Dokumentation BPK 23. Februar: Boxer für Litauen, NVA-Panzer für Irak, SeaLion
Ein Nachtrag zu den Themen vom (gestrigen) Montag: Mit ein wenig Verspätung liegt jetzt das Protokoll der Bundespressekonferenz vom 23. Februar vor. Dabei ging es unter anderem um mögliche Lieferungen von Boxer-Radpanzern an Litauen, ausgemustertem Gerät der Nationalen Volksarmee der DDR für den Irak und kurz um den geplanten Marinehubschrauber SeaLion.
Zur Dokumentation die entsprechenden Passagen mit Oberst Ingo Gerhartz vom Verteidigungsministerium, Regierungssprecher Steffen Seibert und Adrian Toschev vom Bundeswirtschaftsministerium:
GERHARTZ: Ich möchte hier noch einmal kurz auf eine Berichterstattung vom Wochenende eingehen. Der Tenor, Deutschland würde den NATO-Partner Litauen nicht in seinem Bestreben unterstützen, Radpanzer vom Typ Boxer zu erwerben, ist falsch.
Die Presseanfrage, die wir im BMVg bekommen haben, ging in die Richtung, ob die Bundeswehr im Rahmen eines Government-to-Government-Geschäfts eigene Radpanzer aus eigenem Bestand oder aus dem Bestand, hinsichtlich dessen wir gerade noch dabei sind, ihn von der Industrie zu erwerben, an Litauen abgeben könnte. Das war die Anfrage. Sie wissen: Wir befinden uns selbst noch in der Phase der Auslieferung des von uns angemeldeten Boxer-Bestands durch die Industrie und können zum jetzigen Zeitpunkt keine Radpanzer aus dem eigenen Bestand abgeben. Litauen hat aber lediglich ein Interesse an einem Kaufgeschäft geäußert, und zwar nicht an einem Government-to-Government-Deal mit der Bundeswehr. Hier gibt es ein ganz normales Verfahren, und da ist es ja wohl klar, dass jedes NATO-Mitglied, das in Deutschland neues Gerät erwerben will, dies natürlich auch selbstverständlich tun kann. Ein Antrag seitens Litauens liegt jedoch noch nicht vor. Zur zeitlichen Einordnung: Litauen ist bestrebt, diese Panzer ca. ab 2017 bis 2020 geliefert zu bekommen. Wir reden jetzt also auch nicht gerade von heute.
Natürlich sind wir vom Bundesministerium der Verteidigung bereit, alles zu tun, um Litauen bei diesem möglichen Erwerb zu unterstützen. Wir können eine ganze Menge Fachunterstützung geben und natürlich auch bei der Abwicklung dieser Beschaffung tatkräftig helfen. Die Bundeswehr kann aber im Rahmen ihrer Unterstützung für die NATO-Partnerländer und im Rahmen ihrer NATO-Verpflichtungen derzeit auf eigenes Gerät nicht verzichten.
Ich bringe es noch einmal auf den Punkt; mein Fazit ist: Die Behauptung, dass die Bundesregierung ihrem NATO-Verbündeten Litauen diese Systeme verweigert und nicht ausliefern kann, ist schlichtweg falsch.
FRAGE: Herr Gerhartz, wie lange würde eine Auslieferung denn erfahrungsgemäß dauern, eine Neubeantragung eines solchen Loses eben solcher Boxer-Fahrzeuge?
Wenn ich darf, als Zweites direkt dazu gefragt: Wie sieht es denn mit dem Antrag zum Thema Panzerhaubitze 2000 aus? Handelt es sich hierbei um einen vergleichbaren Vorgang? Gibt es dazu aus Sicht der Bundesregierung eine andere Einschätzung?
GERHARTZ: Wir müssen zwei Dinge grundsätzlich voneinander trennen. Wenn wir von einem Verbündeten ‑ hier jetzt eben von Litauen ‑ angefragt werden, dann müssen wir immer schauen, ob wir aus unserem eigenen Bedarf ‑ das läuft dann immer unter diesem Label „Länderabgabe“ ‑ etwas abgeben können. Wir haben Litauen in den letzten Jahren zum Beispiel bis zu 300 gepanzerte Transportwagen vom Typ M113, wie sich dieses System nennt, im Wert von mehr als 2 Millionen Euro geliefert. Die geben wir natürlich und selbstverständlich ab, wenn wir sie selbst im eigenen Bedarf nicht benötigen.
Ansonsten gilt: Hat ein NATO-Mitglied einen Bedarf, den wir aber gerade noch nicht einmal ganz für uns selbst gedeckt haben, dann können wir natürlich bei der Beschaffung behilflich sein. Hier ginge es um das System Boxer, bezüglich dessen wir dann über OCCAR gehen, diese Rüstungsmanagement-Agentur, in der Deutschland und die Niederlande Partner sind. Wenn wir Litauen hier als Partner aufnehmen würden, dann kann ich Ihnen hier jetzt keine genaue Zeitvorstellung nennen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei den zeitlichen Vorstellungen, die Litauen bisher in seiner Interessensbekundung bekannt gegeben hat, also hinsichtlich einer Auslieferung bis 2020, auch möglich wäre.
Die andere Frage betraf die Panzerhaubitze 2000. Auch hierzu gibt es eine Interessensbekundung vonseiten Litauens, Systeme zu akquirieren. Da gilt genau dasselbe wie das, was ich gerade schon angesprochen habe. Wir müssen schauen: Was ist unser Bedarf? Wo können wir etwas abgeben? Wenn wir es etwas abgeben können, dann tun wir das natürlich. Wenn das aber über unseren Bedarf hinausgeht, dann muss das eben über den Export laufen.
ZUSATZFRAGE: Wann rechnen Sie da mit einer Entscheidung?
GERHARTZ: Ich habe ja gerade gesagt, dass wir noch gar keine offizielle Anfrage vorliegen haben, wieder eine Exportanfrage noch eine Voranfrage vonseiten Litauens. Im Moment sondiert man einfach Positionen im Bezug darauf, was möglich wäre und wo wir da helfen können. Die Bundesregierung wird natürlich alles tun, um dem NATO-Verbündeten Litauen zu helfen.
FRAGE: Kurze Anschlussfrage: Vielleicht können Sie noch einmal sagen, ob es überhaupt für irgendeine Waffengattung Einschränkungen bezüglich der Lieferung an einen NATO-Partner gibt.
Zweitens noch einmal zum Thema Panzerhaubitze 2000: Da soll es eine Regierungsanfrage geben. Ist die bei Ihnen also noch nicht eingegangen?
GERHARTZ: Richtig, diese Anfrage vonseiten Litauens ist bei uns noch nicht eingegangen. Auch der litauische Botschafter hat gerade noch einmal bekräftigt, dass man die Anfrage noch gar nicht gestellt habe. Litauen ist EU- und NATO-Mitglied. Wir müssen schauen, was sie benötigen und was dann die konkrete Anfrage sein wird. Aber ich könnte mir nicht vorstellen, dass wir zurzeit über ein System verfügen, das wir unserem NATO-Verbündeten verweigern würden.
