Probleme mit der Tradition: Bundeswehr verbietet ‚Treue um Treue‘
Mit (militärischen) Traditionen tut sich die Bundeswehr immer dann besonders schwer, wenn sie auf die Wehrmacht oder das 3. Reich zurückgeführt werden können oder nur könnten – und das führt bisweilen zu sehr emotionalen Diskussionen. So war es zum Beispiel, als dem damaligen Jagdgeschwader 74 sein Traditionsname Mölders aberkannt wurde. Jetzt hat das Deutsche Heer einen Traditionsspruch verboten, und auch das dürfte wieder für heftige Debatten sorgen: Treue um Treue, ein Wahlspruch, der insbesondere bei den Fallschirmjäger der Bundeswehr in Gebrauch ist (inzwischen: war) und auch im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz immer wieder auftauchte. Wie auf dem obigen Bild des Wracks eines geschützten Transportfahrzeuges Dingo – das Fahrzeug war während des Gefechts am Karfreitag 2010 im Dorf Isa Khel bei Kundus, bei dem drei deutsche Soldaten ums Leben kamen, gesprengt worden. Monate später stellten Fallschirmjäger die Reste des Dingos sicher und erinnerten mit Treue um Treue an ihre gefallenen Kameraden.
Ein Erlaß mit Datum 6. Mai 2014, in Kraft gesetzt am 20. Mai, schreibt das Verbot dieses Spruches für das Heer fest. Die Weisung, die Augen geradeaus! vorliegt:
Im Verantwortungsbereich der DSK [Division Schnelle Kräfte, T.W.] wird der Wahlspruch „Treue um Treue“ zur Ehrung für die gefallenen Bundeswehrsoldaten vom „Karfreitagsgefecht“ des 02. April 2010 innerhalb von Liegenschaften der Bundeswehr genutzt. Darüber hinaus findet der Wahlspruch u.a. in Dienstgebäuden oder auch auf diversen Trinkbechern in Form einer Gravur Verwendung.
In Anlehnung an die Weisung FüSK II 4 [Abteilung Führung Streitkräfte im Verteidigungsministerium, T.W.] und als Ergebnis der durch den InspH [Inspekteur des Heeres, T.W.] beauftragten Untersuchung des Wahlspruches durch bundeswehreigene und externe Institutionen wird festgestellt, dass der Ausdruck nicht geeignet ist, Traditionen der Bundeswehr zu pflegen und in diesem Zusammenhang Treuepflicht zu symbolisieren.
In heutiger Wahrnehmung und in der Geschichte deutscher Streitkräfte ist der Wahlspruch im Wesentlichen durch die Verwendung als Motto der Fallschirmjägertruppe der Wehrmacht geprägt worden und mit dieser verbunden.
Es ist davon auszugehen, dass seine Verwendung in der Bundeswehr und insbesondere bei den Fallschirmjägern in der öffentlichen Wahrnehmung auch als Bekenntnis zu einer Traditionslinie Wehrmacht – Bundeswehr aufgefasst wird.
Mit Entscheidung InspH vom 06. Mai 2014 wird die Nutzung des Wahlspruches „Treue um Treue für das Deutsche Heer im dienstlichen Umfeld in jeglicher Form verboten.
Heeresinspekteur Bruno Kasdorf hatte da allerdings wenig Spielraum. Die in seinem Erlass genannte Weisung aus dem Ministerium, datiert vom 26. Februar 2013, verbietet ausdrücklich diesen Spruch für die Gedenktafeln für gefallene Bundeswehrsoldaten:
Im Einsatzgebiet AFG enthalten zwei Gedenktafeln für Gefallene der Bundeswehr die Inschrift „Treue um Treue“. (…)
Hierzu ist festzustellen: Die Inschriften sind nicht geeignet, Traditionen der Bundeswehr zu pflegen oder die den Soldaten der Bundeswehr abverlangte Tapferkeit und Treuepflicht zu symbolisieren. Vielmehr ist absehbar, dass die Inschriften zu Missverständnissen führen können, die einem würdigen Gedenken an die Gefallenen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit abträglich sind. Der Wahlspruch „Treue um Treue“ ist daher auf Gedenktafeln für die Gefallenen der Bundeswehr nicht zu verwenden.
Allerdings ist mein Eindruck, dass die Fallschirmjäger, die mit diesem Spruch in Afghanistan (und in der Heimat) ihrer gefallenen Kameraden gedachten, dabei nicht unbedingt die Wehrmacht vor Augen hatten. Das Zitat findet sich unter anderem beim früheren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, aber es steht auch auf als Motto auf der Webseite der Schützenkompanie Wilten in Österreich, beim früheren Bundeswehr-Fallschirmjägerbataillon 273, als Überschrift im Spiegel – aber auch, laut Wikipedia, auf einem Denkmal für die Waffen-SS.
Über den Heeres-Erlass hatte am (heutigen) Donnerstag zuerst die Wochenzeitung Junge Freiheit berichtet (Link aus bekannten Gründen nicht).
(Ich bitte bei den Kommentaren in diesem Fall mal besonders dringlich um Sachlichkeit in der Auseinandersetzung.)
(Foto: Der beim Karfreitagsgefecht beschädigte, von der Bundeswehr gesprengte und später wieder sicher gestellte Dingo in Isa Kehl, mit Gedenken an die Gefallenen – via Johannes Clair/“Vier Tage im November“)
@ KeLaBe | 06. Juni 2014
O.K., klingt zunächst ganz lehrbuchmäßig.
Meinen Sie das Ihre Argumentationz eine solche „sachliche Ungerechtfertigtkeit“ rechtfertigt? Ist die eingangs von T.W dargestellte Weisung dann also umfassend genug?
Was beinhaltet denn „Zähneknirschen“ für betroffene Kameraden?
Was ist „etwas(?) Zurückhaltung“? Wo beginnt es, wo hört es auf?
Denken, Sie, dass wir denn dann bisher konsequent genug waren und sind? Oder nur bei den Fallschirmjägern verstärkt?
70 Jahre ging das alles in unserer gefestigten Demokratie und mit unseren jungen engagierten Staatsbürgern in Uniform, auch mit den Gründungsvätern, welche sich mutig von altem Gedankengut trennten und für unser neues Land eine neue Uniform anzogen und demokratische Aufbauarbeit für und in der Bundeswehr leisten.
Nachdem man sich im Einsatz gemeinsam mit Verbündeten u.a. auch für Werte, wie Frieden und Freiheit einsetzt und auch dafür treu gekämpft hat, da endeckt man plötzlich: “Es ist davon auszugehen, dass seine Verwendung in der Bundeswehr und insbesondere bei den Fallschirmjägern in der öffentlichen Wahrnehmung auch als Bekenntnis zu einer Traditionslinie Wehrmacht – Bundeswehr aufgefasst wird.”
