Wehrbeauftragter will ‚Abschied vom Dogma: Der Sack ist zu‘
Bei der Vorlage seines letzten Jahresberichts hat der scheidende Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus nicht nur, wie schon in den Vorjahren, die Mängel in der Truppe, bei Ausrüstung und Infrastruktur aufgelistet – sondern auch gefordert, bei der Neuausrichtung der Bundeswehr nachzubessern. So müsse das Dogma Der Sack ist zu bei den Standorten überprüft werden: Es sei wenig sinnvoll, Einheiten aus frisch sanierten Kasernen ausziehen zu lassen und statt dessen an anderen Standorten marode Einrichtungen erst wieder für viel Geld instand setzen zu müssen. Da sei dringend eine Nachbesserung im Interesse von Soldaten wie Steuerzahlern nöitg.
Kritisch äußerte sich Königshaus, dessen Amtszeit am 19. Mai um 24 Uhr endet, auch zu dem Grundsatz Breite vor Tiefe für alle Fähigkeiten der Bundeswehr. Für besonders beanspruchte Bereiche, zum Beispiel Lufttransport oder Sanität, müsse mehr Tiefe geschaffen werden.
Die komplette Pressekonferenz des Wehrbeauftragten am (heutigen) Dienstag zum Nachhören (hat aus technischen Gründen etwas gedauert):
Den Sack wieder öffnen?
Ich bin mal gespannt, welcher Standort der erste Dominostein sein soll, der sicher einige andere mit sich reißen wird. Fraglich ist, ob man den Mut hat, die Diskussion VOR der nächsten Bundestagswahl konkret werden zu lassen. Bis dahin lässt sich bestimmt noch eine Viertel-Milliarde wenig sinnvoll investieren.
Gab es ja schon Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre: Kaserne neu, Standort zu, via Verteidigungshaushalt ein Asylantenheim mehr.
Erst mal erhalten währe mal etwas
aber so weit können die Denken wenn auch von der Nato wieder mehr erwartet wird als BRD bittet ?
Das TdM’s Reform ein großer Haufen an der Realität vorbei geplanten Unfugs ist, der von der weltpolitischen Lage längst überrollt wurde, ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt. Aber da jede größere Veränderung an dessen Konzept einem Eingeständnis des Versagens gleichkäme, steht die Wahrung des Gesichts des werten Parteifreunds natürlich erstmal im Vordergrund. Nicht daß er am Ende nochmal das Ressort tauschen muß.
@Wolfmond:
Daher wird man nach der nächsten Wahl die nächste Reform angehen MÜSSEN.
Demographisch, finanziell, politisch, militärisch.
Bis dahin redet man sich ohne grössere Probleme raus (siehe Unterkünfte).
Dann ist die jetzige Struktur gerade eingenommen – und es geht wieder los.
Aber bis dahin: smile and wave.
@ Fredegar Bolger:
ich sehe es schon kommen, dass in naher Zukunft das Finanzausgleichgesetz geändert wird hinsichtlich Schlüsselzuweisungen: streiche „nicht kasernierte Mitglieder der Stationierungsstreitkräfte“, setze „Flüchtlinge.“
Memoria | 27. Januar 2015 – 19:31
Natürlich gibt es genügend
es geht nur nicht über Wehrpflicht
dann gib s es immer noch Wehrverlängerung
Die Forderung den Sack zu öffnen macht Sinn. Wurde doch in der Vergangenheit so manche Entscheidung übers Knie gebrochen, die sich bei vernünftiger Betrachtung heute noch als Unfug erweisen. Unfug der viel Geld kostet und die Bundeswehrangehörigen unnötig belastet. Wenn man über Attraktivität ernsthaft sprechen will, muss man auch über Attraktivität von Standorten sprechen.
Sack auf für :Altenstadt,Lechfeld,Saarlouis,Oldenburg,Leck,Rotenburg,usw.
Immendingen,Sigmaringen,Meßstetten,Neuhausen o.E.,Schwanewede und viele andere Standorte sind ja wohl leider schon mehr oder weniger abgewickelt.
Bin mal gespannt wann die Personalverarsche des Zivilpersonal und der anderen seitens des BaPersBw aufhört….
