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Frisches von der Küste!
Die Kampfschwimmer und MSK wurden in den letzten Tagen im Norden, im Zuge der Kommando Spezialkräfte der Marine – Aufstellung, reichlich mit Zeitungsspalten versehen.
„Eckernförder Kampfschwimmer – Die Besten der Welt“ des SHZ, erreichbar via Suchmaschine.
Mal was aus der Rüstungsecke:
Welt online hat unter dem Titel „Ministerin von der Leyens „management by terror““ eine Analyse der Beschaffungsproblematik, insbesondere beim Tiger – geschrieben vom ehem. Leiter des Planungsstabes Hans Rühle.
Die Nato will ihren Einfluss in Osteuropa stärken.
Man müsse Wege ausloten, wie die Partner in der Region besser unterstützt werden könnten, heißt es in dem siebenseitigen vertraulichen Dokument („NATO RESTRICTED“)
Es geht um Armenien, Aserbaidschan und die Republik Moldau.
@ SPIEGEL ONLINE
@K.B.
Da fällt mir wieder ein was ich noch posten wollte…
Absolut lesenswert der Artikel (wie ich finde). Interessant auch der Ton mit dem er die Ministerin anschießt.
@ K.B:
Den Beitrag von Hans Rühle halte ich mit für den sachlichsten, den ich bislang zu diesem Thema gelesen habe. Er bringt es auf den Punkt: Nicht Personen oder das Auswechseln von Personen löst ein Problem, welches mit der Rüstungsplanung und Rüstungsbeschaffung verbunden ist.
Vielmehr geht es um eine strukurelles Herangehen. So würde ich „Rüstung“ aus dem BMVg komplett ausgliedern und, da es eh Industriepolitik, als Wirtschaftspolitik ist, dem dafür zuständigen Ministerium angliedern. Der BMVg könnte mit Blick auf eine Ausgliederung personell verschlankt werden, eine Laufbahnverwendung in der BMVg Abteilung Rüstung fällt komplett aus und kein Oberstleutnant muss mehr dieses Gebiet durchlaufen um Oberst zu werden.
Ein bisschen Spaß zum Thema Entwicklung.
http://youtu.be/aXQ2lO3ieBA
Der Film soll, mehr oder weniger grob, auf das Buch von Col. James G. Burton, „The Pentagon Wars: Reformers Challenge the Old Guard“ beruhen.
https://medium.com/the-bridge/78b81d7f7987
Lesenswert
Wenn Prozessorientierung an ihre Grenzen stoesst:
„Ministerin von der Leyens “management by terror“
na dann werden die externen Berater ja schnell mit der Arbeit fertig werden, für die entstehenden Foliensätze wird sich schon irgendwo ein Plätzchen in der Ablage finden lassen. Für diese Art von Projekte habe ich (äh, bin ebenfalls sowas wie ein externer Berater) den privaten Ausdruck „Tieffliegerprojekt“ erfunden: Berater kommt mit großem Getöse herangerauscht, alles duckt sich tief in die Deckung, nach kurzer Zeit verklingt das Getöse, alles richtet sich vorsichtig wieder auf, guckt in die Runde und macht weiter wie gehabt.
Gibt es eigentlich schon Wetten über die noch verbleibende Verweilzeit von vdL auf der Hardthöhe? Würde gerne teilnehmen.
@tuk
„…less armor than a snowblower…“ Ein herrlicher Film und irgendwie zeitlos, auch wenn hier fast ausschließlich die mil Seite durch den Kakao gezogen wird. Trotzdem grandios! :-)
@f28
Also wirklich, Sie sollten dringend nochmal mit dem Amtmann reden und seine Ausführungen zu den Heilsbringern rekapitulieren. Ebenso die Einstellung zur Heldin aus Niedersachsen, welche im Gegensatz zu ihrem Vorgänger bereits jetzt verehrt wird.
Dann erhalten Sie die dringend notwendige Korrektur Ihrer inneren Einstellung…. ;)))
SCNR
Können wir hier nochmal den von @Cynic2 im P3C Thread angesprochenen „Tactical Trunk Monke“ zurück kommen? Ein wirklich vielversprechender Ansatz wie ich finde, der dringend eingehender analysiert werden sollte.
