Ministerium setzt Entschädigung für verspätete Lieferung von A400M durch
Für die verspätete Auslieferung der neuen Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M hat das Verteidigungsministerium erstmals vom Hersteller Airbus Military Zugeständnisse für Entschädigungszahlungen erhalten. Unter anderem soll das Unternehmen für die Verzögerung bei der für dieses Jahr geplanten Lieferung von zwei Maschinen Verzugsentschädigungen gemäß Vertrag in Höhe von 13 Millionen Euro zahlen, teilte das Ministerium den Abgeordneten des Bundestages mit. Darüber hinaus verpflichtete sich Airbus zu weiteren Kompensationsleistungen.
Über die von Rüstungs-Staatssekretärin Katrin Suder hatte zuerst Spiegel Online berichtet. Nach der bilateralen Einigung wird die Bundeswehr für die nächsten zwei Flugzeuge, Seriennummern MSN 029 und MSN 030, im Bauzustand IOC (Initial Operating Clearance), insgesamt 17 Prozent des Kaufpreises vorerst einbehalten: rund 42 Millionen Euro. Airbus verpflichtete sich, die Maschinen später auf die vertraglich geschuldeten höheren Bauzustände kostenfrei nachzurüsten. Weitere 2,2 Millionen Euro für jeden der zwei dieses Jahr fälligen A400M für die Abnahme und Lieferung als „nicht-spezifikationskonformes Flugzeug“ bekommt die Bundeswehr gutgeschrieben und kann sie für Dienstleistungen beim Support nutzen.
Die Luftwaffe hatte im vergangenen Jahr ihren ersten A400M bereits mit Verzögerung erhalten; die für dieses Jahr ursprünglich geplante Auslieferung von fünf weiteren Flugzeugen hatte sich deutlich verzögert. Zeitweise war sogar offen, ob Deutschland 2015 überhaupt noch weitere Maschinen erhält. Inzwischen haben die Abnahmeprüfungen für die zweite und die dritte Maschine begonnen, die noch vor Jahresende an die Bundeswehr übergeben werden sollen.
(Archivbild: Testflug des Airbus A400M im Rahmen der Abnahme in Sevilla/Spanien am 10.12.2014 – Bundeswehr/Bender)
Eigentlich schwer verständlich, dass vor dieser Einigung AIrbus die Maschinen nur kostenpflichtig auf den vertragskonformen Zustand FOC gebracht hätte.
Aber das läuft ja beim NH-90 auch nicht anders, beim Eurofighter bestimmt auch nicht.
Konventionalstrafen sind zwar nett, bringen der Bw aber nicht ein einziges einsatzklares Luftfahrzeug.
Wenigstens aber bewegt sich etwas und Fr. Suder steht mal mit etwas grundsätzlich positivem in der Presse.
Würde man mit dem Geld wenigstens Ersatzflugzeuge leasen, dann gäbe das Ganze einen Sinn, aber so wird das Geld im BW-Haushaltstopf versickern und löst die Lufttransportprobleme der BW in keinster Weise!
Sagen wir es ist ein (kleiner) Fortschritt in die richtige Richtung…
Das BMVg hat in der Vergangenheit bereits deutlich laienhafter agiert.
Wenn Frau Suder gelassen wird, kommt noch richtig positiver Zug in die Rüstungsbeschaffung.
Nebenbei: NDL will Patriot modernisieren und spart sich MEADS.
Was ist den mit dem MissionPlanning-dauert-50Stunden-Problem? Gibts da auch was neues?
Da bin ich noch dran, habe aber aus eigener Quelle bislang keine richtige Klarheit.
@Closius
das wird wohl nicht gehen, denn dafür ist es a) zu wenig und b) fließt ein Großteil des Geldes nicht wirklich. 4,4 Mio gibts als Gutschrift für spätere Serviceleistungen, eine Summe von 13 Mio ist noch vom tatsächlichen Ablieferungsdatum abhängig und der Großteil des Geldes wird nur vorläufig einbehalten, bis alle Nachbesserungen erfolgt sind. Bezugspunkt sind die zwei A400M, die dieses Jahr noch geliefert werden sollten.
Man kann diese Zahlen auch anders interpretieren: Sie sollen es ermöglichen, dass der Bund in diesem Jahr noch zwei Luftfahrzeuge (mit vielen Schwachstellen) abnimmt, statt sie als unfertig oder schadhaft zurückzuweisen. Dann können sie weitgehend bezahlt werden und die dafür in den Haushalt eingestellten Mittel fließen nicht an Herrn Schäuble zurück. Die Industrie zahlt dafür eine eher symbolische Pönale und verspricht hoch und heilig ihre Minderleistungen später auszubessern.
