(Keine) Boxer für Litauen? Hinreichende Verwirrung.
Die Sachlage ist hinreichend verwirrend: Nach der Meldung des Wochenendes Deutschland verweigert Litauen Boxer-Radpanzer, nach der litautischen Erklärung Wir wissen noch gar nicht, ob wir Boxer wollen und nach der deutschen Erklärung vom (heutigen) Montag Litauen hat uns gar nicht nach Boxern gefragt fühle ich mich bislang außerstande, zu bewerten, was eigentlich passiert ist oder nicht. Außer dass die erste Meldung auch international ziemliche Wellen geschlagen hat, mit dem Tenor: Da lässt Deutschland einen Verbündeten im Stich.
Der Reihe nach. Am Wochenende meldete die Welt am Sonntag (Link aus bekannten Gründen nicht):
Obwohl die Nato Russland als existenzielle Gefahr für das Bündnisgebiet in Osteuropa einstuft, verweigert die Bundesregierung dem Nato-Partner Litauen die Lieferung von Panzern. Eine Anfrage der Balten, die ihre Streitkräfte mit Radpanzern des Typs Boxer modernisieren wollen, lehnte das Verteidigungsministerium ab.
Ebenfalls am Wochenende relativierte das der litauische Verteidigungsminister in litauischen Medien:
Following a German media report earlier in the day that Germany refuses to sell Boxer vehicles to Lithuania, Olekas told BNS that the ministry had no official information about this yet.
„What we have at the moment is the company’s offer to sell us that weaponry. We have not yet considered whether we will purchase this particular weaponry. Thus, if it is not offered, there will be nine other (offers) and we will choose from these nine. I do not know whether we would choose (Boxers) if they were offered, because we have not made a final decision yet,“ he said.
Und am Montag erklärte das deutsche Verteidigungsministerium (hier zitiert nach tagesschau.de):
Litauen habe Interesse am Kauf von bis zu 100 neuen Radpanzern des Typs Boxer geäußert, nicht an der Abgabe der Militärfahrzeuge durch die Bundeswehr, stellte der Sprecher des Verteidigungsministeriums klar. Ein offizieller Antrag liege dafür bisher jedoch nicht vor. (…) Die Bundeswehr könne keine Radpanzer an Litauen abgeben, da sie davon selbst nicht genug habe und das verfügbare Gerät zwischen den Einheiten rotieren lassen müsse.
Die letzte Äußerung ist nicht so richtig erstaunlich, beim Dynamischen Verfügbarkeitsmanagement kriegt ja bislang noch nicht mal die Bundeswehr genügend Fahrzeuge. Da will man natürlich keine abgeben. Andererseits taucht jetzt erst mal die Zahl von bis zu 100 auf, vorher war von zweistelligen Zahlen die Rede…
Aber insgesamt ist damit doch offen, ob Litauen überhaupt Boxer will. Vielleicht, warten wir mal ab. Vielleicht ist es ja nur eine Frage des Preises. Was Litauen will, sind Panzerhaubitzen 2000. Da gibt’s eine Anfrage, und die Litauer jedenfalls scheinen auf eine Antwort zu warten.
Und wo wir gerade über Litauen reden: Für die geplanten geplanten NATO-Kommunikationszentralen in den östlichen Mitgliedsländern, die praktisch als Kontrollstelle für temporäre Verstärkungen des Bündnisses fungieren sollen, hat das Land heute die Vereinbarung mit der NATO unterschrieben.
Nachtrag: Der Welt-Kollege Thorsten Jungholt, von dem auch die erste Meldung stammt, hat inzwischen noch mal nachgelegt und Details erläutert:
Der Regierungsdeal, juristisch korrekt Mandatsvertrag genannt, könnte so aussehen, dass die Bundesregierung ihre geplante Bestellung von 131 Boxern auf 231 aufstockt und 100 davon dann an Litauen weiterverkauft – gegebenenfalls den finanziellen Möglichkeiten des Bündnispartners angepasst. Ein solches Geschäft aber soll es nun offenbar nicht geben. Was es geben könnte, erläuterte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag: Ein ganz normales Rüstungsexportverfahren.