Bemerkenswertes Interview auf der letzten Seite der neuesten Ausgabe BW-Aktuell. Interessant wie unterschiedlich man die Situation von Frau Hauptmann bewerten kann.
Für mich sind 17 Einsätze in 12 Jahren mit 2000 Einsatztagen kein Grund zum Feiern und positiv exponiert darstellen sondern eher ein Trauerfall. Individuell, aber noch viel mehr für das gesamte System und seine Resourcen-Verfügbarkeit.
Die Rüstungsindustrie will Klarheit, wie es mit den ganzen geplanten oder angefangenen Rüstungsvorhaben weitergeht. Jetzt fangen die wohl an, Uvdl anzuschießen. Macht Uvdl Fehler bei Rüstungsbeschaffungen, wird sie halt von einer anderen Seite unter Feuer genommen. Mit den Beratern will die nur Zeit schinden. Das insbesondere die Süddeutsche Rüstungsindustrie für das viele Geld nur wenig brauchbares liefern kann und will, können Berater ja auch nicht beheben. Die Airbus ist mit den wenig Einsetzbaren Eurofighter ja sehr glücklich mit. Bringt sicherlich sichere und gute Renditen. Ist aber sicherlich schwer verständlich für den Steuerzahler, der das bezahlen muss.
@ O.Punkt
versteh ich nicht. Die Frau macht das doch offensichtlich freiwillig. Ist sie nicht die Einzige. Kenne selbst auch einen reservisten der regelmäßig für 6-8 Monate rübergeht und sich den Rest des Jahres gut gehen lässt.
@Soenke Marahrens:
Sehr guter Aufsatz – wurde hier (http://augengeradeaus.net/2014/03/keine-deutschen-panzer-in-den-osten/#comment-94507) bereits angeschnitten.
Die Bundeswehr bewegt sich aus meiner Sicht immer mehr hin zu einer Prozessorientierung (nicht „nur“ die SKB).
Daher sehe ich auch die Unternehmensvergleiche von vdL äußerst kritisch.
Hier scheint eindeutig die Denkweise und Spreche von Herrn Weise durch.
Eine echte Auftragstaktik (mit Eigeninitiative!) wird systemisch immer mehr unmöglich.
Mental, ausbildungsmäßig und technisch.
Stehen wir nicht wirklich in einer Reihe mit Schlieffen 1914, Somme 1916, Frankreich 1940? Hauptsache alles läuft „planmäßig“ (siehe: Grantiger Löwe 2012)…
Nach außen hin sieht man sich immer noch als Nachfolger von Moltke d.Ä, Rommel, Guderian (ja ich weiß sie sehen Rommel wegen der Logistik kritisch) – aber welcher Geist wird in der Ausbildung, Übung, Einsatz und im Tagesbetrieb vermittelt (COPD…)?
Oder seh ich das zu pessimistisch?
(Hier in der OT-Halde können wir uns hierzu ja beinah ungestört ausleben…)
@Memoria
sorry hatte ihren Link nicht gesehen.
Ich bin bei der Thematik immer zweigespalten. ..
einerseits gibt es bei Arbeitsschutz, wirtschaftlichem Handeln etc wenig Alternativen zu einem prozessbezogenen Handeln, aber andererseits stimme ich Ihnen voll und ganz zu, dass die ueberbordende Prozesslandschaft Kreativität, Eigeninitiative und Motivation toetet.
Wir sollten froh sein, dass wir die Auftragstaktik, leider haeufig als Gral oder Monstranzmissbrau
Noch in unseren Buechern stehen haben……
Manchmal denke ich aber dass die Energie die aus dem Widerspruch Prozessbasiert (so wie wir es erleben – man koennte es ja auch Auftragstaktik konform anwenden) und der reinen Lesart der Auftragstaktik das System noch am laufen haelt…
News aus Hamburg:
Die „Baden-Württemberg“ hat ausgedockt, schwimmt selbsständig und wird jetzt an den Ausrüstungskai gezogen.
Artikel und Bilder bei den Kieler Nachrichten.
