Bundeswehr mietet zivile Flugzeuge für die Fallschirmspringer-Ausbildung
Nach der Anmietung eines zivilen Hubschraubers für die Piloten-Ausbildung in der Marine bereitet die Bundeswehr den Einsatz von weiterem zivilen Fluggerät für die Truppenausbildung vor. Künftig sollen mehrere polnische M-28 Skytruck (Foto oben), eine Weiterentwicklung der russischen sowjetischen Antonov AN-28, für die Ausbildung von Fallschirmspringern eingesetzt werden. Die Kosten für die Anmietung dieser Flugzeuge sollen deutlich unter denen von Militärflugzeugen wie der Transall liegen – außerdem erwartet die Bundeswehr eine bessere Verfügbarkeit der Maschinen.
Die Absichten hatte der Kommandeur des Ausbildungsstützpunkts Luftlande/Lufttransport in Altenstadt, Oberst Carsten Jahnel, vergangene Woche in einem Interview des Münchner Merkur erstmals öffentlich gemacht (Link aus bekannten Gründen nicht):
Damit sind wir nicht mehr allein abhängig von der Transall und können deutlich effektiver und schneller werden. Denn in das Flugzeug passen 16 Fallschirmspringer rein, wir haben extrem kurze Lande- und Startintervalle. Außerdem fällt die langwierige Anfahrt nach Penzing weg, wo man letztlich auch nie wusste, ob die Transall einsatzbereit ist.
Derzeit laufen die abschließenden Vertragsverhandlungen des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) mit einem deutschen Unternehmen, das mehrere M-28 kaufen und die Flugstunden der Bundeswehr zur Verfügung stellen will, erläuterte der stellvertretende Kommandeur Oberstleutnant Christian Schoebel im Gespräch mit Augen geradeaus!. Das Modell sei gemeinsam mit der Wehrtechnischen Dienststelle 61 ausgesucht worden, weil es mit der nötigen Berge- und Rückholvorrichtung als Sicherheitsvorkehrung für den Automatiksprung ausgerüstet werden könne.
Die Kosten pro Flugstunde werden nach Angaben von Schoebel voraussichtlich deutlich unter 5.000 Euro liegen und damit erheblich günstiger ausfallen als die Flugstunde mit einer Transall. Außerdem könne die M-28 direkt in Altenstadt starten und landen, so dass die bisher nötige Anfahrt zu einem Transall-Flughafen wie Penzing entfalle. Deshalb falle auch der mögliche Nachteil, dass aus einer M-28 deutlich weniger Springer pro Flug abgesetzt werden können als aus der größeren Militärmaschine, nicht ins Gewicht.
Noch ist nicht endgültig ausgehandelt, wie viele Maschinen das deutsche Unternehmen zur Verfügung stellen wird; es könnten auch mehr als zwei werden. Sie sollen aber keineswegs nur dem Ausbildungsstützpunkt Luftlande/Lufttransport zur Verfügung stehen. Vermutlich sei der Bedarf in der Fallschirmjägerausbildung bei der Division Schnelle Kräfte noch größer, und auch Marine könne die Flugzeuge für die Springerausbildung der Kampfschwimmer nutzen, sagte Schoebel. Die Kosten würden dem Nutzer nach verbrauchten Flugstunden in Rechnung gestellt. Der Einsatz der polnischen Maschinen könne voraussichtlich im Herbst beginnen.
(Danke für den Leserhinweis auf das Merkur-Interview, das zu meinen Nachfragen geführt hat.)
(Foto: M-28 der polnischen Streitkräfte – WikimediaCommons/Voytek unter CC-BY-SA-Lizenz)
ZITAT : “ Vermutlich sei der Bedarf in der Fallschirmjägerausbildung bei der Division Schnelle Kräfte noch größer … “
JA KLAR !!! Die DSK hat doch nur das Rudiment eines NH90-Halbverbandes, Niederstetten unabsehbar und aus dem Tiger Fritzlar kann kein Springer hüpfen !
