Neue Arbeitszeitverordnung: Kulturwandel oder Ende der Streitkräfte?
Seit dem 1. Januar gilt für die Bundeswehr eine neue Arbeitszeitverordnung, und die Meinungen dazu (nicht nur hier bei Augen geradeaus!) sind mindestens so widerstreitend wie bei Verstößen gegen die Anzugordnung… Ohne es herunterspielen zu wollen: Die Übertragung der EU-Arbeitszeitrichtlinie von 2003 auf die deutschen Streitkräfte, nach der im Grundbetrieb eine regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit von 41 Stunden (ohne Pausen) gilt, wird einerseits als überfälliger Schritt begrüßt, andererseits als Gefahr für die Funktionsfähigkeit der Streitkräfte betrachtet.
Nun sieht diese Verordnung zahlreiche Ausnahmen vor, in erster Linie für Einsätze, einsatzgleiche Verpflichtungen und Seefahrten. Dennoch wird die praktische Umsetzung in etlichen Bereichen erst mal ein Problem. Vor allem die Marine muss mit der Folge umgehen, dass die Schiffe im Hafen künftig nicht mehr als Unterkunft dienen können, weil Betrieb und Wachen anders organisiert werden müssen – und ein Teil der Besatzung irgendwie an Land unterkommen muss, auch dann, wenn sie nicht, so der Fachbegriff, unterkunftspflichtig sind.
Aber auch Einheiten mit hohem Bereitschaftsstand und vielen Übungen werden wohl Probleme haben, die nunmehr festgezurrte Wochenarbeitszeit (mit Möglichkeiten zur Abweichung) zum neuen Normalzustand zu machen. Ganz davon abgesehen, dass jetzt in vielen Bereichen Systeme für die Arbeitszeiterfassung erst eingeführt werden müssen und teilweise mit Übergangslösungen gearbeitet werden muss.
Die Grundlagen stehen in einer Verordnung, Erklärungen dazu gibt es hier und hier auf der Bundeswehr-Webseite.
Die Debatte darüber tobt bereits heftig im Bällebad; die entsprechenden Kommentare (ich hoffe, ich übersehe keinen) ziehe ich hier herüber.
Nachtrag: Ich habe mal im Verteidigungsministerium angefragt, welche EU-Staaten die Arbeitszeitrichtlinie für ihre Streitkräfte umgesetzt haben. Die Übersicht der Länder – allerdings, so sagt eine Sprecherin des Ministeriums, liegen keine Informationen über Details der Umsetzung, z.B. Ausnahmen oder Ausgleichsmaßnahmen, vor:
EU-Staaten
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Ja
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Nein
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nicht bekannt
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Belgien / Luxemburg
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X
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Bulgarien
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X
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Dänemark
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X
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Finnland
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X
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Frankreich
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X
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Griechenland
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X
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Großbritannien
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X
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Kroatien
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X
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Lettland
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X
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Niederlande
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X
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Österreich
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X
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Polen
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X
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Portugal
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X
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Rumänien
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X
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Schweden
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X
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Slowakei
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X
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Slowenien
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X
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Spanien
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X
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Tschechien
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X
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Ungarn
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X
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Italien
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X
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Estland
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X
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Litauen
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X
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Malta
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X
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Zypern
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X
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Irland
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X
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@ Koffer
Zitat: „So etwas einerseits unmilitärisches und die Kampfkraft schwächendes und andererseits unsoziales hat es wahrscheinlich in der Bundeswehr noch nie gegeben. :(“
Dies mag ihre Meinung zu dem Problem sein, der ich jedoch energisch widersprechen möchte.
Das sich Soldaten, Offiziere gegen den Dienstzeiterlass mit 41 Wochenstunden (netto), 48 Std brutto, aussprechen ist schon verwunderlich. Er besagt ja nicht, dass man keine Überstunden machen darf, sondern nur, dass diese wieder durch Freizeit ausgeglichen werden müssen.
Falls Sie auf das Wegfallen der bisher dafür gewährten Zulagen (DZA durch Geldleistung) u.ä anspielen, dann ist es eben an der Zeit die Grundbesoldung zu erhöhen, wenn dadurch Soldaten nicht mehr in der Lage sein sollten ihren Lebenswandel zu bezahlen (was ich jedoch aufgrund der Gehaltsstruktur auch für niedrige Dienstgrade nicht vermute).
Jeder Soldat kann im Grundbetrieb erwarten, dass er/sie eine vernünftige, am Dienstgrad angepasste Dienstzeit hat. Dies mag für Chefs und Kdr eben 50 – 60 Std / Woche sein (mit entsprechend höherer Besoldung), aber nicht für die große Masse der Soldaten.
Die europäische Arbeitszeitrichtlinie, die seit 2003 gültig ist und nach 13 Jahren auch für deutsche Soldaten im Grundbetrieb gelten soll, bringt Gehalt und Arbeitsaufwand wieder in Übereinstimmung.
Wir hatten über 10 Jahre eine Dienstzeitregelung, wo sich der Dienstherr einen 24 Std Dienst für 70 Euro „erkaufen“ konnte. Der gleiche A9er bei der Polizei hat dafür jede Überstunde ordentlich bezahlt bekommen.
Wenn aufgrund der Arbeitszeitrichtlinie die Dienstzeit der vorhandenen Soldaten im Grundbetrieb nicht mehr ausreichen sollte, dann ist dies das Eingeständnis, dass man bisher die Soldaten durch den Dienstherrn „ausgebeutet“ hat.
Entweder durch zuviele sinnlose Aufträge, durch leichtfertige Aufträge weil die Dienstzeit des Soldaten den Vorgesetzten bisher nichts gekostet hat oder weil der Dienstgeber bisher bei der Anzahl der Soldaten für die vorgegebenen Aufträge gespart hat.
@Schnellmerker
Mal ein sehr interessanter Bericht vom Norddeutschen Rundfunk von Mitte 11’2015 welche Folgen das neue Arbeitsschutzgesetz z. B. für die Soldaten bei der Marine hat.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Alle-Mann-von-Bord-Soldaten-suchen-Wohnungen,hallonds29960.html
@ThoDan | 02. Januar 2016 – 22:24
„Wie erfolgreich waren die US Streitkräfte denn seit WWII und wie diszipliniert?“
Ich denke mit Ausnahme von Vietnam und den Vietnamfolgen kann man beides als hoch bezeichnen.
„In der US, British und kanadischen Army können Sikhs Turban tragen – in der BW scheint da der Weltuntergang vorzuziehen zu sein.“
Aber nicht weil sie es selbst so entschieden haben, sondern weil es hierzu genaue Vorschriften gibt, die (im Innendienst) wiederum genau umgesetzt werden.
„15 Grad + mag einigen hier nicht kalt vorkommen,…………“
Das sind theoretische Spekulationen. Die allermeisten (90%) unserer Soldaten leisten Kasernendienst in Deutschland. Und die ständigen Undiszipliniertheit damit begründen zu wollen, dass es auch Ausnahmen gibt erscheint mir als der argumentativer Strohhalm.
@Georg | 02. Januar 2016 – 22:28
„Falls Sie auf das Wegfallen der bisher dafür gewährten Zulagen (DZA durch Geldleistung) u.ä anspielen, dann ist es eben an der Zeit die Grundbesoldung zu erhöhen, wenn dadurch Soldaten nicht mehr in der Lage sein sollten ihren Lebenswandel zu bezahlen (was ich jedoch aufgrund der Gehaltsstruktur auch für niedrige Dienstgrade nicht vermute).“
1. Das wird niemals geschehen –> wegen der Auswirkungen auf den BGS (aka BPol und dieziv Beamte in allen Geschäftsbereichen und indirekt auch auf die Landesbeamte…
2. Außerdem würde das nur die Innendienstler bevorzugen, denn die höhere Besoldung durch Überstunden im Gefechtsdienst trifft ja gerade diejenigen, die es „verdient“ haben. Eine höhere Grundbesoldung hingegen erhalten alle.
„Die europäische Arbeitszeitrichtlinie, die seit 2003 gültig ist und nach 13 Jahren auch für deutsche Soldaten im Grundbetrieb gelten soll, bringt Gehalt und Arbeitsaufwand wieder in Übereinstimmung.“
Die EAZR ist nicht seit 2003 für die Streitkräfte gültig!!! Es ist eine unilaterale und rein politische Entscheidung, dass diese für die Bw angewandt wird. Sie ist weder für Streitkräfte erdacht, noch gemacht, noch wird sie in den meisten EU Staaten auf diese angewandt.
Reines PR Gehasche der IBuK und der Gewerkschaft zu lasten der Kampfkraft der DEU Streitkräfte und zu lasten der besoldungsschwachen und gleichzeitig sowieso schon belasteten.
@ Labacco
Der Bericht des NDR ist extrem einseitig ausgelegt.
Das Arbeitszeitproblem durch den Wachdienst für die Schiffe im Hafen hätte auch dadurch gelöst werden können, dass eine zivile Wachfirma mit zivilen Wachleuten das Schiff im Heimathafen bewacht.
Dadurch hätte die Besatzung im Heimathafen einfach weiter auf dem Schiff leben können, sprich essen, schlafen und wohnen und die technischen Alarmsysteme um das unbewohnte Schiff zu bewachen hätten entfallen können.
Viele Kasernen werden heutzutage durch zivile Wachunternehmen bewacht um Dienstzeit der knappen Soldaten zu sparen. Also kein außergewöhnlicher Vorschlag sondern eine ganz normaler Vorgang.
