Nach Farbattacke auf Bundeswehr-Showroom: Wieder (fast) sauber für die Feier

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Nach der Farbattacke auf den Showroom der Bundeswehr mitten in Berlin am vergangenen Montag sind am (heutigen) Mittwoch die Spuren fast beseitigt – sozusagen rechtzeitig zum offiziellen 60jährigen Bestehen der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland am Donnerstag. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Proteste gegen den Großen Zapfenstreich, der aus Anlass des Geburtstages am heutigen Abend vor dem Reichstag stattfindet, zu erneuten Übergriffen gegen die demonstrative Bundeswehr-Präsenz führen werden…

Dem Showroom selbst hat der Vorfall nicht unbedingt mehr Besucher gebracht (die großflächig zugesprühten Scheiben führten wohl dazu, dass viele Passanten meinten, das Ladenlokal sei geschlossen). Dafür verzeichnete die offizielle Facebook-Seite der Bundeswehr mit dem Eintrag zu der Farbattacke nach Angaben des Verteidigungsministeriums Rekordzugriffe – insgesamt wurde der Eintrag mehr als 1,5 Millionen mal aufgerufen, erhielt mehr als 13.000 Likes und wurde fast 5.000 mal geteilt:

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Damit, so die interne Einschätzung, hat sich der Vorfall in Werbung für die derzeit laufende Imagekampagne der Bundeswehr verkehrt – die Mannschaft des Showrooms hatte das Kampagnen-Plakat Wir kämpfen auch dafür, dass du dagegen sein kannst noch am gleichen Morgen vor die zugesprühten Fensterscheiben gestellt.

Die Aufmerksamkeit kommt der Truppe zu ihrem Jubiläum natürlich gerade recht – denn alleine mit dem Zapfenstreich-Zeremoniell vor dem Reichstag dürfte nur eine überschaubare Zahl von Menschen in Deutschland erreicht werden. Parallel laufen aber auch noch andere Veranstaltungen, die die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft belegen sollen. Zum Beispiel ein Runder Tisch mit Vertretern aus gesellschaftlichen Institutionen und der Wirtschaft. Die kamen dazu am Mittwoch in Berlin zusammen, und das Verteidigungsministerium veröffentlichte eine Reihe von Testimonials von Prominenten dazu. Leider überwiegend aus der Industrie; Vertreter gesellschaftlicher Gruppen wie zum Beispiel der Gewerkschaften sind bei dieser Auflistung nicht dabei, obwohl sie an dem Runden Tisch teilnahmen. Sinnbildlich für das Bekenntnis zu den Streitkräften, aber auch für ein bisschen Allgemeinplatz steht das Testimonial meines früheren Arbeitgebers Hubert Burda: Ich unterstütze die Bundeswehr, weil sie ein wichtiger Botschafter Deutschlands ist und sinnbildlich für die gesellschaftlichen Entwicklungen, politischen Realitäten und öffentlichen Debatten unseres Landes steht. Für die öffentlichen Debatten gilt das, siehe Fotos oben, ganz bestimmt.