DroneWatch – der Sammler, November 2016/I
Wie das Bällebad eröffne ich auch den neuen November-DroneWatch-Sammler für alle unbemannten Systeme schon am letzten Oktobertag, weil der vorangegangene bereits geschlossen ist.
Es gibt auch eine aktuelle Meldung: Die Heron-Drohnen in Mali, ebenso wie die baugleichen UAV im Afghanistan-Einsatz geleast und von einer Airbus-Tochter betrieben, haben nach Bundeswehrangaben ihren ersten Testflug in dem westafrikanischen Land absolviert:
Am 29. Oktober wurde nun durch das deutsche Einsatzkontingent MINUSMA der erste Testflug der Aufklärungsdrohne erfolgreich durchgeführt.
Der Flug startete vom Flugplatz Gao, diente einer ersten technischen Überprüfung und dauerte eine Stunde und 35 Minuten. Im November wird ein nächster Schritt zur Operationsfähigkeit (Initial Operational Capability) angestrebt. Dazu bedarf es jedoch weiterer administrativer Schritte seitens der Vereinten Nationen und der malischen Behörden.Durch das System Heron 1 wird die luftgestützte Aufklärung der deutschen Kräfte substanziell erweitert. Bisher konnte mit der bereits im Einsatz befindlichen Aufklärungsdrohne Luna in einer Tiefe von bis zu 80 Kilometern aufgeklärt werden. Mit der Heron 1 wird dieser Bereich auf bis zu 800 Kilometer ausgedehnt. Dies verbessert nicht nur die Auftragserfüllung, sondern dient auch dem Schutz der Soldaten.
Die Aufklärungsergebnisse der Heron 1 werden grundsätzlich an die Auswertezentrale der Operation MINUSMA weitergegeben. Sollten die Aufklärungsergebnisse eine unmittelbare Gefährdung für eigene Kräfte oder Partner ergeben, werden diese Erkenntnisse sofort allen beteiligten Nationen zur Verfügung gestellt.
Läuft jetzt eigentlich die Bildauswertung über das AG 51 in Deu?
Und zum Thema Schutz: ’ne Rakete dabei, wäre natürlich besser ;-)
@FK70:
Aufgrund des Fehls an Luftbildauswertern (http://augengeradeaus.net/2016/05/geplanter-drohnen-einsatz-in-mali-luftbildauswertung-in-der-heimat/) wird man wohl zunächst keine andere Wahl haben.
Trotzdem sehe ich die schnelle Bereitstellung der Fähigkeit als ein positives Signal.
Man kann sich immer noch mehr vorstellen.
Aber diese schnelle Reaktion sollte erstmal als positives Beispiel gewürdigt werden.
Wobei nach meinem Eindruck erheblicher politischer Druck der Leitung notwendig war, da ja zunächst der Tenor war:
Wir haben nicht genug Heron 1.
Aber auch das sehe ich positiv, da es zeigt, dass politische Impulse auch im Sinne der Truppe geschehen können.
Der Parallelbetrieb AFG und MLI wird die Bundeswehr vor Herausforderungen stellen.
Personal, Personal, Personal.
Ich schliesse mich @Memorias Lob an.
Mal eine Frage aus reinem Interesse. Weiss zufaellig jemand hier warum die neuesten Kompaktdrohnen wie zum Beispiel die DJI Mavic Pro (mit offener Plattform) noch keinen Einzug in den Sicherheitsbereich gefunden hat?
Im Vergleich zu allen bisherigen Drohnen wuerden solche Loesungen weitaus weniger Platz wegnehmen und gleichzeitig sehr gute Bildqualitaet liefer..
mfG
Zitat: „Bisher konnte mit der bereits im Einsatz befindlichen Aufklärungsdrohne Luna in einer Tiefe von bis zu 80 Kilometern aufgeklärt werden.“
Ich habe in Erinnerung, dass die Reichweite LUNA bei 40 KM liegt, vorausgesetzt zwischen Bodenkontrollstation (BKS) und Fluggerät besteht „Line of Sight“. Eine Verdoppelung der Reichweite würde bedeuten, dass zwischen Bodenstation und „Aufklärungsfluggerät“ eine zweite LUNA als Zwischenstation eingesetzt wird. Ist das wirklich so? Damit hätte ich dann nämlich pro Aufklärungsflug zwei Systeme (2 x BKS, 2 x Start- Landetrupp, 2 x LUNA) im Einsatz.