FRAGE: Herr Seibert, man könnte ja auch ganz einfach sagen: Die gefühlte Bedrohung in Litauen ist größer als in Deutschland, wenn ich jetzt einmal in Richtung Russland blicke. Hat das Kanzleramt eine Meinung zur Lieferung insbesondere der Panzerhaubitze? Das würde ja, vermute ich einmal, von Russland als ein unfreundlicher Akt gewertet werden. Sieht die Kanzlerin also in diesem Fall einen Grund dafür, sich in irgendeiner Form zu positionieren, und zwar durch ein Ja oder ein Nein?
STS SEIBERT: Ich glaube, das, was der Sprecher des Verteidigungsministeriums gerade gesagt hat, hat er natürlich auch für die ganze Bundesregierung gesagt. Ich will hier nicht auf Einzelfälle eingehen. Aber dass Deutschland der Ertüchtigung und Entwicklung der Streitkräfte seiner NATO-Partner einen hohen Stellenwert beimisst und dass deswegen die Unterstützung aller NATO-Partner selbstverständlich ist, können Sie jetzt auch noch von mir mit dazu nehmen.
ZUSATZFRAGE: Herr Gerhartz, in anderen Fällen ‑ auch, was beispielsweise das „Air Policing“ angeht ‑ war die Bundesverteidigungsministerin, wenn ich mich richtig erinnere, relativ schnell und forsch dabei, großzügige Hilfe anzubieten. Das hat ja damals sogar manchem in der Bundesregierung nicht gepasst, als sie das erklärt hat. Hat die Verteidigungsministerin kein Verständnis dafür, dass man Litauen im Moment schneller als der Bundeswehr helfen sollte?
GERHARTZ: Wenn Sie jetzt auf die sogenannten „Reassurance“-Maßnahmen und darauf zu sprechen kommen, dass wir uns diesen Maßnahmen, die von der NATO einstimmig beschlossen worden sind, angeschlossen haben: Ich glaube, darüber gab es innerhalb der Bundesregierung überhaupt keinen Dissens zwischen dem BMVg und damit der Bundesverteidigungsministerin und anderen Ressorts der Bundesregierung. Wir haben diese „Reassurance“-Maßnahmen gemeinsam beschlossen. Die baltischen Staaten ‑ das ist ja nicht erst seit gestern so ‑ sagen schon seit Jahren, dass sie noch nicht in der Lage sind, eine eigene „Air-Policing“-Flotte, also eigene Kampfflugzeuge, zu beschaffen. Das hat hauptsächlich finanzielle Gründe. Seit Jahren unterstützen die NATO-Partner und so auch Deutschland ‑ so haben wir es letztes Jahr getan, und so werden wir es auch dieses Jahr wieder tun ‑ unsere baltischen NATO-Verbündeten.
FRAGE: Herr Gerhartz, mich würde der Bestand der Boxer-Radpanzer der Bundeswehr interessieren. Wie viele davon sind einsatzbereit?
Zweite Frage: Sie sagten, dass an Litauen noch Transportwagen vom Typ M113 geliefert wurden, wenn ich mich richtig erinnern kann. Können Sie sagen, welche militärische Hilfe außerhalb des „Air Policing“ ‑ also in Form von Waffen oder Gegenständen ‑ an Litauen und die baltischen Staaten in den letzten zwölf Monaten geliefert wurde?
GERHARTZ: Ich kann Ihnen nicht die genaue Zeitlinie nennen und sagen, wann wir diese Transportpanzer M113 geliefert haben. Wir haben natürlich auch noch diverse Kleingeräte und die entsprechenden Ersatzteile mitgeliefert. Zu M113, und das ist die Zahl, die ich gerade konkret genannt habe: Es waren mehr als 300 Systeme.
Der andere Teil Ihrer Frage?
ZUSATZFRAGE: Es ging um den Boxer-Bestand der Bundeswehr. Wie viele davon sind einsatzbereit?
GERHARTZ: Zum Lieferstand: In der Beschaffung befinden sich insgesamt 272 Boxer. Davon sind gut 200 an uns ausgeliefert worden. Das heißt, die Lieferung dieses Loses, also dieses Bedarfs in Höhe von 272, werden wir erst nächstes Jahr abschließen, falls die Industrie denn auch pünktlich liefern wird.
Zur derzeitigen Einsatzbereitschaft: Ich habe jetzt keine konkrete Zahl dazu vorliegen, wie viele von diesen ca. 200 Boxern am heutigen Tag einsatzbereit sind. Aber Sie können immer davon ausgehen, dass wir gerade bei neuen Systemen ‑ diese Diskussion hatten wir auch schon in den letzten Wochen hier geführt ‑ immer einen Einsatzbereitschaftsstand von etwa 50 Prozent bis 60 Prozent haben. Aber ich kann Ihnen auch dazu keine konkrete Zahl nennen.
Was auf jeden Fall noch an Zahlen mitzunehmen wäre, und das zeigt auch unseren hohen Bedarf: Wir haben im Rahmen der diesjährigen Haushaltsaufstellung ‑ diese Initiative kam entsprechend auch vom Parlament ‑ gesagt, dass dieser Bedarf in Höhe von 272 Boxern für die Neuausrichtung der Streitkräfte zu gering ist. Wir haben hier einen Mehrbedarf in Höhe von weiteren 131 Boxern angemeldet, und im Rahmen der Haushaltsaufstellung haben wir jetzt auch schon eine Verpflichtungsermächtigung bekommen. Das heißt, wir werden diesen Bedarf in Höhe von 272 Boxern noch einmal um 131 erhöhen. Dann werden wir den Stand erreichen, dass von unseren sechs Panzerbataillonen, wenn ich hier einmal ins Detail gehen darf, lediglich 75 Prozent ausgestattet sein werden.
Das heißt, selbst wenn wir diesen Bedarf, diese weiteren 131 Boxer zusätzlich bekommen sollten, werden wir nicht umhin kommen können -‑ das ist in der Praxis nicht schön, aber es geht eben nicht anders ‑, das entsprechende Gerät zu rotieren. Der Fachbegriff ‑ ich möchte ihn eigentlich gar nicht nennen ‑ nennt sich „dynamisches Verfügbarkeitsmanagement“, und er ist in der Praxis genauso schlimm, wie er sich anhört. Das heißt, selbst dann würden wir lediglich über 75 Prozent der Ausstattung unserer Bataillone verfügen. Das heißt, wir sind noch weit von einer Vollausstattung entfernt, die wir uns zukünftig einmal wünschen würden.
ZUSATZFRAGE: Hat die Bundesregierung denn eine Verfügungsgewalt oder Kontrolle über den Verbleib der Waffen, die an ein NATO-Mitglied geliefert wurden? Darf ein NATO Land, das deutsche Waffen gekauft hat, diese Waffen also weiterverkaufen oder jemandem liefern?
VORS.: Wer kann diese Frage beantworten?
GERHARTZ: Das ist eine Exportfrage.
TOSCHEV: Grundsätzlich gelten für jeden Export von Rüstungsgütern die einschlägigen Vorschriften und insbesondere die politischen Grundsätze. Darin ist auch der Endverbleib niedergelegt; das ist so ganz üblich. Das gilt klar auch für EU- und NATO-Staaten. Die Angabe über den Endverbleib muss sich auf die Angabe beziehen, die dort gemacht wurde. Lediglich bei der Genehmigungserteilung wird zwischen EU-Staaten, NATO-Staaten und NATO-gleichgestellten Staaten, bei denen die Genehmigung grundsätzlich erteilt wird, weil sie eben Bündnispartner sind, und zwischen Drittstaaten differenziert, hinsichtlich der es eben eine sehr zurückhaltende Genehmigungspraxis gibt.