Das die Marineführung diesen Vorschlag der zivilen Bewachung nicht gemacht hat, ist bedauerlich, heuchlerisch ist es jedoch dafür die europäischen Arbeitszeitrichtlinie verantwortlich zu machen.
Für mich hat diese Entscheidung ein „Geschmäckle“. Sie zieht in die gleiche Richtung wie die Nacht- und Nebelreform des Meldegesetzes. Die Marineführung und die Politik wollten die Bordsoldaten über 25 Jahre, also die nicht mehr kasernenpflichtigen Soldaten denen eine amliche, kostenfreie Unterkunft in einer Kaserne / an Bord zusteht, bewusst in den Zweitwohnungsmarkt von Wilhelmshaven, Kiel und Rostock treiben, als regionale Wirtschaftsförderung für die Städte an der Küste.
Nun ja, im Schnitt auch bis zu 48h sind doch im Grundbetrieb absolut in Ordnung. Wenn ich die Ausführungsbestimmungen lese, dann gibt es nach genügend Möglichkeiten für die Anwendung des alten DZA-Erlasses (dieser heißt nun eben anders). Und egal ob bei Chef-/Spieß- oder Kommandeurtagungen, auch des Heeres, es war kein einziger gegen die grundsätzliche Einführung einer gesetzlich geregelten Dienstzeit. Wenn ich die Protokolle dazu lese, dann geht es den Kameradinnen und Kameraden im Wesentlichen um die mangelhafte Umsetzung und Kommunikation zu diesem Thema (dem kann ich voll und ganz zustimmen). Und zur Marine: bereits in der letzten Legislatur bekam der InspM samt AL’in IUD den Auftrag nach einer Art ‚Motel One‘-Lösung für die Marine zu sorgen. Gleiches betrifft Lösungsmöglichkeiten für das Thema Wache etc.. Ich selbst war lange Gegner der Umsetzung der EU-AZR. Nach langer Überlegung und breiter Befassung bin ich nun davon überzeugt, dass die Einführung mehr als erforderlich ist. Auch wenn es am Anfang Reibung geben wird, so ist doch der Schritt richtig. Ich gebe auch denjenigen recht, die äußerten: „…auch 1989 glaubten wir mit der Einführung des DZA-Erlasses an den Untergang des Abendlandes…“. Es ist Aufgabe der milFü bei der Ausgestaltung des Gesetzes (Verordungen/DfgBest.) auf die Einsatzbereitschaft zu achten. Bisher, so habe ich das im BMVg mitbekommen, haben Insp & Co die jetzige Umsetzumgslinie ohne Einspruch etc. mitgetragen. Und sollten dennoch Fehler passiert sein, dann kann man jederzeit DfgBest etc. ändern. Insgesamt wird nun jedoch aufgedeckt werden, wo das Verhältnis Personal (auch Material) zu Aufträgen massiv aus dem Ruder gelaufen ist – in beide Richtungen ;-)
@FK70 09:52 Zustimmung.
Der Sinn der SAZV ist wohl noch nicht von allen Soldaten verstanden worden. An oberster Stelle steht der Gesundheitsschutz. Dazu gehören 11 Std Ruhezeit zwischen zwei Dienstverrichtungen genauso, wie 24 Std Ruhezeit innerhalb von 7 Tagen Dienst. Auch die Höchstgrenze von 13 Std Dienst am Tag dient diesem Zweck. Dies gilt fast ausnahmslos im Grundbetrieb – hier heißen diese Ausnahmen Abweichungen (Trainingsteilnehmer an Dienstpostenausbildung, Laufbahnausbildung, etc…). Für das Stammpersonal gilt das selbstverständlich nicht – Grundbetrieb! Die richtigen Ausnahmen zur SAZV sind im Soldatengesetz abschließend definiert und für den Erhalt der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr zielführend.
Warum man im Ausbildungsbetrieb als Ausbilder mehr als 13 Std Dienst leisten muss oder mit kürzeren Ruhezeiten auskommen soll, erschließt sich mir nicht. Es geht doch nur darum, dass die Ressource Zeit der Untergebenen zielgerichtet eingesetzt wird. Das ist zumeist organisatorisch lösbar. Dazu gehört, dass sich beispielsweise die Kommandeure genau überlegen müssen, ob eine Anreise zum Übungsplatzaufenthalt unbedingt am Sonntag sein muss oder ob für eine Galaveranstaltung das Unterstützungspersonal länger als 13 Std zusammenhängend im Dienst bleiben muss. Was hat das mit der Einsatzbereitschaft der Bw zu tun? Auch ist weiterhin fraglich, ob es notwendig ist, in Stäben und Ämtern die o.g. Grenzen tagtäglich zu überschreiten. Wenn die Kommandeure die oben gestellten Fragen positiv beantwortet können, ist Mehrarbeit anzuordnen und anschließend wieder auszugleichen. Hier werden die Beteiligungsgremien vor Ort sicherlich hilfreich bei der Entscheidungsfindung sein. Jedoch steht am langen Ende eine erwartbare Verbesserung des Gesundheitszustandes Aller, da bin ich mir sicher. Warum man auf den DBwV schimpft kann ich somit nicht nachvollziehen. Dies zu erreichen ist ureigenste Aufgabe einer Interessenvertretung.
Natürlich geht das zu Lasten der Flexibilität des Einzelnen, jedoch hat zusätzlich jeder eine hohe Verantwortung, diese gesetzlichen Regelungen einzuhalten. Ich bin mir sicher, dass nach gewissen Anlaufschwierigkeiten, sich die Umsetzung einpendeln wird. Wenn nachgesteuert werden muss, dann ist das wohl auch in Zusammenarbeit mit den Beteiligungsgremien machbar.
In diesem Sinne…
@Koffer
Die EAZR ist nicht für Soldaten gemacht, sie ist für die Menschen gemacht.
Es gibt keinen Grund sie nicht im Grundbetrieb, im Frieden in DEU anzuwenden.
Mit Sicherheit werden noch einige Regeln angepasst und ggf die 41 Stunden reduziert.
Doch im Kern geht es um Planbarkeit, Gesundheitsschutz und Wertschätzung.
……und Ausnahmen gibt es auch im Frieden genug.
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..
@all
bezüglich EAZR
mal von der Basis ein paar Punkte:
1. ich kann definitv nicht das Gleiche leisten wie vorher. Wir haben mal die Jahre 2012 – 2015 hergenommen und kommen auf knapp 40% dessen was wir dort geleistet haben. Und ja natürlich hiess das immer, dass viel gearbeitet wurde, aber wie auch jetzt zukünftig bleibt das alternativlos – weils sonst ja keiner macht.
2. Da stört mich dieses hohle Gerede von „Zeit sinnvoll nutzen“ und auf „Kernaufträge konzentrieren“ immens. Als ob wir bisher zu doof waren effizient zu arbeiten und unsere Jungs und Mädels verheizt haben. Aber Kernaufträge? ok gut. Dann gubts keine Nachwuchswerbung mehr, keine static oser dynamic displays, keine Praktikanten, keine Erprobungen etc. Ist das alles realisitsch? nein – aber hey das interessiert ja in dieser Diskussion keinen – man hört von oben nur „das müssen sie halt ordentlich planen“ als ob die keine Vorhaben und Pläne der letzten Jahre kennen würden. Ich freu mich schon auf die Diskussionen wenn ich täglich für alles was bisher Standard war „unklar“ melde oder irre Zeitansätze für Kleinstvorhaben fahre.
3. Haben sie mal die Basis befragt wie sie überhaupt dazu steht? In meiner Einheit haben meine Mannschaften einen durchschnittlichen Verdienstrückgang von 5000€ p.a. Die Jungs reisen jetzt Sonntags an und dienen dann bis Freitag und fahren wieder. Aufgrund von Einsatz und Übungsplatz nur noch 75% im Jahr. Keine UVD, keine Wache…
Die Fragen sich schon ganz ehrlich wie sie das machen sollen. Einerseits hätte ich gerne ausschließlich längerdienende Mannschaften muss ihnen aber derzeit offenbaren, dass es gerade in der zweiten Hälfte ihrer Dienstzeit (dann wenn durch Familie, Hausbau etc. die Lebenshaltungskosten eben exorbitant steigen) ihr vormals projektionierter Verdienst – bzw die Verdienstmöglichkeiten verschwinden.
Klar finden das viele Offiziere und Feldwebel dufte mit der Arbeitszeit (ich schließe mich da garnicht aus). Aber ist es wirklich für diesen speziellen Beruf mit seinen vielen Besonderheiten richtig? Ich glaube nicht. Gerade der Umstand, das man jetzt eben nicht mehr „so viel verdienen kann“ wird viele vorm SaZ4/8 abschrecken.
@FK70 | 03. Januar 2016 – 9:52
„Nun ja, im Schnitt auch bis zu 48h sind doch im Grundbetrieb absolut in Ordnung.“
Sehe ich ganz genauso!
Wenn man mal nachrechnet, dann ist das übrigens nicht viel anders, als bisher. Denn bei den 41h sind ja Pausen nicht mehr mit einberechnet. Zudem haben viele Einheiten nicht 46h sondern nur 44-45h gemacht.
Außerdem gelten die 48h (netto) ja im Jahresschnitt. D.h. mit etwas zielführender Planung kriegt man das unter Kontrolle.
