Lagebeobachtung Ukraine: Satellitenbilder zeigen laut NATO russische Truppen
Die NATO hat am (heutigen) Mittwoch Satellitenfotos veröffentlich, die nach Darstellung der Allianz russische Kampftruppen in der Ukraine zeigen. (Ein erstes Bild oben; Klick macht groß)
Die Aufnahmen stammen nicht von einem militärischen Satelliten, sondern von zivilen Satelliten und wurden von der NATO bei der Firma Digital Globe angekauft – höchstwahrscheinlich, damit die jeweiligen NATO-Mitglieder, insbesondere die USA, nicht ihre Fähigkeiten bei der Satellitenaufklärung offenlegen.
(Mehr Infos zum heutigen Briefing von SHAPE, dem militärischen NATO-Hauptquartier in Mons, gibt es im Lagebeobachtungs-Eintrag)
Die Mitteilung der NATO dazu; darunter noch weitere Bilder:
New Satellite Imagery Exposes Russian Combat Troops Inside Ukraine
28 August 2014
MONS, Belgium – NATO released new satellite images on 28 August that show Russian combat forces engaged in military operations inside the sovereign territory of Ukraine. The images, captured in late August, depict Russian self-propelled artillery units moving in a convoy through the Ukrainian countryside and then preparing for action by establishing firing positions in the area of Krasnodon, Ukraine.
Dutch Brigadier General Nico Tak, director of the Comprehensive Crisis and Operations Management Centre (CCOMC), Allied Command Operations said the images confirmed what NATO and its Allies had been seeing for weeks from other sources.
“Over the past two weeks we have noted a significant escalation in both the level and sophistication of Russia’s military interference in Ukraine,” said Brigadier General Tak. “The satellite images released today provide additional evidence that Russian combat soldiers, equipped with sophisticated heavy weaponry, are operating inside Ukraine’s sovereign territory,” he said.
These latest images provide concrete examples of Russian activity inside Ukraine, but are only the tip of the iceberg in terms of the overall scope of Russian troop and weapons movements.
“We have also detected large quantities of advanced weapons, including air defence systems, artillery, tanks, and armoured personnel carriers being transferred to separatist forces in Eastern Ukraine,” said Brigadier General Tak. “The presence of these weapons along with substantial numbers of Russian combat troops inside Ukraine make the situation increasingly grave,” he said.
Also released were images showing substantial activity inside Russia in areas adjacent to the border with Ukraine. NATO believes this activity is being conducted in direct support to forces operating inside Ukraine, and is part of a highly coordinated and destabilising strategy.
„Russia is reinforcing and resupplying separatist forces in a blatant attempt to change the momentum of the fighting, which is currently favouring the Ukrainian military,“ Brigadier General Tak said. „Russia’s ultimate aim is to alleviate pressure on separatist fighters in order to prolong this conflict indefinitely, which would result in further tragedy for the people of Eastern Ukraine,“ he added.
The source of the images is an independent firm named Digital Globe. The images have not been altered or changed by NATO. Additional information has been added to identify locations, dates and equipment. DigitalGlobe images can be independently verified: http://www.digitalglobe.com/
(Fotos: DigitalGlobe via NATO/SHAPE)
Ich dachte die Propagandabateilung der NATO wäre besser.
Drei der Bilder sind von russischem Gebiet, das vierte angeblich in der Ukraine vor einer Woche aufgenommen. Wie da „Russian self-propelled artillery units“ von ukrainischen unterschieden werden entzieht sich mir.
Digital Globe verkauft jetzt Bilder mit 40cm Auflösung, also deutlich besser als die Pixelansammlung oben. Hat die NATO kein Geld mehr für etwas bessere Qualität?
Die Bilder haben nach meiner Meinung den gleichen Wahrheitsanschein wie die Äußerung von NATO Chef „Fogh-of-war“ Rasmussen 2003: „Iraq has WMDs. It is not something we think, it is something we know“. Yeah!
