Probleme beim Antrieb: Bundeswehr legt alle Minenjagdboote an die Kette
Die Bundeswehr hat alle ihre 15 Minenjagdboote bis auf Weiteres aus dem Verkehr gezogen, nachdem auf drei Booten Risse in der Kupplung zwischen Motoren und Getriebe festgestellt worden waren. Die Mitteilung der Deutschen Marine vom heutigen Mittwoch dazu:
Bei einer geplanten Werftliegezeit zur Wartung des Minenjagdbootes „Rottweil“ stellten Experten der Tamsen-Werft am Montag Risse in beiden Kupplungen zwischen den Antriebsmotoren und den Getrieben fest. Im Zuge weiterer Kontrolluntersuchungen auf zwei weiteren Minenjagdbooten ergaben sich die gleichen Schadensbilder.
Die Beschädigungen gefährden bei Betrieb der Antriebsanlage das Maschinenpersonal und können schwere Folgeschäden an den Antriebsanlagen verursachen.
„Ich bin froh, dass wir den Schaden rechtzeitig entdeckt haben“, erklärte der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause. Er habe umgehend angewiesen, die Antriebsanlagen aller Minenjagdboote bis zur Behebung der Schäden der Nutzung zu entziehen. „Es kommt jetzt darauf an, dass wir gemeinsam mit der Werftindustrie und unseren Fachleuten eine tragbare technische Lösung zur Instandsetzung der Kupplungen finden.“ sagte Krause im Marinekommando in Rostock. Ein erster, konkreter Vorschlag zur Reparatur der Kupplungen werde bereits durch die Herstellerfirma und Technikern der Bundeswehr diskutiert.
Ein bisschen Glück im Unglück: Als der Schaden entdeckt wurde, befanden sich alle 15 Boote im Heimathafen und keines im Einsatz oder in einer Übung.
Nachtrag: Aus einer Aktualisierung auf der Webseite der Marine geht hervor, dass von dem Problem auch die NATO-Verpflichtungen betroffen sein könnten:
Die Minenjagdboote „Auerbach“ und „Bad Bevensen“ sind ab Januar 2015 für die Einsatzverpflichtungen in Ständigen NATO-Minenabwehrverbänden geplant.
„“Wir werden jetzt mit Hochdruck die Instandsetzung dieser beiden Einheiten vorantreiben“,“ sagte der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause.
Nach derzeitiger Planung kann die Reparatur der Kupplungen auf „Auerbach“ und „Bad Bevensen“ bis Ende Januar abgeschlossen sein.
Nachtrag 19. Dezember: Am (gestrigen) Donnerstagabend hat die Marine den Sachstand aktualisiert:
Der Einsatz der „Auerbach“ und der „Bad Bevensen“ in den ständigen NATO–Einsatzverbänden ist nach derzeitiger Instandsetzungsplanung ebenfalls sichergestellt. Die Deutsche Marine erfüllt damit ihre NATO-Verpflichtungen.
Zuvor begutachteten Techniker der Bundeswehr gestern und heute den Instandsetzungsvorschlag der Herstellerfirma der Kupplungen. Der Vorschlag sieht vor, auf allen Minenjägern und Hohlstablenkbooten die Kupplungen auszutauschen.
Die dafür erforderlichen amagnetischen Kupplungen sind Sonderanfertigungen für die Deutsche Marine, denn Minenabwehreinheiten benötigen zum Eigenschutz eine möglichst geringe magnetische Signatur. Der Hersteller wird 20 dieser Kupplungen Anfang März 2015 liefern. Die neuen Kupplungen werden entsprechend verstärkt ausgeführt, um künftig Rissbildungen zu verhindern.
