DroneWatch: ‚Global Hawk‘ über Deutschland an die NATO-Ostflanke
Die USA stocken ihre demonstrative Unterstützung für die osteuropäischen NATO-Mitglieder weiter auf und wollen dafür künftig Überwachungsdrohnen vom Typ Global Hawk einsetzen, die auf der Luftwaffenbasis Sigonella auf Sizilien stationiert sind. Für diese Einsätze werden die großen unbemannten Systeme auf dem Weg zur Ostsee auch Deutschland überqueren, wie die Bundeswehr am (heutigen) Freitag mitteilte:
Die USA planen im Rahmen ihrer European Reassurance Initiative das unbemannte Luftfahrzeug Global Hawk einzusetzen. (…)
Das unbemannte U.S. Luftfahrzeug vom Typ Global Hawk soll auf dem Weg von Sigonella (ITA) über Italien und Frankreich den Luftraum über Deutschland in einem eigens dafür eingerichteten Korridor durchqueren, um sein Operationsgebiet über der Ostsee zu erreichen. Anschließend fliegt es von dort aus wieder auf derselben Route zurück zu seiner Basis in Sigonella.Die Initiative sieht vor, dass ab Ende Oktober regelmäßig monatlich bis zu fünf dieser Überflüge in sehr großen Höhen über 15 Kilometer stattfinden, Starts oder Landungen in Deutschland sind dabei nicht vorgesehen. So können direkte Auswirkungen auf den Luftverkehr über Deutschland weitestgehend ausgeschlossen werden. Die Verweildauer des Global Hawk im deutschen Luftraum beträgt pro Überflug circa eineinhalb Stunden zu reinen Transitzwecken.
Für den Transit von Italien nach Nordosteuropa gibt es laut Verteidigungsministerium spezifisch deutsche Beschränkungen: So wird ein Luftkorridor für die Drohne gesperrt. Die Aufklärungselektronik des Global Hawk darf über deutschem Territorium nicht genutzt werden.
Auch wenn aus deutscher Sicht die Überquerung des Bundesgebiets im Mittelpunkt stehen mag: Spannender wird im NATO-Rahmen der Einsatz oben im Baltikum. Vermutlich dann auch an der Grenze des russischen Luftraums.
Nachtrag: Nach ergänzenden Informationen der NATO ist der erste Flug für kommenden Mittwoch, den 28. Oktober geplant.
(Foto: Global Hawk in Sigonella im Juli 2015 – mit freundlicher Genehmigung von Werner Sonne)
Da ich keinen Link zu der Meldung sehe, trage ich ihn mal nach.
Global Hawk im deutschen Luftraum
http://tinyurl.com/ogax896
@Axel_F & all
Danke – war so hektisch Richtung Blogtreffen aufgebrochen, dass ich den Link ganz vergessen hatte ;-)
Die NATO hat’s inzwischen nicht nur bestätigt, sondern auch den ersten Flugtermin genannt.
Kann die Bw denn kontrollieren, ob die Vorgabe (die Aufklärungselektronik nicht zu nutzen) eingehalten wird?
Braucht Bw unter Kameraden jetzt schon Kontrolle? Und Verwendung passiver Sensorik entzieht sich ohnehin jeglicher Überprüfung.
@ K-P-K
Zitat: „Braucht Bw unter Kameraden jetzt schon Kontrolle? “
Bei der Einstellung der Amerikaner zu dem Schutz von persönlichen Daten – eindeutig ja.
Die Überprüfung, dass keine Daten gesammelt werden, machte ja auch den Einsatz des deutschen Euro-Hawk problematisch. Deshalb müssen die Staaten vor einem Überflug ja auch jeweils eine Diplomatische Clearance bei dem Gastland einholen.
Die Frage ist jetzt, ist dies bereits die Nato-Einheit in Signorella mit den gemeinsamen AGS-Maschinen oder ist dies eine reine nationale US-amerikanische Angelegenheit ?
was die aufklärungstechnik betrifft sollte sich wohl jeder keine gedanken machen. vielmehr schmerzt es doch wenn ein us globahawk über deutschland einfach fliegen kann und ein deutscher eurohawk mit nichten.
