Der Drehflügler, Mai 2016/I
Im Wonnemonat Mai gibt’s endlich wieder einen neuen Sammelthread für Freunde des Hubschrauberfliegens.
(Wie nachfolgend erläutert, wird aber die ersten Maitage die Debatte nicht ganz so lebendig sein können, weil ich überwiegend offline bin und deshalb die Kommentare vorerst alle auf moderiert gestellt werden müssen.)
@Milliway
Hopsten ist noch nutzbar?
Etwa Hopsten mit Bentlage verwechselt?
Vtg-Amtmann | 09. Mai 2016 – 6:20
Lassen Sie uns doch mal um die Kurve denken….. wie wäre es, wenn bei stärkerem neuen Triebwerk, das Getriebe das alte geblieben wäre. Wenn dem Getriebe mehr abgefordert würde, als es bauartbedingt kann?
@werner: Rückwärts durchs Auge gedacht gar nicht so unlogisch.
@ Hubi | 09. Mai 2016 – 11:01
Hopsten ist noch nutzbar?
Etwa Hopsten mit Bentlage verwechselt?
Ja & nein
Es ist kompliziert, das irgend welche Honk‘s mitten auf der Startbahn ein Forensik bauen wollen ist nicht unbedingt hilfreich.
Wenn es mal eine ruhige Minute gibt,
Hintergrund Infos und aktuelle Statusbericht, meist aus der gedruckten Presse sind hier zu finden.
FF FlugzeugForum
– Forum – Geschichte der Fliegerei – Alte Flugplätze – ehem. Flugplatz Rheine-Hopsten
– Forum – Aktuell – Flugbetrieb in Bentlage 2016 bis 2011
Heute wurden dann auch noch die kommerzielle Nutzung der Maschinen vom Typ AS332L2 Super Puma in Norwegen und GB untersagt.
http://luftfartstilsynet.no/caa_no/The_Norwegian_CAA_and_UK_CAA_introducing_restrictions_to_the_AS332L2_Super_Puma
Habe ich es nicht mit http://augengeradeaus.net/2016/05/der-drehfluegler-mai-2016i/comment-page-1/#comment-234997 und http://augengeradeaus.net/2016/05/der-drehfluegler-mai-2016i/comment-page-1/#comment-235024 geahnt?
Aber es gibt ja immer wieder schlecht vorbereitete und schön redende (Lw-)-Sprecher sowie weitere Oberschlaumeier und Schenkelklopfer.
Zur Prognose der aktuellen Ausweitung der Sperrungen auf die Cougar AS532(L2), als militärische Variante des Super Puma AS332(L2) gehörte weiß Gott nicht mehr als ein Blick ins Flight Manual und ein Rückblick auf den Crash der G-REDL dazu (vgl. https://www.yumpu.com/xx/document/view/55479043/puma-rotor-heads)
Jetzt bin ich mal gespannt, wie LW und das LufABw reagieren, denn die Briten und die Norweger sind ja wohl echte Profis?
Es sickern mittlerweile Informationen aus den höheren Stellen, daß die Marine dringend Seaking-Piloten sucht !?!
Hat da jemand mal mehr Info und Hintergrund ?
Die Marinepiloten werden wohl bestimmt nicht grad alle Sea Lion geschult oder überaltert in Pension gehen, oder ?
@ STEK – Habe jetzt noch einmal nachgeschaut und Sie haben recht:
2018: Vertragsunterzeichnung
2022: Lieferbeginn
2025: 25 Hubschrauber im Bestand
2028: 40 Hubschrauber im Bestand
Zielgröße sind 60 Hubschrauber (sofern finanzierbar)
Kurze Ergänzung weil wohl unklar ausgedrückt: die Marine sucht Kinger in der ganzen Bw bzw. beim entpflichteten (oder bald dazu) Heer !?!
Per PUMA auf die BONN
In der neuen Ausgabe der BUNDESWEHR ist auf S.2 ein Bild mit UvL und einem türkischen Puma. Auf den ersten Blick erkenne ich da keine aufblasbaren Notschwimmer etc. – bestenfalls neben der Tür den Sensor eines Abwehrsystem. Ist da die Ministerin „einfach so“ in einen gewöhnlichen Land- und Wüstenhubschrauber über See zur BONN geflogen worden?
