Exercise Watch: ‚Abschlussübung‘ des deutschen NRF-Verbandes (mit Korrektur)
(Korrektur: Leider erst Monate später, im Juni, habe ich den zuständigen Kompaniechef kennengelernt, der wie Teile des Bataillons wohl eine Weile sauer auf mich war – denn die hier im Video gezeigte Übung war keineswegs die NRF-Abschlussübung des Bataillons. Sondern, wie ich inzwischen erfahren habe, eine Übung ohne Bezug zum Einsatz in der NATO Response Force…. Tut mir leid, da bin ich der Beschreibung der Bundeswehr gefolgt, die dieses Video veröffentlicht hat, und hoffe, dass es hiermit klargestellt ist.)
Der ursprüngliche Text:
In dieser Woche läuft für den deutschen Gefechtsverband der NATO Response Force (NRF), im Wesentlichen das Panzergrenadierbataillon 371 aus Marienberg in Sachsen, die Alarmierungsübung als Speerspitze der NATO. Parallel dazu hat die Bundeswehr am (heutigen) Donnerstag ein Video von der NRF-Abschlussübung des Bataillons veröffentlicht:
(Direktlink: https://youtu.be/Ml1vYX8puUk)
Leider wird nicht genau angegeben, wann diese Aufnahmen entstanden sind. Die Kenner haben zu diesen Bildern bestimmt was zu sagen. Mir ist aufgefallen: Es sind (wieder) Szenare asymmetrischer Auseinandersetzung, die diese Abschlussübung bestimmt haben?
Nachtrag: In Eindhoven läuft die Verlegeübung des niederländischen Anteils der Very High Readiness Task Force (VJTF), in der Landessprache supersnelle NAVO-Flitsmacht:
Militairen van flitsmacht NAVO ‚checken in‘ op vlb Ehv. Gevlogen wordt er niet. Gaat nu puur om opkomst in 48 uur. pic.twitter.com/gGSuQRrzm7
— Rob Burg (@robbyburg) 9. April 2015
Rugzak van militair flitsmacht weegt 50 kilo. En dit zit er allemaal in. #noblejump pic.twitter.com/s92Cgn6xIJ
— Rob Burg (@robbyburg) 9. April 2015
Nachtrag 2: Zur VJTF-Alarmierungsübung in Tschechien ein Bericht bei der Tageschau.
(Foto: Screenshot aus dem Video)
Ganz genau, T.W.
Auffällig „ISAF-lastig“ das Ganze; was nicht zuletzt aber auch der Tatsache geschuldet sein mag, dass man sich nicht auf einem Schießplatz befand. Vor dem Hintergrund der Realität in der UKR wirkt die Übung dennoch seltsam deplaziert – vor allem der Part mit der Geiselbefreiung in einem Dorf. Als ob der zufällig in der Nähe befindliche Zug PzGren das im Einsatz mal eben übernehmen würde…
Was einem auffällt:
– schon sehr ISAF lastig, wobei man zugeben muss, das ein Konflikt out of Area immer Elemente davon tragen wird (siehe hier die Gesprächsaufklärung etc…)
– die Geiselgeschichte… omg – erstmal Warum diese Einheit? und dann gleich der folgliche Beweis Warum diese Einheit nicht!
Nehmen von Räumen 0.5?? Kein Strongwall kein CrossCorner, hauptsache schön im Train an der Schnur reinlaufen mit 4 G36A1 (auch wenn sie dafür nix können). Dann mit der Waffe im Hüftanschlag an die Person ran – in derhintersten Ecke eines Hauses etc…. Ich weiss ja das es schwierig ist für PzGren – die müssen quasi 2 Welten beherrschen: Inf und Pz aber da is echt Nachsteuerungsbedarf.
– Welche Aufträge muss das PzGrenBtl eigentlich abdecken? gibt es dazu einen Forderungskatalog? Würde mich mal interessieren – denn danach sollte ja trainiert werden und unter Umständen das Btl (wie ja mit PzPi geschehen) verstärkt werden
– Für eine qualitative Bewertung des PzGren Geschäfts bin ich dort nicht genug in der Materie – auch wenn ich den „Hinterhalt“ mit MG3 auf 20m süß fand – und sollte dann doch eine PzAbw dabeigewesen sein – fehlt mir der ehrliche Ausfall und die Folgen im Szenar.