Das Problem liegt im kleinen aber entscheidenden Detail: Truppenübungsplätze und Gefechtsübungen/-ausbildung auf Zg und Kp-Ebene sind nicht reflektiert. Das tag-tägliche in einem Kampftruppenbataillon. Da hilft auch keine zielführende Planung, den durch die ganzen Nebenaufträge kann ein Chef das gar nicht ausgleichen.
Und wer jetzt glaubt, dass wir weniger Nebenaufträge bekommen, der sollte man bitte in die Truppe gehen und zuhören!
Darüber hinaus: der unbedingte und nur schwer zu übersteuernde Vorrang von Freizeit über Geld führt zu einem realen Einkommensverlust bei denen, die es am wenigsten verdient haben: den jungen Soldaten in den Btl (zumeist Pendler, bzw. Gemeinschaftsschläfer).
Und ihres Aussage hinsichtlich des mittragen durch die Inspekteure. Da habe ich andere Informationen. Nur Lw und San haben (angeblich) von Anfang an mitgetragen. Marine war dagegen, hat aber die Klappe gehalten, nachdem deren größte Sorge gelöst worden war (mehrtägige Fahrten) und die SKB ist schließlich eingeknickt und hat das Heer im Stich gelassen.
@Jas | 03. Januar 2016 – 12:54
+1
„Als ob wir bisher zu doof waren effizient zu arbeiten und unsere Jungs und Mädels verheizt haben. “
Danke! Interessanterweise wird die EAZR ja auch nur von denen hochgelobt, die nicht von der „Basis“ kommen…
Besonders kontraproduktiv wirken sich die SAZV und die Ausführungsbestimmungen im Gefechtsübungszentrum des Heeres (GÜZ) aus: die übende Truppe, die im GÜZ den letzten Schliff für ihren Auslandseinsatz erhalten soll, braucht gemäß § 30c Abs. 4 Nr. 5 Soldatengesetz nicht die 41-Stunden-Grenze einzuhalten – allerdings muß sich das GÜZ-Stammpersonal daran halten. Die Konsequenz: die übenden Bataillone können sogar weit weniger als 41 Stunden trainieren, weil reichlich Organisationszeiten anfallen (Ein-/Ausrüsten der Systeme, Technischer Dienst u.ä.).
@ Jas
Zitat: “ Haben sie mal die Basis befragt wie sie überhaupt dazu steht? In meiner Einheit haben meine Mannschaften einen durchschnittlichen Verdienstrückgang von 5000€ p.a.“
Haben Sie schon mal ausgerechnet, wenn durchschnittlich 5000 € / Jahr Mehrarbeitsvergütungen für Mannschaftsdienstgrade gezahlt wurden, wieviel Stunden und Tage die im Jahr Dienst geleistet haben ?
Wenn ich dies nach den alten Vergütungssätzen für mehrgeleisteten Dienst überschlage kommt folgende Rechnung dabei heraus:
5000 Euro / 70 Euro für 24 Std Dienst / Tag = 71 Tage
oder
5000 Euro / 35 Euro (12- 16 Std Dienst /Tag) = 140 Tage
Wenn ich das Beispiel mit den 140 Tagen x durchschnittlich 6 Überstunden / Tag nehme ( 14 Std Dienst – 8 Std normale Dienstzeit / Tag ) dann kommt man auf 840 Überstunden / Jahr. Bei 5000 Euro / Jahr Mehrarbeitsvergütung mach dies ca. 6 Euro / Std aus. Dies ist unter dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro !
Dies ist unwürdig, wie eine der reichsten Industrienationen dieser Welt seine Soldaten bezahlt !
Zweiter Aspekt :
Die jährliche Arbeitszeit rechnet man mit 220 Arbeitstagen mit 8 Std / Tag im Schnitt. Dies macht eine Jahresarbeitszeit von 1760 Std / Jahr aus. Hinzukommen jetzt die ca. 840 Überstunden / Jahr. Wie man leicht sieht, ist dies fast ein halbes Jahresstundenkontingent, also eine halbe Stelle, ein halber Dienstposten.
Wohlgemerkt dies sind alles Überstunden im Grundbetrieb, also in der Ausbildung und im täglichen Dienst. In Einsätzen wird ja die zusätzliche Dienstzeit durch den Auslandszuschlag pauschal abgegolten und muss trotzdem zusätzlich geleistet werden.
Jetzt mag eine Dienstzeit von 1760 + 840 Stunden, also 2700 Stunden pro Jahr für junge Kameraden noch gesundheitlich zumutbar sein. Für die HptFw, StFw, und andere Dienstgrade die das Lebensalter von 40 überschritten haben, geht es dabei jedoch an die Substanz. Nicht umsonst hört man im Kameradenkreis immer öfters von Burn-Out Fällen.
Dies muss ehrlich gesagt nicht sein, nur weil der Dienstherr seiner Fürsorgepflicht nicht nachkommt und sich dabei noch einen schlanken Fuß macht, weil er sich für 5000 Euro Mehrrabeitsvergütung / Jahr einen halben Dienstposten und damit die Dienstleistung eines halben Soldaten billig erkauft.
Übrigens der „Dienstherr“ ist nach § 10(3) SG bereits jeder Vorgesetzte, der für das Wohl seiner Untergebenen zu sorgen hat !
Insofern finde ich diese jetztige Diskussion umso befremdlicher, weil man jahrelang mehrgeleisteten Dienst pauschal mit der Mehrarbeitsvergütung anstatt mit primär Freizeitausgleich abgegolten hat und dies alle Vorgesetze bis zum GI mitgemacht und gedeckt haben – auf Kosten der Gesundheit ihrer Untergebenen !
@Georg | 03. Januar 2016 – 14:17
„Insofern finde ich diese jetztige Diskussion umso befremdlicher, weil man jahrelang mehrgeleisteten Dienst pauschal mit der Mehrarbeitsvergütung anstatt mit primär Freizeitausgleich abgegolten hat und dies alle Vorgesetze bis zum GI mitgemacht und gedeckt haben – auf Kosten der Gesundheit ihrer Untergebenen!“
Jaja, der liebe Gesundheitsschutz. Für was muss der nicht alles herhalten. Sogar als Begründung für eine PR-Maßnahme der IBuK.
Wo sind die empirischen Nachweise dafür, dass die bisherige Dienstzeitstruktur gesundheitsschädlich war?
Weniger Stunden sind per se noch nicht gesündere Stunden.
Es ist wie bei vielen Dingen in den Streitkräften: es wird versucht zu vereinheitlichen. In vielen Bereichen mag das funktionieren, in vielen Bereichen ist es einfach nicht möglich, um effizient und attraktiv zu sein.
Die Gesundheit hat natürlich oberste Priorität – trotzdem nimmt man sich ein Stück weit die Flexibilität. (und dadurch indirekt auch Attraktivität)
@JAS – sehr gut, und an Ihrem Beispiel sieht man das es erhebliche Unterschiede gibt, so gehen viele Soldaten in meiner Dienststelle mit über 100€ mehr im Monat nach Hause und bauen zusätzlich jährlich 144 Überstunden auf, ohne wirkliche Mehrarbeit geleistet zu haben. (Stichwort: Wechselschichtdienst + 40Std Woche mit Kindern unter 12J.)
Ich sehe die EAZR ähnlich wie den Fuhrpark der Bw. Es gibt Bereiche in denen es Sinn macht, und es gibt den Rest. Einen Rahmen schaffen JA! , aber die Umsetzung sollte den einzelnen Dienststellen obliegen. Der Dienststellenleiter kann (zusammen mit allen nötigen Beteiligten) auf diesem Weg eine größtmögliche Effizienz herausholen und gleichzeitig auf die Belange der Soldaten achten.
Dieser Wunsch wäre, und genau das ist das Problem, eine optimale Lösung für meine Dienststelle, bei zig anderen Dienststellen, in anderen TSKs sieht es vermutlich wieder ganz anders aus. Die Bundeswehr deckt einfach ein viel zu breites Spektrum ab. Man kann es nicht jedem recht machen.
Also nach Lektüre der Kommentare (und auch der Diskussion über Disziplin und Anzug im Bällebad) komme ich zu der Überzeugung: die Arbeitszeitverordnung ist dringend notwendig. Warum ? Weil sie endlich mal von „Oben bis Unten“ eine sehr transparente Ressourcenmanagementdisiplin einführt. Schluß mit Führen nach Gutsherrenart und Kommandierung auf Zuruf, und Schluß mit Kohle machen durch Überstunden-Blindleistung in der Sporthalle.
Der Führungs-und Personalmanagement-Aufwand wird natürlich steigen.
Gut auch, dass jetzt mehr Vergleichbarkeit zu anderen Berufen hergestellt wird und gut auch, dass endlich Schluß damit ist, dass allein schon das Tragen der korrekten Uniform als Beleg für die „Herausgehobenheit“ des Soldatenberufes gilt.
Ich habe eine dezente Frage dazu: Es soll doch Ausnahmen für Einsätze, einsatzgleiche Verpflichtungen und auch die einsatzvorbereitende Ausbildung geben. Zum letztgenannten: Die Ausbildung im Heer soll sich ja in „ELuSA“ (einsatzlandunspezifische Ausbildung) und „ELSA“ (einsatzlandspezifische Ausbildung) unterteilen, also hätte ja zumindest nominell jeder Ausbildungsanteil im Heer einsatzvorbereitenden Charakter – was ja zuvor auch schon der Fall sein sollte/war. War also die neue EAZR der Grund für diese Begrifflichkeiten oder war es mal wieder an der Zeit, neue Begrifflichkeiten zu kreieren?
