Von der Leyen erwartet bald Vertrag über neue (alte) Bundeswehr-Kampfpanzer
Vor mehr als eineinhalb Jahren, im April 2015, hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen angekündigt, dass die Panzertruppe der Bundeswehr nach Jahren des Abbaus wieder aufgestockt wird: Die Bundeswehr solle künftig 320 Kampfpanzer in ihren Einheiten haben und nicht, wie bisher geplant, nur 225. Dafür sollen 100 eingelagerte Leopard2-Kampfpanzer älterer Bauart von der Industrie zurückgekauft und modernisiert werden.
Der ganze Prozess zog sich bislang etwas hin; am (heutigen) Mittwoch kündigte die Ministerin in der Haushaltsdebatte des Bundestages an, dass der Vertrag aus Sicht ihres Ressorts nun abgeschlossen werden könne: Das Verteidigungsministerium hat jetzt seine Hausaufgaben gemacht, wir sind bereitm den Vertrag zu schließen. Jetzt müsse die Industrie sich bewegen und zum Vertragsabschluss kommen.
Das wird die Industrie mit bittersüßer Mine hören – aus deren Sicht, so heißt es, sei die Modernisierung der alten Gefechtsfahrzeuge auf den neuesten Stand Leopard2A7V längst machbar, es fehle nur der Vertragsabschluss. Interessant ist es deshalb, weil es bei diesem Vorhaben nicht um eine Neuentwicklung geht, sondern die Nachrüstung bereits vorhandenen älteren Geräts – auf einen Stand, den die Unternehmen quasi im Regal liegen haben.
Was auch immer da für die verstrichene Zeit die Ursache gewesen sein mag: Jetzt wird die interessante Frage, ob es noch vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr zu einem Vertrag und zu einer Billigung durch das Parlament kommt.
(Archivbild März 2015: Kampfpanzer Leopard 2 A7 beim Panzerbataillon 203 in Augustdorf – Bundeswehr/Marco Dorow)
Frage eines Laien: wie und wo lagert man denn 100 Panzer ein?
Kühl und trocken.
Was mich interessiert, vielleicht kann hier jemand helfen:
Die Verkäufe an die Industrie, wurden die dem Einzelplan 14 „gutgeschrieben“ oder gingen die in den allgemeinen Einnahmentopf des Bundes?
Wie hoch waren die Erlöse pro Kampfpanzer?
Was geschieht mit dem einzelnen Kampfpanzer nach dem Verkauf bzgl. der Überwachung nach KSZE? Meldet das die Industrie dann weiter?
Werferfehler
Micha | 23. November 2016 – 16:36
KMW unterhält mehrere firmeneigene bzw. angemietete Lagerhallen als Großgerätedepots.
Hans Schommer
@Micha
Interessante Frage, ich hab mir das mal damals beim RakArtBtl 42 angeschaut, die hatten Raketenwerfer in Langzeitlagerung: Die Werfer waren in klimatisierten Zelthüllen untergebracht. Wie das die Industrie macht weiß ich leider auch nicht.
@TW: Für Ihren Kommentar würde ich meinen Hut ziehen wenn ich einen hätte, also Chapeau!
Hi Hi,,,,eine Neuentwicklung ist das nicht, aber die IIndustrie hat natürlich eine Anpassentwicklung quasi vorfinanziert und diese Finanzierung möchten die natürlich nun anteilig im Umrüstvertrag beim „Referenzkunden“ unterbringen.
Werferfehler | 23. November 2016 – 16:41:
“ … Was geschieht mit dem einzelnen Kampfpanzer nach dem Verkauf bzgl. der Überwachung nach KSZE? Meldet das die Industrie dann weiter?“
Jeden nicht demilitarisierten Kampfpanzer, der sich nicht nur zeitlich begrenzt auf dem Gebiet der BR Deutschland befindet, haben wir auf dem Kerbholz. Auch Museumsfahrzeuge. M.W. meldet die Industrie nur erfolgte Demilitarisierung und erfolgte weil zuvor genehmigte Ausfuhr.
Hans Schommer
Unter Schleppdächern feucht und auf natürliche Weise klimatisiert wenn es schnell gehen muss. Da ist Rost dann garantiert.