ZUSATZFRAGE: Ehrlich gesagt habe ich das jetzt nicht ganz verstanden. Muss ein NATO-Land so eine Klausel akzeptieren, dass die Waffen, die von Deutschland gekauft wurden, in diesem Land verbleiben, oder nicht?
TOSCHEV: Wenn die Angabe ist, dass das in dem Land verbleibt, dann muss das auch in dem Land verbleiben.
FRAGE: Herr Toschev, in diesem Zusammenhang würde ich gerne eine Frage zum geplanten Weiterverkauf von T-72-Panzern aus NVA-Beständen stellen, die damals an Tschechien abgegeben worden sind. In Tschechien wird zurzeit darüber diskutiert, diese Fahrzeuge an den Irak zum Kampf gegen den IS zu verkaufen. Gibt es dazu einen Stand? Ist die tschechische Regierung an Sie herangetreten, was diesen Weiterverkauf angeht? Würde die Bundesregierung das unterstützen?
STS SEIBERT: Wenn ich die Beantwortung übernehmen dürfte: Die Bundesregierung hatte ein großes Interesse daran, dass der IS-Terror wirksam abgewehrt werden kann und dass der Staat Irak auch nachhaltig stabilisiert werden kann. Dabei ist ein entscheidender Faktor die Einbindung aller Bevölkerungsgruppen des Irak in die Politik des Landes. Der irakische Ministerpräsident Al-Abadi hat diesbezüglich einige wichtige Schritte unternommen, die auch unsere Anerkennung verdienen und unsere Anerkennung haben, also zum Beispiel die Bildung einer inklusiven Regierung.
Bei seinem Besuch in Deutschland Anfang Februar hat Ministerpräsident Al-Abadi erneut den Ausrüstungsbedarf der irakischen Armee für den Kampf gegen IS angesprochen. Er hat um die dringende Unterstützung der Bundesregierung gebeten. Es handelt sich dabei, wie Sie es angesprochen haben, um einen beantragten kommerziellen Reexport von 280 ehemaligen NVA-Schützenpanzer der Gattung BMP‑1 aus Tschechien über Bulgarien in den Irak. Diese Panzer wurden von der Bundeswehr aus ehemaligen NVA-Beständen an Tschechien abgegeben. Die Ausfuhr aus Deutschland hat also bereits stattgefunden. Deutschland hat sich aber, wie es in diesen Fällen üblich ist, eine Mitsprache für Reexporte vorbehalten, und deswegen kommt die Sache jetzt zu uns zurück.
Vor dem Hintergrund des notwendigen Kampfes gegen IS sowie vor dem Hintergrund der jetzt inklusiven Neuausrichtung der neuen irakischen Regierung ist die Bundesregierung bereit, diesen Antrag zu prüfen. Sie prüft diesen Antrag derzeit gemäß den geltenden Bestimmungen.
ZUSATZFRAGE: Kann man sagen, innerhalb welches Zeitrahmens so eine Prüfung abgeschlossen sein dürfte? Es eilt ja etwas.
STS SEIBERT: Ich kann hier keinen Zeitplan nennen. Wir prüfen das. Der Hintergrund der Anfrage, der Kampf gegen den IS-Terror, ist uns dabei sehr wohl bewusst. Es muss aber entsprechend der geltenden rechtlichen Bestimmungen geprüft werden.
FRAGE: Noch einmal zurück zum Boxer: Herr Gerhartz, ich bin nicht so vertraut mit dem Militär der Litauer. Wissen Sie, ob der Boxer dort für den Einsatz im eigenen Land oder für die litauischen Soldaten im Auslandseinsatz gedacht war?
Zur zweiten Frage: So ein Government-to-Government-Deal, wie Sie das genannt haben, ergibt ja nur Sinn, wenn man die Kapazität übrig hat, etwas abzugeben. Wann kam es denn das letzte Mal vor, dass die Bundeswehr etwas übrig gehabt hätte, das sie hätte abgeben können?
GERHARTZ: Noch einmal zu diesem Punkt, wie Litauen dieses Gerät einsetzt: Wir haben bislang nur die Interessenbekundung vorliegen, dass Litauen grundsätzlich seine Landstreitkräfte modernisieren möchte. Bisher ist auch noch nicht mehr passiert. Sie haben diese Transportsysteme vom Typ M113, die wir ihnen damals aus Überbeständen geliefert haben, schon eine ganze Weile in der Nutzung. Wie ich das sehe, wollen sie genau diese Flotte jetzt weiter modernisieren.
Das andere ist, und hier müssen wir immer sauber trennen: Was ist unser Bedarf, und wo kommen da, wie der Fachterminus lautet, Länderabgaben zustande? Wo haben wir Systeme, die wir abgeben können, ohne dass damit unsere eigene Einsatzbereitschaft infrage gestellt wird? Das klassischste Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit ist die Waffenlieferung an die Peschmerga.
FRAGE: Herr Toschev oder Herr Gerhartz, kann es sein, dass sich Litauen jetzt gegenüber der Konkurrenz für einen Kauf von dem Boxer vergleichbaren Produkten interessiert? Das ginge dann, nehme ich einmal an, zulasten deutscher Arbeitsplätze, wenn die deutsche Rüstungsindustrie nicht liefern könnte. Spielt die Existenznot der deutschen Rüstungswirtschaft in Ihren Überlegungen gar keine Rolle? Es gibt ja Konkurrenz.
TOSCHEV: Wir bewegen uns da, glaube ich, im spekulativen Bereich. Herr Gerhartz hat gerade gesagt: Der litauische Botschafter selbst hat dazu Stellung genommen, dass es gar keinen Antrag gibt. Ich kann mich also auch nicht dazu äußern, was wäre, wenn es einen gäbe.
ZUSATZFRAGE: Herr Gerhartz, gibt es denn nach Ihrem militärischen Sachverstand konkurrenzfähige Produkte von befreundeten Rüstungsgüterherstellern, die ein Interesse an dieser Debatte haben könnten?
GERHARTZ: „Nice try“! Ich kann mich da nur wiederholen: Wir haben bisher nur Interessensbekundungen vorliegen. Wir haben noch überhaupt gar keine schriftliche oder formelle Vorabanfrage seitens Litauens vorliegen. Warten wir das doch erst einmal ab.
FRAGE: Obwohl der litauische Antrag noch nicht gestellt ist: Geht es um eine kostenlose Abgabe und um eine kommerzielle Bestellung dieser Boxer-Panzer?
GERHARTZ: Ich glaube, ich habe das vorhin in meinem ersten Statement klargemacht: Litauen denkt nach unseren Kenntnissen darüber nach, bis zu 100 neue Fahrzeuge dieses Systems Boxer zu akquirieren, und das ist natürlich ein Kaufgeschäft.
FRAGE: Herr Seibert, eine generelle Frage: Was unternimmt die Bundesregierung, die Waffenlieferungen an die Ukraine ausgeschlossen hat, um zu verhindern, dass deutsche Waffen auf Umwegen an die ukrainische Armee geliefert werden?
STS SEIBERT: Gut, in diesem ganz anderen Zusammenhang ist ja hier davon gesprochen worden, dass bei deutschen Waffenlieferungen in aller Regel natürlich Endverbleibserklärungen abgegeben werden und dass wir uns, wie ich in dem ganz anderen Fall beschrieben habe, auch eine Mitsprache in Bezug auf mögliche weitere Exporte in Drittländer vorbehalten, die wir dann eben genehmigen oder nicht. Das ist jetzt eine ganz allgemeine Auskunft, und etwas anderes kann ich Ihnen auch zu diesem Fall nicht sagen.