@ Jas:
Wie recht sie haben. Immer mehr Aufgaben sollen mit immer weniger Personal in immer weniger Zeit besser erfüllt werden. Das ist genial! Wieso ist man darauf nicht vorher gekommen? Ich hatte ja mal die Hoffnung, dass die Einführung des sog. Dynamischen Verfügbarkeitsmanagements dazu führen würde, dass wieder frühzeitig geplant wird, statt von heute auf morgen zu organisieren. Nunja, so wird wahrscheinlich auch künftig der Jahresausbildungsbefehl der Div/Brig im laufenden Jahr erscheinen…
@ Koffer
Zitat: „Wo sind die empirischen Nachweise dafür, dass die bisherige Dienstzeitstruktur gesundheitsschädlich war?“
Falls Sie dies ernst meinen, dann sollten Sie mal mit den entsprechenden Fachabteilungen in dem Bw-Krankenhäusern und Facharztzentren sprechen und die darin behandelten Fälle sind bei weitem nicht alles PTBS-Fälle aufgrund von Einsatztraumatas.
Ansonsten finde ich es wieder bezeichnend, wie Sie sich einzelne Punkte aus einem Kommentar herauspicken, sie nicht fachlich widerlegen („Ausbeutung“ für 5000 Euro im Jahr), sondern den Kommentar mit vermeintlichen Argumenten lächerlich machen wollen. So funktioniert dies aber nicht mehr in unserer Gesellschaft.
Natürlich hat dieser Vorstoß der Frau Ministerin auch etwas mit Selbstvermarktung zu tun, das war aber auch bei KTzG so und trotzdem hat er für die Bw viel gebracht (AFG-Einsatz ist zum Kriegseinsatz erklärt worden gegen den erklärten Willen des GI, General Schneiderhan und StsSekretär Dr. Wichert).
Leistung gegen Gegenleistung, die Zeit von Blut, Schweiß und Tränen für das deutsche Vaterland um des Dienens willen ist vobei, (auch wenn Sie das wahrscheinlich von ihrer Grundeinstellung zum Dienen anders sehen ;-) )
@Hans Dampf | 03. Januar 2016 – 14:37
„Ich habe eine dezente Frage dazu: Es soll doch Ausnahmen für Einsätze, einsatzgleiche Verpflichtungen und auch die einsatzvorbereitende Ausbildung geben.“
Einsatzvorbereitende Ausbildung wir nur und ausschließlich im engeren Sinne ausgelegt.
D.h. auch hier ist kein Silberstreif am Horizont :(
@Georg | 03. Januar 2016 – 14:46
„Falls Sie dies ernst meinen, dann sollten Sie mal mit den entsprechenden Fachabteilungen in dem Bw-Krankenhäusern und Facharztzentren sprechen und die darin behandelten Fälle sind bei weitem nicht alles PTBS-Fälle aufgrund von Einsatztraumata.“
Das ist auch kein Nachweis, sondern lediglich eine Annahme/Spekulation Ihrerseits (der ich übrigens widerspreche).
@ Georg | 03. Januar 2016 – 14:46
„Falls Sie dies ernst meinen, dann sollten Sie mal mit den entsprechenden Fachabteilungen in dem Bw-Krankenhäusern und Facharztzentren sprechen und die darin behandelten Fälle sind bei weitem nicht alles PTBS-Fälle aufgrund von Einsatztraumata.“
Auch das ist nur eine Spekulation/ Annahme Ihrerseits. Ich hatte nach harten Fakten gefragt.
Eine so entscheidende, die ganze Armee ändernde Entscheidung mit der Begründung des angeblichen Gesundheitsschutzes muss m.E.n. durch Fakten hinterlegt sein und nicht nur durch Behauptungen.
„Ansonsten finde ich es wieder bezeichnend, wie Sie sich einzelne Punkte aus einem Kommentar herauspicken, sie nicht fachlich widerlegen („Ausbeutung“ für 5000 Euro im Jahr),“
1. Ich bin durchaus der Meinung, dass eine (maßvolle) Anpassung der Vergütung angemessen gewesen wäre. Aber nach dem ordentlichen Schluck aus der Pulle letztes Jahr hätte man nicht das komplette System über Bord werfen müssen, sondern lediglich eine maßvolle Anpassung durchführen müssen.
2. Aber Sie haben durchaus erkannt warum das gar nicht meine Argumentationslinie ist:
„Leistung gegen Gegenleistung, die Zeit von Blut, Schweiß und Tränen für das deutsche Vaterland um des Dienens willen ist vobei, (auch wenn Sie das wahrscheinlich von ihrer Grundeinstellung zum Dienen anders sehen ;-) )“
Genau! Meine Grundeinstellung zum Dienen läßt eine Definition der militärischen Notwendigkeiten über rein pekuniäre Vergütungsargumente nicht zu.
Nebenbei ist die jetzt gefunden, angeblich so gute Lösung eine einseitige Bevorzugung der Schreibtischtäter und wird (wieder einmal) der Basis nicht gerecht.
Der Basis übrigens, die schwitzt und blutet.
Der Basis im übrigen auch, für die nur eines das Garant für Überleben in einem „heißen“ Einsatz ist: gute und intensive Ausbildung ohne permanenten Blick auf die Stechuhr.
@ Georg: Danke für die Bewertung
@ all: Es ist schon verwunderlich, wie man sich immer noch gegen die Umsetzung der SAZV wehrt. Ein Gesetz, seit drei Tagen in Kraft, ist umzusetzen. Nicht mehr und nicht weniger.
Dabei ist besonders darauf zu achten, das „Regel- Ausnahmeprinzip“ nicht umzukehren, so in einer Stellungnahme der Rechtsabteilung des DBwV.
Anstatt die Energie darauf zu verwenden, eine Abweichung oder Ausnahme zu begründen – die man seitens der Inspekteure nicht gewähren wird – sind nun alle klugen Köpfe gefordert, intelligente Lösungen innerhalb der gegebenen Grenzen zu etablieren. Ich wiederhole mich gerne. Die Beteiligungsgremien sind aufgerufen und auch bereit hierbei substantiell mitzuarbeiten.
Ggf. sind wir dann auch wieder beim Thema Erhöhung der Personalstärke in manchen Bereichen (z.B. Stammpersonal GÜZdH), zur Umsetzung der SAZV.
In diesem Sinne…
@ Georg:
„Leistung gegen Gegenleistung, die Zeit von Blut, Schweiß und Tränen für das deutsche Vaterland um des Dienens willen ist vobei, (auch wenn Sie das wahrscheinlich von ihrer Grundeinstellung zum Dienen anders sehen ;-) )“
Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass ein (ungelernter) OStGefr im Vergleich zu seinem zivilen Pendant schlecht verdient – mit oder ohne Anrechnungsfall? Der Soldatenberuf bringt Vorteile, aber auch Nachteile und Herausforderungen mit sich. Wer damit ein Problem hat, sollte ihn nicht ergreifen. Wer in einem bundesweit agierenden Großunternehmen tätig ist, wird vermutlich auch ab einem bestimmten Punkt pendeln oder umziehen müssen. Und um das mit einem Beamten/Soldaten vergleichbare zu verdienen, muss man sich schon umgucken.
Ich bin der letzte, der sich nicht darüber echauffiert hat, wenn wieder mal eine LoNo hereingeflattert kam, dass Personal der eigenen Einheit ab sofort für sechs Wochen 600 km entfernt eingesetzt werden soll und der diese Art des in-den-Tag-hineinlebens verflucht. Wenn es aber zu Einschränkungen in der Übungstätigkeit, als Teil des verfassungsmäßigen Auftrages, kommt, dann stimmt etwas nicht.
Im Übrigen: Auch vor der EZAR sollte man mit der Zeit der Soldaten sorgsam umgehen. Als sei dies eine Errungenschaft der EU und/oder von Frau Dr. vdL. Lachhaft. Ich bin bei Koffer: Es wird noch zu beweisen sein, ob diese Regelung zum Ziel führt. Wenn das Auftragspensum dasselbe bleibt, ich aber weniger Zeit (und Personal) habe, dann wird es tendenziell nicht weniger stressig. Es sei denn, man unterstellt, dass man zuvor nur Däumchen gedreht hat, dann sieht das natürlich anders aus…
Die SAZV ist schon deshalb wichtig, weil es angeblich Mannschaften gibt, welche angeblich 5000€ im Jahr Mehrarbeitsgehalt zu den schändlichen Vergütungssätzen bekommen.
Was muss an einer Dienststelle schief laufen, dass diese Summen -regelmäßig und bei vielen- zusammenkommen?
Warum soll etwas was bei der Bundespolizei im Ernstfall geht, bei der Bw im Frieden nicht funktionieren?
Wenn jemand mit seinem Grundgehalt zuwenig bekommt, dann muss der Verdienst angepasst werden oder der Beruf. Evtl ist ein Teil der Truppe mit der SAZV nicht zufrieden, weil sie in Zukunft mehr Dienen müssen und ggf wenn nichts zu tun ist nach Hause gehen!
Es kann doch nicht richtig sein, dass Personalknappheit auf dem Rücken von wenigen getragen wird.
Dass viel Arbeit und wenig Schlaf/Freizeit zu gesundheitlichen Belastungen führen kann (vor allem wenn nicht freiwillig) ist bewiesen. Unzählige Studien belegen dies, auch bei Soldaten und im medizinischen Bereich. Zudem nimmt die Fehlerquote nach 12Sdt Dienst zu.
Bin mal gespannt, wo demnächst einsatzwichtige Aufträge nicht mehr gemacht werden.
