Flüchtlinge im Mittelmeer: Fregatte ‚Hessen‘ rettet mehr als 200 von Holzboot

Wenige Tage nach Beginn des Einsatzes deutscher Kriegsschiffe zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer hat die Fregatte Hessen vor Libyen mehr als 200 in Seenot geratene Menschen aufgenommen, die auf einem nicht seetüchtigen Holzboot nach Europa übersetzen wollten.

Nach Angaben von Verteidigungsministerium und Bundeswehr wurden die Hessen und der Einsatzgruppenversorger Berlin am (heutigen) Freitagmorgen vom Rettungszentrum in Rom alarmiert, dass ein Boot mit vermutlich 200 Personen 130 Seemeilen (rund 250 Kilometer) südlich der italienischen Insel Lampedusa entdeckt worden sei. Die Hessen entdeckte das Holzboot, auf dem sich nach ersten Schätzungen rund 250 Menschen aufhielten. Am späten Vormittag begann die Rettungsaktion, mit der die Flüchtlinge an Bord der Hessen genommen werden sollten.

Die Mitteilung von BMVg-Sprecher Jens Flosdorff vor der Bundespressekonferenz:

 

BPK_Flosdorff_08mai2015     

 

Mehr Einzelheiten vermutlich im Laufe des Tages; bislang scheint auch noch nicht festzustehen, in welchem Hafen die geretteten Flüchtlinge abgesetzt werden können.

Nachtrag: Ein Kommentator wies darauf hin (vielen Dank!), dass beide deutsche Schiffe derzeit via AIS getrackt werden können. Nach der Übersicht von marinetraffic.com befand sich die Hessen am Freitag um 14.10 Uhr MESZ auf den Koordinaten 33.3455 Nord/12.37583 West –  rund 130 Seemeilen südlich von Lampedusa, aber nur 28 Seemeilen vor der libyschen Küste:

HES_Pos081210may15

(Archivbild: Bei einer Übung am 6. Mai werden Bundeswehrsoldaten in der Rolle als Schiffbrüchige mit einem Speedboot an Bord gebracht – Bundeswehr/PAO Mittelmeer;  Karte: OpenStreetMap)