Ähnliches spielt sich übrigens scheinbar im Bereich der Eurofighter-Abnahme ab, seit der vorübergehende Abnahmestopp aufgehoben wurde. Bis Jahresende soll scheinbar noch insgesamt 11 Luftfahrzeuge durchgewinkt werden, damit die entsprechenden Haushaltmittel abfließen können.
Eine Kleinigkeit: Das BMVg hat sich sicherlich mit Airbus Defence and Space geeinigt, Airbus Military existiert nicht mehr. ;-)
Grüße und danke für die immer hervorragende Arbeit!
@Rüstungslobbyist
Immer gerne – aber dennoch Widerspruch, auch wenn Sie formal Recht haben: Das Verteidigungsministerium spricht von einer Einigung mit Airbus Military S.L.…
@Aircraft
Prima Hinweis zu NLD Patriot.
Link enthält Details der Modernisierungen PAC II und PAC III. Bei Beschränkung auf die technischen Leistungsdaten ist weitere Übersetzung nicht erforderlich.
Bitte prüfen unter
– Specificaties (Spezifikation/Produktbeschreibung) PAC-2, Patriot Advanced Capability Phase II
– Specificaties PAC-3, – dto III –
https://www.defensie.nl/onderwerpen/materieel/inhoud/bewapening/patriot-luchtverdedigingssysteem
@ T.Wiegold | 13. November 2015 – 17:55
‚ Verteidigungsministerium spricht von einer Einigung mit Airbus Military S.L.…‘
Vielleicht hat Fr Suder ja noch garnicht mitbekommen dass ihr Vertragspartner nicht mehr existiert?
Im Angesicht der immer desaströseren Flugsituation von DE nach AFG wäre ein eigenes Transportmittel, welches auch in ALLE Einsatzgebiete fliegen kann, mittlerweile ein Meilenstein. Egal welcher Hersteller.
Was sich seit dem 11.11. in Sachen Einreise nach MeS abgespielt hat bzw in Teilen immer noch abspielt, ist mit Verlaub gesagt, skandalös.
Der Bericht ist schön für die Vertragspartner und sicher in Sachen Vertragsangelegenheiten ein anderer Trend. Nur kurzfristig wird man die unsägliche Transportsituation auch damit nicht mindern.
Da hätte man vor Jahren Richtung C17 abbiegen müssen, zumindest für eine konkrete Timeline…….Aber das ist ja Schnee von gestern.
So bleibt also weiter abwarten….hoffen das es vielleicht mal besser wird und der A400 dann auch irgendwann so ausgerüstet ist, dass er überall starten und landen kann….
Könnte als für AFG noch was werden…..
Und zu Frau Suder kann ich nur sagen, weiter so….eine sehr angenehme und patente Gesprächspartnerin…die gerne Tacheles hört…..
Bin gespannt, was sie noch so bewegen wird…..
Alles schön und gut , trotzdem hat @Closius recht und das Transportproblem der Bw wird noch über Jahre dauern und ein kleineres Ergänzungsmuster für die A400M wäre mehr als sinnvoll und notwendig.
Frankreich jedenfalls reagiert und hat laut Defence blog von heute 4 moderne C130 bestellt.
Wir in Deutschland haben noch nicht mal eine Diskussion für ein paar C235 o.ä.Wann kommen denn nun die nächsten A400M für die Luftwaffe?
@ Jens Schneider:
Frankreich verfügt längst über kleinere CN-235. Die C-130 sollen für die Operationen in Afrika zur Hubschrauberbetankung und u.a. als Gunship angeschafft werden.
Im Falle der Betankung wird damit auf die noch bestehende Fähigkeitslücke des A400M reagiert, deren Schließung nicht absehbar ist.
Man bekommt Luftbetankung und Lastenabwurf von der OCCAR (noch) nicht zertifiziert.
Ein Einbehalt wirkt sich sicher negativ auf den Cash Flow aus, bringt aber dem Bund gar nichts. Und Vertragsstrafen in Form von Gutschriften sind schon sehr speziell, da Airbus die Strafe auf Selbstkosten minimiert. Wozu das also?
Schlimmer ist aber, dass jeder finanzielle Druck auf Airbus zu Lasten des Qualitätsmanagements gehen wird. Man plant immer noch für nächstes Jahr mit 6-7 Maschinen….