Das bekannte Kreuzberger Milieublättchen DER NEBELLEUCHTER.com berichtete heute, unter Berufung auf DIE WELT.de vom 07.03.2014 „Verteidigungsministerium – Gefeuerter Staatssekretär kämpft um seine Ehre“, daß dem ehemaligen Staatssekretär nunmehr doch vom BMVg Prozesskostenhilfe gewährt wird. Offenbar hat S.B. sich u.a. über den deftigen Artikel „Drei Milliarden Euro Rückzahlung? Gefeuerter Staatssekretär“ im German Defense Mirror NV-Ausgabe-08-2014 gegrämt und hofft nun auf Beistand seiner Ex-Chefin? Dazu sieht er [S.B.] den StS Hoofe „als Amtschef aus Fürsorgegründen verpflichtet, um Schaden gegen einen ehemaligen Angehörigen“ des BMVg abzuwenden, sodaß diesem doch noch eine angemessene Anschlußverwendung in der freien Wirtschaft erschlossen werden kann.
Auf SPON findet sich unter dem Namen „US-Armee: Frauen an die Front“ ein Bericht über die bereits in diesem Kommentar erwähnten Tests: http://augengeradeaus.net/2014/03/attraktivitat-der-bundeswehr-fitness-je-nach-aufgabe/comment-page-2/#comment-93846
Meiner Ansicht nach ein sehr durchdachter Ansatz der Messung von Belastungen. Es stellen sich mir jedoch folgende Fragen (auch weil die beinhalteten Informationen eher karg sind):
Werden in den Abschließenden Anforderungen Reserven eingebaut ? Wenn die körperliche Leistungsfähigkeit exakt ausreicht um derartige Standardaufgaben zu bewältigen kann das bei Auftreten von weiteren Faktoren (wie z.B. Hitze, Kälte oder dunne Luft) zu unangenehme Folgen führen.
Werden die aus den Daten entwickelten Test den Faktor Körpergewicht (wie z.B. beim BFT, dem Army PFT oder dem Army Ranger PFT) oder ein Mindestmaß einer aufzubringenden Kraft beinhalten ? Praktisches Beispiel: Liegestütze und Klimmhang müssen mit einer 20 Kg schweren Weste absolviert werden anstatt wie bisher nur mit dem eigenem Körpergewicht.
@Soenke Marahrens:
Wenn man ja auch nur über Anspruch und Wirklichkeit diskutieren würde. Der einzige Versuch mit realitätsnahe Anspruch war eine Ausgabe des „Spähtrupp“ vor knapp 5 Jahren.
Durch ISAF hat man gerade auch im Heer immer mehr zentralistische Verfahren in den Köpfen etabliert (CONOPS approval…). Die darin liegende Gefahr wird allzu oft übersehen.
Der obige Aufsatz zeigt sehr gut wie schnell man den Wesensgehalt der Auftragstaktik verliert und stattdessen nur (noch) Lippenbekenntnisse die Ausbildung prägen.
Siehe auch die Kommentare zum Artikel bei doctrine man.
@ TW:
Mir ist klar, dass das ihr Block ist, aber ist es nicht möglich vlt. 1 mal im Monat einem „renomiertem“ Gastschreiber einen Artikel zu genehmigen/ schreiben zu lassen (unter Rubrik Meinung)? Siehe z.B. “Management by Terror”; Kujat schreibt sonst auch immer gerne hier und da…Bei dem letzten Panzerzählen wäre es lustig gewesen bspw. Generalmajor a.D. Trull den Füller schwingen zu lassen. Gut, der hätte wahrscheinlich alles abgefackelt, aber informativ wäre es gewesen…
Würde die Attraktivität und den Traffic Ihres Blocks nochmal etwas erhöhen:)
hahaha
Her mit der Trull Kolumne!
Das wäre Edutainment im eigentlichen Sinne. Informativ und unterhaltsam ;)
weniger lustig ist es natürlich sich zu überlegen wieweit eine Persönlichkeit wie Trull heute avancieren würde.
@K.B.
Danke… einen derart passenden Kommentar in einer unspezialisierten „Massenzeitung“ hätte ich nicht erwartet.