(Archivbild 2011: GTK Boxer im Einsatz in Afghanistan im Lager der deutschen ISAF-Truppen – Bundeswehr/Krumbach)
PzH2000 haben wir wohl keine mehr Übrig
und die wurden auch nicht mehr verbessert nur in IVECO Lkw oder als Boxer weiter entwickelt aber nicht die PzH2000 weil damit niemand rechnet hat
was spräche denn gegen eine lösung fürs baltikum gemäß uboot subvention israel.
D übernimmt 20 % der boxer kosten damit die monetät wettbewerbsfähig werden.
1. rüstungsbasis gestärkt
2. bündnissolidarität bewiesen
3. nationale wertschöpfung gewonnen
bei 100 boxern für litauen für läppische 70 millionen euro zu haben.
„ertüchtigungsstrategie“ für mali aber nicht für nato alliierte wäre irgendwie inkonsequent.
——
Phz abgabe sehe ich eher kritisch. 8 brigadebatterien+umlauf/wartungsreserve sind ca. 120 rohre. alles darüber kann man gerne abverkaufen. darunter geht es an die substanz
@Alarich: Was ist aus den 104 Panzerhaubitzen geworden, die die BW von PzH2000 nicht mehr will, nachdem 185 Stück beschafft worden sind und nur 81 für die BW 2011 vorgesehen sind? Sind die alle verkauft, und wenn an wen oder stehen die noch im Depot?
Bei dem Satz: “ Die BW könne keine Radpanzer an Litauen abgeben, da sie selbst nicht genug habe und das verfügbare Gerät zwischen den Einheiten rotieren lassen müsse“ ist ein Offenbarungseid für die BW und das Dynamische Verfügbarkeitsmanagement, was nur um Unwort das Jahres taugt, weil nichts daran dynamisch oder verfügbar ist, sondern sich hinter dem Wortungeheuer sich genau das Gegenteil versteckt!
Aber die Frage bleibt doch, wurde ein Antrag von Litauen, und sei es nur informell abgelehnt, weil man aus falscher Rücksicht auf Russland keine Panzer an Litauen liefern will?
Und ging es wirklich um gebrauchte Waffensysteme, oder sollte nur eine schnellere Beschafftung erreicht werden, indem Litauen von der Bundeswehr(als Zwischenhändler) neue Panzer kauft, die KMW an die Bundeswehr liefert – statt direkt an Litauen – um eine langwierige Exportgenehmigung zu vermeiden?
@T.W.
Ich denke mal, dass dieses Agreement ein SOFA= Status Of Forces Agreement für NATO-Verbindungsstäbe ist und es sich nicht um „NATO-Kommunikationszentralen“ dreht wie Du oben formuliert hast ;-)
So wie ich den litauischen VM verstehe, handelt es sich um eine ganz normale Ausschreibung für einen neuen Radpanzer und der Boxer ist eine von zehn (neun andere Angebote) Möglichkeiten.
@ Closius – Eben. Es geht nicht um gebrauchte Boxer aus BW Beständen, sondern um ein Regierungsgeschäft zur Beschleunigung der Beschaffung:
D ist Auftraggeber für neu zu produzierende Boxer und wickelt die Formalitäten entsprechend ab –> D verkauft die Boxer weiter an Litauen –> Litauen erspart sich komplizierte Formalitäten im Ausland –> D lässt Litauen eben nicht hängen.
Russischer Spin?
@klaubautermann
Nein, ist schon ein bisschen mehr – fest installierte Stäbe & Einrichtungen in mehreren östlichen NATO-Ländern. vgl. aus dem verlinkten Bericht:
Eine schnelle und selbstverständlich kostenlose Abgabe an Litauen, ist wenn angefordert, eine Selbstverständlichkeit.
Closius | 23. Februar 2015 – 16:03
Verkauft geworden und KMW Verdiente da nochmals fett daran
da steht nirgends alte man müsste die Produktion Vergrößern und Industrie ist Rücklaufend da gibt es bestimmt eine oder andere Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt
in der SPD sind einige für Russland
AGA ist auch schon weit , da kann man auch anderen Unterbau nehmen
Man hätte mit Vergrößerten Produktion schon längst tun müssen aber die schlafen weiter
noz / Kabinett verweigert Panzerlieferung an Litauen
In ein sogenanntes Government-to-Government-Geschäft sollte eine zweistellige Zahl von Radpanzern des Typs Boxer an Litauen geliefert werden.