Man sollte den Leuten endlich Zeit geben die Flugzeuge ordentlich zu bauen und nach einer vernünftigen Qualitätskontrolle an den Customer zu übergeben. Alles andere ist nicht hilfreich.
Bei der Berechnung der Verzugsentschädigungen gemäß Vertrag in Höhe von 13 Millionen Euro. für zwei Flugzeuge ist Frau Katrin Suder wohl ein Rechenfehler unterlaufen.
Nach meiner Rechnung sind 24 Mil. € für zwei Flugzeuge fällig.
Die Verzugsentschädigung beträgt 0,02% pro Tag (max. 6%) vom vereinbarten Festpreis.
Ferner ist eine Verzugsentschädigung für weitere nicht gelieferte Maschinen fällig.
Da werden vorerst 42 Millionen Euro. einbehalten nach dem man bereits „unzählige Milliarden“ ausgegeben hat.
So haben wir 2014 für ein geliefertes Flugzeug 750. Mil. € und diese Jahr für bislang null geliefertes Flugzeug 865. Mil. € bezahlt.
Quelle : Drucksache 18/5500 des Deutscher Bundestag
@ schleppi | 13. November 2015 – 21:28
Für alle Beteiligten wäre ein sofortiger Programmabbruch das Beste.
@ Milliway
So radikal negativ sehe ich das gar nicht. Aber man muss denen Zeit und damit auch Geld geben. Es gibt im Flugzeugbau nichts Schlimmeres als Zeit- und Finanzdruck. Und das Wichtigste nicht zu vergessen: man muss ne Zwischenlösung beschaffen. Damit hat man wenigstens Grundfähigkeiten einsetzbar, denn bei der C 160 wird sich der Klarstand erfahrungsgemäß wegen der zu späten Verlängerungsentscheidung kontinuierlich nach unten bewegen.
@ONA:
Genau so wird es sein. Man hat nach einem Weg gesucht, doch noch Mittel abfließen zu lassen. Früher hätte man ähnliche Deals auch auf niedrigeren Ebenen ausgehandelt. Nur wurde das System auch aufgrund von Beanstandungen seitens Rechnungshof unflexibler. Deswegen muss sowas jetzt einzeln von der Leitungsebene verhandelt werden.
@ONA
Ich denke auch das es darum geht die Abnahme durch zu bekommen und die Haushaltsmittel zu verbrauchen.
Es ergäbe sich sonst 1. das Problem das dann wieder dumm rumgeredet wird, die Bundeswehr bräuchte kein Geld, da sie es nicht mal schafft das zugesicherte aus zu geben und 2. wird her Schäuble, der ja für all die notwendigen Ausgaben aufkommen wollte keinen Cent mehr rausrücken, nachdem jetzt die „Lawine“ durchs Land rollt.
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Das die Entschädigung eher kosmetischer Natur ist wird aber auch schnell klar.
Airbus kann winzige Aufschläge bei Materialkosten usw. ansetzen. Es ist langer Weg vom Rohstoff zum Ersatzteil und dessen Einbau durch Airbuspersonal.
Da kann man schnell die paar Millionen wieder einsammeln, wenn man denn wollte.
Auf der andern Seite tun die paar Kröten Airbus aber auch nicht weh, das ist nun wirklich gut zu verkraften.
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Boeing C-17 zur „Überbrückung“ oder eher zur Ergänzung der Flotte wäre schon gewesen, der Zug ist abgefahren. Die Produktionslinie ist stillgelegt, die Produktionsmaschinen stehen zum Verkauf, die Werkzeuge werden irgendwann bei AMARC in der Wüste landen.
Die auf Halde produzierten Maschinen sind fast alle abverkauft und wenn noch welche übrig sind, sind es gerade mal….
*Trommelwirbel*
EINE die noch zum Verkauf steht.
Wirtschaftlicher und militärisch sinnvoller Betrieb ist damit schwierig.
Mit anderen Alternativen sieht auch eher mau aus.
-Kawasaki XC-2 ist noch in der Testphase mit 2 Prototypen – Japan exportiert in der Regel keine Militärtechnik.
-Lockheed-Martin C-130 ist nicht gerade günstig im Unterhalt und die Luftwaffe ist nicht die US Airforce und wird nie auf deren Flugstundenkosten runter kommen.