Ansonsten ohne Betriebsstoffe, dafür an allen entsprechenden Stellen großzügig abgeschmiert und konserviert in großen Lagerhallen. Dann rostet nichts und man kann binnen einem Tag sämtliche Mechanik wieder gangbar machen.
Elektronik ausgebaut und sicher verstaut wenn es länger dauern sollte. Die SPz Marder welche zu hunderten in Thüringen (?) unter freiem Himmel gelagert sind auf den bekannten Bildern, gehen nicht nur in den Schrott sondern sind durch diese Lagerungsart auch Schrott, sollte die Frage in diese Richtung gehen. Der Aufwand solche Fahrzeuge zu reaktivieren wäre immens.
@all: Sorry für’s O.T., ich versteh zwar fast null von Panzern,aber das ist die schönste BO105-Story, die je nach “Pakistian-Adventures des TDM und SB‘ geschrieben wurde. UvdL ist wirklich top.
Die zusätzlichen KPz werden aufgrund der Aufstellung 414 und hinsichtlich anstehender Aufträge dringend gebraucht – insofern wäre es wünschenswert, wenn beide Seiten (BMVg und Industrie) den Allerwertesten endlich an die Wand bekommen. Denn auch beim A7V, oder wie auch immer die nächste Aufbaustufe heißen soll, ist noch lange nicht alles Gold was glänzt, was zusätzlichen Zeitbedarf erfordern wird.
PS:
Hinsichtlich der Einlagerung scheinen sich hier manche Mythen hartnäckig zu halten; nur zum Verständnis: Es ist nicht wichtig, wie der Panzer von außen ausschaut – viel wichtiger ist das Innenleben.
@Vtg-Amtmann
BO105??
Im Jahre 1994 habe ich bereits Leopard ll A4 in die Langzeitlagerung verfrachtet. Diese sollten dort jeweils für 10 Jahre drin bleiben und anschließend gegen Panzer aus der Truppe ausgetauscht werden. Problematisch waren lediglich die Hydraulikschläuche.
@werferfehler
Gruß von einem Hemauer!
Das Progamm A7V ist je nach lesart in der ESUT ja recht umfanfreich. Selbst KPz A6/A6M sowie Berge und Pionierpanzer sollen angegangen werden.
Wie auch immer die Panzertruppe scheint zu wissen was sie möchte.
Das Progamm A7V ist je nach lesart in der ESUT ja recht umfangreich. Selbst KPz A6/A6M sowie Berge- und Pionierpanzer sollen angegangen werden.
Wie auch immer, die Panzertruppe scheint zu wissen was sie möchte.
Christoph Bauermeister | 23. November 2016 – 18:31
Truppenversuche 1989 / 1990 nannte man da noch „Kaderung und rascher Aufwuchs“ !
Ort/Verband: Stetten a.k.m (10.PD) vmtl. In Teilen die PzBtl 291/293/294
Hurra! Bald haben wir mehr KpfPz als Singapur…..die haben ca 200 KpfPz Leopard und satte 5,5 Millionen Einwohner als Inselstaat……
@All
Na, dann bin ich mal gespannt wann das Vorhaben durch den Haushaltsausschuß geht. Ich hatte vor einigen Wochen schon mal angemerkt das alleine in diesem Jahr noch bis zu 10 neue Beschaffungsvorhaben > 25 Mio € durch die Ausschüsse gehen sollen. Bisher ist davon so gut wie gar nichts verabschiedet geschweige denn in entsprechenden Ausschüssen terminiert (Ausnahme Leguan).
Mal sehen was dieses und nächstes Jahr wirklich angestoessen wird.
Der Fall zeigt doch, daß VDL den Rüstungsbereich nicht im Griff hat. Da der Leo II A7V doch nichs anderes ist, als die Version, welche an Katar geht, und schon zur Hälfte an diese ausgeliefert ist, versteht doch niemand, warum ein solcher läppischer Vertragsabschluß 1 1/2 Jahre dauern soll.
