G36-Hersteller: Gespräche mit einzelnen Bundestagsabgeordneten (mit Nachtrag)

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Der Geschäftsführer und Mehrheitseigner des Waffenherstellers Heckler&Koch, Andreas Heeschen, hat sich am (gestrigen) Donnerstag in Berlin mit Mitgliedern des Bundestags-Verteidigungsausschusses getroffen. Das Unternehmen, Hersteller des umstrittenen Sturmgewehrs G36, bestätigte am Freitag eine entsprechende Meldung der Stuttgarter Nachrichten (Link aus bekannten Gründen nicht):

Wie das Unternehmen den StN bestätigte, hat sich Geschäftsführer Andreas Heeschen am Donnerstag zum ersten Mal seit Beginn des Streits mit Mitgliedern des Verteidigungsausschusses an einen Tisch gesetzt. „Wir begrüßen es sehr, dass nun endlich miteinander gesprochen wird“, heißt es im Unternehmen. Bisher sei die Auseinandersetzung lediglich in der Öffentlichkeit ausgetragen worden – ansonsten herrschte Funkstille zwischen den Beteiligten.

Nach Informationen von Augen geradeaus! hat Heeschen allerdings wohl nur mit gezielt ausgewählten Abgeordneten gesprochen. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, der SPD-Abgeordnete Hans-Peter Bartels, wusste noch am frühen Donnerstagnachmittag nichts von einem Besuch Heeschens in Berlin. Auch in der SPD-Fraktion war davon nichts bekannt.

Nachtrag 25. April – Der Vollständigkeit halber:

Der Spiegel greift Berichte aus der Truppe von einem Schießtraining auf, bei dem sich auch Präzisionsmängel des G36 gezeigt hätten:

Nach Informationen des SPIEGEL meldete ein Oberstleutnant der 1. Panzerdivision am 31. März 2014 ein „Besonderes Vorkommnis“ an das Ministerium. Beim Schusstraining hätten sich Präzisionsmängel gezeigt, es komme zu „signifikanten Treffpunktverlagerungen“. Die mangelnde Präzision des Gewehrs sei nicht wie vermutet auf die Munition zurückzuführen, denn auch mit der vorgeschriebenen „Waffen-Munition-Kombination“ sei „ein Treffen auf Kampfentfernung nicht möglich“.

und verbindet das mit der Einschätzung, auch unter Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen seien Probleme mit dem G36 vertuscht worden.

Dazu gibt’s auch postwendend eine Reaktion des Ministeriums:

Der im Spiegel erhobene Vorwurf der Verzögerung oder gar Vertuschung ist nicht korrekt. Ministerium und nachgeordnete Behörden haben angemessen und unverzüglich reagiert. Die auffälligen Ergebnisse des im Spiegel erwähnten Probeschießens mit dem G36 vom 31. März wurden zusammen mit der zwischenzeitlich erstellten Stellungnahme der 1. Panzerdivision am 3. April an das Ministerium gemeldet. Dort wurde der Vorgang noch am selben Tag an die zuständigen Fachabteilungen weitergeleitet. Bereits am 7. April hat das Ministerium das Rüstungsamt und die Waffenexperten der Bundeswehr in der Wehrtechnischen Dienststelle 91 mit einer umfassenden Untersuchung des Vorfalls beauftragt.