US-Kommandeur in Europa: Russland ist eine existentielle Bedrohung
Der scheidende Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa (der zugleich militärischer Oberbefehlshaber der NATO ist), hat bei seiner letzten Anhörung vor dem US-Kongress am (heutigen) Donnerstag ein sehr düsteres Bild der Lage in Europa gezeichnet – und vor allem Russland als eine existentielle Bedrohung für die USA, aber auch für die NATO bezeichnet. Die Versuche der vergangenen Jahrzehnte, mit Russland eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, seien gescheitert, so das Fazit von Luftwaffengeneral Philip Breedlove, dem Befehlshaber des U.S. European Command.
Aus dem Fazit seiner Stellungnahme vor dem House Armed Services Committee:
I cannot emphasize enough the somber reality that Europe will remain central to our national security interests. From having fought two world wars in part on European soil to the current instability in the east and south of Europe, our nation must remain indisputably invested in a region that is inexorably tied to our own freedom, security and economic prosperity. The Russia problem set is not going away, and presents a new long term challenge for the EUCOM area of responsibility and our nation.
Russia poses an existential threat to the United States, and to the NATO alliance as a whole.It applies an impressive mixture of all elements of national power to pursue its national objectives, to include regular reminders of its nuclear capabilities. While Russia understands the importance of NATO and its Article 5 commitment, it has embarked on a campaign to corrupt and undermine targeted NATO countries through a strategy of indirect, or “hybrid,” warfare.
An der NATO und den USA habe die Entwicklung nicht gelegen, betonte Breedlove:
For more than two decades, the United States and Europe have attempted to engage with Russia as a partner by building military, economic, and cultural relationships. During the 1990s, Russia became a Partnership for Peace member with NATO, signed the 1994 Budapest Memorandum, and endorsed the 1997 NATO-Russia Founding Act. (…)
Despite these and many other U.S. and European overtures, it is now clear Russia does not share common security objectives with the West. Instead, it continues to view the United States and NATO as a threat to its own security. Since the beginning of 2014, President Putin has sought to undermine the rules-based system of European security and attempted to maximize his power on the world stage.
Das ganze Statement, aus dem noch einiges interessant nachzulesen ist, hier.
Eine Zusammenfassung von Stars&Stripes: Breedlove: Russia a long-term threat to US
Nachtrag: Die Reaktion des russischen Verteidigungsministeriums auf dessen Facebook-Seite:
Russian Defence Ministry comments on a number of anti-Russian statements of the Pentagon and CIA representatives who have called Russia the main opponent and threat to the national security of the USA in the course of a session of the United States Senate Committee on Armed Services.
“The bold statements of the American members of the top brass who consider Russia to be the main threat to the national security of the USA are not surprising for the Russian Defence Ministry.
Such tide rises every year at the same time. The reason is simple – discussion of the military budget for the next year.
It is not the thing to be impressed by.
It is important to keep in mind the fact that since the middle of the previous century the “Russian threat” has been the Pentagon’s most “saleable” threat to both the American Congress and the NATO partners.
What would they have done without us?”
Nachtrag: Die Abschrift der Anhörung gibt es hier.
(Foto: U.S. Soldiers, assigned to Lightning Troop, 3rd Squadron, 2nd Cavalry Regiment, load Stryker Fighting Vehicles on rail cars at Rose Barracks’ railhead station, Vilseck, Germany, Jan. 7, 2016. The squadron will deploy to Lithuania to take part in Atlantic Resolve North. The operation takes place in Estonia, Latvia and Lithuania- U.S. Army photo by Visual Information Specialist Gertrud Zach)
Von der Bedrohung ist man verbal schnell beim Gegner und das macht mir ein bißchen Sorgen. Auch Russland hat Sicherheitsinteressen und daher wundert es mich nicht, dass man glaubwürdig daran arbeitet, Truppen einsetzen zu können. Würden wir doch auch wollen, wenn da nicht politische Interessen entgegenstehen würden. Die Ereignisse auf der Krim zu einem prinzipiellen „Nicht miteinander reden können“ zu stilisieren, führt mit Sicherheit nicht zu einem sicheren Europa. Wie wäre es mal mit ernsthafter Verbesserung der nationale Verteidigungsfähigkeit und einem Dialog, der versucht eine Zukunft auszuloten. Wenn wir nicht Willens und zu schwach sind unsere Interessen zu verteidigen, muss man sich nicht wundern, wenn jemand die Chance ergreift und Schwächen ausnutzt. Damut haben wir eine neue Realität, ob wir wollen oder nicht.Und wenn Russland die baltischen Staate überrennen würde, würden wir wirklich dafür in den Krieg ziehen?
Dr. Strangelove lebt!
https://www.youtube.com/watch?v=vuP6KbIsNK4
Da stürzt man mit einem gewaltätigen Coup den rechtmäßigen Präsidenten der Ukraine, versucht den Russen ihren einzigen Warmwasserhafen wegzunehmen und die WAGEN ES DAS LETZTERE ZU VERHINDERN! GEFAHR, GEFAHR, DIE RUSSEN KOMMEN!!!
Und dann versuchen die auch noch „HYBRIDE KRIEGSFÜHRUNG“!
Was ist das denn?