CH53 ist bei der Luftwaffe, das Fallschirmjägerregiment der DSK hat Bedarf ohne Ende … ach ja, und das KSK hat die DSK ja auch noch … und die warten auf den LUH ? Nicht wirklich und ausschließlich ;-)
Als Ergänzung, Nutzung ziviler Maschinen gibt es sei Jahren u. a. auch für die Flugzieldarstellung über See und vieles mehr. Wen es interessiert, mal z.B. gfd googeln.
Es mag ja für allen Defizite Begründungen geben.
Das leidige OHG / UHG- TrVpfl-Wesen dann auch gleich an Burger übergeben. Gäbe nicht wenig Zustimmung. (Seufz!)
Wieso hat man dann nicht gleich die Do 28 behalten.. ?
Prinzipiell zu begrüßen – ggf. strafft es die Ausbildung tatsächlich und nicht selten gab es in der Vergangenheit bereits Durchgänge für angehende Automatikspringer, die aufgrund „Fehl Transall“ kurz vor dem Abbruch standen.
Allerdings kommt auch der Gedanke auf, dass so lediglich Flugstunden der Transall aufgespart werden sollen, weil diese mittlerweile schlicht am Limit fliegen… Honi soit qui mal y pense ;-)
bevor wieder der große kulturpessimismus ausbricht.
immerhin kann so eine adäquate ausbildungsintensität aufrecht erhalten werden.
alternativen gibt es absehbar nicht.
– trall: probleme bekannt. ausphasung absehbar
– a400m:???? ………………………….????………….. man versteht sich
– drehflügler: don’t make me laugh
ohne zivilalternativen könnte man perspektivisch fallschirmausbildung und inübunghalten streichen.
mir viele sonst nur noch wet-lease oder ankauf von c-235/c-295 (jaja do-228 wäre auch nett) ein was ja zur abrundung des transportportfolios nach unten ohnehin sinnvoll wäre. das müsste aber etatisiert werden und da es nichts mit gender quote bzw. wellness armee zu tun hat ist die ministerialspitze vermutlich nicht interessiert.
Da wg A400-Verspätung die Trall-Nutzung gestreckt werden muß, macht es Sinn alle nicht-einsatz/ähnliche Flugstunden auf zivile „Bedarfsdecker“ zu verlagern………
@Der junge neue
Weil man damals genügend Helis und man kein Problem mit deren Anforderung hatte.
Dann kann sich ja auch die Generalität Hubschrauber chartern statt Beschaffung VBH :-)))
Rechnet sich mit Sicherheit !!! Und die übrigen Hubis sparen Stunden wie die Trall :-)
Da sollte doch wirklich mal der europäische Fähigkeitsverbund und zuschlagen, oder?
Was machen wir mit POL, FRA, NDL nicht alles gemeinsam? Und Sprungausb? Die NLD springen aus C-130 und CH-47
Die NLD sind doch auch in der DSK, schon vergessen ? ;-)
Irgendiwe klappt das nicht ganz mit dem Europa und Fähigkeitsverbund …
Und weil Geiz geil ist macht das Chartern immer noch Sinn und ist billiger, die NLD fliegen nicht nur für den guten Zweck unsere Fallis auf Level 100 !!!
@Voodoo 12:46
An einer Entlastung der Transall finde ich nichts Verwerfliches, und m.E. macht ein kleinerer Flieger für viele Aufgaben durchaus Sinn. Und eine Anmietung über eine Privatfirma ermöglicht einen Einsatz in 6 Wochen und nicht in 6 Jahren..
Nebenbei: Ob es nicht sowieso sinnvoll wäre, ein kleineres Transportflugzeug (unterhalb A 400) für die Bundeswehr zu kaufen ?
@ T.W.: Besserwisserisch: Die Antonov AN-28 ist kein „russisches“ Flugzeug. Die AN-28 war ein sowjetisches Flugzeug. Der Hersteller Antonov hat seinen Sitz in der Ukraine.
