G36: Das BAAINBw-Protokoll
Die Berichterstattung über das Bundeswehr-Sturmgewehr G36 am vergangenen Wochenende ist ja hier auf massives Interesse gestoßen. Und nach den relativ kurzen Meldungen von Spiegel und Bild am Sonntag blieben ein paar Fragen offen.
Für die Kenner deshalb hier zur Dokumentation (auszugsweise) das Ergebnisprotokoll der Sitzung im Bundesamt für Ausrüstung und Informationstechnik der Bundeswehr (BAAINBw) im August, aus dem beide Medien knapp zitiert haben:
TOP 1: Bisherige Erkenntnisse zum G36
Historie:
– TTF G36 von 1993;
– K-Standsurkunde von 1994;
– Nutzung G36 in der Truppe seit 1996;
– Abschlussbericht 2006;
– Untersuchungen bei WTD91 und WIWEB zu Wärmeverhalten seit 2011; Auslöser war ein G36 mit geschmolzenem Handschutz durch extreme Schussbelastung;
– Besprechung im BMVg zu Wärmeverhalten 2012; BMVg AIN sieht auf dieser Grundlage kein Erfordernis zur konstruktiven, technischen Änderung des G36;
– Erhöhte Aufmerksamkeit im politischen, journalistischen und staatsanwaltlichen Bereich;
– Umsetzung von Maßnahmen 2012/2013;
Wesentliche Kernaussagen:
– G36 entspricht den Technischen Lieferbedingungen;
– G36 entspricht gem. Abschlussbericht den Anforderungen;
– Keine offiziellen Meldungen zu mangelhaftem Treffverhalten aus dem Einsatz;
– Nur Aussagen zu unzureichender Wirkung im Ziel , die keine Differenzierung hinsichtlich Präzision der Waffe, Munitionswirkung, Umwelteinflüssen oder Schützenfehler im Gefechtsstress ermöglichen;
– Geändertes Schießverhalten im Einsatz (Niederhalten, dann Aufnahme des gezielten Feuerkampfes);
– Untersuchungen der WTD91 und des WIWEB belegen Streukreisaufweitung und Verlegung des Haltepunktes bei Temperaturänderungen (durch Erhitzen bei Verschuss oder durch äußere Temperatureinflüsse). Die Effekte sind reversibel, wenn die Waffe wieder abkühlt;
– Ermittelte Ursachen für die Phänomene:
o Der Gehäusekunststoff im Bereich der Rohraufnahme ändert mit zunehmender Temperatur seine Federsteifigkeit, insbesondere nach Überschreiten des Glasübergangs-punktes. Hierdurch ändert sich das Schwingungsverhalten des Rohres, was zur Streukreiserweiterung führt. Durch hygroskopische Eigenschaften des Kunststoffes kann in extrem feuchter Umgebung der Glasübergangspunkt bis zur Raumtemperatur sinken, so dass der Effekt der Streukreiserweiterung dann bereits ohne schussbedingte Rohrerwärmung auftreten kann. (Die Erkenntnisse zu möglichen Veränderungen des Kunststoffes bedingt durch Feuchtigkeit wurde durch das WIWEB im Rahmen der Werkstoffuntersuchungen ermittelt. Eine Verifizierung durch Beschuss wurde noch nicht durchgeführt.)
o Die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der verbauten Materialien (Kunststoff / Metall) bedingen bei Erwärmung eine Verlegung des Haltepunktes. Dieser Effekt ist nach Größe und Richtung vorhersehbar.
o Die in jeder Waffe individuelle Ausrichtung der im Gehäusekunststoff enthaltenen Glasfasern bewirken bei Erwärmung eine nicht vorhersehbare Haltepunktverlagerung, die den oben beschriebenen Effekt überlagert.
(…)
TOP 5: G36 in der Zukunft: Anpassung des Forderungskataloges
Feststellungen:
– Die gem. TTF geforderte Nutzungsdauer von 20 Jahren für das System Gewehr G36 läuft in Kürze aus. (Unabhängig davon kann jede Waffe bis zum Überschreiten ihrer individuellen Belastungsgrenze genutzt werden.)