Wer sein Laden gut führt hat dies mit Sicherheit seinem Inspekteur gemeldet und dieser wird wohl Maßnahmen einleiten.
@Koffer
http://www.deutsche-flagge.de/de/download/besatzung/heuervertraege/mtv-see
Wissen Sie, warum – gerade mit Blick auf „Arbeitszeitszeitregelungen – dieser Manteltafifvertrag so wichtig ist für die deutsche Seeschifffahrt ? Ohne diesen Manteltarifvertrag würden die deutschen Reeder mittelfristig überhaupt kein Personal mehr bekommen – jedenfalls kein hinreichend qualifiziertes/zertifiziertes. So einfach ist das.
Des „Kaiser’s Kulis“ war vorgestern……..und selbst „B, S&T“ sagt der heutigen Generation auch nichts mehr: https://www.youtube.com/watch?v=kK62tfoCmuQ ;-)
Der Erhalt der lebenslangen körperlichen und geistigen ErwerbsFÄHIGKEIT hat eine volkswirtschaftliche Dimension……und dem muß sich auch der „Dienstherr“ beugen…..aus ur-eigenstem strategischen Interesse. Was glauben Sie, warum Obama auf die Bremse getreten hat in Sachen US-boots-on-the-ground-in-harms-way ?
Antwort: Das white-bleeding der letzten 15 Jahre ist für die USA nicht mehr durchhaltbar volkswirtschaftlich…..
Guten Tag,
eigentlich sollte man meinen, dass die Einführung einer solchen Regelung auf breite Zustimmung trifft. Das tut sie aber nicht. Auch ich als Außendienstler lehne diese Regelung für mich ab und wünschte mir, das diese wieder ihren Weg in die bürokratische Wüste findet. Die Masse der Soldaten will nicht alles in Freizeit vergütet bekommen. Ein finanzieller Ausgleich ist durchaus angenehm. Die Soldaten haben keine Angst davor, Stunden und Überstunden zu leisten, um ihren Ausbildungsstand zu erhöhen und zu halten. Diese Regelung ist in den Augen des einfachen Soldaten, einmal wieder nur eine auf den Innendienst/Stäbe/Ämterbereich anwendbare Methode, mit der man sich im Rahmen des Atraktivitätssteigerungsprogrammes erneut vergaloppiert.
Warum ist das so?
Die EUAZR und die damit verbundene neue Dienstzeitregelung ist -pro Arbeitnehmer-gedacht, gemeint und verfasst. Wenn man diese aber nun -pro Auftrag- auslegt und anwendet, kommt man in eine rechtliche Grauzone, die nicht zwingend regelwidrig, aber auch nicht mehr -pro Arbeitnehmer- ist. Daraus ergeben sich recht abstruse Stundenansätze und Versuche Dienstgeschäfte durchzuboxen.
In einer Auswertung der EUAZR wurde ermittelt, das eine Kampfkompanie nach neuer Regelung den Faktor x2 (Zeit) anwenden muss, um den selben Ausbildungstand zu erreichen, wie es vergleichsweise nach alter Dienstzeitregelung gedauert hätte. Ist man bereit diese Tatsache hinzunehmen, stehen nur noch die Nachtdienstregelungen, oder die Regelungen über zusammenhängenden Dienst (72 Stunden Kampftag) im Weg, um so etwas ähnlichen wie Streitkräfte auszubilden. Tut man das nicht und versucht den Faktor auf 1,75 zu drücken und verbucht das mit Effizienzsteigerung, fühlt sich der einfache Soldat betrogen. BSP: Übungsplatz, irgendwo in Deutschland. Nach alter Art wurde hier bewusst lange Dienst eingeplant, um diesen Übungsplatzaufenthalt effektiv zu nutzen. Nach neuer Art hat der Soldat um ca. 0600 Dienstbeginn und um 1700 sagt man zu ihm „Dienstschluss“. Was macht der junge Mann/Frau denn nun auf dem Übungsplatz in seiner Dienstfreien Zeit? Er fühlt sich betrogen! Wie so oft in den letzten Jahren, in denen viele Dinge dermaßen verschlimmbessert wurden.
Es ist doch so einfach. Personal muss vernünftig bezahlt werden und braucht vernünftiges Material in ausreichender Menge. Darüber hinaus die Gelegenheit Soldatentum zu leben und nicht nach Haushältermentalität den „Sozialen Kropf“ abzutrennen. Jetzt noch einen Auftrag und man wäre überrascht welche Eigendynamik
entsteht. Aber so ……… Mich wundert es nicht, das es ist wie es ist…..
Grüße
Die Marine hat schon jetzt zu wenig Personal und jetzt werden durch die unsinnige EU-Arbeitszeitverordnung das verbliebene Personal aus der Marine noch vertrieben, wie aus dem oben verlinken NDR-Bericht folgt.
Jeder Soldat sollte unabhängig vom Alter das Recht auf, auf einem Schiff oder in der Kaserne zu leben und nicht zu Zweitwohnungen(die es wegen allgemeiner Wohnungsnot und verschärft durch die Flüchtlingskrise nicht mehr gibt) gezwungen werden.
Die Befürworter der EU-Arbeitszeitordnung sollen doch mal erkären, wie sie den Zusammenbruch der Marine verhindern wollen oder die Marine noch Personal gewinnen soll unter so Soldatenfeindlichen Bedingungen?
Daß jetzt Marinesoldaten, die bisher auf den Schiffen gelebt haben, die BW verlassen wollen, weil sie nicht umziehen wollen oder sich keine Zweitwohnung leisten können, verstehe ich vollkommen!
Auch mit über 40 schafft man 2.750 Arbeitsstunden oder eine 48 Stundenwoche! Wer in der Privatwirtschaft was werden will hat auch keine 35 Stundenwochen und jeder Selbständige kann von einer 48 Stundenwoche doch nur träumen….
Eine EU-Arbeitszeitverordnung hat nichts in den Streitkräften zu suchen….
Welche EU-Armee wendet denn die EU-Arbeitszeitverordnung denn überhaupt an bisher?
Wieder mal trifft Theorie auf Praxis.
Theoretisch alles ganz toll (zumindest in den Augen Einiger).
Praktisch sitzen ein bis zwei Wochenendpendler oder „Trainingsteilnehmer“, die es ja auch gelegentlich geben soll, teils auf Stuben, in denen bis dato weder Internet- noch Telefon- noch Fernsehanschluss erfunden wurde, der Olympiaspind mit PI-Schnur und Gewalt geschlossen wird und fragen sich ab ca. 16.45 Uhr was mit dem Resttag anzufangen ist.
Ist dann noch die Sportmöglichkeit belegt durch aufgenommene Gäste o.Ä wird die Sache ziemlich düster ausgehen für die Zufriedenheit.
Und nein, die Kühlschränke mit der Lautstärke von Panzern und Ganzkörperspiegel samt Deckenfluter sind nicht überall.
Vielleicht hätte das ganze Konzept mal in der Realität und im kleinen Maßstab getestet werden sollen. Ich hoffe die ganze Nummer wird sich noch durch praxistaugliche Anpassung positiv entwickeln.
Vorweg: Mein verstorbener Ehemann war Berufssoldat bei der German Air Force, letzter Dienstgrad Major.
Es wurde auch Zeit, dass die EU-Richtlinie aus 2003 auch bei der deutschen Bundeswehr endlich umgesetzt worden ist.
Soldatinnen und Soldaten sind keineswegs Beschäftigte zweiter Klasse, sondern besitzen im Prinzip die gleichen Rechte wie alle übrigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auch wenn sie sich in einem staatlichen Dienstverhältnis (Grundlage Soldatengesetz) befinden.
Mir sind noch Zeiten in Erinnerung, als den damaligen Soldaten (Soldatinnen gab es ja noch nicht) die Gestaltung ihrer Haar- und Barttracht vorgeschrieben wurde.
Vermutlich gibt es etwas ähnliches auch heute noch.
Nur hat heute vermutlich niemand mehr den Mut, sich gegen derlei Reglementierung zu Beschwerden, denn heute gibt es ja nur noch Zeit- und Berufssoldatinnen und -Soldaten.
Aber dennoch: Der Soldatenberuf muß endlich allen übrigen beruflichen Tätigkeiten und Funktionen angeglichen werden.
@Koffer
Meinen größten Respekt verdienen Sie von mir als dauernder Einsatzfahrer.
Ich bin bei der Marine und bin durchschnittlich 280 Tage im Jahr nicht zu Hause!
Aber keiner hat uns gefragt: finen Sie es gut oder nicht.
Ich weiss nicht wer die Rundbriefe kennt die ab und zu mal eine Hand voll Soldaten bekommt in denen die komischsten Fragen gestellt werden.
Ein solcher Brief wäre deutlich ein Anfang gewesen!
Also ich liebe Seefahrt und mich stört es nicht so viel weg zu sein.
Die tolle Verordnung lässt die geringen Traditionen die die Marine noch hat fast verschwinden.
Ich bedanke mich bei Ihnen für so viel hingabe und Rückhalt!!
MkG
@ Koffer
Ihre eigene Auffassung zum Dienen soll ihnen selbst bleiben !
Aber ich persönlich finde Gedanken für den Schutz von Angestellten gut und in der Bw für überfällig ! Warum ist das so ?