@Schorsch
Ich war da auch dabei – es waren drei Hubschrauber des türkischen Heeres, und in der Tat ohne erkennbare Seeausrüstung. Aber unter kontrollierten Umständen, keine drei Seemeilen vor der Küste, und die dicht gepackt mit türkischen Küstenwachbooten…
(vgl. die Karte dazu hier.
@ TW
Naja, da wäre im Fall X wohl nicht nur die Frisur hinübergewesen – trotz der Boote. Aber vielleicht deswegen auch die Unbekümmertheit in Sachen MH-90 ;-)))
@T.W.: In Norwegen war der Super Puma noch näher an der Küste als vor Chios!:>)
@Schorsch52: Richtig!
Man stelle sich mal vor, nach dem Fall X steht am Grab ein Sprecher des BMVg und sagt: „Werte Frau Ministerin, Sie sind in einen AS 522 U2 Cougar geflogen, wie diesen auch die BMVg-Flugbereitschaft operiert. Uns war völlig klar daß dieser HS-Typ ausgenommen des fünften Rotorblatts mit dem in Norwegen abgestürtzten H-225 identisch ist. Aber es handelt sich trotzdem um einen anderen Typ. Auch hat uns das LufABw mitgeteilt, daß aufgrund der Gesamtflottenstunden der AS322 L1/L2 von fast 7 Mio. Flugstunden die Wahrscheinlichkeit (Probabilität) eines Unfalls mit P = 10 ^ – 471147114711 vernachlässigbar sei, sodaß dieses Restrisiko als vertretbar erscheinen mußte.“
Vgl. von gestern 11.05.2016 http://www.offshoreenergytoday.com/another-helicopter-type-banned-after-crash-in-norway/ : „According to Oil and Gas UK, the UK and Norwegian Civil Aviation Authorities have agreed to extend the scope of the restriction on helicopter flights to include the AS332L2 Super Puma helicopter until further information is available.“
Man bedenke die Norweger und Briten sind genauso wie Deutschland EASA-Mitgliedsstaaten!
Wieso ist AS332 L1 nicht betroffen? Soweit ich weiß gleiche Technik mit anderen Triebwerken. Oder liege ich da falsch?
Bevor eine Entscheidung für die CH-53 Nachfolger getroffen wird, muss als erstes der Beschaffungssektor grundlegend umgebaut werden.
Da bei ist nicht mehr die Beste Lobbyarbeit ausschlaggebend, sondern die Angebote mit den größten nationalen Wertschöpfungen / Kosten Nutzen.
„Bei der CH53K steht man also ganz am Anfang der Lernkurve.“
Nein,
Es ist wie bei den Airliner, wenn ein neues Flugzeug zu einer Bestehenden Flugzeugreihe dazu stößt, Baut man / Reorganisiert auf Bestehendes auf !
Warum soll was bei den Zivilen mit der Airbus neo Familie oder Boeing MAX Familie prima Funktioniert nicht mit der CH-53 K funktionieren !
„Airbus selbst ist da anderer Meinung:“
Viel Glück, da die Breite von 3,85m bei Chinook D auf aktuell 4,80m gewachsen ist.
Die Grafik ist in übrigen in einer Zeit entstanden, wo es einen aktuellen Chinook nur auf den Papier gegeben hat.
http://www.chinook-helicopter.com/Boeing_Chinook_News_Magazine/hh47_csar_x_overview.pdf
oder
http://www.boeing.co.in/resources/en-in/media/BoeingIndia/Products-and-Services/Defense-Space-and-Security/BDS-in-India/MH-47G_overview.pdf
Wie bereits @ Schorsch52 passend festgestellt hat, die CH-53K ist in Hubschrauberbau eine Generation weiter als ein CH-47F. Dementsprechend sind die Lebenswegkosten einer CH-53K theoretisch niedriger als bei einen „alten“ Chinook.
Also selbst in ungünstigen Fall ist ein CH-53K ein absolutes Schnippchen in Vergleich zu unseren NH.90NFH „Sea Lion“ den wir in Zuge des „German Deal“ für a 234,72 Mio. $ (212,00 Mio. €) geordert haben.
Für das CH-53K Programm gibt es eine Budget von 29,42 Mrd. $ für die Entwicklung und Fertigung von 196 Serien Maschinen und 4 Prototypen.
Die offiziellen Budgetdaten für eine einzelne Maschine hat das US Department of Defense meines Wissens noch nicht veröffentlicht.
Aber bei unseren Geheimniskrämern liegen Offerten für die Beschaffung des CH-53K vor.
