Mißhandlungen in Pfullendorf: Neuer Skandal erschüttert die Bundeswehr
Die Bundeswehr muss sich erneut mit sadistischen Ritualen in der Truppe befassen: An einer Elite-Ausbildungseinrichtung, dem Ausbildungszentrum Spezielle Operationen im baden-württembergischen Pfullendorf, wurden Soldaten misshandelt. Das Ausmaß dieses Skandals ist auch nach eigenen Angaben der Bundeswehr nicht absehbar. Sieben Mannschaftssoldaten wurden aus dem Dienst entfernt, weitere personelle Konsequenzen sind offensichtlich geplant. Zudem wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Über die Vorfälle hatte zuerst Spiegel Online berichtet, nachdem Generalinspekteur Volker Wieker am (heutigen) Freitag die Obleute der Fraktionen im Verteidigungsausschuss informiert hatte. Das Deutsche Heer veröffentlichte dazu eine umfangreiche Stellungnahme; die Aussagen sind weitgehend mit dem Schreiben des Generalinspekteurs identisch:
Anteile der sanitätsdienstlichen „Combat First Responder“-Ausbildung im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf waren hinsichtlich des Gebotes zur Achtung der Würde des Menschen, der sexuellen Selbstbestimmung und des Schamgefühls unangemessen. Es gab darüber hinaus Hinweise auf Mobbing. Die unverzüglich eingeleiteten Ermittlungen bestätigten in weiten Teilen die Angaben.
Diese Vorgänge wiegen insofern umso schwerer, als bereits früher Hinweise auf Missstände und frauenfeindliches Klima in einer anderen Teileinheit des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen in Pfullendorf in Rede standen.
Außerdem wurde bekannt, dass es im Ausbildungszentrum wiederholt im Zuge sogenannter „Aufnahmerituale“ zu Misshandlungen von Soldaten gekommen ist. Dies geschah zwischen Mannschaftsdienstgraden. Vorgesetzte waren nach derzeitigem Stand der Ermittlungen an den Geschehnissen nicht beteiligt.
Den eindeutig identifizierten Tätern wurde durch den Disziplinarvorgesetzten sofort die Ausübung des Dienstes einschließlich des Tragens der Uniform untersagt. Gleichzeitig wurde in allen Fällen die fristlose Entlassung aus der Bundeswehr eingeleitet. Das ist möglich, weil es sich bei den Betroffenen um Soldaten mit einer Dienstzeit unter vier Jahren handelt.
Am 24.01.2017 erfolgte die Abgabe an die Staatsanwaltschaft Hechingen durch die truppendienstlichen Vorgesetzten wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung, gefährlichen Körperverletzung, Gewaltdarstellung und Nötigung.
Details der Vorwürfe führte Wieker nicht aus. Der Bericht von Spiegel Online wartet allerdings mit weitergehenden Einzelheiten auf:
Begonnen hatten die Ermittlungen, als sich im Oktober 2016 ein weiblicher Leutnant an den Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels und direkt an die Ministerin wandte. Die Frau beschrieb, dass sie bei der Ausbildung der Kampfsanitäter in Pfullendorf unfassbare Szenen erlebt habe: So hätten sich Rekruten bei der Ausbildung vor den Kameraden nackt ausziehen müssen. Die Ausbilder filmten dabei mit.
Ebenso berichtete sie, dass die Ausbilder medizinisch völlig unsinnige und offenbar sexuell motivierte Übungen wie das Einführen von Tamponade in den After mit männlichen und weiblichen Rekruten durchexerziert hätten.
Die Häufung der bisher bekannt gewordenen Ereignisse zeigt gravierende Defizite in der Führung, urteilte Generalinspekteur Wieker. Deshalb seien weitere Versetzungen, Änderungen der Ausbildungsorganisation und -inhalte sowie intensive Dienstaufsicht angeordnet worden. Die Ermittlungen dauerten noch an: Das bedeutet auch, weitere Konsequenzen sind nicht auszuschließen, erklärte der General.
Wie erst Wieker die Vorfälle nimmt, zeigt sich nicht nur daran, dass er ankündigte, den Standort Pfullendorf in den nächsten Tagen zu inspizieren. Der oberste Soldat der Bundeswehr sieht darüber hinaus das Geschehen in Pfullendorf offensichtlich nicht als isoliertes Ereignis: Außerdem werden die Ministerin und ich in der kommenden Woche mit allen Inspekteuren ein Gespräch führen zur herausragenden Bedeutung der Inneren Führung in sämtlichen Bereichen der Bundeswehr, schrieb er den Abgeordneten.
Das Ausbildungszentrum, die ehemalige Fernspähschule der Bundeswehr, bildet vor allem Sanitäter im Kampfeinsatz aus, so genannte Combat First Responder; außerdem grundsätzlich Spezialkräfte der Teilstreitkräfte. Die Aufgaben laut Bundeswehr:
• Ausbildung von NATO – Streitkräften in der Führung und im Einsatz von Spezialkräften sowie Ausbildung in Speziallehrgängen in den Bereichen Sanitätsdienst, Schießlehre / – technik, urbane Vorgehensweisen, Überleben und Verhalten in Gefangenschaft.
