“, „change Management“ u.Ä.
Mein zweiter Ansatzpunkt ist die Tatsache, dass ich noch keinen Kameraden gefunden habe, der mit dem aktuellen G36 ernsthaft unzufrieden ist.
Was spricht denn dagegen das G36, vermutlich dann in einer Version mit einem schwereren Rohr, einfach weiter zu nutzen und die Vorhandenen im Rahmen von Ersatzbeschaffung langsam zu ersetzten? Verlieren wir so ernsthaft am Kampfwert?
Gewinnen würden wir in der gesamten Ausbildung und in der Logistik incl. Instandhaltung. Ich erachte inkrementelle Verbesserungen für sinnvoll und kostengünstig. Mögen wir unsere Zeit doch lieber auf andere Dinge verwenden als „neue Besen“ einzuführen.
Danke, dann hatte ich das falsch verstanden mit dem chromatierten Lauf.
@EGL: Mit einem neuen Lauf ist es beim G36 ja nicht getan. Diese Art von Polyamidkonstruktion reagiert sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen und das merkt man auch in Mitteleuropa im Sommer wenn der Haltepunkt mit steigender Umgebungstemperatur wandert. Die Visierlinie ändert sich ganz einfach da sich das ganze Gehäuse verzieht und die Optik direkt mit diesem verbunden ist.
Ob ein super Stg für die Landes- und Bündnisverteidigung wirklich ausschlaggebend ist, weiß ich nicht. Aber warum an etwas festhalten, das jetzt nach 20 Jahren sowieso langsam nicht mehr zeitgemäß ist und auch noch solche Probleme mitnimmt?
@marvin/EGL
Sehr gut zusammengefasst.
Dazu ist das G36 nun mal auch eine 1913 Waffe. Also auch brauch man auch einen neuen und schwerere Handschutz aus Alu mit den Schienen die auch weider etwas wiegen. Man braucht die obere schiene durch die die Waffe auch scherer wird und die Optiken noch unnötig höher sitzen.
Neue Schulterstützen braucht man auch aber werden ja auch langsam angeschafft. Thema Magazin hatte man ja hier schon müsste man auch langsam tauschen.
Also muss man praktisch ohnehin die ganze Waffe neu kaufen und hat dann ein altes und konstruktionsbedingt recht langes Produkt.
@ Grashüpfer
1. Auf das Lastenheft bin ich schon gespannt!!
2. So ganz ohne die Truppe ist bestimmt die Ausschreibung nicht entworfen worden.
3. Chromatierung von Bauteilen gesundheits schädlich.
Der ist Lustig:-). Also was so an Abbrand aus der Waffe kommt (neben dem Geschoss selbst) ist nicht gesünder. Blei und Kupfer sowie Pulver Feinstäube. Bei Gegenwind freut sich der Körper.
Die Verchromung ist auch nicht mit einer dünnen Chromtierung vergleichbar. Der Waffenlauf ist ja keine Schraube.
Wenn die Truppe deswegen nur Waffen kaufen darf ohne hart verchromten Lauf. Na dann Gute Nacht. Aber am Auto ist Chrom vermutlich nicht so gefährlich( Auspuff, Soßstange, etc.
4. Die Magazine vom G36 hat vermutlich einer am Schreibtisch bestellt. Die sind absolut unpraktisch. Die Paltikverbinder (um zwei Magazine zu verbinden) bleiben an den Magazintaschen überall hängen. Das ist genau das was man beim Magazinwechsel unter Feuer braucht!!! Auch passt immer nur ein Magazin in eine Tassche. Als ich klein war und die Amis in Berlin auf Übung waren hatte jeder bis zu drei Magazine in einer Tasche.
Ich finde hier sollten wir wirklich aufpassen was die Truppe und damit auch die Reservisten in die Hand bekommen. Wir haben vermutlich in der Zukunft keine Zeit mehr für solche Kinderein wie es das G-36 war. Auch wenn es so bestllet worden ist, was ja noch schlimmer ist.
@EGL
Das Problem ist, das die ganze Rohraufnahme beim G36 in einen Kunstoffgehäuse sitzt. Die Wärmeabstrahlung vom Lauf im Feuergefecht führt zu einer ungleichen Wärmeausdehnung von Lauf aus Stahl und dem Gehäsue aus Kunststoff mit Glasfaserverstärkung. Aber dadurch entstehen Spannungen die zum Verzug des Laufes führen und somit zu einer Trefferverlagerung. Bei den max. 20 uoder 30 Schuß auf demSchießplatz passiert da nicht soviel. Wenn aber 250 bis 500 Schuß in relativer kurzer Zeit abegegeben werden und noch die klimatischen Einflüsse wie Nässe und Hitze zu kommen, dann wird das doch merklich. Kunststoffe nehmen auch Wasser auf!