Das Video vermittelt den Eindruck von Orts- und Häuserkampf in Hammelburg vor dem Hintergrund nicht linearer Kriegführung. Ich hoffe doch sehr, dass die Kampftruppe des Heeres dies ohnehin „drauf hat“ und es nicht speziell zu einzuüben ist, Zumindest hat dies mit Szenaren a la Ostukraine kaum etwas zu tun.
Wieder neu zu lernen / zu üben ist das Gefecht verbundener Waffen (Kräfte) in Lagen mit symmetrisch agierendem Gegner.
Das war 80% Afghanistan, 20% Möchtegern-Retten und Befreien und genau 0% Ukraine.
Nachwirkung der Afghanistan-Connection könnte der Grund für dieses unpassende Szenario sein.
Man hätte besser ein Szenario wie in der Ostukraine durchspielen sollen. Bis die NRF im Baltikum ankommen würde, wäre davon auszugehen, das Ortschaften entweder von den „Separatisten“ schon besetzt sind oder angegriffen werden, unter massivem Einsatz von Artillerie und Panzern.
Denn falls Russland tatsächlich versuchen sollte auch im Baltikum anzugreifen, dann würde die analog der Krim und der Besetzung der Ostukraine her verlaufen und dafür sollte die BW lieber Artillerie und Panzergefechte üben, wie dies im Kalten Krieg noch die Regel war.
Bleibt für mich noch die Frage, ob und wenn wie viele Artillerieeinheiten für die NRF überhaupt vorgesehen sind, wenn dies hier jemand weiß?
Die Aufnahmen entstanden vor ca. 2 Wochen auf dem Standortübungsplatz Dittersbach bei Frankenberg/Sa.
Habe den hübschen Clip einigen Kameraden im Baltikum geschickt. Jetzt fragen die mich, für was denn da geübt wurde. Weil: sie würden sich seit Monaten auf was anderes vorbereiten. Und was sage ich denen jetzt?
Das ist doch nur ein kleiner Ausschnitt der Abschlussübung. Die werden doch sicherlich noch mehr geübt haben.
Und wer will findet auch solche konventionellen Übungen:
https://www.youtube.com/watch?v=dCL-ht4wQgg
https://www.youtube.com/watch?v=w_rAtreS-fw
Geisellage war ja auch im GÜZ immer merkwürdig.
Komplette Zeitverschwendung von knapper Ausbildungszeit.
Positiv hervorzuheben ist, dass es ja durchaus noch Fortschritte bei der Ausrüstung gab.
Die Bundeswehr löst sich eben nur langsam von ISAF-Szenar, da fehlen oft die richtigen Impulse aus der Führung.
@reforger
Mag sein, dass es nur ein kleiner Ausschnitt ist, und ja, es gab auch andere Übungen. Interessant finde ich, was Bw-seitig bei dieser Übung des deutschen Anteils NATO Response Force/VJTF in den Vordergrund gestellt wird.
@Memoria
Geisellagen sind ja nicht so viel anders als Festnahmen.
@ Thomas Melber – 13:14
Sind sie das? Wäre ich mir nicht so sicher – eine gescheiterte Geiselbefreiung wird mit Sicherheit ein „großartiges“ Presseecho finden, weswegen man so etwas auch lieber den Profis überlassen sollte. Ich habe großen Respekt vor den Gefährten mit grünem Hut, aber diese Übung war, mit Verlaub gesagt, zumindest in diesem einen Aspekt fragwürdig angelegt – und wie T.W. bereits treffend feststellte, sollte sich die Bw mal hinterfragen, warum ausgerechnet diese eine Übung es als Video ins Netz geschafft hat.
Nochmal: Es geht mir nicht um die Soldaten und deren Leistung (zumindest sehe ich es nicht als meinen Job, da „aus dem Ohrensessel heraus“ zu urteilen), sondern um eine, gelinde gesagt, merkwürdig angelegte Übung, die darüber hinaus noch von offizieller Seite hervorgehoben wurde.
@Voodoo
Sie haben insofern recht, als daß es bei einer Geiselbefreiung idR keinen inneren / äußeren Ring gibt, da man den Gegner nicht vorwarnen möchte.
Eine Art „Zugriff“ ist es aber. Sagen wir: eine Art BoxOp.
In wie weit ist nun das im Video dargestellte untypisch für ein hybrides Szenar(io)?
Seit wann gibt es denn bei Geiselbefreiungen / Retten und Befreien keinen inneren und äußeren Ring?