• Ausbildung von nationalen Spezialkräften und Spezialisierten Kräften in den Bereichen Sanitätsdienst, Überleben und Verhalten bei Gefangennahme sowie in der Führung und im Einsatz.
• Ausbildung der Spezialisierten Kräfte des Heeres mit erweiterter Grundbefähigung im Rahmen eines ca. 6 monatigen modulbasierten Ausbildungsgangs.
• Ausbildung des Feldwebelnachwuchses der Fallschirmjägertruppe sowie des Kommando Spezialkräfte in einem vereinheitlichten Ausbildungsgang – dem Kommandoanwärtermodell.
(Grafik: Wappen des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen via Wikimedia Commons)
Schade, wenig überraschend, und aufgrund des erneut erkennbaren Strukturversagens ein herber Rückschlag, aber leider nicht der einzige Sumpf, der sich nicht so leicht trockenlegen lassen will – für mich liest sich das wie eine Mischung aus Rohleber-Gebirgsjägerritual und Triebstau-GORCH-FOCK-Säftelei.
Den Btm-Verstöße-Sumpf, richtiger müsste es heißen Btm-Karrieren-Sumpf, hat es dabei noch nicht mal erwischt (ist auch zugegebenermaßen auch eine andere TSK).
Man muss es leider so sagen-aber Idioten gibt es überall.
Ich habe selbst einen dieser „Spezial-Lehrgänge“ in Pfullendorf absolviert-mit internationaler (auch weiblicher) Beteiligung.
Auch wir haben nackt einen Fluss durchquert-und wurden dabei fotografiert (die Fotos habe ich auch heute noch)-da gab es aber weder „sexuelle Motivation“ noch anderweitige Hintergedanken…
Die einzige Frau im Lehrgang war übrigens ebenso bereit, für die Flußüberquerung „blank“ zu ziehen-das wurde ihr durch die Führung vor Ort untersagt….
Letzten Endes muss man die Untersuchungen abwarten……
Warum?
Warum lässt jemand das mit sich machen?
Warum werden keine Beschwerden und Anzeigen eingereicht?
Warum versagt die Dienstaufsicht?
Solche Straftaten, verniedlichend „Rituale“ genannt gibt es in vielen Armeen der Welt, oft noch viel schlimmer als bei der Bundeswehr, es ist eine Daueraufgabe das abzustellen.
Ich selbst habe als Wehrpflichtiger den Umgang in der Bundeswehr sehr korrekt erlebt, wesentlich korrekter als später bei einem zivilem Arbeitgeber.
Was mich noch mehr ins Grübeln bringt, ist das es ein Offizier nicht Schaft, wenn er solche Szenen erlebt, nicht sofort einschreitet. Es sollen ja Manschaftsdienstgrade betroffen sein. Da fallen mir Begriffe wie Fürsorgeplicht ein …..
Vgl. Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV) § 4 Abs. 3
Da muss doch mehr sein, wenn ich mich an den Wehrbeauftragten wende.
So langsam sollte sich doch rumgesprochen haben, dass so was nicht nur nicht in der Bundeswehr geduldet wird sondern auch ernste Konsequenzen nach sich zieht.
Gar nicht nachvollziehen kann ich aber, warum ein Leutnant erst an den Wehrbeauftragten oder die Ministerin schreiben muss, um das abzustellen. Selbst wenn die Dame zum Zeitpunkt der Wahrnehmung der Vorfälle noch nicht Leutnant und/oder Vorgesetzte war, hätte die sofortige Meldung an Vorgesetzte genügen müssen. Hier sehe ich das eigentliche Problem. Wenn es stimmt, dass Vorgesetzte nicht beteiligt waren, gibt es zumindest ein Problem mit der Dienstaufsicht durch die Vorgesetzten und mit dem Vertrauen von Untergebenen in dieselben.
Der Spiegel Online schreibt weiter:
…erhält die Bundeswehr …wieder das hässliche Image einer männergeprägten Chauvinisten-Truppe, in der Rituale wie Erniedrigung bis hin zu den sexuell-sadistischen Ausbildungsmethoden weiterhin Platz haben und von den Vorgesetzten nicht geahndet werden.
Mit ist keine Bundeswehr bekannt in der Beschriebenes „Platz hatte“.
Ansonsten: Es wurde ruchbar. Die, im so Artikel genannten, Ermittler stellten Mängel fest, reagierten dienstrechtlich und, hier entscheidend, strafrechtlich angemessen.
Die Aufklärung und ggf. Ahndung der vorgeworfenen Straftaten ist Sache der Gerichtsbarkeit.
Das Ziehen von Konsequenzen ist Sache der Vorgesetzten. Weder die IBuK, noch der GI noch der InH hinterlassen hier den Eindruck, jetzt nicht hier genau das Geeignete tun zu wollen und auch zu können.
Vielleicht ist man nach diesen Ereignissen wieder bereit zu engerer Dienstaufsicht. Insbesondere die jüngeren, unerfahreren werden aus helfender Dienstaufsicht viel mitnehmen können und so Fehler vermeiden lernen. Andererseits gelingt es dann auch wieder höheren Kommandeuren Truppe zu prägen, helfend einzugreifen und Fehlentwicklungen entgegen zu treten.