Ein CEO bei Apple wie der Herr Tim Cook hat ein extrem hohes Jahreseinkommen. Das scheint er seiner Firma wert zu sein und hat offensichtlich Fähigkeiten wie sie nur ganz wenige andere Menschen haben ! Demnach wird er aber wohl kaum mit einer 48h Arbeitswoche auskommen … Dafür hat er aber den pekuniären Anreiz in seiner spärlichen Freizeit diese auszugestalten und nicht auf den Dollar schauen zu müssen !!!
Auch wird er wohl kaum in ein burn-out fallen durch sinnlose Überforderung weil er im Kern Dinge ersinnt und erschafft und auch kreativ sein kann …
Sinnlose Überforderung nenne ich die hier oft angesprochenen „Nebentätigkeiten“, man muß sich mal diese Sache auf der Zunge zergehen lassen wie Nebentätigkeiten einen quasi kaputtmachen können und es auch tun !
Und reden wir auch von den tollen Divisionen wo Überstunden erwartet werden, nicht aber deren Wandlung in DZA … Das ist de facto hirnrissig und zeigt schlechte Menschenführung und Menschenachtung und führt zur Notwendigkeit ein Gesetz zu haben um Mitarbeiter zu schützen !!!!
Dem steht aber auch der Begriff des Dienens nicht artfremd gegenüber, aber Dienen ist etwas ganz anderes als willfähriges kadavergleiches Aushalten und Ausbeuten von Untergebenen !
Und ich bin sicher es gibt selbst bei Unterstellung einer Stechuhr weiterhin gute und intensive Ausbildung …
@all
Es ist doch interessant, dass hier überwiegend die Praktiker gegen die Anwendung der EAZR in den SK sprechen und sich die „Theoretiker und Stabsdienstler“ hier zu den unerwünschten Verteidigern der Praktiker aufschwingen.
Vielleicht sollte man denen zu hören, die den Unfug am Ende ausbaden müssen?!
@Yvonne Walden | 03. Januar 2016 – 16:39
„Aber dennoch: Der Soldatenberuf muß endlich allen übrigen beruflichen Tätigkeiten und Funktionen angeglichen werden.“
Das sollten wir vielleicht zunächst denjenigen beibringen, die versuchen auf uns zu schießen. Vielleicht klappt es ja?!
Nichts für ungut, aber zwischen „Ausbeuten von Untergebenen“ und den legitimen Erwartungen seitens des Dienstherrn an den Soldaten, die sich aus der „Pflicht zum treuen Dienen“ ergeben, gibt es schon einen Unterschied!
Das Argument, es bedürfe der EAZR, um die sog. „Gutsherrenart“ auszumerzen, ist wenig überzeugend, denn sofern dieses Phänomen bekannt ist/war, hätte man dem auch auf anderem Wege Einhalt gebieten können. Und wenn es nur ein DZA-Erlass gewesen wäre, bei dem stünde „mehrgeleisteter Dienst ist in Freizeit zu vergüten“ und nicht „ist grundsätzlich in Freizeit zu vergüten“. Dafür wäre aber diese Regelung nicht notwendig gewesen!
@ Closius
Zitat: „Daß jetzt Marinesoldaten, die bisher auf den Schiffen gelebt haben, die BW verlassen wollen, weil sie nicht umziehen wollen oder sich keine Zweitwohnung leisten können, verstehe ich vollkommen! “
Anscheinend haben sie nicht alle Kommentare gelesen. Die Marineführung hätte es in der Hand gehabt, die Bewachung der Boote und Schiffe durch ein ziviles Wachunternehmen durchführen zu lassen. Man wollte es vermutlich nicht, weil es
1) zusätzliches Geld dauerhaft gekostet hätte,
2) durch die geplante technische Absicherung der Schiffe die Industrie ein Geschäft macht (Fa. Bosch Sciherheitstechnik lässt grüßen)
3) durch den Zwang auf den zvilen Wohnungsmarkt zu gehen, Wirtschaftsförderung in den Hafenstädten betrieben wird
Bedauerlich ist, dass die Marineführung anscheinend zu dämlich oder zu unfähig ist, die adäquateste Lösung für dieses Problem, auch im Hinblick für die Nachwuchsgewinnung und der Beibehaltung der Attraktivität des erfahrenen Personals, umzusetzen.
Zitat:
„Auch mit über 40 schafft man 2.750 Arbeitsstunden oder eine 48 Stundenwoche! Wer in der Privatwirtschaft was werden will hat auch keine 35 Stundenwochen und jeder Selbständige kann von einer 48 Stundenwoche doch nur träumen….“
Überlegen Sie eigentlich noch was sie da schreiben ?
2750 Stunden sind bei 46 Arbeitswochen ( 52 Wochen – 6 Wochen Urlaub) ca. 60 Std / Woche. Wenn Sie 60 Std pro Woche ganzjährig arbeiten, dann schlaucht dies erstens und zweitens geht es auf die Dauer auf die Gesundheit. Der von @ Hans Dampf zitierte Oberstabsgefreite, der im übrigen eine 7er Ausbildung hat und vom fachlichen mindestens mit einem Uffz / StUffz vergleichbar ist (nach meiner Einschätzung ist er mit mindestens 4 Dienstjahren als OStG deutlich effektiver als ein Uffz / StUffz). Der besagte OStG kommt dann nach der Gehaltstabelle 2250 Euro brutto im Monat (Grundgehalt Stufe 2 + 71,28 Euro / Monat Amtszulage als OStGefr)
Hier stimmt etwas nicht. Wenn man die Akademiker und Meister mit 50 – 60 Std im Monat anspricht, dann sprechen wir über eine andere Gehaltsgruppe. Von Selbstständigen braucht man bei diesen Gehaltsvergleich gar nicht anfangen zu vergleichen (komme mir jetzt bitte niemand mit dem Bo-Frost Fahrer als Vergleich).
Zur Zeit ist diese Dienstzeitbelastung und die entsprechende Besoldung schlicht und einfach staatliche geförderte und geduldete Ausbeutung und auf die Dauer gesundheitsschädlich und gehörte deshalb zu Recht abgeschafft.
Übrigens sind die Stabsgefreiten und Oberstabsgefreiten die zur Zeit bei Fernsehaufnahmen über die Flüchtlingshilfe durch die Bw, die am häufigsten gezeigten Dienstgrade. Also leisten sie und die große Gruppe der Unteroffiziere / PortepeeUffze das Groß der Überstunden. Von Karriereoffizieren kann man die Überstunden eher erwarten.
@Jas
1 Dann machen sie es eben nicht, dann priorisieren sie und was nicht geht, geht eben nicht.
2 Also wie der Freien Wirtschaft.
3 40 % mehr Arbeit für 5000 € P.A., ist Ausbeutung.
Mich wundert es nur das dies noch keine Arbeitsjuristischen Folgen hatte
@Koffer
Deshalb wird bei den Arbeitsmedizinischen Untersuchungen auch immer nach Problemen die mit der Arbeitszeit zusammenhängen gefragt.
Und btw regulär 13 h Arbeit mit nur 11h Pause dazwischen bekommen sie wohl kaum in der freien Wirtschaft genehmigt und mit der Zeit lässt die Belastbarkeit nach.
Vor einigen Jahren ist ein nur etwas älterer Kollege an Herzinfarkt gestorben, sein Nachfolger hat diese nur unter der Bedingung angetreten sich nicht so einspannen zu lassen.
Wie lange dauert es einen Infantristen auszubilden?
Wird man in der zivilen Wirtschaft so mir nichts dir nichts in einen militärischen Auslandseinsatz geschickt?
Wenn mein Arbeitgeber nur 100 Euro/Monat mehr für Wechselschicht bieten würde könnte er vermutlich seine Werke in Westeuropa schließen.
@ Koffer
Ich denke es gut das dieses Gesetz kommt um zu zeigen wo die Bw ein Problem hat aufgrund der Unterdeckung von Dienstposten !
Und gemeinhin wird weiter auf Soldaten geschossen, aber das hat nichts mit dem Grundbetrieb und der EAZR zu tun …
Und auch die Ausbildung wird weiter möglich sein, vielleicht nur eben ein wenig anders organisiert …
Und ich als Praktiker lauere nur auf die Auswirkungen und grinse mir grade schon etwas in den Bart …
Aber genau dieser Verwaltungsakt wird der Verwaltungsarmee einen Spiegel vorhalten :-)
@JAS
Du schaffst jetzt nur noch 40% – wieviele Stunden hast Du denn vorher gearbeitet? 100?
@georg
Also, das KTzG viel für die Bw getan hat, mag sein, aber viel größer ist der Schaden, den er hinterlassen hat: überstürzte und nicht durchdachte Abschaffung der Wehrpflicht,
Einsparungen von 8 Mrd, mit denen u.a. die Ersatzteilmisere ausgelöst wurde!
@ Georg:
Deine Aussage “ Der gleiche A9er bei der Polizei hat dafür jede Überstunde ordentlich bezahlt bekommen.“ stimmt nun wieder mal gar nicht. Auch in der Polizei sind diese Arbeitszeitflexibilisierung, die Anpassung an die EU-RiLi und die Einführung der Jahresarbeitszeitkonten schon lange Usus. Jede mehr geleistete Stunde ist Arbeitszeit, die der Polizeibeamte als Freizeit abbummelt. Mehrarbeit (= angeordnete „Überstunden“) könnte zwar bezahlt werden – aber nur dann, wenn kein Freizeitausgleich binnen eines Jahres möglich war. Und dies ist nur bei seltenen Spezialisten der Fall. Wir bei der Polizei kommen mit unseren Arbeitszeitverordnungen eigentlich ganz gut klar. Und mit meiner Polizisten-Sicht finde ich die SAZV so schlecht nicht.