Die Risiken des Projekts sind gering, ein eingeführtes Waffensystem und die Nachrüstungen seit Jahren angeboten werden,es kann nur ein gefeilsche über den Preis geben für die Umrüstung. Einen solchen Vertrag hätte man in einem Monat ausfeilschen und aushandeln können, wenn VDL gewollt hätte.
Hier hat man doch wohl eher vergessen, nach der großen Panzerankündigung, überhaupt Angebote an die Industrie zu schicken oder diese zu Verhandlungen einzuladen.
@Closius | 23. November 2016 – 19:57
Ich kenne nicht die Gründe für die Dauer der Vertragsverhandlungen in dieser konkreten Sache.
Aber die Vorstellung man könne sowas „in einem Monat ausfeilschen“ zeugt doch – mit Verlaub – von wenig Sackkenntnis über das Aushandeln komplexer Verträge.
Auch wenn es sich um ein eingeführtes System und eine grundsätzlich bereits vorhandene Umrüstung handelt, können die Problem im Detail liegen. In der Sache
– da hat Voodoo | 23. November 2016 – 17:44 – Recht, aber auch in der Preis- und Vertragsgestaltung.
Kann mir ein Sachkundiger nochmal aufzählen über welche Verbesserung und Änderung die Version A7V verfügt. Ist diese Version identisch mit den bereits ausgelieferten A7. Und wieso upgradet man die 100 Leos nicht gleich auf die sowieso noch kommende Version A8?
@Closius,
ich denke der A7V ist genau das, was die deutsche Panzertruppe braucht. Und viel was die Industrie zur Exportreife gebracht hat, muss noch lange nicht gleich unseren Ansprüchen sein. Unabhängig davon: der Finanzrahmen ist stets knapp.
Wenn Qatar sich ein paar Ferraris in die Garage stellt, ist das etwas ganz anderes. Deren Verständnis vom Waffensystem Kampfpanzer geht wohl nicht sonderlich über das hinaus was man in Saudi Arabien beobachten kann. Wozu auch AUF EINER HALBINSEL ?
Hauptsache haben und wenn man dann für ein paar Euros mehr noch 20 Mann in Munster ausbilden kann, umso besser.
Patrick Horstmann | 23. November 2016 – 20:18:
“ … Aber die Vorstellung man könne sowas „in einem Monat ausfeilschen“ zeugt doch – mit Verlaub – von wenig Sackkenntnis über das Aushandeln komplexer Verträge. …“
Was denn – das ist doch fast genau so schon mal durchgezogen worden. Wo soll denn da das Problem liegen? Die Industrie sitzt halt jetzt am längeren Hebel. Das war doch absehbar.
Hans Schommer
1. Die Leo`s sind schon ein paar mal kampfwertgesteigert worden. Ähnliche Verträge gibt es also schon. Nur daß damals alle Panzer noch der BW gehört haben.
2. Komplexe Verträge machen nichts besser als möglichst einfach gehaltene Verträge. Denn es gelingt nie, jeden denkbaren Fall vorher zu regeln. Umso umfangreicher die Verträge sind, umso mehr diese ins Detail gehen, umso wahrscheinlicher ist es, daß sich widersprechende Klauseln im Vertragswerk vorhanden sind und man sich dann trefflich, jahrelang vor Gerichten streiten kann, unter welche der vielen Klauseln der Rechtsstreit dann fällt.
@Closius | 23. November 2016 – 21:08
Und genau das gilt es zu verhindern. Dass sich Klauseln widersprechen, dass Sachverhalte nicht geregelt sind und wenn sie dann eintreten schauen alle blöd aus der Wäsche. Das können sie nicht durch „einfach gehaltene Verträge“ verhindern. Das geht noch nicht einmal, wenn sie einen Gebrauchtwagen beim Autohändler an der Ecke kaufen.
Und: Gerade eine mangelhafte Vertragsgestaltung war in der Vergangenheit einer der Gründe, warum das BMVg immer wieder bei Rüstungsprojekten hinten runter gefallen ist.
