Pressekonferenz des NATO-Generalsekretärs: Ohne neuen Beschluss keine zusätzlichen Truppen im Osten

nato_sg_01apr2014

Vor einer möglichen Verstärkung von NATO-Truppen auf dem Gebiet der osteuropäischen Mitglieder der Allianz wird es eine neue politische Entscheidung geben müssen – die Beschlüsse des NATO-Außenministerrats vom (heutigen) Dienstag sind nicht als Vorratsbeschluss dafür zu verstehen. Das sagte Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen (Foto oben) bei seiner Pressekonferenz nach den Beratungen der Minister in Brüssel.

Rasmussen lobte die bereits gefassten Entscheidungen der Allianz, die osteuropäischen NATO-Staaten demonstrativ der Solidarität des Bündnisses zu versichen: So sei die Zahl der Kampfjets, die der Luftraumüberwachung über dem Baltikum zugeordnet (allocated) wurden, verdoppelt worden (ob damit auch die tatsächliche Zahl der Jets, die für diese Aufgabe formal eingesetzt werden, erhöht wurde, sagte Rasmussen nicht). Für weitergehende Maßnahmen seien aber die militärischen Kommandobehörden der NATO angewiesen worden, Vorschläge für Planungen, Übungen und zur Stationierung (deployment) von Kräften im Osten zu machen. Auf Nachfrage sagte der Generalsekretär, natürlich gelte in der NATO wie in allen Mitgliedsstaaten das Primat der Politik, und selbstverständlich bedürfe die Umsetzung militärischer Vorschläge einer neuen politischen Entscheidung.

Hier das Audio der Pressekonferenz, einschließlich der Fragen und Antworten – die aus deutscher Sicht entscheidende Frage zu militärischer Verstärkung im Osten kam vom dpa-Kollegen Dieter Ebeling und findet sich ca. bei Minute 08:35 (die Qualität bitte ich zu entschuldigen, ich habe den Ton vom NATO-Livestream abgenommen, der zwischendurch Aussetzer hatte):

(Foto: Screenshot NATO Livestream)