Ich würde mal steif behaupten, dass die überwiegende Mehrzahl der Aussagen jeder Projektleiter im BAAINBw und auch jeder bei der Fachaufsicht im AIN direkt unterschreiben würde. Der Prozesswechsel zum neuen CPM war zwar sinnvoll, weil einige wichtige Schritte zur Harmonisierung von Beschaffung und Nutzung gemacht werden. Die Situation ändern kann das aber nicht wirklich. Der einzige Hoffnungsschimmer ist vielleicht die Auswahlentscheidung und die Zielvereinbarung, die die Hürde der Beeinflussung etwas höher legen könnte. Aber auch hier wird sicher die subtile Masche weiter funktionieren.
Beim Fazit flacht die Begeisterung ab, ein Rezept kann Rühle ja auch nicht bringen (wie auch bei der Zwickmühle). Es wäre aber schön wenn etwas mehr Öffentlichkeit und Truppe den Einfluss der Politik erkennt und diese Ablenkungsmanöver Richtung Beschaffungsorganisation durchschaut. Zu hoffen dass es so viele werden, dass die Politik davor zurückschreckt wäre wohl Wunschdenken.
@J. König
Sorry, aber die Idee die Rüstung von der Bundeswehr zu trennen geht komplett konträr zu den Aussagen im Artikel. Das wäre nicht nur bei den vielen vernünftig laufernden Projekten eine Katastrophe (noch mehr Distanz zum Nutzer, wir brauchen weniger), es würde auch noch die letzten Dämme der Einflussbegrenzung einreißen. Ohne wenigstens rudimentäre Bande zu den Uniformträgern… das wäre schauderhaft.
@freyarm & andere
Ich hab‘ kein Problem mit Gastautoren. Allerdings vermute ich, dass es schon einen Grund hat, warum Hans Rühle in der Welt publiziert?
@ T.W.
Sie müssen einfach ihre tatsächliche Leserschaft gegenüber potentiellen Autoren ca. um den faktor 10 übertreiben.
Die schreiben dann bei ihnen und bringen die vorher nur behauptete Leserschaft dann tatsächlich. stichwort prophecy marketing ;)
@Memoria
nach der Lektuere von Leitenschneiders Buch:
Das war frueher auch nicht anders bzw besser…
Keiner der grossen militaerischen Visionaere wurde mehr als Oberst ;-)
@Soenke Marahrens:
Naja zumindest wenn man sich die Ausbildung Seeckt’scher Prägung mit der heutigen vergleicht, dann sehe ich da schon Unterschiede.
Die Erfolge in Afrika sind ein Beispiel für den hohen Ausbildungsstand – siehe Kasserine-Paß.
Da stießen die beiden Ausbildssystematiken aufeinander (siehe auch Muth, Command Culture).
Welcher Seite wären wir heute ähnlicher?
Etwas Werbung für die eigene Truppengattung:
Heute wurde in Eckernförde das Seebataillon und das Kommando Spezialkräfte Marine (KSM), neu aufgestellt. Die SEK-M und MSK wurden außer Dienst gestellt. Beides sind planerisch und konzeptionell nicht nur für die Marine sehr interessante Entwicklungen, die eine Menge strukturelle Veränderungen mit sich bringen. So nimmt z.B. das Seebataillon, zusätzlich zu allen offensichtlichen Veränderungen, im Bereich der Dienstpostenstruktur gleichzeitig die neue Infanterie-Struktur ein.
Leider haben es beide Festakte kaum in die Nachrichten geschafft. Einzige Ausnahme scheint Marine.de zu sein, die jeweils eine Meldung auf der Startseite bringen.
@Memoria
Da bin ich Optimist, aber I
Bzgl. Prozesslogik vs. militärische Logik
Vielleicht lassen sich an dieser Stelle zwei Dinge dividieren:
Die Prozesslogik (der Industrie) ist eine Methode, um ein komplexes Problem in kleinere/beherrschbare Einheiten zu unterteilen. Der Fokus liegt dabei darauf, ein vorliegendes Problem (Ing. arbeiten immer problemorientiert) Schritt für Schritt und ohne Fehler lösen zu können.
Die militärische Logik zielt darauf ab, auf ständig verändernde/zeitkritische Gegebenheiten reagieren zu können.