Alle Diskussionen über die möglichen Kosten, ist nur rumtrollen solange es keine offiziellen Angaben gibt.
Persönlich würde ich auf einen breit gefächerten Flotten Mix aus King Stallion, Alligator, Cyclone, Hind, Osprey, Merlin, AVX-JMR und NH90 gehen.
http://www.aecbn.de/der-kanzler-heli-kommt/ :
„Einen ganz besonderen Leckerbissen kann der Aero-Club Bad Nauheim am 27. und 28.08.2016 seinen Besuchern als Teil eines umfangreichen Programmes bieten. Eine der Hauptattraktionen beim diesjährigen Tag der offenen Tür, ist der Besuch des Kanzler Helikopters. Die Maschine vom Typ Eurocopter Cougar AS 532 wird ganztägig an beiden Tagen auf dem Flugplatz Ober Mörlen zu bestaunen sein.“
Sollte man vielleicht ersatzlos streichen, solange die „Nordsee-Super-Puma-Chrash-Serie“ nicht vollständig abgeklärt ist.
Vgl. vvom 11.05.2016 CAA-UK: http://publicapps.caa.co.uk/docs/33/SD2016002.pdf :
2.2 Operators must not conduct any public transport flight or a commercial air transport operation
with an Airbus Helicopters EC225LP or AS332L2 helicopter.
3.1 This Safety and Operational Directive is made in the interest of assuring safe operations following a fatal accident in Norway with an Airbus Helicopters EC225LP on the 29 April 2016. As a result of a meeting between the UK CAA and Norwegian CAA on 10 May 2016 it was jointly agreed that both National Aviation Authorities will extend the scope of their Airbus Helicopters EC225LP Safety Directives toinclude the earlier AS332L2 derivative.
3.2 The decision to extend the scope of the Safety Directive is based upon the similarities of the
two aircraft types.
Vgl. ferner https://aviation-safety.net/wikibase/dblist.php?AcType=AS32&page=1
@SER
…Sea King Piloten gesucht…
Info ist richtig. Es wurden bereits entlassene, die weiter fliegen wollten, angeschrieben.
Die klopfen sich jetzt auf die Schenkel.
Es fehlt eine komplette Generation, nachdem „P“ es trotz dringender
Warnungen unsererseits seit 10 Jahren verseumt hat die Kameraden zu halten.
Der Deal war “ Keine Karriere – nur fliegen“ darauf ist „P“nicht eingegangen.
Jetzt fliegen diese Kameraden bei DRF,ADAC,CHC ….
Sie werden es nie begreifen, obwohl die Laufbahnverordnung es zulässt.
@SEAKING:
Wer zu spät kommt…
Hat man nun schon zu wenig Personal für SAR oder doch etwa den Klarstand der SeaKing verbessert?
Danke @Seaking !!!
Und jetzt werden die Piloten ohne Perspektive vor die Wahl gestellt gegroundet zu sein oder eben vielleicht ein Cockpit kriegen zu können ! Nahezu Radikal-Kapitalismus in der Ausbeutung und Zukunft / Modalitäten ungewiß ob Übernahme falls mal der Löwe kommt und fliegt … Wer dieses Unternehmen führt und plant gehört mit den daran Beteiligten bestraft !!!
Das soll Attraktivität sein mit Spitzenpersonal ???
Bei mir meldet sich die Magensäure …
@Memoria@SER
Selbst wenn morgen 20 Piloten aus dem HEER oder sonst wo in Nordholz vor der Staffel stehen würden…Der Zug ist abgefahren. Für SAR u n d Umschlung/Ausbildung sind nicht mehr genug Stunden vorhanden.
Ich sehe nur die Leasingoption von 8 SAR fähigen H/C JETZT um überhaupt noch die Kurve zu kriegen, alles andere ist Wolkenschieberei…
@SEAKING:
Also Traumtänzerplanung ohne Bezug zum eigentlich allgemein bekannten Klarstand? Oder fehlen einfach Stunden der noch vorhandenen Zellen?
Also bald noch häufiger Abmelden der SAR-Aufgabe?
Das wird man wohl nur schwerlich bis zur Wahl aus der Öffentlichkeit halten können.
Aber in der Agenda Rüstung läuft ja alles super und der SeaLion war ja der erste grosse Wurf von vdL/ Suder.
