Lagebeobachtung Ukraine, 23. April

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Die Entwicklung in der Ukraine-Krise ist unverändert wenig hoffnungsvoll. Am (heutigen) Mittwoch setzte Russlands Außenminister Sergej Lawrow den Ton: In einem Interview mit dem Sender Russia Today (auf Englisch geführt und veröffentlicht, also gezielt fürs Ausland – siehe Screenshot oben) warnt er davor, dass Russland natürlich reagieren werde, wenn die Interessen von Russen betroffen seien. Der Video-Ausschnitt mit dieser Aussage:

(Direktlink: http://youtu.be/LwsSVU9bwmY, schriftliche Textpassagen hier)

Lawrow zieht dabei den direkten Vergleich mit Süd-Ossetien – im Klartext: Mit dem Krieg zwischen Georgien und Russland.

Neben dieser – zunächst nur diplomatischen – Verschärfung des Tons sind auch die Meldungen aus der Ukraine selbst nicht ermutigend. In den von pro-russischen Kräften kontrollierten Gebieten seien mittlerweile elf Personen entführt worden, berichtet die Kyiv Post. Darunter auch der amerikanische Journalist Simon Ostrovsky, der für das Online-Portal Vice arbeitet. Ein britischer Kollege, Graham Phillips, berichtet via Twitter quasi live über die Versuche, Ostrovsky freizubekommen. (Unter anderem – und das ist besorgnisserregend, wenn’s stimmt – dass Ostrovsky festgehalten wird, weil er neben dem US- auch einen israelischen Pass hat.)

Ein kurzer Blick auf den Westen: Die angekündigten – rotierenden – Verstärkungen der US-Truppen in den osteuropäischen NATO-Staaten laufen an. In Polen wie im Baltikum.

(Weitere sachdienliche Ergänzungen gerne in den Kommentaren – und das sachdienlich meine ich auch so.)