@Hans Schommer | 23. November 2016 – 20:59
Eben. KMW hat den Zugriff auf die Panzer und ist das einzige Unternehmen, das die Nachrüstung durchführen kann. In dem Konzept gibt es keine Alternative, wie z.B. beim Kauf eines neuen Systems. Und Verhandlungen mit einem Monopolisten zu führen, ohne zu allem gleich Ja und Amen zu sagen ist eben schwierig. Das liegt in der Natur der Sache. Natürlich kann ich dann im Sinne von @Closius einen „einfach gehaltenen Vertrag“ schließen. Bloß der wird dann von KMW diktiert. DAS geht dann in einem Monat. Wäre nur eine Katasprophe für das BMVg als Besteller.
Bei der ganzen Um und Aufrüsterei darf man nicht vergessen das auch die ASPT und AGPT Sim umgerüstet werden müssen. Dazu kommen noch die Sim AGDUS Sätze. Man(n) muss das ganze betrachten.
Es stimmt: der Vertrag liegt seitens BAIN vor, die Mittel sind auch vorhanden. Problem: Rheinmetall und KMW streiten sich über die Verteilung der Kohle :-(
… Bei A7V denke ich immer erstmal an ein nicht ganz erfolgreiches Panzerprodukt deutscher Produktion …
@Auchmal
Nicht nur sie fragen sich, ob die Bezeichnung A7V blanker Zufall ist!
@Auchmal
Exakt. https://de.m.wikipedia.org/wiki/A7V Entwicklung folgte als Reaktion auf ersten britischen „Tank-Einsatz“ am 15. September 1916 bei Flers.
13. November 1916 Entscheidung der OHL zum Bau eines Panzerkampfwagens. Erst Beginn 1918 „FOC“ der ersten „Sturmpanzerkraftwagen-Abteilung“ mit 20 Wagen.
Erster Einsatz am 21. März 1918 bei St. Quentien in der „Michael-Offensive“.
Nachbau von 1990 im Diorama „Deutsches Panzermuseum“ Munster zu besichtigen.
Unabhängig davon, dass es sich hier um eine Nach- bzw. Rückbeschaffung handelt…offensichtlich war es ja jahrzehntelang keine Problem, den Leo II dann jeweils in der modernisierten Version A“x+1″ nach zu beschaffen/Kampfwert zu steigern. Lieferant stand nie in Frage, Ausschreibung?
Jetzt hat man mal einen ähnlichen Plan mit der Korvette K130, und dann allenorts nur Bedenkenträger und Kassandrarufer…messen wir hier mit zweierlei Maß oder ist das einfach Verhinderungs-/Zermürbungstaktik der mehrheitlich nicht das marineblaue Tuch tragenden Fraktion?
@ Kap’tän
Ich glaube der Unterschied ist der, daß die K130 Sache von zwei Bundestagsabgeordneten „verkündet“ wurde … Das Ganz hat ein arges Geschmäckle nach spezifischer Wahlkreisbeglückung, jetzt mal abgesehen von der Tatsache, daß zwar viel und oft über die Dauer von Beschaffungen gemeckert wird. Aber angesichts des Schindluders, der vertragstechnisch in der Vergangenheit durch die Industrie mit der BW getrieben wurde (bedingt durch „Nicht mein Problem“ lessez-faire und Inkompetenz in der Beschaffungsbürokratie und der Politik) ist ein langer strenger Blick auf die einzelnen Klauseln durchaus sinnvoll.
Und obendrein: Die Marine – und die Leutz in Blau mögen mir vergeben – hat doch schon jetzt arge Personalknappheit. Wer soll denn die 5 Korvetten besetzen? Die Mainzelmännchen? ;)
@csThor
Noch nie was vom neusten Konzept der Marine gehört? Dem Nachfolger des höchst erfolgreichen Mehrbesatzungskonzepts?
Es gibt bald das Mehrschiff/bootkonzept, d.h. wir wechseln nicht mehr die Besatzungen aus sondern jede Besatzung bekommt zwei Einheiten so erhöht man die Standzeit und motiviert sind die Jungs und Mädels ja auch weil sie quasi 365 Tage AVZ etc. erhalten.
;-)
@Voodoo:
Richtig. Wie ist eigentlich Personal- und Material Stand 414?