– Basierend auf den Erkenntnissen aus der bisherigen Nutzung sind erkannte Fähigkeitslücken zu identifizieren und Forderungen an ein zukünftiges System Sturmgewehr zu formulieren. Dabei sind u.a. folgende Aspekte zu berücksichtigen:
o Möglichkeit zur durchgehenden Bekämpfung des Feindes auch bei intensiven Gefechtshandlungen
o Kompatibilität zur zukünftigen REACH-konformen Munition
o Kompatibilität zu bisherigen Schnittstellen
o Präzisionsforderungen analog zu NATO-Partnern; insbesondere nach geplanter Überarbeitung der Testvorschriften NATO AC/225 (Panel III) D/14 mit explizitem Test für Warmschießverhalten
o Neues Schießausbildungskonzept und geändertes Einsatzprofil
– Optionen: Produktverbesserung G36 oder Beschaffung eines neuen Produktes. Die Beschränkung auf eine Produktverbesserung kann den Verfahrensweg um 1-2 Jahre beschleunigen, wenn eine Produktverbesserung zur Verfügung steht. Da eine solche nach Aussagen der Herstellerfirma erst entwickelt werden muss und somit risikobehaftet ist, ist die Option zur Ablösung durch ein neues Sturmgewehr in die Betrachtungen mit einzubeziehen. Der Zeit- und Kostenfaktor wird im Rahmen der technisch-wirtschaftlichen Bewertung durch den Projektleiter bei der Erarbeitung der CPM-Dokumente berücksichtigt.
– AHEntwg II 2 4 vertritt dazu folgende abweichende Position:
o Die Streukreisaufweitung inforge des Warmverhaltens ist nicht hinnehmbar. Im Einsatz ist es dem deutschen Infanteristen nicht sicher möglich, ein intensives Feuergefecht auf Kampfentfernungen über 100 m erfolgreich zu führen. Bis auf die Streukreisaufweitung und Verlegung des Haltepunktes bei Temperaturänderungen (durch Erhitzen bei Verschuss oder durch äußere Temperatureinflüsse) entspricht das G36 den Anforderungen und hat sich – u.a. als besonders zuverlässig – bewährt.
o Die konzeptionelle Ableitung einer Fähigkeitslücke ist daher schwierig.
o Vor Einführung eines neuen Sturmgewehrs wird die Kaliberfrage erneut zu diskutieren sein, einschließlich eines möglichen neuen NATO-standardisierten Kalibers.
o Das zeitliche Risiko und der finanzielle Aufwand (u.a. Projektelemente Ausbildung und Logistik) für die Einführung eines neuen Sturmgewehrs sind erheblich.
o Dabei bleibt unsicher, ob marktverfügbare Waffen in der Summe ihrer Eigenschaften tatsächlich besser als das G36 sind.
o Der Lösungsweg Produktverbesserung G36 ist nur realistisch, wenn ihn sowohl der öAG als auch der AN mit Nachdruck verfolgt.
o Bei einer lösungswegneutralen Initiative wird es daran mangeln und eine Produktverbesserung im Sinne einer self-fulfilling prophecy am Ende gar nicht mehr zur Auswahl stellen.
o Daher wird einer Initiative Produktverbesserung G36 gem. CPM 3.2.3.2. der Vorzug gegeben.
– Unabhängig vom Lösungsweg ist das System G36 bis zur vollständigen Umsetzung der Initiative weiter zu nutzen. In diesem Zeitraum ist das System G36 daher einsatzreif zu halten. Dies schließt Folgebeschaffungen sowie Modifikationen der Peripherie ausdrücklich ein.
Im IPT abgestimmte Entscheidung des PL:
– Fähigkeitslücke wird mit einer Initiative dem PlgABw vorgelegt. KdoHeer wird gebeten, die Federführung zur Erstellung der Initiative zu übernehmen.
