Bundeswehr im Netz: Da gibt’s ne App für
Die Bundeswehr hat jetzt auch eine App für den geneigten Smartphone-Leser. Das kündigten die Streitkräfte am (heutigen) Montag, wenn auch etwas versteckt (auf der Startseite steht’s nicht) auf ihrer Webseite an.
Ich hab‘ die App natürlich sofort installiert, allerdings stellen sich mir da ein paar Fragen.
Zum einen wundere ich mich ein wenig, dass die Bundeswehr von den App-Nutzern nicht nur Zugriff auf die Identität verlangt (siehe Screenshot oben), sondern auch In-App-Käufe ankündigt. Ein neues Erlösmodell für den Verteidigungshaushalt? Und was will die App mit dem Zugriff auf die auf meinem Smartphone gespeicherten Dateien wie Bilder, Videos oder Audioelemente?
Eine zusätzliche Übersicht der Berechtigungen, wie sie z.B. die Download-Seite bei Amazon auflistet:
Entwickelt von: Bundesministerium der VerteidigungAnwendungsberechtigungen:
- Auf die Liste der Konten im Konten-Service zugreifen
- Netzwerk-Sockets öffnen
- authtokens vom Konto-Manager anfordern
- Auf Informationen über Netzwerke zugreifen
- PowerManager WakeLocks, um zu verhindern, dass der Prozessor in den Ruhezustand übergeht oder der Bildschirm dunkel wird
- Von externem Speicher lesen
- Verständigt werden, dass das Betriebssystem den Bootvorgang abgeschlossen hat
- Zu externem Speicher schreiben
- Ermöglicht einer App, Nachrichten über Google Cloud Messaging zu erhalten
Die App selber ist dann… nicht ganz so sinnvoll. Denn dem Nutzer wird ein Überblick über einige aktuelle Geschichten angezeigt – aber um die zu lesen, muss dann doch der Browser geöffnet werden, und die App leitet auf die Webseite um.
Ganz nett dagegen: Die Print-Produkte wie aktuell und vor allem das Magazin Y. können direkt in der App angesehen werden. Leider nur als pdf-Datei der Printausgabe, und nicht für mobile Betrachtung mit dem Smartphone optimiert. Da muss man ganz schön scrollen, um eine Seite lesen zu können.
Unterm Strich: Ich glaube, da ist noch Luft nach oben. Aber vielleicht gibt’s das ja gegen kleines Geld – das würde dann auch die In-App-Käufe erklären…
Zum Herunterladen: Die App für Apple iOS, Google Android und Amazon (ebenfalls die Android-Version)
Die Bundeswehr und neue Medien – wenn das nicht mal wieder unfreiwillig komisch wird.
Denke mal dass die In-App-Käufe sich auf das Y-Magazin beziehen. Die erste Ausgabe ist noch kostenlos, die weiteren werden kosten. Die RedBw wird auf diese Einnahmen nicht verzichten, zumal immer noch der Plan in den Köpfen herumschwirrt, Y-Magazin der Bundeswehr wieder in die Kioske zu bringen.
Man vergebe mir die dusselige Frage (bin stolzer Nicht-Besitzer eines Smartphones): Ist das normal, dass Apps derart ausufernde Berechtigungen fordern, die mit dem vorgeblichen Zweck der App wenig bis nichts zu tun haben (ich unterstelle, die App soll der Verbreitung tagesaktueller Infos ueber die Bw dienen)? Oder ist das nur bei der Bw so?
@roland_09: Ja, es gibt viele Apps die reichlich Berechtigungen haben wollen. Hat oft mit schlampiger Programmierung zu tun, daß die das alles pauschal haben wollen obwohl nicht für die Funktion gebraucht. Oder manchmal auch schlicht Schnüffelei oder Datendiebstahl oder schlimmeres. Gibt aber auch Apps die bescheidener sind. Augen auf!
Bundeswehr-App…so ein Schwachsinn…völlig überflüssig…und wie o.g. nicht ganz so sinnvoll.