Ehe wir uns in den Details Befreiungsaktion u.ä. verlieren: Mir fiel auf, dass die Bundeswehr für die Abschlussübung des deutschen Anteils an der Very High Readiness Joint Task Force ein Non-Article-5-Szenar in den Mittelpunkt stellt. Oder ist das falsch gedacht, und, wie auch schon angesprochen, eher die Konzentration auf hybride Kriegführung?
Hypride Kriegsführung bezieht sich – wie auch Aufstandsbekämpfung – aus meiner Sicht auf die strategische Ebene, d.h. auf den Mix der konventionellen militärischen, unkoventionellen militärischen, propagandistischen, diplomatischen, wirtschaftlichen usw. Mittel / Maßnahmen, um ein vorgegebenes Ziel zu erreichen.
Für den Ausbildungsschwerpunkt der Truppe dagegen spielen dagegen feindliche „Tactics, Techniques and Procedures“ eine viel wichtigere Rolle – die sich wiederum aus der feindlichen Strategie und den technisch-taktischen Fähigkeiten und Möglichkeiten ergeben: Während es sich bei den Aufständischen in Afghanistan um leicht bewaffnete Infanteristen handelt, mit minimalster Artillerieunterstützung und hoher, wenn auch unkonventioneller Sperrfähigkeit (IED / Selbstmordattentäter), praktizieren die russischen Kräfte in der Ostukraine das Gefecht der verbundenen Waffen mit massiver Artillerie- und Eloka-Unterstützung. Das Video bildet ersteres ab.
@ Thomas Melder
„Zugriff“
Da stimmeich,und auch die eine oder andere Bundeswehrvorschrift, Ihnen voll und ganz zu. Von daher bin ich etwas verwundert das die PzGrenTrp das überhaupt so vehement übt,und nicht nur die.
Denn für so eine Art Szenario gibt es Spezialtruppen,oder spezialisierte Truppen mit eigenem Lehrgang dafür. Und das sind nun mal die Jungs aus dem Schwarzwald, und für nicht ganz so hochwertige „Ziele“ oder Szenarien die FJgTrp. Denn die haben auch die jeweilige Ausrüstung und Spezialisierung für diesen Job.
Nicht falsch verstehen…In einem Szenario zufällig jemanden befreien…Kein Ding.Auch das muss geübt werden.Aber der spezielle,gezielte Zugriff ist nun mal Sache von anderen. Schließlich kommt auch niemand auf die Idee den FJg nen Fallschirm auf den Rücken zu schnallen und zur EGB-Kp zu stecken.
@ T.W.
Der Versuch einer Antwort: Nach einem Threat Assessment auf der Grundlage der jüngsten Erfahrungen in Osteuropa ist es sicher nicht abwegig, bei einem scharfen Einsatz der VHRJTF von einem Szenario auszugehen, das (zunächst) vor allem durch Elemente einer hybriden Kriegführung charakterisiert ist. Aber man muss in diesem Fall auch einen Schritt weiter denken: Eine solche Nato-Reaktion – vor allem, wenn sie erfolgreich ist – könnte sehr schnell in eine symmetrische bewaffnete Auseinandersetzung übergehen, falls eine De-Eskalation nicht gelingt. Um das zu vermeiden, also um auch auf dieser Ebene wirksam abschrecken zu können, müssen unsere Kräfte auch zum Gefecht der Verbundenen Waffen in einem hochintensiven Umfeld befähigt sein. Das ist sozusagen die Grundvoraussetzung. Und daher muss es auch geübt werden. Wenn nicht hier, dann woanders.
Seh ich oben eigentlich ein falsches Video? Über welche Geiselbefreiung wird sich denn aufgeregt? Ich seh nur ein Video wo ein Gebäude mit einer darin vermuteten Zielperson genommen wird. Wenn das kein Auftrag für NRF-Teile ist, was dann? An welcher Stelle ist hier eine für PzGren untypische Geiselbefreiung zu sehen?
LTC007: „Jetzt fragen die mich, für was denn da geübt wurde“
Das Video zeigt unseren baltischen Freunden sehr gut, dass wir ihre Situation nicht begriffen haben; man könnte es ihnen auch nicht übel nehmen, wenn sie sich dadurch beleidigt fühlten. Eine Geiselbefreiung sollte durch die dafür vorgesehenen zivilen Spezialkräfte durchgeführt werden, die können das besser, und nicht durch die Bundeswehr. Das könnte aber natürlich in Ländern nötig sein, die nicht über funktionierende zivile Sicherheitskräfte verfügen wie Afghanistan oder irgendwo in Afrika. Das Video sagt den Balten also, dass Deutschland die baltischen Sicherheitskräfte als nicht fähig zur Geiselbefreiung einschätzt und die Bundeswehr ihnen erstmal zeigen muss wie das gemacht wird. Fettnäpfchen zuverlässig mittig getroffen. Es würde die Russen auch erfreuen, wenn „empörte zivile Minderheitenrechtler durch imperialistische ausländische NATO-Streitkräfte unterjocht werden und gar uns Leben kommen“.