– Die Initiative lässt – entsprechend der Mehrheitsmeinung im IPT – die Optionen der Produktverbesserung und der Beschaffung eines neuen Produktes offen. Beide Wege sind mit hoher Priorität parallel zu verfolgen um möglichst schnell eine Lösung/einen Lösungsweg festzulegen. Der Weg der Produktverbesserung und somit die Weiternutzung der vorhandenen Waffen im Grundbetrieb wird durch das Heer bevorzugt. Zeichnet sich jedoch ab, dass dies nicht oder nicht innerhalb eines akzeptablen Zeitrahmens (max. 1,5 Jahre Entwicklungszeit) möglich ist, muss umgehend die Rüstung eines neuen Produktes umgesetzt werden.
– Die Initiative ist unabhängig von den Projekten G36 Basis lang und G36 K Basis, da diese nur Anbauteile und Ergänzungssätze betreffen. Die Initiative wird daher durch diese Projekte weder obsolet, noch soll sie Anteile dieser Projekte enthalten. Sie darf durch die Projekte G36 Basis nicht verzögert werden.
– Im Rahmen der Materialverantwortung für die Einsatzreife sind bis zur Umsetzung der Initiative mit dem Hintergrund der zeitlichen Überbrückung Regenerationsmaßnahmen und Modifikationen der Peripherie für das Gewehr G36 und G36 K weiter durchzuführen.
– Die Beschaffungen G36A3 des Systems „Infanterist der Zukunft“ (IdZ) erfolgen weisungsgemäß.
Nachtrag: Heckler&Koch, der Hersteller des G36, reagiert mit einer dreiseitigen Stellungnahme auf Spiegel und BamS – und eher ein bisschen rotzig: Auch die aktuellen Medienberichte werden einer umfassenden rechtlichen Prüfung unterzogen.
Na denn, hier H&K zum Nachlesen: HK Stellungnahme_Sturmgewehr G36_ Seit fast 20 Jahren zuverlässig im Einsatz (2)
(Foto: Ehrenformation mit G36 bei der Kommandoübergabe des Einsatzführungskommandos am 23. April 2013)
Gut, gut!
Nun müssen diese 7318 Zeichen erstmal umgesetzt werden. Ich gehe davon aus, dass die wesentliche Leistung darin besteht, hieraus mindestens 75.000 Zeichen Text zu machen.
Das wars dann auch schon.
Zusammengefasst lässt sich nach den Tatarenmeldungen des SPIEGEL anhand dieses Dokuments eigentlich nur zusammenfassen: Beschaffer und BAAINBw haben nur ihren Job gemacht. Geforderte Nutzungsdauer wird erreicht. Einsatzbedingungen haben sich geändert, Erfahrungswerte sind dazu gekommen – und nun wird beraten, wie mit der Bewaffnung weiter verfahren wird. Also mal wieder ein medialer Sturm im Wasserglas.
und unsicher bleibt, ob andererleuts mütter wirklich die schöneren töchter haben (in der summe)
Wurde denn seit 2011, seit die Problematik bekannt ist, von H&K etwas unternommen? Das G36 wird doch sicherlich weiterhin produziert und verkauft?!
Allein aus Berufsehre sollte mMn eine Lösung eigentlich parat liegen. Oder hoffen die bereits auf einen HK416-Auftrag oder besser noch eine Neuentwicklung?
A. Besprechung im BMVg zu Wärmeverhalten 2012; BMVg AIN sieht auf dieser Grundlage kein Erfordernis zur konstruktiven, technischen Änderung des G36;
• Ministerium will also nichts sehen oder hören.
B. Wesentliche Kernaussagen:
– G36 entspricht den Technischen Lieferbedingungen;
– G36 entspricht gem. Abschlussbericht den Anforderungen;
• Bezweifelt niemand
C. Keine offiziellen Meldungen zu mangelhaftem Treffverhalten aus dem Einsatz;
• Aufforderung oder Feststellung? – vermutl. Aufforderung
D. Nur Aussagen zu unzureichender Wirkung im Ziel , die keine Differenzierung hinsichtlich Präzision der Waffe, Munitionswirkung, Umwelteinflüssen oder Schützenfehler im Gefechtsstress ermöglichen;
• Wir geben zu, dass eine NATO Patrone die in zahlreichen Konflikten funktioniert hat, nicht funktioniert. Aber wir geben keine Probleme an der Waffe zu. – Sehr seltsame Strategie.
