Bundeswehr holt erneut schwer verwundete ukrainische Soldaten nach Deutschland

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Die Bundeswehr will in den nächsten Tagen erneut ukrainische Soldaten, die bei Kämpfen im Osten des Landes schwer verwundet wurden, zur medizinischen Behandlung nach Deutschland holen. Das teilte das Verteidigungsministerium anlässlich des (heutigen) Besuchs des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Berlin mit. Im vergangenen Jahr hatte die Bundeswehr bereits Verletzte der Unruhen auf dem Maidan in Kiew und verwundete Soldaten nach Deutschland geflogen. Außerdem soll ein Militärkrankenhaus in Saporischja im Südosten der Ukraine mit medizinischem Material aus Bundeswehrbeständen unterstützt werden.

Aus der Mitteilung des Ministeriums:

Die Bundeswehr bringt in den nächsten Tagen bis zu 20 weitere schwer verwundete ukrainische Soldaten, die bei Kampfhandlungen in der Ost-Ukraine verletzt wurden,zur Behandlung nach Deutschland. (…)

Bereits am gestrigen Sonntag ist ein vierköpfiges Ärzteteam der Bundeswehr nach Kiew in die Ukraine geflogen. Ihr Auftrag ist, die verwundeten ukrainischen Soldaten für den Transport nach Deutschland vorzubereiten. Die Bundeswehr hatte die Ukraine zuvor mit Sanitätsmaterial, Ausbildung und bei der Behandlung schwer verwundeter Soldaten unterstützt. So wurden im März 2014 24 aufgrund der Ereignisse auf dem Maidan verletzte ukrainische Staatsbürger durch die Bundeswehr transportiert und in militärischen und zivilen Kliniken behandelt. Zuletzt wurden im September 2014 20 ukrainische Soldaten, die bei Kampfhandlungen in der Ost-Ukraine schwer verletzt wurden, zur weiteren Behandlung in vier Bundeswehrkrankenhäuser nach Deutschland gebracht. Drei davon befinden sich noch in Behandlung in Hamburg und Koblenz.(…)
Darüber hinaus wird die Bundesregierung auf Bitte der Ukraine dem Militärkrankenhaus der im Südosten des Landes gelegenen Stadt Saporoshije chirurgisches und medizinisches Gerät, darunter Unfalltransporter und Geräte zur Narkosebeatmung, zur Verfügung stellen. Das aus Bundeswehrbeständen stammende Material wird nach technischer Überprüfung so schnell wie möglich in die Ukraine geliefert.

(Für die Stadt Saporoshije, das frühere Alexandrowsk, gibt es eine unüberschaubare Zahl an Schreibweisen – neben der vom BMVg verwendeten noch Saporischschja, Saporishshja, Zaporizhia sowie die ukrainische und die russische Schreibweise in kyrillischen Buchstaben. Ich bevorzuge die laut Wikipedia mögliche einfachste deutsche Transkription Saporischja.)

(Foto: Ankunft von Maidan-Verletzten in Berlin im März 2014 – Bundeswehr/Sanitätsdienst/Dirk Bannert)