Noch heute liefert die Herstellerfirma für das Hohlstablenkboot „Auerbach“ zwei ferromagnetische Kupplungen. Diese Kupplungen werden durch die Wehrtechnische Dienstelle 71 magnetisch behandelt, um deren magnetische Signatur zu minimieren. Nach dem Einbau der Kupplungen erfolgt die Vermessungsfahrt zur Ermittlung der magnetischen Eigensignatur der „Auerbach“. „“Die Instandsetzungslösung für die „Auerbach“ kann ich verantworten, da Hohlstablenkboote eine Position abseits eines Minenfeldes einnehmen““, so der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause. Das eigentliche Minenräumen erledigen die sogenannten Hohlstäbe. Das sind ferngesteuerte, detonationsfeste, kleinere Boote, die durch Lärmerzeugung und Magnetfelder Minen zur Explosion bringen können.
Der Minenjäger „Bad Bevensen“ erhält eine neue amagnetische Kupplung. Die schadhafte zweite Kupplung wird durch amagnetische Metallschienen mit L-Profil verstärkt, um die Rissbildung durch Materialauftrag zu kompensieren.
Die Reparaturen beider Boote werden laut aktueller Planung Ende der 2. Kalenderwoche 2015 abgeschlossen sein.
Anschließend bereiten die Besatzungen sich selbst und die Einheiten auf die bevorstehenden Einsätze in den ständigen NATO-Verbänden vor. Für den 19. Januar 2015 ist das Auslaufen der „Auerbach“ geplant, gefolgt vom planmäßigen Auslaufen der „Bad Bevensen“ am 2. Februar 2015.
Außerdem soll (erneut) der Tender Donau als Flaggschiff eines NATO-Minenabwehrverbandes ab Januar zur Verfügung gestellt werden.
(Archivbild 2007:
Aua, das wird teuer ;-(
da werden ein paar Herrschaften bei der „Herstellerfirma“ wohl ein überschattetes Weihnachtsfest verbringen. Ist das dieselbe Firma, die auch die Antriebe der Korvetten geliefert hat?
Wurden die Antriebe kürzlich ausgetauscht?
Oder wie kommt es, dass bei nicht mehr ganz taufrischen Booten bei allen Überprüfungen der selbe Schaden festgestellt wurde, dieser aber bislang unbekannt war? Der Schaden entsteht schon rein statistisch nicht bei allen Booten gleichzeitig nach einer jahrelangen Phase der Unauffälligkeit.
@ Tom
nicht mehr taufrisch stimme ich zu, allerdings sollte sowieso ein großer Teil außer Dienst gehen,nicht zuletzt wegen dem „Fregen“ in der Klimaanlage. Weiter mit Galgehumor. Besatzung war doch auch hier schon Mangelware und 2 Boote waren zuletzt nur zum „kotzende Kinder zur See fahren“ (Nachwuchswerbung) eingesetzt. Insofern ist die Marine tatsächlich unglücklich?
Ich bin selbst 343 und 332 gefahren, das sind gute und ausgereifte Boote, wenn man sie pflegt und nicht jede WLZ in irgendeine Pobelwerft gibt. Als die Instandsetzungen noch beim Baukonsortium lief, gab es sowas eher nicht.
Statistik: da müßte man mal die tatsächlichen Betriebsstunden auflisten, ich ruf mal den Minenpapst in HRO an- ach nee, den gibt es ja auch nicht mehr.
@f28
Hat nichts miteinander zu tun. Anderes Bauteil und anderer Hersteller.
Aber die richtige Vorsichtsmaßnahme denn da fliegt einiges wenn die Kupplung sich zerlegt.
@Tom
Nein das ist etwas was es vor einiger Zeit schonmal gab. Nur dachte man man hätte es in den Griff bekommen. Und es waren drei Boote die jetzt überprüft (Werftliegezeit Standardpaket) und nun werden die anderen auch geprüft eben weil es schon mal Probleme damit gab. Der Antriebsstrang MJ332 und MJ333 ist etwas komplizierter aufgrund Normalantrieb und Langsamfahrantrieb für Minenjagd.
@Les
Cobra übernehmen Sie! Da kann ich mich ja wieder „hinlegen“
@NMWC
Nö, wenn die „Sperrwaffe“ kaputt gemacht wird, darf man sich nicht hinlegen.
Stecke da aber auch nicht mehr so tief drin um meine „Verschwörungstheorie“ zu belegen.