@ Langnase | 09. Mai 2016 – 0:04
„@Georg:
Zunächst sollten m.E. die Anforderungen definiert werden, bevor man sich das Gerät zur Umsetzung zulegt.“
Hat er doch gemacht: „funktionsfähiges, einsatzfähiges Hubschraubertransportsystem“
Aber natürlich hat auch die Bundeswehr sich dazu Gedanken gemacht. Das Ergebnis: „Dieser Hubschrauber wird hinsichtlich Innenraum-Ladekapazität sowie Flug- und Nutzlastleistungen weit über den Kapazitäten der zurzeit international genutzten Hubschraubern (z.B. CH-47 Chinook, EH-101, und CH-53) liegen.“
http://www.hardthoehenkurier.de/index.php/component/content/article/91-beitraege/beitraege3/858-future-transport-helicopter
@Milliway:
Danke für die Links zu den Chinook-Abmessungen mit breiten Tanks.
Die CH-53K-Lobpreisungen kann ich aber beim besten Willen nicht nachvollziehen. Natürlich kann man immer den best-case annehmen bis etwas gegenteiliges bewiesen ist. Aber die Erfahrung zeigt bei militärischen Luftfahrtprojekten eher das Gegenteil.
Ansonsten gilt weiterhin, dass der CH-53K eine Neuentwicklung ist und gerade NICHT nur eine Ummotorisierung wie bei neo oder MAX.
Und selbst wenn es sich „nur“ um neue Motoren und etwas Avionik drehen sollte, geht das nicht über Nacht. Wer will sich heute festlegen, wann Quatar seinen ersten A320neo abnimmt? Als abschließendes Beispiel noch ein paar Worte zur Einführung der C-130J bei der RAF aus dem November 1999: „Formal hand-over of the first of 25 Lockheed Martin C-130Js ordered in 1995 for the Royal Air Force took place last Tuesday at the Hercules transport Wing air base of Lyneham, in Wiltshire, nearly two years behind the original schedule.“
http://aviationweek.com/awin/royal-air-force-accepts-first-c-130j
@Memoria
Antwort auf alle Fragen : JA
Wenn nicht JETZT ein radikales und schnelles Umdenken erfolgt, war es das mit einer professionellen SAR über See. Und ohne die harte Schule SAR – bis zum Status Combat Ready, brauchen wir von den Bordfliegern auf dem Sea Lion nichts mehr erwarten…
Ps: Es fehlt nicht nur an Piloten…Die Lopo’s CR, werden mittlerweile auch mit Gold aufgewogen. Gleiche Ignoranz aus dem „P – Olymp“…
@ Milliway – Ahhh, ja – troll hard?
@SEAKING:
Ist der personelle und materielle Kollaps zeitlich halbwegs prognostizierbar(z.B. DZE von Besatzungen oder Technikern, Obsoleszenzen, etc)?
2017?
Oder kann man sich noch bis zum Zulauf des SeaLion durchmogeln? Aber warum sucht man dann jetzt Piloten für die King?
Ähm, der Sea Lion soll erst ab 2019 zulaufen. Sagt zumindest die Luftfahrtstrategie. Also real wahrscheinlich ein, zwei Jahre später. Dann haben wohl die EGV vorübergehend keine Bordhubschrauber mehr.
Nach der Tiefe geht in der Tat langsam auch die Breite flöten…
Wenn ich mir die Zeiten durchkalkuliere transition to type Seaking plus Professionalisierung Bordflugbetrieb vs. Verfügbarkeit Flugstunden King ist es das letzte Aufbäumen …
Persönlich würde ich dieses Eisen nicht anfassen, lieber Depot-Kommandant und Standortsicherheit !!!
Errare humanum est …
@Ziethen:
Ähm, ja klar soll der SeaLion erst 2019 zulaufen.
2017 habe ich nur als Beispiel erwähnt, damit klar wird wie dringend das Thema ist.
Ich teile auch die Skepsis, dass das der SeaLion später in der Truppe (!) ankommen wird, denn bisher ist wohl noch nicht alles fertig konstruiert, qualifiziert, zugelassen und erprobt.
Erfahrungsgemäß kommt es da immer zu Nachbesserungsbedarf.
Wenn nun beim SeaKing so enorm der Schuh drückt, dann wird es für den Nachfolger (m/w) bei sehr viel fliegendem Gerät spannend:
SeaLion, CH-53, NH-90, Tiger, STH und die Stunde der Wahrheit beim A400M.