Die Frage ist hier auch, wem gehören die ca. 100 Panzer genau. Gehören diese wirklich alle KMW oder gehören diese teilweise KMW und teilweise Rheinmetall. Im Internet ist auch zu lesen, daß auch Rheinmetall schon Leopard II zurückgekauft hat. Allerdings weiß ich nicht, ob Rheinmetall diese noch besitzt oder vielleicht an andere Staaten schon weiterverkauft hat.
Und es gäbe auch Alternativen zum A7V, mit dem MBT Revolution von Rheinmetall oder der Nachrüstungsvariante von IBD Deisenroth Engineering, aber nur wenn nicht die ganzen 100 Panzer KMW gehören. Wenn alle Panzer KMW gehören können diese natürlich den Preis diktieren.
Und es ist die Frage, ob es nicht viel schneller gehen würde, wenn die Bundeswehr keine alten Panzer aufrüsten lassen würde, sondern einfach neue Leopard II bestellt hätte als Kampfpanzer und die alten Panzer vor allem als Brückenlegepanzer, Bergungspanzer oder als Flugabwehrpanzer umrüsten lassen würde(die Finnen haben einen Flugabwehrpanzer auf dem Fahrgestell des Leo II).
Wenn die Abgeordneten nicht nur bei Marineschiffen, sondern überall neue Panzer oder Kampfflugzeuge fordern würden, die in ihren Wahlkreisen gebaut oder stationiert würden, dann wäre der Waffen- und Ausrüstungszustand der BW sicher viel besser als heute, Der Waffenmix wäre dann sicher nicht immer passen oder aufeinander abgestimmt, aber leider kann ich überhaupt kein Bewaffnungskonzept der BW erkennen im Moment, weder für die Bündnisverteidigung, noch für Auslandseinsätze. Für beide Verteidigungsaufgaben der BW fehlt es hinten und vorne an Material und Ausrüstung.
Und was die Verträge angeht, so nützt es doch nichts, daß unter VDL angeblich bessere Verträge geschlossen werden sollen, wenn tatsächlich noch gar kein einziger Vertrag abgeschlossen worden ist! Weder der Panzerdeal ist abgeschlossen, es gibt keinen Vertrag über MEADS, keinen Vertrag über C 130 Herkules, keinen Vertrag über MKS 180, keinen Vertrag über die Korvetten, keinen Vertrag über den CH 53 Nachfolger und beim Sea Lynx weiß die BW noch nicht einmal, welchen Hubschrauber sie als Ersatz haben will.
Die angeblich besseren Verträge führen jetzt dazu, daß sich die Rüstungsprojekte um Jahre verzögern, was die Kosten wieder in die Höhe treibt und den Materialnotstand der ‚BW weiter verschlimmert.
@ Kap´tän
Ihr Unmut ist nachvollziehbar, aber Sie vergleichen da Äpfel mit Birnen: Die Leoparden sind (eigentlich) verfügbar, nur gehören sie eben nicht mehr der Bw. Auch sieht es in den Btl anders aus, als bei der Marine – die Männer und Frauen der Besatzungen sind bereits da, sie haben nur nicht genügend Fahrzeuge.
@ ht_
Ich kann nur das berichten, was mir geflüstert wird – auch wenn die Schornsteine noch rauchen ;-) Demnach sieht es personaltechnisch ganz gut aus, nur die Aufstellung der NLD 4.Kp scheint sich zu verzögern, weil es nicht genügend KPz zur Ausbildung gibt.
Beim Material scheint sieht es hingegen katastrophal auszusehen, was aber nicht verwundert: Momentan karrt das Heer alle Nase lang und republikweit Panzer von A nach B nach C, um den Btl einen halbwegs geregelten Ausbildungsbetrieb zu ermöglichen. Solche Sachen wie ILÜ sind aber schlicht Killer, weil dann selbst Vorbereitung auf anstehende Aufträge oder Ausbildung hinten runterfällt. Die ständigen MatAbgaben sorgen auch dafür, dass man langsam aber sicher dünnhäutig wird, weil dass eigene Großgerät durch die Division(en) gesteuert wird, als BtlKdr, S3 bzw. Chef kann man zur Zeit scheinbar nur noch reagieren. Wenn das tatsächlich stimmt, frage ich mich, wie man bei 414 die Aufstellung abschließen möchte…
@Voodoo | 24. November 2016 – 9:52
Wenn bereits jetzt „dünnhäutigkeit“ vorliegt , dann möchte ich nicht wissen was passiert wen die erste „Scheibe“ vor dem Rohr auftaucht!