@ExBundi:
Da bin ich auch mal gespannt. … Angeblich sollte Ende 2012 (gem. TdM) jeder wissen wo er bleibt. Jetzt schreiben wir das Jahr 2015 … und ich weiß immer noch nichts. Bis 30.06.16 hab ich (vorerst noch sicher), aber ich würde so langsam gerne mal über das eine Jahr hinaus planen :(
Bei den fliegenden Besatzungen ist es grade richtig lustig …
Durch die desaströse Umsetzung und ein Nichtbeachten von regelungswichtigen Vorschriften stellen sich grade unbedeutende Fragen …
Bis zum 31.12.2014 war ein OTL XYZ Inübunghalter mit 10H/Jahr als Flugzeugführer und diente in irgendeinem Stab an wichtiger Stelle !
Mit neuer Verordnung ist er plötzlich ab dem 01.01.15 Vollflieger ! Da fehlen grad Flugstunden bis zum Geburtstag … Fraglich insbesondere welches Muster geflogen wird … um die Stunden überhaupt schaffen zu können !
Wiedereinschulung ist grad HIPP, zumindest reduziert es Flugstunden, sichert die Zulage, schafft nur Papier wegen Anträgen und alles ist gut … vordergründig ….
Das Hüpfen zwischen den Stellen von beispielsweise Division zu Regiment wegen Fliegerei wird SO nicht funktionabel sein ! Grade nicht bei der Unplanbarkeit der Systeme neuerer Bauart …
Und dann kommt noch der Nachwuchs, das Zukunftspersonal alter Muster wie CH53 o.ä. wo bis dato die Kameraden bis heute OHNE klare Aussage was / wie / wenn / wo / worauf hingehalten werden …
Der Sack ist zu und jeder weiß ab XXXX was mit ihm passiert …
SO geht man nicht mit Familienvätern / -müttern oder wie auch immer …. ich sage einfach MENSCHEN im gegenseitigen Dienst- und Treueverhältnis um !!! Leisten sollen sie immer und viel und klaglos, es gibt aber auch die Kehrseite als PFLICHT !!!!
Es ist schon erbärmlich,wie durch uninteressierte Parlamentarier mit der „Resource“ Mensch in den Streitkräften umgegangen wird.
Sollten die Szenarien in Europa und der Welt sich in Zukunft so wie zur letzten Jahreswende weiterentwickeln, wird es bald eng in Europa und mit der Bundeswehr sowieso.
Vielleicht gibt es ja mal Protestbewegungen zur Erhaltung der Armee und anderer deutscher Interessen, anstatt Pegida.
Wahrscheinlich ist es dann zu spät in unserer noch Wohlstandsgesellschaft?!!!
Solange die Leute Dschungelcamp und DSDS anschauen können, der Strom aus der Steckdose kommt und der Krieg nur in der Tagesschau stattfindet, interessiert die breite Masse der Zustand der Bundeswehr einen feuchten Kehrricht. Da das auch der Politik sehr wohl bewusst ist, haben die Streitkräfte die dazu passende Position auf der Prioritätenliste der Parlamentarier. Die wachen erst auf wenn die Bild-Zeitung in kyrillisch erscheint.
Zustimmung, dass viele Politiker ziemlich gedankenlos mit den Soldaten umgehen und wenig Zeit darauf verwenden, was mit den Menschen in Uniform bei mangelnder Ausrüstung und höchstem moralischem Anspruch eigentlich passiert, wenn sie als Notnagel für das schlechte Gewissen halbherzig in Einsätze geschickt werden, in denen sie gemessen an den vor Ort herrschenden Problemen kaum etwas ausrichten können.
Wenn aber schon Politik und Medien Soldaten ein Seelenleben absprechen, indem sie sie wie Schachfiguren behandeln, wie soll sich dann bei den Bürgern ein emphatisches Verhältnis zu ihren Soldaten entwickeln, deren Werte und Codex ja sowie so schon diametral den postheroischen Zivilidealen von individueller Selbsterfüllung, Gewinnstreben und Gewaltfreiheit gegenüberstehen?
Außerdem sind seit geraumer Zeit fast alle Nachrichten von der Truppe Hiobsbotschaften: angeblich sinn/erfolglose Einsätze, Tote, Opfer, gescheiterte Beschaffungen, funktionsuntüchtige Waffen, marode Kasernen, traumatisierte Veteranen, usw.und darüber (zu recht) beim Wehrbeauftragten klagende Soldaten. Wer will sich mit so einem Schlamassel freiwillig beschäftigen???