@whiskyecho: „Der Sinn der SAZV ist wohl noch nicht von allen Soldaten verstanden worden. An oberster Stelle steht der Gesundheitsschutz. Dazu gehören 11 Std Ruhezeit zwischen zwei Dienstverrichtungen genauso, wie 24 Std Ruhezeit innerhalb von 7 Tagen Dienst.“ … Genau darum geht es!!! Wir haben uns bei der Polizei zuerst auch die Nase gewischt … was denn das alles soll… Und ’ne Weile gebraucht, es zu akzeptieren.
@ all:
Kann mir bitte jemand das oben im Eingangstext benannte Problem der auf dem Schiff wohnenden Besatzungen erklären. Ich versteh‘ das Problem nicht. Wieso stellt die SAZV hier ein Problem dar?
@Georg
Mein werter Herr, nehmen sie mal Abstand davon meinen Beitrag zu hijacken und ihn dann auch noch falsch zu erklären. Das ist so richtig fehlleitend. Ich merke aber auch, das sie keine oder nur entfernte Ahnung vom Truppenalltag an der. Basis haben.
Das meine ich nicht als Vorwurf.
Ihre – sorry – milchmädchenrechnung ist schlichtweg Beweis dafür, dass keiner der Theoretiker das System mal an einem realen Beispielsjahr einer Einsatzkompanie durchgespielt hat. Wenn Sie natürlich für den großen Anrechnungsfall immer 24h veranschlagen obwohl dieser ab 16h1min gilt (ein Delta von schnuckeligen 33%) sagt das schon viel über „ihr Ergebnis aus“
Viel schlimmer ist noch die Annahme man könne den Minderverdienst mit dem Dza errechnen. Das ist sehr kurzsichtig. Es geht hier um reale Einkünfte auf die Jahresplanung bezogen. Trennungsgelder, Heimfahrten etc…
Glauben sie denn, eine Kompanie die bisher 3 Wochen auf dem Übungsplatz war – wird dies auserhalb der Ausnahmeregelungen noch können? Darf ich jetzt nicht mehr üben wenn ich nicht schon kurz vorm Einsatz stehe? Die Realität sagt folgendes: die meisten gehen noch ne Woche. Mehr is nich drin, sonst fehlen uns die Leute fast 2 Monate im Jahr.
Und Worte wie „verstehe das Problem nicht – es gilt lediglich ein Gesetz umzusetzen punkt“ ist genau die Gutsherrenart die so bemängelt wird. Analog dazu auch die „kreativen Lösungen“ die aber dann bitte schön auf Zug und Kompanieebene erarbeitet werden sollen unter beibehaltung aller Aufträge. Und die besten Blüten die dieser „Basta gehorsam“ bereits getrieben hat – ist das quasi Berufsverbot ausserhalb der Rahmendienstzeit. In den „Probeeinheiten“ hat es schon Diszis gegeben weil jemand noch „nach Dienst“ was vorbereitet hat. Wenn es das ist – was alle wollen…. Na dann
Interessante Diskussion hier zu der ich leider nichts beitragen kann oder will. Aber ein anderer Punkt stößt mir auf: Die Einführung von Zeiterfassungsgeräten. Wie wäre es mit dem guten alten Dienstplan? Da stand immer drin wer was von wann bis wann tun musste.
Oder denke ich zu einfach?
Ja, ich war auch nach Dienst noch im Dienst, konnte mir dafür aber auch keine Stunden aufschreiben, wo ist also der Unterschied?
Werferfehler
Interessante Diskussion!
Was mich interessieren würde, Koffer hat es schon erwähnt, die Brutto-Arbeitszeit bleibt ja annähernd die Gleiche, da in der neuen Zeitberechnung die Pausen nicht mehr als Dienstzeit gelten.
Wie wird dieser Umstand denn an der „Basis“ aufgenommen? Immerhin wird hier mit einer Jahrzehntelangen Traditionen gebrochen, dass Pausen auch Dienstzeiten sind.
—
Was das Finanzielle angeht, gerne nochmal der Verweis auf §4 der Bundesmehrarbeitsvergütungsverordnung
Naja vllt. ist das ja das nächste Ziel der „Gleichstellung“. Da würde sich ein UvD oder OvWa-Dienst mal so richtig lohnen.
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/marbv/gesamt.pdf
Naja-die EUAZR mag ja gut gemeint sein aber aus meiner Sicht nicht gut durchdacht. In KdoBehörden/Stäben mag man begeistert sein. Aber wenn ich auf der Hühnerleiter nach unten klettere bis in die Einheiten, bekomme ich Bauchschmerzen. Die pfeifen in der Regel jetzt schon aus dem letzten Loch. Mir kann auch keiner nach über 30 Jahren Dienstzeit erzählen, dass man im normalen Grundbetrieb gesundheitliche Störungen erleidet aufgrund der Überbelastung. Auch nicht auf dem TrpÜbPl. Der gehört nun mal dazu. Selbst in meiner Zeit als KpFw in einem PzGrenBtl ist mir kein Fall bekannt. Die Disziplinarvorgesetzten hatten alle Möglichkeiten, dies zu verhindern. Oder traut man das denen nicht mehr zu? Gerade die Dienstgrade bis A9 waren froh, wenn sie mal etwas mehr verdienen konnten. Es kommt mir persönlich fast so vor, dass man sich mit der EUAZR der Vergütung entledigen will. Was soll denn Soldat mit der Freizeit anfangen, wenn das Geld dafür fehlt? Auch in der freien Wirtschaft werden Überstunden gemacht. Die werden aber dann vernünftig bezahlt! Und was soll der Soldat auf dem TrÜbPl mit Freizeit anfangen? Also wenn dies zur Attraktivität der Bw beiträgt, wäre ich sehr überrascht.
Finde die Diskussion auch ein wenig befremdlich. Da wird mit Geld argumentiert das jetzt nicht mehr gezahlt wird. Der erste Fehler ist doch das dann offensichtlich mit Geld gerechnet wird, mit dem man nicht rechnen sollte, da man es nicht sicher hat.
So weit ist die Bw mit dieser Diskussion auch nicht von der normalen Wirtschaft entfernt. In meinem Arbeitsumfeld ist es auch so, das in bestimmten Bereichen an jedem WE Überstunden gemacht werden. Und natürlich finden sich immer Arbeitnehmer die das Geld brauchen und daher auf jede Form von Freizeit verzichten. Aus Sicht der Firma also alles Super und auch aus Sicht der Arbeitnehmer. Man könnte aber auch auf die Idee kommen das am Gesamtsystem etwas nicht stimmt, wenn Menschen der Meinung sind das sie sich Freizeit nicht leisten können. Das dieses auf Dauer nicht Gesund sein kann, dazu brauche ich keine Untersuchungen, sondern lerne es tagtäglich auf der Arbeit.
Und auch den Umgekehrten Fall gibt es. Da werden Überstunden gemacht wenn es am besten passt und nicht dann wenn sie anfallen. Und es wird auf ein bestimmtes Ziel (Stunden / Geld) hingearbeitet.
Wenn es so ist, das die Soldaten meinen sie müssen mehr Arbeit leisten um existieren zu können, dann ist dieses Gesetzt richtig.
Wenn Überstunden gemacht werden wo es keinen Sinn macht, dann ist dieses Gesetzt richtig.
Es ist nun offenbar wohl so, das Arbeitnehmer und auch Soldaten, im Zweifel vor sich selbst geschützt werden müssen.
Und wie schon an anderer Stelle angemerkt. Das angesprochene Verhalten führt dazu das man mit weniger Arbeitskräften auskommt, als eigentlich für die anfallende Arbeit nötig wären.
@Koffer
„Es ist doch interessant, dass hier überwiegend die Praktiker gegen die Anwendung der EAZR in den SK sprechen und sich die „Theoretiker und Stabsdienstler“ hier zu den unerwünschten Verteidigern der Praktiker aufschwingen.“
Wie kommen sie zu dieser Erkenntnis?
„Vielleicht sollte man denen zu hören, die den Unfug am Ende ausbaden müssen?!“
Kennen diese denn die SAZV schon?
Wurde ihnen schon er klärt, dass sie in Zukunft im Schnitt mehr Dienst schieben müssen?
Was kann ein Soldaten im Frieden in 41Std plus Pause (im Jahresschnitt max 48Std) nicht leisten was für seine Professionalität wichtig wäre?
Warum soll ein Soldat nicht das Recht haben seinen mehr geleisteten Dienst der Gesellschaft entsprechend ausgeglichen b zu bekommen?
Das EU Arbeitsschutzgesetz wurde für Soldaten eben nicht 1 zu 1 übernommen.
Natürlich können die 41Std noch gesenkt werden und Überstunden öfters ausbezahlt werden, denn man muss Gesundheitsschutz und Attraktivität trennen.
Evtl haben sich einige Praktiker noch gar nicht mit den Mehrbelastungen der SAZV oder ggf überhaupt nicht mit der SAZV beschäftigt.
Hoffentlich nimmt durch die SAZV der Druck auf wenige Leistungsträger in der Truppe ab oder wird zumindest nun sichtbar, planbar und ANSTÄNDIG entschädigt.
Der Soldatenberuf bleibt auch mit SAZV ein besonderer Beruf, im Besonderen da, wo die SAZV nicht gilt. Man wird sehr genau auf die Auswirkungen der SAZV an der Basis schauen, denn jetzt ist es endlich möglich, einige wenige Chefs und Kommandeure, welche ihre Leute verheizten, zu entlarven oder den Willigen mehr Unterstützung von oben zu geben.