Was die Balten denke ich von uns erwarten, wäre eine Unterstützung für eine Konfliktphase oberhalb der zivilen ggf. bandenmässiger Auseinandersetzungen. Das hätte man in dem Video zeigen sollen.
Noch mal die Bitte an alle: Die so genannte Geiselbefreiung bzw. der Zugriff ist nicht das Wesentliche dieses Videos… Vielleicht treten wir alle einen Schritt zurück und gucken uns das gesamte Szenario an? Das ist es ja, worauf es hier ankommt.
Tagesschau.de berichtet über eine Verlegungsübung der NRF nach Tschechien, auch mit deutscher Beteiligung, aber es wird nicht gesagt, welche deutschen Soldaten genau daran beteiligt sind.
http://www.tagesschau.de/ausland/nato-uebung-tschechien-101.html
Grundsätzlich zur Geiselfrage: Ist in der UKR durchaus ein Thema.
Kann in Krisensituationen auch anderswo der Fall sein.
Im Baltikum haben wir z.T. sehr gemischte Bevölkerung, die sich auch asymetrisch betätigen kann.
Ziviles Umfeld ist in jeder Lage vorhanden. War eine Schwäche der Ausbildung bis 1990. Alles war ja in den Lagen evakuiert. Allerdings haben die freilaufenden Großübungen da etwas entgegen gesetzt und WINTEX hat die Fragen im Planspiel behandelt. Ansonsten lief ja permanent das verdeckte operieren des Kalten Krieges.
Allerdings ist zu hoffen, daß es auch Ausbildungsteile mit Gefecht der verbundenen Waffen gegen einen symetrischen Gegner gibt.
wobei sich sofort die frage stellt wie man auf massierten artillerieeinsatz der gegenseite reagieren soll wenn eigene ari nicht verfügbar ist.
m.e. ist für die VJHTF keine organische steilfeuerkomponente über 120mm mörser eingeplant.
die baltischen host nations haben keine artillerie. für counter battery fire
die infanterie ist solagen königin der waffen bis sich mehrere grad batterien eingeschossen haben. dann wird es ungemütlich.
was dann?
auch hybride kriegsführung bleibt eben kriegsführung.
@wacaffe
„was dann?“
Na ist doch klar. Dann schippern wir unsere Korvetten 130 in den Golf von Riga und zücken die RBS 15 im GPS Ziel Modus ;-) Lustigerweise könnte das ja prinzipiell sogar funktionieren – wenn die RBS 15 denn funktionieren würden. Schon traurig alles.
@ wacaffe | 09. April 2015 – 15:56
Die Balten haben Artillerie,u.a. die FH 155 aus Beständen der Bw und die finnische 122H63,oder hatte ich Sie falsch verstanden?
Dieses Kräftedispositiv dürfte nicht ausreichen in dem von Ihnen bedachten Szenar. Im übrigen ich Ihnen beipflichte.
Mehr noch:es ist ja letztlich egal,wer welche Fähigkeit zur Verfügung stellt,um dem Kdr/den Kommandeuren das Gefecht der verbundenen Waffen/oder eben Wirkung der verbundenen Kräfte zu ermöglichen. Nur wissen wir,weiß gerade die nun doch etwas ältere Generation der Generale,die es aus ihrer Chefzeit ja nun alle noch kennen und erlebten,dass man das auch mal zusammen üben muss,über (temporäre,gar feste) Coleurverhältnisse wage ich ja schon gar nicht mehr zu sinnieren.
„Die Balten haben Artillerie,u.a. die FH 155 aus Beständen der Bw und die finnische 122H63,oder hatte ich Sie falsch verstanden?“
ist mir nach dem schreiben auch aufgefallen. letztlih sind das aber marginale kapazitäten dazu noch schwerfällig weil nicht selbstfahrend usw.
asymetrische gefechtsführung zu üben ist ja auch im rahmen der vhjtf nicht verkehrt solange komplementär auch die symmetrische dimension berücksichtigt und beübt wird.