@Hohenstaufen
Ist ja gut ;-) und korrigiert.
Gem. wiki fliegen 10 M-28 Skytrucks sogar beim US AFSOC….da bekommen unsere Fallis ja „echte“ special force Flugstunden ;-)
wenn man mutig wäre könnte man ja einfach ein paar neue antonovs aufkaufen.
politisch eine schöne geste an die ukraine
der lokalen wirtschaft wird durch investitionen geholfen nicht mit almosen
beim derzeitigen hrvniya kurs preislich noch attraktiver als ohnehin
man hat eine fuktionierende plattform
die nutzt man dann ausschließlich im inland für falli ausbildung und logistik und entlastet so die anderen muster.
„politisch eine schöne geste an die ukraine“ ……..ääääh, die skytrucks wurden in Polen von PZL Mielec entwickelt und hergestellt, und das nicht erst seit gestern. Mit der heutigen Ukraine und Antonov haben die Vögel nichts mehr zu tun.
Ähhh…. mir ging es aber tatsächlich um antonovs und nicht um die skytrucks. Antonovs könnten anstelle der PZL Flieger bestellt werden
Lost im translation? ;)
@Klabautermann: Und PZL MIelec gehört zu Sikorsky und Sikorsky demnächst zu Lockheed Martin. Politisch eine schöne Geste gegenüber Polen und USA … :-))
So neu ist die Idee nicht, bereits vor 13 Jahren war ein Zivilunternehmen mit Cessna Caravan und Shorts Skyvan über meherere Jahre hinweg angemietet, um die Probleme des Absetzens aus der Transall bei Höhen über FL 120 abzufangen.
Ganz so einfach wie dargestellt ist es aber auch nicht, da die Bahn in Altenstadt sehr kurz ist und bei Nässe oft gesperrt werden muss, bzw. in der Winterzeit von Oktober bis März oder April meist gar nicht nutzbar ist. Man benötigt also doch Penzing oder Lechfeld als Startplatz.
@wacaffe
Das haben Sie also Ernst gemeint ? Na gut………..;-)
@Vtg-Amtmann
Die werden In Warschau und Washington absolut begeistert sein ;-))
Den Skytruck gab es doch ohnehin schon lange immer mal wieder in Altenstadt zu sehen … für wen ist er denn dort bisher eingesetzt worden?
@Wacaffe: Da müsste Antonov erst noch den 2ten Prototypen bauen, denn bereits den hat PZL Mielec entwickelt und vom Rest bis zum Skytruck brauchen wir dann nicht mehr reden. LIef übrigens ähnlich mit dem Mil Mi-2 und PZL Swidnik.
@klabautermann: Mein persönlicher Freund, der bekannte polnische „U-Bootfahrer“ Leszek Pawula freut sich ganz besonders (vgl. http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/p2022651go3rji89n.jpg, dort Bildmitte).
Gibt’s denn Infos zur Firma, welche die Skytrucks kauft und zur Verfügung stellt? Ist das die GFD oder könnte jemand anderes zum Zuge kommen?
@ Amtmann:
Schöne Geschichte, aber bitte fangen Sie doch mal mit „full disclosure“ bzgl. ihres Freundes an. Und wenn Sie schon dabei sind, erzählen Sie doch gleich noch von ihrer grundsätzlichen „hidden agenda“ ;-PP
@Tom_E:
Soweit ich weiß werden diese Maschinen teilweise von den Freifallern genutzt.
Lass mich aber auch gerne verbessern falls da jemand mehr weiß.
Der A400M kommt verspätet und kostet mehr. Die Trall muss länger fliegen und kostet mehr. Wir müssen ein ziviles Flugzeug mieten, kostet mehr.
