Obama ‚wollte nur noch raus‘ aus Afghanistan
Der frühere US-Verteidigungsminister Robert Gates, den Europäern vor allem in Erinnerung wegen seiner harschen Kritik am europäischen militärischen Engagement, hat jetzt seine Memoiren vorgelegt – und rechnet dabei mit der Afghanistan-Politik seines früheren Chefs Barack Obama ab. Kostprobe:
“As I sat there, I thought: The president doesn’t trust his commander, can’t stand Karzai, doesn’t believe in his own strategy and doesn’t consider the war to be his,” Mr. Gates wrote. “For him, it’s all about getting out.”
berichtet die New York Times – die und die Washington Post sind offensichtlich bislang die einzigen Medien, die tatsächlich ein Vorabexemplar von Gates‘ neuem Buch Duty: Memoirs of a Secretary at War besitzen und daraus zitieren. Alle anderen Berichte, in den USA wie international, stützen sich auf die Berichterstattung dieser beiden Blätter. Also reicht es vermutlich vorerst, auch nur diese beiden Berichte zu lesen:
Washington Post: Robert Gates, former defense secretary, offers harsh critique of Obama’s leadership in ‘Duty’
(Foto: U.S. Secretary of Defense Robert M. Gates walks with a group of service members at Forward Operating Base Walton, Sunday, June 5, 2011, in Kandahar, Afghanistan – ISAF Regional Command South/Ensign Haraz Ghanbari via DVIDSHUB auf Flickr unter CC-BY-Lizenz)
Wirklich überraschend sind die von Gates überbrachten Erkenntnisse ja nicht wirklich. Obama hat es ins Amt geschafft, weil die Amerikaner Bush junior satt hatten und der neue POTUS so smart und überzeugend daher kam. Schaut man genauer hin (was unsere Medien kaum tun), so hat er fast nur Murks fabriziert, gerade auch innenpolitisch. ObamaCare ist von der Strickart und Durchführung her ein Desaster, die Schuldenmacherei der US-Bundesregierung wird verlängert, statt sie zu beenden. Und ein außenpolitischer leader ist der Herr nie gewesen, er will es wohl auch nicht sein. Ist halt besonders tragisch, wenn andere alliierte Partner eben nicht als solche behandelt werden (NSA), diese auch gerade keinen Bock auf leadership haben und gleichzeitig die Welt an einigen Stellen mächtig aus den Fugen gerät. Ist eine schöne Zeit für Diktatoren, Schwachköpfe und Terroristen.
Die Halbherzigkeit von Obamas Afghanistan-Politik zeigte sich ja bereits beim sog. Strategiewechsel in seiner ersten Amtszeit:
Ja zum surge und gleichzeitig Rückzug bis 2014.
Damit sollten beide Denkschulen (Gates, Petraeus, McChrystal vs. Biden, Lute) zufrieden gestellt werden. Im Ergebnis war die neue Strategie damit schon zu Beginn gescheitert, da sie unzureichenden politischen Willen offenbarte.
Krieg ist nunmal eine Willenssache.
Bereits damals nachzulesen:
http://www.slate.com/articles/news_and_politics/war_stories/2009/03/counterinsurgenterrorism.html
Ausführlicher in „Obama’s Wars“ und „Little America: The War Within the War for Afghanistan“.
Der Präsident stand zwischen den COINistas und der „CT+“-Fraktion.
Allzulange schwankte er – und suchte dann einen Kompromiss, der nichts brachte.
Wo schaut man sich dieses Beispiel in Deutschland an?
Ist das Bestandteil der Aufbereitung des ISAF-Einsatzes in diesem Jahr?
Passend hierzu – wenn auch fiktional (Apocalypse Now Redux):
„JOURNAL OF SE ASIAN AFFAIRS, Vol II, April 7th 1965.
Commitment and Counter-Insurgency by Col Walter E. Kurtz
As long as our officers and troops perform tours of duty limited to one year, they will remain dilletantes in war and tourists in Vietnam. As long as cold beer, hot food, rock and roll and all the other amenities remain the expected norm, our conduct of the war will gain only impotence. The wholesale and indiscriminate use of firepower will only increase the effectiveness of the enemy and strengthen their resolve to prove the superiority of an agrarian culture against the world’s greatest technocracy…
At present we are building a strategy that is suited only to our national temperament but to nothing else, least of all the realities of the terrain. Our posture in such a war should be essentially offensive since we have virtually nothing to defend. (for offens***) seek and destroy“; long, loud, clumsy ***
Our relience on large bases and installations grows with each ***, and the bases themselves are a waste, of mis-spent ***, they suck on our energies and resources generate nothing but waste and keep us from ***. Even in combat the ground we choose to *** hold us, *** is invariably *** usually suggested to use by the enemy himself, where a regiment keeping whole divisions in place as we are hypnotized by our own strategic rethoric.