Zitat eines Mitglieds des U.S. Council of Foreign Relations:
Der Strangelove wird jetzt wohl in den Aufsichtsrat eines der großen Rüstungskonzerne wechseln wo er für seine Bemühungen um neue Aufträge, insbesondere aus Osteuropa, fürstlich belohnt werden wird.
@b
BG Ripper war doch auch bei der Air Force …
@Ölfuß: Appeasement lebt? Worüber noch reden? Putin schafft auch so Fakten.
@b: Wer versucht, Russland Kaliningrad wegzunehmen? Sie meinen doch sicher eisfreie Häfen, oder?
Murmansk gehört übrigens auch dazu…
Davon ab: Schön, dass Breedlove die Dinge beim Namen nennt.
Der Mann hat ja eindeutig den falschen Namen: Breedwar sollte er heißen.
Und zu seinem ’statement‘: zum Glück sind (sogar US-)Politiker so klug, dass sie wissen, dass man das alles auch anders sehen kann.
Gefällt mir, der scheidende SACEUR, nüchterne und ehrliche Analyse.
Es kommt nämlich ganz und gar nicht darauf an, „wie man es auch anders sehen könnte“, sonder wie es ist. Dazu genügt ein Kräftevergleich im Teil addieren der Zahlen.
Es gibt gottlob noch Generale ohne „Angst vor Fürstenthronen“ und ohne weiß gewaschene Meinung.
Wie dergleichen Situationen zu handhaben sind, wurde durch die USA und Helmut Schmidt – der Rest des Vaterlands hat demonstriert unter dem Schlachtruf „lieber rot als tot“ – bewiesen: Stärke durch Rüstung gepaart mit uneingeschränkter Verhandlungsbereitschaft, = NATO-Doppel Beschluss. War erfolgreich, denn – hurra, wurde leben noch!
Beruhigend ist, es werden Taten folgen. Ist auch deswegen gut, brauchen wir nicht um 1,17 oder wahnsinnige 1,2 vom BiP streiten. (Scherz? Vielleicht …?)
“Und wenn Russland die baltischen Staate überrennen würde, würden wir wirklich dafür in den Krieg ziehen?“
@Ölfuß keine sorge, wir schafen das ohne sie, das haben wir auch schön mal getan, und wir helfen ihnen auch gerne danach wenn wir vertig sind…
Bringt aber wenig, wenn die meisten Zuhörer die Karte falschrum halten.
@KPK: Die gute Nachricht ist, die brauchen uns lebend. /SCNR
Die Versuche der vergangenen Jahrzehnte, mit Russland eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, seien gescheitert… Ah ja…
Ich versuch’s mal als Antwort mit nem Zitat von Volker Pispers: „Keiner kann verstehen, warum Moskau im Osten der Ukraine Separatisten unterstützt, anstatt beim Aufbau eines schönen NATO-Stützpunktes mitzuhelfen.“
Interessanter als diese amerikanische Position ist das Bild da oben: Die Zuglok für den Militärtransport ist eine Baureihe 234 bzw. eine russische TE-109, gebaut in Lugansk.
Was sagt eigentlich die deutsche Generalität dazu?
Womit wir bei vielen Kommentaren wieder bei den bösen Amis, der üblen NATO und den lieben, armen Russen wären – Erfolg des von Breedlove erwähnten „Hybrid Warfare“ ??
Ich denke, das Lesen der neuen russischen Militärdoktrin von 2015 hilft etwas weiter den Schleier zu heben. Ebenfalls hilft es, die ebenfalls frei verfügbare NATO-Doktrin daneben zu legen.
Im Übrigen: Wer will es einem Land verbieten Mitglied der NATO zu werden, wenn es die Anforderungen erfüllt? Nur weil Putin, und niemand Anderes, Angst um seine Rodina hat?
@Bear58
So ist es!
Russland kämpft nicht gegen -DEN WESTEN- denn den gibt es nicht.
Russland setzt um was deren Regierung angekündigt hatte und da geht es nicht um Demokratie, Recht und Freiheit.
@ BausC
Die stimmen immer und überall mit „Mutti“ überein. Jedenfalls bis zur Pensionierung, dann bekommen sie plötzlich eine eigene Meinung. ;(
Diese nostalgischen Sehnsüchte nach dem Kalten Krieg sind so langsam ermüdend.
General Seltsam geht in Ruhestand und singt uns den alten Schwanengesang der ewig russophoben Nachkommen des White Trash.
@Micha Das was ich schrieb hat nichts mit der Forderung nach appeasement zu tun. Da stecken wir nämlich so oder so drin. Was tut Deutschland eigentlich dafür, dass Strategien, wie z.B. die in der Krim, zukünftig nicht mehr aufgehen ? Hybride Kriegsführung verlangt zum Beispiel nach schnell verlegbaren Spezialkräften. Ich kann nicht sehen, dass wir beim Thema Lufttransport im Moment irgendetwas tun. Der Investitionsteil des Verteidigungsetats ist so klein geworden, dass für z.B. einen neuen Transporthubschrauber absehrbar keine Luft ist. Defacto wird die Bundeswehr immer unfähiger eingesetzt zu werden ist dafür aber umweltverträglich, zertifiziert und attraktiv. Staaten verfolgen Interesse, wir, die USA und natürlich auch Russland. Gutmenschentum steht da nicht im Vordergrund und wenn Russland seinen Einflussbereich weiter ausdehnt wird uns mulmig. Wie soll denn dann auf der anderen Seite aussehen, wenn ein Verteidigungsbündnis immer näher rückt und eine Wirtschaftsunion die eigenen Märkte gefährden könnte. Das Ziel kann nur ein Gleichgewicht sein und einen klaren Standpunkt unsererseits, der rote Linien setzt, bei deren Überschreitung echte Konsequenzen folgen.