Wer hat das alles zugelassen?
Wer hat dabei weggeschaut?
Wann werden solche „Wegschauer“ dafür zur Rechenschaft gezogen?
…und es geht bei Kleinigkeiten los….NVG´s etc……
Mir stellt sich die Frage wie lange und wie stark der Zug in den rauchenden Schornsteinen noch anhält!
@ Kap’tän | 23. November 2016 – 23:59
Der Unterschied in der Behandlung erklaert sich aus meiner Sicht darin, dass der Leo offenbar genau das ist was die Truppe braucht und will waehrend die K130 trotz ihrer fehlenden Fahigkeitten gegenueber den Anforderungen als quasi ‚Ersatzfregatte‘ propagiert wird.
Erinnert sehr an die desolate Lage der Alliierten 1941 waehrend der Schlacht im Atlantik wo kleinste Fahrzeuge aus Not und moralischen Gruenden (den Handelsschiffen Schutz vorgaukelnd) in Dienst genommen wurden. – Nur unsere Lage ist nicht militaerisch oder finanziell desolat sondern politisch.
@ Closius:
Gerüchten zufolge würden Neubauten noch später zulaufen können als die – durch wen auch immer – modernisierten A4. Und ja, die Finnen haben den Marksman. Vorher auf T55-Fahrgestell, jetzt auf Leopard 2. Dem Vernehmen nach ist dieser Aparillo dem Gepard aber nicht ebenbürtig. Aber gut – immerhin haben die Finnen noch so etwas.
@ Voodoo:
Dieses Rumgewusel gibt es doch schon seit Jahren – nicht nur in der PzTr. Als Chef brauchte ich mir keine Gedanken zu machen, was ich mit „meiner“ Einheit mache, weil wir ohnehin nahezu komplett fremdgesteuert waren. Und wenn man etwas eigenes geplant hatte, war es wieder hinfällig, weil irgendwem irgendwo irgendwas spontan eingefallen war. Oder wir hatten schlichtweg keine „Bagger“ auf’m Hof. Insofern wundert mich die Lageschilderung ein wenig, weil ich seinerzeit dachte, das sei eben das Los eines aufzulösenden Verbandes und anderswo wäre es nicht „so schlimm“.
Dünnhäutige Panzerfaher………das isz ja sooooo Sünne, echt Sünne ;-)
@Kap’tän
Die Marine hat kein Personal, also braucht sie auch keine Schiffe. Wozu brauchen wir überhaupt eine Marine, den Fehmarnbelt können wir auch mit Minen sperren, die von Panzern bewacht werden. Dazu braucht es allenfalls 10 Leo 2A47/11M(arine), deren Ketten durch Schaufelschwimmgürtel ersetzt werden.
@ klabautermann | 24. November 2016 – 10:54
So fueh am Tage schon den drittern Eiergrog?
@ klabautermann | 24. November 2016 – 10:54
Nachtrag: Excellenz scheint entgangen zu sein dass wir jetzt die Bornholm-Gasse zu sperren haben, seit Ruegen wieder ‚deutsch‘ ist…
@Closius
Man ist ja noch nicht einmal willens kleinere Verträge abzuschließen ! MoGeFa, neue Mörser, 2. Los Upgrade Fuchs, alles Projekte in der Pipeline, aber nichts passiert ! Wie schon das ganze Jahr über! Alles nur Wunschdenken, keine konkreten Taten.
@MikeMolto
Minen? Welche Minen wollen Sie denn da nehmen? „Fassminen“ aka Ankertau sind natürlich schnell zusammengefriemelt, aber in DEU brauchts es dafür bestimmt auch Studie, Ausschreibung….
Und wenn es nur ums ML geht, das kann man mit jedem Bomber auch, Räumfähigkeit halte ich für wichtiger aber alles OT, sorry Herr Wiegold dafür, bin auch schon wieder weg.
