Chinesische Blauhelme in Mali: Fehlen da 21 Tonnen Waffen und Munition?
Die Geschichte von Reuters scheint es bislang nicht auf Deutsch zu geben – dabei ist sie schon spannend: Auf dem Weg aus China nach Mali sind bei der Lieferung von Waffen und Munition für chinesische Blauhelme, so haben UN-Experten herausgefunden, so etwa 21 Tonnen verschwunden. Irgendwo auf dem Transportweg über die Elfenbeinküste. Gegen die es ein UN-Waffenembargo gibt. Und das Außenministerium in Peking sagt, da fehle nichts – die 21 Tonnen seien ja Güter des täglichen Bedarfs für seine Soldatinnen und Soldaten in der MINUSMA-Mission gewesen.
Alles sehr verwirrend. Und von Reuters schön hier aufgeschrieben (trotz der langweiligen Überschrift):
UN should halt arms shipments via Ivory Coast after China breach – panel
(Foto: Chinesische Soldatinnen der MINUSMA-Mission in Gao, Januar 2014 – MINUSMA/Marco Dormino)
Da hat die UNO wohl mit einem trojanischen Pferd zu kämpfen … und der Preis für eine AK wird in Abidjan weiter sinken
Es gibt für Kleinwaffen samt Munition keinen lukrativeren Markt als Afrika. Das weiß natürlich auch die OK (die im übrigen alles tut, um diesen Markt im Sinne ungebremster Nachfrage „funktionsfähig“ zu halten). Von daher eigentlich keine Überraschung.
@KeLaBe:
…und wenn unsere Gut-Mensch-Vereine über Jahre hinaus in einer privaten dt-frz Kooperation eine Nomadenschule in Mali jährlich mit einer fünfstelligen Summe unterstützt und man dann auf einmal (wie vor einigen Jahren geschehen) feststellt, das der Bruder des Schulleiters der örtliche Rebellen/Terroristen/Freiheitskämpfer/what ever else-Chef ist, dann sagt man sich, das ein Sack Hirse wohl doch nicht so teuer ist wie angegeben (Kontrolle gab es eh keine….), stellt stillschweigend die Zahlungen ein und hält den Ball flach.
Angebot und Nachfrage, das Geld ist ja da und die OK macht ihr Geschäft….
Das kommt davon wenn linksalternative Spät-Hippies laienhaft die Welt verbessern wollen.
Schmankerl am Rande: Da werden dann auch mal 50 Wolldecken mit dem Land Rover auf dem Landweg nach Mali gebracht (sic!)
Keine Ahnung, was die Polemik jetzt mit dem Artikel zu tun hat, außer dass Geldquellen in Westafrika auch aus kleinen, wie auch immer motivierten NGOs bestehen können.
Geld aus dem Ausland versickert in Westafrika auch aus Quellen, die nicht mit dem Adjektiv „linksalternativ“ zu versehen sind. Und Opfer von „insufficient intelligence“ werden nicht nur Wolldecken-bepackte Späthippies.
Achje, Feindbilder sind ja so toll …
@cosmo: Es ging hier eigentlich um Waffen&Munition, nicht um zivile Güter. Aber wenn Sie hier schon ihren dumpf und breit getretenen Quark herausposaunen, dann sei dem „Schlechtmenschen“ Cosmo („Gutmensch“ wollen Sie ja wohl nicht sein) gesagt, dass es bei Hilfsprojekten immer wieder vorkommt, dass man den direkten Kontakt zu den Partnern vor Ort braucht und dann halt mitnimmt, was eben geht – und seien es die genannnten 50 Decken. Vergleichbares habe ich auch schon gemacht. Das ein böswilliger Dummkopf Ihres Schlages daraus solchen Unsinn dreht – schön, so haben Sie wenigstens die Qualifikation zum AWD.Strukki geschafft. Gratulation.
Hui. Jetzt mal an alle Beteiligten der Aufruf zur Mäßigung. Weder das Beschimpfen sog. linksalternativer Spät-Hippies noch der Vergleich mit dumpfem Quark ist der hier gewünschte Debattenstil.
@Zivi a.D.:
Genau darum geht es: Waffen. Ansonsten, da Sie mich nicht persönlich kennen empfehle ich Ihnen einen anderen Umgangston.Leider weiß ich nur zu genau wovon ich hier rede…
BTW, ich habe einige Zeit in Afrika verbracht, Sie auch?
Na ja, allzuviel kann man aus den Informationen (habe ich nur überflogen) nicht an Erkenntnis gewinnen. 21t sind (ca.) ein Container.
Ist der verloren gegangen (komplett) oder wurde ein Teil des Inhalts gestohlen? Oder stammen die 21t aus mehreren Containern? Wenn ja, wo sind diese jetzt (müßten ja wieder aufgetaucht sein, um den Fehlbestand feststellen zu können)?
Wurde/n der/die Container angelandet und abgefertigt? Wer hat diese übernommen?
Grundsätzlich läßt sich das alles mit ein wenig gutem Willen nachvollziehen.