Situation 1 – Es gibt nur die militärische Logik: Für die Rüstungsbeschaffung würde das bedeuten, dass jede neue militärische Forderung in den Entwurf einfließen muss. Im Ergebnis würde man niemals ein fertiges Produkt bekommen und die Ing. in den Wahnsinn treiben, da am Ende immer die Wollmilchsau steht. Weiterhin sind komplexe technische Probleme kaum mehr lösbar, wenn es keine klare Projektstruktur gibt bzw. Zuständigkeiten nicht ganz klar geregelt sind. Dieser Zustand war gerade zu früheren BWB Zeiten typisch und hat zum Teil zu den Problemen geführt mit denen wir uns heute noch herumschlagen.
Situation 2 – Es gibt nur noch Prozesslogik: Ich denke man muss nicht lange darüber nachdenken um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass man eine militärische Operation nicht mit Prozessdiagrammen durchführen kann. Prozesse sind einfach zu starr und brauchen zu viele Informationen /Zeit um sie zu erstellen. In einer schnell verändernden Situation sind Prozesse also eher ein Bremsklotz als eine Hilfe und somit nicht zweckmäßig.
Daher habe ich ein Problem damit, die militärische Logik im Bereich der Rüstungsbeschaffung zu idealisieren und umgekehrt die Prozesslogik der militärischen Logik überstülpen zu wollen. Beide Bereiche haben ihre eigene „Sprache“. Die BW wird lernen müssen, die richtige Sprache im richtigen Bereich anzuwenden und an den Schnittstellen entsprechende „Sprachtalente“ einzusetzen. Beide „Sprachen“ sind spezifische Methoden um die Realität zu bewältigen. Beide Sprachen haben sich durch spezifische Anforderungen entwickelt und werden für spezifische Problemstellungen angewendet. Diesen Umstand müssen einerseits Ing. und Wiwi-Leute akzeptieren, aber eben auch die Militärs.
Bzgl. Prozesse: Ein Prozess lässt sich in seinen Freiheitsgraden so gestalten, dass nur eine grobe Richtung vorgegeben wird (ich möchte einen Hubschrauber beschaffen) oder auch der kleinste Schritt vorgegeben wird (Schraube Mat. Nr. 108462 rechtsdrehend mit 15Nm usw……festziehen). Eine zu grobe Einteilung vereinfacht das Problem nicht weitgehend genug, eine zu feine Einteilung ist unrealistisch, starr und ineffizient. Es gilt also ein gesundes Maß zu finden.
@Memoria
Da bin ich Optimist, aber ich denke solche Freiheitsgrade der OPFü werden Soldaten nur noch bei einem Durchbruchsversuch der Russen nach Paris a la Red Storm Rising erleben.
ueber den Einsatz in Afghanistan erlaube ich mir kein Urteil…da kenne ich keine Details (leider)
@bang50
das meinte ich mit..ich bin da gespalten
ich wuerde behaupten es sind 2 unabhaengige Sprachen fuer unterschiedliche Kontexte…und die sind meines Erachtens sogar disjunkt.
Die Rüstung kann man auch selten richtig in Prozesse fassen. Den Ablauf generell schon, das jeweilige Projekt eher nicht. Projekte sind eben doch einzigartig. Immerhin kann man aber immer die gleichen groben Schritte verlangen und damit etwas Ordnung stiften.
Lustig wird die Prozessgeschichte bei den Anforderungen an neue Systeme, weil Ingenieure diese Herangehensweise nunmal meist so beigebracht bekommen haben. Da kann es bei der eigentlich recht simplen Frage „Wie wollt ihr das denn benutzen“ schonmal zu der skurilen Situation kommen, dass die Ingenieure ein Prozessdiagram für einen taktischen Einsatz des Geräts malen möchten. Das ist ziemlich sicher zum Scheitern verurteilt.