…The central tragedy of our effort in this conflict has been the confusion of sophisticated technology with human commitment. Our bombs may in time destroy the geography, but they will never win the war…
…We need fewer men, and better; if they were committed, this war could be won with a fourth of our present force……as weak in commitment as we are great in arms…“
http://colonelkurtzdiaries.blogspot.de/p/the-kurtz-papers-this-text-is.html
Auch wenn es nicht komplett übertragbar ist, so gilt doch der Kernsatz auch für AFG:
„The central tragedy of our effort in this conflict has been the confusion of sophisticated technology with human commitment.“
Aber darüber machen wir uns ja vorsorglich keine Gedanken. ISAF ist de facto eh vorbei.
Jetzt muß ja vorallem ein neuer Haar- und Barterlass her…
@Memoria: Interessanter Bericht, aber was hat der – außer vielleicht: Geschichte wiederholt sich doch – mit Obama’s politischem Führungsstil zu tun?
@LTC007
Wenn man aber den Bericht in der NT aber auch bis zum Ende liest, scheint Mr. Gates so insgesamt doch eher zufrieden mit den Entscheidungen seines POTUS zu sein. >> In his final chapter, Mr. Gates makes clear his verdict on the president´s overall Afghan strategy: „I believe Obama was right in each of these decissions.“<<
Ich bin mir auch bewusst, dass man ja immer nach einem Optimum strebt, aber manchmal ist ein wenig gut deutlich besser als gar nicht gut!
@ArtyBear: Selbst wenn Gates ein wenig zufrieden wäre (besonders klar wird er in Ihrem Zitat nicht gerade) bleibe ich bei meiner grundsätzlichen Kritik an dem Herrn. Der „Auftragszettel“ zum Ausschnüffeln des Kanzlerin-Handys hängt in meinem Büro. Aber das ist eben – wie das Verhalten in Sachen AFG – nur ein Teilaspekt von Obamas selbstverschuldeten Unmündigkeit. Er hätte (trotz Kongress) richtig was aus seinem Job machen können. Und sieht jetzt nicht besser aus als seine republikanischen Vorgänger…
@LTC007:
Wenn es ganz oben nicht genügend „commitment“ beim führen eines Krieges gibt, dann strahlt dies hinab in alle Ebenen. Gleich wie heute bei AFG.
Gut, dass er den Krieg nur geerbt hat und dass Karzai nicht gerade der einfachste Präsident ist, ist ja nichts neues. Und dass Obama schon rein Habitusmäßig schlecht mit Militärs kann, bezweifle ich auch keine Sekunde.
Was lernen wir alle aus so wenig kollektivem (!) „commitment“?
Derlei Einsätze sind nicht mehr realisierbar.
Die USA haben dies bereits erkannt (Defense Strategic Guidance 2012, bei den Briten intensiviert sich gerade die Diskussion, ob deren „Neuausrichtung“ politisch sinnvoll und finanziell und personell realisierbar ist (http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/defence/10553737/Britain-must-scale-back-ambitions-without-more-defence-money.html, http://www.publications.parliament.uk/pa/cm201314/cmselect/cmdfence/197/19702.htm).
Und bei uns? Die 2014 anstehende Evaluation der Neuausrichtung soll ja explizit gar nichts Grundlegendes (VPR, KdB, Personalumfang) in Frage stellen.
Wann hält der GI so eine Rede?
http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/defence/10526828/Head-of-Armed-Forces-military-risks-becoming-hollow-force.html
Die Briten wiederum wollen verstärkt auf red-teaming setzen (siehe obigen Bericht des HoC).
Ja also ganz so neu ist das wirklich nicht. Wenn man sich „Obama’s War“ von Bob Woodward durchgelesen hat dann hat man schon damals merken können, dass er nicht der größte Fan der militärischen Führung war.