Für eine Wehrpflichtarmee hätte es ausgereicht, da wäre es so vermutlich nicht aufgefallen. Aber durch die internationalen Einsätze schon und warum sollte den die Bundeswehr die Waffe aussondern wenn sie soll toll sein sollte? Also das steckt schon etwas dahinter nur es wird lieber nicht breit getretten.
Wir bei de RAG Schießsport in Berlin haben die zviele Variantevom G36–> HK SL8 und vom HK 416 die HK SL 233.
Bei beiden Waffen mussten nach 1000 Schuß die Läufe getauscht werden!!! Es kam zu Geschossüberschlägen. Die Waffen waren unterschiedliche Baujahre!
D. h. das Geschoss ist nicht zentrisch in die Scheibe mit einem kleinen Loch, sondern hat sich wie ein Dum Dum Geschoss verhalten und rotierte. Das gab dann ein langes Loch. Ein dritte Waffe (SL8) im Umweld hatte auch solch ein Problem. Ich kaufe mir so schnell kein HK!! Wir nehmen lieber SIG.
@Berlinerratte | 23. April 2017 – 12:32
„2. So ganz ohne die Truppe ist bestimmt die Ausschreibung nicht entworfen worden.“
„Wenn die Truppe deswegen nur Waffen kaufen darf ohne hart verchromten Lauf“
Ich verweise in diesen Zusammenhang (erneut) auf den Art. 87b GG. Die Truppe ist nicht für die Beschaffung von Wehrmaterial zuständig. Auch nicht für die Ausschreibung.
Die Truppe stellt eine Leistungsforderung und diese ist dann durch die Wehrverwaltung zu decken.
Die Leistungsforderung kann aber nicht sein „Chromatierung“, sondern müsste lauten „verschleißarm im Lauf bis X-tausend Schuss“ oder so ähnlich. Wie diese Leistung dann erbracht wird, ist die Zuständigkeit der beschaffenden (und ausschreibenden) Wehrverwaltung (hierbei vertreten durch das BAAINBw).
„Wir haben vermutlich in der Zukunft keine Zeit mehr für solche Kinderein wie es das G-36 war“
Müssen wir das schon wieder durchkauen?!?!
Das G36 war zum Zeitpunkt der Entwicklung/Beschaffung (Mitte der 90er) und mit Blick auf die beabsichtigte Verwendung (Wehrpflichtarmee) und die geplante Verwendungsdauer (20 Jahre) eine sehr gute Waffe.
Aufgrund von technischen und taktischen Veränderungen seit dem und dem Ablauf der geplanten Nutzung ist daher eine Nachbeschaffung angezeigt. Die notwendigen Verbesserungen könnte man ggf. auch durch mehr oder weniger aufwändige und umfangreiche Kampfwertsteigerungen erreichen, dies erscheint allerdings nicht als gesichert.
Ich verweise Sie hierzu auf die kurz zusammenfassenden Posts von @marvin | 23. April 2017 – 12:03 und @chris | 23. April 2017 – 12:23. Zudem gibt es politische und rüstungstechnische Gründe für eine Neubeschaffung anstelle einer Kampfwertsteigerung.
Können wir es bitte dabei belassen ohne schon wieder alte Kamellen durchkauen zu müssen?!
nach so einigen Antworten, nochmal ein Nachschlag. Niemand würde sich über eine Diskussion über Vor- und Nachteile eines Kampfpanzers aufregen und gute Gründe für dieses oder jenes, jedoch würden wohl in sich nur da mitdiskutieren die auch davon betroffen sind, den die Infanterie oder die Marine würde ein wie auch immer gearteter Kampfpanzer oder Schützenpanzer weniger bis wenig interessieren. Beim Thema „Gewehr“ und so wird es in der Bundeswehr bezeichnet sind alle dabei und alle haben auch was dazu zu sagen, nur die, die es wirklich interessiert, zu interessieren hat und deren Arbeitswerkzeug es ist, die kommen dann, sagen wir mal etwas zu kurz, weil jeder andere meint dazu auch was beizutragen haben zu müssen. Das Gewehr ist nur für die Infanterie das Kampfmittel und zwar mehr oder weniger das einzige. Folglich sollten auch ihre Bedürfnisse der ausschlaggebene Faktor die Entscheidung über Optronik, Lauflänge, Verschlußart und Kaliber wesentliche Entscheidungskriterien sein. Das man niemanden kennt der sich über die „Treffsicherheit“ des G36 beschwert kann mehrere Gründe haben, über die ich mal vermeide zu spekulieren. Das die Waffe, wenn sie heiß ist, nicht mehr trifft, durfte ich bereits 2000 erfahren. Als Antwort habe ich damals bekommen, man würde ja schon die Waffen zum Auskühlen tauschen. Gründe warum dem so ist, darüber wurde damals schon nachgedacht, Gründe warum nichts unternommen wurde, gab es erstrecht damals in der Einführungsphase. Mal schauen, was man diesmal einführt und warum und von wem. MH
@EGL: Natürlich spricht nichts dagegen, das G 36 mit einem dickeren Lauf(MG Lauf) auszustatten.