Ob Russland eine existenzielle Bedrohung darstellt ist natürlich eine starke These. Fakt ist, dass Russland eigene Interessen definiert und durchsetzt. Das mag man zwar, auch in der Art der Umsetzung, kritisieren, aber erstmal hat so ziemlich jedes Land (bis auf Deutschland…) nationale bzw. Sicherheitsinteressen. Das muss man erstmal so hinnehmen.
Und da die Annahme verfehlt hat, dass Russland nun auf ewig freundschaftlich mit dem Westen verbunden sein wird kann man zumindest mal in den Raum werfen, ob es nicht zukünftig ehrlicher ist, mit Russland eine Art „rivalisierende“ Partnerschaft einzugehen.
Was allerdings klar zu bennen ist, ist die derzeit ausufernde Einflussnahme durch gesteuerte russische Medien, auch bei uns (Trolle, RT, etc.). Sieht man sich Leserkommentare zu Russland- bzw. Nato Themen in den grossen Onlinemedien an, scheint sich dort eine weit überwiegend Pro-Putin Stimmung festzusetzen. Eigentlich sollte diesbezüglich die Aktion „unser Mädchen“ durch russ. AM Lavrov die Augen geöffnet haben, wie unverholen Russland auch in Deutschland seine hybride Taktik einsetzt.
@auch, wenn sie es bewusst formuliert haben, dass der
General nicht gemeint ist. Bezeichnen Sie die Amerikaner als white trash? Rassistischer geht es kaum.
Und interessant, dass die „nostalgischen Sehnsüchte“ nicht auf Seiten der westlichen Regierung zu finden waren., sondern man hat Ruhe im Karton oder im Osten. (Stichwort turn to pacific, friedensdividende).
Die russische Regierung hatte jahrelang aufgerüstet, die Ostukraine überfallen und den Kalten Krieg ausgerufen.
Jeder hat mutmaßen, wer wohl „Nostalgie“ verspürte.
@all Ich finde teilweise die Beleidigungen gegenüber den General sehr komisch.
Kommunikationsguerilla-, bzw. Medienguerilla-Konzepte sind eigentlich von wem erfunden worden ? Putin ? Der Mann hat definitiv Einstein-Niveau.
Wir machen „Erweiterung“ des euro-atlantischen Freiheits- und Werteraumes mit Pussy Riot und Aegis-Ashore (nennt sich Smart Defence&Diplomacy) und Putin macht „aggressive Expansion“ mit „grünen Männchen“ und Kampagnen zum Schutz von „unser Mädchen“ vor türkischen Grapschern (das nennen wir dann Hybrid Warfare).
Reine Bigotterie.
Eigentlich sind wir doch nur unglaublich sauer, dass die Russen mittlerweile strategisch, operativ und taktisch das gesamte geopolitische Handwerkszeug, das ja eigentlich von „uns“ erfunden worden ist, einfach effektiver einzusetzen verstehen..
@snowparrot
„White Trash“ können Sie bei Wiki nachlesen – auch wenn dort der der Hinweis auf die Rekrutierungs-Kampagnen handwerklich qualifizierter Emigranten in Europa zum Aufbau einer low-cost-industrial-labour-work-force in den USA im Zuge der industriellen Revolution fehlt. An der Wallstreet nannte man solche europäischen Einwanderer „white trash“. Mein Kommentar bezieht sich im Kontext „General Seltsam“ allerdings auf das Lied „Copperhead Road“ von Steve Earle, in dem er darauf anspielt, dass für den Vietnam-Krieg zunächst der „White Trash“ für die Armee rekrutiert worden sei…….
Ich hoffe Obama bricht da nicht noch was großes vom Zaun bevor er abtritt.
https://www.youtube.com/watch?v=xvaEJzoaYZk
Enjoy ;-)
Man wünscht sich, daß unsere Bundesregierung ähnliche Fürsorge für deutsche Bürger im Ausland an den Tag legt wie es die russische Regierung getan hat. AM Steinmeier pflegte im Fall Murnat Kurnaz das Gegenteil zu tun.
In Anbetracht diverser irriger Vorstellungen über „unser Mädchen“ bis hin zu den wiederkehrenden Behauptungen, das wäre alles russische Propaganda und „hybride Kriegsführung“ der Hinweis auf ein paar Fakten:
Das Mädchen „Lisa“ ist 13, also minderjährig. Zur Info §176a Strafgesetzbuch:
http://dejure.org/gesetze/StGB/176a.html Bei einer 13jährigen ist jeder Beischlaf durch einen 18+jährigen automatisch schwerer sexueller Mißbrauch und mit einer Mindeststrafe von 2 Jahren Haft belegt.. Auch der Versuch ist strafbar. Es handelt sich um keine Ordnungswidrigkeit und kein Vergehen, sondern um eine Straftat, bei der Polizei und Staatsanwaltschaft von Amts wegen schon bei Verdacht zur Ermittlung verpflichtet sind. Es gibt dabei keinen Ermessensspielraum für die Behörden. Ein Kind verschwindet. Es taucht wieder auf. Es berichtet von sexuellem Mißbrauch.