FRAGE: Herr Seibert, weil Sie die T-72-Panzer aus NVA-Beständen angesprochen haben: Gäbe es prinzipiell Hinderungsgründe für Deutschland, modernstes Panzergerät an den Irak zu liefern, so es eine solche Anfrage gäbe, oder bezieht sich die Genehmigung zum Weiterexport nur auf veraltetes gepanzertes Material?
STS SEIBERT: Ihre Kenntnis von NVA-Panzern ist sicherlich besser als meine. Ich will nur, damit wir keine Unklarheiten aufkommen lassen, noch einmal sagen: Nach meinen Unterlagen ist das der amphibische Kettenpanzer BMP-1 aus sowjetischer Entwicklung mit einer 73-Milimeter-Kanone und einem Maschinengewehr sowie Platz für eine dreiköpfige Besatzung und acht weitere Soldaten. Ich weiß nicht, ob der noch eine zweite Bezeichnung hat.
Jetzt habe ich Ihre Frage vergessen. – Nein, sie ist mir wieder eingefallen!
ZUSATZFRAGE: Wenn wir das alte Gerät verkaufen, könnten wir auch ohne Skrupel und ohne Bedenken modernstes Gerät verkaufen. Ist das der Stand der Überlegungen?
STS SEIBERT: Ich spekuliere hier grundsätzlich nicht über Interesse an Waffen oder Waffenabgaben, die gar nicht in Rede stehen. In Rede steht das, was die irakische Regierung gerne zur Ertüchtigung und Modernisierung ihrer Armee hätte, nämlich den Export von 280 ehemaligen NVA-Schützenpanzern, die einstmals von Deutschland aus NVA-Beständen an Tschechien abgegeben wurden. Nur darüber kann ich hier sprechen.
FRAGE: Ich hätte noch eine Frage an Herrn Gerhartz. Können Sie sich vielleicht zu anderen Nachrichten vom Wochenende äußern, wonach die Bundeswehr Marinehubschrauber erwerben will, die nicht über Nordsee und Ostsee fliegen dürfen?
GERHARTZ: Da wir jetzt nicht bei Litauen sind: Ich die Frage gerne übernehmen, aber ‑ ‑
VORS.: Wollen Sie?
GERHARTZ: Das überlasse ich Ihrer Moderation. Also wechseln wir das Thema und kommen von „Boxer und Litauen“ zum sogenannten „Sea Lion“, zum Marinehubschrauber. Der „Sea Lion“ wird bei der Auslieferung an die Bundeswehr alle geforderten Fähigkeiten haben, die wir benötigen. Das schließt natürlich auch den Einsatz über See und auch den Einsatz als Rettungshubschrauber ein.
Zum jetzigen Zeitpunkt verfügt er in der Version, in der wir ihn jetzt dort stehen haben, also in der Version NH 90, schon über dieselbe Klassifizierung für diese Aufgabe als Rettungshubschrauber über See wie das System, das wir schon seit Jahren bewährt im Einsatz haben, den sogenannten „Sea King“. Das reicht uns natürlich noch nicht. Wir wollen bei einem neueren System natürlich noch bessere Standards haben. Jetzt würde er also, wie gesagt, schon für diese Aufgabe ausreichen, aber die Einführung beginnt ja jetzt erst. Wir haben ja noch gar nicht den Vertrag, und wir werden den „Sea Lion“ auch erst in ein paar Jahren erhalten. Wir sind uns also ziemlich sicher, dass er auch genau all das können wird, was wir brauchen.
“ Zum jetzigen Zeitpunkt verfügt er in der Version, in der wir ihn jetzt dort stehen haben, also in der Version NH 90, schon über dieselbe Klassifizierung für diese Aufgabe als Rettungshubschrauber über See wie das System, das wir schon seit Jahren bewährt im Einsatz haben, den sogenannten „Sea King“.“
Ich werde depressiv!!!
Zitat: „Zum jetzigen Zeitpunkt verfügt er in der Version, in der wir ihn jetzt dort stehen haben, also in der Version NH 90, schon über dieselbe Klassifizierung für diese Aufgabe als Rettungshubschrauber über See wie das System, das wir schon seit Jahren bewährt im Einsatz haben, den sogenannten „Sea King“. Das reicht uns natürlich noch nicht. Wir wollen bei einem neueren System natürlich noch bessere Standards haben. Jetzt würde er also, wie gesagt, schon für diese Aufgabe ausreichen, aber die Einführung beginnt ja jetzt erst.“
Also übersetzt heißt dies der NH-90 hat den gleichen Stand wie der 40 Jahre alte Seaking und könnte nach den heutigen Vorschriften nicht mehr als Rettungshubschrauber (HEMS) für die SAR-Aufgabe Land und See verwendet werden.
Ist doch toll was man alles sagen kann, indem man das Wesentliche weglässt !
Gerhartz: „Dann werden wir den Stand erreichen, dass von unseren sechs Panzerbataillonen, wenn ich hier einmal ins Detail gehen darf, lediglich 75 Prozent ausgestattet sein werden.“
Was meint der gute Mann?! Oder läuft das unter „Was passiert kann, wenn einer von der Luftwaffe plötzlich über gepanzerte Fahrzeuge reden muss? Was haben BOXER mit einem PzBtl zu tun (von denen wir übrigens später noch noch vier haben, keine sechs…)?
Laut Herrn Gebhartz Aussagen werden die sechs Panzerbataillone mit dem Boxer ausgestattet.
Mit Besenstiel? 120mm Kanone? Und der Leo 2 verschwindet aus den Bataillonen? Vielleicht nach Litauen oder Irak?
Ohne den Herrn Gebhartz zu kennen, ist der von der Luftwaffe?
@ schleppi: Ihr letzter Satz … me too.
Bevor ich wieder in den NH90 Thread wechsel:
Die Aussage von Gerhartz ist absolut ein Kandidat für die „heute show“ :
„Der Bundeswehr ist es gelungen ein fliegendes Waffensystem zu beschaffen, dass jetzt schon den Standard von 1970 erreicht hat. Aber wir wollen ihn natürlich noch besser haben. In ein paar Jahren wird er dann den Standard von 1975 erreicht haben. Was kostet nochmal die Beschaffung von Oldtimer-Replikaten?“
@TW
Boxer für unsere PzBtl – habe ich das richtig gelesen?
Zertifizierung Sea Lion wird wohl teuer.
Wenn ich es richtig überblicke, dann war der Besenstiel weder letzte Woche noch diese Woche Thema in der BPK. Sehr schade. Ich verstehe nicht warum man das Thema dort nicht nochmal sauber aufgreift und die „Argumentation“ des BMVg hinterfragt. Aber das war ja schon letzte Woche – in der Welt der Berliner Aufgeregtheiten also eine Ewigkeit.
Wirklich schade, aber am Mittwoch wäre ja auch noch eine Gelegenheit.
ja der Herr Oberst ist von der Luftwaffe
War Kommodore beim JaboG 31 von 2007 – 2010
er is somit ja vom Fach *Ironie Modus aus
Wie kann man so völlig unfähige und inkompetente Leute in eine BPK zum Thema Bundeswehr schicken?