Gab es bisher Anzeichen für eine solche Wahrnehmung? Wenn ja bei wem? Wie ermittelt man das? (Hat man das ggf.?)
Wer ist denn die „öffentlche Wahrnehmung“, es ist die Masse der Bevölkerung die m.E. unsere Bundeswehr seit vielen Jahren zunehmend mehr akzeptiert, achtet und trägt? Siehe auch Fallschirmjäger im Saarland aber wohl auch im Norden – fest integriert. Land, Städte, Gemeinden – stolz auf ihre Fallschirmjäger. Gelbe Schleifen am Ortsschild und in Geschäften, Briefe von Schulen in den Einsatz. Das ist doch die Realität der öffentlichen Wahrnehmung. Die sagen dort: „Unsere Fallschirmjäger! Unsere Bundeswehr!“
@ AKamp
Ich kann Ihre vielen Fragen jetzt nicht auf die Schnelle beantworten. Wäre wohl auch Stoff für ein ganzes Wochenendseminar.
Nur soviel: Wir leben mit der Bundeswehr nicht im luftleeren und rein militärischen Raum. Wir leben in einer bunten, nicht immer militäraffinen Gesellschaft, und wir wollen ihr auch dienen. Wir verstehen uns damit als Teil dieser Gesellschaft. Und von daher müssen wir im eigenen Interesse (!) die Wirkung unseres Handelns auf eben dieses Umfeld immer berücksichtigen und in unserer Beurteilung dessen, was wir tun oder besser lassen sollten, berücksichtigen. Dies vor allem, solange die Erfüllung unseres eigentlichen Auftrages nicht gefährdet ist.
Ist doch eigentlich ein ganz einfacher Gedanke.
So, ich muss jetzt Fußball anschauen. Gehört auch zum Patriotismus.
@ThoDan: Entschuldigung, Sie haben von der Geschichte wirklich keine Ahnung, was vielleicht anhand Ihres Alters zu verzeihen ist. Sollten Sie aber in einer Vorgesetztenfunktion innerhalb der Truppe stehen, egal auf welcher Ebene dann sollte man in seinen Urteilen zürückhaltender sein, diese nicht „rotznäsig“ in Frage stellen und zumindest das Angedenken und die Ehre der Toten bewahren. Ich darf ihnen mal http://jungefreiheit.de/service/archiv/?www.jf-archiv.de/archiv08/200830071852.htm zur Horizonterweiterung empfehlen.
Edit: Richtig soll es heißen: „… dann sollte man in seinen Urteilen zurückhaltender sein, also Personen und Traditionen nicht “rotznäsig” in Frage stellen und ….“
Mit dem Primat der Politik hat das hier nichts zu tun, eher mit vorauseilendem Gehorsam. Das Verbot ist ja nicht als Reaktion auf Forderungen aus der Politik, auf eine Anfrage im Bundestag oder auf einen negativen Presseartikel ausgesprochen worden. Es stand (soweit ich das einsehen kann) keinerlei externer Druck dahinter. Das kam aus der Truppe selbst – Zitat Frau Walden: „Mein Mann hat sich – seinerzeit aktiver Stabsoffizier -immer wieder vehement dafür eingesetzt, dass beispielsweise “Traditionsräume” innerhalb von Offiziers-Casinos aufgelöst wurden.“ Schön, wenn man als Stabsoffizier sonst nichts zu tun hat…
@KeLabe
Ich kann Ihnen ja teilweise zustimmen. Meine Kritik richtet sich in erster Linie gegen die Reichweite und Formulierung der InspH-Weisung: „Mit Entscheidung InspH vom 06. Mai 2014 wird die Nutzung des Wahlspruches “Treue um Treue für das Deutsche Heer im dienstlichen Umfeld in jeglicher Form verboten.“
Keinerlei Relativierung, Begründung, Umsetzungshinweise etc.
Das hat imho mit „Innerer Führung“ und Auftragstaktik nun gar nix zu tun. Das ist L’État, c’est moi!. Wenn das der neue, moderne Führungsstil ist, dann ist er wahrlich kontraproduzent und Bruno sollte sich als erster coachen lassen.
Bislang hatten wir die Wehrpficht, da mußte man sich ja keine großen Gedanken machen um Motivation etc.
Nun haben wir eine Freiwilligen-BW im Übergang und in demographisch flachen Gewässern, die aber bitte schön auch einsatzfähig sein soll und zwar auf der ethisch/moralischen Basis der FDGO sowie der „werteorientierten“ Außen-und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Nun denn, wo und was sind denn nun die neuen, modernen, attraktiven Werte, die soldatische „Treue“ ersetzen?
„Wir leben in einer bunten, nicht immer militäraffinen Gesellschaft, und wir wollen ihr auch dienen. “
Richtig-genau so ist es…..
Und wir werden uns als „Armee“ nie richtig darstellen, wenn wir weiter Bilder von „Blümchen-KiTas“ und „Baby-Sprachregelung“ in der Öffentlichkeit zeichnen.
Man schaue sich nur einmal die Repräsentations-Videos anderer Armeen auf youtube an-und vergleiche die Franzosen, die Italiener oder die Schweizer (!) mit den Deutschen!
Und ich wiederhole mich, wenn ich sage „Es reicht“-das jedesmal immer wieder aufs Neue die Nazi-Keule rausgeholt wird, und auf alles eingeschlagen wird, was nur den kleinsten Anschein erweckt, das es die Grüne/Links-Fraktion erregen könnte…
Wir sind die Bundeswehr-eine Armee im Einsatz….keine „Tree-Hugger“ und Brunnenbohrer…
@KaLeBe
Ich kann ihre Argumentation bezüglich Missverständnissen verstehen. Allerdings führt dies leider zu der „lieber verbieten bevor einer meckert“ Mentalität. Das „zarteste Armee der Welt“ image überzeugt jedoch nicht Antimilitaristen und überrascht dann andere wenn doch mal gekämpft wird.
@klabautermann: Volltreffer, „Bruno“ hat ins Klo und auch noch bis zum Vorfluter ins Rohr gegriffen und den längst heruntergespühlten braunen Ärger wieder hochgeholt. Mann oh mann, was muß der kleine Mann für Affenarme haben?
@Vtg-Amtmann
A Ich hatte vor einigen Jahren mein 25jähriges Berufsjubiläum
B Ich habe vor über 20 Jahren meinen Wehrdienst geleistet
C Ich habe gefragt, aus welchem Grund man Werner Mölders ehren sollte, nicht eine Posthume Exekution fordern wollen!
E hätte ich gerne eine Quelle mit etwas besserer Reputation
Was mich viel mehr interessiert als die Ursprünge und Herkunft von Heraldik und Traditionspflege, ist deren Fortschreibung und Weiterentwicklung,
Dies gilt insbesondere im Sinn einer professionellen, der Ernsthaftigkeit des Themas, Militär und Gewaltmonopol, gerecht werdenden Öffentlichkeitsarbeit.