@All
Ich verstehe immernoch nicht warum sosehr auf den Kampfpanzern als Leuchtturmprojekt
rumgekaut wird. Die BW wird als Verteidigungsarmee dargestellt. Da sind meiner Privatmeinung nach eine gut aufgstellte hochmobile Panzerabwehr mit Werfern im 4 stelligen und Abwehrraketen im 6 stelligen Bereich sinnvoller. Wenn man sich die Konflikte
in Syrien, irak, Jemen und Ostukraine anschaut sind großangelegte Panzerschlachten in der Heide doch eher unwarscheinlich und in der Stadt sind die nahezu nutzlos. Also dann lieber Boxer in Vollaustattung, alle noch vorhandenen Füchse auf A8, FLW 200 flächendeckend und IDZ-ES für ALLE Infanteriekräfte.
Aber wie gesagt „Privatmeinung“
@ Les Grossmann | 24. November 2016 – 11:15
Sorry, Sir. Ich hatte Tovarish Klabautermann nur auf dei geaenderte Geografie/Terrail/Seegebiet merkwuerdig gemacht. Die Minenidee stammte von ihm.
@ klabautermann
Hochwürden belieben zu scherzen, wir sind gaaaaaar nicht dünnhäutig! Eigentlich nur, wenn wir ständig unsere Fußmatte, die Musikanlage und die Namensplakette am Turm abnehmen müssen, weil das große Eisenauto an einen Fremden verliehen wird… ;-)
Im Ernst, ich habe großen Respekt vor der Marine und wenn die Korvetten „euch“ tatsächlich helfen, denn man Hacketau (et geit for´t Vaterland!)
@Voodoo
Schon klar, aber „dünnhäutig“ im Kontext mit Panzer war einfach zu verlockend ;-)
On a different note: sowohl der Korvettenvertrag als auch nun der Panzervertrag sind imho sehr interessante Testfälle für Rekonstitutionsfähigkeit im Zeitalter des Commercial Approach. Disruptive Innovationen in Zusammenarbeit mit der Industrie hatten die SK nun genug, jetzt wollen wir mal die Ernte einfahren und die querschnittliche Einsatzbereitschaft möglichst ökonomisch erhöhen.
@ klabautermann
Ok, jetzt hab ich den auch geschnallt… :-)
Btt:
Die querschnittliche Einsatzbereitschaft ist am Ende des Tages doch das, was einzig und allein zählt. Wenn ich nur drei, vier Top-notch-cutting-edge-Hochleistungs-Fahrzeuge egal in welcher Dimension habe, mein Gegner stattdessen aber dreißig, vierzig Systeme der vorigen Generation, die wahrscheinlich nur geringfügig schlechter sind, werde ich zu 99% eine frustrierende Zeit haben. Es wäre gut, wenn wir uns mal wieder an diese Binse erinnern und nicht immer Leuchtturm-Technologieträger anstreben würden.
@klabautermann/10:54:
Wenn der Leo 2A47/11M denn endlich käme… aber da sind noch nicht einmal die Verträge in Sicht.
Wir sind da völlig im Hintertreffen gegenüber den Russen, die seit Jahren massiv in maritim einsetzbare Panzer investieren. Hier ein kurzes Video: https://youtu.be/8_9UmzIkXEE?t=1m21s
Die Lösung liegt eigentlich auf der Hand: Übergangsweise einfachere Modelle beschaffen, die marktverfügbar und gut bezahlbar sind. Nur ist das zum einen industriepolitisch nicht gewollt und zum anderen steht man sich auf Bundeswehrseite -wie so oft- mit dem Wunsch nach Goldrandlösungen selbst im Weg.
Das beabsichtigte Ziel der verantwortlichen Politiker im HH- und Vtg-Ausschuss ist nicht eine optimale Einsatzbereitschaft der Bw, sondern eine optimale Wertschöpfung mit den Geldern des EP 14. Deswegen wird auch immer eher eine Neuentwicklung bezahlt, die dann hoffentlich industriepolitisch auch eine Rendite für zivile Projekte liefert, als einfach stumpf mit einer vorhandenen und bewährten Technologie robuste und praxistaugliche Rüstungsgüter zu produzieren.