Vertragspartner wäre dabei die Bundesregierung, nicht die Herstellerfirma Kraus-Maffei Wegmann.
Da das Geschäft über Deutschland laufen sollte, kann man durchaus da von Sprechen das wie einen Verbündeten im Stich lassen !
@ Milliway – Nö. Die Bundesregierung verweigert die Weitergabe von bereits im Bestand befindlichen Boxern. Litauen will keine Boxer aus BW-Beständen, sondern in einem Government-to-Government-Geschäft neue Boxer beschaffen. Ein kleiner aber feiner Unterschied und damit prädestiniert für einen russischen Spin.
@Milliway
Das scheint offensichtlich die von der NOZ abgeschriebene Meldung gestern zu sein. Bringt uns hier nicht wirklich weiter, zumal der Stand ein anderer ist.
Hat Kroatien nicht gerade 18 PZH von uns bekommen? Bin mir aber nicht sicher ob aus Depotbeständen oder von KMW direkt
Meanwhile in Estland:
http://www.aco.nato.int/dutch-and-estonian-forces-train-together-in-exercise-baltic-bison-2015.aspx
Nicht nur das die Holländer mal wieder ihre große Einsatzbereitschaft und vor allem Fähigkeiten unter Beweis stellen mit Truppenbewegung ein sichtbares Zeichen von Bündnissolidarität zu zeigen…., nein, sie verkaufen sogar 44 CV-90.
Wir machen dann das mit den Fähnchen und labern rum….
Nach kurzfristigen Stolz sein bzgl. der Bemühungen der Kanzlerin um den Frieden in der Ukraine bleibt mal wieder nur ein riesiger Facepalm.
Mir ist ja nicht ganz klar, warum Litauen Boxer beschaffen will. Natürlich ist das Schutzniveau hoch, aber die Feuerkraft ist niedrig und der Anschaffungspreis – selbst mit Preisnachlass – aus meiner Sicht unverhältnismäßig. Estland macht mit 44 CV90 das deutlich bessere Geschäft hinsichtlich Feuerkraft, Schutz und Mobilität vs. Anschaffungspreis.
Boots on the Ground | 23. Februar 2015 – 18:13
Das eine sind SPz
das andere sind leichte Einheiten
ht_ | 23. Februar 2015 – 18:06
Der Verkauf stand 2013 schon fest wenn der Vertrag auch später abgeschlossen wurden die haben es schon bereut aber konnten oder durften von diesem Vertrag nicht mehr Zurückweichen
@Boots on the Ground: Litauen würde keine Entwicklungskosten tragen und somit einen deutlich geringeren Stückpreis bezahlen als DE. Die wollen auch keinen Schützenpanzer, sondern einen Transportpanzer. Vermutlich als Ersatz für M113, aber gerade auch für mögliche Auslandseinsätze.
keine boxer für litauen aber dafür ehemalige nva-panzer nach irak
@ari127mm
Wenn einige in Rätseln reden, macht das den Anderen keinen großen Spaß.
Wir zeigen mal wieder keine Bündnisssolidarität und unsere Politiker haben die Hosen voll vor Hr.Putin.
Wichtiger ist in Berlin;dass die GroKo nicht beschädigt wird und Hr.Gabriel nicht gekränkt wird mit seiner „Politik“, die Rüstungsindustie abzuschaffen.
Fr. Merkel könnte sich hier mal ohne Minsk richtig positionieren und Stärke zeigen, dem NATOPARTNER zu helfen.
Wir.sind.Weicheierrepublik.
@Wiegold: N-TV meldet, das die Bundesregierung prüfe, 280 NVA Panzer, die in Tschechien geparkt seinen, über Bulgarien an den Irak zum Kampf gegen die ISIS zu liefern. Daneben ist ein Bild des BTR 60 abgebildet. Laut Regierungssprecher wird die Anfrage geprüft.
Viel Lärm um nichts.
Lithauen braucht Transportpanzer, um Checkpoints und Transport unter Artilleriefeuer absichern zu können, und hat sich nach Anbietern erkundigt.
Deutschland hat gesagt: Ja, gerne, aber nicht aus BW-Beständen.
Das ist keine Beistandsverweigerung sondern eine Bestandauskunft.