In den meisten Westlichen Armeen, welche eventuell, nicht als Vorbild für die BW agieren können, an denen Mann sich aber wenigstens orientieren kann, sind Heraldik und Tradition, elementarer Bestandteil einer ernsthaften Öffentlichkeitsarbeit.
Das Gerede von Karriere und Großkonzernerei, tut dies auf gefährliche Art und Weise eben nicht, es blendet gezielt elementare Bestandteile der militärischen Geschichte aus, und verharmlost, sowie desinformiert somit.
Im Bereich der Architektur hat dieses Land einen Angemessenen weg gefunden mit dem Nachlass des Dritten Reich umzugehen,
Man denke an das Olympiastadion, das Finanzministerium, etc. es gibt 1000 und x Beispiele, hier werden Narben nicht retuschiert, hier wird kritisch, und konstruktive mit Ihnen umgegangen,
Diese Bauten dienen heute als Denkmale sind aber auch als, in ihrem Funktionsinne anerkannte, wertvolle Liegenschaften.
Gleichzeitig, konnte man sich auf starke Aspekte auch von vor dem dritten Bereich besinnen,
das Bauhaus z.B. , damit z.B wurden und werden ,maßgeblich das Bild aller Urbane Räume im 20. und 21 Jahrhundert mitgeprägt, weltweit. Und meiner Meinung nach auch qualitativ hochwertig, ( das mag meine Meinung sein, das zu diskutieren ist aber hier wohl endgültig OT)
Die Themen scheinen weit von einander entfernt zu sein: construkto vs. destructo, dennoch lassen sich eben deshalb auch parallelen ableiten.
Eine revisionistische, sich der Realität entgegen stellende, Traditionspflege sehe ich deshalb als Fehler an, Treue um Treue zu verbieten ist in diesem Sinne, ein Akt des Populismus, und einer zu sich selbst nicht ehrlichen Tat.
Da ich hier nur „Mitdenker“ bin, weiß ich nicht genau inwiefern sich insbesondere in den letzte 30 Jahren, die Heraldik und Traditionspflege weiterentwickelt hat. Wenn man sich die Bildchen in der der ZDV zu Uniformierung anschaut :( analog mit Bohnenkonserven aus 1971) keine Leben, keine Entwicklung, stillstand. Insbesondere vor dem Hintergrund das dieses Armee ihre Feuertaufe erst in den letzten 30 Jahren durchlaufen hat.
Es tut not ein modernes Amt für Heraldik und Traditionspflege in die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr zu implementieren. Das größte Problem der Bundeswehr in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit, ist nicht das man Sie im allgemeinen womöglich zu weit rechts einordnet, sondern als nicht mehr aktuell. Als Außenseiter, outdatet, Sinnbildlich überspitzt ungefähr so http://fs02.androidpit.info/ass/01/23/12840123-1397680627779-140×248.jpg
Ganz im Gegenteil das Bild das andere Armeen in der Lage sind von sich zu vermitteln, http://www.heindijksterhuis.com/wp-content/uploads/2011/12/BS_9352839_9352839_1267273a.jpg
Es geht hier also im reinsten Sinne um der Pflege von Seriosität und Vertrauen. Das erlangt die BW als Gewaltmonopolist nicht durch to be Cool , oder Tacticool und auch nicht durch Corporate Identety. die BW ist eben in keinster Art- Weise ein Wirtschafts- Unternehmen, sie ist die STREIT KRAFT dieses Staates. Eine staatliche Institution.
Sondern durch das Aufzeigen von absoluter Disziplin im Umgang mit dem durch diese Streitkräfte, dem Heer, der Marine und der Luftwaffe zu erfüllenden Gewaltmonopols.
Ein jeder Soldat als ein Bürger in Uniform steht diesem Gedanken nicht entgegen.
Eines jeden Soldaten, in diesem Staat, Plicht ist es, dieser Disziplin voll und Ganz Rechnung zu tragen.Vom General der die Politik berät, bis hin zum Soldat der mit seiner Waffe den Feind tötet.
Dieser Anspruch fängt bei der Uniform an und geht über Wort und Schrift bis in die Tat.
@ThoDan: leicht O.T. Welche minder bessere Reputation im Vergleich zum damaligen Gutachter hat etwa General a.D.Herrmann Hagena? Sie sprachen vom „Warum und Wofür“ sowie von „in Ehren halten und Gedenken“. Fakten bitte, danke!
@Vtg-Amtmann
Nachtrag auf Nachtrag
Ich fragte nach dem militärischen Hintergrund von Treue um Treue ausserhalb bzw, vor der NS Zeit – Wehrmacht, da mir diese nicht bekannt war.
Eigentlich bezog ich mich auf die Junge Freiheit
@Frank
Bzgl. Heraldik: schauen Sie sich doch die Verbandswappen der SKB und der Lw an …^^
@ThoDan: jetz wird es Ihrerseits dünn, siehe vorherige Beiträge zu „Treue um Treue „, ght mindestens bis zum 1870er Krieg zurück
Gibt wirklich zu denken, diese Klamotte!
„Treue um Treue“ muß semantisch, nicht politisch ausgelegt werden.
Bedeutet „Jeder stehtf ür Jeden ein“.
Klar dass diese Politik-Komiker immer die „Böse Geschichte“ deutschen Soldatentums im Hinterkopf haben.
Deutsche Afghanistan Veteranen nehmen das dankbar und demütig zur Kenntnis.
Jawohl und wegtreten.
Felix Transfeld
@Vtg-Amtmann
Wollen sie mir jetzt vorhalten nicht jedes Detail des deutsch-französischen Krieges – der Revolutions – napoleonischen Kriege etc zu kennen?
Hätten sie dafür auch Quellen?
@ThoDan
Ihnen mangelt es offensichtlich nicht nur an Detailkenntnis, sondern auch an Kenntnis allgemeiner militärhistorischer Zusammenhänge. Das hält Sie offenbar dennoch nicht davon ab, bereits vor Aneignung der erforderlichen Kenntnisse eine sehr meinungshaltige Position zu beziehen, bei der Ihre persönlichen Ressentiments gegenüber der Bundeswehr eine zentrale Rolle zu spielen scheinen. Unter solchen Bedingungen muss jede Diskussion schwerfallen.
Als Soldat der Bundeswehr habe ich geschworen, auf der Grundlage der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland -wenn es sein muss- mit dem Einsatz meines Lebens unsere Demokratie und die Werte unserer Gesellschaft zu schützen. Was das angeht, bin ich Überzeugungstäter.