E. Geändertes Schießverhalten im Einsatz (Niederhalten, dann Aufnahme des gezielten Feuerkampfes);
• Ja! Bitte „Schießverhalten“ organisch in ein Waffeneinsatzkonzept einbinden und sich daraus ergebende Ausrüstungslücken decken – ohne ausreichend lMG oder GPMG etc… wird es schwer mit Niederhalten.
F. Untersuchungen der WTD91 und des WIWEB belegen Streukreisaufweitung und Verlegung des Haltepunktes bei Temperaturänderungen (durch Erhitzen bei Verschuss oder durch äußere Temperatureinflüsse). Die Effekte sind reversibel, wenn die Waffe wieder abkühlt
– Ermittelte Ursachen für die Phänomene:
o Der Gehäusekunststoff im Bereich der Rohraufnahme ändert mit zunehmender Temperatur seine Federsteifigkeit, insbesondere nach Überschreiten des Glasübergangs-punktes. Hierdurch ändert sich das Schwingungsverhalten des Rohres, was zur Streukreiserweiterung führt. Durch hygroskopische Eigenschaften des Kunststoffes kann in extrem feuchter Umgebung der Glasübergangspunkt bis zur Raumtemperatur sinken, so dass der Effekt der Streukreiserweiterung dann bereits ohne schussbedingte Rohrerwärmung auftreten kann. (Die Erkenntnisse zu möglichen Veränderungen des Kunststoffes bedingt durch Feuchtigkeit wurde durch das WIWEB im Rahmen der Werkstoffuntersuchungen ermittelt. Eine Verifizierung durch Beschuss wurde noch nicht durchgeführt.)
o Die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der verbauten Materialien (Kunststoff / Metall) bedingen bei Erwärmung eine Verlegung des Haltepunktes. Dieser Effekt ist nach Größe und Richtung vorhersehbar.
o Die in jeder Waffe individuelle Ausrichtung der im Gehäusekunststoff enthaltenen Glasfasern bewirken bei Erwärmung eine nicht vorhersehbare Haltepunktverlagerung, die den oben beschriebenen Effekt überlagert.
• Endlich!
• Ich habe gelernt, dass der Effekt durch Erhitzung reversibel ist. Wie reversibel ist jedoch der hygroskopische Effekt – Feuchtigkeit verflüchtigt sich nicht so schnell?
G. Vor Einführung eines neuen Sturmgewehrs wird die Kaliberfrage erneut zu diskutieren sein, einschließlich eines möglichen neuen NATO-standardisierten Kalibers.
• Oh, ich ahne schlimmes – wir hören uns dann wieder 2030
• Sollten nicht zuerst die Ergebnisse des Waffeneinsatzkonzeptes abgewartet werden, bevor man neue Forderungen an eine Patrone stellt?
H. Das zeitliche Risiko und der finanzielle Aufwand (u.a. Projektelemente Ausbildung und Logistik) für die Einführung eines neuen Sturmgewehrs sind erheblich.
• Bei einer neuen NATO Standard Patrone die Kosten noch mal “quadrieren“.
@Trym: Wieso sollte HK da etwas unternehmen?
„o Die in jeder Waffe individuelle Ausrichtung der im Gehäusekunststoff enthaltenen Glasfasern bewirken bei Erwärmung eine nicht vorhersehbare Haltepunktverlagerung, die den oben beschriebenen Effekt überlagert.“
Das war eine Änderung, die die Bundeswehr unbedingt wollte und im Entwurf von HK nicht enthalten war. HK baut was die Bundeswehr fordert, egal ob’s sinnvoll ist.
Die Soldaten im Einsatz wird eher die Problematik Visier, Schulterstütze und Anbautteile im allgemeinen beschäftigen.