Unsere noch PzBtl erhalten demnach Boxer und alle Leo,s werden ausgesondert?
An unserer Republik (ver)zweifele ich zusehends.
Zum Boxer im PzBtl: PzBtl bekommen natürlich Boxer FüFz.
Mit den nichtaktiven Btl (ohne Mat) sind es auch 6 Btl.
Aber was will man da einem Piloten und Pressesprecher vorwerfen… Alles halt grüne Autos…
Zitat GERHARTZ: “ Das heißt, selbst dann würden wir lediglich über 75 Prozent der Ausstattung unserer Bataillone verfügen. Das heißt, wir sind noch weit von einer Vollausstattung entfernt, die wir uns zukünftig einmal wünschen würden“
Sehr Gut, endlich einmal eine glasklare Aussage:
Das bedeutet man benötigt:
Los 1 272 GTK bis Ende 2016 + x in Beschaffung
Los 2 ca.1/2 131 GTK ab 2017 projektiert
Los 3 ca.1/2 137 GTK noch nicht projektiert
um mit je 90 GTK jedes der 6 Bataillon voll auszustatten.
Warum muss solch eine Aussage über solche „litauischen Winkelschläge“ an die Öffentlichkeit geraten.
Man kann diesen Luftwaffenmann, ( vormals in Nörvenisch) für seine vernichtende, unterschwellige Kritik am „dynamischen Verfügbarkeitsmanagement“, nur loben. Wenn ihn dies leider auch dazu qualifiziert, in Zukunft, wohl in einem anderen Tätigkeitsfeld untergebracht zu werden.
Bei der nächsten BPK könnte man ja mal ganz NAIV (Wink mit dem Zaunpfahl) fragen, wieso er denn „dieses Wort“ nicht aussprechen wollte. Dann kann der Herr Oberst Gerhartz mal seine ganze mediale Kompetenz zur schau stellen.
Wurde da aneinander vorbeigeredet? Wegen BMP-1 ODER T-72?
BMP-1 oder T-72, das können doch die meisten Presseleute nicht auseinanderhalten, genauso wenig wie Bombe und Rakete, Sturmgewehr und Maschinengewehr oder Pistole und Revolver. Selbst deutschen Reportern in Krisenregionen fällt das oft schwer.
gk jürgen | 24. Februar 2015 – 11:46
Jens Schneider | 24. Februar 2015 – 11:49
Ein Pressesprecher verkündet nicht eigenes Wissen, sondern die Wahrheit, die die Leitung veröffentlicht sehen möchte.
Sie tun Unrecht, wenn Sie auf den Überbringer der Nachricht einschlagen. Das diskreditiert Sie … aber gut, Sie wußten es sicher nicht besser.
@Memoria: „Aber was will man da einem Piloten und Pressesprecher vorwerfen… Alles halt grüne Autos…“ … daß dieser Pilot und ehemalige Kommodore selbst von seinem originären Handwerk offenbar absolut nichts versteht! Hätte der Mann jemals sich das Kennblatt des NH90 angesehen, und zwar dort die in die OEI-Limitiations für 30 Sek, 2 Min. und füt max. continuous, samt Enviromental Envelope, hätte er deutlich weniger Mist erzählt. Das gleiche findet man noch exakter definiert im EASA TCDS E 009 zum TM322 (vgl. https://easa.europa.eu/system/files/dfu/EASA-TCDS-E.009_Turbomeca_RTM_322_series_engines-06-16102013.pdf). Auch sagt das Kennblatt einiges zu CAT A und B des NH90 aus.
Auszüge:
Rating………NP-Drehzahl (Np 100% = 20841 rpm)…Bedingung…… Leistung
Max. 30 min..100%……………………………………….1.000 m/ ISA+15…1.480 kW
Max.Contin…100%………………………………………1.000 m/ ISA+15…1.356 kW
…………………………………………..………………….4.000 m/ ISA+10…1.102 kW
OEI 30 sek..…95%……………………………………….1.000 m/ ISA+15…1.841 kW
……………….……………..………………………………0 m/ ISA……………2.063 kW
OEI 2 min…..95%…….. …………………………………1.000 m/ ISA+15..1.615 kW
OEI Contin…100%……………………………………….1.000 m/ ISA+15..1.492 kW
……………………………….……………………….…0 m/ ISA+10…….…1.681 kW
Der NH90 erfüllt
– die design requirements gemäß CAT A,
– die flight requirements gemäß CAT B, es sei denn die Triebwerk-Installation fordert CAT A
– die basic performance gemäß CAT B (teilweise auch CAT A performance)
Die hierzu vorliegenden Nachweise sind in den in Kap. 2.2 des Kennblattes referenzierten Dokumenten festgehalten.
Das folgende Dokument bildet die Grundlage für die im Rahmen der Entwicklung des NH90 nachzuweisenden Category A requirements:
QP N007A0703E01 Issue H (CAT A requirements FAR 29 amendment 31 Qualification review Item no. 8)
1. Sehr schön wie hier jemand von der BW das Dynamische Verfügbarkeitsmanagement kritisiert! Bleibt nur die Frage, wenn die BW noch 268 Boxer braucht und mit den 131 nur auf 75 % kommt, liegt dies wirklich am Verfügbarkeitsmangement, wenn nicht mehr bestellt werden oder eher an den Kosten? Das Heer wollte doch im übrigen mal 684 Boxer haben.
2. Wie auch einige Vorredner weiß ich nichts von 6 Panzerbataillonen. Nach der BW-Struktur 2011 sind nur 4 aktive Panzerbataillone und ein teilaktives in Bayern vorgesehen. Selbst mit einem Deutsch-Niederländischen Bataillon wären es nur 5 1/2, aber keine 6 Panzerbataillone. Wurden da noch Panzerbataillone mitgerechnet, die sich bereits in der Umrüstung zum Panzergrenadier- oder Jägerbataillone befinden?
3. Auch wenn die Auflösung und Verscherbelung des NVA Materials chaotisch erfolgt ist, ist es peinlich, wenn in einer Pressekonferenz der T 72 und der BMP 1 durcheinandergeworfen werden.
Irgendjemand sollte wissen, ob und wieviele wir von beiden Panzern an Tschechien abgegeben haben oder nicht. Bei Wiki finde nur, das Tschechien 1993 T-72 Panzer übernommen hat, was zeitlich zur BW passen würde, aber es steht nicht dabei wer der abgebende Staat war.
Beim BMP 1 lässt sich Wiki nicht entnehmen, daß wir davon an Tschechien abgegeben hätte. Dort werden als Empfängerstaaten deutscher ´BMP 1 Abgaben nur Schweden, Finnland und Griechenland aufgeführt. Aber vielleicht ist damit nur die für die BW umgerüstete Version des BMP 1A1-Ost gemeint, von welchen ca. 600 Stück existierten, und 1993 wieder ausgemustert wurden von der BW, und welche wohl vor allem an Griechenland abgegeben worden sind.
Vtg-Amtmann | 24. Februar 2015 – 12:56
Von Ihnen hätte ich eigentlich erwartet, das Sie Aussagen eines Pressesprechers bewerten können … das ist in Unternehmen ja genauso. Auch Sie „prügeln“ hier den Überbringer der Nachricht. Schade.
@Heiko Kamann: Wenn man Pilot und Kommodore war, hat man sich auch so zu verhalten, basta.