Die NATO hat – leider – ein Glaubwürdigkeitsproblem. Erinnert sei an die Bestätigung der Vernichtung einer RUS Kolonne, eine veritable Ente. Man müßte ‚mal nachbohren wie es sein kann, daß man so etwas noch als „eigene Erkenntnisse“ ausgibt. Peinlich.
Naja … immerhin schon mal besser als die „handgemalten“ Bilder von mobilen irakischen Chemielaboren, die Colin Powell weiland 2003 im UNSC präsentierte.
Man erkennt eine Kolonne militärischer Fahrzeuge. Möglicherweise sogar Artillerie. So weit richtig.
Ukrainisch …? Russisch ..? Nicht zu unterscheiden, weil sowieso die gleichen Modelle. Wo …? Keine Ahnung.
Da waren ja die mit Nassfilm aufgenommenen Aufklärungsbilder der sowjetischen SA-4 auf Cuba 1962 detaillierter.
Meine lieben Freunde in Mons: DAS verpixelte Bildchen beweist GAR NICHTS. Es ist ein ANFANG … aber auch nicht mehr.
DAS könnt ihr besser. Man sollte vielleicht nicht zwingend den ehemaligen Außenminister Joschka Fischer zitieren, aber in dem Fall bietet es sich an: „I am not convinced.“
Ist ja hinlänglich bekannt, dass man sowohl NATA-Pressesprecher Rasmussen als auch der Ukrainischen Regierung in der Hinsicht nicht über den Weg trauen kann. Mal abgesehen von der Frage, wieso die Lage in der Ukraine die NATO zu interessieren hat. So weit ich weiß ist die Ukraine nicht in der NATO.
Und nach NATO Beschluß dürfen wir jetzt nicht mehr nur verteidigen, was uns gehört, sondern auch, was wir gerne hätten.
Volker Pispers
@Hans Wurst
Sich nicht dafür zu interessieren was bei seinen Nachbarn los ist wäre für ein Militärbündnis äußerst fahrlässig.
Und das es in der Ukraine einen Bürgerkrieg gibt will doch wohl keiner bestreiten, mit welchen Einmischung auch immer.
Und zumindest ein GRID und die DTG hätte man angeben können, statt IVO. ‚war man wohl zu faul dazu (das kenne ich, he, he …).
Meiner Meinung nach werden in einem derartig aufgeheiztem Diskurs eh keine Beweise mehr akzeptiert, die nicht ins eigene Weltbild passen. Mit den Satellitenbildern ist es das gleiche: Sie könnten eine T-90-Kolonne auf dem Maidan zeigen, und einige Skeptiker wären immer noch der Meinung, dass die Bilder alt seien, überhaupt nicht jenseits der Grenze aufgenommen wurden, und überhaupt: Der kleine Teich südlich der Straße auf dem 4. Bild von rechts sieht doch genauso aus wie der Stadtteich von Bad-Münstereifel!
Genauso läuft es mit der Anwesenheit russischer Soldaten (die Meldung der Seperatisten, die würden hier ihren Urlaub verbringen, ist natürlich eine bösartige Falschübersetzung der Systempresse) oder dem MH-17-Abschuss (glaubt irgendjemand, dass – sollte eine Untersuchungskommission den Seperatisten die Schuld zuweisen – dieses Ergebnis von Russland und seinen Unterstützern anerkannt wird?).
Die Wahrheit ist im Krieg bekanntlich das erste Opfer, also gilt für jede Seite ihre eigene Wahrheit.
Ziemlich obskures Radiointerview heute: Die USA veröffentlichen ihre Bilder nur deshalb nicht, weil sie sonst die Fähigkeit ihre Satelittenaufklärung verraten würden. Obwohl bei Google Earth selbst einzelne Steine im Straßenpflaster erkennbar sind, können die US-Behörden nicht einmal ein Bild präsentieren, wo die Militärfahrzeuge größer als ein Fingernagel sind.