-Alenia C-27J Spartan ist wie die C-130 von den Betriebskosten her nicht das gelbe vom Ei und wurde schon von der Airbus C-235 und C-295 ausgestochen.
-Antonov AN-70 ist halt mit ukrainischer und russischer Technik vollgestopft.
Das gleiche gilt für die restliche Produktpalette.
-Embraer KC-390 ist dieses Jahr zum ersten mal abgehoben, das ist noch ein langer Weg bis zur Einsatzreife.
Alles was aus Russland, China und Indien kommt lassen wir mal großzügig außen vor.
Die C-295 würde die Flotte nach unten abrunden, kann den A-400M bzw. die Transall aber nicht ersetzen. Dafür bräuchte man halt was größeres oder zumindest gleich großes und da gibt es nichts zu kaufen.
@Milliway
„Für alle Beteiligten wäre ein sofortiger Programmabbruch das Beste.“
Weil wir Airbus dann viel Geld geschenkt haben und trotzdem noch Flugzeuge brauchen? Das wäre ja German-Deal 2.0 !!
Nicht zu vergessen die Ausbildung, Infrastruktur usw.
@schleppi
Der Zeit- und Kostendruck ist bei jeder Beschaffung groß da immer zu spät und in zu geringen Stückzahlen bestellt wird. Und ob das Projekt dann innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens läuft interessiert meist auch jahrelang keinen, bis es dann knallt.
Bei Fluggerät ist aber die Unfallgefahr wegen dieser Probleme logischerweise am höchsten.
Fällt bei einem LKW das Motorsteuergerät komplett aus, bleibt er halt stehen.
Der A-400M ist vom Himmel gefallen.
Der Fall ist auch typisch, da die Software wieder nur um die nötigsten Kernelemente herum geschrieben wurde und die Fehlererkennung, wie eigentlich immer, zu kurz kommt.
Computersysteme können nur Fehler erkennen, die sie kennen.
Zur Lösung können sie eben auch nur Methoden anwenden die sie kennen.
Sprich es muss alles in der Programmierung vorkommen.
Das kostet Zeit, Geld und Nerven, was man sich gerne spart. Außerdem setzt das voraus das man sich von vorne herein Fehler eingesteht und darauf hin arbeitet das daraus keine Katastrophe entsteht und das passt nicht zum Selbstbild vieler Unternehmen und der einzelnen Mitarbeiter.
Auch bei der C-235 und der C-295 gab es die letzten Jahre auf einmal einige Probleme und Abstürze die auf die Technik, im Besonderes die Avionik und Triebwerksausfälle zurück zu führen sind.
Das muss wohl auch nicht sein.
@ schleppi | 14. November 2015 – 1:26
Es wird langsam Zeit das ein Zeichen gesetzt wird, so hätte es letztendlich auch Signalwirkung auf andere Beschaffungsvorhaben.
Airbus hatte Zeit genug gehabt um ein simples Transportflugzeug mit den ursprünglichen Namen FLA oder FTA ( Future Transport Aircraft ) wie es das BMVg seinerzeit nannte zu bauen.
Ein Finanzdruck ist bei einen Erneuten Rekord Gewinn bei Airbus nicht zuerkennen.
Ein Neuausschreibung für einen Flottenmix wäre die Antwort der Stunde, da die Kostenentwicklung beim A400M wohl nicht mehr zu Deckeln ist.
@milliway, @schleppi:
Meines Erachtens geht es in der Tat primär um den rechtzeitigen Mittelabfluß aus EP 14 und den Liquiditätszufluss bei AIRBUS bis Ende 2015.
Dennoch glaube ich, daß das Ganze nur mal wieder ein „Wogenglättungsmanöver“ sowie die Spitze eines Eisberges ist. Der Deal lief mir zu ruhig ab und der sonst stets in solchen Fällen eher einen Veitstanz aufführende Major Tom samt AIRBUS waren „zu pflegeleicht und still“.
Das böse Erwachen kommt dann, wenn sich in der Truppe rumgesprochen hat, wie viele, wie groß und wie relevant die tatsächlichen Mängel sind, die in der Einsatzprüfung zur Feststellung der Eignung des A400M ermittelt wurden. Das können weder das BMVg noch AIRBUS auf Dauer unter einem Deckel halten bzw. der Truppe, der Öffentlickeit, dem Parlament und den Medien vorenthalten. Irgendwie kann man das Bauchgefühl nicht mehr unterdrücken, daß schon längst der „A400M-GAU“ angeklopft hat und damit vor der Tür steht.
