Jetzt bestätigt: Norweger Stoltenberg wird neuer NATO-Generalsekretär
Was schon Anfang der Woche in Norwegen als sicher galt, ist nun bestätigt: Der frühere norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg wird neuer NATO-Generalsekretär als Nachfolger des Dänen Anders Fogh Rasmussen.
Stoltenberg wurde am (heutigen) Freitagnachmittag vom Nordatlantikrat berufen, teilte die NATO in Brüssel mit. Er soll sein Amt am 1. Oktober antreten.
(Archivbild Januar 2012: Stoltenberg in der Türkei – Innovasjon Norge/Staatsministerns Kontor via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
nur mal als gedankenexperiment.
wen von format hätten wir anbieten können? Personelles Ultrahochvakuum!
TdM?
;-)
Sehe nicht ganz in welcher Hinsicht Stoltenberg Format hätte. Er hat eines der reichsten Länder, mit immerhin 5(fünf) Millionen Einwohner, mehr oder weniger unfallfrei regiert. Das würden auch unsere Politiker schaffen. Vielleicht sogar Wowereit, wenn er aus dem Vollen schöpfen könnte…
Das Krisenmanagement rund um den 22.Juli war zumindest ziemlich bescheiden. Zumal sich aus den aufgedeckten Fehlern und Unzulänglichkeiten, keine wirklichen Konsequenzen ergaben. MMn hätte er/die Regierung zurücktreten müssen.
@Trym: DIE WELT schrieb heute um 18:04: „In schwierigen Zeiten, so bemerkte dieser Tage ein Diplomat in Brüssel, brauche man einen Nato-Generalsekretär, der sich auf die Befindlichkeiten Russlands versteht und der von Moskau auch als seriöser Gesprächspartner akzeptiert wird.“
Das damit erforderliche Format hätte weder ein Herr Wowereit noch ein „Meisener Elefanten-Baby im Porzellanladen“ gehabt.
Generell: Über die seinerzeitigen noch nicht öffentlichen politischen Spekulationen, daß zwei „frankophile Olt d.R.“ evt. nach Brüssel gehen und mit einem Lästern über deren Nichtankommen, wurde schon im Sommer 2013 in einem Biergarten in Berlin-Lichterfelde herzhaft gelacht. In geselliger Runde und mitten im EuroHawk-Skandal ergab dann ein Wort das nächste und so präsentierten eine Politikerin und einer der anwesenden Journalisten den genialen Einfall, diese „Endverwendungen des besagten Duos“ in den Medien zu multiplizieren. Ab 07.07.2013 wurde dies von fünf großen Medien umgesetzt und prompt schrieb der restliche Blätterwald das Ganze ab, das noch bis Dezember 2013 (so auch das Bundeswehr-Journal). Schon Vergil sagte „Fama crescit eundo“ (= das Gerücht wächst im Laufen [im Weiterschreiben]) und dies hatte offenbar einiges an Charme und vielleicht auch deshalb Wirkung, weil einigen NATO-Partnern die Spekulationen um TdM sehr schnell zu heftig wurden. Das Anders als man denkt liegt nun vor
N.B.: Die Politikerin ist nicht mehr im Bundestag vertreten; nicht daß da etwa Einer auf einen falschen Gedanken kommt. ;-)
@Vtg-Amtmann: Da mag „Die Welt“ bzw. der Diplomat sicherlich recht haben. Einen unvorbelasteten, dennoch bekannten, Kandidaten aus einem welt- u. machtpolitisch unbedeutenden Land zu berufen, ist sicherlich zurzeit keine schlechte Wahl.
Mir lag es fern eine (dt.) Alternative in den Ring zuwerfen, oder seine Berufung als Fehler darzustellen. Ich sehe nur eine gewisse Verklärung in Bezug auf Stoltenberg in den deutschen Medien. Bei der Betrachtung seines bisherigen Wirkens, fehlt mir der richtige Maßstab.
@Trym
Ohne jetzt auf die Person Stoltenberg abheben zu wollen, aber das Verklären von Personen hat in deutschen Medien doch nun schon lange Tradition. Kennedy, Clinton, Obama nur mal als Beispiel genommen. Während dann andere der Verteufelung anheim fallen, Kissinger, Nixon, Reagan etc…
Back to topic…
Ich kenne den Stoltenberg sowie seine bisherige Politik nicht (sollte mal eine Bekannte fragen, die ist da besser informiert), aber ich KÖNNTE mir VORSTELLEN, dass die Norweger ganz allgemein aufgrund ihrer (kurzen) gemeinsamen Grenze zu Russland sowie das Themenfeld „Higher North“ bzw. „Arktis“ ein ganz anderes, vllt. sogar realistischeres Bild der Russen haben.
Und realistischer heisst für mich in diesem Fall: Mit sehr viel wachsameren Auge auf die Russen schaut, vllt. sogar auch eine größere Bedrohung empfindet, aber auf jeden Fall auch über eine bessere Einschätzung der Fähigkeiten verfügt.
Inwiefern dann der Supertanker NATO von solchen neuen Blickwinkeln ggf. neu geleitet werden kann, steht dann aber auf einem anderen Blatt.
viel wichtiger ist m.E. das der Neue Vorsitzende auch in der Lage ist konstruktiv kritisch nach innen zu wirken.
insbesondere Deutschland (siehe faz berichterstattung der letzten Tage) scheint hier eines deutlichen unüberhörbaren denkanstoßes zu bedürfen. reality check!
insofern müsste eine qualität ein gewisses maß an undiplomatischer klarheit nach innen sein.
das kann ein skandinavier meiner meinung nach besser als ein zentraleuropäer.
Eine Anmerkung zu
Vtg-Amtmann | 28. März 2014 – 22:11
der in seinem Kommentar unter anderem ausführt „Ab 07.07.2013 wurde dies von fünf großen Medien umgesetzt und prompt schrieb der restliche Blätterwald das Ganze ab, das noch bis Dezember 2013 (so auch das Bundeswehr-Journal)“ … und mich vermuten lässt, dass er den damaligen Verteidigungsminister Thomas de Maizière meint.
Dazu – mit einem Augenzwinkern – mein kameradschaftlicher Hinweis auf eine alte Bundeswehr-Weisheit: „Wer lesen kann, ist im Vorteil“.
Denn das bundeswehr-journal befeuerte am 14. Dezember 2013 nicht die Diskussionen um einen möglichen Wechsel de Maizières auf den Stuhl des NATO-Generalsekretärs, sondern erwähnte sachlich die Medienberichterstattung zum Thema „Rasmussen-Nachfolge“.
Nach der (mit einem Fragezeichen ! versehenen) Zwischenüberschrift „Zum zweiten Mal ein Deutscher auf dem Chefsessel in Brüssel?“ heißt es im bundeswehr-journal wie folgt:
Wenn auch der endgültige Abschied des aktuellen Amtsinhabers noch gut zehn Monate fern ist, so ist doch jetzt schon eine Diskussion um den möglichen Nachfolger auf dem NATO-Chefsessel entbrannt. Gehandelt wurde und wird – mal mehr mal weniger – auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière. So schrieb das Nachrichtenmagazin Spiegel am 8. Juli dieses Jahres …