Für den Bildzeitungsleser ist da kaum eine emotionale Brücke, mit der man sich für die Soldaten und die eigene Armee begeistern kann. Da unsere Gesellschaft das Militär als emotionalen Kondensationspunkt für Stärke, Tapferkeit, Ehre und tatkräftiges professionelles Handeln in gefährlichsten Situationen, fast vollständig tabuisiert hat, fällt es Bürgern ohne einen persönlichen Bezug IMHO so schwer, ein positive Beziehung zu IHREN Soldaten aufzubauen und damit auch von der POlitik mehr Sachverstand und Engagement „für unsere Jungs“ (u. Mädels) einzufordern.
Da die BW-Führung – nicht das Ministerium – in der Öffentlichkeit kaum auftritt, um politischen Anspruch und militärische Wirklichkeit gerade zu rücken, entsteht beim Bürger der Eindruck von Schwäche wo er eigentlich Führungsstärke auch bei der Verteidigung der eigenen Leistungen oder beim „zackigen“ Abstellen von Mängeln erwarten würde. (Die Fallstricke der internen Bürokratie will keiner verstehen)
Wenn der positivste Spontanreflex gegenüber der eigenen Armee Mitleid ist, dann muss sie m. E. lernen, trotz der vom Wehrbeauftragten vorgelegten Riesenliste an Probleme selbstbewusster aufzutreten, um nicht noch weiter marginalisiert zu werden.
@ Jörg Backhaus
+1 Sehr schöne Zustandsbeschreibung.
Ich denke auch 2015 nichts besser wird nur Gerede das war s
wenn es dem neuen überhaupt noch Wichtig ist , sonst bleibt der Punkt leer
Ich zweifle das ein Echter Nachfolger handelt
Der Sack ist zu! An sich schon eine unmögliche Aussage. Der WBdBT hat nun angeregt, das Totschlagsargument zu überdenken. Warum hat er Recht? Mit der dürftigen Entscheidungsgrundlage, die 2011 zu der Standortliste führte, ist es verwunderlich, dass nicht noch mehr Probleme in Infrastruktur und Organisation vorherrschen.
Ein Technisches Ausbildungszentrum auf vier Standorte zu verorten, welche 750 km disloziert sind, ist gelinde gesagt unmöglich. Digitale Kommunikationsmöglichkeiten ersetzen nicht die persönlichen Kontakte, die nur mit großem Einsatz von Zeit und Geld verwirklicht werden können. Somit finden diese kaum statt. Ein Zusammenwachsen ist praktisch ausgeschlossen. Dass man dieses Kunstprodukt dann auch noch in einer Dienststelle zusammenfasst ist nicht nachvollziehbar und führt unweigerlich zu Problemen in Zuständigkeiten, beim Umsetzen der Beteiligungsrechte und beim Leben der Führungsorganisation.
Anhand der Verlagerung der technischen Ausbildung von Kaufbeuren nach Untermeiting wird klar, dass durch die ungenügend erarbeitete Datenbasis die politischen Leitung – inklusive der Bayerischen Staatsregierung – zu einer Entscheidung geführt wurde, die nur mit immensem Finanzaufwand umgesetzt werden kann. Finanzmittel, die für andere Infrastrukturmaßnamen großteils besser genutzt werden könnten. Es ist menschlich, wenn Fehler nur ungern zugegeben werden. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache. Leider scheint die Zeit für diese Revision noch nicht reif zu sein oder die Priorität einer Nachsteuerung der Reform noch auf anderen Bereichen der Luftwaffe zu liegen. Schade eigentlich, denn täglich werden Ressourcen zur Planung eines Umzugs eingesetzt, der unnötig wie der sprichwörtliche Kropf ist.
Zur BPK:
Mit Blick auf die Unterkünfte ist offenbar das BMVg der Ansicht, dass ein Umgehen der Landesbauverwaltungen nicht möglich ist.
Groteske Selbstblockade.
Aber eigentlich kein Problem, da man ja eh weniger Geld als bisher geplant ausgeben will.
Jeder versteckt sich hinter irgendwelchen Zuständigkeiten und Paragrafen.
Aber für vdL reicht es mit Lächeln bis 2017.
Nachtrag zu den Baumängeln:
Beim Finanzrahmen der kommenden Haushalte geht Königshaus geschickt darüber hinweg, dass durch die Absenkung der VEs durch den Haushaltsausschuss gerade für 2016 und 2017 eine Verbesserung kaum mehr möglich ist.