Und genau darin sehe ich aus Techniker- und Pilotensicht sowie einsatzplanerisch und einsatzdurchführungsspezifisch neben den zu klassifizierenden und abzustellenden originären luftfahrzeugseitigen Mängeln, aufgrund des durch AIRBUS und auch durch die Bw (LufABw) nicht beherrschten „Civil Approach“, noch einen viel größeren Rattenschwanz. Das sind die System-Defizite in den technischen, logistischen und operationellen sowie insgesamt IT-mäßig auf die Einsatzfähigkeit übergreifenden Bereichen.
Das beste Beipiel ist das von @Fred benannte MissionPlanning-System und dessen 50-Stunden-Problem. In der Zeit sind zig Vorflugchecks, Ground- und Testruns und physikalische Mängelabstellungen durchgeführt und der Flieger kommt dennoch nicht in die Luft. Die StSin-AIN KS bzw. das BMVg sind m.M.n. also mal wieder viel zu kurz gesprungen.
Frage ist doch nicht, daß man per „Verrechnung“ mit zukünftigen Zahlungen und Serviceleistungen weniger für ein Waffensystem bezahlt, das man zu nichts gebrauchen kann, sondern daß man überhaupt noch irgendetwas zahlt? AIRBUS sollte guten unternehmerischen Sitten entsprechend, erst einmal vertragsgerecht liefern und dann erst sollte man über weitere Zahlungen nachdenken und erforderlichen Falles reden!
Die Causa A400M bedarf einer harten vom Parlament dem BMVg auferlegten Zäsur, keiner Weichspühler und keiner weiteren Kuschelleien, denn ansonsten wacht man bei Airbus Defence and Space und im BMVg nie mehr auf.
@Fred: Wie können die studierten Betriebswirte und Ingenieure unter den Offizieren denn ein System etablieren, bei dem ernsthaft 50 Stunden für das Mission Planning einer Maschine benötigt werden?
Die momentan Situation im Bereich Luftransport der Bw ist absolut katastrophal. Nur: mich überascht es in keinster Weise, im Gegenteil. Welches Waffensystem wurde im Zeitplan in die Bw eingeführt? NH 90? Tiger? EF2000? ……
Ich habe mir mal den Spass erlaubt und bezüglich Beschaffung eines Nachfolgemusters zur Noratlas etwas gegoogelt. Bei den gefundenen Zeitungsartikeln ersetze man das Datum gegen das heutige und das Waffensystem C160, welches das Rennen gegen die damals schon im Eisatz befindliche C130 gemacht hat, gegen das Waffensystem A400, welches das Rennen gegen C17, C130J oder AN7X gemacht hat, wieder aus wirtschaftlichen und politischen Gründen. Liest sich alles 1 zu 1, damals wie heute. Lieferverzögerungen, technische Mängel, Nachesserungen, mehr bestellt als eigentlich (angelich) gebraucht wird etc.
A400m im Jahr 2015 ist das Gleiche wie C10 im Jahr 1968 (ca).
Mir wird himmelangst wenn ich mir die jetzige Planung anschaue, wieviel Transall wir in den nächsten Monaten in die Schrottpresse schicken, wieviel Transportkapazität noch bleibt, und wir nicht wissen was von der Firma Airbus geliefert wird, wenn es denn überhaupt einsatzfähig ist.
@jantar: „Wie können die studierten Betriebswirte und Ingenieure unter den Offizieren denn ein System etablieren, ….“ Man muß unterstellen, daß kein Einziger von diesen Offizieren – zumindest nicht auf der Arbeitsebene – für die Etablierung dieses Systems verantwortlich zeichnet.
Ihre unsubstantiierten und das Offizierkorps der Bw und LW nur diskriminerenden Rundumschläge helfen der Bw und der LW wirklich nicht weiter! Man sollte erst einmal die ERgebnisse der Einsatzprüfung zur Feststellung der Eignung des A400M kennen, bevor man sich zu solchen Wertungen hinreissen läßt. Und die kennt wohl hier kaum einer.
Die Hard- & Software des Mission Managemment System haben die Spanier „verbrochen“, die ORBITAL AEROSPACE (Sitz in Pamplona, Guadalajara & Ulm; vgl. https://www.orbital-aerospace.com/en/a400-m-mission-management-system/).
@Jantar
Ich habe weder vom System noch von MissionPlanning im speziellen aber selbst mir als HansDoof ist das Gefühlt eine Ewigkeit die im Ernstfall 30 Minuten und im Standart Procedere 2 Stunden dauern darf.