Es erschüttert mich tief, wenn unsere oberste Führung einen Spruch , der einzig und allein dazu genutzt wird den Korpsgeist meiner Truppengattung und den Zusammenhalt unter denen zu beschwören, die tatsächlich Wort halten, in ein so falsches Licht stellen. Wenn Schreibtischhelden zu der Erkenntnis kommen, dass gewisse politische Strömungen penetrant versuchen , die Bundeswehr in eine rechte Ecke zu schieben, ist das doch letztendlich nur als Ausdruck politischer Freiheit und der Freiheit der Meinungsäußerung zu werten. Das vertreten wir doch auch – es muss uns aber nicht nervös machen und auch nicht über reagieren lassen. Lasst uns in Ruhe unseren Dienst am Vaterland verrichten. Auch wenn Korpsgeist und Waffenstolz ein nicht zählbarer weicher Faktoren sind, so sind sie im militärischen Miteinander unverzichtbar. Wir sind keine Verwaltungsbeamten in Uniform. Die werden das nie verstehen, wenn sie nicht gedient haben. Wir bringen durch den Spruch „Treue um Treue “ zum Ausdruck , dass wir gerade in schwierigsten Situationen zueinander halten und keiner von uns je alleine sein wird. Mehr ist es doch nicht, was wir damit ausdrücken wollen.
@K. Müller
Leider weiss ich nicht immer was ich nicht weiss, daher kann ich diese nicht unbedingt schliessen
Ich btw glaube nicht das ich Ressentiments gegen die BW habe, wenn meine Kritik so rüber kommt so ist dies nicht beabsichtigt.
Mit dem Thema Tradition können sich Außenstehende auch hervorragend in den Mittelpunkt stellen und profilieren. Bestes Beispiel ist Jakob Knab (Initiative Falsche Glorie). Der fordert jetzt neuerdings Namen mit Bezug zum 1. Weltkrieg zu entfernen. Das wird immer so weitergehen, bis selbst das Eiserne Kreuz fällt.
http://www.ardmediathek.de/radio/Eins-zu-Eins-Der-Talk-Bayern-2/Jakob-Knab-Widerstandsforscher-28-05-/Bayern-2/Audio-Podcast?documentId=21560426&bcastId=5926032
Zusammenfassung: Findet sich ganz toll.
@ThoDan: Dieser Faden ist ja nun wirklich sehr lang, trotzdem habe ich ihn, nicht zuletzt wegen ganz vieler wertvoller Stellungnahmen, komplett mitgelesen. Tun Sie das doch auch mal, denn ziemlich zu Anfang können Sie die Genese von „Treue um Treue“ und auch vieler anderer (vielleicht bald auch inkriminierter) Wahlsprüche lesen. Insofern stimmt es schon, daß die man in der deutschen Sprache kein einziges unbelastetes Wort finden kann.
Einbein hat mir aus der Seele gesprochen, auch wenn ich deutlich älter bin als er(Gwdl in den frühen 80ern). Durch die permanente Überflutung mit dem Thema hat sich meine Einstellung inzwischen deutlich in Richtung Sättigung entwickelt. Wir alle aus den Generationen der nicht mehr Beteiligten können ja gar keine Schuld tragen, wohl aber eine Verantwortung für das „Nie wieder“.
Darum ist es für manchen auch so verführerisch, sich zum brutalstmöglichen Naziaufklärer aufzuschwingen, denn indem er andere erniedrigt, bringt er sich selbst auf eine moralische Höhe, die er sich selbst sonst wohl nicht zutraut.
Bei Y. Walden kommt mir der Gedanke, daß da jemand schreibt, dessen Herkunft eher ich im Bereich der NVA vermuten würde. Schon der von keinerlei Sachkenntnis geprägte Anwurf vom „Militaristen“ Schmidt weist in diese Richtung. Nicht konsistent der ganze Beitrag.
Wir neigen allgemein dazu, Personen der Zeitgeschichte in einen heutigen Kontext zu zwängen. Das wird dann weder der Person noch der Sache gerecht. Aktuelles Beispiel ist von Lettow-Vorbeck. Eine Straße in Hannover soll nun nicht mehr seinen Namen tragen, weil er in der deutschen Kolonialzeit nicht nett genug zu seinen Gegnern war. Das ist sachlich vollkommen korrekt, wen man aber die Nachkommen derer dazu befragt, die unter ihm dienten (Askari), erhält man ein ganz gegensätzliches Bild. Den Herero ist dabei nicht übel zu nehmen, daß sie nicht mit Freude an diese Zeit denken. Niemand verliert gerne im Krieg. Ungeachtet dieses Für und Wider muß man den Mann als jemanden wahrnehmen, der um 1870 geboren wurde und Kind seiner Zeit war.
Ebenso ist also „Treue um Treue“ wörtlich zu nehmen, also als das, was einen Verband auch dann zusammenhält, wenn es ganz dicke kommt. Das ist in jeder Armee so und geht anders gar nicht. Ein Team, das diesen Spruch nicht unterschreiben kann, wird nicht mal in der Wirtschaft reüssieren, denn Treue ist das Gluon, das alles zusammenhält.
Bleibt also die Frage, wie man nun aus der selbstgestellten Falle herauskommt. Ich fürchte nicht ohne deutlichen Flurschaden. Es gibt nur Verlierer. Entweder nimmt der Veranstalter die Order zurück, dann macht er sich in den Augen vieler unmöglich, bleibt die Order bestehen, vertieft sich der Graben zwischen Führung und Soldaten. Da ist zwischen Denken, Drücken und Sprechen eindeutig etwas schief gegangen
„Aktuelles Beispiel ist von Lettow-Vorbeck.“
Die Kaserne wurde noch dazu in den vielsagenden Namen Ehrenburg umbenannt.
Irgendwie häufen sich in den letzten Jahren die Kasernenumbenennungen. Zum Beispiel Fritsch und Medem. Ersteren wohlgemerkt wegen eines angeblichen Briefes. Bei letzterem und das ist der Knaller, weil er in der SU wegen angeblicher Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt wurde. Gallwitz-Kaserne wurde ebenfalls getilgt, bekommt allerdings mit Leo Löwenstein wenigstens einen würdigen neuen Namen.
Es wird noch einiges auf uns zu kommen.
Wir sind eine neue Generation, die versucht zu Leben und sich etwas auf bauen zu können. Man darf die alte Zeit der Wehrmacht niemals vergessen das ist richtig, aber wir haben damit nichts mehr zu tun und man sollte es endlich auf sich beruhen lasse !
Wir leiden Heute noch darunter was unter Hitler passiert ist, dabei war er nicht einmal Deutscher!! Heute folgen wir anderen die nicht besser sind, es nur humaner angehen. Das ist der Wandel der Zeit und dies sollte auch die Bundeswehr verstehen und langsam danach leben.
Sicher müssen eindeutige Wahlsprüche im Gruff gehalten werden, aber man muss auch mal die Kirche im Dorf behalten denn dieser Spruch würde lediglich in dieser Zeit Missbraucht und stammt aus sehr alten Zeiten!