Er war nicht zufrieden mit den Szenarien die ihm vorgelegt wurden für Afghanistan und dass die von ihm geforderten Alternativoptionen nur halbherzig ausgearbeitet worden sind. Auch wurde klar dass er den Einsatz dort lieber heute als morgen beenden würde.
Herr Obama steht deutlich mehr hinter dem Afghanistaneinsatz als jede(r) deutsche Politiker(in). Tja, und wenn man Gates‘ Fazit liest, versteht man die Ueberschrift zu dieser Meldung noch weniger.
Nachrichten werden halt gemacht . . .
@Jan Hoffmann: Trotz der jahrelangen geistigen Leere in der deutschen sicherheitspolit. Diskussion würde ich mal ein dickes Fragezeichen machen hinter Ihren Vorwurf „jede(r)“ deutsche Politiker(in). In meiner Wahrnehmung gibt’s da schon so einige. Aber die werden kaum wahrgenommen, und was nicht in der Zeitung steht, interessiert die Leute auch nicht.
Ich finde die Skepsis Obamas durchaus berechtigt. Er wird sich fragen, was haben die Kriege Amerikas der letzten Jahrzehnte denn gebracht. Er wird sich fragen, waren die Gefallenen, die Verwundeten, das Leid der Familien berechtigt. Waren die enormen Kosten gerechtfertigt? Er wird sich fragen wann und warum, mit welcher Begründung,mit welcher Motivation haben wir Kriege begonnen. Ja, zu Afghanistan werden im noch die besten, weil gut begründete Antworten einfallen. Bei anderen Konflikten könnte es weniger optimistisch aussehen. Nur Irak zu nennen wäre zu banal, aber die derzeitign dortigen Entwicklungen beruhigen nicht. Er wird sich auch fragen, bin ich immer richtig beraten worden. Sind alle ehrlich zu mir gewesen? Gab es Partikulatinteressen? Einzelinteressen der Soldaten, der Außenpolitik, der Innenpolitik, der Wirtschaft, dabei Rüstung etc, etc? Es ist nicht falsch, wenn eine gewisse Sorgfalt in der Anwendung militärischer Mittel in den USA Beachtung findet. Und viele Äußerungen in verschiedenen threads zeigen doch, dass die Frage des „Warums“ und des endstates eine wichtige Rolle spielt. In einer solchen Sorgfalt einer besonnenen Lagebeurteilung können wir uns alle wiederfinden. Und es kann uns allen dazu dienen, miltärische Erfolge nicht herbeizureden, wo keine zu finden sind. Aber auch Erfolge deutlich zu benennen, wenn es diese gibt.
Man muß Militär nicht mögen, daß ist kein Selbstzweck. Man muss es aber verantwortungsvoll einsetzen und daher auch verantwortungsvoll behandeln.
Wenn man z.B. die Entwicklung bei unseren britischen Partnern im Süden AFG verfolgt, kann man auch dort eine Ablage in der politischen Wahrnehmung und der wirklichen Welt sehen. “mission, accomplished ” das geht (ehemaligen) US Präsidenten und britischen PM schon mal eindrucksvoll über die Lippen. Soldaten saßen und sitzen in Dreck und Gefahr und hören, ach so “mission, accomplished ”, na dann!
Im Grunde ist es einfach, Sorgfalt, Besonnenheit, bestes Wissen und notwendige Kenntnisse und Ehrlichkeit, das wünscht sich der Bürger beim Abwägen der miltärischen Handlunsgmöglichkeiten. Und diese Merkmale sollten dann auch bis zum Schluss durchgehalten werden. Bei Soldaten und Politikern. Also keine übertriebene Aufregung bei einem vermeintlich „unmilitärischem“ US Präsidenten.
@AKamp: Niemand hat etwas gegen gesunde Skepsis. Aber die begründet noch lange keine durchdachte Exit-Strategie für AFG und die Definition und Durchsetzung von „national interests“, die die US-Außenpolitik bis vor ein paar Jahren ausgezeichnet hat – auch wenn DEU, in Ermangelung eigener, definierter Interessen, die nicht immer mochte. Ich vermag nicht zu erkennen, was Obama und seine Administration nach außen und innen wollen. Und (zu) viel ist in die Hose gegangen.
@AKamp:
Zu den Briten und deren Diskussionskultur.
Dort gibt es wenigstens eine ernsthafte Diskussion.
Oder können Sie sich vorstellen, dass der GI so eine Rede wie sein neuer britischer counter-part (http://www.youtube.com/watch?v=dW7wDpL7-CQ) hält?