Vielleicht sollte man den Hersteller auch mal zu Wort kommen lassen:
Aktuell:
http://www.heckler-koch.com/de/militaer/unternehmen/news/detail/article/heckler-koch-wehrt-sich-gegen-die-mediale-skandalisierung-des-g36.html
Aus 2012:
http://www.heckler-koch.com/de/militaer/unternehmen/news/detail/article/communique-current-media-reports-regarding-the-g36-assault-rifle.html
… und wir haben über das G3 geflucht … Vielleicht sollten einfach mal Diejenigen gefragt werden, die im Einsatz die Waffe mit sich führen und deren Leben davon abhängt. Da kämen dann vielleicht noch ganz andere Anforderungen zu Tage.
@ xyz
könnens kurz etwas ausführen, was die unterschiede zwischen entwurf und anforderungskatalog der BW waren ? ist mir aus dem 2zeiler noch nicht ganz klar geworden.
@ bang. hygroskopische effekte laufen idR langsam ab. das wasser diffundiert dort langsam rein und auch langsam wieder raus. beschleunigen ließe sich das mit trocknungsöfen. eine offene faserstruktur fördert natürlich das eindringen von feuchtigkeit. -> FVK oberflächen sind daher idr mit einem schutzlack (coating) versehen.
das G36 ist aus einem FVK mit thermoplastischer matrix gefertigt, ein dezidiertes Coating wurde da nicht aufgebracht, ich konnte jedoch keinerlei offene fasern oder faserbündel entdecken (habe das gerät (A1) damals aus privatem interesse mal einer intensiveren betrachtung unterzogen)
afaik werden im fertigungsprozess auch einfach nur faserschnitzel zum kunststoffgranulat hinzugegeben und das wandert dann alles zusammen in einen gängigen extruder für spritzguss.(so viel zu meinem halbwissen und den ergebnissen meines „reverse engineerings“ ;) )
Irgendwie scheint man auch im Jahr 2013 noch Lagestfestellung zu betreiben.
Erkenntnisse aus dem Einsatz gibt es offenbar keine – aber Tests der WTD 91 und des WiWEB.
Die Gesamtdiskussion scheint weiter auf den Einzelschützen begrenzt zu sein – wie auch von Bang50 angemahnt – fehlt auch mir ein echtes Zusammenwirken in einem System InfGrp.
Oder warum und wie soll eine aufschießende Waffe im Kaliber 5,56 Präzisions- und Deckungsfeuer geben? Als wäre ein G36-Schütze allein im Gefecht.
Konzeption?
@xyz: Aus rechtlicher/vertraglicher Sicht hat HK sicherlich keinen Anlass etwas zu ändern – deshalb „Berufsehre“
Die Pressemitteilungen sprechen eigentlich eine andre Sprache. Hätte HK frühzeitig etwas unternommen, müssten sie keine „Kampagnen“ oder um ihr Image fürchten.
In meinen Augen liegt das Problem nicht bei den Veränderungen, die beim Schuss entstehen, sondern bei denen durch äussere Einflüsse. Für „Dauerfeuer“ war der Prügel nie ausgelegt. Klimatische Einflüsse sollte ein Sturmgewehr hingegen abkönnen.
Netter Feund, xyz!
HK geht ganz schön ran. Was der SWR da abgezogen hat liest sich fast wie in einem Krimi: http://www.heckler-koch.com/de/militaer/unternehmen/news/detail/article/gewehr-g36-gericht-verbietet-dem-swr-manipulative-darstellung.html
@ trym.
spannend wäre dahingehend dann die frage ab welcher einwirkdauer von sonne oder salzwassernebel bis es zu signifikanten abweichungen kommt.
@mk
vlt sind die journis von RM mangels fachwissen auch in die falle mediengeiler gutachter und enttäuschter exmitarbeiter getappt. also eher fahrlässigkeit als vorsatz …
… und die amis rüsten ihre Spezialeinheiten bereits mit HK 416ern aus.
@markus,d.Ä.:
„also eher fahrlässigkeit als vorsatz …“
Wenn ich die heute übliche Berichterstattung betrachte, so ist den Journalisten mit Masse (Ausnahmen bestätigen die Regel) nicht mehr an sachorientierter Recherche, sondern an „Abschreiben mit Steigerungseffekt“ gelegen.