Sowas passiert wenn man die Scheuklappen auf zieht und nicht genügen Biödung mitbringt, denn die Geschichte begann NICHT im zweiten Weltkrieg, uns gibt es ein paar Tage länger, aber jeder der etwas mit dem Bund zu tun hat in dieser Richtung tut gleichwohl so, als gäbe es die Deutsche Geschichte erst mit Hitler. Dem ist nicht so oder irre ich mich hier!!!?!!!
@ Kalkfalke
Danke für diesen Beitrag, so klar, so wahrhaftig sind unsere Soldaten.
Hoffentlich liest das der InspH. Er sollte doch stolz sein, solche Soldaten führen zu dürfen. Ich hoffe, er verbietet nicht nur, sondern sorgt sich fürsorglich und pflichtgemäß um die Einsatzfähigeit seiner Fallschirmjäger. Wenn ich das richtig verfolgt habe, werden diese aufgrund des Auftrages aber auch Einsatzbereitschaft und Haltung immer mal als „erste“ eingesetzt.
@Ralf
Nach dem damaligen Verständnis waren alle deutsch, welche eine deutsche Sprache sprachen (siehe auch momentane russische Definition) oder in einem deutschen Staat lebten (Hitler war Bürger der deutschösterreichischen Republik) und da gab es mehrere. Er war nur kein Bürger des des Freistaates Preußen (II Deutsche Reiche/Weimarer Republik).
Aber das ist nur eine Randnotiz mit dem Rest haben sie Recht.
Glaubt tatsächlich IRGENDWER, dass sich die TRUPPE ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstverständnis per „Erlass“ wegdefinieren lässt …?
So lange ich denken kann, habe ich meine Einheiten und Verbände nach meinem „Bauchgefühl“ und den (vor allem) psychologischen Bedürfnissen der TRUPPE geführt … und ich bin IMMER ganz HERVORRAGEND damit gefahren.
Ich kann mich an gestandene Portepisten erinnern, die sich mit Tränen in den Augen bei der Versetzung von mir verabschiedeten. Ich hatte Offiziere, die MICH mit den Worten „Es war mir eine EHRE, unter Dir/Ihnen gedient zu haben“ bei meinem Weggang verabschiedeten.
Der Insepekteur des Heeres hat einen Erlass geschrieben …^^ „Herzlichen Glückwunsch“ an die militärische Führung zum Eintritt in die Welt von Kinderkrippen, Stehlampen, Lebenszeitkonten, Teilzeit und Telearbeitsplätzen.
„Treue um Treue“.
Befinde ich mich jetzt im disziplinarischen Raum …?
Inwieweit ist denn der Spruch „Treue um Treue“ im Dienstgebrauch des Alltags und im Zusammenhang mit Gedenktafeln der Bw verbreitet? Also abgesehen von (sowieso inoffiziellen?) Trinkbechern und ein paar Dienstgebäuden. Sind von diesem Verbot nur die Fallschirmjäger im Großen und Ganzen betroffen oder auch andere Truppenteile, wie Jäger, Panzergrenadiere, U-Boot-Fahrer oder Luftwaffensicherer?
Kommentator | 07. Juni 2014 – 13:03
Hat mir gefallen, wie Sie sich so toll loben können.
Mir haben immer Vorgesetzte gefallen, die Loyal zu ihrem Dienstherren standen und auch „unbequeme“ Befehle um- bzw. durchgesetzt haben. Bei „mich-haben-alle-lieb-Vorgesetzten“ war ich immer vorsichtig; denen fehlte am Ende immer das Rückrad. Aber, Jedem das Seine.
Beste Grüße
General Kasdorff und das BMVg sollten ihren militär-historischen „Treue um Treue-Gutachter“ schnellstens zum Teufel jagen und die Initiatoren des Verbots sind für die Kosten in Regress zu nehmen:
Das Gedicht „Treue um Treue“ von Albert Mummenhoff aus Februar 1904, wie benannt in http://augengeradeaus.net/2014/06/probleme-mit-der-tradition-bundeswehr-verbietet-treue-um-treue/comment-page-3/#comment-125229 , ließ mir keine Ruhe.
Dessen Aussagen unter dem Titel „Treue um Treue“ steigern sich zunehmend im geschilderten Kampfgeschehen um die Begriffe „Treue und Pflicht“ bis zur den Titel wiederholenden und final bekräftigenden letzten Verszeile „ein helles Kleinod: Treu’ um Treue:“
Ergo gehört das Motto „Treue um Treue“ zu jenen Aphorismen und Lebensweisheiten, welche weder literaturwissenschaftlich, noch militärhistorisch einer bestimmten Quelle zu zuordnen ist, sondern seit langem und weit vor der NS-Zeit gewachsenes und bestehendes „Wertegut“ der breiten Allgemeinheit darstellt. Es spricht deshalb auch Vieles und im hohen Maße dafür, daß die Parole „Treue um Treue“ zumindest schon vor den Kämpfen der deutschen Truppen in Südwestafrika gegen die Hereros (1904) als Wertbegriff bzw. Lebensweisheit galt. (Stichworte im Gedicht „Treue um Treue“: Herero-Blei, Leutnant von Schönau, Haus an dem Strand, Tagemarsch weit durchs unwegsame Land, Scharf späht der Blick, ob der Herero naht)
… also war das Motto „Treue um Treue“schon vorher Sprach- und Wertegut und ist nicht erst in Südwestafrika, oder gar durch Lettow-Vorbeck persönlich entstanden?!
Daß dem so ist, beweisen auch klar drei Kinderbücher mit dem Titel „Treue um Treue“ sowie das Skript zu einem Heimatfestspiel, welche alles Andere als kriegerische und/oder militärische Themen zum Inhalt haben (alle um 1900 und mittels Hugendubel-Booklooker gefunden (https://www.hugendubel-marktplatz.de/app/result.php?do=checkSearchValid&lid=3&js_state=on&autocomplete=on&mediaType=0&setMediaType=0&autor=&titel=&infotext=&oldBooks=on&x=46&y=7))
• Rüdiger, Minna-Wilhelmine, „Treue um Treue“ – Eine Geschichte für die Jugend und ihre Freunde, Schwerin, Meckl Verlag von Fr. Bahn, erschienen: 1906
• Maria Hohoff, Bibliothek für junge Mädchen – „Treue um Treue“, A. Riffarth Verlagshandlung M. Gladbach, erschienen: um 1900
• Stephan, W. E., „Treue um Treue“, Alexander Köhler-Verlag – Dresden und Leipzig, erschienen1906
• Boettcher, Friedrich, „Treue um Treue“ – Heimatfestspiel in 5 Akten, Wilh. Bings, Corbach, erschienen 1902 (übrigens diesjährige Premiere in Bad Arolsen ist am 15.06.2014)
Damit ist das „Treue um Treue – Verbot“ samt seiner gutachterlichen Begründung, diese Parole sei „wehrmachtsaffin“ so etwas von abgrundtief expertiselos, lächerlich und peinlich, daß unsere IBUK und der GI mal ganz schnell darüber nachdenken sollten!