Er ist ja eh amtsmüde, also könnte er „zum Abschluss“ mal so ne Rede bei der DGAP halten.
Man könnte Sie in weiten Teilen einfach wortwörtlich übersetzen.
Aber dass müsste man eben irgendwas wollen – außer im Strom zu schwimmen.
@ Memoria | 08. Januar 2014 – 14:04
Ich schätze die britische Diskussionskultur sehr, vor allem auch deren theoretischen, meist sehr eindeutigen Grundlagen. Ich vermute, da können wir uns treffen.
Als Obama sein Amt antrat hat das Militär ihn mit abstrusen öffentlichen Forderungen für eine „Surge“ in Afghanistan überfallen. Petraeus und sein Schüler McChrystal wollten 80,000 zusätzliche Soldaten. Gates hat diese unmögliche Forderung auf 40,000 zurückgeschraubt. Obama hat dann gegen den Willen seiner Berater 30,000 genehmigt aber sich ausbedungen deren Einsatz zeitlich streng zu beschränken. Gates, Petraeus und McChrystal haben dem dann ausdrücklich zugestimmt. Kurz danach ging Petraeus an die Presse und hat den Abzugstermin weichgeredet. Obama empfand das richtigerweise als Angriff auf seine Politik.und sein Amt (Petraeus war als Kandidat der Republikaner im Gerede). Das jedes Vertrauen in die militärische Führung damit verspielt war ist ja klar.
Das Wall Street Journal hat einen Auszug aus dem Gates Buch zum freien lesen:The Quiet Fury of Robert Gates
Besonders bemerkenswert sind diese Absätze die man auch dringend in Berlin lesen sollte:
Zu Glück sind ja heute die Powell- bzw. die Weinberger-Doktrin handlungsleitend … oder nicht?
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/abkehr-von-der-powell-doktrin-1.5144738
@Thomas Melber:
Diie Powell-Doktrin ist von der Realiät längst überholt.
Ein so massives Vorgehen will (und kann) man explizit nicht mehr, siehe:
http://augengeradeaus.net/2012/01/neue-strategie-furs-us-militar-und-kurzungen/.
Eine andere Baustelle wird immer wichtiger
Man kann nicht überall sein,
Laut eines Franz Online Nachrichten werden 800 Soldaten mit ihren M2 und M1 nach Süd-Korea Verlegt das wird 1 Btl sein
Und ich denke das weitere folgen werden
Bevor es in der Twitter-Leiste untergeht – neben dem Rückblick auch der Ausblick:
http://complex.foreignpolicy.com/posts/2014/01/07/top_pentagon_official_unleash_the_accountants_of_war_in_afghanistan
Auch hier zeigt sich wieder die unklare Linie.
Die Amerikaner haben offenbar immer noch nicht entschieden wie groß und welcher Art RSM wirklich sein soll. Nach der Unterzeichnung des BSA geht es also nochmal ne Runde Unklarheit.
Ob das Naben-/ Speichenmodell wirklich kommt, scheint bei den avisierten Umfängen fraglich. Hatte Domröse kürzlich ja auch angededeutet
Wäre für uns ne gute Chance den Absprung (doch noch) zu finden, denn ohne commitment…
schon merkwürdig wie die afghanistan planung offensichtlich der in vietnam mit umgekehrter chronologie ähnelt.
MACV massive intervention abzug= vietnam
intervention truppenmassierung train advise assist ???= afgh
ohne jede präsenz in der fläche kann man die loyalität von 90% der bevölkerung jedenfalls schon mal abschreiben.
@ memoria
ihre ausführungen zur Willensdimension in allen ehren. es gibt phasen eines konflikts die auch durch maximale willens/ressourcenanspannung nicht mehr im sinne des handelnden akteurs zu beeinflussen sind. frühr oder später wird afghanistan wieder in seinen naturzustand ca. 2001 zurückkehren egal ob man jetzt noch homöopathische präsenz beibehält oder nicht. eine nachhaltige änderung müsste intrinsischen ursprung haben. bis dahin heißt es wieder dostumistan,pashtunistan usw.
@wacaffe:
Zustimmung.
Wille ist nicht alles, aber ohne Wille ist alles nichts.
Daher ist ja der minimalistische Ansatz konsequent – so herum meinte ich es.