Leute, spult mal zurück, wir sind bei 2021 bis 2023 und das sagte auch „Werner“.
Die sozialistische Planwirtschaft aka Streitkräfteplanung BW ist einfach nicht fähig, in den Kategorien Mat/Pers/Ausblg gleitende Musterwechsel zu organisieren; das war schon in Zeiten ohne „Einsatzbelastung“ ein Problem insbesondere bei der plattformorientierten Marine und Lw. Einsatzbelastung und Commercial Approach und die One-Type-Fitsistall-IDoctrin haben diesen Systemfehler noch vertärkt, denn es hat sowohl die Komplexität als auch die Dynamik des Planungssystems erhöht.
Die Haushaltskameralistik steht sich selber im Wege, denn sie ist rein linear.. Hinzu kommt das zentralistische Stove-Piping bei der Pers- und Mat-Planung, wodurch das mehrdimesionale Planungssystem auf mehrere rein ein-dimensionale Prozesse reduziert wird. So aber bekommt man die Planungs- Komplexität nicht in den Griff, denn mit schlichter Superposition von ein-dimensionalen Planungsprozessen mittels eines Haushaltplanes ist Komplexität nicht zu meistern.
Der Kontrollverlust der Planer ist schon symptomatisch an zwei Faktoren erkennbar: die Flut der „Bittschriften“ an Ehemalige/Reservisten und natürlich dem Dauer-Kotau vot der Industrie, nun endlich irgendwas zu liefern, das zumindest fliegt oder schwimmt
@ Sea-King Piloten gesucht
Könnte es sein, dass die Bundespolizei angesichts der H-225 Rotorkopf-Problematik (welche auch die Vorgänger-Modelle zu erfassen scheint) eine wahrscheinliche Stilllegung ihrer AS 332 L1 Super Puma erwartet. Dann wäre die SAR-Fähigkeit an der deutschen Küste nicht mehr gewährleistet, und es bliebe z.Z. nur die olle Sea-King um die Kuh vom Eis zu holen.
Insgesamt erscheint mir die anstehende Cougar/Puma Rotorkopf-Misere in ihren zu erwartenden Folgen gegenwärtig als allzu unterbewertet. Das betrifft nicht nur Kanzler-Hubschrauber, sondern auch viele kommerzielle Flüge im Off-Shore-Bereich. Auch bislang als sicher geltende Muster müssen durch dunkle Tage, wenn es die Gebote der Flugsicherheit wollen. Auch das ist ein deutliches Beispiel gegen allzu optimistische Einmusterlösungen.
@SER, 12.05., 20:15
„Das soll Attraktivität sein mit Spitzenpersonal ???“
Also sorry, nur weil einer Luftfahrzeugführer ist, ist er noch lange kein Spitzenpersonal ! Von dieser Mär sollten Sie sich verabschieden. Es ist Personal, die anhand zweier grundsätzlich erstmal nicht zu beeinflussenden Kriterien ausgewählt wurden, quasi uneingeschränkte Gesundheit und gute motorische und anteilig kognitive, d.h. sehr spezifische Lernfähigkeit. Und wenn Sie pro Laufbahngruppe pro fliegendem Verband 3-4 haben, dann treffen Sie auf die Realität. Ich weis bestens, dass die Eigenwahrnehmung der Stampelanzugträger davon deutlich differiert; das subsumiere ich dann mal als normative Bezugsrahmenverschiebung!
Ansonsten stimme ich Ihnen zu, in Bezug auf „.. wer das Unternehmen führt…..“.
@es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei
„Das betrifft nicht nur Kanzler-Hubschrauber“
Noch (Stand 12.05.2016) fliegen sie aus Tegel munter weiter, oder gibt es da andere Erkenntnisse?
@ gc
Sie haben offensichtlich eine andere Definition von Spitzenpersonal. Das ist natürlich freigestellt. Immerhin stellen Sie fest, dass es zwei unterschiedliche zu erfüllende Kriterien bei der Personalauswahl gab. Wo immer Sie das her haben. Aber nun wissen wir beide, dass Auswahlentscheidungen mit Spitzenpersonal nichts zu tun haben. Spitzenpersonal wird man durch Aus- und Weiterbildung und wie man das umsetzt.
Kurz: für mich sind die Besatzungen auch in der eigenen Wahrnehmung zurecht Spitzenpersonal. Und das wird auch das BMVg immer deutlicher wahrnehmen. Denn die, die dort bisher Ihrer Meinung waren, stellen nun fest, dass schlechte Behandlung zu Vakanzen in der Dienstpostenbesetzung führt. Und anscheinend gibt es ja nicht so viele, die die beiden lächerlichen Kriterien erfüllen.
