Letzte Tiger-Hubschrauber in Afghanistan-Konfiguration übergeben
Jetzt sind alle Tiger-Kampfhubschrauber der Bundeswehr, die für den Afghanistan-Einsatz vorgesehen sind, auch ausgeliefert: In Donauwörth übergab die Airbus Helicopters (gebürtige EuroCopter) am heutigen Donnerstag den letzten der zwölf Tiger in der ASGARD-Konfiguration (Afghanistan Stabilization German Army Rapid Deployment) an die Bundeswehr. Aus der Airbus HC-Pressemitteilung:
Heute nahm die Bundeswehr den letzten von zwölf Unterstützungshubschraubern Tiger (UH Tiger) in Empfang, die Airbus Helicopters für den Afghanistan-Einsatz umgerüstet hatte. Der Hubschrauber wurde am Produktionsstandort Donauwörth von Airbus Helicopters dem Kampfhubschrauberregiment 36 aus Fritzlar übergeben. Der UH Tiger wird in Afghanistan für die Unterstützung von Bodentruppen, den Schutz von Konvois und Aufklärungsmissionen herangezogen.
Das Programm zur Umrüstung von drei Tranchen zu je vier UH Tiger auf ASGARD-Konfiguration (Afghanistan Stabilization German Army Rapid Deployment) wurde Ende 2011 von Airbus Helicopters und dem Bundesverteidigungsministerium vereinbart und ist nun abgeschlossen. Die Modifizierung umfasste neben dem Einbau eines Missionsdatenrekorders und verbesserter Kommunikationssysteme für multinationale Einsätze auch die Installation von Sandfiltern für die Triebwerke sowie verbesserten ballistischen Schutz.
Ein bisschen drängt sich auf: Besser spät als nie – und da sehe ich die Probleme nicht (nur) auf Seiten der Industrie. Wenn ich mich recht erinnere, hakte diese Umrüstung eine ganze Weile daran, dass die Bundeswehr zwar an einen Einsatz dieser Kampfhubschrauber am Hindukusch dachte – sich aber lange nicht entschließen konnte, die dafür nötigen Sandfilter auch zu bestellen…
(Ja, endlich wieder ein Hubschrauberthread. Darf ich gleich von vorherein zur Zurückhaltung aufrufen?)
(Foto: Airbus Helicopters/Charles Abarr)
@om€ga: Bitte mal den französichen Orignaltext einstellen, denn die Sache ist zu wichtig und zu wertvoll. Google-Übersetzer kann man da vergessen, der übersetzt z.B. Lachen-Speyersdorf, ein bekannter Flugplatz in der Pfalz, in das „Dorf des Schreiens und des Kotzens“. Ich versuch mal mein Glück, und wenn nicht, kenne ich noch ein ziemlich gutes Französich-LeXikon mit langen Haaren.
OK, hier ist der Originaltext:
zitat TIGER HAP pilot :
„En Afghanistan, nous avons eu au moins quatre ou cinq visites d’officiers américains venus voir le Tigre, ils étaient impressionnés par ce qu’ils nous voyaient faire. En particulier, ils étaient intéressés par le canon et sa capacité à tirer latéralement. Ils nous disaient que sur l’Apache, seul le tir vers l’avant, dans l’axe de l’appareil, était stabilisé donc précis.
…
Le canon de 30 mm, qui est une arme remarquable, est asservi pas un viseur stabilisé au casque du pilote ou du chef de bord, lequel a aussi la double commande avec le pilote.“
@Geroinimo: Danke, werde mich noch heute damit befassen, jetzt geht erst mal wegen des morgigen Auftritts von UvdL vor dem Verteidigungsausschuß zu Top 19 und Top 20 in http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse18/a12/tagesordnungen/7__Sitzung_12_03_2014.pdf der SEA ANGEL vor (d.h. die korrodierende Nacktschnecke MH90NTH) vor.
Die Tagesordnung spricht ja Bände.
Zwei der brisantesten Punkte werden erstmal ganz ans Ende der Veranstaltung gesetzt, in der Hoffnung, dass da kein Parlamentarier mehr Lust zum Diskutieren hat. Vorher gibt es solch wichtige TOPs wie „Gemeinsame Empfehlung für einen Beschluss des Rates über die Ermächtigung der Kommission und der Hohen Vertreterin, Verhandlungen über ein Übereinkommen zur Fortsetzung und Neuausrichtung des Internationalen Wissenschafts- und Technologiezentrums aufzunehmen.“
Möglicherweise verrät die Tagesordnung auch die Prioritätensetzung der Opposition. Bei der Vorstellung des Mitglieder des Verteidigungsausschusses hatten einige Kommentatoren angemerkt, dass Fundamentalopposition zu erwarten sei.