@ K-P-K
Zitat: „Braucht Bw unter Kameraden jetzt schon Kontrolle
Man kann ja mal versuchen mit dem EH über die USA zu fliegen ;-)
Spannemd zu erfahren was die US Behörden da so alles verlangen würden.
Also nur für mich nochmal als Zusammenfassung:
Der deutsche Euro Hawk wurde vereinfacht gesagt auf Eis gelegt auf Grund von Zulassungproblemen für den deutschen Luftraum – der US-amerikanische Global Hawk darf aber über Deutschland fliegen. Das ist für mich nur schwer nachzuvollziehen. (Und natürlich bleibt die Aufklärungselektronik ausgeschaltet, ganz klar *Ironie*).
@Zimdarsen
Nun, wozu sollte ein d.EH über den US fliegen? Aber mal angenommen, dann flöge der wohl nicht unter dt. sondern unter Kontrolle der US.
Schon aus deutschen innenpolitischen Grund ist ein Aktivieren der Mittel der Global Hawk zu untersagen. Dabei muss man wohl auf die Zusage dazu vertrauen, eine Möglichkeit der Kontrolle gibt es wohl nicht. Wozu sollte aber über Dland aufgeklärt werden?
Im Mai 2014 war schon ein Mal eine Global Hawk von Sigonella aus über Deutschland unterwegs, damals wurde ein deutscher Offizier ins amerikanische Kommandozentrum geschickt um zu überwachen, ob die Aufklärungsmittel ausgeschaltet bleiben. Wahrscheinlich wird man das dieses Mal genau so machen.
Herr Wiegold hat schon damals darüber berichtet: http://augengeradeaus.net/2014/05/dronewatch-anhoerung-am-30-juni-global-hawk-ueber-deutschland/
Die Frage nach der Genehmigung aufgrund Flugsicherheit ist aber sehr spannend, im Vergleich zum EuroHawk kann man da nur den Kopf schüttlen.
http://m.spiegel.de/politik/deutschland/a-1059307.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=https://t.co/TW4ehP5coH
Die USA werden in den nächsten Monaten regelmäßig Aufklärungsdrohnen vom Typ „Global Hawk“ über Deutschland fliegen lassen, als Passage Richtung Ostsee/Baltikum. Das BMVg unterrichtete den Bundestag am heute darüber, dass die Drohnen auf dem Weg zu Übungen über der Ostsee in den nächsten Monaten immer wieder den deutschen Luftraum durchqueren werden.
Die Überflüge der „Global Hawks“ sind Teil der Rückversicherungsmaßnahmen (s.o.) der westlichen Nato-Mitgliedstaaten für die östlichen Bündnispartner. Sie sind in ureigenstem DEU Interesse, oder ist uns egal was der Zar im Baltikum/in Polen unternimmt. Die nächste „kleine Anfrage“ von der Oppostion ist jedoch erwartbar.
Die Einhaltung der Regel „Sensoren aus“, sollen die USA schriftlich bestätigen.
Zu einem DEU Kontrolloffizier im operations center wird nichts ausgesagt, die Peinlichkeit bleibt hoffentlich inaktiv.
@ Edgar Lefgrün
Zitat: „Wozu sollte aber über Dland aufgeklärt werden?“
Ein Land, dass sich auf die Fahnen geschrieben hat, jede Information die technisch abgehört werden kann tatsächlich abzuhören und zu speichern, ist mit Vorsicht zu genießen.
@ Zimdarsen 14:35 Uhr
Beim Überführungsflug des Euro-Hawk 2011 von der Westküste der USA nach Deutschland, musste das Flugzeug entlang der Pazifikküste bis nach Kanada fliegen, dann über Kanada ostwärts über den Atlantik. An der Zuverlässigkeit der Steuerung wird es wohl nicht gelegen haben, weil ansonsten könnte der Global-Hawk mit weitgehend gleicher Technik zukünftig nicht regulär über Deutschland fliegen. Die Aufklärungssensoren waren allerdings auch nicht eingebaut.