Das wäre mein (erster) Entschluss als IBuK bzw Inspekteur: Dienstaufsicht der Kommandeure, der Stellvertreter unterstützt durch Anwesenheit im Kommando bei der Führung des Selbigen und die Stabsarbeit machen die Chefs (CdS).
Ich weiß, das ist nicht neu. Aber bewährt.
Im Bällebad wurde bereits einiges dazu angesprochen. Ich bin bei @ Jochen, das hat „Geschmäckle“. Insbesondere scheinen unterschiedliche Vorfälle vermischt zu werden. Ausbildung und Grundbetrieb mit Bezug zu dem was Mannschaften getan haben. Nach meiner Kenntnis waren die Ermittlungen (Meldung erfolgte im Oktober) bereits 2016 abgeschlossen und ein Disziplinarvorgesetzter bereits versetzt. Entlassung von Mannschaften (Aufnahmerituale ohne Vorgesetzte) wurde bereits eingeleitet. Alle Erkenntnisse lagen m.W. bereits Ende Dezember im BMVg vor, auch wenn immer wieder Stellungnahmen erarbeitet wurden. Warum hat man die MdBs nicht während dieser Sitzungswoche unterrichtet? Warum war eine komplette KomStrat mit Zielrichtung Wochenende vor dem „SexWorkshop“ angelegt? Es gibt Unmengen an Fragen bezüglich dieser Art des Vorgehens des Pr/Info-Stabes der sich im SP als Marketing/Image-Abteilung von vdL sieht. Ich hoffe, dass auch diese, wie sagt man, Geschichte hinter der Geschichte, einigen ins Gesicht springt. Aber trotzdem, zweifelsohne wiegen die Verfehlungen schwer. Allerdings bin ich mir sicher, dass auch ohne Unterrichtung von Obleuten und Medien die entsprechende Ahndung der Vorfälle erfolgen würde. Seit Oktober war man bekanntlich dabei dies zu tun. Ebenso interessant ist die Frage, wie oft Dienstaufsicht oberhalb des AusbZ vor Ort war. Insbesondere weil es gemäß Meldung immer wieder Vorfälle gebeben haben soll. Nun konzentriert man sich aber leider wieder nur auf die Vorgesetzten vor Ort, wie immer. Und vdL wird sich als Kämpferin für die Menschenrechte in den ach so schlechten Streitkräften präsentieren. Sorry, da bin und bleibe ich bei @ Jochen. Und nochmal, bevor ich beschimpft werde. Selbstverständlich sind Verfehlungen in Bezug auf die Innere Führung zu ahnden.
@Sachlicher
Nur leider führt unsere glorreiche Personalauswahl dazu, dass oft wenig geeignetes Personal in der Verantwortung der Dienstaufsicht ist. Das ist ja hier auch grade wieder deutlich geworden.
Wenn es bisher nicht funktioniert hilft mehr vom selben selten. Aber dann wird wenigstens an einem sehr aufgeräumten und ordentlich abgetarnten (warum auch immer) Ausbildungsort misshandelt.
Um es ganz deutlich zu sagen: es sind widerliche Straftaten und offenbar auch keine Einzelfälle. Viel erschreckender ist, dass ein solches Verhalten von Vorgesetzten toleriert wurde. Ich bin gespannt wie das in die schöne, neue und rosarote Nachwuchsgewinnungswelt passt.
@ Sachlicher: genau das ist auch mein Punkt. Wieviel Dienstaufsicht gab es in den letzten zwei Jahren vor Ort? AusbKdoH? KdoH?
@huey: Da fehlt mir jedes Verständnis für, warum man soetwas mitmacht.
Und schon wird durch solche Idioten die ganze durch viel Geld erkaufte positive Reputation der Bundeswehr ( als Beispiel die “Rekruten“ hier genannt) binnen Sekundenbruchteilen zerstört. Unfassbar, daß man als Soldat mit Anstand seine Uniform mit so jemandem teilen muß. Alle, die bei uns täglich einen höchst anständigen und professionellen Job erledigen werden wieder pauschal über einen Kamm geschert. Einfach nur traurig…
Das hat auch das Geschmäckle von die Kleinen hängt man, die Größeren beschützt man mit nem Klaps.
Ein Disziplinarischer Vorgesetzter ist für Disziplin und Verhalten seiner Untergebenen verantwortlich.
Wenn schon der GI sich hören lässt, ist die Ministerin unmittelbar dabei.
Der Vorgang erwartet uneingeschränkte Aufklärung und disziplinare Folgen wo geboten.
Hoffentlich kann verhindert werden, das „Ausbildungszentrum Spezielle Operationen“ in letzter Konsequenz aufzulösen, die Ministerin könnte sich dazu gezwungen sehen.
@chris: genau diese „glorreiche Personalauswahl“ ist es nicht bzw. in vernachlässigbarem Maße. Ich erkenne hier vor allem ein Strukturproblem, Stichwort Fehlerkultur. Fehlerbewusstsein (dessen Vorhandensein ich mal unterstelle, sonst wär es wirklich arg um Pfullendorf bestellt) bedeutet noch nicht Veränderungsbewusstsein – es bedarf dann eben doch des Instanzensprungs, um seiner Meldung Gehör zu verschaffen, wie hier exemplarisch zu sehen.