Die Medienberichte zeigten, daß die Behörden iher Amtspflicht und der Ermittlung einer möglichen Straftat nur sehr „lax“ folgten. Die Staatsanwaltschaft hat erst sehr spät kommuniziert, daß die nötigen und vorgeschreibenen Ermittlungen laufen, die Polizei vermittelte das Bild, eher wenig Energie auf die Ermittlungen zu verwenden.
Soweit den Medien zu entnehmen hat „Lisa“ neben der deutschen auch eine russische Staatsbürgerschaft, womit prinzipiell eine russische Zuständigkeit gegeben ist. Der russische Staat hat damit das Recht, sich um das Wohlergehen seiner Staatsbürgerin zu kümmern und die deutschen Behörden zur vollständigen Umsetzung des geltenden deutschen Rechts aufzufordern. Die Vermeidung von Unklarheiten durch mangelnde Kommunikation ist Aufgabe der deutschen Behörden, der sie anscheinend nicht nachgekommen sind. Ein Großteil der negativen Reaktionen im In- und Ausland wäre dadurch vermeidbar gewesen, beziehungsweise einfach abzuweisen. Den „Schuh“ müssen sich die deutschen Behörden nun mal anziehen.
@TW
Ich hoffe, dar Exkurs war nicht zu off-topic. Manche Stereotype sind aber schwerer totzukriegen als Graf Dracula.
@klabautermann | 26. Februar 2016 – 9:42
volle Zustimmung.
dazu kommt das man sich dem Eindruck nicht erwehren kann das NATO und EU wie beleidigte Kinder reagieren.
Nein ich bin kein RT Troll, aber ich zeige einem „Gegner“ gegenüber welcher sich gut schlägt dem ihm gebührenden Respekt.
Ich finde es echt süß, daß man US-seitig Rußland für die existenzielle Bedrohung hält, während China gerade die Südchinesische See abriegelt. Gerade die Tage kam die Meldung, daß die Chinesen auf ihren Eigenbau-Inseln nach S-300 Flugabwehrsystemen nun auch Jagdflieger stationiert haben. Noch ein paar Staffeln U-Jagd-Flieger, und die Südchinesische See wird zum No-Go-Area für jedwede US-Kräfte, „Freedom of the Seas“ hin oder her. Dito für jedweden Schiffs- und Flugverkehr, den die chinesische Regierung nicht will. Selbst das amerikanische Militär räumt inzwischen ein, daß China mit Hilfe der erweiterten Stützpunktkette die US Stealth Flugzeuge in seinem Vorfeld erfassen kann. Nach Süden zu gibt es noch viele Riffe, die China als nächstes besiedeln kann, und die bisherigen US-Reaktionen auf diese Expansion wirken ausgesprochen hilflos. Innerhalb der „first island chain“ wird die Luft für US-Kräfte und deren Verbündete im Konfliktfall auch immer dünner. Die US-Stützpunkte in dieser Linie liegen alle im Wirkbereich konventioneller chinesischer Angriffsmittel, und die Überlebenschancen der US Navy Überwasserkräfte werden immer fraglicher.
Aber wenn es Rußland sein soll, dann soll es Rußland sein. Wir haben schließlich alle unsere liebgewonnenen Feindbilder..
Nun muß ich noch ma auf das Thema White Trash und Russophobie eingehen…..gewisser Maßen aus aktuellem Anlass (Vorwahlkampf in USA)
Kennt jemand eigentlich noch den Emergency Quota Act von 1921. Man beachte das Jahr und denke daran, wann die Oktoberrevolution in Rußland war.