Die eigentliche Frage aber ist ja genau die richtige. Und da ist es wieder bei der Truppe skuril, denn auf diese Frage bekommt man in den meisten Fällen einfach keine Antwort, aus der sich irgendwelche Anforderungen ableiten ließen. Alle Konzepte scheinen die Nutzerebene auszusparen. Beide Seiten haben da also Nachholbedarf. Sich mit Auftragstaktik „herausreden“ damit man bei der Planung vage bleiben kann geht nicht und jeden Handgriff zu nem Prozess zu machen geht auch nicht.
Ich hab aber schon Projekte gesehen, in denen das tatsächlich gut funktioniert. Da werden taktische Szenarios entwickelt aus denen Anforderungen abgeleitet werden können. Die Anforderungen werden zu einer Leistungsbeschreibung, die wiederum zu einem Produkt, dass man gleich wieder in genau diesen taktischen Szenarios erproben kann. So wird dann ein Schuh draus.
„Augen geradeaus“ wird in der aktuellen Ausgabe von „Frontal 21“ zitiert. Es geht um ein Audio-Mitschnitt vom Inspekteur der Luftwaffe, Karl Müllner.
Insgesamt ist der 15 minütige Bericht zum Thema Kampfdrohnen, wie er von durchschnittlichen deutschen Journalisten zu erwarten ist. Der Einsatz der Drohnen-Technologie wird andauernd in den Kontext von völkerrechtlich fragwürdigen CIA-Einsätzen gestellt. Sieht sich die Bundeswehr eine Drohne an (Heron, Reaper) wird alles andere als dezent betont, dass diese „potentiell“ bewaffnet werden kann. Der Bericht gibt vor eine gesellschaftliche Debatte anstoßen zu wollen (die angekündigt wurde, aber bislang nicht kam – aber wohl ’noch dieses Jahr‘ stattfinden soll), hat dabei aber vor allem die Nachteile und Risiken der Drohnen im Auge.
@Pham Nuwen
War ein Ausschnitt aus meinem Interview mit Müllner im vergangenen Jahr. Immerhin haben die ’ne Quelle angegeben… Ansonsten, ja, der Bericht arbeitete schon etwas unjournalistisch mit Unterstellungen – die CIA macht böse Sachen mit Drohnen, und etwas ähnliches wollen die CDU/CSU-Abgeordneten auch…
Pham Nuwen | 01. April 2014 – 21:40
Tja, hätte die CIA es nicht versemmelt, wäre eine Diskussion hier in DEU wohl einfacher. Aber die CIA hat es eben versemmelt und darum ist es hier in DEU eben ein schwieriges Thema … so einfach ist das.
@T.Wiegold
„Etwas unjournalistisch“ ist gut… da wurden Reden der CDU Abgeordneten im Bundestag krass aus dem Zusammenhang gerissen, nur damit der Tenor des Beitrages passt.
Und sich dann bei Ihnen mit einem Tondokument bedienen, aber einen anderen „Experten“ zu der Thematik befragen… vermutlich, weil der besser in das zu transportierende Bild passte, als ein Journalist, der sich seit langem mit diesen Themen auseinandersetzt.
Finde ich wirklich unsauber, was hier von den Machern abgeliefert wurde… und wir alle zahlen dafür Beiträge… finde ich ärgerlich.
@drd
Die Frage der Ingenieure heisst doch: Was soll das……koennen?
Und den Einwurf mit der eierlegenden WMS ist auch zu begrenzen: Time limit. Ab Stichtag duerfen keine neuen Aenderungen mehr eingebracht werden. (Egal was gerade die Konkurrenz versprechen mag.)
Aber so ein Vorgehen verlangt Disziplin und harte Federfuehrung. Ich habe aber gelernt, dass Politiker (Wahlkreisbedingt) staendig bei dem Prozess interferieren. Da gehoert jemand in die Projektleitung, der Stop und Nix sich zu sagen traut und auch die Rueckendeckung bekommt dies durchzuhalten.
Das kann die Truppenbrauchbarkeit und Auslieferung binnen 5 Jahren bedeuten
@Soenke Marahrens:
Die Freiheitsgrade sind das Eine, wie man diese nutzt das Andere.
Mir geht es um letzteres. Selbst wenn die Bundeswehr den Freiraum bekommt, kann sie ihn nicht mehr nutzen, da die Organisationskultur, Ausbildung und Führerauswahl nunmal so sind.