Aber vielleicht relativiert sich das Problem ja noch.
@ Jantar | 14. November 2015 – 15:08
Seiner Zeit haben die „studierten Betriebswirte und Ingenieure unter den Offizieren“ sich für dass AirTruck Projekt AN-7X ausgesprochen. Alleine unseren Politiker, allen voran Rudolf Scharping haben wir das A400M Dilemma zu verdanken.
@ SvD | 14. November 2015 – 11:28
Tatsächlich am 4. März 2015 ist der letzte C-17 Globemaster III von Band gerollt. Vielleicht wirft Boeing die Produktion erneut an, wenn wir sofort 6 Maschinen abnehmen. Diese Frage sollte unsere Staatssekretärin Frau Katrin Suder erstmal nach gehen, denn die C-17 wird immer wider als Teil der Lösung genannt.
Das die Flugstundenkosten des A400M unter der des AN-7X, C-17, C-27, C-130 oder C-160 liegen, steht nur auf dem Papier und am Ende sind sie wie beim Eurofighter 5 mal höher, als was vertraglich zugesichert wurde.
Warum sollen wir Flugzeuge aus Russland, China und Indien großzügig außen vor lassen ?
Es ist schon Bekannt das Flugzeuge russischer / ukrainischer Herkunft ( IL-76, An-124… ) den Bärenanteil des strategischen Lufttransport für Uns durchführen.
Das leistungsfähige Flugzeug aus dieser Region kommen, haben kürzlich indischen Flanker unter Beweis gestellt. Bei der Übung Indradanush 2015 wurden hochmoderne UK Eurofighter in Dogfight von indischen Su-30 regelrecht „platt“ gemacht.
– Nach unten könnte ein Transportflugzeug aus den ACCA Projekt die Fähigkeitslücke schlissen.
– In der Mitte könnte dass wieder beleben des AirTruck Projekt die Lösung seien. Die Grundlage ist natürlich nicht die An-70 sondern eine weiterentwickelte Version.
– Nach oben könnte eine An-124-300 Version die Fähigkeitslücke schlissen.
Zitat : „Weil wir Airbus dann viel Geld geschenkt haben und trotzdem noch Flugzeuge brauchen? Das wäre ja German-Deal 2.0 !! Nicht zu vergessen die Ausbildung, Infrastruktur usw. „
Richtig wir müssen auch eine Vertragsstrafe für jedes nicht abgenommene Flugzeug zahlen.
( Die Höhe lies sich bei einer heutigen Recherche nicht fest stellen. )
Aber in Gegenzug müßte Airbus ab den Jahr 2008 ebenfalls eine Vertragsstrafe für jedes nicht geliefertes Flugzeug zahlen. Alleine für das Jahr 2015 müßte Airbus eigentlich ca. 480 Mil. € Vertragsstrafe zahlen. Ausbildung und Infrastruktur können mit einen neuen Modell nur günstiger werden.
Was nützen Konventionalstrafen und Ausstiegsklauseln wenn kein Gebrauch davon gemacht wird?
In Moment arbeiten diverse Firmen aus Ost und West an neue Transport Flugzeug Konzepte
https://www.youtube.com/watch?v=RWtcVarEY4c
Anmerkung : Konzeptionelle ist die PAK TA ein Konzept Studie.
@ Milliway
In der betriebswirtschaftlichen Unternehmensbewertung ist der Gewinn nur ein Faktor.
So ist von 2013 zu 2014 die Eigenkapitalquote auf 6,95 % gesunken.
@Milliway zum „Verdanken“:
Und dem „Küchenkabinett“ vom „Radfahrer“ bzw. „Rudi-Ratlos“, nämlich dessen damaliger Chefkoch, welcher als a.D. nunmehr überall seinen Senf dazu gibt.
Das „Verdanken“ alleine deutschen Politikern in die Schuhe zu schieben, halte ich für zu kurz gegriffen. Ohne den Großabnehmer Deutschland wäre das Projekt auch für die anderen Partner ziemlich tot gewesen – die 174 Maschinen sind ja schon eine reduzierte Zahl gegenüber den ursprünglichen Planungen -, und dann hätte Frankreich seinen selbstgebauten Afrika- und Überseeflieger nicht bekommen. Man darf hier also von einem internationalen Verplichtungsgeflecht ausgehen.