Bei Wiki kann man folgendes lesen:
„1921 wurde die Einwanderung zum ersten Mal einer Quote unterworfen (Emergency Quota Act). Drei Jahre darauf folgte der Immigration Act von 1924. Die in beiden Gesetzen beschlossenen Quoten sollten die Einwanderung aus Süd- und Osteuropa zugunsten der Einwanderung aus Nord- und Westeuropa eindämmen und ganz allgemein den „weißen“ Charakter der Bevölkerung sichern. Dazu wurde die Zahl der Neuwanderer pro Land auf zwei % des Anteils an der Bevölkerung von 1890 begrenzt.“
Dadurch wurde aber auch sicher gestellt, dass die Einwanderung aus Rußland quasi unterbunden wurde, denn man wollte nicht so gerne radikale „sozialistisch-gewerkschaftliche“ trouble-maker in den Fabriken des aufstrebenden Turbo-Kapitalismus. Dieses Gesetz kann man nur als ideologisch-rassistische Quotenregelung bezeichnen, und dieses Denkmuster „Russe=Sozi/Kommi=Revoluzzer und deswegen eine ewige sytemische Bedrohung von „my home is my castle, and this is my car, this is my yacht, and this is my wife“ (aka „American Dream“) – mit einem Wort: der Russe ist auf immer und ewig der amerikanische Albtraum ;-)
Oh, ich sehe die Gefahr eines heraufziehenden OT…
@IstEgal: | 26. Februar 2016 – 10:16: „NATO und EU wie beleidigte Kinder“
Dazu SpOn 22.03.2015: „Werde Dänemark dem geplanten Raketenschild beitreten, werde es für Russland zur Bedrohung und ‚riskiere, als Feind betrachtet zu werden‘, so [der russische Botschafter] Vanin. ‚Wenn das passiert, werden dänische Kriegsschiffe zu Zielen russischer Atomraketen‘.“
Wenn ich das höre, sind mir ‚beleidigte Kinder‘ lieber als eine beleidigte Leberwurst am roten Knöpfchen …
http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-testen-interkontinentalrakete-minuteman-iii-a-1079410.html
„Die USA hatten erst vor wenigen Tagen eine Interkontinentalrakete getestet. Über das Atomarsenal gibt es schon länger eine Diskussion, weil die Waffen erneuert werden müssen. Nach dem Willen der Regierung sollen in den kommenden zehn Jahren insgesamt 320 Milliarden Dollar in ein Modernisierungsprogramm gesteckt werden.“
Gibt anscheinend mehr als eine beleidigte Leberwurst mit rotem Knöpfchen………
Die beleidigte Leberwurst hatte fast 40 Jahre die Finger am roten Knöpfchen und nichts ist passiert.
Russland ist unbequem für den Westen aber bestimmt nicht die größte Bedrohung für den Frieden die es im Moment gibt, das ist wohl eher der radikale Islamismus und die allgegenwärtige Terrorgefahr, ich glaube nicht an einen kommenden konventionellen Krieg zwischen zwei Blöcken denn dafür hätte es von 1950-1990 mehr als genug Chancen gegeben und es gab auch schon deutlich schlimmere Hardliner als Putin im Kreml bzw. im Weißen Haus.
Aber wie schon richtig festgestellt wurde von liebgewonnenen Feindbildern trennt man sich nur schwer, nicht zu vergessen AsymWarfare ist nicht so sexy wie Panzerarmeen im Sandkasten hin und her zuschieben.
@klabautermann:
+1
Wenn man sich die Welt mit einigem Abstand anschaut, so hat „der Westen“ auch seine „grünen Männchen“ in andere Gesellschaften entsandt. Dies in Form zivilgesellschaftlicher Akteure aka NGOs. Die sind aus unserer Sicht zwar etwas komplett anderes, aus Sicht der z.b. staatlichen russischen Sicht ein Versuch, die politische Ordnung im eigenen Machtbereich zu ändern. Die Regierungen des Westen treten in dem Fall nicht als Akteur auf, „der Westen“ bzw. seine Gesellschaften finanzieren aber diese Organisationen. Aus unserer Kultur heraus gibt es also einen Vektor auf andere Gesellschaften.
Wenn man das ganze aus Sicht der Kommunikationstheorie betrachtet ist das soetwas wie die unbewusste Kommunikation, die durch z.b. Körperhaltung erzeugt wird. Es heisst ja desweiteren Kommunikation ist das was beim Empfänger ankommt. Dazu gab uns Medvedev auf der MSC ja feedback. Wenn man so will senden wir auf untetschiedlichen Kanälen unterschiedliche Signale das verwirrt den Empfänger. Wenn man desweiteren die Geschichte Europas seit der franz. Revolution betrachtet, so zeigt sich durchaus, dass Russland aus Europa heraus mehrfach bedroht und auch angegriffen wurde. Das mag für viele heute als irrelevant gelten, für geostrategisch denkende ist das aber „vorgestern“ – sozusagen nicht lange her.
Beachtenswert ist auch unsere direkte Kommunikation. Als Beispiel etwas das nicht direkt mit Russland zu tun hat. Die BPK in der der Sprecher des AA etwas mehr Mithilfe des Nahen Osten bei der Bewältigung der Krisen forderte. Aber das alles natürlich unter „unseren“ Konditionen. Wir haben da unten noch immer die Koloniale Grenzziehung, ethnische und religiöse Konflikte, einen Kampf um Ressorcen … und dann kommen wir klugen Europäer daher und sagen „Vertragt euch gefälligst!“ Eben jene Europäer die sich zweitausend Jahre lang bei jedem kleinen Anlass die Köpfe eingeschlagen haben, deren Überlegenheitsdenken bis weit ins letzte Jahrhundert andere Regionen und Völker entmündigte und das nach immer nachwirkt. Die Europäer, die nach zwei furchtbaren Weltkriegen und unter äußerem Druck sowie der Gefahr des nuklearen Holocaust, zu einer Friedensordnung fanden, welche wegen Staatsschulden und ein paar Flüchtlingen gerade erodiert. Genau die kommen jetzt daher und sagen eben „vertragt euch gefälligst und respektiert die Weisheit unserer Grenzziehung“. Was ist das bitte kommunikativ?
Ist leicht überspitzt. Aber genau so kann es von der Empfängerseite wahrgenommen werden. Dessen sollte man sich bewusst sein.