@ Zimdarsen
Dazu bedürfte es einer nationalen Entscheidung.
@schleppi, 12:25
Das sie als „Gewerkschaftsvorsitzender“ die von Ihnen dargestellte Einschätzung für Ihre Klientel ( zu der ich auch gehöre) haben müssen, kann ich ja anteilig verstehen. Gleichwohl bestätigt mich Ihr Statement in meiner dargestellten Einschätzung. Sorry.
qed
@ gc
Ich leiste mir den Luxus, meine Einschätzungen ohne Zwang zu entwickeln. Das erhöht die für einen „Gewerkschaftsvorsitzenden“ erforderliche Authentizität.
Aber zurück zu den Fakten: Das Fliegende Personal des Heeres ist gnadenlos in “ zu gebrauchen“ und „nicht zu gebrauchen“ klassifiziert worden. Die Einwendungen des Fliegenden Personals von Luftwaffe und Marine sind im Ministerium nicht gehört worden.
Es ist mittlerweile sicher, dass alle Entscheider frühzeitig entsprechende informationen bekommen haben.
Ist es da nicht pervers, dass diese „nicht zu gebrauchenden“ jetzt umworben werden, weil genau das eingetreten ist, was prognostiziet wurde? Das gilt übrigens auch für pensioniertes luftfahrzeugtechnisches Personal, das eingekauft wurde um Unfähigkeit zu kaschieren. Und wie abgebrüht muss man sein, um Personal, welches man bereits in den Hintern getreten hat, zu bitten, sich noch mal zur Verfügung zu stellen in der Hoffnung, dass sie diesmal um den Tritt herumkommen?
klabautermann | 12. Mai 2016 – 22:29:
“ … Die Haushaltskameralistik steht sich selber im Wege, denn sie ist rein linear.. Hinzu kommt das zentralistische Stove-Piping bei der Pers- und Mat-Planung, wodurch das mehrdimesionale Planungssystem auf mehrere rein ein-dimensionale Prozesse reduziert wird. So aber bekommt man die Planungs- Komplexität nicht in den Griff, denn mit schlichter Superposition von ein-dimensionalen Planungsprozessen mittels eines Haushaltplanes ist Komplexität nicht zu meistern. …“
Ja, genau. Diffuser könnte man die Probleme nicht umschreiben..
Hans Schommer
Im Foliensatz zu einer deutschen Präsentation Sea King Symposium 2014, der leider nicht mehr im WWW zu finden ist, hieß es:
1. „SEA KING can be kept in service max. until 2020 w/o any further modifications (obsolescense)“
aber auch
2. „In Service Phase SEA KING up to 2023“
Widerspruch???
Selbst unter der Annahme von 2. sieht es in Hinblick auf den prognostizierten Zulauf des Sea Lion mehr als eng aus, mit der Sicherstellung des SAR-Flugbetriebs…
Aber die Aussagen der SAR Einsatzplan der Marine unter 3.3.3.1.2 Dislozierung sind ja auch seit Jahren meist nur mehr Schall und Rauch. Die zugrundeliegende Verwaltungsvereinbarung ist da ja leider wenig konkret.
Zum „Norwegen-Crash“ der SUPER-PUMA H 225, welcher die BMVg-Flugbereitschaft laut eines Pressesprechers der Lw angeblich nicht betrifft, wurde in einem „Profi-Forum“ u.a. geschrieben:
X: Given that the Norwegian and British authorities must also be in possession of this information it is strange that 13 days later they haven’t released the ban. As you point out in your next post, they have actually extended the ban to the AS 332L2. I am quite prepared to be proved wrong, I would welcome it but I am not going for the bolt/pin/nappy pin theory. I am leaning towards a repeat of G-REDL.
Y: “@X: I am the very same opinion as you are: Repeat of G-REDL might be the ’causa’ or the root, the separated rotor head is only the fatal and deterrent effect. But between those is the question of redundancy and the quality of engineering.”
