Bundesregierung beschließt weitere Waffenhilfe für die Kurden
Bereits im Mandat für die Ausbildungsmission der Bundeswehr im Nordirak war es angekündigt worden: Deutschland wird für den Kampf gegen die islamistischen ISIS-Milizen weitere Waffen an die kurdischen Peshmerga-Kämpfer liefern. Jetzt ist der Beschluss gefallen, die Liste der geplanten weiteren Waffenlieferungen liebt vor.
Unter anderem sollen weitere 4.000 Sturmgewehre G3 und zwei Millionen Schuss Munition sowie weitere vier Millionen Patronen für die bereits gelieferten G36-Gewehre an die Peshmerga übergeben werden. Von den Milan-Panzerabwehrraketensystemen, die die kurdischen Kämpfer besonders dringend gefordert hatten, sollen weitere 30 Abschussgeräte und 500 Raketen in den Nordirak gebracht werden.
Die komplette Liste, die auch Ausrüstung vom Ersatzteil für Dingo-Fahrzeuge bis zum Kälteschutz umfasst, gibt es hier.
(Foto: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen informiert sich am 2. Oktober 2014 an der Infanterieschule des Heeres in Hammelburg über den Stand der Ausbildung kurdischer Kämpfer an der Milan – Bundeswehr/Dana Kazda)
Also 2 Millionen Schuss Kaliber 7,62 und nochmal 4 Millionen 5,56. Das bleibt sicher nicht ohne Folgen für die Schießausbildung. Ganz besonders nicht in Verbindung mit dem nSAK.
Weitere Milan waren zu erwarten, 10 Dingos können die Kurden sicher brauchen. Allerdings dachte ich, bisher sei schon 1 Dingo geliefert worden, den ich nicht in der Liste sehe?
10 MG 3 sind wenig, könnte aber daran liegen, daß die BW selbst zu wenige MG hat oder den Lieferungen aus Italien.
Bei der ganzen Winterbekleidung hoffe ich nur, daß die BW nachher noch genug Winterausrüstung hat und nicht diese Kleidung dann hier in Deutschland fehlt?
Also sinnvollerweise würde man diese Lieferungen ja nicht aus BW-Beständen nehmen sondern von der Rüstungsindustrie liefern lassen, aber… Ja. Ich renn ja schon.
Moin,
warum schickt man denn nicht eine Waffe, die wirklich hilft? Wie etwa die RGW 90 (MATADOR), die sich schon als einsatzbedingter Sofortbedarf überaus bewährt hat, leicht auszubilden ist und nur geringe Risiken bzgl. der Proliferation bietet, da die gefährlichen Teile nach dem Schuss weg sind…
Zu liefern OHNE den Umweg über die Bw; also beim Hersteller kaufen und direkt liefern. Das Geld kann auch aus dem AA oder anderen Quellen stammen. Die Kosten dürften im einstelligen Millionenbereich bleiben, die Wirkung aber im Vergleich zu diversen anderen Ausgaben aber erheblich sein…. MfG
https://de.wikipedia.org/wiki/MATADOR
@califax
noch sinnvoller wäre es die Lieferungen aus BW Beständen zu nehmen und durch gleichwertige Neuware aus der Industrie zu ersetzen. aber….Ja. da renn ich mit :-)
… finde, das ist ein kluger Mix
Von der Industrie direkt liefern geht schlecht müsste ja als Waffen-Export deklariert werden und umständlich genehmigt werden. Nur aus BW-Beständen kann die Regierung aus sicherheitspolitischen Gründen jemanden schnell und unbürokratisch beliefern.
MILAN: Wenn alle Marder-Panzer ein Abschussgerät hatten und diverse Jäger-Einheiten hatten auf ihren Fahrzeugen auch welches müssten über die Jahre doch gut 2000 Abschussgeräte angeschafft worden sein. Wenn in Zukunft bei den Panzergrenadieren auf Spike gesetzt wird bleibt doch ein hoher Überschuss der abgegeben werden kann. Sehe ich das richtig? Für das abfangen von rollenden Bomben ist die Waffe perfekt, da braucht man nichts Neues und Kompliziertes.