Und wenn man Stellvertreter des Sprechers im Verteidigungsministerium und Leiter des Bereichs „Presse“ im Presse- und Informationsstab ist und über die Bw in der BPK spricht, dann hat man auch seine Bw in und auswendig zu kennen. Das erwarte ich von solche einem Sprecher und einem Generalstäbler erst recht, nochmals basta!
Wenn vom Unternehmen für das ich arbeite ein Pressestatement abgegeben wird, ist dies auch nicht auf Botenniveau, sondern hat Hand und Fuß.
Und wenn Herr Oberst Ahnung von der Materie hätten hätte er nie den Begriff „Rettungshubschrauber über See“ in den Mund genommen, sondern von dem gesprochen, was gefragt ist, nämlich ein SAR-Hubschrauber der Kat A – LK 1.
Wann räumt denn bitte UvdL endlich einmal in den unsäglichen Läden PrInfoStab und auch PIZ auf, die sich stets um Kopf und Kragen reden sowie dem Ansehen des BMVg und der Bw nur schaden?
@Vtg-Amtmann:
Und wenn man es so erklärt wie sie hier weiter oben, dann versteht man nur Bahnhof.
Was wollen sie damit sagen?
Zum SeaLion vertritt der Sprecher die Linie des Hauses – dafür wird er bezahlt.
Kritik hieran sollte man nicht an die „Arbeitsebene“ richten, sondern an die Leitung und den Bundestag.
Hat denn jemand hier nach all der Aufregung die jeweiligen Berichterstatter im VA und HHA angeschrieben und um Stellungnahme gebeten?
@Closius:
Zu 2.:
In der Struktur Heer2011 gibt es 2 nichtaktive PzBtl: GebPzBtl 8 und (!) PzBtl 414.
Siehe: http://fkpg.de/wp-content/uploads/HEER2011.pdf
Also, ich lese dieses Wortgeschwurbel des Heeres-Experten in der PK so: Berlin hat keine echte Lust auf Support für den angeblichen Bündnispartner. Man hätte ja auch so formulieren können: Die Ministerin (!) hat angewiesen (!), alles (!) zu tun, um Litauen bei einer beschleunigten Modernisierung zu helfen… Statt dessen das Hilfsangebot des Ministeriums, das angesichts des aktuellen Projekt“managements“ wie eine Kriegserklärung klingt – auch in Vilnius gibt es intern. Pressespiegel..
Vermutlich hat irgend jemand gewaltigen Schiss, dass diese Unterstützung Putin ärgern könnte. Appeasement, wo man hinguckt. Aber auch andere westl. Partner bauen gute Panzer…
Ich habe den O i.G. Gerhartz als Komo in MeS kennen gelernt und dort hat er als einer der Besten mit abgeschnitten. Nicht beratungsresistent, bildet sich seine eigene Meinung im Sinne des Personals und des Auftrags und vertritt diese dann auch nach oben, etc. Als Luftwaffenmann hat er versucht, seine CH 53 Jungs nicht zu verheitzen (ich sag nur Vorstationierung Kunduz), nd selbst wenn es so passiert ist, hatte man den Eindruck, dass die Führung sich um einen kümmert. Da gab es ganz und gar andere Kollegen in der Verwendung…..
Ich sehe das wie der eine oder andere hier auch, dass der Pressestab des Ministeriums die offizielle Meinung des BMVg verkündet wird und nicht die fachliche Meinung einzelner Personen.
@Memoria: Dass es flugleistungsmäßig beim NH90 – wie dargelegt und dokumentiert und wohl auch seit jüngst testiert (Triebwerksbefundung der 78+18) – an allen „Ecken und Enden klemmt und an Kat A sowie LK 1 gar nicht zu denken ist.
Das einzelene Berichterstatter an das BMVg und auch an ihre Kollegen die richtigen Fragen stellen, wie z.B. heute nachmittag im HA und das auch noch im VA passieren wird, dessen bin ich mir ziemlich sicher. Das problem sind aber m.M.n. gar nicht die Fragen, sondern das Verstehen (wollen) und damit die Antworten.
Wieso kann ein Pressesprecher nicht einfach sagen, dass er nicht 100% sicher ist und die korrekte Antwort nachreichen wird?
Bei aktuellen Vorgängen sollte er natürlich im Stoff stehen.
P.S.: O Gerhartz ist gebürtiger Richthofener.
Vtg-Amtmann | 24. Februar 2015 – 13:28
Ok, hab ihr Statement gelesen. Also, haben Sie von solchen Dingen wirklich keine Ahnung. Sprechen Sie doch mal mit dem Pressesprecher Ihres Unternehmens …
@Memoria: Das Gebirgspanzerbataillon 8 ist teilaktiv und als solche wieder aufgestellt worden und es werden ja Reservisten für die Einheit gesucht. Beim Panzerbataillon 414 habe ich dagegen bisher nicht gelesen ,daß es wieder aktiviert wurde.
http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzNCsIwEITfaDcRiz83SxUUvAii9RbT0GxNk7Js9eLDmxycgWHgGwYfmB3Nm3ojlKIJeMfW0vb5Ae8cg3nJ7EKAaKxnsl5chMF4Xii9hGEOVAreykvnwKbopGSeCeXs2UhimBJLKGRmzgSow1bpplaV-kt_N-fT_nqo1qvmWF9wGsfdD7UZZDI!/
Hier ist ja was los… wäre nett, wenn der Umgangston nicht zu sehr entgleisen würde.
Und ja, einen Pressesprecher eines Ministeriums dafür zu prügeln, dass er die Linie des Hauses vertritt (die nicht unbedingt mit seiner fachlichen Einschätzung übereinstimmen muss), ist ein bisschen billig. Aber scheint ja generell der Trend zu sein.
@ schleppi | 24. Februar 2015 – 11:22
” Zum jetzigen Zeitpunkt verfügt er in der Version, in der wir ihn jetzt dort stehen haben, also in der Version NH 90, schon über dieselbe Klassifizierung für diese Aufgabe als Rettungshubschrauber über See wie das System, das wir schon seit Jahren bewährt im Einsatz haben, den sogenannten „Sea King“.”
Ich werde depressiv!!!
Fremdschämen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich bin fassungslos, denn das ist ja nicht die Privatmeinung eines Hr. Sprechers, sondern offensichtlich die Botschaft der heligen Ursula.
Wir.haben.fertig
Das mit den Boxer-Lieferungen ist an Phantom-Diskussion ja kaum zu überbieten.
„Wir müssen schauen: Was ist unser Bedarf? Wo können wir etwas abgeben? Wenn wir es etwas abgeben können, dann tun wir das natürlich. Wenn das aber über unseren Bedarf hinausgeht, dann muss das eben über den Export laufen.“
Wo ist da jetzt das Problem? Wenn Litauen deutsche Panzer will, dann wird Litauen die bekommen. Und wenn Deutschland damit die Boxer-Fertigung auslasten kann, dann wird es auch noch ein paar Euro Rabatt geben – in welcher Form auch immer.
Nebenbei ist deutscher Bedarf noch lange kein Hinderungsgrund für Rüstungsexporte. Norwegen hat 2010 binnen 3 Wochen nach Vertragsunterzeichnung 10 Dingo bekommen. Für einen guten Rüstungsdeal müssen zur Not halt deutsche Soldaten bluten.