Wenn man sich über Hubschrauber und Fußlappen erregen kann und dabei die Waffe des kleinen Mannes vergisst, krieg ich halt Blutstau.
In wenigen Minuten könnte ich mit ein paar Minen (gelegt oder nicht) ein Szenario entwickeln, das nicht nur den Rubel sondern auch den Dax abstürzen lässt. Hat aber nichts mit der Kupplung zu tun.
@Les
No disagreement Sir!
Sarkassmus an: Ich denke TW sollte in diesem blog mal aus spass einen Monat nur mal die Dinge ansprechen die bei der BW tatsächlich sauber, reibungsfrei und im zeit- und kostenrahmen funktionieren. Dürfte Schreibarbeit sparen. Sarkassmus aus
Das mit dem „Glück“ über die zufällige Anwesenheit aller möglicherweise betroffenen Boote im Heimathafen ist offenbar nicht ganz richtig: Laut einem in dieser Hinsicht sehr zuverlässigen Autor der Kieler Nachrichten wurde der Schaden offensichtlich, als die „Homburg“ vor einigen Tagen deshalb eingeschleppt worden ist.
@Les @NMWC
Ich wusste garnicht das hier die Mineur Mafia versammlet ist. Ich bin auch 332 gefahren aber bei weitem kein Experte.
Allerdings kann ich die Vorsichtsmaßnahme verstehen. Wer weiss wie der Antrieb aufgebaut ist und vorallem im Bootskörper aufgehangen der kann das nachvollziehen. Schade eigentlich – erst letzte Woche habe ich die Plattformen als vielseitigste der Marine verkauft (also was man alles mit dem Bootskörper machen könnte bei anderer Missionconfig) jetzt wird meine Bierrechnung wohl schlagartig höher…
Und ich dachte immer, die Minenräumer haben besonderes Prestige seitens der Politik, kann man sie doch so schön „humanitär“ und zudem medienwirksam einsetzen, ohne ihren eigenen Auftrag verändern zu müssen.
War wohl falsch gedacht…
Kann man schon beurteilen, ob die Besatzungen eventuelle Schäden bei den zu überprüfenden Booten selbst beheben können (vorrausgesetzt die ET-Lage ist entsprechend)? Oder werden dafür externe Techniker/Werft gebraucht?
Rein aus Neugierde, wie sah denn der erwähnte ähnliche Schaden damals aus und wie hat man diesen versucht dauerhaft zu beheben?
Hätte vll jemand eine Skizze/GA-Plan, damit man sich eine Vorstellung vom Aufbau des Antriebes machen kann? Komme aus der maritimen Wirtschaft und solche Technik interessiert mich dann doch ;-)
Cheers
Flip
@voodoo
You know the 90’s ended in 1999 right? ;)
Die Boote wurden seit beschaffung schon selten Auftragsgerecht eingesetzt außer zur gelegentlichen Helgoland Fischer Mine oder den NATO Groups. Die UNIFIL Geschichte ist schon… Njaa… Strange…
@Flip
Da geht nichts mit Bordmitteln. Ist auch nicht vorgesehen aufgrund der Materialerhaltungsszufe.
Im Generalplan sehen sie dazu nicht viel. Sind Detailzeichnungen.
Auf diesen Plänen steht aber VS-NfD.
@Jas
Welcome to the Sperriforum.. :-)
Aber unabhängig von diesem Problem haben Sie komplett Recht bezüglich der Einheiten. Auch ein Ergebnis der Materialauswahl seinerzeit: NM-Stahl.
@Voodoo
Es ist ein echter Kampf auf die Notwendigkeit dieser Fähigkeit immer und immer wieder hinzuweisen. Tue ich ja auch hier ab und an. Denn Minenkriegführung ist nichts was man mal eben so macht.
@NMWC
Danke, die Pläne kann ich dann vergessen. Naja war ein Versuch wert.
Gibt es empfehlenswertes Webangebote um sich ein bisschen schlauer zu machen (Technik der Boote, Minenjagd etc)?