Übrigens „Wo Ehre ist, ist Treue immer heilig“ sagte schon Publilius Syrus (ca. 90 – 40 v. Chr.), römischer Moralist und Aphoristiker. (… und der war bestimmt nicht bei der SS oder Fallschirmspringer der Wehrmacht) Und Cicero (Philippica 12, 2) meint zu dem Ganzen „ Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare“
@ Elahan
Nur zur Klarstellung: Meines Wissens wurde Hitler durch einen Erlass und Ernennung zum Regierungsrat in Braunschweig (Damals Land und Stadt) deutscher Staatsbuerger, denn Braunschweig war ein Land des Weimarer Republik.
Er wurde also eingebuergert, wie viele vor und nach ihm.
Und man darf sagen was man will, die (meisten) Deutschen haben ihn geliebt, genau wie dei meissten Auslaender, jedenfalls bis incl 1936, man vergleiche die Lobeshymmnen die Thomas Wolfe, damals Korrespondent fuer diverse amerikanische Zeitungen in Berlin, nach Hause sandte, und die auch gedruckt wurden.
(Ironiemod an) Ich hätte da noch einen Ohrenschmaus für „Bruno“, für sein Traditionsverständnis und für seinen Gutachter: http://www.youtube.com/watch?v=LeeMuiC6HB0 und http://www.youtube.com/watch?v=A72Pf0ve60M.
Bitte auch unverzüglich den Innenminister Thomas de Maizière auf dem Dienstweg informieren, denn was für die Fallschirmjäger in 2014 nicht paßt, paßt schon mal gar nicht zum Polizeimusikkorps Potsdam. Also sofortiges Spielverbot und Vertriebsverbot sowie Einzug aller produzierter Musikalben!
Übrigens, der Komponist Carl Teike verstarb 1022, wie kam denn der überhaupt auf den Titel „Treue um Treue“? Die Fallschirmjägertruppe der Wehrmacht wurde doch erst ab 1936/37 aufgestellt! (Ironiemod aus)
@Vtg-Amtmann, Mike Molto & die anderen Empörten: Vielleicht ist es nützlich nachzuschauen, was denn da empor will in der großen Empörung. Und da muss doch ganz vorne erstmal gefragt werden: Wie kommt es eigentlich, dass wir immer nur darüber reden, dass da aus der Truppe heraus irgendwelche Ideen, Traditionsbezüge oder Schlagworte&Motti kommen, die der Politik nicht passen? Das müsste doch eigentlich umgekehrt sein. Es ist doch wohl Aufgabe der politischen FÜHRUNG, das warum und wieso der militärischen Beschäftigungen der Truppe zu erklären. Um diese zentrale Aufgabe drückt sich die Politik aber zumeist (ob Peter Struck richtig lag mit seinem „Deutschland wir auch am Hindukusch . . .“ mag dahinstehen, wichtig ist: Er hat es wenigstens mal versucht. Wer denn sonst noch?). Diese glatte Leistungsverweigerung der politischen Seite hat zur Folge, dass sich die Truppe immer mal wieder selbst was besorgt – aus der alles andere als einfachen deutschen Geschichte heraus. Das geht dann eben auch häufiger mal schief. Das hat entsprechende Rüffel durch den vorauseilenden Gehorsam der Obermohren in Flecktarn zur Folge – die die Politik vielleicht einfach mal mit der Frage „was wäre denn die richtige Inschrift, das korrekte Motto auf dem Dingo-Wrack?“ auflaufen lassen könnten. Daraus könnte dann mal ein lehrreicher Konflikt entstehen – was auch eine Antwort an die oben genannten Adressaten ergibt: Das Verbot des Mottos „Treue um Treue“ ist kein Problem sondern unzweifelhaftes Recht der Politik. Packen muss man die Kerl(e)-Innen mit der Frage „Was denn stattdessen?“ Ohne geht wohl nicht.
Carl Teike verstarb 1922
@Heiko Kamann: Richtig, danke, war eine taste daneben. Weiß aber auch noch was: Schon den „Bundesadler“ auf dem CD-Cover des Potsdamer Landespolizeiorchesters entdeckt?
@MikeMolto
„Meines Wissens wurde Hitler durch einen Erlass und Ernennung zum Regierungsrat in Braunschweig (Damals Land und Stadt)“
Stimmt, er wurde später Bürger des Freistaats Braunschweig und Braunschweig war ein Gliederstaat des II Deutschen Reiches und nicht Deutschlands, denn dies gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Deutscher Bürger war er schon vorher, im anderen deutschöstereichischen Republik, nur nicht in Deutschland.
Aber wie geschrieben, Randnotiz und somit fast O.T. :-)
deutscher Staatsbuerger, denn Braunschweig war ein Land des Weimarer Republik.
Er wurde also eingebuergert, wie viele vor und nach ihm.
Und man darf sagen was man will, die (meisten) Deutschen haben ihn geliebt, genau wie dei meissten Auslaender, jedenfalls bis incl 1936, man vergleiche die Lobeshymmnen die Thomas Wolfe, damals Korrespondent fuer diverse amerikanische Zeitungen in Berlin, nach Hause sandte, und die auch gedruckt wurden.
http://www.vernetztes-gedaechtnis.de/hdeutsch.htm
Kleine Geschichtsstunde
Es scheint mir hier aber am Kern der Frage vorbeidiskutiert zu werden….
Die eigentliche Frage ist doch Warum hat der Inspekteur des Heeres diese Entscheidung getroffen bzw treffen muessen….
wenn man statt vorauseilendem Gehorsam aus gegebener Veranlassung setzt, duerfte der ein oder andere hier Argumentationsprobleme bekommen…
Die Konstruktion der im Feld unbesiegten Wehrmacht, die gleichzeitig ein Opfer eines Gewaltregimes wurde, wie 99.99 aller Deutschen laesst sich historisch nur schwer herleiten….
@all
Wie wäre es denn, in bewährter Weise, zivilen Ungehorsam zu praktizieren und dass doch ein wenig angestaubt (in Bezug auf modernen Sprachgebrauch) klingende „Treue um Treue“ durch ein (moderner) klingendes „Treue fuer Treue“ zu ersetzen?
Dass würde sicherlich etliche zum explodieren bringen, da gut als Ableitung erkennbar, aber eben nun mal ein wenig anders.
@brabantiner: Ihr Vorschlag „Treue für Treue“ ist der beste Beitrag hier, bringt noch mehr Sonne in die Pfingstfeiertage.
@Zivi a.D.: Das mit der Gegenfrage „was denn, statt Treue um Treue“ finde ich gut für die der Deutschen Geschichte- und Literatur offenbar Unkundigen (und auf Brabantiners vorschlag werden die nie kommen)!