Mal Hilfe der Profis benötigt: Im obersten Bild die Angabe CT388519 wirkt doch wie eine Koordinate. Nach den Übersichtskarten müsste die Ostukraine in der Zone 37T oder, in diesem Fall wahrscheinlicher, in 37U liegen – da kriege ich mit den Angaben aber einen Ort weit außerhalb der Ukraine in Russland…
Da kann doch bestimmt ein Kundiger (Ari?) schnell mal nachgucken? (Vielleicht aber ist es auch nur die interne Nummerierung von DigitalGlobe…)
Stephan:
Schlechte Meldungen der eigenen Presse sind daher eher glaubwürdig.
Die Glaubwürdigkeit steigt/fällt mit dem Realitätsabgleich der vergangenen Meldungen.
Für Anschuldigungen gilt die rechtsstaatliche Grundlage, dass eine Anschuldigung bewiesen werden muss.
@Herr Lehmann
Vermutlich WDR 2 heute nachmittag? Das Interview mit mir?
@Stephan L.
Wenn man schon von seinen Aufklärungsergebnissen und Erkenntnissen so überzeugt ist sollte man sie auch überzeugend präsentieren. Also zumindest so, wie man das als Fachmann auch präsentiert bekommen möchte.
Die Fotos waren übrigens von US-Stellen schon vor der Veröffentlichung einem Reporter der New York Times gezeigt worden. Die aktuelle Bildkritik der NYT hier:
Over 1,000 Russian Soldiers Join Fight, NATO Says
@T.Wiegold
Die Koordinaten zum ersten Foto:
48°22’23.3″N 39°41’57.8″E
@Sebastian
Könnte passen – aber wo kommen die jetzt her? Hab‘ ich was übersehen, oder nur falsch umgerechnet?
@T.Wiegold
Google Maps – Ich hab mich auf die Suche nach Seen in der Gegend gemacht und den richtigen gefunden.
Was das „CT388519“ bedeutet weiß ich leider nicht.
Ich denke das es aufgefallen ist, das erste Bild steht auf dem Kopf (Norden ist unten) beim Vergleich mit Google maps Bildschirm auf den Kopf stellen.
Die zu erwartende „Diese-Beweise-reichen-nicht-aus“-Brigade ist im vollen Einsatz. Richtiger oder glaubwürdiger werden ihre Kritikpunkte durch Wiederholung und selektive Wahrnehmung jedoch nicht.
Nein. Digital Globe hat erst am 21. August (!) ihren neuesten Satelliten in Betrieb genommen, der Bilder mit 30 cm Auflösung erzeugen kann; von dem dürfte es deshalb noch nicht all zu viel Material geben.
Wenn bei Google Earth Steine im Straßenpflaster sichtbar sind, dann handelt es sich nicht um Satellitenbilder, sondern um einfache Luftbilder. Die sind vom Osten der Ukraine zur Zeit vermutlich nicht so einfach zu kriegen.
@Sebastian,
saubere Arbeit, stimmt genau. Auch der viereckige Fischteich nördlich von dem grossen
Gewässer, lässt keinen Zweifel zu.
„Die zu erwartende “Diese-Beweise-reichen-nicht-aus”-Brigade ist im vollen Einsatz. “
Dass Putin die Finger drin hat ist doch eh klar.Um das zu wissen braucht man keine Beweise. Peinlich ist, dass sich die NATO mit diesen billig Bildchen blamiert, und der fünften Kolonne eher hilft als schadet.
und ob da ukrainer unterwegs sind wüd ich auch mal bezweifeln. die gegend ist dann doch etwas zu tief im indianerland
Das sind die Koordinaten die ich Google-Maps zu Bild 3 und Bild 4 entlocken konnte:
47°47’51.1″N 39°03’11.8″E
Bild 2 kann ich jetzt auf die Schnelle nicht lokalisieren („50 km östlich der Grenze“).
@H. Wilker – Danke für die Erläuterungen.
Zudem wurde das erste Bild deutlich im Off-Nadir Bereich, also „schräg“, aufgenommen. Folglich ist die Ground Sampling Distance auch wesentlich größer als 31 cm (WorldView-3) oder 46 cm (WorldView-2).
breaking news: Der nationale Sicherheitsrat der Ukraine outet sich als Putin-Troll
[Wir spielen hier kein bullshit bingo. Also lassen Sie das. Und Links zu deutschen Verlagswebseiten gibt’s i.d.R. hier auch nicht. Also ist dieser Kommentar in Gänze überflüssig. T.W.]