MG3: Also ich denke mal die sind für die 10 gelieferten Dingos. Außerdem haben andere Ländern (Italien MG3, Frankreich ???) eine höhere Anzahl von Maschinengewehren geliefert.
G3: Sehe ich wie bei der MILAN, da müssten noch ordentlich Lagerbestände existieren welche jetzt aufgelöst werden. Außerdem glaub ich die G3-Gewehre werden hauptsächlich im rückwertigen Bereich eingesetzt (Sicherungsaufgaben) während das G36 an der Front Verwendung findet und daher dringend weitere Munition (Nachschub) benötigt.
Persönlich finde ich es wichtig für die abgegebenen G36 Ersatz (vieleicht weitere G27) zu beschaffen und weiterhin genügend Munition zu bevorraten.
Bin ich der einzige der über die 1.120 Liter Waffenöl stolpert oder interpretier ich einfach die Aussage „Handwaffen Pflege,Waffenschmieröl, 1 Liter Gesamt 1.120“ falsch?
Des Weiteren finde ich seltsam das man 1.500 Ferngläser und 1.250 Lebensmittelspeisebehälter liefert. Sieht ein wenig nach „Alles muss raus“ aus.
Interessant sind noch die 4.000 ABC-Masken, Hier habe die Erfahrung gemacht, dass davon in der BW ein gewisser Mangel herrscht. Man scheint also wirklich damit zu rechnen, dass der IS vielleicht chemische Waffen oder ähnliches in die Finger bekommt oder schon bekommen hat, wenn diese Masken nun in großen Mengen liefert.
Spannend auch was nicht mehr auf der Liste ist: Schutzwesten werden also keine mehr benötigt?!
Ferngläser erklären sich aus der Landschaft und aus der Gefahr von Autobomben.
naja über die Masken bin ich auch gestolpert, eventuell das alte Modell (M65 oder doch m2000?) ? Aber warum überhaupt ABC Masken? Gibt es hier wieder deutliche Hinweise auf einen C-Waffeneinsatz? Gab es bei ISIS ja schonmal, welche Bestände konnte der ISIS sichern?
@ Perikles 17:02
Auch Waffenoel altert…..oder das BWB hat weiland 50ts(metrisch) zu viel eingekauft um einen guten Bekannten zu stuetzen….
Zumindestens Reizgas werden sie schon erbeutet haben, vielleicht auch die eine oder andere Saringranate. Und gegen Rauch und Staub ist so eine Maske besser als garnichts.
Die irakischen Kurden haben aber schlicht eine Heidenangst vor Gasangriffen auf ihre Dörfer und Städte. Ob die rational berechtigt ist oder nicht, spielt für Ältere, die sich an Saddams Massaker erinnern, wohl keine Rolle. Die haben schließlich ihre Familien im Kampfgebiet und nicht am anderen Ende der Welt.
Super Sache! Ich schlage aber, um die Peschmerga von lästigen Fußmärschen zu ihren engeren Verbündeten und damit weg vom Kampfgebiet zu entlasten, vor, dass die Waffen direkt an die PKK geliefert werden. Und weil die lieben PKK-Kämpfer an den Waffen ja noch nicht genug Erfahrung haben, kann die BW ja Ausbilder in die Türkei schicken, um die PKK an Waffen auszubilden.
Das scheint ja ein ganz vernünftiges Gesamtpaket zu sein. Aber die logische Folgefrage wird wohl immernoch nicht vehement genug gestellt:
Bis wann werden die Abgaben ausgeglichen?
Welche Einschränkungen bei der Ausbildung sind damit bis zur Lieferung von Ersatz verbunden?
Dies gilt nicht „nur“ für Munition, sondern auch für das moderne SanMat (Tourniquets).