Auszüge aus http://www.spiegel.de/politik/deutschland/us-spionagedrohne-kreist-bald-ueber-deutschland-a-1059307.html:
Die „Global Hawk“ ist … vollgestopft mit hochmoderner Späh-Technik, die den Funk-, Telefon- und Internetverkehr am Boden abhören kann.
Die umfangreichen Vorbereitungen für die „Global Hawk“-Flüge zeigen aber auch, … dass das Vertrauen zwischen Deutschland und den USA nach der NSA-Affäre keineswegs wiederhergestellt ist. …. So wollte die Bundesregierung … auch sichergehen, dass die USA die fliegenden Ohren nicht für Spionagemissionen über Deutschland einsetzen.
Von dort kann sie … … auch mit sensiblen Antennen jede Art von elektronischer Kommunikation am Boden ausspähen. …
Zusammengefasst: …. Um sicherzugehen, dass die Drohnen keine Kommunikation in Deutschland ausspähen, soll die Spionagetechnik an Bord deaktiviert werden.
.
Kann es sein, daß ich mich täusche und eine absolute Neuentwicklung verschlafen habe?
Bislang war der Global Hawk RQ4B Block 40 nur mit bilderfassenden und bildgebenden Aufklärungstechnologie ausgerüstet und eben nicht mit signalerfassenden Systemen. Letzteres ist dem MQ-4C Triton und war dem RQ-4E Euro Hawk vorbehalten.
Dann wäre ja der SPON-Artikel viel Aufhebens um fast nichts. Denn Transitflüge ohne Starts und Landungen über Deutschland mit dem EuroHawk sind ja flugsicherheitstechnisch fast auch kein Problem. Nur wie bekommt man den EuroHawk zum Start nach Lichtenstein (Österreich bockt ja bekanntlich) und nach der Landung in Dänemark wieder zurück?
Auch dürfte eine bildgebende Erfassung der Bundesrepublik durch die US-AIR FORCE als „Eulen nach Athen tragen“ gelten, es sei denn in „Nieder-Bollentin (MacPom)“ hat einer ein Flak aufgestellt, die mit Königsberger Klopsen US-Fighter und EUFIs vom Himmel holen will? :>)
Spannend an dem SPON-Bericht erscheint mir deshalb nur Eines:
Wann fällt „Dunkel Rot“ samt einschlägiger Medien darauf rein?
@Edgar Lefgrün
Zum Bsp zu Übungs- und Überführungszwecken, siehe auch 29.07.2010
da hatte der von Northrop Grumman und EADS entwickelte Euro Hawk (Kennung 99+01) in Palmdale seinen Jungfernflug absolviert (ohne Missionsausrüstung).
Aber es geht nicht um den Anlass, sondern um das Verfahren.
@ Vtg-Amtmann
In dem von @ Perikles verlinkten Artikel von T.W. auf augengeradeaus von 2014 (siehe oben), steht geschrieben:
Zitat: „Übrigens, die in Sigonella stationierte Drohne ist von dem Typ, der künftig als Teil des Alliance Ground Surveillance Systems (AGS) der NATO Aufklärung für das Bündnis betreiben soll. Insofern schauen wir mal, inwieweit dieser Flug ein Einzelfall bleibt – wenn die Allianz künftig ihre Bedrohungseinschätzungen ändert und zum Beispiel mehr Aufklärung an der Nordflanke, an der Grenze zu Russland, nötig wird: Fliegen dann die Global Hawks immer wieder diese Route?“
Inweitweit haben denn die Drohnen in Sigonella bereits die AGS-Technik implementiert?
Bildgebende Aufklärung aus 45000 ft Höhe mit Schrägentfernung zu dem beobachteten Objekt macht doch nicht wirklich Sinn, oder ?
Ist es richtig, dass die USA den GH nicht ohne bemannte Begleitung über ihren Staat fliegen lässt?
Ist AGS nicht der RQ-4B Block 40 mit SAR+MTI und EO/IR? Mit SIGINT hat das doch das überhaupt nichts zu tun?