@Thomas Melber, Stuttgart:
Wo hat die NATO die Vernichtung bestätigt? AFAIK wurde lediglich die Existenz bestätigt, die Behauptung der Vernichtung kam nur von ukrainischer Seite.
Also sehe ich das richtig, zwei der vier vermeintlichen Beweisfotos sind schon einmal definitiv auf russischem Territorium? (Die bei 48°22’23.3″N 39°41’57.8″E)
Gibt es schon etwas neues zu den anderen beiden Bildern?
@Ben
Die von Ihnen genannten Koordinaten befinden sich in der Ukraine – etwa 15 Km westlich der Grenze. Das kann man ganz gut bei Google-Maps sehen. Dort einfach die Koordinaten eingeben.
Was die anderen drei Fotos betrifft: auf diesen steht doch direkt drauf, dass sie die Grenzregion innerhalb Russlands zeigen. Das entspricht auch den oben stehenden Aussagen aus der NATO-Mitteilung.
Siehe ebenso de Thread vom 28.Juli:
http://augengeradeaus.net/2014/07/us-satellitenfotos-und-vorwuerfe-gegen-russland-berlin-haelt-sich-raus/ , das zweite Bild zeigt es sehr klar, gleicher Feuerstellungsraum.
Der Iwan fühlt sich so sicher, dass er die gleichen Feuerstellungsräume wieder und wieder benutzen kann, sagt auch ne Menge aus.
@Ron: Verzeihung, ich meinte eigentlich
47°47’51.1″N 39°03’11.8″E
die zweite Koordinate habe ich Inhaltlich überlesen und beim Kopieren anstatt der ersten eingegeben.
So langsam bekommt die NATO ein Glaubwürdigkeitsproblem.
Beide Kolonnen im ersten Bild sind geographisch etwa auf der gleichen Höhe. Auf der linken Vergrößerung ist ein relativ hoher Mast zu sehen.
Bitte mal zwei gerade Gegenstände (Lineal, Kanten von Briefumschlägen) auf Schattenbilder Mast und der Fahrzeuge im rechten Bild legen und schauen wie die zueinander verlaufen…
Beobachtungen? Gibt es in dem Gebiet zwei Sonnen oder ist das die Strahlkraft Putins aus Osten… (Bedenken Norden ist unten)
Mal eine ganz dumme Frage – was soll eigentlich immer diese Ansage, man wolle die eigenen Fähigkeiten nicht verraten?!
Wenn man tatsächlich Technik mit wesentlich höherer Auflösung am Start haben sollte, dann wäre es ein Kinderspiel, die Auflösung von Veröffentlichung soweit zu reduzieren, dass die wahren Fertigkeiten nicht erkennbar sind.
Mir drängt sich ja ein ganz anderer Verdacht auf – da unsere lieben nordamerikanischen Freunde die letzten Jahre sogar massive Probleme habe, die Türen zu ihren ICBM-Stellungen zu verschließen, haben sie vermutlich inzwischen außer den zivilen Bildern keine eigenen mehr. Und wer weiß, vielleicht müssen sie inzwischen auch auf zivile Analytiker ausweichen.
Beide Annahmen würden meiner Meinung nach eine Menge Dinge erklären.
@dzp
Ihre Vermutung mag gar nicht mal so weit von der Realität entfernt sein. Bei intensiver Nutzung (hochauflösende Bilder) haben „Foto-Satellitten“ aufgrund ihrer variablen Orbitale eine hohe Abnutzung, denn die haben auch nur eine endliche Menge Sprit an Bord, sind allerdings verdammt teuer.
Das keyhole-Programm (http://de.wikipedia.org/wiki/Keyhole) scheint ganz schön runter gefahren worden zu sein seit Desert Storm, und die USA setzen ja bekanntermaßen seit einigen Jahren vermehrt auf Drohnen in der taktisch-operativen (abbildenden) Aufklärung.