Das einzige Sturmgewehr, was den BW-Anforderungen genügt haben soll, bei der Schießüberprüfung des G 36 und dessen Vergleich mit Sturmgewehren, hatte ja wohl eine MG Lauf!
Aber die Ministerin hat das Sturmgewehr G 36 öffentlich verdammt, dann peinlicherweise einen Prozeß gegen HuK verloren! Zur Gesichtswahrung muss deshalb das Sturmgewehr ersetzt werden.
Ein Austausch der Läufe gegen dickere MG Läufe wäre billiger und zusätzlich hätte man 50.000 Stück mit größerem Kaliber kaufen können, so daß jeder Einsatzsoldat die Kaliberfrage für sich selber entscheiden kann, nachdem die BW offensichtlich selbst nicht weiß, welches Kaliber es jetzt sein soll. Da die Minister aber damit eingestanden hätte, daß sie sich geirrt hat, muss eben ein neues Sturmgewehr her.
Im Übrigen fällt auf, daß alles was heute diskutiert wird, schon 10 mal diskutiert worden ist, aber beim Sturmgewehr hält sich eben jeder Kommentator für einen Experten, wie @Matthias Hanke schon zuvor schrieb.
@Matthias Hake | 23. April 2017 – 13:29
„Das Gewehr ist nur für die Infanterie das Kampfmittel und zwar mehr oder weniger das einzige.“
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll hier die Fehler an dieser Aussage aufzuzeigen…
Fahrzeuge, Fernmeldemittel, Optiken, Schwerpunktwaffen, Kampfmittel… um nur mal einiges an Ausrüstung zu nennen, was für die Infanterie genauso wichtig ist wie das Standard-Sturmgewehr.
Außerdem geht es hier nicht um eine infanteriebezogene Beschaffung eines Gewehrs, sondern um die querschnittliche (was ich übrigens bedaure, ich hätte es für wesentlich zielführender gehalten nur für die Infanterie eine neue Waffe einzuführen und für den Rest der Bw das G36 lediglich zurückhaltend kampfwertzusteigern, aber naja…).
„das die Waffe, wenn sie heiß ist, nicht mehr trifft, durfte ich bereits 2000 erfahren.“
Das gilt übrigens für jede Waffe… Vielleicht sollte man auch mal über die Schieß- und Taktikausbildung des Soldaten nachdenken?
@closius | 23. April 2017 – 13:50
„zusätzlich hätte man 50.000 Stück mit größerem Kaliber kaufen können, so daß jeder Einsatzsoldat die Kaliberfrage für sich selber entscheiden kann, nachdem die BW offensichtlich selbst nicht weiß, welches Kaliber es jetzt sein soll.“
???
Sollen dann die Panzersoldaten auch selbst entscheiden können ob sie lieber mit Leopard oder T-80 angreifen? Oder die Piloten ob lieber EF oder F35?
Ich habe ja nichts gegen einen flexiblen Waffenmix (vor allem für die Infanterie, bei der man eine höheren Grad an Waffenbeherrschung erwarten kann), aber welche Waffen zum Einsatz kommen (sofern mehrere zur Auswahl stehen) entscheiden immer noch die zuständigen Vorgesetzten. Also im Falle der Infanterie die Ebene ZgFhr +/-1.
@closius: Stimmt sicherlich, wirklich neues gabs die letzten 4 Jahre nicht zum Thema :) Aber die BW Kommission von 2013 hat auch nicht untersucht wie das G36 gegen andere Ordonnanzgewehre und Konstruktionen abschneidet. Gab damals ein Interview hier am Blog dazu. Da wurde das Standard G36 mit anderen G36 Varianten und vermutlich dem Hk416 verglichen. Ob man gewisse Probleme des G36 wirklich ganz einfach/billig mit MG-Lauf (Alu, anderer Mun oder sonst was) abstellen könnte oder nicht doch ein neues System Sturmgewehr gescheiter wäre bietet deshalb noch Raum zur Spekulation ;)
So nun mal Butter ebi die Fische!!
Wann gibt es genauere tech. Daten bezüglich der Ausschreibung. Besser gesagt das Lastenheft wo ja alles drin stehen muß!!
Wie kommt man da nun ran?!
Der Rest ist Geschichte (G-36). Jetzt geht es um die Zukunft :-).
@closius
Schiebt der dickere Lauf das Problem nicht nur etwas nach hinten?
Von daher wäre mit dem dickeren Lauf mehr als nur kurzfristig irgendwas gewonnen?
Von der Tatsache mal ganz abgesehen, 2 Sturmgewehre mit zu führen IMHO hinderlich par excellence sein dürfte.
@Koffer
Was ist eigentlich das Problem, den einzelnen, gut und richtig ausgebildeten Soldaten mit Erfahrung seinen Kram nach Auftrag selbst auswählen zu lassen?