Werferfehler
Das steht zwar auch im aktuellen Mali-Thread, aber nun auch hier, fürs spätere bessere Wiederfinden:
Im MINUSMA-Einsatz in Mali hat eine Heron-Drohne der Luftwaffe ihren ersten operationellen Flug hinter sich gebracht, berichtet die Bundeswehr:
Unklar bleibt allerdings, ob dieser operationelle Flug auch schon eine erste Einsatzfähigkeit bedeutet – dafür, so hatte die Bundeswehr erst am Montag mitgeteilt, seien doch noch einige administrative Schritte nötig. Und ich warte ja noch auf die Aussage zur Auswertung der Heron-Aufnahmen: Zehn Soldaten gehören den Angaben zufolge der Heron-Staffel an; das dürfte wohl kaum Auswerter einschließen. Im Mai hatte der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 in Jagel, Michael Krah, die Auswertung der Luftbilder in der Heimat angekündigt.
Da die Luftwaffe nun schon alle nicht-Transportgeschwader einheiztlich in Taktisches Luftwaffengeschwader umbenannt hat, und diese auch alle RECCE machen, wäre es da nicht sinnvoll auch in Büchel Personal und Material für die Luftbildauswertung bereit zu stellen? Gerade dieses wird ja die nächsten Jahre absehbar benötigt…
@Hans
Nicht alle Taktischen Luftwaffengeschwader machen RECCE!
Da das Bällebad wohl der Winterzeit zum Opfer gefallen ist:
China hat auf der Flugshow in Zhuhai öffentlichkeitswirksam Y-20, J-20 und die Drohne CH-5 präsentiert.
[Hm, das aktuelle Bällebad ist hier. Und bei solchen Themen ist auch ein – internationaler – Link gerne gesehen. T.W.]
Das aktuelle Bällebad war bei mir nicht da.
Und seit dem 31.10.2016 hatte ich die Info eigentlich aufgrund internationaler und auch deutschsprachiger Meldungen als bekannt aufgefasst.
@Schorsch
Sie haben Recht, da war ich zu pauschal. Meinte aber die beiden Tornado Geschwader 33/Büchel und 51/Jagel welche mWn beide Maschinen und Piloten für Incirlik stellen. Daher weiterhin die Frage, warum man in Büchel keine Auswerteeinheit aufstellt?
Und nicht nur hier, das gilt für alle Fähigkeiten die an einem einzigen Standort gebündelt werden: Das ist so gut wie IMMER unattraktiv, da die (bundesweiten) Bewerber möglicherweise sehr weite Anreisen haben und die Standorte hierbei oftmals nicht wirklich attraktiv sind, gerade für Spezialisten / Akademiker.
Das TLG 33 in Büchel ist und deren Maschinen sind dafür nicht gedacht. Es werden lediglich einige Piloten für RECEE zusätzlich ausgebildet um das zu stellende Einsatzpersonal aufzuteilen und somit die Einsatzbelastung zu reduzieren.
@Memoria
Die Heron 1 war nicht dass Problem, sondern das Personal. Somit stellt sich die Frage ob der politische Impuls das ganze bis zum 1.11., vor der dafür notwendigen Aufstockung des Personals, übers Knie zu brechen, wirklich im Sinne der Truppe war.
Einen Auftrag anzunehmen, für den sich zwei Zivile Firmen (bei einer davon leasen wir den Heron) beworben haben und somit ein Geschwader in drei parallele Einsätze zu schicken halte ich für fragwürdig.
@Werferfehler: Auch wenn es etwas spät erfolgt, so sollte hier doch noch die Richtigstellung erfolgen. Das System LUNA gibt es aktuell in zwei Ausfertigungen. LUNA MTH mit einer Reichweite von 50 Km sowie das in Mali genutzte System LUNA MechBrig mit einer Reichweite von 80 Km. Die 40 Km stammen noch aus der Zeit LUNA X-2000 und sind seit ca. 13 Jahren obsolet.
@S.G.:
„Einen Auftrag anzunehmen, für den sich zwei Zivile Firmen (bei einer davon leasen wir den Heron) beworben haben“
Haben sich die Firmen für den Einsatz in Mali beworben?
@Memoria
Laut einer internen Quelle, ist das korrekt.