Man könnte ja auch eine U2 o.ä. einsetzen, falls ein GlobalHawk nicht möglich ist (Zulassung, u.a. – die Problematik ist ja bekannt).
SAR Lupe ist es ähnlich, hochauflösende Bilder gibt es nur , wenn der Satellit sich dreht und ausrichtet, und dann gleich mehrere Sateliten.
…oder einfach die Bilder der Flugzeuge benutzen die über der Ukaine und Russland im Rahmen des Abkommens „Vertrag über den Offenen Himmel“ fliegen. Diese Flüge finden auch jetzt noch statt.
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Friedenspolitik/Abruestung/KonvRueKontrolle/OpenSkies_node.html
NATO-Aufklärungsflüge verstärkt
[…], intensivieren NATO-Staaten und die USA ihre Aufklärungstätigkeit im Rahmen des Internationalen „Vertrags über den offenen Himmel“ (Treaty on Open Skies). Allein im März flogen rumänische Teams, US-Beobachter und Beobachter aus Deutschland sowie aus Schweden Missionen auf der Basis des Abkommens.
Quelle: ZDF 10.05.2014
wäre ja eine paradesituation für die „neuen“ rq-170 und was skunk works vemutlich noch so im angebot hat.
zumindest der sentinel ist doch schon operativ nutzbar. oder ist die tarnkappe nur „iranian good enough stealth“ und unzureichend für russische radarabdeckung?
educated guesses?
(erratum: für die iraner hat es wohl auch nicht gereicht)
Die Frage zu Open Skies wurde auch in der Regierungspressekonferenz vom 4. August gestellt.
Frage: [..], und es gibt eine Reihe von Berichten, dass nach dem „Open Skies Agreement“ Aufklärungsflüge von verschiedenen Nationen über den Territorium anderer Nationen stattfinden. Anscheinend ist auch Deutschland daran beteiligt […]
Niggemeier-Groben: Ich kann Ihnen nur sagen [..] die Beteiligung mit sechs Eurofightern am Air Policing im Baltikum [..] Übungsflüge mit den Seefernaufklärern „Orion“ über der Ostsee […] AWACS-Flüge über Polen und Rumänien, […] Das ist das, was ich dazu sagen kann.
[Hypothes: Herr Niggemeier-Groben vom BMVg wusste nicht was der Reporter mit Open Skies meinte) und T.W. könnte gegebenenfalls ja mal nachfragen.
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Mitschrift/Pressekonferenzen/2014/08/2014-08-04-regpk.html
„Jeder Vertragsstaat hat im Rahmen des OH-Vertrags das Recht auf eine jährlich untereinander vereinbarte Anzahl ungehinderter Beobachtungsflüge im Luftraum der anderen Vertragsstaaten.2
Ich glaube nicht, dass irgendein OH-Vertragsstaat mit der Ukraine so einen jährlichen Beobachtungsflugplan hat. Deutschland (und wohl die meisten anderen Vertragsstaaten auch) hat kein OH-Vertrags-Flugzeug mehr……..deswegen hat man wohl auf diese „OSZE-Mission“ on the ground zurück gegriffen.
Nun ja, Putin hat wohl nach dem MH17-Debakel die Führung der russischen Version der „Brigade 2506“ aus den Händen des FSB genommen und nun hat wohl die GRU ihre Version der „Legion Condor“ in den Einsatz geschickt und benutzt natürlich alle Möglichkeiten der Verschleierung. Eine Verifikation eines Einsatzes regulärer russischer Streitkräfte auf ukrainischem Territorium dürfte kaum möglich sein. Natürlich werkeln da auch noch die Reste von Brigade-2506-russ.mod rum und andere private „Milizen“, im Kern aber scheinen die LPR/DPR=Neu-Rußland-Truppen aber nun ein einheitliches militärisches Oberkommando zu haben.
Lavrov zu den Satellitenbildern
“There have been reports about satellite imagery exposing Russian troop movements. They turned out to be images from videogames. The latest accusations happen to be much the same quality,” he said.
http://on.rt.com/ghbk1i
Pro-seperatistische Lagekarte
http://ic.pics.livejournal.com/kot_ivanov/71733898/26779/26779_original.jpg
Irgendwo zwischen dieser und der Regierungskarte liegt die Wahrheit….