Russland und Jordanien haben sich auf Errichtung eines gemeinsamen OpsCentre in Amman zur Koordinierung der Luftschläge über Syrien geeinigt.
http://www.stripes.com/news/europe/russia-jordan-to-coordinate-militaries-on-syria-1.374727?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter
Putin hat viele Füße in den arabischen Türen. Im Irak, in Syrien und Ägypten. Selbst mit der IDF bestehen Deeskalationsabsprachen im SYR Luftraum.
Niemand wird an Russland in der „nach-Assad“ Phase noch vorbei kommen.
@ emdeema
Richtig, nicht optische aber wohl bildgebende Aufklärung durch Radar (SAR) verbunden mit der Erkennung und Verfolgung von sich bewegenden Objekten (Fahrzeugen) am Boden.
Also keine Signalerfassung (Handy, Funk, Radar usw.) wie weiter oben vermutet.
http://www.northropgrumman.com/Capabilities/GlobalHawk/Documents/Datasheet_GH_Block_40.pdf
@ Tony | 23. Oktober 2015 – 15:37
@ Perikles | 23. Oktober 2015 – 16:07
Der Eurohawk basiert zwar auf dem so genannten Global Hawk, aber der Global Hawk hat eine Zulassung und ein Kollisionsvermeidungssysteme TCAS ( Traffic Alert and Collision Avoidance System )
http://docs.dpaq.de/4001-130605finalberichtadhocagehmanlagen.pdf
Aber statt das bewährte TCAS auch im Eurohawk zu nutzen, sollte in Eurohawk ein deutsches, noch nicht zertifiziertes, dem TCAS ähnliches System zum Einsatz kommen.
Sorry, zuvor Falscher Link, zwar etwas älter aber TCAS wird auch grafisch erklärt.
http://atm2003.eurocontrol.fr/past-seminars/6th-seminar-baltimore-md-usa-june-2005/papers/paper_005/at_download/presentation
Wie wird die Bevölkerung am Boden vor einem Absturz geschützt?
Entspricht die Ausfallwahrscheinlichkeit dem eines Verkehrsflugzeugs 10E-9?
@Milliway: TCAS ist kein Sense & Avoid, auch kein See & Avoid und kann auch „never ever“ zu einer Zulassung führen! Verdammt noch mal, das Thema ist schon seit 3 Jahren mehr als erschöpfend abgehakt und lesen Sie doch bitte erst einmal einmal in den früheren Threads nach, bevor Sie hier – sorry – zum Thema Zulassungshindernisse des EuroHawk Bockmist erzählen. Sie haben endeutig die von Ihnen selber verlinkte PPT nicht verstanden!
@all: Man muß sich langsam Sorgen machen um unsere Republik und auch deren Politik:
Kurzum der gegenständliche SPON-Artikel ist voll daneben und von fast 200 Kommentatoren bei SPON, sind diesem grottenschlechten Elaborat gut 190 voll auf den Leim gegangen und „geilen sich an dem Lauschangriff auf.“ Bislang ist der Global Hawk RQ4B Block 40 nur mit bilderfassenden und bildgebenden Aufklärungstechnologie ausgerüstet und eben nicht mit signalerfassenden Systemen. Letzteres haben bei SPON gerade einmal 2 Kommentatoren erkannt bzw. verdeutlicht und einer davon ist ein bekannter User in AG
Man muß sich also wirklich an den Kopf langen bei diesem „wiedergespiegeltem“ nd zum SPON-Artikel adequaten Niveau.
Ausgerechnet Dr. Alexander Neu (Die Linke) muß in NTV sagen, wo der Hammer hängt: „Der Global Hawk verfügt ebenso wenig wie der Euro Hawk über ein Anti-Kollisions-System“ (d.h. Sense & Avoid). Und in 15 km Höhe fliegen noch genügend leistungsfähige Businessjet herum
Nun ja, wenn UvdL den TEurohawk nächstes Jahr genau so wieder in die Luft bringen will, wie den der GlobalHawk bislang und b.a.w. herumfliegt und dies auch für den Triton zutrifft, kann UvdL schlecht den Amerikanern das Gleiche jetzt verweigern.