Z: “So it looks the 2 aft suspensions bars were ripped off the fuselage including the foundation hinges. Probably after first failure of either: the epicyclic module or the front suspension bar upper hinge point (and following epicyclic failure or Gear housing after extensive uneven loading). This makes maintenance mistakes at the difficult to access forward bottom hinge point less probable. Unless the forward suspension bar has not been found on the Main wreckage, and would have broken at two ends.“
Dem gibt es nur noch den erschreckenden vorläufigen Bericht der Norwegischen Flugunfalluntersuchungskommission samt Karten und Fotos und erneut die Fotos der abgerissenen Hauptrotoren des H 225LP LN-OJF und des AS 332L2 G-REDL hinzuzufügen.
(Vgl. http://www.aibn.no/Om-oss/Nyhetsarkiv/Helikopterulykken-Forelopig-rapport?iid=19664&pid=SHT-Document-Attachments.Native-InnerFile-File&attach=1 und https://www.yumpu.com/xx/document/view/55479043/puma-rotor-heads) Welche Kräfte gewirkt haben müßen, ersieht man an der Verteilung der Wrack-Trümmer auf ca. 2,5 km² bei einer Ausgangshöhe von 2.000 ft (= 610m) und deren Zuordnung!
Da braucht man sich nicht mehr zu wundern, daß jüngst am Mittwoch den 11.05.2016 bei einem „Veteranentreffen“ in Porz-Wahn zufällig beobachtet werden konnte, daß unmittelbar nach dem Flug 3 Techniker auf dem Getriebedeck eines Cougar AS532U-2 der BMVg-Flugbereitschaft bei geöffneten Cowlings mehr als eine Stunde herumturnten.
D.h. Man fliegt sehenden Auges der möglichen MRGB-Schäden(wahrscheinliche und erneute Unfallursache?) samt Hauptrotorverlust (zweimal erlebte Wirkung bei LN-OJF und G-REDL!) munter weiter, denn ob des zu erwartenden negativen Echos der Öffentlichkeit hat offenbar keiner der Verantwortlichen den A…. in der Hose, wie die Norweger und die Briten die Vögel b.a.w. zu sperren! Da darf man sich schon fragen, was die Verantwortlichen beim LufABw und bei GenFluSi so denken?
Erst recht gilt das im Zusammenhang mit http://www.lokalkompass.de/weeze/politik/bundespraesident-gauck-beim-abflug-vom-airport-weeze-d434108.html!? Ich wüßte nicht, daß der Cougar SAR-Mittel und der Transport eines Bundespräsidenten ein SAR-Einsatz ist???
Man lese auch https://www.energyvoice.com/oilandgas/north-sea/109441/dossier-journey-north-sea-platforms-now-form-russian-roulette/
Könnte man sagen unser Bundespräsident hat ein gehörig Maß an Gottvertrauen? http://www.oberlausitztv.de/mediathek/11127/Hoher%20Besuch%20in%20L%C3%B6bau.html
@schleppi
Die Neuausrichtung incl Fähigkeitstransfer wurde von Ihnen (und ihrem Verband) schon vor 2013 zu recht und sachlich kritisiert. Nun haben wir das prognostizierte Ergebnis.
Alle Beteiligungsgremien haben auf die Schwachstellen hingewiesen.
Leider war Beemelmann umd die Truppe (auf dem Dienstweg) nicht in der Lage (gewollt oder gewillt), die Informationen an TdM mit Nachtdruck zu vermitteln.
Im Moment sind die Ministerin und die Staatssekretäre kritischer als die Truppe.
Wissen, Wahrhaben, Bewußtsein und Folgerung sind eben verschiedene Ebenen.
Fehlerkultur……..Fehlanzeige.
In Sachen Personalengpass rückt zunehmend eine weitere Gruppe in den Focus. Seit Einführung der NH90 hat die Bw auf Firmenunterstützung gesetzt, um den hohen Anfangswartungs- / Instandsetzungsaufwand und Personalstrukturelledefizite auszugleichen. Ende des Jahres läuft der Unterstützungsvertrag mit der Fa. Motoflug aus. Damit verliert die Bw dringend benötigte LfzPrüferressourcen, es sei denn §30a LuftVG kommt und ermöglicht auch weiterhin den Einsatz von Industrieprüfern und deren Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben. Kennt jemand den aktuellen Stand im Gesetzgebungsverfahren §30a LuftVG?
@Deep:
Der Vertrag kann ja auch erneut ausgeschrieben werden.
Ansonsten muss man eben bei der Statistik zur Einsatzbereitschaft wieder etwas tricksen (Verfügungsbereitschaft).
Und schon sind wieder alle Ampeln grün…