@klabautermann
Schau dir mal die Daten von 2012 an wie oft Deutschland über Russland und der Ukraine war, in 2012 zuletzt Germany/France über der Ukraine vom 5-Nov-12 bis 14-Nov-12
http://www.osce.org/secretariat/68315?download=true
@axel_f
Ja, das sind aber alles jährlich vorab vereinbahrte, geplante Flüge gewesen. Das open-sky-Regime ist sehr transparent und formal. Ad-hoc-Flüge auf Einladung sind natürlich möglich. Die umgebaute Tupolew des deutschen Verifikationszentrums ist aber meines Wissens nicht mehr im Dienst, außerdem wollte wohl nach Ausbruch der Krise niemand mehr das Risiko eingehen als militärisch „parteiisch“ vorgeführt zu werden und die OSZE-SMM zu diskreditieren. Die Aufregung mit den in Zivil auftretenden „OSZE-Beobachtern“ unter deutscher Führung auf ukrainische Einladung gem. Wiener Dokument war ja ärgerlich genug. Und seit MH17 ist das Thema eh durch. ;-)
@Klabautermann
„nicht mehr im Dienst“ nach Midair mit C-141 vor Namibia :(
Oder hatten wir noch eine Zweite?
@JCR
Nein, wir haben keine zweite. Und die Tupolew wurde nie durch ein neues Flugzeug ersetzt.
Der midair vor Namibia war so ein bischen der Anfang vom Ende der geplanten Ausweitung des Open Sky Regimes, nicht zuletzt auch weil Deutschland nicht mehr in diese Ausweitung „investiert“ hat – weder mit einer neuen Maschine noch besonders stark politisch – man war ja im Rausch der „Friedensdividende“ und der „Strategischen Partnerschaften“ NATO/Rußland/Ukraine etc.
„::::::::::::::Darüber hinaus ist die Ausweitung der Luftbeobachtung auf weitere Bereiche im Vertrag ausdrücklich vorgesehen. Ein Open-Skies-Beobachtungsflugzeug kann auch zur Gewinnung von Lagebildern in internationalen Krisensituationen, zur Konfliktverhütung, zum Krisenmanagement sowie zur Umweltbeobachtung herangezogen werden. Außer Deutschland zeigen sich aber die anderen Teilnehmerstaaten z. Zt. (2006) nicht interessiert, dass sich die „Beratungskommission Offener Himmel“ (Open Skies Consultative Commission, kurz OSCC) mit diesen zusätzlichen Aufgaben beschäftigt. Die monatlich tagende Kommission ist bei der OSZE in Wien angesiedelt und verantwortlich für Implementierungsfragen des Vertrages.“ Quelle: Wikipedia
Einige Anmerkungen zu den Satellitenbildern
Ist es auch verboten Links zu NATO-Berichten hier einzustellen? Den Original-NATO-Link mit den Satellitenbildern findet man hier:
New Satellite Imagery Exposes Russian Combat Troops Inside Ukraine
28 Aug 2014
http://aco.nato.int/new-satellite-imagery-exposes-russian-combat-troops-inside-ukraine.aspx
Auch wenn die Quelle „nur“ eine zivile Firma ist, ist die Aussagekraft der Bilder angesichts deren mangelhafter Aufbereitung ein Witz.
In den USA steht, so weit ich mich erinnern kann, auf jedem Pappbecher für koffeinhaltige Heißgetränke der Satz „Caution hot“. Wenn es aber darum geht Sanktionen bis hin zu militärischen Maßnahmen gegen ein anderes Land in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, dann werden Bilder präsentiert, die auch ein Praktikant besser hinbekommen hätte – ich bleibe hier sehr höflich obwohl es um Menschenleben geht.
Kritikpunkte:
– Alle vier Bilder zeigen, wenn man eine Abweichung von mehr als 10° als unterschiedlich wahrnimmt, vier verschiedene Einnordungen.