@Woody
Sehe ich genau so…………was mich persönlich immer mehr betroffen macht, ist diese kommunikative Zuspitzung, bzw. Reduktion der Politik auf – ich sach mal – das Persönliche, bzw. Personen. „XYZ muß weg“ etc. Was hat denn das mit Geopolitik und/oder Strategie zu tun. Das überdeckt doch nur die Tatsache, dass man gar keine echte Strategie hat, bzw. die Tatsache, dass die bislang verfolgte Strategie völlig ins Beinkleid gegangen ist, weil es eben eine völig realitätsferne unipolare Strategie war. Nach dem Realitätsverlust kommt immer der Machtverlust, konnte man vor einigen Tagen bei SPON lesen. Und genau das weiß eben Putin offenbar besser als Obama.
Moskau Regeln: die Realität am Boden ist wichtiger als die Virtualität am Verhandlungstisch.
@klabauterman:
„Früher“ hat haben Despoten nach Verlust Ihrer Macht hin und wieder Exil irgendwo gefunden. Die Biographien z.B. Saddams oder Gadaffis zweigen ein Handlungsmuster auf, welches den Gesichtswahrenden Rückzug verbaut. Vor dem Dilemma steht Assad. In abgeschwächter Form gilt das für die Ukraine genauso. Strafverfolgung ehemalig politisch Verantwortlicher ist aus Sicht der Rechtsstaatlichkeit gut. Insofern aber eine Gesellschaft nicht gefestigt ist kommt es zum Exzess. Die wiederum wirkt wie eine Gefahr über dem Schicksal aktueller Machthaber. Auch Putin, wenngleich demokratisch gewählt, weiss um die persönliche Gefährdung. Das wirkt unbewusst mit.
@TW:
Da es um die geopolitisch Großen Themen geht sind die leicht abschweifenden Themen denke mal kein OT.
@Woody
Auch hier Zustimmung. Und Putin wird das nicht nur unbewußt wahr nehmen, sondern hat diese persönliche Gefährdung garantiert „auf der Pfanne“ …….genau wie Obama, der bestimmt nicht als 2.JFK in die Geschichte eingehen will…..aber nun wirds wirklich OT ;-)
Russland Expantion vorzuwerfen ist lächerlich. Russland hat einen grossen Anteil an sowjetischen Herrschaftsgebiet gewaltfrei in die Unabhängigkeit entlassen. Selbst wenn dort ein grosser Teil an Russen leben. Es gab keine Bedrohungen durch Russland solange nicht die NATO anfing Unruhe zu stiften. Das was in der Ukraine angezettelt wurde ist ja nur ein Teil der Geschichte. Georgien, Armenien, Kasachstan überall versuchen westliche Großkonzerne Rohstoffquellen in die „richtigen“ Wege zu lenken und unterstützen dabei skrupellos Gewalttätige Despoten.
Dort wo es grosse russische Mindeheiten gibt mischen sich dich Russen ein, aber kein Land wurde „erobert“ sondern es wurde immer nur in Teilen eine „Okkupation“ betrieben. Warum in Teilen?
Und wird in den Medien und durch NATO Generäle erzählt, weil Russland eine Gefahr ist, ich habe aber den Eindruck, dass die Erklärungen von Russland näher an der Wahrheit sind.
Denn wer versucht z.b. die Situation in der Ukraine vor dem Gewaltsamen Umsturz betrachtet wird keinen Grund finden warum die NATO hier so massiv eingreift. Über all die Jahre gab es keinen Versuch durch Russland hier militärisch zu intervenieren. Das aber in einem Land mit hohem Anteil an Russen der einfluss gross ist, sollte die US Politik nicht verwundern, aber zu mehr fingerspitzengefühl führen.
Mein Eindruck ist die Amerikaner wollen einen neuen kalten Krieg, da Rüstung und Sicherheit der einzige konkurrenzlose, lukrative Geschäftszweig ist den sie noch anbieten können.
Ja, die Wortmeldungen zu dem Thema sind schon konsistent mit früheren Kommentaren.
IstEgal | 26. Februar 2016 – 11:13 „Russland ist unbequem für den Westen aber bestimmt nicht die größte Bedrohung für den Frieden die es im Moment gibt, das ist wohl eher der radikale Islamismus und die allgegenwärtige Terrorgefahr, …“
Warum bekämpfen die russischen Truppen in Syrien ISIS nur marginal, wenn überhaupt? Das sieht momentan eher nach einem stillschweigenden bzw. faktischem Pakt zwischen Russland und ISIS aus, der sich gegen Rebellen richtet. Für uns im Westen ist Putin damit doppelt gefährlich.
@Sir Henry
„…. Fakt ist, dass Russland eigene Interessen definiert und durchsetzt. Das mag man zwar, auch in der Art der Umsetzung, kritisieren, aber erstmal hat so ziemlich jedes Land (bis auf Deutschland…) nationale bzw. Sicherheitsinteressen.“
Nur weil Deutschland keine aggressive militärische Expansionspolitik betreibt, bedeutet es doch nicht, dass die BRD keine Sicherheitsinteressen definierte und durchsetzt.
Wer ist erfolgreich auf dem Weltmarkt? Wer hat seigendes BIP? Wer hat seine Armutsgrenze bei 900€ im Monat? Wer lebt mitten in Europa im Frieden und Freiheit?