Die gesammelten Kommentare der aller hier vertretenen Strategen und Kriegstheoretiker zeigen folgendes: NIE, NIEMALS würde diese Kommentatorenschaft irgendetwas anerkennen oder für gut befinden. Nur Vollpfosten – außer uns selbst! Es ist nicht mehr auszuhalten. Ein bisschen „Hybrid“ hier, ein wenig „meine baltischen Freunde (total wichtig!) dort und etwas „Ich bin ganz erfahrener Infanterist, weil ich voll gut das ISAF-Szenar kenne“. Die Truppe hat Euch nicht verdient, denkt mal darüber nach. Von der Außenlinie dumm daherreden – keine Kunst. Schwache Leistung, Freunde!
@T.Wiegold : gerne zurücklehnen (oder war das treten). Führt aber in diesem Fall dazu, dass man die verISAFte Lagezuspitzung (daher ja auch die Kleidung der Rollenspieler/SiDaF) nur allzu deutlich erkennt. DAFÜR bräuchte man hoffentlich keine VJTF. Leider scheint sich die Übungsanlage mal wieder darauf zu konzentrieren, was man zu können glaubt…
@Hansi Frust | 09. April 2015 – 21:03
Etwas drastisch ausgedrückt, aber Sie sprechen mir aus der Seele!
Ich kenne mehrere der Personen im Video persönlich und glaube, nein weiß, das sie ein Szenario ala ISAF meistern können. Das haben sie in AFG bewiesen.
Eine Geiselbefreiung kann ich allerdings nirgendwo sehen…Allerdings stellt sich wirklich die Frage, welche Lage für die Übung von der Führung (Kdr aufwärts!eigentlich ist hier die höhere Ebene gefordert, die dann gleichzeitig mal mitüben könnte) vorgegeben wurde und ob nicht nur ein Ausschnitt gezeigt wurde.
Sollte sich das Lead-HQ(nennt man das jetzt so?) noch nicht auf ein Gefecht der verbundenen Waffen eingestellt haben, liegt hier der Fehler.
Bestimmt ist die Bundeswehr wieder sehr großartig und Entscheidungsträger ohne Ahnung werden wieder über Wasser laufen können.
Aber kann eine Übung über einen kurzen Zeitraum auch abbilden, ob die Truppe das gezeigte auch über Monate durchhaltefähig leisten leisten wird?
Es ist kein Garant dafür – nur weil jemand gut sprintet – dass derjenige auch sein Ziel erreicht. :-(
Ich bin nicht wirklich beeindruckt. Das würde die Jungs da erwarten:
https://www.youtube.com/watch?v=Pu5VgVpsCDs
und nicht ein paar Sprengfallen am Waldrand. Man weiss nicht vor was man mehr Angst haben müsste, vorm Gegner oder der eigenen Führung.
Minute 2:45 – „[…] Sie berichten, dass Ihre Familien bedroht und als Geiseln genommen wurden […]“
Daraufhin rumpelt der PzGrenZug los – und auch wenn es dem geneigten Betrachter verschlossen bleibt, ob vor der Festsetzung des Anführers selbige Geiseln befreit wurden oder nicht, so bleibt doch das fragwürdige Szenario, welches als Bild nach außen transportiert wird.
Und auch wenn ich mich nicht direkt angesprochen fühle – an dieser Stelle wurde schon oft Gutes erkannt und auch ausgesprochen; „immer nur nörgeln“ findet hier also (fast) nicht statt. In letzter Zeit mehren sich aber Stimmen, die anscheinend lieber alles als „Toll!“, „Cool“ oder „Zielführend!“ bewertet sehen möchten – und dass, obwohl sie aufgrund persönlicher Betroffenheit eher weniger einer objektiven Bewertung anheimfallen, sondern auf War Buddies , Schwager, Oma oder Goldhamster verweisen, die stets persönlich dabei waren (ausdrücklich nicht an Ihre Adresse, erzgebirger – wie der letzte Absatz Ihres Kommentars von 07:33 auch zeigt!).
DAS nervt – es ist eben nicht alles toll und awesome , wie es den Anschein hat! UND gerade hier auf AG kommentieren genug Leute, die sehr wohl Mängel ansprechen können, da sie Ahnung und(!) praktische(!) Erfahrung haben.
Wenn dabei übersehen wird, dass deren, zugegeben z.T., harsche Bewertungen aber oftmals auf die Sache / die Führung abzielt und sich ausdrücklich nicht (!) gegen Personen, also die War Buddies , den Schwager, die Oma, den Goldhamster etc. richtet, dann kann ich den zartbesaiteten Missverstandenen hier auch nicht mehr helfen…
Kritik – hart in der Sache, aber fair in der Ansprache – ist das Einzige, was weiterhilft. Falsch verstandene Schonung ist gefährlich, da sie Missstände verschleiert, die uns ansonsten zu Unzeiten um die Ohren fliegen.