Auf Arbeitsebene, wo alle noch „was werden wollen“, fällt man schnell mal auf die Nerven mit so charakterlich einwandfreien Meldungen – und ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen – mit einem Marinebeispiel -, dass ein Hauptabschnittleiter lieber mit ein paar ziemlich offensichtlichen Drug-Addicts in seinen Reihen zur See (und auch in den Einsatz) fährt, als seinem Beurteilenden Vorgesetzten den Kahn an die Kette zu legen, indem er die Substanzler auf die Pier stellt.
Neben der Aufklärung und den dann notwendigen Konsquenzen in allen Ebenen wird hoffentlich auch Untersucht werden, wieso es immer wieder zu solchen Vorfällen kommt. Schlicht zu sagen, das waren mal wieder Idioten, greift eventuell zu kurz. Ist es vielleicht (auch) ein Ventil, Folge einer Diskrepanz zwischen anspruchsvollem Auftrag durch den Dienstherrn bei gleichzeitig ungewolltem Elitengestus? Nur eine vage Theorie…
@Yeoman
Probleme bei der Personalauswahl sind ein Strukturproblem. Sehe da den Widerspruch nicht.
Die von Ihnen beschriebenen falschen Anreizsysteme unterstreichen das ja nur. Unsere Personalauswahl belohnt gewisse Verhaltensweisen die nicht belohnenswert sind und andere die belohnt werden sollten eben nicht.
Mit wurde mal vor längerer Zeit an der OSH vom Oberstleutnant Hörsaalleiter bei der Beurteilungs Eröffnung gesagt „sie sind ein Guter solche Offiziere brauchen wir aber gehen sie davon aus, dass sie so kein BS werden. Sie nerven zu sehr und machen Arbeit oder man ärgert sich über sie weil man nicht auf sie gehört hat“.
Das zeigt schön wie tief verankert solche Strukturen bei uns sind wenn einem sowas schon von erfahrenen Stabsoffizieren während der Offizierausbildung gesagt wird.
@ FK70
Zitat: „@ Sachlicher: genau das ist auch mein Punkt. Wieviel Dienstaufsicht gab es in den letzten zwei Jahren vor Ort? AusbKdoH? KdoH?“
und aus dem Text oben:
Ziat: „Diese Vorgänge wiegen insofern umso schwerer, als bereits früher Hinweise auf Missstände und frauenfeindliches Klima in einer anderen Teileinheit des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen in Pfullendorf in Rede standen.“
Ich denke die Dienstaufsicht durch eine höhere Kdo-Behörde sollte nicht der entscheidende Punkt sein.
Wenn die Mannschaften des Stammpersonals in einem Zug Aufnahmerituale machen, müssen dies mindestens zwei Personen irgendwie mitbekommen: die Grp- und Zugführer und der Spieß. Alle diese Personen müssten unmittelbar mit dem KpChef sprechen. Dieser müsste wissen was er nach dem Abgrenzungserlass zu tun hat.
Ob dies ausreichend schnell erfolgt ist, wenn es erst vor 3 Tagen an die Staatsanwaltschaft abgegeben wurde, müssen andere beurteilen.
Also offensichtlich habe diese Dienstgrade diese Aufnahmerituale aus welchen Gründen auch immer zumindestens zeitweise gedeckt. Hier sind wir wieder bei den vermeintlichen „Sonderstatus“ wie ihn wohl auch die Top-Gasten der Stammbesatzung der Gorch Fock (OStGefr) inne hatten. Aus falsch verstandener Kameradschaft wird nicht so genau hingeschaut, was die „Bande“ wieder mal treibt, oder glaubt hier im Forum jemand, dass diese Aufnahmerituale nur ein einziges Mal stattgefunden haben?
Das ist der Punkt und der ist besonders verwerflich.
Ob hier eine schlichte Versetzung der betroffenen Vorgesetzten ausreicht, wage ich zu bezweifeln. Entweder die Vorgesetzten waren so schlau, dass man ihnen nichts nachweisen kann, oder sie gehören anständig bestraft – aber nicht einfach versetzt !
Den Skandal im Skandal produziert SPON übrigens gerade selbst:
Heute Mittag, 16:23 Uhr, war noch mit der Headline „Bundeswehr-Skandal – Sex-Rituale bei der Kampfretter-Ausbildung“ von Kampfrettern die Rede.
In mehreren Absätzen (die noch im Internet auf anderen Seiten so zu finden sind) hieß es:
„Nach „Spiegel“-Informationen bestätigten interne und bisher geheim gehaltene Ermittlungen, dass bei der Ausbildung von Kampfrettern, im Militärjargon „Combat First Responder“ genannt, offenbar sexuell-sadistische Praktiken an der Tagesordnung waren.“
„Die Frau beschrieb, dass sie bei der Ausbildung der Kampfretter in Pfullendorf unfassbare Szenen erlebt habe.“
„Die sogenannten Kampfretter sind eine Elite-Einheit der Bundeswehr. Formal gehören sie zwar nicht dem geheim agierenden Kommando Spezialkräfte (KSK) an, trotzdem sieht sich die Einheit als Unterstützer der Kommando-Kräfte.“
Der SPON-Artikel wurde seitdem mehrfach geändert – wohlgemerkt ohne eine Klarstellung zu schreiben!
Ich empfehle jedem mal aktuell „Kampfretter“ zu googlen: Die ersten Schlagzeilen verweisen auf Sex-Skandale bei der Kampfretter-Ausbildung.
