Merkposten: ‚Alster‘ auf dem Weg ins Mittelmeer
Bislang ist es nur Routine: Das Flottendienstboot Alster der Deutschen Marine ist derzeit auf dem Weg ins Mittelmeer (auf der Karte oben die Position am Sonntagvormittag vor der portugiesischen Küste). Nichts Ungewöhnliches, in der jüngeren Vergangenheit waren immer wieder diese Schiffe, die vor allem der elektronischen Aufklärung dienen, im östlichen Mittelmeer unterwegs – kurz nach dem Auslaufen von Zypern verschwand dann jeweils ihr AIS-Signal, was auf einen Einsatz vor der syrischen Küste hindeutete.
Auf die aktuelle Transitfahrt der Alster bin ich durch eine Nachricht des Kollegen Frank Behling von den Kieler Nachrichten gestoßen, der den Einsatz vorsichtig in einen Zusammenhang mit der Lage in der Ukraine stellt. Das ist noch ein bisschen früh – interessant wird die Frage, ob die Alster im Mittelmeer bleibt oder den Bosphorus Richtung Schwarzes Meer passiert. Und das wird sicherlich nicht unbeobachtet geschehen.
(Karte: OpenStreetMap – das AIS-Signal der Alster lässt sich auf marinetraffic.com verfolgen; die dort zu Grunde liegende Google-Karte schafft bei Verwendung hier allerdings rechtliche Probleme.)
Man darf in diesem Zusammenhang nicht den Einsatz- und Ausbildungsverband 2014 vergessen
„Am 11. Februar verlässt der diesjährige Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) Wilhelmshaven. Er bildet die operative Einsatzreserve der Marine und steht somit als deutsche Beteiligung an internationalen maritimen Einsatzgruppen weltweit zur Verfügung.
Daneben wird der Verband auch traditionell zur Ausbildung angehender Offiziere genutzt. Der EAV setzt sich zunächst aus der Fregatte „Hamburg“, „Augsburg“ und „Mecklenburg-Vorpommern“ sowie der Korvette „Oldenburg“ und dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ zusammen.“ Quelle marine.de
Die Putschistenregierung in Kiew hat Reservisten einberufen und den Streitkräften befohlen sich kriegsfertig zu machen.
Mal schauen wieviele da mitmachen werden :-)
Der Marinestab ist ja schon vor zwei Tagen zurückgetreten (nach welchem Befehl?) und einige ukrainische Kriegsschiffe haben die russische Flagge gesetzt.
Jetzt auf den absoluten Gehorsam der ukrainischen Armee gegenüber der Putschregierung zu hoffen ist wohl etwas blauäugig.
Noch haben die Russen ja nichts gemacht was man so richtig als Angriff auslegen könnte. Die Truppenstärke in der Krim ist immer noch im vereinbarten Rahmen und die Sicherung der vielen russischen Stützpunkte auf der Krim entspricht auch den Verträgen. Es ist hart an der Grenze aber eben noch im Rahmen.
Sollte es aber zu Übergriffen der Putschisten gegenüber russischen Bevölkerungsgruppen im Osten der Ukraine kommen wird die Lage sehr schnell anders aussehen.
Frage an Herrn Wiegold.
Um 13:00 tagen die NATO Botschafter. Um 12:45 gibt Rasmussen eine Erklärung ab.
Wieso kommt die Erklärung VOR der Sitzung und nicht nach der Beschlussfassung dort? Das scheint mir sehr unüblich.
Lieber Nutzer B.,
natürlich haben die Russen nicht das Recht im Rahmen des Abkommens über die Nutzung der Häfen auf der Krim das Parlament und Flughäfen zu besetzen, ukrainische Einrichtungen zu blockieren und ohne Zustimmung der Ukraine Tausende von Soldaten auf die Krim zu schicken.
Bitte nehmen Sie das zur Kenntnis.
@b
Ist nicht unüblich; gab’s bisher auch schon. Und es ist ja nicht klar, ob die Tagung der Botschafter in eine Erklärung mündet…
@Müller – Rußland darf bis zu 25,000 Soldaten in der Krim stationieren. Derzeit sind gerade mal 15,000 da. Rußland darf seine Einrichtungen dort schützen. Wie es das macht ist nicht festgelegt.