Cheers
Flip
@ Jas / NMWC
Mein Vater war bei den Minenlegern, ich habe also eine vage Vorstellung von der Komplexität des Themas. Zu meiner Schande scheine ich aber der „offiziellen“ Berichterstattung erlegen zu sein, die recht regelmäßig das „Entrümpelungskommando Ostsee“ gefeiert hat, natürlich gemixt mit den Eindrücken der Operation SÜDFLANKE…
Bitte um Nachsicht!
Eine guter Einstieg findet sich hier:
http://www.eguermin.org
Dort beim Education Department reinschauen. Und ab und zu haben wir hier in den Marinethemen (exklusive H/C) manches geschrieben.
Technik der Boote findet sich ein wenig bei Wiki aber nicht sehr tief gehend.
Mehr aber nicht weil halt in Dienst befindliche Einheiten. Aber vielleicht bringen die Hinweise etwas weiter.
@ Jas : Ich oute mich mit zur Mineur Mafia 343, VR 35! 1092!
@flip
Ernsthaft? OSINT wohl nur Wikipedia (is aber echt gut) und die Archive der einschlägigen Marineforumseiten.
@Voodoo
Der Vater hat Minen gelegt und der Sohn wurde FschJg??? Und ich hab mal gelernt, dass ein Minenfeld die mieseste DZ ist ;) interessante Wahl :D
Aber an OP Südflanke erkennen sie ja zeitlich was ich meine. Dabei hat @NMWC recht. Ein Minenembargo ist mit das effektivste und günstigste, sowie schnellste was sie machen können. Denn im Gegensatz zu einer Luftverteidigung ist es fast egal ob sie wissen wo was liegt – selbst dann dauert die Beseitigung für den Gegner länger als die meisten Konflikte.
Es ist tatsächlich so wie bei Minesweeper ;)
Moin,
gibt es eigentlich irgendwo so eine Art Fließdiagramm mit den derzeit in Nutzung befindlichen Großsystemen der TSK, ihrer Nutzungsdauer und dem geplanten Nachfolgesystem? Das war doch bestimmt mal ne Fingerübung für einen Genstler in irgendeinem Amt. Ich möchte wetten, bei dem Teil passt vorne und hinten nichts mehr zusammen und das macht mir auf globaler Nutzungsebene der Bw langsam echt Sorgen.
@ Jas
Schwarzes Barett, mit Verlaub! ;-) Wobei „Panzer“ + „Mine“ jetzt auch keine wirklich glückliche Mischung ist…
Eine sehr interessante Diskussion entspinnt sich über diese Meldung, hatten wir doch vor einiger Zeit auch die (offizielle) Erkenntnis, dass wir als Wirtschaftsmacht überwiegend abhängig vom Seehandel sind. Daher ist es eigentlich noch unverständlicher, dass eine politisch so dermaßen korrekte „Waffe“ ins offensichtliche Abseits geschoben wurde. Egal wo man hinblickt, es scheint alles marode…
@Voodoo
Mea culpa! Hatte ich dann doch wohl falsch in Erinnerung – anyway…
Die Sperrwaffenfähigkeit ist eigentlich mit das wertvollste was sie haben können und wie @NMWC schon angedeutet hat: je kleiner sie als Marine sind – desto wertvoller.
Jeder kennt die Geschichte vom dt. UBoot das unbemerkt neben einem US Carrier auftaucht und wieder verschwindet. Alle sagen „Ohhh was für eine Leistung“ ein „Sperri“ sagt ihnen „wenn ich möchte könnte ich die ganze Carrier Strike Group hops nehmen“ und das zu einem Tausendstel der Kosten ;)
Die Fähigkeit ist günstig und die Plattformen haben sich als vielfältig einsetzbar bewiesen. Warum da neuerdings(ich war immer Kröger/Lürssen in der Werft) jetzt solche Mängel auftreten erklärt sich mir allerdings nicht – riecht aber nach „am falschen Ende gespart“
@Fallobst:
Theoretisch hat die Abteilung Planung im BMVg, Referat Fähigkeitslage, diese Übersicht. Natürlich gestützt auf das Planungsamt, Abteilung II.