Ob das fahrlässig ist bezweifle ich.
@ matt.
die deutschen etwa nicht ?
http://de.wikipedia.org/wiki/HK416#Verwendung
@all
Aktuelle Stellungnahme von H&K oben im Nachtrag.
„vlt sind die journis von RM mangels fachwissen auch in die falle mediengeiler gutachter und enttäuschter exmitarbeiter getappt “
Nein diese öffentlich-rechtlichen Magazine wie kontraste, panorama, report mainz usw. sind generell sehr problematisch, was Berichterstattung und flexibles Verhältnis zur Wahrheit betrifft. Dass bei der Berichterstattung fleißig manipuliert wird, dürfte sich langsam rumsprechen.
„Aus rechtlicher/vertraglicher Sicht hat HK sicherlich keinen Anlass etwas zu ändern – deshalb “Berufsehre”“
Der Hersteller kann nicht einfach ohne Auftrag die Gewehre der Bundeswehr modifizieren. Auch sieht HK auf Grund bisheriger Rückmeldungen offensichtlich keinen Anlass. Das Gewehr ist schließlich sehr weit verbreitet.
„Da gleichzeitig behauptet wird, dass G36 den Andorderungen und den technischen Lieferbedingungen entspricht, könnte die plötzliche Entdeckung einer Fähigkeitslücke durchaus zu einem Problem werden, das unangenehme Nachfragen auslösen würde. Zudem muss bedacht werden, dass es eine Forderung der Bundeswehr nach mechanisch “stabileren” Kunststoffteilen war, die dazu führte, das HK 50 noch einmal abgewandelt wurde und die Glasfasern in das Material dieser Teile integriert wurden, die heute im falle hoher Temperaturen als Ursache nicht vorhersehbarer Haltepunktverlagerungen betrachtet werden. “
http://augengeradeaus.net/2013/11/waffen-am-sonntag-g36-heron/comment-page-1/#comment-81374
Frage: Unterscheiden sich die BW-G36 von den an andere Armeen exportierten G36 hinsichtlich der Beschaffenheit der Kunststoffteile?
Als wir 2000 – 2001 von dem G3 auf das G36 umgerüstet wurden, haben wir uns alle über diese moderne Waffe gefreut.
In der Ausbildung der Wehrpflichtigen haben wir sofort die Ergebnisse gesehen:
Die Treffleistungen haben sich dramatisch verbessert im Vergleich zum G3. Endlich war eine moderne Visiereinrichtung vorhanden. Mit dem Reflexvisier war sogar ein schnelles und wirkungsvolles bekämpfen von Zielen im Nahbereich möglich. Dafür war das G3 einfach nicht wirklich gut zu gebrauchen.
Das Wirken auf kürzere Distanzen wurde mit dem G36 vermehrt geübt, während mit dem G3 auch durchaus auf größere Distanzen geschossen wurde.
Feuerstöße waren beim G3 und beim G36 die Ausnahme. Es galt das gezielte Einzelfeuer. Für Niederhalten des Feindes im Feuerstoß war das MG3 vorgesehen.
In Afghanistan hat sich gezeigt, dass der reale Munitionsansatz im Gefecht deutlich über dem zu liegen scheint, was man erwartet hat. 150 Schuss sind hier schnell verbraucht und wenn die Hütte brennt, dann werden eben Feuerstöße abgegeben.
Als ich 2009 im Einsatz war, gab es nicht eine Klage über das G36 im Bezug auf den Streukreis bei heißgeschossener Waffe. Ich kann mich nicht erinnern, dass es je dazu kam bei uns. Und nein, ich war nicht in MeS eingesetzt und auch nicht in Kabul.
Was regelmäßig bemängelt wurde, das war der Punkt, dass keine Wirkung gegen Lehmmauern erreicht wurde. Aber da versagte selbst die BMK 20mm des Marders unter Umständen. Das kann wohl kaum ein Mangel am G36 sein.
Die eigentliche Wirkung der Waffe im Ziel ist durchaus ausreichend – auf kurze Entfernung. Für alles andere braucht man eben einen gesunden Mix an Waffen.