Und jetzt, wo die Produktion gerade hochgefahren wird und die Bodeninfrastruktur für den A400M allmählich steht, wie Milliway wieder neue Konzepte anzubringen bzw. alte aufzuwärmen, ist Traumtänzerei, Augenwischerei oder was auch immer.
das einzige sinnvolle Muster mit dem eine gewisse Überbrückung, bis zum Zulauf einer ausreichenden Anzahl an einsatzbereiten A400M, ist die C295.
das ganze macht aber auch nur Sinn wenn ausreichend Maschinen >6 Stück… in den nächsten 12 Monaten bereitgestellt werden könnten.
Ich denke eine gewisse grundlegende Einsatzbereitschaft der A400M könnte bis 2018 erreicht werden… der parallele Zulauf von C295 bis dahin könnte von den A400M ein wenig den Erfolgsdruck nehmen…und doch eine zeitnahe Ausphasung der C160 ermöglichen…
ein späterer Betrieb von 12-24 Stück C295 mit unterschiedlichen Rüstsätzen (MPA, Gunship, Transport, SAR) parallel zu den A400M könnte schon alleine aus wirtschaftlicher Sicht eh sinnvoll sein.
Vorteil der C295 wären wiederum die sehr günstigen Betriebskosten und die risikoarme, zeitnahe Verfügbarkeit.
Airbus sollte hier der BW mit Leasingangeboten von vorhandenen C295 und dem ermöglichen einer schnellen und günstigen Beschaffung von C295 entgegenkommen…
das bringt allen beteiligten letztendlich mehr als Entschädigungszahlungen von ein paar Mio €
Die BW hat ein modernes, günstiges, einsatzbereites Muster und kann die C160 ausphasen…statt für teures Geld den Betrieb für 3 Jahre zu strecken.
Airbus bringt weitere Flugzeuge an den Mann anstatt…Ware statt Geld
@Milliway
Das mit der C-17 hat sich schon längst erledigt.
Ich denke das sich die Techniker, Ingenieure und Produktionsmitarbeiter schon in alle Himmelsrichtungen verteilt haben, von irgendwas müssen die ja auch Leben.
In dem Werk werden noch Ersatzteile produziert.
Was das kostet die Produktion wieder an zu fahren will ich gar nicht wissen.
Die Produktion des Abrams Panzers, der immer noch in Serie gebaut wird, sollte für 2 Jahre ausgesetzt und dann wieder angefahren werden. Das ist schlichtweg teuer als die Fabrik mit Minimalbesetzung weiter laufen zu lassen.
Die Möglichkeit C-17 zu ordern besteht wohl nicht mehr und von den auf Halde produzierten Maschinen sucht wie gesagt nur noch eine ein neues Zuhause.
Das Produktionsende kam übrigens nicht unerwartet, es war lange angekündigt.
„“Warum sollen wir Flugzeuge aus Russland, China und Indien großzügig außen vor lassen ?
Es ist schon Bekannt das Flugzeuge russischer / ukrainischer Herkunft ( IL-76, An-124… ) den Bärenanteil des strategischen Lufttransport für Uns durchführen.
„“
Geostrategische und politische Überlegungen vielleicht?
Auf russisches Gerumpel können wir gut verzichten, besonders in Anbetracht der aktuellen Situation.
Das die Iljuschin Il-76 beim Lufttransport für uns eine Rolle spielt wäre mir neu. Im Rahmen von SALIS sind AN-126 angemietet.
Ein 5 Mann Cockpit geht gar nicht und das ist bei den Ostblock Maschinen nun mal Standard. Bei der AN-70 sind es „nur“ noch 4 Mann.
Eine AN-7X mit westlicher Ausrüstung oder zumindest nach westlichen Standards gibt es nicht.
Und Sie reden dann ja noch von einer AN-7X auf Basis einer weiter entwickelten AN-70… ja wo soll die denn wieder her kommen?
ACCA Projekt? Die X-55 ist ein experimental Flugzeug und ein Technologiedemonstrator.
Das ist nur eine Fairchild Dornier 328JET aus Verbundwerkstoffen. Das Ding steht schon längst im Museum!
„Nach oben könnte eine An-124-300 Version die Fähigkeitslücke schlissen.“
Entspricht nicht den westlichen Standards, 4 – 5 Mann Cockpit, existiert nur als Ertüchtigungsmaßnahme für alte Maschinen, was die Frage aufwirft, wo soll das gebaut werden und WANN?