Es ist derzeit weder irgendein Flughafen noch das Parlament von Russen besetzt. Der Flugverkehr verläuft normal und lediglich Flüge aus der Türkei scheine derzeit ausgesetzt.
Man sollte ein wenig Abstand vor dem Hyperventilieren der Putschregierung nehmen und die Fakten analysieren. Dann kann man ausgehend von einem realen Lagebild auch Beurteilungen und danach sinnvolle Entscheidungen treffen.
Und weder die Besetzungen und Straßensperren, noch die Paßausgabe an Berkut und Streitkräfte, noch die Einkesselung und Entwaffnung der ukrainischen Küstenwache hat stattgefunden. Man muß sich nur ganz, ganz feste eine Rote Fahne vor die Augen binden, und dann sieht man das auch ganz klar.
Bei der Dreistigkeit manch russischer Fernsprechtüte kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus.
@b:
Das was Sie hier machen grenzt ja schon an altbekanntes sowjetisches Agitieren…
Mal unabhängig von den Kampfbegriffen wir „Putschregierung“ sollten Sie zur Kenntnis nehmen, dass sich der Angriff RUS auf die Krim sicher nicht im Rahmen des Stationierungsabkommens bewegt. Oder was glauben Sie, wer die bestens ausgerüsteten Soldaten ohne Hoheitsabzeichen sind?
Aber mal kurz zum Thema Alster:
Ich würde da nicht viel reininterpretieren. Die macht das, was sie immer macht.
Zitat TW:
„[…] interessant wird die Frage, ob die Alster im Mittelmeer bleibt oder den Bosphorus Richtung Schwarzes Meer passiert. Und das wird sicherlich nicht unbeobachtet geschehen.“ – mit Sicherheit, weil sie sich ja gem. Vertrag von Montreux anmelden muss :-)
@ Zivilist: mit dem AEV hat das schon rein räumlich nichts zu tun…
Hallo alle zusammen,
mir ist aufgefallen das alle AIS-Signale der deutschen Marine fehlen.
Oder habe ich mich so verguckt??? Im Heimathafen sind diese oft zu sehen.
Ich habe mir heute den Flottenstützpunkt Kiel und Wilhelmshaven angeguckt. Leider konnte ich nicht ein Signal finden.
Ist das noch normal???
Gruß Moschi
@Moschi
Kann nicht sein, gerade mal auf marinetraffic.com nach der Alster geschaut, letzte AIS-Position vor zwei Minuten.
@ Zivilist,
der EAV ist in der Ost-, Nordsee und dem Atlantik unterwegs und liegt im Moment in Bergen (Norwegen).
Ca. 20 gut Bewaffnete versuchen in ein Regierungsgebäude in der Krim einzudringen das von russischen Soldaten bewacht wird. Sie ziehen sich nach kurzer Zeit zurück in einen zivilen Bus und verlassen die Szene.
Die Bewaffneten haben halb-militärische Ausrüstung (aber gute Waffen) und erscheinen mir zu unprofessionell um reguläre Soldaten zu sein. Sie sind mit weißen Armbinden gekennzeichnet. (Letzteres ist übrigens eine historische Kennzeichnung von ukrainischen Gruppen die mit den Nazis kooperiert haben.)
Video: https://www.youtube.com/watch?v=6O-rgo6zgeY
Die Bilder sind von einem französischen Fernsehsender.
„Toute l’actualité sur http://www.bfmtv.com/ Un groupe d’une vingtaine d’hommes armés comme des professionnels ont tiré samedi sur le bâtiment du gouvernement à Simferopol en Crimée. „C’était des armes de professionnels“, assure l’envoyé spécial de BFMTV Patrick Sauce. Les soldats russes qui protègent le lieu n’ont pas répondu. Les assaillants se sont retirés dans un bus quelques minutes plus tard.“
Hier sind ab 1:20 weitere Bilder von dem Vorfall
http://www.vesti.ru/only_video.html?vid=581456
Bereits am 27.2. ist eine Gruppe Bewaffneter, ebenfalls mit weißen Armbinden, in das Innenministerium der Krim eingedrungen. Hier Bilder von Überwachungskameras:
https://www.youtube.com/watch?v=Sr1wxqt_3So#t=74
Hat jemand eine Erklärung für diese Aufnahmen?