In der Praxis scheint das Lagebild aber (noch) nicht flächendeckend zu sein. Aber ist natürlich auch nicht einfach.
Von der MP2 bis zur SAR-Lupe…
@Memoria
Wenn die wie sie sowas wie die MP2 als „Großsystem“ zählen glaub ich gerne, dass so eine Übersicht nie fertig ist. ;)
Seit wann hat die BW 15 Minenjagdboote? Beim Großgerät auf der BW Hompage gibt die BW nur 12 Minenjagdboote und 5 Hohlstablenkboote der Ensdorfklasse für die Minenjagd an.
Und die oben genannte Auerbach ist kein Minenjagdboot, sondern ein Hohlstablenkboot laut der HP der BW.
Ich weiß, daß die BW Hompage nicht immer richtige Zahlen nennt, sondern teilweise veralterte Zahlen nennt, so daß ich vermute, daß die BW nur noch 15 Minensucher insgesamt besitzt und keine 17 mehr, aber vielleicht weiß dies ja jemand ganz genau hier?
Wenn nicht nur die Minenjagdboote der Kulmbach und der Frankenthalklasse betroffen sind von den Schäden, sondern auch, die Hohlstablenkboote, dann bedeutet dies, daß die gesamte deutsche Minensuchflotte außer Gefecht ist!
So daß die Frage bleibt, wieviele Minensuchboote haben wir der Nato denn für den Ernstfall zugesichert?
Denn mit null einsetzbaren Minensuchern werden wir unseren Nato-Verpflichtungen bestimmt nicht nachkommen können!
@Jas:
Das Problem scheint derzeit eher zu sein, dass man nur auf Großgeräte schaut – auch bei der Einsatzbereitschaft.
Die vielen „Kleinvorhaben“ scheinen mir bei vielen Betrachtungen unter den Tisch zu fallen. Aber auch da lebt man nur noch von der Substanz. Daher das Beispiel MP2: Auch im Heer weiterhin weit verbreitet, wie lange noch?
Kann man auch mit G36, G22, PzF 3, GraPi, MILAN, Nachtsichtmittel, etc durchspielen. Wenn man dann bedenkt, dass zwischen der Initiative und der Auftragserteilung mind. 5 Jahre liegen, dann merkt man, dass die Überraschungen nicht ausgehen werden.
Und selbst wenn man das Lagebild hat, das Geld ist ja für Leuchttürme verplant…
@Memoria
Ich verstehe durchaus was sie meinen, nur sehe ich bei ihren Beispielen noch nicht so das Problem.
G36 – Thema für sich aber wer schonmal das A4 jetzt in der Hand hatte weiss, das wir da auf höchstem Niveau nörgeln. – das kann man lösen
G22 – Nachfolge befindet sich in der Endauswahl – passt.
GraPi – … Weil? Mit dem AG36 eine Redundanz vorhanden und mit der GraMaWa eine stationäre Option für 40mm die sich größter Beliebtheit in der Truppe erfreut. (Außer ein tollkühner ZgFhr lässt das Ding mal wieder in der le Inf mitführen – auf dem Rücken :D)
Ausserdem hatte ich vor Kurzem selber mal wieder eine in der Hand und sehe da explizit keinen Bedarf ausser maybe Upgrades.
PzF3 – die Bandbreite dieser Waffengattung wurde erst kürzlich erweitert (RG90) und das System an sich ist ja modular genug – falls Bedarf an einer Erweiterung bestünde
MILAN – TOW?
Nachtsichtmittel – flachendeckend? Da reichen die bisherigen, wenn man jeden Soldaten damit ausstatten würde (das Problem kauf ich). Ansonsten muss man sich hier eingestehen dass seh individuelle Lösungen gefunden (beschafft) werden müssen und auch schon werden.
@Jas:
Es geht nicht darum, ob es hierfür jeweils Lösungen gibt, sondern wie diese Themen in Integrierten Planungsprozess als relevant und prioritär betrachtet werden. Gerade auch im System Zusammenhang.