P.S.: Was hat die SAZV mit dem Bundesmeldegesetz zu tun und wo waren/ sind da die Proteste der Praktiker?
Ich mache jetzt mal den Advocatus Diaboli:
Eine Arbeitszeitrichtlinie ist schon OK, aber was ist mit:
NATO-Pause (die es eigentlich noch nie gab) ?
Raucher-Pausen?
MKF in Bereitschaft beim Herrenabend?
Ordonnanz-Soldaten im VIP-Zelt beim Saufen bis zum Abwinken der Honoratioren?
Ein Generalstabsoffizier der sich im Einsatzland illegalerweise vom MKF in ein Restaurant fahren und den Soldaten draussen stundenlang warten lässt? – ach nee, zählt ja nicht, ist Einsatz, aber der Oberst hat der jetzt Dienstunterbrechung oder was?
Internet-Surfen mit Smartphone während der Dienstzeit?
Schnell mal zwischendurch zur Kantine/Uffz-Heim/Kasino?
Einkaufen im Baumarkt während der Dienstfahrt?
In der freien Wirtschaft werden Zeiterfassungssysteme genutzt mit denen man einige der o.a. Abwesenheiten erfasst.
8 Stunden Anwesenheit entsprechen nicht immer 8 Stunden Arbeitszeit
Die angesprochenen Fälle sind nicht unbedingt Bw-spezifisch, jedes zivile Unternehmen hat dieselben Probleme …
Warum habe ich jetzt „Asterix bei den Briten“ im Sinn? :)
Ich sehe die ganze Diskussion noch vielschichtiger. Schaut man sich die Entwicklung der Streitkräfte in den letzten Jahren an, dann geht es doch darum mehr oder weniger die Bundeswehr mit der „Brechstange“ mit allen anderen Berufen gleich zu klopfen. Natürlich steht auch für unsere Soldaten die Gesundheit an vorderster Stelle, aber die Entwicklung insgesamt kann ich in Gänze nicht gut heißen. Der Soldatenberuf war, ist und bleibt nicht vergleichbar mit anderen Berufen.
Und wenn es die Politik nicht schafft, für Nachwuchs in den Streitkräften zu sorgen, dann ist die Diskussion über EAZR/SAZV lächerlich und Makulatur für diejenigen, die drei mal in vier Jahren in den Einsatz müssen, weil einfach Spezialisten fehlen.
@Koffer -Vielleicht sollte man denen zu hören, die den Unfug am Ende ausbaden müssen?!-
Danke dafür. Es muss für den Theoretiker so schwer vorstellbar sein, das nicht Alles was gut gemeint ist auch Gutes tut.
Ich kann mit einer 41 Std. Normwoche keine Kampftruppe auf eben ihren ureigenen Auftrag vollumfänglich vorbereiten. „Train as you fight“ ….. wie denn? Wie soll ich in einem Einsatzscenario, wo auch immer, bestehen, wenn ich das nicht kontinuierlich
üben kann? dafür reicht nicht der Ausnahmetatbestand nach EUAZR/SAZV. Das weiß der Handwerker. Und deswegen will er das nicht. Man kann uns Soldaten nicht mit einem Handwerker, oder einer anderen Berufsgruppe vergleichen. Unsere Aufgabe lässt sich nicht in 9 Std Dienst verpacken. Und dort hilft auch nicht das Argument, oder der Vorwurf, der falschen Planung. Ab einem gewissen Punkt ist es absurd.
In den Niederlanden ist der gesamte Dienst des Soldaten nach Ausnahmetatbestand verbucht. Warum geht das nicht in der Bundeswehr? Wer hat das bei uns festgelegt?
Selbstverständlich ist die Zeit des Soldaten ein hohes Gut, das man sorgsam und fürsorglich behandeln muss. Die neue Regelung lässt aber zu wenig Flexibilität zu, um vernünftig auszubilden.
Die Weisungen lesen sich prima und auch die PowerPoint-Präsentationen sehen hübsch und logisch aus. Aber aus Sicht eines Heeressoldaten der Kampftruppe nicht umsetzbar, ohne das eine Menge Einsatzwert verloren geht. Und das will der gemeine Soldat nicht. Man will nicht künstlich schlechter sein als man ist, nur damit das System funktioniert. Diesen Anstand hat man in der Schlammzone.
Ich bin gespannt, wie die Änderungen aussehen werden, denn es wird sie geben….
Grüß Gott
Vielleicht mal ein paar Fakten: Die Gültigkeit der EU Arbeitszeitrichtlinie für die Bundeswehr im Grundbetrieb ist durch das BVerwGericht festgestellt worden. Zusätzlich gab es ein Rechtsgutachten, das Mitte 2013 dem BMVg übergeben wurde und das gleiche Ergebnis hatte. Das BMVg hat das Ergebnis erst Anfang 2014 öffentlich gemacht.
Die gesetzliche Regelung der Arbeitszeit in der Bundeswehr ist also beileibe kein PR Gag der Ministerin, sondern zwingende Anwendung von EU Recht.
Bei manchen Kommentatoren scheint eine Ursache-Wirkung Vertauschung vorzuliegen:
Auch die jetzige Arbeitszeitregelung sieht die Vergütung von Überstunden vor. Jedoch zu weit besseren Bedingungen als vorher. Die ungezügelte Durchführung von preiswerten Überstunden in der Vergangenheit hat unter anderem zu dem Dilemma geführt, das heute alle ausbaden: Zu wenig Personal für zu viele Aufträge.
Es ist doch bezeichnend, dass die Marine jahrelang sich nicht um die Frage der Unterbringung gekümmert hat, denn die Soldatinnen und Soldaten konnten ja an Bord Dienst machen.
Wir müssen alle viel viel konsequenter werden, wenn wir etwas verbessern wollen, auch wenn es den einen oder anderen Nachteil erst mal bringt.
Denn die Schwierigkeiten und Ausnahmeregelung gibt es eigentlich nur aus zwei Gründen:
1. man will kein zusätzliches Personal einstellen
2. man will keine Aufträge streichen.
Dann muss man sie halt zwingen, sich für eine Alternative zu entscheiden.
@AnKaaMu | 03. Januar 2016 – 15:53
Bei einem ‚echten‘ Übungsplatzaufenthalt dürfte ein „Dienstschluss“ iSd SAZV nur sehr selten rechtswirksam möglich sein.
Die Praxis zeigt zwar das Gegenteil, aber in der grauen Theorie sprechen zu viele Gründe dagegen. Sei es eine Verantwortlichkeit für Personal, Material und Schlüssel, die gemeinschaftliche Zwangsanreise, die Begrenzung des Privatgepäcks, Zapfenstreich und Dosenregelung, usw usf.
@all
Und wieder zeigt sich hier Praktiker/Basis vs. gutmeinende Stabsdiener…
@schleppi | 03. Januar 2016 – 23:07
„Vielleicht mal ein paar Fakten: Die Gültigkeit der EU Arbeitszeitrichtlinie für die Bundeswehr im Grundbetrieb ist durch das BVerwGericht festgestellt worden.“
Das ist so nicht ganz richtig. Es besteht lediglich eine Umsetzungspflicht. WIE diese für die Streitkräfte umgesetzt wird, lag ganz an der Politik.
„Zusätzlich gab es ein Rechtsgutachten, das Mitte 2013 dem BMVg übergeben wurde und das gleiche Ergebnis hatte. Das BMVg hat das Ergebnis erst Anfang 2014 öffentlich gemacht.“
War es das Rechtsgutachten, das die Gewerkschaft in Auftrag gegeben hatte?1
„Die gesetzliche Regelung der Arbeitszeit in der Bundeswehr ist also beileibe kein PR Gag der Ministerin, sondern zwingende Anwendung von EU Recht.“
Das ja: stimmt. Das wie: nein, reiner PR-Gag.
@Tom | 03. Januar 2016 – 23:40
„Bei einem ‚echten‘ Übungsplatzaufenthalt dürfte ein „Dienstschluss“ iSd SAZV nur sehr selten rechtswirksam möglich sein.“
Bitte, bitte, bitte. Verwirren Sie nicht die gutemeinenden Stabsdiener mit Fakten aus der Truppe…
NACHTRAG
@O.Punkt
Finanzielle „Gleichstellung“ ist erreicht! In den Fällen in denen finanziell (und nicht durch Freizeit) vergütet wird, sind die Sätze vergleichbar.
Das ist auf den ersten Blick angenehmen, aber wird in der Praxis vermutlich ganz häufig zu genau GEGENTEILIGEN Ergebnissen führen…
@TBC
Das Problem ist das die Bestzungen sonst zu viele Stunden generieren werden. Ich weiss jetzt nicht wie die heute Stärke der Hafenwache im Heimathafen ist aber ich schätze mal immer noch so bei 20 Mann. Ergibt sich aus der militärischen und schiffstechnischen Wache und dem Restpersonal wie Koch, etc.
Das Personal wird benötigt um im Falle eines Brandes den Angriffstrupp, Brandabwehr und Unterstützungstrupp zu stellen.
Aufgrund der jetzt eingeführten technischen Fernüberwachung ist halt kein Personal mehr dafür an Bord. Demzufolge darf halt keiner mehr an Bord sein sondern mit Dienstschluss wird das Schiff geräumt.
AFAIK
Wenn jemand dazu mehr Details hat gerne reingrätschen ;-)