—
Ich denke das solche Gruppen der Grund sind das die russische Truppen auf der Krim Befehl bekommen haben weiträumig zu sichern. Man befürchtete wohl die Übernahme der lokalen Regierung durch solche Gruppen und befürchtete deren Verstärkung über die Flughäfen die daher ab dem 27ten kurzzeitig von russischen Kräften gesichert wurden.
@Moschi
Wenn eine Marineeinheit im Hafen liegt ist AIS üblicherweise ausgeschaltet.
Auf marinetraffic.com kann ein Signal einer Einheit auch nur dann dargestellt werden, wenn es von einer Empfangssation (in See oder auf Land) empfangen wird und es dann marintraffic.com auf irgendeinem Weg zur Verfügung gestellt wird. Deshalb gibt es auch keine AIS Informationen über Einheiten auf offener See.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Identification_System
@ ExKaleu
Wobei es in der Vergangenheit meist möglich war, dass AIS-Signal von an der Pier liegenden Schiffen in KI und WHV auf marinetraffic zu sehen.
In Bergen hat auch nur die Augsburg ihr AIS an, die anderen Schiffe des EAV haben seit dem 27.02. keine Positionsmeldungen mehr übermittelt.
@ Moschi, Someone, TW
Schiffe und Boote der Marine schalten ihren AIS-Transponder im Hafen üblicherweise ganz ab und wählen auch nicht den Status „moored“, also „an der Pier liegend“. Es kommt jedoch von Zeit zu Zeit vor, dass das Abschalten vergessen wird oder die Schiffsführung sich entscheidet, „moored“ auszuwählen und zu senden. Wenn jedenfalls der Transponder noch sendet und von einer Landstation empfangen wird, auf die marinetraffic Zugriff hat, wird das Schiff auch im Hafen dargestellt. AIS dient auf See der Identifikation der Schiffe untereinander. Die Transponder senden mit einer Reichweite, die in etwa dem Horizont entspricht, allerdings sind Überreichweiten möglich. Wenn Schiffe so weit draußen sind, dass ihr Signal nicht mehr von einer Landstation empfangen wird, werden sie auf marinetraffic nicht mehr dargestellt. Dazu kommt, dass Kommandanten sich zuweilen aus taktischen Erwägungen entscheiden, ihren Transponder ab- bzw. in einen passiven Empfangsmodus zu schalten. So zum Beispiel, wenn Einheiten der Marine die zyprischen Gewässer mit nord- bis südöstlichen Kursen verlassen.
b | 02. März 2014 – 15:35
„Bereits am 27.2. ist eine Gruppe Bewaffneter, ebenfalls mit weißen Armbinden, in das Innenministerium der Krim eingedrungen. Hier Bilder von Überwachungskameras:
https://www.youtube.com/watch?v=Sr1wxqt_3So#t=74
Hat jemand eine Erklärung für diese Aufnahmen?“
Hierzu gibt es inzwischen recht umfangreiche Analysen der Taktik, Ausrüstung und Bewaffnung der gezeigten Kräfte. (Natürlich nicht auf RT, RIA Novosti, etc. ;-)
Bei Militaryphotos kam man zu dem Schluss, dass es wohl russische Spezialkräfte sind, die dort mit Manövermunition um sich geschossen haben, um einen Zwischenfall zu provozieren. Entsprechende Patronenhülsen wurden vor Ort gefunden, und die Kräfte trugen auch Kleinwaffen bestimmter Typen, die nie in die Ukraine oder westliche Staaten exportiert wurden, sondern nahezu ausschließlich in den russischen Streitkräften benutzt werden.
Die ALSTER hat gerade Gibraltar passiert.
OKER treibt sich noch mit AIS in Zypern herum
@ gk Jürgen
Die AIS Position der OKER vor Zypern ist vom 25. August letzten Jahres.
Und das im aktuellen Online AIS…..na dann versteht Sie aber Ihr Handwerk ;-)