– Alle vier Bilder geben nur ungefähre Positionen bei irgendwelchen Orten an, nicht einmal ob nördlich, südlich, westlich oder östlich davon, geschweige denn eine Entfernung und vor allem nicht eine Koordinate.
– Die zwei unteren Bilder stammen vom 23. Juli wie man jeweils ganz rechts unten am Bildrand sehen kann, was sollen die beweisen?
– Auf dem ersten Bild kann man selbst in den Detailaufnahmen gerade mal Lastwagen von gepanzerten Fahrzeugen unterscheiden. Ich vermute mal stark, dass selbst schon vor zwanzig Jahren Aufnahmen mit einer solchen „Qualität“ möglich gewesen sind und dabei hätte man vermutlich die Auflösung sogar noch um einiges reduzieren müssen.
– Die Bildüberschrift des ersten Bildes lautet „Russian self-propelled artillery“. Die Frage ist wessen „russische“ Artillerie das ist? Die der Ukraine, die von „Separatisten“ oder die von russischen Militäreinheiten?
– Warum gibt es bisher kein Bild das die Einheiten (es sind doch so viele) direkt beim Grenzübertritt zeigt oder auch bis maximal einen Kilometer danach?
Und ein paar Anmerkungen zum NATO-Text:
Dutch Brigadier General Nico Tak,[…]said the images confirmed what NATO and its Allies had been seeing for weeks from other sources.
„For weeks from other sources“
Aha, man wusste also bei der NATO schon seit Wochen von anderen Quellen (Tankstellenverkäufern? Wilderern? Hobbypiloten?), dass sich da irgendwelche russischen Verbände auf ukrainischem Territorium aufhalten. Warum hat man dann nicht schon längst entsprechende (Satelliten-)Bilder veröffentlicht?
“Russia’s ultimate aim is to alleviate pressure on separatist fighters in order to prolong this conflict indefinitely, which would result in further tragedy for the people of Eastern Ukraine,”
Derenige, der die russischen Hilfskonvois nicht rein lassen wollte, war die Ukraine.
„The images have not been altered or changed by NATO. Additional information has been added to identify locations, dates and equipment. “
Diese Aussage ist wirklich lächerlich, wenn man sich meine Kritikpunkte oben zu den Bildern anschaut.
@all
Mal ganz grundsätzlich: Ich bin zunehmend verblüfft – es macht sich hier die Tendenz breit, ein Thread-Thema mit dem Ausruf „guck mal, ich hab was gefunden“ um einen Link/Hinweis zu ergänzen, der genau das beschreibt, was hier schon in einem Eintrag steht (letztes Beispiel: Dieser Eintrag hat oben die original von der NATO verteilten Fotos; jetzt kommt Fernmelde-SaZ und verlinkt auf die NATO-Seite, auf der die gleichen Fotos stehen).
Wer hier kommentiert, möge sich doch zumindest mal den Eintrag vorher durchlesen. Alles zu doppeln, nur weil man das Tage später woanders auch gefunden hat, absolut identisch, bringt uns alle nicht weiter.
Danke – und Ende OT.
Ich habe die Lage des ersten Fotos ebenfalls gefunden und zwar auf der Karte von
http:// militarymaps.info
Der See befindet sich nördlich von Krasnodon auf etwa 11 Uhr.
Übrigens habt ihr unter diesem Link die Möglichkeit, die aktuelle militärische Lage ganz genau zu beobachten. Echt richtig interessant. Hier sieht man genau, dass es um einige Ukrainische Einheiten ziemlich schlecht steht, das sie eingekesselt sind.
Das richtige Spielzeug für den Generalstab.
Hier noch ein Link zur Pressekonferenz vom 24.08. der neurussischen Führung.
https://www.youtube.com/watch?v=yH35raTPVu8#t=25
Ebenfalls hochinteressant.
@R.Henle
Jawoll, eine Webseite, die hinter einem russischen Proxy-Server mit Registrierungsort Moskau steckt. Also eher das richtige Spielzeug für den russischen Generalstab?