@Vtg-Amtmann und @all: Mal ganz grundsätzlich. Das BMVg ist nicht die Bundeswehr, sondern als Teil der Bundesregierung die Behörde, die mit der Führung der Bundeswehr beauftragt ist und die einen Großteil des Personals aus dieser rekrutiert. Das heißt, wenn wir bei der Kommunikation so präzise wie bei den Spezifikationen von Hubschraubern sein wollen – und das sollten wir – schadet etwas, das dem BMVg schadet nicht immer auch der Bundeswehr. Meistens aber leider doch, weil die Truppe kommunikativ komplett abgeschnitten ist, was wiederum Teil der Strategie des Ministeriums ist.
@T.W., @Sascha Stoltenow: Es geht hier nicht darum auf O Gerhartz einzuprügelen, sondern es geht um dessen wirklich unsägliches Geschwurbel und dieser ist nicht nur Angehöriger des BMVg-PrInfo-Stabes sondern auch Soldat der Bundeswehr und Offizier, sogar i.G. . Hätte dieser sich auf seine folgenden drei Sätze reduziert,
„Der SEA LION wird bei der Auslieferung an die Bundeswehr alle geforderten Fähigkeiten haben, die wir benötigen. Wir haben ja noch gar nicht den Vertrag, und wir werden den SEA LION auch erst in ein paar Jahren erhalten. Wir sind uns also ziemlich sicher, dass er auch genau all das können wird, was wir brauchen.“
Dann hätte Gerhartz ganz klar die Linie des BMVg bzw. „seines Hauses“ vertreten. Bei Nachfragen hätte dann immer noch die ehrliche Antwort ausgereicht „Ich weiß nicht was in dem Beschaffungsvertrag zum SEA LION steht, diesen gibt es ja noch nicht.“
So aber hat O Gerhartz mit dem Rest seiner völlig unnötigen und auch ungefragten sowie erbärmlichen Ausführungen nur sich selbst und „sein Haus“ blamiert.
Offenbar haben weder O Gerhartz, noch das BMVg, Ahnung von der Klassifizierung von Rettungshubschraubern, der von SAR-Hubschraubern, geschweige denn von den Zulassungs- und Leistungsstandards eines dem aktuellen Stand der Technik und der Flugsicherheit entsprechenenden Flugbetriebs, egal ob Offshore oder an Land? Und genau diese Ahnungslosigkeit hat der Oberst i.G. und auch der Pilot Gerhartz auf der BPK leider sehr drastisch verdeutlicht! Das finde ich nicht gut, nicht mehr und nicht weniger.
Manchmal geht es echt zu doll zu.
Am Ende bleibt doch, dass das BMVg dort Jemanden hinsetzt, der Kompetenz ausstrahlen soll und durch seine Aussagen aber auch durch sein Image den überwiegenden Teil der in Spezialthematiken nicht so versierten Journalisten überzeugend Auskunft geben soll. Und wenn da z.B. ein Pilot in Luftwaffenuniform sitzt, dann hat seine Aussage erst mal Gewicht, wenn es um fliegende Waffensystem geht. Da er die Aussage bezüglich des SeaLion glaube ich nicht abgelesen hat, ist er entweder gnadenlos sarkastisch (dann Hut ab), oder er ist gnadenlos zynisch im Veräppeln von Journalisten.
Und wenn er damit die Meinung des BMVg wiedergibt, dann gilt die Aussage meines ersten Posts: “ ich werde depressiv“
Ich muss sagen das mich die Tonart der Beiträge hier echt stört. Ich versuche mich stets so zu äussern wie ich dies auch jemandem ins Gesicht sagen würde. Und bei aller Menschenfreundlichkeit, wenn MIR der ein oder andere Kommentar so ins Gesicht gesagt würde, wären die konstruktiven Zeiten einer Kommunikation zu Ende…. mal nett umschrieben.
Schon höchst seltsam, die Geschichte mit den T72 (Journalist) bzw BMP-1 (Regierungssprecher)
Die Bundeseregierung berichtet den Vereinten Nationen seit 1992 über ihre Großwaffenexporte. In diesen Berichten taucht aber kein einziger T72 und auch kein BMP1 für Tschechien auf. In den tschechischen Berichten über ihre Importe ist es genauso.
Wurde der Export also gegenüber der UNO im gegenseitigen Einvernehmen verschwiegen und taucht jetzt als Reexport erstmals auf? Oder gibts gar keine T72/BMP1, die in den Irak reexportiert werden könnten???
@ONA
Vielleicht hätten die T-72 / BMP ja auch zuerst überholt werden sollen und wurden dann, weil das zugrundeliegende Geschäft nicht geklappt hat, einfach dort „geparkt“?
Wäre das auch ein Exportgeschäft? Eigentümer wäre ja nach wie vor der Bund, während z.B. Tschechien Besitzer wäre. Die Fa. VOP führt dort u.a. Grundinstandsetzungen und Umbauten aus.
Wieso bohrt da eigentlich keiner der Journalisten nach? Geben die sich mit der Antwort einfach zufrieden oder waren keine Nachfragen mehr erlaubt? (Ich hoffe niemandem zu nahe zu treten, insbesondere dem Hausherrn.) Wahrscheinlich gibt es einfach kaum einen Fachjournalisten, der sich auch nur ansatzweise gut genug mit dem Thema auskennt, um die richtige Frage zu stellen.
@ Thomas Melber
netter Erklärungsversuch – aber für Kriegswaffen braucht man auch für die vorübergehende Ausfuhr eine Exportgenehmigung. Unsere nach Schweden verleasten Leo 2 finden sich in den Berichten sowohl als Export als auch – Jahre später – als Import.
Eine Abgabe dieser Art taucht auch bei SIPRI oder in anderen Quellen nicht auf. Sie wurde auch dem Bundestag m.W. nicht mitgeteilt.
@achtmalklug
Es wundert mich nicht, dass keiner nachgefragt hat – ich habe auch erst nachschauen müssen, ob mein Verdacht stimmt.
Das spannende ist doch, dass angeblich mal grade 280 Stück Großgerät für Jahre „vom statistischen Erdboden verschluckt werden“ und dann plötzlich wieder auftauchen können.
Hinweis:
im Jahre 1995 hatte ich beruflich in Neubrandeburg/ MV zu tun und konnte mit eigenen Augen sehen wie große Mengen an ausschlieslich BMP1 instandgesetzt und dunkelgrün gespritzt wurden, anschliesend per Bahnverladung vom Fabrikeigenen Bahnanschluss nach Schweden gingen(Ladezettel war aussen angebracht)
Reparaturwerk Neubrandenburg > http://de.wikipedia.org/wiki/Reparaturwerk_Neubrandenburg
sollte später einmal ein Journalist im Irak einen Panzer finden der innen weiss gespritzt ist, so hat er einen ex NVA Panzer gefunden(alle anderen sind grün)
.
@Elitegaertner3
Jetzt hats mich gejuckt – Ihr Hinweis war goldrichtig. – Es sind innen weißgespritzte. Die Statistik stimmt wieder.
Von DEU an die Vereinten Nationen ab 1992 gemeldete BMP 1 Exporte (inkl. 19 Stück für Ausbildungszwecke der USA 1991: 1040 (503 GR, 361 SW, 140 FI und ein paar Miniabgaben). Bestand der NVA nach Angaben Ost (1990) 1112 und nach Angaben West 1133.