Ich habe mir den Spiegel-Artikel jetzt doch noch einmal komplett durchgelesen und muss sagen, bei solch gravierenden Unwahrheiten in der deutschen Presse wird mir regelrecht schlecht. Wie kann ein seriöses Nachrichtenmagazin nur solchen Schwachsinn zusammenschreiben? Da erwischt man sich selbst bei dem Gedanken dem verantwortlichen Redakteur eine dermaßene Unfähigkeit überhaupt nicht zutrauen zu können und stattdessen sogar Vorsatz in Betracht zu ziehen …
Ich bin eigentlich jemand der die Anfeindung der „Lügenpresse“ immer vehement abgelehnt hat, aber inzwischen muss ich auch anerkennen dass dieser Vorwurf nicht aus dem Nichts entstanden ist.
@emdeema
Sofern diese „gravierenden Unwahrheiten“ mit Sicherheit vorliegen, und Sie bessere Argumente haben, geeignet den Sachverhalt richtig zu stellen, ist eine Mail an die Chefredaktion der erforderliche Schritt.
In Kopie auch gleich an Focus/Stern, um Nachahmungen im Sinn von copy/paste zuvorzukommen.
Bewusst falsche, wegen mangelnder Recherche nur teilrichtige Berichterstattung gefährdet die Bewusstseinslage der Bevölkerung und deren Einstellung zu Bw/NATO.
@emdeema, @Klaus-Peter Kaikowsky: So langsam glaube auch ich dem Rumour „@gebauerspon im Urlaub, Praktikant tobt sich aus“.
Einen schönen Samstagmorgen in die Runde. Nach genügend Kaffee komme ich zu der Einschätzung, dass es doch in eine Mediendebatte abzugleiten droht…? (Nein, braucht ihr nicht drauf zu antworten, aber irgendwie führt es ein wenig vom Thema weg. Vielleicht habe ich das im Eintrag nur zu zaghaft angedeutet, aber viel interessanter als ‚oh, fliegt über Deutschland‘ finde ich die Frage, was konkret die Global Hawk an der russischen Grenze machen…)
GER gvmnt orders @usairforce GLOBAL HAWK drones to turn off ISR / spy equipment when flying over GER for #NATO / ERI manoeuvre over baltics. (@gebauerspon)
Nutzt die airforce ISR Technik? Haben die USA nichts Eigenes, oder stellt ISR das BESTE vom Besten?
@KPK:
Erneut „lost in translation“.
ISR steht hier nicht für Israel, sondern für Intelligence, Surveillance, Reconnaissance.
…. na beispielsweise hier genauer „gucken“:
https://en.wikipedia.org/wiki/Pionersky_Radar_Station
@R.W.: „Was soll er machen?“ Bildgebende Aufklärung und das ist auch gut so!
Daß das Teil ohne SENSE & AVOID im Transit über Deutschland flog und weiter fliegt und ebenso im Ostseeraum und im Baltikum grenznah herumfliegt, steht eher auf einem anderem Blatt.
UvdL wird schwerlich den Amerikanern das verbieten können, was sie selber mit EuroHawk und Triton demnächst vor hat. So holt einen eben die Expertieselosigkeit schneller ein, als gedacht
Interessanter wäre definitiv zu wissen, ob auch diesmal die Österreicher und die Schweizer beim Transit geblockt haben?
@Memoria
Danke, stimmt.
@ T.W
Zitat: „aber viel interessanter als ‚oh, fliegt über Deutschland‘ finde ich die Frage, was konkret die Global Hawk an der russischen Grenze machen…)“
Die Global Hawk mit dem SAR-Radar kann mit seinem Seitensichtradar (ähnlich wie damals die Phantom RF4E mit dem SLAR-Radar) einige zig km weit in das Gebiet der Russen z.B. auf den „Flugzeugträger“ Kaliningrad reinschauen. Ich denke bei der Flughöhe ist sicherlich ganz Kaliningrad im Blickfeld. Dabei kann es Gebäude, Infrastrukur usw in Echtzeit sehr genau vermessen und sich bewegende Objekte in der Luft und am Boden verfolgen. Dies alles bei Tag und Nacht und fast jeder Witterungsbedingung.