„Die Flugstunde wird erheblich günstiger ausfallen“
Wir sind so richtige Sparfüchse…
Wenn man die Transall entlasten will, kann man ja auch einfach An-178 kaufen. ;)
DAS wäre eine nette Geste in die Ukraine (und ein kleiner Stinkefinger Richtung Airbus). =)
Statt einen anständigen, kleineren Militärtransporter zu kaufen oder zu leasen, mit welchen wir die Fallschirmjäger auch in den Einsatz fliegen können, werden nur private Maschinen oder deren Flugstunden gekauft. Daß die Sicherheitslage es jederzeit erfordern könnte, Fallschirmjäger gefechtsmäßig abzusetzen, scheint man bei der BW mal wieder vergessen zu haben.
Aber vor allem frage ich mich, warum werden jetzt AN-28 bzw. eine Weiterentwicklung davon aus Polen gekauft, wenn die BW einst die AN-26 von der NVA übernommen hatte? Man hätte doch nur die AN-26 im Dienst halten müssen und man hätte heute weniger Probleme mit Fallschirmjägereinsätzen bzw. Ausbildung.
@ Closius
Solche Dinge waren eindeutig politisch von Kohl nicht gewollt !
Auch die nagelneuen MI-24 mit Höhenleistungstriebwerken hätten schon beste Dienste geleistet … Eher und vermutlich robuster als der Tiger …
@Closius:
Hätte, hätte..
Es war eine Entscheidung des Jahres 1990, das komplette WP-Gerät möglichst schnell loszuwerden. Punkt.
Dass die Konzentration beim Lufttransport auf einen Riesenbrummer in meinen Augen Blödsinn ist, steht auf einem anderen Blatt.
Ich stell mir die Frage aus was die Springer im Einsatz/Ernstfall springen sollen. Nicht das das zurzeit von nöten ist aber sollte man nicht ein gewisses Maß an der Fähigkeit zur Verfügung stehen haben. Oder wollen wir billiger üben und sind dann auch einverstanden damit eigendlich garnicht in der Lage zu sein das ganze „in echt“ umsetzen zu können? Entweder man kann etwas leisten oder nicht.
Dynamisches Verfügbarkeitsmanagment!
@jack. es wird überall mit dummies geübt. betonbomben, trainingshelikoper/flugzeuge, platzmumpeln.
alles in der summe billiger als sich bis aufs letzte µ einem realistischen szenario anzunähern (abnehmender grenznutzen, für die vwler im raum ;) ). warum nicht auch hier.
@markus d.Ä.. Das das so ist und auch Sinn macht stand nie zur Debatte. Trocken üben und zu simulieren, weil, selbst wenn wir anders wollten/sollten, nicht anders könnten war der Denkanstoss. Es wird mehr Material für einen Einsatz der Truppen benötigt was dann auch in addition von eventuell billigeren alternativen für Übung/Ausbildung genutzt werden kann. Aber erstmal sollte die Verfügbarkeit der eigenen Mittel sichergestellt, und dann ergänzt werden, nicht anders herum.
Schade, denn die Sprünge in der Ausbildung aus der Trall sind durch nichts zu ersetzen. Die Stimmung in DIESER Maschine kann man nicht replizieren. Nur ein weiterer Mosaikstein in der weiteren Entmilitarisierung unserer Bundeswehr, legitimiert durch Effizienzberechnungen und andere Sorgen. Wir schaffen uns ab. Vielleicht noch ein paar Contractor-Typen in der AGA, die sind nicht so oft kzH und brauchen keine 36 Monate ZAW…
Tja, nun werden die Trall-Besatzungen und vielleicht zukünftigen A 400M Besatzungen auch das Absetzen nicht mehr können. Es ist natürlich wichtig, wenigstens den Fallschrimjägern die Übungs- und Ausbildungsmöglichkeiten zu geben, aber das Gesamtbild, dass die Bundeswehr bietet, ist kaum zu ertragen.
@ Jack
Wenn man das eine von beiden nicht auf die Reihe bekommt, dann ist die Reihenfolge egal.
Der Einsatz eines Lfz welches von Altenstadt aus starten und landen kann ist längst überfällig. Die Verwendung der Cessna Caravan hat die Vorteile gezeigt. Der Einsatz der Transall aus Penzing hat oft zu unglaublichen Wartezeiten und Ausfällen geführt.