Die Auftragsverwaltung ist dann erst der nächste Schritt.
Erstmal brauche ich den Rahmen, dann kann ich mich um den Inhalt kümmern.
Eigentlich nicht so schwierig:
1. Lage (Zustand der Liegenschaften)
2 .Auftrag (Modernisierung der Unterküfte ist mit Blick auf Attrativität ein Schwerpunkt)
3. Durchführung (Haushaltmittel anheben, organisatorische Maßnahmen ergreifen, BAUEN!)
Aber irgendwie bleibt man zwischen 2 und 3 hängen.
Trotz aller gegenteiliger Behauptungen der Ministerin – deren Substanz ich weiter nicht erkennen kann.
Zum Thema „Sack ist zu“ noch ein recht aktueller Stand zum Umzug der OSLw nach Roth (merkur-online.de, „Bruck kämpft weiter um die Offizierschule der Luftwaffe“).
Das Beispiel war leider bei der BPK kein Thema.
Man wird wohl bis 2019 über 100 Mio. € für den Umzug investieren müssen.
Die Entscheidungen werden jedoch weiterhin nicht hinterfragt, auch wenn man gar kein geld mehr für derlei übrig hätte.
@ Memoria
Die Entscheidung bezüglich der OSLw wird deshalb nicht hinterfragt, weil Lokalpolitiker im Großraum von München durch die rießigen Flächen des Fliegerhorstes FFB schon das große Geld wittern.
Jenseits der Startbahn und des Kasernengeländes hat sich BMW schon die Fläche für ein großes Testgelände reserviert. Ob damit dann die Anliegergemeinden wie Maisach usw. glücklich werden sei dahingestellt. Sie haben auf jeden Fall erfolgreich verhindert, dass die Startbahn, immnerhin eine der längsten der Republik, von der Allgemeinen Luftfahrt, also allen Flugzeugen unter 5,7 to. Abfluggewicht genutzt werden und dies in der High-Tech Region München. Eine Verschwendung von Volksvermögen ohne Beispiel. Im Osten der Republik wurde ehemalige russische Flugplätze mit maroder Infrastruktur mit öffentlichen Geld aufgepäppelt um eine Infrastruktur für die wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen und im Süden der Republik wird diese bestens vorhandene Infrastruktur vernichtet. Ein Schildbürgerstreich ohne gleichen.
http://ffb.bayernpartei.de/flugplatz-fuerstenfeldbruck/
Natürlich wird es Profiteure von der Auflösung des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck geben. Die lokalen Umlandgemeinden mit neuen Gewerbegebieten gehören sicherlich dazu.
@ Memoria 17:57
100 Mio für den Umzug der OSLw, ein Schnäppchen. Der Umzug der technischen Ausbildungsbereiche der Abt. Süd des TAusbZLw nach Lechfeld/Untermaitingen ist dafür nicht zu haben. Wie ich gestern schon ausführte, überflüssig und kaum bezahlbar.
In diesem Sinne….
@whiskeyecho:
Richtig. Das Thema ist noch komplizierter als ne OSLw.
Das wird nur noch getoppt vom Umzug des MOC aus Glücksburg.
Aber das hat man ja de facto schon gestoppt.
Immerhin.
Nur weiß ich leider weiterhin nicht ob vdL all diese Zusatzkosten der Neuausrichtung auch mit den lächerlichen 750 Mio. bestreiten will.
Angeblich will man damit ja alle Kasernen grund sanieren???
Da frage ich mich nur noch:
Glauben die was sie da erzählen?
Muss ja so sein, weil der Ministerin ja niemand mehr was schönreden kann….
@Memoria
Umzug MOC de facto gestoppt?
Wo haben Sie denn das her? Ein dort dienendes Pärchen erklärte mir, nur bis 2022 noch in Betrieb, dann wäre die nächste Sanierung dran und das MOC in HRO oder in irgendeinem vernetzten homeoffice.
@LesGrossmann, @Memoria
Sollen wir jetzt nochmal das Fass aufmachen bzgl der Gegenrechnung Weiterbetrieb MOC Glücksburg vs. Neubau in Rostock? Da gab es eine Rechnung seinerzeit die zu einem recht klären Ergebnis gekommen war (ich finde auf die Schnelle meinen Post von damals aber nicht..). Aber Rostock „Must prevail“ so wie damals, als jemand dachte durch den Zuzug eines Marineamts würde sich die Ausgangslage für die lokalpolitischen Ambitionen im Ruhestand verbessern… Oh..Uups..
