Demnächst: Zwei ziemlich beste Freunde

TdM_Steinmeier_Koa20131031_klein

Ja, ich weiß, im Moment ist noch nicht mal endgültig sicher, ob die geplante große Koalition von Union und SPD tatsächlich zu Stande kommt: Das hängt vom Ausgang des SPD-Mitgliedervotums ab, und das wird am (morgigen) Samstag ausgezählt. Dennoch sickern, natürlich wenig überraschend, die Informationen zu den vermutlichen Ministerinnen und Ministern durch. Und da ist es wiederum für den Bereich Außen- und Sicherheitspolitik, der hier am meisten interessiert, wenig überraschend: Nach mehreren Medienberichten soll Frank-Walter Steinmeier, bislang SPD-Fraktionschef, neuer Außenminister werden.

Das war er schon mal, in der damaligen großen Koalition von 2005 bis 2009, und aus der Arbeitsgruppe Außen, Verteidigung, Entwicklung für die aktuelle Koalition (Foto oben) war von Unions-Seite zu hören: Der Steinmeier habe das nicht nur sauber gemacht, sondern auch in besten Einvernehmen mit dem – derzeit geschäftsführenden – Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Der vermutlich auch der nächste Verteidigungsminister sein wird.

Nun ist für die Sozialdemokraten das Thema eher nachrangig gegenüber den für Wirtschaft und Soziales entscheidenden Ressorts – deshalb dürfte es eher um die Frage gegangen sein: Wie kriegt man den Frank-Walter, der eigentlich so recht nicht noch mal ins Kabinett wollte, wieder auf diesen Posten? Aus der Nicht-Parteiensicht: Dass sich dann Außen- und Verteidigungsminister ganz gut verstehen und nicht, wie eigentlich seit Jahrzehnten Tradition, eine gewisse Distanz (es soll auch schon mal, in früheren Regierungen, richtige Abneigung gegeben haben) zwischen diesen beiden Ministerien gepflegt wird, dürfte der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik vielleicht ganz gut tun.

Aber erstens warten wir mal auf die tatsächlichen Ergebnisse des Wochenendes. Und zweitens interessiert mich dann schon: Wenn der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel tatsächlich Wirtschaftsminister wird – behält sein Ressort dann auch die heiße Kartoffel Rüstungsexporte, oder geht die, wie teilweise vorgeschlagen, ans Auswärtige Amt?

(Foto: De Maizière, l., und Steinmeier nach der Sitzung der Koalitions-Arbeitsgruppe zur Außen- und Sicherheitspolitik am 31. Oktober 2013)