Ob der Büffelgeruch von 80 Fallis ein Mehrwert ist, darf bezweifelt werden.
In jedem Fall hat das Absetzen auf dem nicht gerade optimalen Feld (Kalksteinwege, Hügel, Bauernhof uvm) von nur 16 Springern viele Vorteile.
Warum man in der Zukunft nicht auch dieses Lfz im Einsatz verwendet, ist eine Frage welche nicht in Stein gemeißelt ist
@ schleppi
Wie wahr!!!
Das Gesamtbild der BW ist wirklich kaum noch zu ertragen!!!
Aber es reiht sich ein in so vieles was in den letzen Jahren in die Hose gegangen ist….
Da passt es auch das unsere Fallschirmjäger und Spez.Kräfte aus LFZ springen die sie im Einsatz nicht zur Verfügung hätten.
Aber seien wir doch mal ehrlich, die Absetzung mit einem Rundkappensystem ist ja sowas von weit weg ( gerade in der BW )
Für Spez.Kr und den FF Einsatz lass ich mir das LFZ Muster gefallen. Heckrampe bleibt Heckrampe , einzig und allein die Verfahren zwischen LFZ Besatzung und Eins.Kräften bei einem FF Einsatz müssen geübt werden.
Aber da hat die LW ja SOF AIR FW , die werden sich schon mit KSK und Co harmonisieren.
Das der gemeine Fallschirmjäger / Spez.Zg Soldat nicht zum regelmäßigen Training mit C-160 kommt ist zwar traurig , aber passend für unsere Trümmertruppe.
Dann mal weiterhin Glück Ab!!!
Warum benötigen unsere Jäger für den Trainingsbetrieb eigentlich Boxer oder Fuchs – ein paar T4 oder Sprinter und gut. Man kann sie auch oliv anmalen. ..
train as you fight
Ich verstehe das Gejammer nicht.
Mal sollte lieber froh sein, dass die Springerei mangels Flugzeugen nicht eingedampft wurde. Genau das wurde in den höheren Etagen bereits mehrfach angedacht.
@Unreal
Zustimmung.
Der Exit aus unterschiedlichen Lfz ist kein Problem und wird vorher geübt.
Stellt es ein einsatzrelevantes Problem dar, wenn C-160 oder sonstige Crews der Lw nicht mehr gemeinsam mit Springern den Einsatz üben? Sind keinerlei besondere fliegerische Leistungen abzurufen? Kann dass jede Besatzung exerzieren? Ist es egal, aus welcher Maschine gesprungen wird? Ist ein Fähigkeitsverlust bei Lw und FschJgTr festzustellen, wenn künftig POL Lfz genutzt werden?
Vielleicht bin ich da etwas OldSchool – aber in Zivil-/Handelsüblichen-Kfz rumfahren, in gemieteten Zivilflugzeugen mitzufliegen oder „Besenstiele als Kanonen“ – das entspricht nicht gerade einer Armee, für die es sich lohnt….. „Besser als nichts“ sagt der Landser zu EPA – es sollte nicht der Anspruch eines Führungsoffiziers sein.
Der Kopf des Fisches ist bereits infektiös.
Ganz klar ein Fähigkeitsverlust. Für die Besatzungen als auch die Springer. An- und Abflugverfahren müssen geübt und zertifiziert werden. Verfahren an Bord für Absetzer unf Lademeister trainiert usw.
@amsi, dachte ich mir auch so.
Und was gedenkt Lw zu unternehmen, dies aufzufangen? Es kann schnell zu spät sein. Fähigkeiten die einmal weg sind, müssen kostspielig wieder erworben werden.
Streitkräfte / deren Fähigkeiten können quasi über Nacht per Gesetz abgeschafft werden, siehe WPfl, HFla, PzJgTr usw. Neu- Wiederaufbau?