Es ist eine Sache schlecht zu recherchieren, aber dann nicht mal eine Klarstellung zu schreiben und Artikel zu ändern, halte ich für dumm-dreist. Hier wird eine Berufsgruppe öffentlich diffamiert, die mit den Misshandlungen in Pfullendorf rein gar nicht zu tun hat!
Mich würde nicht wundern, wenn dem SPON eine Anzeige ins Haus flattert.
Ich frage mich, warum man als Lt ( w ) diese Ausbildung (Tamponaden) nicht einfach verweigert. Gründe gibt es genug ( dienstl. Zweck, Menschenwürde ). Undann Meldung beim InspChef.
Mal eine in den Raum gestellte Hypothese:
Angenommen die Medienberichten stimmen und es handelt sich um eine Verfehlung zwischen Mannschaften eines CFR Lehrganges. (Nur Mannschaften SpezlKr zugelassen.)
Dann kann dies ja nicht im Dienst passiert sein. Da alle Ausbilder Feldwebel/Offiziere sind.
Wieso also nun die Feststellung die Dienstaufsicht hätte versagt?
Wie soll bitte bei Abschaffung von UvD/GvD Diensten eine Dienstaufsicht in den Unterkünften außerhalb der Dienstzeit stattfinden? Wäre dem tatsächlich so, dass es sich in den Unterkünften angespielt hat, dann haben hier nicht die Vorgesetzen versagt sondern die Ministerin. Die Idee Dienst- und Unterkunftsräume fähmlich zu trennen kam nämlich aus ihrem Ministerium.
@Wa-Ge
Das Problem ist hier der sehr unpräzise Berichterstattung von Spiegel Online. Es geht hier ja um Verschiedene Vorfälle bei der wohl bei der Ausbildung und ein anderer bei „Wachsoldaten“. Das wäre beides im Dienst. Bei privat organisierten Aufnahmen ist es etwas anderes die Fürsorgepflicht gilt aber auch hier und meist sind auch Dienstgrade anwesend und jeder weis um das Stattfinden solcher Aufnahmen.
@ Wa-Ge: die Abschaffung von GvD/UvD/FvD aufgrund der SAZV zahlen sich nun aus ;-)
ich weiß nicht was schlimmer ist. Die Vorgänge selbst oder die Reaktionen seitens der mil. Führung hierauf. Da werden ein Oberst, und zwei weitere Stabsoffiziere identifiziert, ihren Job nicht zu machen und dann werden diese einfach auf A13-16 dotierte „irrelevante“ Dienstposten versetzt…….
und wie irrelevant darf ein dienstposten bitte sein und dennoch a16 dotiert sein?
zum glück nicht mehr meine bundeswehr. aber trotzdem sieht man sich immer noch der gefahr des fremdschämens ausgesetzt.
@ Chris
Ne ne ne, so nicht. Entweder ich will die 41 Stunden Woche und die Trennung zwischen Dienst und Freizeit oder nicht. Die Infanterie, insbesondere ein Verband im hohen Norden hat dies schon mehrmals durchgekaut. Kontrolle und Dienstaufsicht bedarf Zeit und Personal, insbesondere wenn es eine große räumliche Dislozierung gibt. Und es klappt eben garnicht wenn ich jegliche institutionelle Kontrollinstanz (UvD etc. ) abschaffe.
Und eins an die Runde, es war immer so und es wird immer so bleiben (auch wenn es viele nicht aussprechen wollen), solange keine Meldung erfolgt oder sich niemand beschwert fragt man als Vorgesetzter nicht nach was die Mannschaften so am Abend treiben. Sonst würde man außer Ermittlungen und Disziplinarverfahren garnichts mehr machen.
Das hat noch ein ganz anderes Gschmäggle: Nächste Woche ein Workshop zur sexuellen Orientierung.
Die Truppe fragte sich, wozu man diese Veranstaltung in dieser Form benötigt und nun liefert das BMVg/WB die scheinbare Begründung.
„Unterschiedliche sexuelle Orientierungen in der Bevölkerung finden sich ebenso in der Truppe wieder“ (BMVg)
Hier gilt die beste aller Regeln:
Wer nicht dabei war, soll keine Spekulationen, Vorwürfe, Urteile und sonstige Gedichte (wo auch immer) einbringen!
Am Schluss wird es zu einer abschliessenden Lagefeststellung kommen….
Ende , aus meiner Ecke!
Da ist Trennschärfe geboten!
Insoweit hier Vorgänge im „Mannschafts-Universum“ beschrieben bzw. gemeldet wurden, von dem Vorgesetzte nix wussten, mögen die Medien das „Skandal“ nennen. M.E. handelt es sich um Dienstpflichtverletzungen, die disziplinar zu ahnden und ggf. an die Staatsanwaltschaft abzugeben sind. Die Akteure sind zu entlassen, die Truppe zu belehren, die Erziehung der Rekruten zu verbessern. Das war’s.
Alles andere ist wahrhaft skandalös und bedarf einer sicher viel komplexeren Aufbereitung.
Hans Schommer
Erschüttert mich nicht.
