Nebenbei bestätigt: Neuer Haushalts-Chef im Verteidigungsministerium
Dass Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den bisherigen Haushalts-Chef des Wehrressorts entlässt und durch einen Beamten aus ihrer früheren Wirkungsstätte Bundesarbeitsministerium ersetzt, war Mitte November schon bekannt geworden. Doch offiziell hatte das Verteidigungsministerium bislang nicht bestätigen wollen, dass der bisherige Abteilungsleiter Haushalt, Paul Jansen (Foto oben), zum Jahresende gehen muss und durch Karl Henning Bald aus dem Arbeitsministerium ersetzt wird. Die Bestätigung wurde heute so eher nebenbei in den Presseterminhinweis verpackt, dass Jansen mit einer Serenade verabschiedet wird:
Am Montag, den 15. Dezember 2014, wird die Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, den bisherigen Abteilungsleiter Haushalt und Controlling im Bundesministerium der Verteidigung, Dr. Paul Jansen, mit einer feierlichen Serenade verabschieden. Die Serenade zu seinen Ehren findet im Bendlerblock am zweiten Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung in Berlin statt. (…)
Der berufliche Werdegang führte Ministerialdirektor Dr. Paul Jansen im Juli 1985 zunächst in das Bundesministerium der Finanzen, wo er im August 1986 persönlicher Referent von Dr. Gerhard Stoltenberg, dem damaligen Bundesminister der Finanzen, wurde. Mit ihm wechselte er im April 1989 in das Bundesministerium der Verteidigung. Nach mehreren Verwendungen im Hause übernahm Dr. Jansen zum 1. Januar 2008 die Leitung der Abteilung Haushalt und führte sie auch nach der Neustrukturierung des Ministeriums als Abteilungsleiter Haushalt und Controlling im April 2012 bis zum 2. Dezember 2014. Zum Jahresende scheidet er aus dem aktiven Dienst aus.
Bereits am 3. Dezember hat Staatssekretär Gerd Hoofe die Dienstgeschäfte des Abteilungsleiters Haushalt und Controlling im Bundesministerium der Verteidigung an Ministerialdirigent Karl Henning Bald übertragen. Herr Bald war seit 2009 als Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Arbeit und Soziales zuständig für Fragen des Haushaltswesens, der Zentralen Vergabestelle, Organisations- und IT-Angelegenheiten sowie der Kontrolle der sogenannten Optionskommunen.
Immerhin haben sie’s dann doch irgendwann offiziell bestätigt. Ist doch schon was.
Nachtrag: Fotos vom neuen Abteilungsleiter Karl Henning Bald sind schwer zu finden, aber es gibt eines:
(Foto Jansen mit freundlicher Genehmigung des BMVg, Foto Bald mit freundlicher Genehmigung des BMI)
Es bleibt nur, Herrn Bald gutes Gelingen und viel Glück zu wünschen – er wird es brauchen können…
es bleibt auch, Herrn Jansen, der evtl. durch Beziehungen 1989 ins BMVg kam, aber 25 Jahre im Haifischbecken oben geschwommen ist ((schafft nicht jeder) für seine Arbeit zu danken. Ist ein blöder Abgang, nach all den Jahren für´s Vaterland …aber dafür ist man auch politischer Beamter. Alles Gute.
Wer einen Kulturwandel im Geschäftsbereich des BMVg anstrebt, sollte sich vorrangig zwei Bereichen widmen, nämlich
1. dem schubladenorientierten Personalwesen und
2. dem ebenfalls schubladenorientierten Haushaltswesen.
Wohlan…
Paul Jansen wird nachgesagt er hätte die VZE (Vorlage zur Entscheidung zur AWE (Auswahlentscheidung) des GI zum SEA LION vom 24.10.2014 nicht bzw. zunächst nicht mitgezeichnet. Der Mann und ausgefuchste Haushälter mag trotzden Fehler gemacht haben, wo er wil, aber bei SEA LION hatte er m.M.n. Recht, wenn es denn so gewesen ist.
@klaus vanselow
1+
Man kann dem Neuen nur Glück wünschen. Kleinere Krisen kennt er wohl schon, sofern es sich in diesem historischen Fall nicht nur um eine Namensgleichheit handelt:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8932911.html
Besonders lobenswert war natürlich das Teilen der „Aufwandsentschädigung“ zwischen Staatssekretär und Referent. Das eröffnet ja ganz neue Finanzierungsmodelle, etwa den Klingelbeutel in Mali oder eine Kollekte vor dem Abflug mit einem NH90.
Und es geht weiter:
Der nächste ahnungslose „Blindflansch“ aus dem Arbeitsministerium … Ursel sorgt gut für ihre Seilschaft … da bleibt keiner unberücksichtigt.
Schade, dass dabei die Bundeswehr und fachliche Qualität der ministeriellen Arbeit im Bendlerblock auf der Strecke bleiben. Aber was interessiert das schon die Ministerin …?