Die Bundeswehr feiert immerhin ihren 60. Geburtstag…wann, wenn nicht im Jubiläumsjahr, wäre endlich Zeit für einen mutigeren öffentlichkeitswirksamen und selbstbewussterer Auftritt der einzelnenTeilstreitkraft der Bundeswehr u.a. bei Facebook usw. ? Die Bundeswehr sollte sich mal ein Beispiel an andere Nationen nehmen, wie Social Media geht !!!
Sicherlich Luft nach oben.
Ich finde es aber nicht schlecht, wenn der Bund da Kompetenz aufbaut. Zielgruppe scheint ja der Soldat zu sein. Wie weit ist die Bundeswehr eigentlich vom papierarmen Buero weg? Bei mir damals (2001) war ein Computer noch was „fremdes“ in der Amtsstube
Es wäre auch schön, die Suche der Intranetseite auf die Höhe der Zeit zu bringen. Die zeigt nämlich auch nur irrelevantes und nicht das was man sucht. Auch die digitale Akte lässt auf sich warten. Aber bis 2020 ist ja noch Zeit.
Wenn jemand Programme (Apps) verteilt, die mehr Berechtigungen anfordern als für die Funktionen der App wirklich notwendig sind, dann beweist das die Ansammlung von Inkompetenz statt den Aufbau von Kompetenz.
Oder den Versuch, das IT-Verhalten der Anwender dieser Bundeswehr App weit über das den Anwender bewusste Ausmaß auszuspähen.
Unnötige Berechtigungen sind Einfallstore für Schadcode.
In der IOS – App werden keinerlei Berechtigungen gefordert
Das einzige was man optional einstellen kann ist die Pushbenachrichtigung
Ohne voreilige Kritik üben zu wollen:
Mir wird das Ziel dieser App nicht klar. Offensichtlich eine App für Menschen, denen die Print- und sonstige Medienprodukte der Bw ohnehin bekannt sind und die Zugang dazu haben, mit einer (wie mir scheint) suboptimalen Benutzerfreundlichkeit.
Wo ist der Mehrwert hierbei? Kann ich durch das Installieren dieser App auf ein erweitertes Inhaltsspektrum zugreifen? Oder ist das eher Bedienung von Trends?
„OT“
@Guildenstern not Rosencrantz:
Ist nicht wirklich besser geworden. Es wird nach wie vor viel zu viel Papier produziert (z.B. Mitzeichnungsgang bei Befehlen; digitale Signatur ist zumindest in der Kampftruppe noch nicht angekommen) und teilweise auch mehr als vorher (z.B. digitale Vorschriften, die man oft aufs neue ausdrucken muss, wenn man Ausbildung hält).
„OT Ende.“
Beste Grüße,
Rödelriemen
So jetzt such mal testweise geholt für Android.
Gesehen.
Gelacht.
Gelöscht.
Wie schon von anderen gesagt sehe Ich keinen Nutzen. Inkompetente Ausführung mit einem Übermaß an angeforderten Rechten. Und dann sowieso Unleitung auf die Website wenn man was will. Kann man auch gleich direkt die Website aufrufen. Sollten besser dort Arbeit in eine schlanke schnelle mobile Website investieren, statt der Schlauphonmode hinterherzulaufen. Mehr als „ich auch ich auch“ ist diese App nicht. Armselig.
Die App kommt bevor die Webseiten mal auf ein ordentliches CMS umgesetzt und moderner gestaltet werden?!
Ach was solls, die App passt ins Gesamtbild, fügt sich nahtlos ein.
Fehlt nur noch die Abfrage Taliban: ja / nein bei der Identität!
Passend zu dieser, sagen wir etwas stümperhaften App, vermeldet Spiegel-online gerade: „Vertraulicher Bericht: Gefährliche Sicherheitslecks im Datennetz der Bundeswehr“
Warum noch mal wundert einen das alles nicht mehr…