@Soenke Marahrens: Ich glaube die Probleme würden da eher bei General Kasdorff liegen, das „aus gegebener Veranlassung“ zu erklären. Das Tuch mit der Schrift auf dem Dingo-Wrack und ein Schriftzug auf irgendeinem Gedenkschild, auf einer Wand oder auch auf einem Bierkrug langt da m.M.n. nicht. Und Ihre polemische Argumentation mit der „Konstruktion einer unbesiegten Wehrmacht, die ein Opfer wurde, etc.“ langt da schon lange nicht aus, die wahre Bedeutung sowie den historischen und den etymologischen Ursprung von „Treue um Treue“ abzuklären.
@ Bruno K.: „Aber das ist schon ein ganz dickes Ei, was sich das Landespolizeiorchester Brandenburg da leistet, Herr General: Öffentlicher Auftritt am Marstall mitten in Potsdam. Spielen von Nazi-Märschen wie „Treue um Treue“ und deren Verbreitung auf Tonträger. Und ganz nebenbei wird auch noch im Zuge des Mottos „Treue um Treue“ das Brandenburger Landeswappen, der „Rote Adler“ öffentlich, als auch auf Druckwerken (CD-Cover) verunglimpft. Da läßt ja das StGB gleich mehrfach grüßen. Ja, da sind unsere Fallschirmjäger mit ihrem Gebrauch von „Treue und Treue“ richtige Waisenknaben dagegen. Also, Sie müssen schon noch Weiteres unternehmen, ob der von Ihnen erkannten wahren Bedeutung und Tradition von „Treue um Treue“. Ihr Freund Thomas, der BMI wird Ihnen da ganz bestimmt weiterhelfen. Gelle?
Aber vielleicht sagt Ihnen ja der Thomas auch: “Ne, Ne, das habe ich schon in meiner vorletzten Legislaturperiode abchecken lassen, die Unverfänglichkeit von „Treue um Treue“ ist sozusagen polizeilich geprüft!
@ Soenke Marahrens
Sie scheinen Soldat und vom Fach zu sein. Bitte erläutern Sie mir doch bitte: „wenn man statt vorauseilendem Gehorsam aus gegebener Veranlassung setzt“
Sind sie möglicherweise im Heer?
Was ist denn die gegebene Veranlassung ? Was ist passiert?
Gab es Verstöße in Verwendung mit „Treue um Treue“ ? Wenn ja, bitte ich Sie diese zu benennen. Wenn nein, was führt sie zu dieser harten Spekulation?
Bitte sehr, gern im für die Soldaten üblichen klaren Sprachgebrauch. Ich verstehe (noch) nicht:
„Warum hat der Inspekteur des Heeres diese Entscheidung getroffen bzw treffen muessen…“ Warum denn nun müssen? Schauen sie, was nun passiert ist: nun ist es Thema in vielen Blogs und darüberhinaus. Hat Ihr Herr Inspekteur des Heeres das so gewollt, geht es nun in die richtige Richtung?
OT @Zivi aD
Nun bitt‘ ick Ihnen aber! dafuer sind Sie mir den Beweis schuldig!
Bitte mich umgehend aus Ihrer ‚Liste der Empoerten‘ zu streichen und, wenn Sie so eine haben, in die ‚Liste der Amuesierten‘ aufzunehmen.
Ich empoere mich grundsaetzlich nicht nach dem Motto: Seeleute empoert euch nicht, denkt!
@ Vtg-Amtmann | 07. Juni 2014 – 16:22
Der von Ihnen ausgegrabene gräuslich dichtende und deshalb zu Recht vergessene Justizrat Dr. Albert Mummenhoff ist ja mit seinem den wilhelminischen Militarismus verherrlichenden Worten zum Kolonialkrieg in Südwestafrika ein grandioser Leumundszeuge für ihr – ich zitiere Sie -“seit langem und weit vor der NS-Zeit gewachsenes und bestehendes ‘Wertegut’ “ von “Treu’ um ´Treue”. Sie haben damit vollkommen recht. Dieses Gedicht „Treue um Treue“ über ein Gefecht im Hererokrieg weist den Weg vom ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts an den Hereros in die Vernichtungslager der Nazis. Da möchte ich nicht wissen, wovon die von Ihnen benannten Kinderbücher aus jener Zeit handeln.
@JoHoMe: Sie machen genau den systematischen und auch logischen Fehler wie offenbar Kasdorff, in dem Sie die Parole „Treue um Treue“ selektiv durch deren mißbräuchlich, ja völlig richtig, verbrecherisch agierenden „Nießnutzer oder auch Schmarotzer und Verbrecher“ abqualifizieren wollen. Ihre Brücke von den Hereros zu den KZ’s ist nur noch weiterer Nonsens, Agitation und Populismus, in dem Sie das Unrecht pauschalisieren.
@Zivi a.D.: Mich bitte auch von der Liste der „Empörten“ streichen.
– Erstens bin ich schon sehr lange nicht mehr aktiv,
– zweitens kann ich über die jüngste Order von „Bruno“ zu „Treue um Treue“ nur mitleidig lächeln,
– und drittens habe ich als junger OLt Mitte der 70er 3 Generale a.D. der Wehrmacht mehrfach von FDS nach Lautlingen gefahren.
Natürlich in Uniform und der Kranz war im Kofferraum. Was meinen Sie, was auf dem einen Ende der Schleife der stand? Spiritus-Rex war übrigens ein Transportflieger und Nenn-Onkel bzw. Freund meines Großvaters („Bumskopf“ wie auch mein Vater).
Deshalb spiele ich hier Teufelchen bzw. Bohrmaschine. In FDS lebten übrigens nach dem Krieg Speidel, Lindemann, Heye, Lieb, Dunkel, von Schramm und so manch Anderer, der sich bereits im Amt Blank sowie alsdann in der Bw wieder fand. Das waren keine Nazis, aber die wußten – weil schon teils Ende 18XX geboren-, ob der tiefen und politisch neutralen Bedeutung und Etymologie von „Treue um Treue“.
In FDS wohnten auch Kinder und Jugendliche, deren Nachnahmen in der jungen Bundesrepublik deren Wohl willens aufgegeben wurden und die gerade deshalb aus einem – zeitgemäßer ausgedrückt „Treue für Treue“ bestimmter Kreise – nachhaltig ideelle und materielle Unterstützung erfuhren und aus denen allen etwas wurde.
Insofern ist m.M.n. die Argumentation von Ihnen, Herr @JoHeMe ein pefekter Schuß ins Leere und ziemlich kurzsichtig sowie höchst oberflächlich. Dies beweißt bereits , das Kinderbücher um 1900 nicht von Nazis geprägt sein konnten, ungeachte deren Inhalte und Texte. Auch das gehört zu einer Recherche, bevor man so dummes Zeug, wie Sie es tun, vom Stapel läßt.