All ihre genannten Beispiele sind nämlich nur für „Auserwählte“ in der Beschaffung. Alles andere steht in Konkurrenz zu echten Großvorhaben. Da besteht nicht selten die Gefahr, dass zu Gunsten von Großvorhaben entschieden wird.
Aber wir schweifen ab vom Thema.
@Jas
welcome- wo wir waren wollen die Anderen erst hin.
Die Vielseitigkeit der Plattform, in meinen Chefzeiten an Bord hatte ich diverse Admiräle anderer Marinen an Bord, regelmäßig brachen die ins Weinen aus, wegen Klima, (teilweise)OPZ mit Feuerleit, Link, ML Fähigkeit bei 18 kn, Seeausdauer, „wartungsfreier“ Maschinenraum, Leitstandbetrieb (Ronden waren doch eigentlich nur wegen der Heizerzulage nötig)… aus,brachen ihr das Genick. Auf einmal war „Seeraumüberwachung“ die Hauptrolle und zB. Einsätze zum WK II Schrott beseitigen unwichtig – stimmt ja auch in der aufgabengeteilten Republik, für Altlasten haben wir Kampfmittelbeseitiger.
Abhängigkeit zur See haben wir im Berliner Verständnis höchstens, wenn die Tretboote auf dem Wannsee kaputt sind.
@Closius
Die Deutsche Marine hat derzeit
3 x MJ332 A (mit SATAAM und Drohne PINGUIN B3 ausgestattet)
2 x MJ332 B (Minentauchereinsatzboote)
5 x MJ332 C (mit IMCMS und Drohne SEEFUCHS)
2 x MJ333 (fahren als Nachwuchswerbeplattformen)
3 x HL352 (mit fernlenkbaren SEEHUNDEN; dazu gehört die AUERBACH)
Aus den NATO-Verbänden sind die DATTELN und heute die HOMBURG zurückgekehrt.
@Les Grossmann | 17. Dezember 2014 – 18:05
Haben Sie eine Ahnung wie viele Havarien durch die ‚Heizerronde‘ verhindert wurden?
Andererseits: Mit den Altlasten in den MunVersenkungsgebieten befassen sich zur Zeit (ungern) erst die Diplomaten….
@Mike
JA!
Dennoch, und glauben Sie mir, waren die vom technischen Konzept nicht vorgesehen.
Das Peilstände mit der Hand nachgepeilt wurden, obwohl Stände im Leitstandmenü abgerufen werden konnten, zeigt m.E. eher wenig Vertrauen in das Konzept als die Notwendigkeit.
Entworfen aus der Zeit der Ölkännchen oder von Kennern des „Das Boot Gespenstes“
Wie Wurfanker beim ABS Auto, kann helfen, sollte aber nicht.
Ein weiteres Beispiel, vor 2o Jahren haben die NDL ihre Boote fernüberwachen lassen, wenn es abbrennt oder untergeht war es im Heimathafen so. Wie lange hatte DEU die Boote nachts und am WE personell noch besetzt? Und wo war die Konsequenz wenn es z.B. 2 Boote betrifft, wardann das Personal ausreichend?
Alles off. sollte nur verdeutlichen, das die Boote technologisch top waren und tw.noch sind, NICHTS gegen die Heizer!
….ein grund mehr, schneller und weitere einheiten der marine aus der fahrbereitschaft zu nehmen…dann bleibt ja fast nix mehr übrig…122er weg, 143er weg, da kann man sich so langsam fragen ob man überhaupt noch eine marine unterhalten will oder kann.
Moin,
schön wie hier ein interessantes Marinethema leider über diverse Handwaffen und den IPP im fremde Sphären abdriftet.
Noch schöner wäre es zu erfahren, was MUKdo IA dazu sagt.
Und an alles „Ex-Schiffchefs“ (Ich persönlich kenne nur den Begriff des Kommandanten und mag diesen)
Womit fängt ein gutes Marinemärchen an??
Wissen Sie es noch??