Eine An-124 oder gar An-225 mit westlichen Triebwerken und Subsystemen wäre schön, ist aber jetzt nicht zu haben.
Die müsste erst mal entwickelt und getestet werden. Dann müsste man eine Produktionslinie aufbauen und bis das alles passiert ist, fliegt auch der A400M wohl schon fast wie er soll.
Im Flottenmix wäre so was dennoch wünschenswert.
Das einzige große Flugzeug das Antonov in nächster Zeit in die Luft bekommen könnte ist die 2. AN-225 die als gerupfter Rumpf in deren Hallen steht.
http://www.airliners.net/photo/Antonov-An-225-Mriya/0699985/L/&sid=5b4d86dbf57d4147923a486ffdbd30c3
Und da fehlt auch noch so Einiges…
Alles was sie vorgeschlagen haben ist noch viel viel weiter weg als ein A400M der alles kann was er soll.
@Obibiber
Die C295 ist halt das einzige halbwegs aktuelle Flugzeug, das einem nicht das Budget auffrisst.
Problem ist das die C295 erfolgreich verkauft und die Produktion auf 1 – 2 Jahre ausgelastet sein wird.
162 sind insgesamt bestellt und 136 ausgeliefert worden. 26 Maschinen müssen also noch gebaut werden, bis man an die Reihe mit der Auslieferung käme.
( Quelle: http://militaryaircraft-airbusds.com/Aircraft/C295/C295About.aspx )
Man könnte sich damit auf lange Sicht natürlich ein kostengünstiges Flugzeug für kleinere Aufgaben anschaffen. Der Flottenmix wäre dringend nötig.
Sehenswert übrigens:
C295 The workhorse – 24 hours with the Colombian Air Force
https://www.youtube.com/watch?v=xmBQ8O3net8
@ SvD | 16. November 2015 – 20:41
Zitat.: „Das die Iljuschin Il-76 beim Lufttransport für uns eine Rolle spielt wäre mir neu. Im Rahmen von SALIS sind AN-126 angemietet.“
Das du dieses nicht weist, verwundert mich schon, da in der Spitzenzeit des Afghanistan Einsatzes Quasi täglich eine bis zwei IL-76 Maschine von Trollenhagen, Köln oder Eindhoven Richtung Afghanistan unterwegs waren.
http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/NYu7DsIwDEX_yI4RQoitFY-ywAhlC2lULOVRWW678PEkA_dIZzm6-MJCsguPVjknG_CJvePDe4WwghX34SX5GTaGCKJlfNTD4MHl5LVafVIuHsVqFpiyaKhlFikFeMDe0LE1O_MfffeXpmtPRNvr7XzHKcbmB7394l4!/
Fazit.: Ohne das russisches Gerumpel kriegen wir keinen Auslandseinsatz auf die Reihe !
Ich wusste es wirklich nicht oder habe es in den letzten 4 Jahren wieder vergessen.
Und im Rahmen von Salis läuft das ja auch scheinbar nicht ab, beim Überfliegen des Textes habe ich keinen Hinweis darauf gefunden.
Die gleiche Leistung wären auch mit C-17 zu erreichen gewesen, nur sind US Besatzungen teurer als russische, das wissen wir ja bereits.
Auf alles was aus ‚Putins Reich‘ kommt können und müssen wir sogar verzichten.
Darauf, das Ihre vorgebrachten Alternativvorschläge alle samt keine Lösung innerhalb der nächsten 5 oder 10 Jahre bringen, gehen Sie ja lieber erst gar nicht ein ;-)
@SvD
„@Obibiber
Die C295 ist halt das einzige halbwegs aktuelle Flugzeug, das einem nicht das Budget auffrisst.
Problem ist das die C295 erfolgreich verkauft und die Produktion auf 1 – 2 Jahre ausgelastet sein wird.
162 sind insgesamt bestellt und 136 ausgeliefert worden. 26 Maschinen müssen also noch gebaut werden, bis man an die Reihe mit der Auslieferung käme.
( Quelle: http://militaryaircraft-airbusds.com/Aircraft/C295/C295About.aspx )
“
nicht ganz… das Werk in Spanien hat wohl noch die Möglichkeit die Kappa um 5-10 Maschinen pro Jahr zu steigern…da kann u.a. durch Steigerung der Produktivität erreicht werden… das könnte wohl zum Zuge kommen wenn der Auftrag aus Indien endlich Safe wäre… außerdem ist dann ein zusätzliches Werk in Indien angedacht