Ich finde wenn man so hinter den Zaun des Nachbarn schauen kann, hat dies schon einen erheblichen Wert, wenn man sich von dem Nachbarn so bedroht fühlt wie die balitischen Staaten.
Gegen das Medienbashing hier: Im dem der Presse zugespielten Schreiben steht nichts konkretes zur Aufklärungstechnik.
„An Bord dieses Luftfahrzeuges befinden sich aktive und passive
Aufklärungssensoren, deren Betrieb mit Blick auf die rechtlichen Aspekte bei der
Erteilung der Überfluggenehmigung durch das Bundesministerium der Verteidigung
strikt untersagt wurde. Die USA werden die Einhaltung dieser Auflage schriftlich
bestätigen.“
Hamse aber noch nicht… und der 28.10 rückt näher.
Ich mag ja bisweilen langsam im Verständnis sein. Aber mir hat sich einfach noch nicht wirklich erschlossen, warum beim Überflug des Global Hawk das Hauptproblem ist, ob die USA zusichern, dass die Sensoren abgeschaltet sind. Oder wird bei jedem Überflug von bemanntem militärischem US-Fluggerät über deutschem Territorium (und davon gibt es eine Menge, siehe allein die Flugbewegungen aus Spangdahlem oder die Übungen in Grafenwöhr) ebenfalls die schriftliche Versicherung verlangt, dass an Bord vorhandene Aufklärungsausstattung abgeschaltet ist? Könnte es sein, dass es allein um das Reizwort Drohne geht?
Das Reizthema heißt, unausgesprochen, eingeimpftes „Misstrauen den USA gegenüber“. Beim Überflug eines UAS aus x-beliebigem anderen Staat interessierte sich niemand dafür. Das ist mittlerweile offener Antiamerikanismus.
@Klaus-Peter Kaikowsky
„….. eingeimpftes „Misstrauen den USA gegenüber“
Da ist nichts eingeimpft, sondern dafür haben die USA alles getan. Dass der Bürger ohne Fachkunde zum Thema Drohnen skeptisch ist, ist wohl all zu verständlich. Wären es die Bürger nicht, würd ich mir mehr sorgen machen.
„Beim Überflug eines UAS aus x-beliebigem anderen Staat interessierte sich niemand dafür.“
Welche anderen Staaten betreiben ihre UAS über DEU?
Keine anderer, daher x-BELIEBIG. Mit UAS hat das auch nur am Rande zu tun. Antiamerikanismus wird seit Jahren gepflegt und gehört in gewissen Kreisen zum Manna des Selbstverständnisses!
„offener Antiamerikanismus“ aus dem Verteidigungsministerium???
@TW.: Es scheint in der Tat nur um die Reizwörter „Drohne, Abhören, NSA, Lauschangriff“ zu gehen, wenn man so die mittlerweile nach 230 Kommentaren geschlossene Diskussion in SPON zum entsprechenden Artikel ließt. Offenbar wurde es doch langsam zu peinlich und es ist eben selten der Output bzw. das Echo qualitativ besser als der Input bzw. der Ruf in den Wald. Damit dürften auch die Einwände von @Detlef Borchers zum „Medienbashing“ abgehakt sein.
Einmal hart ausgedrückt, was interessiert es denn in Anbetracht der militärischen Nutzen samt Synergien vor Ort (Baltikum und Ostsee) die Deutsche Eiche, wenn der Amerikaner hochauflösend im Transitflug die „Reizwäsche der Freifrau von Prerow“ auf der Wäscheleine fotografiert oder davon ein 3D-Szenario erstellt?