Moin,
die Welt hat zum Thema Rüstungsdeal mit Litauen nochmal nachgelegt. Deutschland windet sich wo es nur kann!
Gugeln: „winkelzüge litauen“
@T.Wiegold
bin davon ausgegangen sie wären darüber informiert…und ich rede nicht in rätseln…das überlasse ich dem bmvg
Oh weh, ist glatt mal was an mir vorbeigegangen…
Die M113 in Litauen sind übrigens Ex-BW
Wir können ja mal gespannt sein, ob die Regierung die NVA Panzer weiterliefern will und ob dies in Deutschland dann ruhig über die Bühne geht, oder ob die Linkspartei sich gegen diesen NVA-Panzerdeal stark macht und ob extra der Bundestag wieder eine Show-Abstimmung braucht oder nicht?
Nur ein kleiner Hinweis: Der Boxer ist keineswegs ein reines KMW-Produkt, sondern stammt von der ARTEC GmbH, ein Joint Venture von KMW und Rheinmetall. Beide Shareholder präsentieren übrigens derzeit auf der IDEX neue Boxer-Varianten:
http://strategie-technik.blogspot.de/2015/02/neue-radschutzenpanzer-auf-der-idex-2015.html
Welche NVA-Panzer?
Vielleicht kauft BRD die um Sie weiter zu geben
Wohl 280 BTR 60 Schützenpanzer die wir aus NVA Beständen an Tschechien abgegeben haben einst und für dessen Weiterexport in den Irak Tschechien eine Genehmigung der BRD benötigt.
@Alarich: Wir kaufen doch nicht unsere eigenen Panzer zurück.
Ich sehe die Zurückhaltung diesmal sehr positiv.
Litauen schaut sich verschiedene Transportpanzer an. Wenn hierbei die Wahl auf den Boxer fällt, kann immer noch eine Exportanfrage gestellt werden im Rahmen der geltenden Gesetze. Diese dürfte Formalität sein, wir sind ja bündnistreu. Und das meine ich hier ernst.
Ein G2G-Geschäft würde der Bw schaden weil wir selber zu wenig Boxer haben und die Bw für ein Gebrauchtfahrzeug nicht die Kosten bekommt die sie ausgegeben hat. Würde jeder andere Staat genauso tun.
Ein direkter G2G Weiterverkauf zu Herstellerpreisen ist, wie bereits ein anderer Kommentator schrieb, eine Umgehung der gültigen Exportrichtlinien und deshalb soll und wird dies nicht stattfinden. In anderen Fällen wird diese Umgehungstaktik durch die BReg hier gerne und zu Recht kritisiert.
Wenn man die Entscheidungsfristen verkürzen will… GroKo, 2/3 Mehrheit. Wenn man WILL.
Ergo: Viele Schlagzeilen für nichts.
Wenn DEU aus (wirtschafts- und bündnis- oder wie-auch-immer-) politischen Gründen eine Ausfuhr nach Litauen zB durch Rabatte fördert, wie auch Uboote nach Israel, würde ich persönlich dies begrüßen. Im Rahmen bestehender Gesetze.
Die Litauer bauen auf leichte Infanterie, und da ist der Boxer schon das Top Fhz auf dem Markt.
Für den Rest ist die Nato und ihre Bündnispartner zuständig. Das dürfte dann aber auch von Deutschland unter Beweis gestellt werden. Selbst bei den kleinen Niederländern sind keine Zweifel zu erkennen (so auch bei Noble Ledger mit ~1000 Soldaten).
Die Verlegung eines deutschen PzBtl nach Litauen wäre z.b. nicht nur vom Übungserfolg gesehen ein klares Signal.
1. lit hat uralte m 113
2. lit hat uralte erbsenschleudern (art)
3. lit hat erkannt, wohin es geht
4. lit nimmt künftig mehr geld in die hand, gemessen am bip, als deu
5. lit will schnell beschaffen
6. lit würde den normalpreis zahlen, will keinen discount
6. berlin zeigt lit den stinkefinger
ich könnte kotzen
Wo soll jetzt eigentlich das Problem sein? Gibt es etwa einen Exportstop nach Lithauen?
Sie können nichts aus BW-Beständen haben. Das ist naheliegend, da die BW auf dem Zahnfleisch kriecht.
Aber gibt es denn ein Exportverbot für die Rüstungswirtschaft nach Lithauen?