Trotzdem doof.
pi
1. Alles nicht gut und rueckhaltlos aufzuklaeren!
2. Ich hoffe es regt sich niemand auf, der dieser Tage Dschungel-Camp im TV verfolgt! Da gibt es jede Menge Anregungen fuer unwuerdige Verhaltensmuster.
3. Interessant ist doch der Zeitpkt dieser kontrollierten Medien-Sprengung: Wahrscheinlich geht es der Leitung des Hauses doch nur um ein Ablenkungs- oder Relevanznachweismanöver für ihren überfluessigen „Sexworkshop“ am 31.01.! Irgendwie muss man von den Material- und Trendwendenbeschleunigungsforderungen des Wehrbeauftr und aus dem Parlament ja ablenken!
Ich würde gerne mal einwerfen, dass bislang keinen Beleg für den (zeitlichen) Zusammenhang des Bekanntwerdens der Vorfälle in Pfullendorf mit dem für kommende Woche geplanten Workshop „„Sexuelle Orientierung und Identität in der Bundeswehr““ gibt . Darüber spekulieren lässt sich natürlich trefflich.
Aber was ich nicht gut finde: Aus dem Anlass dieser Vorfälle diesen Workshop runterzumachen. Der ist hier nicht Thema.
Die Veröffentlichung der Meldung durch den GI an den VA vor dem Woe zum Termin des Workshop mit Meldung an Presse, das ist doch kein Zufall.
„Über die Vorfälle hatte zuerst Spiegel Online berichtet, nachdem Generalinspekteur Volker Wieker am (heutigen) Freitag die Obleute der Fraktionen im Verteidigungsausschuss informiert hatte. Das Deutsche Heer veröffentlichte dazu eine umfangreiche Stellungnahme; die Aussagen sind weitgehend mit dem Schreiben des Generalinspekteurs identisch“
Frage an Herrn Schommer…(ganz Sachlich)
Haben Sie die Verstösse gegen die innere Führung mancher Truppengattungen im Einsatz oder im Heimatland (wie auch immer sie es im Bällebad genannt haben) selbst erlebt oder gehört?
Wenn Sie es selbst erlebt haben, dann darf ich Sie bitte auch fragen was Sie dagegen unternommen haben?
Ich denke der alte Grundsatz “ Mängel erkennen, Mängel abstellen (wenn in ihrer eigenen Verantwortung) und die Kontrolle der Umsetzung überwachen“ , dürfte ihnen auch bekannt sein!
Letztendlich hätte es auch gemeldet werden können….
@Wa-Ge
Wo bleibt da die Pflicht des Vorgesetzten zur Fürsorge, Aufrechterhaltung der Disziplin etc.
Übrigens oben steht von während der Ausbildung und Feldwebel sind mkn keine Offiziere und damit Mannschaftsdienstgrade – also kann das Problem nicht nur nach Dienstschluss oder Unterbrechung bestanden haben.
@Ulf1992
So überflüssig ist der Workshop nicht.
Probleme mit sexueller Identität können Lebensgefährlich sein, auch ohne jedweden schuldhaften oder unethischen Verhaltens der Umwelt.
Kommt da noch Einsatzstress hinzu?
@T.W.
An welcher Stelle macht jemand den Workshop runter? Ich halte das Gesamtthema für wichtig. Viele hatten bis heute nur keinen Grund erkannt (ohne Wertung) warum man dieses Thema (ohne Wertung) in diesem Rahmen so setzt. Jetzt fällt die Argumentation ggf leichter.
Natürlich gibt es einen zeitlichen Zusammenhang, und die Ministerin wusste seit Oktober Bescheid, da war der Workshop noch nicht geplant.
„Ermittlungen, als sich im Oktober 2016 ein weiblicher Leutnant an den Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels und direkt an die Ministerin wandte“
24.01.2017 an Staatsanwaltschaft 27.01. Meldung an VA – 28/29 Woe 31.01 Workshop.
@ T.W.: ich gebe Ihnen absolut recht. Daher sollte hier auch niemand den besagten Workshop schlecht reden. Aber wie Sie schreiben: „spekulieren lässt sich darüber trefflich“. Und spannend wird es dann, wenn man die genauen Abläufe samt Zeitpunkte der Vorlagen kennt. Aufgrund Ihrer Erfahrung wissen Sie, wie immer wieder versucht wird Informationen zielgerichtet und zum richtigen Zeitpunkt mit einem entsprechendem Spin zu versehen. Wie sagte Prof. Münkler zuletzt in einem Interview: es braucht Medien, die die Marketing-Maschinen von Parteien oder politisch Verantwortlicher durchblicken und entsprechend agieren.
@B. Genau so ist es.
Der Artikel ist einfach Müll. Sind einige Fehler drin.
Klar was da lief ist trotzdem unnötig und sch… .
Das Pfullendorf kein vorzeige Standort ist, sollte aber auch bekannt sein. Bei der SERE Ausbildung lief es ja teilweise auch aus dem Ruder.
Die Dienstaufsicht oberhalb des Kdr. lässt sich da so gut wie gar nicht blicken, wobei man sich auch fragen muss was das geändert hätte.
Mich würde mal interessieren, ob auch versucht wurde den normale Dienstweg zu gehen.