Ich sage nur ROE bei ISAF und C-IED….
Um zum Ausgangspunkt zurück zukommen:
Ist die Bundeswehr (noch?) in der Lage effektiv (und damit flexibel) genug Gewalt anzudrohen und anzuwenden – sobald es politisch gewollt ist?
Verweise auf Politik und Presse und Öffentlichkeit sind da für mich nur noch Anzeichen für den fehlenden eigenen Anspruch einer Armee.
Gerade im Heer erzählt man sich jedoch weiterhin, wie sehr man – angeblich – „Führen mit Auftrag“ leben würde.
@Memoria
Es dauert halt noch von der Bonner Republik zum Berliner Deutschland, wobei der alte Adenauer, FJS und Helmut Schmidt stete Quellen von Entscheidungen waren.
Was mich aber mehr aergert, ist das regelmaessige Jetzt sag ich was….wenn die Pensionierung erfolgt ist. Gerade ein General K… scheint sich regelmaessig an keine der von ihm zu verantworteten Reformentscheidungen zu erinnern (inkl des Duepierens der Weizsaecker Kommision)…
@MikeMolto
„Die Frage der Ingenieure heisst doch: Was soll das……koennen?“
Das ist die falsche Frage leider. Die Antwort darauf kann man erst geben, wenn klar ist wie das System genutzt werden soll.
„Und den Einwurf mit der eierlegenden WMS ist auch zu begrenzen: Time limit. Ab Stichtag duerfen keine neuen Aenderungen mehr eingebracht werden. (Egal was gerade die Konkurrenz versprechen mag.)“
Das Problem ist eigentlich eher nicht die Konkurrenz. Wenn man schon so weit ist, dann gibt es einen Vertrag und keine Konkurrenz mehr. Das Problem entsteht eigentlich eher, wenn Projekte umgewidmet werden, neue militärische Forderungen aufkommen etc.
„Aber so ein Vorgehen verlangt Disziplin und harte Federfuehrung. Ich habe aber gelernt, dass Politiker (Wahlkreisbedingt) staendig bei dem Prozess interferieren. Da gehoert jemand in die Projektleitung, der Stop und Nix sich zu sagen traut und auch die Rueckendeckung bekommt dies durchzuhalten.“
Die Federführung ist in der Bundeswehr so eine Sache: Dienstweg ist das Stichwort. Der Projektleiter kann machen was er will, eine Weisung und er ist raus aus der Entscheidung. Das versucht man ja gerade mit den Zielvereinbarungen transparenter zu machen. Dann kann man wenigstens nachvollziehen, wer wann und warum etwas ändern ließ. Die Rolle der Politik ist in der Tat immer heikel. Da kommt der oben angesprochene Punkt der Anforderungen ins Spiel. Im Zweifel wird jede Änderung der Anforderungen zur Not mit politischer Rückendeckung durchgesetzt, wenn man nur einen kleinen Anhaltspunkt findet, dass die Sicherheit verbesser wird. Keiner ist bereit Wirtschaftlichkeit gegen Soldatenleben abzuwägen. Das kann zum Problem werden. Nicht bei offensichtlichen Dingen wie Minenschutz aber bei eher akademischen Überlegungen bei denen die Verbesserung selbst auf dem Papier Fachleuten fraglich erscheint. In einer Pressemeldung sind die Details egal, da zählt die Schlagzeile.
Ein Projekt mit klaren Anforderungen und klaren Szenarien zur Einsatzprüfung kann sogar schneller als 5 Jahre sein. Aber dazu müssen zivile Seite und militärische Seite auf vielen Etagen einig oder immerhin kompromisbereit sein. Und die Industrie muss es dann auch hinbekommen. Aber letzteres ist auch einfacher, wenn man nicht nur Zahlen sondern konkrete Szenare zur Hand hat. Dann denken Entwickler bei der Industrie ganz anders mit.
Um mal die OT Halde zu füllen eine Frage @ all Warum wird die Korvetten K130 mit dem Flugkörper RBS 15 ausgerüstet werenddessen die Neubaufregatte 125 mit Harpoon ausgerüstet wird?