Bis zum heutigen Tag haben alle Regierungen der BRD im Weltvergleich keinen schlechten Job gemacht! Wer hat uns mit welcher Art der Politik und mili Aktionen den Zustand beschert der uns nun beschäftigt?
Wir benötigen nicht weniger Besonnenheit / mili Zurückhaltung sondern mehr und noch mehr davon in Europa! Welches Land hat in den letzten Monaten mehr auf der diplomatischen Bühne erreicht als DEU? Erst recht gemessen an der Bevölkerungszahl!
……und es gilt, wir überschätzen gerne unsere Rolle in der Welt, wenn es um Bedeutung und Möglichkeiten geht. Wir unterschätzen unsere diplomatischen Fähigkeiten ……den die produzieren keine Bilder und Schlagzeilen. Da wirkt so ein Flugzeugträger und bombende Flugzeuge schon mehr. T-Shirt runter und ab aufs Pferd ;-)
@Sir Henry: Mittlerweile gibt es ja viele Berichte über die russischen Trollfabriken, die u.a. durch Leserkommentare in russischen und westlichen Medien versuchen, die Stimmung prorussisch zu beeinflussen. Es wäre nicht überraschend, wenn auch dieser sicherheitspolitische blog betroffen wäre.
Die repräsentativ ermittelte Meinung zu Putin und Russland spricht dagegen eine klare Sprache:
Nur 8% der Deutschen vertrauen Putin. (FAZ, 17.3.15 „Mehrheit gibt Putin Schuld am Ukraine-Konflikt“).
81% der Deutschen sind der Meinung, dass man Russland nicht vertrauen könne.
(Spon, 6.3.15., „Umfrage: 80 Prozent der Deutschen misstrauen russischer Regierung“.)
@O&A: Üh? Es gibt 3 heiße Fronten der SAA gegen Daesh, eine unterstützt von einem Russischen Artillerieverband auf dem Weg nach Raqqa. Google: CNN, SAA von vor ca. ner Woche. Zudem etliche schwere Selbsmordattentate in den letzten Tagen seitens DAESH.
@Zimdarsen
Kann ich insofern unterschreiben, dass wir eine lange Zeit in Frieden und gutem Wohlstand leben. Auch auf dem diplomatischen Parkett haben deutsche Regierungen lange Jahren einen guten Job gemacht und machen ihn immer noch.
Ich bin auch der Meinung, dass Deutschland selbst keine Expansionspolitik bzw. aggressive Außenpolitik machen sollte wie Rus. oder USA. Dennoch bin ich der Auffassung, dass eine erfolgreiche Diplomatie/Außenpolitik nicht nur auf Wirtschaft ind Wohlstand basieren kann, sondern auch anderweitig abgesichert werden muss. Mir scheint das bisherige diplomatische Geschick auch durch die Arbeitsteilung „Deutschland verhandelt, die anderen machen die Drecksarbeit“ abgesichert zu sein. Aber ob das in alle Zukunft so bleiben wird?
Was den deutschen Umgang mit der russischen Politik angeht habe ich das Gefühl, dass wir erwarten, dass unser Verzicht auf Machtpolitik, wie sie Russland (die USA und auch China) betreibt auch von Rus. erwartet wird. Es mag sein, dass wir gut damit fahren, auf klassishe Machtpolitik oder -projektion zu verzichten, aber das gilt eben nicht für andere Staaten. Insofern müssen wir uns wohl auf kurz oder lang damit arrangieren, dass andere klassische Machtpolitik betreiben und eine geeignete Antwort darauf finden.
@klaubautermann
Auch, wenn ich T.W. verstehen kann, dass es etwas OT, kann ich diese Äußerung von klaubautermann nicht stehen lassen.
Mal abgesehen, dass jeder Person, die etwas Englisch kann, klar, dass „White Trash“ ein beleidigender Ausdruck ist, spielen sie mit den in Deutschland vorhandenen rassistischen Vorurteil, dass alle Amerikaner dumm ist.
Zwar wird der Begriff auch in den USA verwendet, aber hat eine ähnliche Konnoktation wie das Wort „Assozial“ im Deutschen.
Ich würde es als Beleidigung empfinden, wenn in fremdsprachigen Foren alle Deutschen als Assozial beschimpft werden. (Oder, um ein reales Vorurteil zu nehmen: Alles Deutsche sind Nazis)
Deswegen weiße ich darauf hin, dass auch wenn sie Breedloves Äußerungen nicht mögen, einfach keine rassistischen Vorurteile zu nehmen, sondern schlichtweg rationale Argumente nennen können. Oder wollen sie in einer Liga mit Gauland, Petry und ähnliche Konsorten sein? (So, ich hoffe, TW blockiert mich nicht *wegduck* )
@snowparrot
Exakt.
Fakten tun’s. Anfeindungen, Beleidigungen, Verleumdungen dürfen getrost ein DISLIKE erhalten!
@Zimdarsen
Volle Zustimmung. Es sollte doch klar sein, dass Russland im Bereich „soft power“ wenig zu bieten hat, wirtschaftlich Konfrontation auch nur möglich ist, wenn sich Russland tief ins eigenen Fleisch schneidet. Der Fokus aufs Miltärsiche, das gute Ergebnisse liefert, kommt ja nicht zufällig.