Dies könnte sich bewahrheiten.
So beschäftigen sich die prominenten TOPs 3 und 4 mit Oppositionsanträgen, die – pauschal gesagt – die Bundeswehr sowie die dt. DTIB (defence technology and industrial base) schwächen sollen.
Die TOPs 19 und 20, wo die Parlamentarier auf eine Stärkung der Bundeswehr hinarbeiten könnten, sind an das Ende gerutscht.
Basiert die späte Behandlung nur auf dem verzögerten Eintreffen der Ministerin oder ist meine Interpretation halbwegs plausibel?
@K.B.:
Die Tagesordnung ist lediglich ein Anhalt.
Ein kurzfristiges Verschieben von TOP ist üblich.
Der Übersicht halber werden TOP mit Ministerbezug nach hinten gesetzt und dann mit Erscheinen der Ministerin vorgezogen.
Die Opposition wird es sich nicht entgehen lassen ihr in dem Thema auf den Zahn zu fühlen.
Aber was kann sie tun?
Weiter so oder kompletter Konfrontationskurs gegen Airbus.
Die vertraglichen Erfolgsaussichten kann ich nicht einschätzen.
Die medialen und politischen sind wohl auch unsicher.
Daher würde ich nicht allzuviel Hoffnung in die morgige Sitzung und alle weiteren setzen.
@all: Das Kleingedruckte bitte auch lesen, Top 19 und damit Top 20 – zu dem es bis heute Abend noch keine BT-Drucksache für den Vorsitzenden und die Abgeordneten gab, also vom BMVg bzw. der Ministerin zunächst mdl. vorgetragen wird -, wird mit Erscheinen der Ministerin vorgezogen! Im Übrigne bitte mal das PDF komplett runterladen und „Dateieigenschaften“ anklicken. Das wird also doch noch spannend!
@Mitwisser:
Der Tiger wird in den nächsten 2-4 Jahren diverse Updates in Bezug auf seine Bewaffnung erhalten. So ganz stimmt das also nicht was Sie da schreiben. Zumal man generell immer über die bevorzugten Bewaffnungen einzelner Nationen immer streiten kann. Viel mehr ist die Fragestellung wichtig, ob die gewählte Bewaffnung ihren Zweck erfüllt. Und dies scheint sie durchaus zu tun.
Durch ASGARD-F hat der Tiger UHT bereits einige wichtige Updates erhalten, so das er sicherlich seinen Zweck erfüllen wird und das in einem höheren Maß als der HAP. Ich finde die Betrachtungsweise vieler Personen in Bezug auf den UHT (in aller Regel das nicht mehr ertragbare Thema der vermeintlich schlechten Bewaffnung) für extrem ausgetreten. Der UHT wird einem grundlegenden Updateprogramm unterzogen. THOR, Laserzielmoduleinrüstung, Softwareupdates, SAL 70mm Rocket und viele weitere Updates sind geplant. Die erstgenannten (THOR) Einrüstungen laufen schon an. Als schnelle Erstbefähigung ist die Anschaffung der SAL 70mm rocket zw. 2015 und 2016 geplant. Die Ausschreibungen für diese Raketen laufen bereits und es liegen der Bw viele Angebote diesbezüglich vor. Am konkretesten ist das Angebot durch Diehl Defence mit GILA. Lange Rede kurzer Sinn. Dieses Gestänker nervt. Zumal es so nicht zutreffend ist!!
@ MauAu – Sehr löblich, dass man bei UHT-Tiger nach über einer Dekade Dornröschenschlaf langsam in die Puschen kommt. Jedoch, was wird es kosten endlich einen voll einsatzfähigen Tiger auf dem Hof stehen zu haben und wann wird das geschehen? Eine klare (Finanz/Zeit)Planung erkennbar? Es wird nach meinem Eindruck weiter gewurschtelt wie in den Jahren zuvor. Zumindest ist mir bis jetzt entgangen, dass man für dieses Projekt ein klares Preisschild definiert hätte. Vielleicht wird uns McKinsey sagen müssen, was man nun letztlich ausgeben muss um die endlose Hängepartie zu beenden?