Trotz low ops, Pfingsten und Wochenende schau ich schon ab und zu hier rein – und wäre dankbar, wenn es ohne persönliche Anwürfe ginge…
Sorry Herr Wiegold, das mußte sein und zwar ob des Traditionsbeginns bzw, der völlig legitimen Traditionsübernahme der Bw bei deren Gründung und Selbstfindung. Ich glaube diese bereits historischen Hintergründe sind ganz im Sinne Ihrer betriebenen „verteidigungspolitisch ausgerichteten“ sowie professionellen Journalistentätigkeit.
Es geht hier nicht um persönliche Anwürfe oder A-Fronts, sondern um persönliche Standpunkte die in ihren Koordinaten die Geschichte und die Tradition gründlich verfehlen. Leider!
@ Vtg-Amtmann | 07. Juni 2014 – 21:16
Herr Vtg-Amtmann, Sie haben völlig recht und ich habe es auch nicht behauptet, dass die Kinderbücher jener Zeit nicht von Nazis geprägt waren. Andersherum wird ein Schuh draus. Göring Jg. 1893, Göbbels Jg. 1897, Bormann und Himmler Jg. 1900. Diese führenden Herren des Herrenrassenwahns waren in jenen Jahren im Zielgruppenalter Ihrer zitierten Kinderbücher. Die Nazis sind nicht alle wie Hitler aus Österreich eingewandert, sondern im Kaiserreich geboren und in ihrer Jugend sozialisiert worden. Ich denke da auch an die berühmte “Hunnenrede” des Kaisers: „Kommst ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!“
(Die Reden Kaiser Wilhelms II., Hg. v. Johannes Penzler. Bd. 2: 1896-1900. Leipzig o.J., S. 209-212. Abdruck der inoffiziellen Version in: Manfred Görtemaker: Deutschland im 19. Jahrhundert. Entwicklungslinien. Opladen 1996. (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 274), S. 357.)
Ihren persönlichen Anwurf werte ich als Kompliment. Anscheinend gehen Ihnen die Argumente aus.
@Vtg-Amtmann | 07. Juni 2014 – 16:22
Unabhängig dessen, was sie an zusätzlichen Nennungen des Spruchs „Treue um Treue“ aus der Zeit um 1900 gefunden haben, lässt sich wohl auch mit Blick auf andere bereits zuvor von Foristen genannte Nennungen annehmen, dass „Treue um Treue“ bereits deutlich vor 1933 in verschiedenster Form genutzt wurde, unter Umständen sogar eine allgemeine Redewendung war.
Diese Tatsachen rechtfertigen Ihre in gewohnt farbenfroher Weise gehaltene Schlussfolgerung daraus aber in keinster Weise:
Es ist zu bezweifeln, dass Sie Sich ein Urteil über die Arbeit eines internen oder externen Gutachters machen können, denn aus Ihren Ausführungen schließe ich, dass Sie
– nicht wissen, von wem ein Gutachten gefertigt wurde,
– nicht wissen, wie der Wortlaut eines erstellten Gutachtens ist,
– nicht wissen, welche historischen Quellen angeführt wurden,
– nicht wissen, zu welchem Ergebnis, ein Gutachten kam,
– nicht wissen, ob ein Gutachten eine Empfehlung enthielt,
– nicht wissen, ob der InspH einem Gutachten folgte oder sich aufgrund anderer Erwägungen komplett anders entschied.
Korrigieren Sie mich, wenn Sie genannte Informationen besitzen, aber tatsächlich wissen Sie doch wohl nur, von der „beauftragten Untersuchung des Wahlspruches durch bundeswehreigene und externe Institutionen“ sowie der resultierenden Entscheidung.
Der relevante Wortlaut um auf die zugrundeliegende Untersuchung zu schließen, lautet:
Hier sind in einem Satz drei Relativierungen: „In heutiger Wahrnehmung“ sprich, die heutige öffentliche Wahrnehmung ist nicht zwingend historisch objektiv, sondern blickt immer zuerst auf 1933-1945. „in der Geschichte der Streitkräfte“, sprich, alle Verwendungen der Redewendung außerhalb der Militärgeschichte blenden wir bewusst aus und da verschwinden die meisten hier im Blog genannten Quellen. „im Wesentlichen“ sprich, es gab auch andere Verwendungen selbst im militärhistorischen Kontext, aber diese wird am meisten genannt und wird am stärksten wahrgenommen.
Der Erlass des InspH bestreitet gar nicht, dass „Treue um Treue“ auch vor dem 3. Reich oder in anderem Zusammenhang genutzt wurde. Er erklärt diese Tatsachen einfach für nicht maßgeblich in der Betrachtung, ob der Strahlkraft der Verbindung zur Wehrmacht in der heutigen Wahrnehmung. Angesichts dieser drei Eingrenzungen kann überhaupt kein Rückschluss auf den Umfang, die Qualität oder das Ergebnis eines zugrundeliegenden Gutachtens gezogen werden, denn mit solchen Relativierungen können sie jedes Gutachten umdeuten. Ob diese Relativierungen, die meiner Ansicht nach den Entscheidungsgegenstand zu stark eingrenzen, wiederum auf ein Gutachten oder die Entscheidungsinstanz, den InspH, zurückgehen, bleibt vor dem derzeitigen Kenntnisstand unklar. Er hat es jedenfalls zu verantworten.
Bevor Sie also losgehen und einen Gutachter „zum Teufel jagen“ wollen, stellen Sie auch sicher, dass Sie wissen, wen und wofür.
@ Cynic2 | 07. Juni 2014 – 22:14
Chapeau!
@ Soenke Marahrens | 07. Juni 2014 – 18:32
Es wurde hier bereits von mehreren Foristen die Meinung vertreten, und einige davon machen sich den Spruch offenbar durchaus zu Eigen, dass der Wahlspruch bewusst unpolitisch gemeint und gehalten ist. Dementsprechend sehe ich keine „gegebene Veranlassung“ für den InspH, wenn selbst die Ministeriumsweisung nur davon spricht
.
Asehbar bedeutet für mich, dass noch nichts passiert ist und Missverständnis bedeutet, dass der Bezug zur Wehrmacht nicht beabsichtigt und auch nicht zwingend ist, aber missverständlich hergestellt werden kann.
Daher sehe ich keine Argumentationsprobleme, da es um eine Form des Ausdrucks des soldatische Selbstverständnisses einer informellen Gruppe der derzeitigen Soldaten der Bundeswehr ohne jeden politischen oder Traditionsbezug gehen sollte. Jede Einbeziehung der Wehrmacht führt meiner Ansicht nach vom eigentlichen Thema weg.
Cynic2: Meine Texte sind ob der Komplexität des Thnmas relativ lang , ihrText ist noch länger. Lassen Sie doch einfach den Kameraden der Fallschirmjäger-Truppe vorbehaltlos ihr zumindets bis zum 1870/71 Krieg zurückgehendes “ Treue um Treue“ bzw, ihr „Treue für Treue“. Was spricht definitiv dagegen, ausser ein darum geführtes Herumgelabere?