Solche Memoiren muss man einfach lieben. Gates hat das Glück mit diesem Affenzirkus nichts mehr am Hut zu haben und kann die Trümmerkeule schwingen wie es ihm gefällt – er hat schließlich wenig bis gar nichts zu verlieren. Und nach all den Vorwürfen heißt es zum Schluss nur lapidar: „Im Grunde genommen halte ich Obamas Afghanistan-Politik für richtig.“ Herrlich, einfach herrlich.
Warum Obama einen Krieg hätte gewinnen sollen, den sein Vorgänger bereits um 2003 massivst gegen die Wand gefahren hat, scheint mitlerweile kaum noch jemand zu hinterfragen. Weder hier noch in den USA.
@ wacaffe | 08. Januar 2014 – 18:05, @all
Und genau mit diesem Blick auf Vietnam, schrieb ich heute bereits, m.E. ist die Skepsis Obamas begründet. Nach Vietnam verschwanden jahrelang alle Erfahrungen COIN in der Schublade. David Petraeus wurde (zunächst) wie der Heilsbringer gefeiert, weil es ihm gelang die Erfahrungen wieder ans Tageslicht zu ziehen. Wirkliche Experten COIN gab es lange nicht mehr. Wem sollte Obama da also vertrauen? Und nun wird das Kapitel COIN wieder zugeschlagen. (In DEU war es ja sowieso nur unvollständig geöffnet). Und nun springen die ersten schon wieder auf einen neuen Zug, Afrika. Im Grundsatz richtig, da sind zukünftige Krisen. Aber wie auch Gates schriebt, rein ist man schnell. Und von Leuten mit unvollständigen und falschen Vorstellungen beraten. Raus kann zum Alptraum werden. Von Erfolg, gemessen an den großen Worten zu Beginn, redet dann keiner mehr. “mission accomplished ”das muss reichen.Ich hoffe wir sind weise genug in unserem Land alles (auch ERfahrungen der Partner) mal in Ruhe geordnet übereinander zu legen und uns vorher kar und eindeutig zu fragen, was wollen wir eigentlich. Und auch den Mut zu haben, frühzeitig alle (!) Risiken zu benennen. Es ist schnell getan, sich meist von Medien, da insbesondere TV Bildern, treiben zu lassen. Also nochmal, bei aller Wankelmütigkeit Obamas in den letzten Monaten, Skepsis muss nicht von Schaden sein. Soldaten sind aufgefordert kluge Antworten bereit zu haben. Die Blogger hier wissen vermutlich, wie schwer das sein kann ehrlich zu sein. Aber möglicherweise gelingt es uns ja in DEU eine vorausschauende Sicherheitspolitik, dabei Betrachtung von Möglichkeiten unserer Bundeswehr, zu gestalten und uns nicht treiben zu lassen.
@Memoria
Die Kurtz-Akte wollte ich schon immer mal lesen! Vielen Dank dafür!
Ich fände es ja gut, wenn jeder Verantwortungsträger bei Ausscheiden aus dem Dienst zwei Autobiographien schriebe: Die eine zur Veröffentlichung sofort und die zweite Version zur Veröffentlichung wenn die Geheimhaltungsfristen abgelaufen sind. Da täten sich wohl erhebliche Unterschiede in Sichtweite und Bewertung auf. :-)
@all
Die BMVg-Mitschnitte der Reden von vdL und TdM vor dem Großen Zapfenstreich zu TdM’s Abschied habe ich als gesonderten Thread eingestellt; vielleicht die Diskussion dort führen. Die beiden bereits vorhanden Kommentare verschiebe ich dorthin.
Der Artikel in der Washington Post ist unterste Liga was Qualitätsjournalismus angeht. Die dort von der Überschrift angeregte Deutung von Gates‘ Urteil über Obama ist (mindestens) gewagt – eher sogar offensichtlich falsch: wem dieser Pseudoskandal nützen soll, abgesehen vom Autor der Memoiren, ist zweifelhaft.
@Cynic2:
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Ich hatte Apocalypse Now Redux zufällig an den Feiertagen gesehen und die Passage erinnerte mich (wieder) an die – auch von uns hier geführte – COIN-Diskussion.
Eine etwas aktuelle und fundiertere Quelle (für den im Kern gleichen SF-Ansatz):
http://tinyurl.com/pobp6n2
Falls noch nicht bekannt – sehr interessant wie Organisationskultur die Perzeption der Aussenwelt prägt: http://tinyurl.com/pobp6n2