Dagegen halte ich den publizierten Fakt, ’daß das Verteidigungsministerium „strikt untersagt“ hat, dass die Sensoren an Bord der „Global Hawks“ während des Flugs über deutschem Boden aktiv sind. Zur Sicherheit, so die Information an den Bundestag, wolle man sich die Einhaltung dieser Regel noch einmal schriftlich von den Amerikanern bestätigen lassen. …’, für eine eher ziemlich unglücklich formulierte Informationspolitik und Öffentlichkeitsarbeit. Diese provizierte und eskalierte nämlich nur noch zusätzlich die gegebenen unsäglichen Reaktionen von „Medien und Volk“.
Statt dessen wäre es sicherlich produktiver und konstruktiver gewesen, sachlich zu informieren und aufzuklären, was mit den GlobalHawk-Flügen über dem Baltikum und der Ostsee an der NATO-Ostflanke seitens der Allianz bezweckt wird und darauf den Schwerpunkt zu legen. Man hat eben mal wieder in den Pressestäben von Regierung und BMVg im eigenen Aktionismus vergessen, vorher die Hirne einzuschalten.
@KPK, Vtg-Amtmann: +1
@T.W: Emotionalisierung durch Medien, da verkaufen sich die Anzeigen besser.
Die NSA und zuallererst der GHCQ, und über den Umweg dann auch unsere Diensete, siehe Leaks, machen eh was sie wollen. Was interessieren Dronen, wenn die Jungs schlimmstenfalls durch die Smartphonekamera und Webcam samt onboard-Mikrofon im Schlaf- und Wohnbereich beiwohnen?
P.S: Klar, auch von mir provokativ ausgedrückt gerade … aber ganz ehrlich, die Drohnen sind irgendwann unbemannte Jabos Meine Oma erzählt vom kalten Krieg, da gabs ständig Überflug und Schallmauer, Panzer die über den Obststand gerollt sind etc…
[eingeimpftes „Misstrauen den USA gegenüber“]
In wie viele Länder ist seit 1945 Rußland eigentlich für Öl eingefallen oder hat regimechanges angezettelt?
Auch in mehr als fünfzig wie unsere amerikanischen Freunde??
Muß diese Weltmacht bei einer seiner Kolonien tatsächlich um Überflugrechte betteln??
Fast schon beängstigend, wie hier argumentiert wird…
@T5 Kuhn
Ja, Rußland benötigt noch nicht einmal Öl als Begründung um in Länder einzufallen UND dort zu bleiben!
Selbst nach dem Zusammenfall der UdSSR beuten die sog Russischen Eliten hunderte von Völkern jenseits des Urals und im Kaukasus aus. Überall wo im Reich der Russen Selbstbestimmung laut wird, haut der russische Bär seine Tatze drauf…ohne Rücksicht und Aufklärung nach Kollateralschäden
Dies ist keine Entschuldigung für die Kriege der USA (und Koalition), doch muss man wohl öfters erläutern was die sog ethnischen Russen/Oligarchen in Eurasien so anrichten und aussaugen. Über die Zeit vor 1945 noch gar nichts geschrieben.
Verbrechen sind Verbrechen, müssen benannt werden und sie lassen sich nicht aufrechnen.
@T5 Kuhn: „Auch in mehr als fünfzig wie unsere amerikanischen Freunde?? … Muß diese Weltmacht bei einer seiner Kolonien tatsächlich um Überflugrechte betteln??“
Schon sehr beängstigend, wie Sie hier argumentieren?!
@ T5Kuhn
Der große sozialistische Bruder ist natürlich niemals in imperialistischer und aggressiver Art und Weise in andere Länder eingefallen oder hat destabilisiert, sondern er wurde stets dazu eingeladen, die marxistisch/leninistische Vielfalt und Glückseeligkeit auch in anderen Ländern zu verbreiten. Die afghanischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Brüder und Schwestern können Ihnen da beispielsweise Loblieder auf Partei und Staat singen – sofern sie noch am Leben sein sollten…
Ich glaube, Sie sind hier auf dem falschen Board…
@Vtg-Amtsmann+1:
@T5: Kolonie… Fragen Sie meine Vorfahren, was eine Kolonie ist…