PzH 2000 ?
Letzte Woche Artillerie-Schule, Technischer Bereich: Auf Besuch sehe ich 8 PzH 2000.
Toll, soviel auf einen Schlag! Dann die relativierenden Erklärungen eines Kameraden:
– 6 Stk mit Elektronik- oder Kabelschäden
– 1 Stk von innen verschimmelt und vermodert (!)
– 1 Stk einsatzfähig (heißt: kann fahren und schießen)
wie sagt Obelix: „Die spinnen, die Römer!“ (Passt irgendwie auch auf uns…..) … :)
1
Warum nicht statt Boxer einfach Fuchs liefern?
Aufbereitung, der Afghanistan-Rückkehrer könnte Litauen selbst übernehmen.
Obendrauf gibts noch 4 Uboote 206A, 4 Fregatten F122 und 4 HL Boote ( damit wäre die See-Seite für Litauische Separatisten und Kaliningrad-Urlauber auch geschlossen).
Niemand könnte sich mehr über mangelnde Bündnispflege beschweren und gut.
„– 1 Stk von innen verschimmelt und vermodert (!)“
Wie gehtn das bitte?
Kannst dich ja spaßeshalber mal auf die Suche nach den letzten 19 Stück der Raketenwerfern vom Typ MARS machen. Sind vom Aussterben bedroht und in freier Wildbahn kaum noch anzutreffen.
@cosmo, xyz
Vielleicht sind das genau die hier auf AG schon vor einiger Zeit vorhergesagten Folgen des dynamischen Verfügbarkeitsmanagements. Kein Verband sieht sich mehr für die Pflege des dynamischen Materials verantwortlich. Für die vergammelte PzH müsste Jemand disziplinarisch angegangen werden – aber wer? Ist ja keiner mehr zuständig – oder?
cosmo: vielen Dank für eine solche Meldung. AG übernimmt damit ein bisschen die Wächterfunktion, die früher die vielen Wehrpflichtigen hatten, die zuhause vom Bund erzählt haben. Die Meldung sollte gleich an die entsprechenden Abgeordneten gesendet werden!
@xyz
Ein paar Mars stehen in Stetten a.k.M. –> 4./ArtBtl 295
Betr. vermodert…
Sobald Dichtungen defekt sind und die Autos mangels Ersatzteilen nicht mehr bewegt werden, geht das teilweise ziemlich schnell. Besonders in Verbindung mit defekten Schleppdächern.
@E. :
vollkommen richtig. Wir verschrotten aber währenddessen weiterhin Marder SPz.
Was passiert eigentlich mit den Marder nachdem die Puma eingeführt worden sind?
Depot? Verkauf?
So hätten die Balten wenigstens schon mal einigermaßen vernünftiges Gerät, bis die richtigen Armeen der Nato zur Unterstützung eilen. Also Amerikaner, Briten, Niederländer und Franzosen.
Unsere Kaputt gemachte BW kann zwar mit Mühe ein paar Kompanien Infanterie in AFG am Feind halten, größere Aktionen inkl. schwersten Gerät auf Brigade Ebene sehe ich allerdings nicht.
@E, @all
WAS spricht eigentlich dagegen, die restlichen Marder zur Auffüllung der PsGRenBtl zu nutzen und somit vom dynamischen Verfügbarkeitsmanagement wegzukommen??
Andere Länder sind sich auch nicht zu fein mit älteren Systemen zu arbeiten – z.B. Israel.
@StMarc
Ganz einfach – es spricht dagegen, dass man dann etwas zugeben müsste -> einen großen Fehler :) Und wenn dieser bei den IFVs zugegeben wird, muss auch bei den MBTs nachgezogen werden
@ unreal
ich verstehe nicht wie so was passieren kann.
wenn man kaum noch manöver fährt und schießtage zum exotischen erlebnis geworden sind hat man doch mehr als genug zeit für intensivste instandhaltung.
alle BW fahrzeuge müssten doch eigentlich in „mint condition“ sein.
wenn man nicht mal vernünftig wartet was macht man in den diesntstellen eigentlich den ganzen tag? sport kann es auch nicht sein.
mir unbegreiflich
(müsste so was nicht auch schärfste diziplinarrechtloiche konsequenzen für den wartungsverantwortlichen haben?)