@Les Grossman u. NMWC:
Nach meinem Verständnis schliesst man mittlerweile einen Neubau in G. nicht mehr aus.
2022 ist in der übernächsten Legislaturperiode, bis dahin ist der Sack sicher wieder auf. Durch die Nutzung bis 2022 sehe ich daher noch viel Chance auf eine neue Planung.
Nach der Wahl 2017 gibt es die nächste Reform, neue Stationierung, noch mehr Demotivation.
@Memoria
Ich habe (zumindest für den mir zugänglichen Bereich) das Gefühl, dass gerade so einige Sachen auf dem „Prüfstand“ sind und ein gewisser Wind reinkommt. Mal schauen wie lange das anhält/ wann das Bremssystem wieder zuschlägt.
Ich kann mich da aber auch täuschen.
Hier noch ein schöner Bericht zu den Unterkünften in Fritzlar:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34940&mediakey=fs/hessenschau/2015_01/150129195358_hs_bundeswehr_50537&type=v&key=standard_teaser_54302319
Darin wird auch die Summe von 750 Mio. nochmal gerade gerückt.
Zumal erneut der Eindruck erweckt wird, es gebe zusätzlich 750 Mio €.
Anscheinend legt in der Presse immer noch niemand den Haushalt und die Aussagen von vdL nebeneinander. Schade.
@ NMWC
Zitat:“Aber Rostock “Must prevail” so wie damals, als jemand dachte durch den Zuzug eines Marineamts würde sich die Ausgangslage für die lokalpolitischen Ambitionen im Ruhestand verbessern… Oh..Uups..“
Genau dieser Punkt, den Sie ansprechen ist das Problem in Kaufbeuren mit dem jetzigen Technischen Ausbildungszentrum Lw, Abt. Süd.
Lw-Generäle, denen die unterstellte Truppe vor das Schienbein getreten hatten, haben sich bei der StO-Entscheidung im Oktober 2011 gerächt.
Ausgangspunkt war das unselige Privatisierungsprojekt 9.9.2 mit dem die technische Ausbildung der Lw-Soldaten 2006 privatisiert werden sollte. Mit Hilfe von engagierten Soldaten der Truppe und dem BRH wurde es zu Fall gebracht. Es wäre nicht um 130 Mio. Euro auf 10 Jahre billiger gekommen, wie vom BMVg aufgrund von Studien von Beratungsgesellschaften prognostiziert, sondern wäre im Gegenteil um 100 Mio. Euro teurer als der Eigenbetrieb der Ausbildungseinrichtung gekomen.
Bei der Strukturreform haben sich dann die Lw-Generäle gerächt und haben den Politikern die fertige Entscheidungsvorlage zur Aufgabe des Standortes zur Absegnung untergeschoben. Jetzt stehen um die 100 Mio. Euro neue Infrastrukturkosten für den Umzug der Schule auf das Lechfeld an, außer, ja außer man holt den alten Vorschlag aus der Tasche und privatisiert die Ausbildung sehr zur Freude von EADS.
Die gut ausgebildeten Lfz-Techniker waren die letzte Bastion gegen die Industrieübermacht beim Betrieb der teueren Lfz-Waffensysteme. Wenn diese Bastion durch Privatisierung geschliffen würde, dann ist es mit der Einsatzfähigkeit von Lfz-technischen Waffensystemen endgültig vorbei !
@Georg
Volle Zustimmung
„Die gut ausgebildeten Lfz-Techniker waren die letzte Bastion gegen die Industrieübermacht beim Betrieb der teueren Lfz-Waffensysteme. Wenn diese Bastion durch Privatisierung geschliffen würde, dann ist es mit der Einsatzfähigkeit von Lfz-technischen Waffensystemen endgültig vorbei!“
Die Wartungshandbücher des EF/PA200 wurden zum großen Teil von den Ausbildern an der TSLw1 geschrieben und die Ausbilder bekamen dafür oft noch nicht einmal einen Händedruck.
750 Mio kostet ja schon Gatow, Lechfeld und Roth, da bleibt für den Rest der Bw nicht viel.
Ach, das kommt bestimmt aus einem anderen Topf und Zeitstrahl.