Woher da noch 280 zu reexportierende aus Tschechien kommen sollen? Es sind BMP1 die zunächst an Schweden geliefert wurden und dann mit deutscher Genehmigung nach Tschechien reexportiert wurden. Schweden hat 2010 335 BMP1 (Pbv 501) an Tschechien abgegeben und dem VN-Register auch gemeldet.
@ONA: Respekt für diese aufwändige Recherche.
Aber bin ich der einzige der sich frägt, was Tschechien vor nicht mal 5 Jahren mit so einer großen Zahl veralteter Schützenpanzer vorhatte?!
@Closius:
Den Einwand hinsichtlich des angeblich teilaktiven GebPzBtl hatte ich schon erwartet.
Dies ist jedoch lediglich der Gipfel des Selbstbetruges in der neuen Struktur.
Wie im Link erwähnt ist das Btl de facto nicht teilaktiv, da der Stab gekadert ist (aktiv lediglich minimales S1- und S3-Pers, d.h. S1Fw u. S3Fw für die „Betreuung“ der Reservisten).
Die 1./- und 2./- ist nichtaktiv. Die formal aktiven Kpen (2./- und 4./-) sind den aktiven Btl unterstellt. Materiell ist ebenfalls nichts vorhanden. Das Btl muss sich auf den Couleurtruppenteil abstützen, wie das mit dem dyn. Verfügbarkeitsmanagement funktionieren soll, weiß wohl nur das Kdo H.
Übungen oberhalb der Kp-Ebene sind noch nichtmal geplant.
Das ist das Potemkinsche Dorf im Heer2011:
Auf den ppt-Folien des Kdo H kann man so behaupten, dass man für die Bündnis- und Landesverteidigung für jede Brigade ein PzBtl hat.
Aber es gilt ja auch nur noch der Schein. Es ist kein einziges Rohr mehr – und schon gar kein eingespielter Veband (Gefecht der verbundenen Waffen?).
Somit kann man faktisch nicht von einer echten Neuaufstellung sprechen.
Mehr dazu finden sie hier in „Schwarzes Barett Nr. 47“, S.30f; http://www.panzertruppe.com/pdf/pdf%20s-b/heer_in_der-zukunft_heft47.pdf
Darin werden die Btl überigens auch noch als nichtaktiv bezeichnet.
In dem Aufsatz findet sich auch mehr zur Boxer-Planung des Heeres.
@perikles
Die Tschechen haben sie sicher nicht in Dienst gestellt – da hilft der Hinweis von @Thomas Melber und es geschieht vermutlich dasselbe wie z.B. bei Rheinmetall: Brauchbare Fahrzeuge aufkaufen bzw einlagern und upgraden oder wieder flott machen, wenn sich ein Käufer findet. Jetzt gibt es zumindest mit dem Irak scheinbar einen Interessenten.
@Memoria:
Dieses Jahr steht noch die Entscheidung neues PzBtl @Bergen an, von daher ist das Papier auch nicht mehr zwingend aktuell…
@ht_:
Ja und für das Btl hat man auch (noch) nicht genug KPz.
Otte erzählt zwar man nehme dafür das Material bisheriger Btl, aber die KPz (Leopard 2A5) sind zum Großteil schon an Polen verkauft.
Das ist nur die nächste Stufe des Potemkinschen Dorfes.
Man hat nicht genug Material für die jetzigen Verbände, stellt aber einen neuen Verband auf, weil der Abg. Otte Strukturpolitik in Bergen betreiben will.
Wenn man das mit Blick auf den Einsatzwert betrachtet, dann ist es nur noch absurd.
@ONA & @ Perikles
die BMP reichen um eine komplette Mot-Schützendivision + kleine Reserve aufzustellen
basierend auf 10 Fahrzeuge pro Kompanie zu züglich 3 T-72 pro Kompanie
damit kann man ne Menge machen…
.
Was die T-72 und BMP-1 angeht:
Lückenlos dürfte die Anzahl der abgegebenen Geräte über das „Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr“ nachvollziehbar sein, da es sich hier um Gerät handelt, das der vollen KSE-Kontroll- und -Meldepflicht unterliegt. Diese Daten wurden und werden auch an die OSZE gemeldet und in einem jährlichen Datenaustausch zusammengefaßt, der sämtlichen KSE-Vertragsstaaten zur Verfügung gestellt wird. … Somit sollte das kein Problem darstellen.
@Thomas Melber:
Wenn die T-72 und/oder BMP-1 an Tschechien abgegeben wurden, sind die Tschechen nicht nur Besitzer, sondern auch Eigentümer. … Nur (so wird es in der Regel vertraglich festgehalten) unterliegt ein Weiterexport von den Tschechen ein Drittland ausdrücklich der Zustimmung der Bundesrepublik Deutschland, so daß ohne Angie’s Zustimmung kein Weiterexport möglich ist. Wären wir – wie geschrieben – immer noch die rechtlichen Eigentümer, so müßte dieses Gerät auch im entsprechenden KSE-/OSZE-Datenbestand der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt sein. … Das tut es aber nicht – bis vllt. auf ein paar Einzelmodelle für Erprobungszwecke. Nachvollziehbar müßte es zumindest im IntranetBw sein, da dort auch die Dokumentationen zu den KSE-Regularien/-Beständen und zu den Datenaustauschen bundeswehrintern frei abrufbar sind (i.d.R. PDF-Dokumente).
Ich war bis 2010 selbst 10 Jahre nebenamtlicher Rüstungskontrollbearbeiter und seit dem dürfte sich – was zumindest die Zugänglichkeit dieser Dokumentationen angeht – nicht so viel geändert haben.
@ONA & Elitegaertner
Sehr schön, wenn diese Art des crowdsourcing funktioniert…
@memoria
Vielen Dank für den Link zu der Panzertruppe. Da auf dem Bild auf Seite 8 noch die A5 gezeigt werden, frage ich mich, ob alle 125 bereits verkauft sind oder noch irgendwo verfügbar „lagern“ ?
Insgesamt sieht und liest man dem Aufsatz von Gen. Westphal an, dass er unter Tränen geschrieben wurde – und dass der Hauptschuldige dieses Dramas nicht im BMVg zu finden ist – das GG zeigt uns den Weg – Danke Herr Schäuble!
@mwk:
Von den noch vorhandenen KPz Leopard 2A5 wurden 105 im Nov. 2013 an Polen verkauft. Der Rest soll wohl im GÜZ und sonstwo verwendet werden. Die Depotbestände (Leopard 2A4) sind auch nur noch minimal.
Großartig eingelagert ist nichts mehr.
Wenn man also die jetzige Struktur auffüllen will, dann muß man die letzten paar Wannen (Türme sind noch rahrer) zusammenkratzen und mit recht viel Geld auf den Stand A6 oder wohl eher A7 hochrüsten.
Oder halt Neufertigung.
Danke :) Neufertigung von MTB für Deutschland? – lach!
Da redet die Bundesregierung die Lage schön. Den Versuch einer solchen Neuausrichtung gibt es, aber es gibt auch massive Probleme.
Human Rights Watch schrieb vor kurzem, dass Misshandlungen in sunnitischen Gebieten durch mit den irakischen Sicherheitskräften aliierte Milizen in den letzten Monaten kräftig angestiegen seien: http://www.hrw.org/news/2015/02/15/iraq-militias-escalate-abuses-possibly-war-crimes