TW> Mir ist aufgefallen: Es sind (wieder) Szenare asymmetrischer Auseinandersetzung,
TW> die diese Abschlussübung bestimmt haben?
Neulich an anderer Stelle gelesen, selbst in symetrischen Kriegen sind symetrische Gefechte inzwischen sehr unüblich. Z.B. gab es nach dem zweiten Golfkrieg keine zehn Fälle mehr in denen ein MBT einen MBT zerstörte oder ein Kampfflugzeug ein Kampfflugzeug im Luftkampf zerstörte.
Oder anders gesagt, Scherre schneidet Papier, Papier wickelt Stein, Stein mach Scherre stumpf…
Der Kameramann durfte sich in dem Bundeswehr-Video aber mal so richtig „austoben“ Die Kamera wurde ja quasi in allen möglichen Positionen montiert.
Go-Pro macht´s möglich ;-)
Interessant. Der Spiegel hat Informationen, wonach die Zahl der Kampfpanzer in der „Zielstruktur“ künftig von 225 auf 328 ansteigen soll.
Ich will doch hoffen, dass man sollten diese Planungen stimmen, auch die Zahl der Panzergrenadierfahrzeuge entsprechend modifiziert. Panzertruppen kämpfen auch im 21. Jh im Verbund und nicht singulär.
Und die Logistik, die beenötigt wird um 40% mehr Gefechtsfahrzeuge zu bewirtschaften/ unterhalten, hat man sicherlich auch gedacht.
@vodoo
Ich bin da voll bei Ihnen was die Härte und zielführende Kritik angeht. Ich habe aber den Eindruck das jedes noch so kleine Haar in der Suppe zum Anlass genommen wird um gegen alles und jeden in den Streitkräften zu bashen. Die ganzen Übungen die momentan stattfinden sollen doch die vorhandenen Fehler und Defizite aufzeigen.
@EloKa, stimme ich Ihnen zu. Doch wie sollen Fehler und Defizite aufgezeigt werden, wenn das Übungsscenario völlig unrealistisch ist? Oder habe ich was übersehen?
Problem bei der Verlegung, Europ. Sicherheit u. Technik berichtet in der aktuellen Ausgabe:
Es fehlen sogar banale Dinge wie Verladerampen, Zurrketten, Transportwagons.
Der Munitionvorrat sei nur für 7 Tage ausreichend.
@TomCat
Ich fürchte es hakt daran, das realistische Übungsszenario zu finden. Also eines, welches in die Welt passt, die wir gerade haben. Als Chef habe ich mich dagegen gewehrt, die Gefechtsschießen auf ein Szenario wie ISAF auszurichten. Ich war froh, wenn die Gruppe sich verteidigen konnte. Ich dachte so bei mir, ob sie sich jetzt gegen die Mot-Schützen verteidigen oder gegen irreguläre oder oppositionelle oder widerspenstige Streitkräfte ist am Ende egal. Und kauert nicht auch der eine oder andere Taktik-Lehrer orientierungslos über seinen Unterlagen? Auf der Suche danach, welches Szenario denn nun ausgebildet werden soll oder nicht? Gegen wen sollen wir denn nun kämpfen? Oder wofür? Ich hoffe, zumindest nicht für die Dienstaufsicht.
Frage: wieviel Mars II gehören eigendlich zur Speerspitze? Was an Werferen, Mörsern etc. stehen zur Verfügung?
Im Video ist nur der Kampf leichter Infantrie zu sehen, wie sieht es mit der Ausrüstung mit Waffensystemen zum Bekämpfen verbundener Einheiten aus?
Ist über die Struktur der Sperrspitze in dieser Hinsicht etwas bekannt?
Ja, und wann kriegt eigentlich die Luftwaffe den Hintern hoch und beteiligt sich an der NRF und deren Übungen mit ein oder zwei LeFlaSys Luftabwehrsystemen? Sollte eigentlich wie selbstverständlich zu solch einem Verband dazugehören, und Bodenbewegungs-Übungen täten sicherlich auch der Luftwaffe gut.
@es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei
Immerhin fiel auch der NATO auf, dass man für bspw. Märsche über keine ausreichenden Flugabwehrmittel verfügt.