„Und jetzt mal ohne Sch….!!.“
PS: Solange Sie unseren potentiellen Nachwuchs nur als „kotzenden Kinder“ zur See fahren, wird sich an der Personallage der Marine nicht viel ändern!
Verzeihen Sie mir die deutliche Ausdrucksweise, aber sowas regt mich auf!
Schönen Tag in See
Hmmmmm —– Risse in der Kupplung zwischen Motor und Getriebe —- ich kann mir den billigen Witz nicht verkneifen: Bin ich der Einzige, der darin eine Allegorie auf die deutschen Streitkräfte und ihre Leitung/Führung sieht ? …. ;-)
@GB
Na dann – Schönen Tag in See und bitte keinen Herzinfarkt (Sie wissen schon, wegen SAR und Bereitschaftsboot und so).
@Les Grossmann
Wegen einem herzlichen rau geführten, aber ehrlichen „Schnack“ hat in der Marine, wie ich sie kenne noch niemand einen Herzinfarkt bekommen. Ganz im Gegenteil.
Haben Sie da andere Erfahrungen gemacht??
Jetzt mal die Herren von der Marine gefragt: „Kupplung“ was muß man sich darunter im konkreten Fall vorstellen? Eine permanent kraftschlüssige Verbindung zwischen Antrieb(en) und einem Vorgelege-Getriebe zum Schraubenantrieb (schnell, langsam, vorwärts, rückwärts neutral)? Oder dito, jedoch auch „Kupplung“ i.S.v. möglicher Kraftschlußaufhebung? Welche Leistungen und welche Drehmomente bei welchen Drehzahlen werden über die „Kupplung“ übertagen? Noch hat man als interessierter Techniker – wenn auch von der fliegenden Fakultät – und ansonsten nur als Kroatien-Kajütboot-Fahrer nur eine Vorstellung, „das Ding muß groß und schwer sein“?
Ist der Antriebsstrang eigentlich seit Indienststellung unverändert (einschl. Grundüberholung)?
Dann ist das doch ein schönes Beispiel für die schwindende Substanz. Die Minenjäger sind eben am Ende der normalen Nutzungszeit. Entweder ich investiereic nochmal erheblich oder stelle bald außer Dienst. Bevor ein anteiliger Nachfolger (MKS 180) zur Verfügung steht.
Diese Grundfrage wird man sich wohl bald öfter stellen müssen (auch bei einigen anderen Booten).
@Les Grossmann
Das mit den Ronden kann ich nicht nachvollziehen ! Ich habe das System 343 kennengelernt und festgestellt das vieles überwacht wird. Aber leider überwacht kein System die Überwachung und wenn z.B. das Wasser Höhe Fluhrplatten steht ist eine einfache Störungsbeseitigung nicht wirklich möglich . Leider hatte ich auch immer das Glück, bei der Ronde mindestens 1 Aggregat mit Betriebsmitteln zu befüllen. Dank der Fernüberwachung kann man sogar einen 3 er Wachstop betreiben. Bei anderen Einheiten gleicher Größe und Besatzungsstärke (HA200) die jetzt AD gestellt werden war das nicht möglich.
Nach 25 Jahren 343 wird ein Kupplungsschaden diagnostiziert…mhhh…Minenjagdboote und Sucher Ausmustern…mhhhh… kurz nachgedacht… Verfasser / Verursacher komplett Ausmustern… Rente / Pension wird gestrichen.
Mal davon abgesehen das es das Minenjagdboot Rottweil so nicht mehr gibt es heißt nämlich seit 2007 Minentauchereinsatzboot Rottweil sind diese Schäden aber schon länger bekannt.Also nichts Neues.
@Amtmann
Schauen Sie mal nach Rato S und dann haben Sie den Typ und Hersteller gefunden.