Dann ist im mitteleuropäischen Frieden das Unterlassen häufig bequemer, weil auch billiger, zudem kann keine diesbezügliche Einsatzforderung mehr auftauchen. Zudem ist es ja so bequem sich auf Partner zu berufen, die solche Fähigkeiten vorhalten.
Aber wollten (sollten) wir nicht „Lead Nation / Anlehnungsmacht / Rahmennation“ sein, oder umgekehrt, wir lehnen uns an?
Hoffen wir doch einfach, daß die M-28 nur zur Überbrückung da sind und in ein paar Jahren genug eigene A400M oder über EAC passende Flugzeuge anderer Nationen für alle Einsatz- und Ausbildungszwecke zur Verfügung stehen.
Amen.
Moin,
dazu kann ich nur sagen, was für ein Armutszeugnis.
Die Marine hatte bis 2005 zwei Do228 in der Transportversion, mit denen das Absetzen von Fallschirmspringern durchgeführt wurde. Hier konnten auch bis zu 16 Springer mitgenommen werden. Die Umdrehzeiten waren ebenfalls sehr kurz. Der Stundenpreis bewegte sich so um die 2.500,- €.
Diese wurden aber aus Ersparnisgründen Ende 2005 verkauft. Was ein Drama, wenn die Situation heute bedenkt.
Für diverse Transportaufgaben, gerade für kleinere Transportaufgaben, war die Do228 innerhalb Europa sehr gut zu gebrauchen (bis 18 Px und ca. 2 to Nutzlast). Das wäre wieder eine Investition in die Transportfähigkeit der Bw, wenn diese Fähigkeiten wieder genutztwerden könnten.
Wenn man die Kommentare hier verfolgt, kann man ja fast den Eindruck bekommen, dass das Absetzen von Fallschirmspringern durch die Transall zukünftig eingestellt werden soll und man damit eine Fähigkeit verliere.
Davon ist aber nirgendwo die Rede. Oberst Jahnel sagt im Interview: „Damit sind wir nicht mehr ALLEIN abhängig von der Transall“.
Deren Verfügbarkeit war offenbar in der Vergangenheit derart fraglich, dass die Ausbildung der Fallschirmspringer dadurch verzögert und gefährdet wurde.
Jetzt hat man eine Lösung gefunden, wird rasch Abhilfe schaffen und kann sogar direkt vor Ort starten und landen – und reflexartig setzt schon wieder das Jammern und Anklagen ein.
Durch die Anmietung der Skytrucks wird die Ausbildung doch noch ergänzt und erweitert – es wird nichts weggenommen. Es wird auch weiterhin Absetzflüge mit der Transall geben. Aber halt nicht mehr nur mit der Transall.
Leider zieht sich diese Zerfleischung und Selbstzerfleischung der Bundeswehr inzwischen nahezu durch alle Themen. Ich mag mir die Außenwirkung gar nicht genauer vorstellen. Dieser Blog wird doch sicher auch von den anderen Feldpostnummern verfolgt…
Kritik ist ohne jeden Zweifel nötig, um die Fehlentwicklungen aufzuzeigen und um Verbesserungen für die Zukunft zu ermöglichen. Aber was hier teilweise zu lesen ist, hat mit sachlicher und konstruktiver Kritik nichts mehr zu tun. Das liest sich oftmals wie die Abrechnung Ehemaliger und Aktiver mit der Truppe.
Ich frage mich da des Öfteren, wie gefährlich ist das eigentlich für die Bundeswehr und für Deutschland?
Die letzten Tage war und ist in Penzing Hochbetrieb bez. PaxDrop. Ich Frage mich wie das alles mit einem Fliegerle wie der M28 abgebacken werden soll. Ab und an fliegt hier schon die Skyvan von unseren österreichischen Freunden (fliegende Würschtlbude!). Ganz nett anzuschauen. Aber ist das wirklich unser letzter Beitrag zum Thema Fähigkeitslücke Luftztansport? Kopfschüttel!