…….doch am Ende sind es Überflüssige Ausgaben welche man zu einem Bruchteil in KF, Fürsty und Köln mit Nachhaltigkeit und Mehrwert besser investieren könnte.
Wenn der InspLw zur Ministerin will, dann ist er von Köln ins BMVg schneller als aus Gatow, dafür gibt es in Gatow keinen Wohnraum, dafür viel Natur und Schrottflugzeuge auf dem Restflugplatz (ein Sinnbild für die Lw)…..sehr attraktiv.
@Elahan:
Das Bezeichnende ist ja:
Nach einer Woche aufgeregter Diskussion in Medien und Politik fehlen immernoch die Fakten:
Wieviel wurde nach der bisherigen Planung (PLV 2016, FBA 2016) für große und kleine Bauvorhaben in den Jahren 2016-2018 veranschlagt (einsch. Verpflichtungsermächtigungen)?
Welche Änderungen wurden nunmehr jahresweise vorgenommen?
Auf wessen Initiative erfolgten die Anpassungen?
Zu Lasten welcher Titel erfolgt diese Umschichtung?
Warum wurden noch im November 2016 die Verpflichtungsermächtigungen für Baumaßnahmen erheblich reduziert?
Welche Bauvorhaben sollen mit den nun eingeplanten HHM bis 2018 realisiert werden?
Die Antworten würden n.m.E. zeigen, dass die 750 Mio € nur heiße Luft sind (auch wegen der anstehenden Umbauten aufgrund der Neuausrichtung).
Aber so genau wollen es offenbar weder Presse noch Politik wissen.
Derweil fliegen die Soldaten über 25 aus der Kaserne.
Da freut man sich doch in Bestlage oder Einödstandorte versetzt zu werden.
Leider trifft dies eben meist nur die einfachen oder geschiedenen Soldaten ohne Trennungsgeldberechtigung.
@Memoria@NMWC
Bei Standortentscheidungen ging es wohl immer um das Wohl der Admiralsblase. Ob Schliessung Olpenitz oder „Großstandort“ Rostock. Ich hatte immer das Gefühl, da hatte jemand Angst vor dem Ruhestand und macht jetzt in Landespolitik – aber wurde ja beschrieben. In Rostock Gehlsdorf sass ja mal das Kommando Volksmarine, direkt neben einer Irrenanstalt, insofern ergibt HRO doch Sinn. Vielleicht hat sich ein ExNVA Soldat erinnert und noch dazu die vielen anderen neuen „Kommandos“ ersonnen?
Egal, der G. Sack bleibt zu – wetten?
@nwmc
Wirtschaftlichkeitsberechnungen sollte man vorsichtig betrachten.
das OePP Fürst-Weder Kaserne in München war ja soooooo viel günstiger, bis nach Fertigstellung herauskam, dass für die Eigenloesung völlig falsche Annahmen zugrundegelegt wurden.
Oder man hat solange gerechnet, bis es gepasst hat .
@KlausK
Danke für den Hinweis.
So ganz deppert bin ich aber auch nicht.
Wenn an den Vergleichsrechnungen nichts dran gewesen wäre, hätte ich sie seinerzeit nicht erwähnt. Neben dem Neubau müsste auch noch erstmal etwas Grund dazukommen.
In Glücksburg habe ich eine funktionierende Infrastruktur und auch Fernmeldeinrichtungen, die für ein MOC benötigt werden. Und so weiter. Alles was im Rostock erst gebaut und integriert werden muss.
Aber lassen wir das bevor ich das Fass hier tatsächlich aufmache.
@nmwc
Von deppert war nicht die Rede.
Aber das Fass hört sich interessant an …..
Nachtrag da Zeit abgelaufen…
Sie reden von einer „popeligen“ Liegenschaft basierend auf den Vorgängen des damaligen ÖPP.
Wir reden hier von einem voll funktionsfähigen Maritime Operations Center (der integrale Bestandteil des ehemaligen Flottenkommandos) oder auch MHQ, mit 24/7 Führungsfähigkeit für maritime Einheiten, inklusive NATO-Verbände etc., mit entsprechender Infrastruktur in einer geschützten unterirdischen Anlage „Der olle Führungsbunker“ (Stichwort „Geschützt“, etwas was ich persönlich für sehr wichtig halte als Fähigkeit, aber ich weiß das ich in so einigen Dingen sehr konservativ bin…Warfare Areas…).