@Memoria
Der Antriebsstrang eines Bootes/Schiffes muss auch nicht getauscht werden. Denn daran hängt der Grossteil der Peripherie in den Maschinenräumen (diese werden auf das angewendete Antriebskonzept speziell konstriert). Da hängt eine Menge dran und die Veränderung von kleinen Komponenten kann horrende Auswirkungen haben. Gerade wenn es um ein Hochgeschütztes Boot wie SM343 und MJ332 geht. Thema Akustische Signatur. Was auf den ersten Blick aufgrund Wartung, Zugänglichkeit etc nicht gut erscheint ist für den Auftrag notwendig da essenziell wenn im Minenfeld.
Die Boote an sich sind noch nicht am Ende. Die Plattformen sind teilweise wie neu, aufgrund des verwendeten Materials. Teile sind betroffen, das kann aber gelöst werden. Teilweise macht man das ja auch, siehe letzte Modernisierungen. Die Kupplungen sind ein Sonderfall, der nun wieder aufkommt. Nicht schön da es schonmal Thema war und Aufwand betrieben wurde dies zu lösen.
Und klares NEIN zu Ihrer Nennung MKS. Dieses wird nicht die dedizierten Plattformen mit einem Modul ablösen. Das ist auch gar nicht mehr Thema. So ein Modul ermöglicht nur Teilnahme Unterwasserlagebild. Die Hauptarbeit machen weiter andere Einheiten. Der Fähigkeitserhalt ist identifiziert und es wird an mehreren Stellen daran gearbeitet.
Und nein, es machtir gerade keinen Spaß nur mit iPhone sowas zu tippen…ähem…
@NMWC:
Das mit dem MKS 180 und Minenjagdboot hatte ich – Dank Ihnen – ja schon verstanden. Dachte nur auf der Planungsebene denkt man immer noch so.
Daher ist das Thema n.m.E. eigentlich ein reines „shit happens“.
Kennt jeder vom eigenen Auto.
Die langfristige Planung im Bereich Minenabwehr und (!) -verlegung ist aber weiterhin ein großes Fragezeichen.
Ich hatte es damals schon beim Verzicht auf MJ2000 nicht verstanden. Unabhängig von der Systemauslegung von MJ2000 eine Frage der Prioritäten.
Wie auch im Heeresbereich sind Minen ja “ the poor man’s weapon“.
Gerade dann sollten wir ja darauf setzen.
Wenn man sich allein anschaut wie innovativ die Iraner (IRGC) darin sind. Die Russen haben da auch sicher noch erhebliche Fähigkeiten.
Aber MCM ist anscheinend nicht „sexy“.
Da waren wir mal Spitze in der NATO, oder war auch das Selbstbetrug?
Nein das war kein Selbstbetrug sondern Fakt.
Was die langfristigen Planungen und derzeitigen Aktivitäten angeht, könnte ich Ihnen etwas mehr erzählen nur gehört das hier leider nicht hin.
@NMWC:
Und wie lange können wir die jetzigen – vergleichsweise rudimemtären – Plattformen im Dienst halten?
Gibt es konkrete Pläne zur Fähigkeitsanpassung?
Allein die Diskussionen um ein zeitgerechtes UUV-System sind ja – aus maritimer Laiensicht – endlos. Stiefkind MCM.
Nachfolge ist ja – bezeichnenderweise – nicht in Sicht.
Offenbar wollen Planungsamt und Marineführung (?) auch hier die Betriebskosten senken.
@NMWC: Danke, da geht es ja heftig zur Sache und ich gehe deshalb mal davon aus, daß diese Kupplungen nicht offen verbaut werden, sondern Mensch und Schiff durch ein entsprechend massives Gehäuse bzw. Käfig geschützt sind.
Wie gesagt, ich versuche mal nen Umweg: Ihre ersten beiden Fragen sind bekannt. Die EF1 kämpft und andere Stellen weiter oben sind auch dabei.
Zum Thema AUV hab ich an anderer Stelle genügend erzählt und an welcher Ausschreibung es hängt bzw was da das Problem ist.
Aber MCM ist ein Stiefkind, vor allem auf gewissen Ebenen, außerhalb MarKdo und abgesehen von Wissenden im Bereich Planung, AIN und BAAIN, und das reicht bis hin zur Politik.