Dienstzeit ist nicht gleich Arbeitszeit. Wer beim Bund war weiß doch nur zu gut das effektives arbeiten nicht unbedingt an 1. Stelle des Tages stand. Fahrzeugleichen hat und hatte jedes Btl, da gibt es sicher keine Ausnahmen.
In der Mangelwirtschaft, ähm bei dem dynamischen Verfügbarkeitsmanagement, merkt man es natürlich deutlicher, bzw sind die Folgen gravierender.
Zu den Schießtagen: Beim Grantigen Löwen waren es glaube ich ganze 2 Tage wo die Leos vereinzelt geschossen haben.
Direkt im Anschluss kamen die Briten mit Challenger 2, da geht es bedeutend anders zur Sache… Deutlicher könnten die Unterschiede kaum sein.
@wacaffe
Wie bereits angesprochen, wenn man auf Ersatzteile wartet und nichts kommt, jo mei…
Ich hatte letztens Dichtungen für ABC-Ausstattung in den Händen, diese wurde vor einem Jahr angefordert. Wir warten teilweise auf solche Trivialitäten wie Tape oder PiSchnur mehrere Monate…
Wenn man eine neue Dichtung für eine Fahrzeugtüre benötigt und keine HIL vor Ort hat… Joar…
Da frage ich, wen will man da belangen?
Die Soldaten, die versuchen irgendwie Technischen Dienst zu machen, den S4?
Sagen Sie es mir.
@ unreal
„Da frage ich, wen will man da belangen?“
1. Jeden der einen Mangel und dessen zeitlich unzureichende abstellung nicht weitergemeldet hat
2. jeden der diese meldung nicht wahrheitsgemäß weitergeleitet/bzw. kosmetisch verfälscht hat
3. den ultimativen adressaten der nach eingang nicht zeitnah reagiert hat.
4. die politmilitärische leitung die derart neosozialistische logistik überhaupt ermöglicht bzw. geduldet hat.
je abgestuft nach verantwortung. vermutlich bräuchte es da einen minister der
1. interesse und kompetenz in und an der sache hat
2. souverän genug ist ein paar verantwortliche an die wand zu stellen (metaphorisch)
wie schon öfters vorgeschlagen.
Minister ruft morgen bei brigade XY an. befielhlt brigadegefechtsübung in baumholder in 14 tagen. kein kontakt zum minister mehr bis zum ZULU tag. ausführung. dann stellt er sich aufs marsfeld und schaut sich an was anrumpelt.
jeder einheitsführer führt anonymes „Tagebuch“ zur defizitauswertung
ich nachklapp wird minutiös analysiert was schiefgelaufen ist und abgestellt.
wiederholt man so oft wie nötig.
ich war ja auch mal kurz bei dem verein, aber es scheint immer noch neue abgründe von verantwortungslosigkeit und systemfatalismus zu geben.
Gute Idee, aber ob es was bringt?
Das Hauptproblem bei uns ist einfach die Tatsache, dass einfach kein Material kommt.
Man bekommt auf Nachfrage zu hören: „Nichts im Depot, wird anderweitig beschafft.“ „Wir prüfen“, „Bevorratung des angeforderten Mat XY wurde aus XY-Gründen eingestellt.“, „Im Zulauf“, „Material wurde gesperrt und wird nicht ausgegeben“ und der Klassiker: „Material wird im Einsatz benötigt“…etc etc etc…
Und bis das Zeug da ist, vergeht ganz viel Zeit und man schaut solange in die Röhre.
Nicht viel besser sieht es mit dem Personal aus.
Ich hab hier am Standort Kompanien, welche statt 3 nur noch einen verstärkten Zug haben.
Letztlich, Verantwortungslosigkeit kann ich bei den wenigsten erkennen.
Aber was den Fatalismus angeht, muss ich zustimmen.
@unreal
Derartige Statusmitteilungen der Logistik gibt es schon seit den 80-ern. Das kann somit nicht die alleinige Ursache sein, auch wenn es extrem ärgerlich ist.
Bei uns war damals eine Sonderbeschaffung möglich, wenn, ja wenn, eine Lehrvorführung für die Schule anstand, dann bekam man deutlich mehr.
Allerdings war der Vollzähligkeits- und Einsatzbereitschaftsstand bei gefühlten 99%.