Daraus zu schließen, dass wir genauso handeln müssen, also symmetrisch, finde ich seltsam, wir habe andere Möglichkeiten. In unserer Position nach miltärischen Lösungen zu schreien, zeugt IMHO von Fantasielosigkeit und strategischer Dünnbrettbohrerei.
@ … hmm , ist schon interessant, was in den guten beiträgen steht… oder noch vielmehr, was nicht drin steht. kann es nicht sein, dass diese hin- und her- streiterei nicht vielmehr daher rührt, weil etwas fehlt, nämlich ein klarer deutscher standpunkt, ein EIGENER DEU standpunkt, ein eckpfosten, eine orietierungsmarke? ist nicht dieses fehlen viel sträflicher als das verstehen und verstecken hinter welchem rücken auch immer? hinter welchem fähnchen auch immer, je nach wind?
these:
und wenn DEU schon seit 60 jahren (!) und heute immer noch keinen eigenen sipo standpunkt hat (also ziele und interessen klar definiert , auf zeitachse, und mit eig mitteln leistbar, mil + finaz.) dann folgt als logik nur eins :
sofortige abschaffung der bw !
Und eine Meldung von heute:
@snowparrot | 26. Februar 2016 – 14:06
Also @klaubautermann auf eine Stufe mit
„Gauland, Petry und ähnliche Konsorten“ zu stellen überschreitet
die „Rote Linie“ ! Es gehört einfach nicht hier her.
Oder bist Du ein linker Troll ?
So, jetzt wird es sehr OT. Und sehr persönlich. Stop.
/edit: Und ja, Kommentare, in denen dann meta-diskussionsmäßig die Art der Debatte über den OT noch mal ausgewalzt wird, sind sozusagen OT-OT und fliegen wirklich raus.
„Russia poses an existential threat to the United States, and to the NATO alliance as a whole“
Hm, rein sprachlich ist das eine Metapher, die impliziert, dass die Existenz Rußlands an sich eine Bedrohung der USA und der Allianz ist. Sprache ist so was von verräterisch ;-)
Noch etwas BREEDLOVE-Klartext, der so oder ähnlich oben und auch bei Stars&Stripes ebenso auftauchen mag, im Auszug:
http://www.unian.info/world/1276320-breedlove-us-must-rebuild-forces-in-europe-to-confront-newly-aggressive-russia.html
Kostprobe:
“ …But to deal with Russia in a military confrontation, allies would need to be able to break through Kaliningrad, a Russian enclave nestled between Poland and Lithuania on the Baltic Sea — …“
Angesichts dieser Eindeutigkeit [- was Kaliningrad = Königsberg ist/war – muss sicher nur außerhalb Deutschlands erklärt werden], erübrigt sich jedwede akademische (oder OT-?) Diskussion. Sind wir nicht mehr fähig, deutsches Wunschdenken als das zu identifizieren, was es ist: Wunschdenken. Gutes/böses Amerika/Russland?
Es gilt, Realitäten, machtpolitische, die stets auch militärische sind, anzuerkennen als real existierende Fakten des Politischen. WIR DEUTSCHE werden keinen Deut daran ändern, weil wir in unseren Tagträumereien ebenso allein gelassen dastehen wie in gegenwärtiger europäischer Krise. Niemand muss Breedlove oder Putin mögen/nicht mögen, das ist absolut unprofessionell. Niemand muss die USA/Russland mögen/nicht mögen, ist ebenso unprofessionell, wenn auch nachvollziehbar. Entscheidend allein, was folgt aus Anspruch und Taten.
Daher ist Prüffrage, um sich in der Diktion der BdL zu bewegen: Was erfordert „in der Lage zu sein, nach Königsberg durchzubrechen“ militärisch von uns, als Partner der Allianz!
In der Hoffnung nicht im OT zu landen erfreue ich mich bestimmt heftigster Attacken, die natürlich alle emotionslos, rein operativ argumentieren, wie es ein Graf Schlieffen
als Chef des Generalstabs und seine Zunft in der Alte(n) Armee einst konnte(n).
@Klaus-Peter Kaikowsky | 26. Februar 2016 – 20:34
Jetzt ist mir nicht ganz klar, worauf sie hinauswollen.
Darauf, ob es im Sinne einer (Vorne-)Verteidigungsstrategie der NATO zum Schutz der baltischen Staaten notwendig sein kann, die auf NATO-Gebiet befindliche russische Enklave Kaliningrad im Falle eines russischen Angriffs zu durchbrechen bzw. einzunehmen?
Ich bin kein Experte für NATO-Strategien, aber mir stellt sich die Frage, ob die von ihnen zitierte Aussage des General Breedlove seine persönliche Ansicht oder Teil der offiziellen NATO-Verteidigungsstrategie ist.
Oder wollen sie darauf hinweisen, dass hinsichtlich einer solchen Strategie Vorbehalte in Deutschland bestehen würden?
Das kann natürlich in einer pluralen Gesellschaft durchaus möglich sein. Solche Vorbehalte wären allerdings nur EIN Beitrag zur sicherheitspolitischen Diskussion, der militärisch keine unmittelbare Auswirkungen hat, wenn die Aussage von General Breedlove zu Kaliningrad Teil der offiziellen NATO-Verteidigungsstrategie ist.