Wenn es nicht immer wieder so traurig wäre…. aber es sei einfach mal die Frage gestattet, warum solche Vorfälle offenbar gehäuft in Einheiten /Standorten auftreten, die von einem völlig falsch verstandenen Korpsgeist dominiert werden und sich in einer Tradition der LL-Kräfte /Inf sehen.
Es kann auch gar keine Frage sein, dass solch Verhalten nur auf dem Nährboden einer verquasten „Ehre“ gedeihen kann… und es ist auch dabei immer wieder erstaunlich, dass die „Fische immer beginnen am Kopf zu stinken“. Es ist sicher keine Frage, dass die eigentliche Ursache für derartiges Fehlverhalten der Soldaten in einer völlig unzureichenden Führung zahlreicher Vorgesetzten aller Ebenen zu finden sein wird. Es scheint, dass das Heer immer noch nichts wirklich dazu gelernt hat. Wann legt man diesen Sumpf endlich trocken?
Meine Befürchtung ist, dass Oberst S. ein Bauernopfer ist welches jetzt schnell geopfert wird um „Härte“ zu zeigen, wenn auch sollten die Vorfälle sich tatsächlich so darstellen diese definitiv nicht tolerierbar sind.
Nochmal zu einem Teilaspekt des zeitlichen Ablaufs.
Lt Berichterstattung wurden die Ermittlungen ausgelöst im Okt. 2016 durch eine Meldung einer Frau Leutnant an den Wehrbeauftragten.
Die Mannschaftsdienstgrade wurden sofort vom Dienst suspendiert und in der Zwischenzeit fristlos entlassen.
Vor 3 Tagen, am 24.01.17 wurde der Vorgang an die Staatsanwaltschaft Hechingen abgegeben wegen des „Verdachts der Freiheitsberaubung, gefährlichen Körperverletzung, Gewaltdarstellung und Nötigung“.
Eine „gefährliche Körperverletzung“ mit Vorsatz ist stets abgabepflichtig an die Staatanwaltschaft. Dies ist im Abgabeerlass ZDV 14/3 B117 Anlage 1 (alt) eindeutig geregelt. Außerdem ist dort festgelegt, dass Abgabesachen stets Eilsachen sind (B117 Nr. 5) und damit nicht 3 Monate liegen bleiben können.
Es erhebt sich also folgende Fragestellung:
Möglichkeit
a) Der Disziplinarvorgesetzte hat eine „stets abgabepflichtige Straftat“ nicht abgeben und hat damit selber eine Straftat begangen
b) der Disziplinarvorgesetzte war sich nicht sicher wegen des Vorsatzes der gefährlichen Körperverletzung (event. Straftaten die nur „regelmäßig abgabepflichtig“ sind (gemäß Anhang 2 der ZDV 14/3 zum Abgabeerlass) und hat den zuständigen Rechtsberater gefragt. Der Rechtsberater hat sich mit der Entscheidung und der Weitergabe zur Einleitungsbehörde unsäglich viel Zeit gelassen (mehr als 3 Monate).
Dann ist die Frage warum hat der Rechtsberater den Vorgang so lange verzögert ?
Und die nächste Frage ist dann, warum er den Vorgang gerade jetzt an die Staatsanwaltschaft weitergegeben hat ?
Wollte man die Entlassung der Mannschaftsdienstgrade abwarten, nach dem Motto wir haben dienstlich schon alles geregelt ?
Wollte man einen Aufhänger für den Workshop der Ministerin liefern ?
Wollte man die Versetzung der Disziplinarvorgesetzten abwarten bevor man an die Öffentlichkeit und an die Justiz ging ?
Hat der Rechtsberater zumindestens zeitweise die staatsanwaltschaftliche Verfolgung eines Verbrechens verhindert ?
Möglichkeit c) In der Meldung an den Wehrbeauftragten war nur von einem Teilaspekt der jetzt kursierenden Vorwürfe die Rede. Und erst die stets einsetzende Hexenjagd, nachdem Saurons Auge auf den Standort blickt, hat alles Mögliche ans Tageslicht gebracht. Können also auch viele voneinander unabhängige Vorfälle sein.
Da ich fünf Jahre in diesem „Sumpf“ gedient habe und diese Artikel schlecht recherchiert sind, Folgendes:
1. Struktur
I. Inspektion:
ISTC International Special Training Center
Nationaler Bereich:
II. Inspektion:
SERE
Planungslehrgänge SpezlOp
CFR A/B
Usw.
III. Inspektion
Ausbildung SpezlKrH EGB
SpezAusbKp:
Ausbildung Fw Anwärter FschJg und Anwärter Modell KdoFw.
So.
Also spielt der Hauptteil (CFR – also die Tampon Geschichte) in der II. Inspektion. Da der Tampon bei der behelfmäßigen Versorgung von großen Löchern in menschlichen Körpern eine gewisse Rolle auch in der Ausbildung spielt, beginnt hier wohl die Geschichte.
Wird von REKRUTEN gesprochen, so kann es sich nur um die SpezAusbKp (ehemals 209) handeln.
Zusammenfassend:
Die teilweise erstklassige Ausbildung, die schon immer Stahlkraft in die ganze BW hatte, wird hiermit gefährdet.
@ Wa-Ge
Die Möglichkeit c) würde bedeuten, dass Vorgesetzte diese Vorgänge aktiv gedeckt haben, also die strafrechtliche Verfolgung versucht haben zu verhindern und sich damit nach Wehrstrafgesetz durch Unterdrückung einer Straftat ebenfalls strafbar gemacht haben.
