Für die Mängelliste: Unterkünfte, fehlende Gewehre

Im Verteidigungsausschuss des Bundestages kamen am (heutigen) Mittwoch noch ein paar aktuelle Mängel bei der Bundeswehr zur Sprache. Ich habe mich heute nicht um den Ausschuss kümmern können; damit das nicht untergeht und für die Sammlung die Meldungen dazu:

Die Hälfte aller Soldatenstuben ist marode, meldet SpOn:

Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE räumte der zuständige Staatssekretär Gerd Hoofe hinter verschlossenen Türen im Verteidigungsausschuss des Bundestags ein, dass die Situation in den Kasernen „inakzeptabel“ sei. Laut einer aktuellen Umfrage durch die Ministeriumsspitze sind 47 Prozent aller Stuben der Truppe als „schlecht oder nicht benutzbar“ eingestuft worden.(…)

In der Folge entschied sich das Ministerium am 6. August für ein Screening des gesamten Unterkunftsbestands nach vier Kriterien: Mit dem Buchstaben A sollte ein guter Zustand angezeigt werden, mit B leichtere Mängel. Allerdings wurde auf vielen Fragebögen häufig auch die Kategorie C für einen schlechten Zustand und größere Mängel und D für den Status „nicht nutzbar“ angekreuzt.
Die Details der Umfrage wirken desaströs: 38 Prozent der Unterkünfte landeten wegen größerer Mängel in der Kategorie C. Weitere neun Prozent wurden als gar „nicht nutzbar“ klassifiziert, konkret geht es um 269 Unterkunfts-Gebäude.

• Die Süddeutsche Zeitung (Link aus bekannten Gründen nicht) hat auch die Details zu den maroden Stuben, darüber hinaus aber auch was vom Fallschirmjägerbataillon 263 aus Zweibrücken:

Fallschirmjägern fehlen Sturmgewehre und Nachtsichtgeräte
Aus der Liste geht hervor, dass statt eines Solls von 264 Gewehren G36 K nur 26 einsatzbereit sind. Es handelt sich dabei um eine von Fallschirmjägern genutzte Spezialvariante des Standard-Sturmgewehrs G36 . Bei den Maschinengewehren MG3 und MG4 sind lediglich 22 und 20 Prozent des vorgesehenen Solls einsatzbereit. Vom Bundeswehr-Standardgewehr G36 hingegen stehen sogar mehr Waffen zur Verfügung als vorgesehen. (…)
Zudem mangelt es den Fallschirmjägern aus Zweibrücken derzeit auch an Nachtsichtgeräten: Hier sind lediglich etwa 30 Prozent des vorgesehenen Solls einsatzbereit.

Der Kommandeur der Division Schnelle Kräfte, Brigadegeneral Eberhard Zorn, bestätigte laut SZ die Probleme. Zugleich habe er aber auch darauf verwiesen, dass das Material im Falle eines schnellen Einsatzes – zum Beispiel für Evakuierungsoperationen – bei den insgesamt drei Bataillonen der Luftlandebrigade 26 vorhanden sei und zusammengeführt werden könnte. Bei den Nachsichtgeräten entstehe das Fehl dadurch, dass Geräte auf dem Rücktransport aus dem Afghanistan-Einsatz seien.

(Ich hoffe sehr, ich habe mit diesem Foto das fragliche G36k erwischt… Foto: NATO-Übung „COLD RESPONSE 2014 – 16 Nationen üben Gefechtsoperationen im multinationalen Rahmen unter arktischen Bedingungen. Ein Trupp der Fallschirmjäger mit Erweiterter Grundbefähigung beim vorgehen im Gelände – Bundeswehr/Bender via Flickr unter CC-BY-NC-ND-Lizenz mit Freigabe für redaktionelle Verwendung)