@ Danze – Weil der Harpoon gerade in den Magazinen rum liegt und die Marine sich keine zusätzlichen RBS15MK3 leisten kann?
Nach dem Sinn sollte man bei F125 lieber nicht fragen ;-)
Mal ganz wertfrei.
Das gab es auch bei F123. Dort wurden die MM38 der Hamburg-Zerstörer verwendet. Diese erreichen 2015 das Ende ihrer Nutzungsdauer.
Es spricht auch nichts dagegen die im Bestand befindlichen Harpoon, die im Zuge der Ausserdienststellung F122 frei werden, zum einen für F125 zu verwenden und für bspw Schiessabschnitte bzw grundsätzlich als Zusatz für vorhandene FK bei F124 zu verwenden.
Bis diese dann das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen.
Das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr schreibt derzeit Stellen „Kommandofeldwebel im KSK“ aus…
http://www.stepstone.de/stellenangebote–Kommandofeldwebel-im-KSK-bundesweit-Bundesamt-Fuer-das-Personalmanagement-der-Bundeswehr–2848737-inline.html?cid=JaJob-ja-creation-page-04-2013_as_1_0_offertitle&jacid=5253813-04-2013&intcid=jajob-regextend&bl=r
Interessant finde ich:
– Soll hier ein Bewerber von 0 (also Dienstantritt bei der Bw) bis zum Kommandofeldwebel ausgebildet werden? Bisher dachte ich immer, dass diese Stellen mit erfahrenen SaZ-lern mit einem Dienstgrad von mind. Feldwebel besetzt werden…
– „Bewerbungen von Frauen sind erwünscht. Sie werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.“ Na, da bin ich mal gespannt… (Ja, ich weiß, dass ich hier ein Minenfeld neu eröffne… ;-) )
Was es alles gibt.
Petition 51002
Sicherheits- und Verteidigungspolitik – Vergrößerung der Bundeswehr, Wiederaufleben der Wehrpflicht vom 20.03.2014
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2014/_03/_20/Petition_51002.html
Wird hier moderiert?
Oh, anscheinend nicht, dann ist mein erstes Posting im Nirvana verschwunden… Oder lag das am eingefügten Link zur Ausschreibung bei Stepstone??
Das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr schreibt Stellen aus für „Kommandofeldwebel im KSK“.
Interessant finde ich zwei Dinge:
– die Anzeige klingt, als würde der Bewerber von „0“ bis zum KSK-Soldaten gebracht – das ist mir neu (wenn es denn so wäre), da ich bisher immer davon ausging, dass diese Ausbildung nur bereits im Dienst befindlichen SaZ-lern ab den Dienstgraden Fw oder Lt. (kann mich irren!) offen steht.
– „Bewerbungen von Frauen sind erwünscht. Sie werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.“ Wirklich? Oder hat man nur vergessen, die ausschreibungstypische Floskel zu entfernen?
@Fussgänger
Der stepstone-Link hat irgendwie den Spamblocker aktiviert. Habe noch nicht genau lokalisiert, woran das lag.
@ drd
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrueckt (passiert mir selten – Ironie aus)
Mit der Ingenieurs-Frage ‚was muss das ‚System koennen‘ setze ich voraus, dass ein ‚Anfrager‘ (Besteller, Nutzer) sich vorher ueberlegt hat wozu er das ‚Geraet‘ einsaetzen will!
Also zB: Konvoidienst (ASW, AA, mittlere Geschwindigkeiten)
‚Neue militaerische Forderungen‘ kommen doch meist hoch, wenn ein hohes Tier eine ‚Weiterbildung‘ absolvierte und mit zusaetzlichen Vorstellungen von Konkurrenzfirmen oder auslaendischen Militaers, welche schon ihre Beratervertraege fue GD oder Ratheyon oder Bofors usw in der Tasche hatten, interferieren.
Und bei diesen muesste man sagen: Sorry, stop. Ihr duerft dann nachruesten, aber das Projekt laeuft erst mal duch wie geplant….
Aber das gibt die Beschaffung seit FJS leider nicht her! ( Erst als v. Hassel den toedlichen F104-Unfall hatte, wurde das Ueberfrachten mKn eingeschraenkt (nur als Beispiel).