Und eine strafbare Handlung löst man nicht durch die Versetzung eines Oberst, zwei Stabsofflizieren und zwei Unteroffizieren sondern durch die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens zur Ermittlung des Sachverhaltes und ggf. der Einleitung eines Strafverfahrens beim Vorliegen eines Abgabegrundes nach Abgrenzungserlass.
Hatte Heute und Gestern Musterung, noch nie in meinem Leben wurde ich derart charakterlich durchleuchtet. Habe gerade extra noch eine E-Mail geschrieben, da mir bei einer sehr wichtigen Frage ein biografisches Ereignis „in the heat of the battle“ einfach entfallen war. Hab halt schon viel erlebt.
Wo ist die Reue, wo die ritterliche Erziehung, wo die Dankbarkeit für das Vertrauen der Gesellschaft? Was ist da Schief gelaufen?
@Georg: Das wird der Auslöser für die erzieherischen Maßnahmen sein. Unreflektierte Sexualität und Gewaltfantasien!
Tja, im Treibhausklima geschlossener Gesellschaften, was auch auf das Militär zutrifft, gedeihen auch so manche übelriechende Pflanzen.
Man kennt solches auch aus den Armeen anderer Länder… USA, Israel bis zur „Dedowschtschina“ in der Russischen Armee.
Eigentlich müssten da die Vorgesetzten und Offiziere durch Autorität und Vorbild solches unmittelbar unterbinden.
@B. Da haben Sie leider so recht. Herr Gebauer von SPON fühlt sich berufen regelmäßig über die Bundeswehr zu berichten, aber viele seiner Artikel sind selbst für Laien der Verteidigungs- und Sicherheitsthemen durchsetzt von Fehlern. Mir erschließt sich auch nicht aus seiner Ausbildung, Erfahrung oder sonstigen Qualifikationen, weshalb er diese Bereiche regelmäßig journalistisch abdeckt.
Erinnere mich immer gerne an den einen SPON-Artikel über angebliche Lücken der Luftrettung in Deutschland, der eigentlich in Gänze falsch ist, aber selbst nach dutzenden richtigstellenden Kommentaren weiterhin online ist. Es fehlt da beim Autor leider jegliches einschlägiges Wissen.
Ich würde mir eine korrekte Berichterstattung wünsche, aus der dann der interessierte Leser seine Schlüsse ziehen und Meinung bilden kann.
-T- | 27. Januar 2017 – 21:18
„Mich würde mal interessieren, ob auch versucht wurde den normale Dienstweg zu gehen.“
Na scheinbar haben Sie ihn nicht genommen!
Im Übrigen wurde meinem Cousin 1984 in der Begleitbatterie des dortigen ArtRgt 10, im Rahmen einer „Ausscheiderfeier von ca 35 Wehrpflichtigen“ eine leere „Fürstenberg“-Flasche über den Kopf gezogen. Dies endete in einer „handfesten“ Klopperei (wobei auch etwas Blut floß…),diese wurde wiederum von besonnenen oder Lebensmüden Unteroffizieren beendet ! Der BattChef war der erste der weg lief… Tatsache!
Sarkasmus aus!
Ich war vielleicht nicht dabei, habe es vielleicht nur gehört oder vielleicht wirklich erlebt, und gemeldet habe ich auch nichts…..weil es evtl. öfter so war?
….aber ich könnte Spekulationen aufstellen…..mach ich aber nicht!
Nochmals: Erkennen, Ansprechen, Abstellen oder Melden!
Ganz einfach…oder Klappe halten und durch!
Schönes Wochenende!
Pirat77 | 27. Januar 2017 – 22:20
Applaus für den Beitrag „Strahlkraft“… und natürlich auch (vtml.) den Neid anderer….!
@Georg: Na ja, wenn Frau Leutnant sich erst an den Wehrbeauftragten statt an den zuständigen Vorgesetzten gewandt haben sollte, ist der Zeitablauf nicht so abwegig.
Der Wehrbeauftragte schreibt die zuständige die zuständige Dienststelle, vermutlich das Ausbildungszentrum an und bittet um Stellungnahme. Dort wird versucht die betroffenen Soldaten zu ermitteln. Diese werden vernommen. Danach ergibt sich ein Lagebild. Wenn man die Weihnachtszeit, möglicherweise urlaubsbedingte Abwesenheiten und falls Lehrgangsteilnehmer betroffen sind, Versetzungen/Rückkommandierungen berücksichtigt, scheinen die Ermittlungen nicht übermäßig verzögert worden zu sein. Eine Abgabe an die Staatsanwaltschaft erfolgt in der Regel erst dann, wenn die Ermittlungen den Verdacht einer Straftat ergeben haben haben. Sie erfolgt nicht bloß auf eine Eingabe hin.
Weil das so ist, hätte der ganze Vorgang beschleunigt werden können, wenn Frau Leutnant direkt dem zuständigen Vorgesetzten gemeldet hätte. Mir erschließt sich aus den Pressemeldungen nicht, warum dies nicht geschehen ist. Aber eine Verzögerung kann ich in dem bisher bekannten Sachverhalt auch nicht erkennen.