Ich glaube, hier wird in der Tat ein wenig zu viel auf der Waffe eingedroschen… ich war jedenfalls froh, sie im Einsatz zu haben.
„… und eher ein bisschen rotzig: […]“ Tja, wem kann man es verübeln. Da mussten sich wohl so manche Journalisten die eigene Medizin schmecken lassen, gell?
@markus, d.Ä.
„vlt sind die journis von RM mangels fachwissen auch in die falle mediengeiler gutachter und enttäuschter exmitarbeiter getappt. also eher fahrlässigkeit als vorsatz …“
Sehe das ähnlich wie TOM. Das sieht eher nach vorsätzlicher Fahrlässigkeit aus, garniert mit einer Prise Gier nach Exlusivität. Ganz ehrlich, da kann ja jeder bei solchen Magazinen vorbeikommen und sich als sonstwer ausgeben. Wird denn bei solchen Läden überhaupt nichts mehr recherchiert? Mangelndes Fachwissen kann da einfach keine Entschuldigung sein. Man muss ja keine von HK o.ä. zertifizierte Journalisten haben, aber blind mit Vertrauen um sich werfen und dann mit so einer wackeligen Story auch noch an die Öffentlichkeit gehen wollen.. Autsch. Kein Wunder das HK die dicken Mumpeln auspackt.
@jugendoffizier: Mit dem G36 habe ich nie geschossen, dafür bin ich zu alt. Dafür aber wirklich sehr reichlich mit dem G3. Und mit der entsprechenden Übung (und einer genau eingestellten Visiereinrichtung) war es sowohl auf kurze als auch auf längere Distanzen eine sehr gute Waffe. Nur leider schwerer auf längere Tragedistanzen (ja, wir haben da auch geflucht).
Dass G 36 ist nach m. K. zu einem Zeitpunkt in der Hauptsache entwickelt worden, als infanteristische, kriegerische Gefechte über viele Stunden, Beispiel 02.04.2010 in Isa Khel, aber auch andere in Afghanistan, noch gar nicht vorstellbar waren. Also: Mängel erkennen (auf beiden Seiten, Industrie und BW), gemeinsam vernünftig nach vorn schauen – anstatt eitler Vorwürfe in welche Richtung und von wem auch immer – und in/für die ZUKUNFT planen! Oder heißt der Infanterist nur so?
Auch nach nochmaligen Nachdenken fehlt mehr die Stringenz und Substanz in der Argumentation.
Kann ja aber an Denkfehlern meinerseits liegen
Zusammenfassung:
– Es gibt angeblich ein neues Einsatzprofil (Deckungsfeuer mit G36)
-Es gibt jedoch aus dem Einsatz keine negativen Reaktionen auf das G36 (mit neuem Einsatzprofil??)
– Gleichzeitig weiß man nicht wie man eine Fähigkeitslücke begründen kann
– Der aktuelle Konstruktionsstand ist nicht hinnehmbar (aufgrund von was? Einsatzerfahrung ist es ja explizit nicht)
– Trotzdem sollen Waffen in angeblich nicht hinnehmbarem K-Stand unverändert beschafft werden.
Das passt rein logisch schon nicht zusammen – und ohne Fähigkeitslücke keine Grundlage für eine Beschaffung bzw. PV.
Wenn man nicht weiß was für ein Problem man hat, dann ist die Lösung eben denkbar schwer zu definieren.
Wenn der BRH hier nochmal drauf schaut, dann gibt es wohl nochmal Tadel – die Konzept los ohne it war ja bereits Anlass des BRH und RPA das BMVg zu rügen.
Dafür muss man nicht mal was von Waffen verstehen, sondern allein nur die Aussagen von AHEntwg II 2 nebeneinander legen.
Also ein Techniker bekommt bei den folgenden Textpassagen und Hervorhebungen schon ziemliches Stirnrunzeln:
(Zitat BAAINBw) „Der Gehäusekunststoff im Bereich der Rohraufnahme ändert mit zunehmender Temperatur seine Federsteifigkeit, insbesondere nach Überschreiten des _G_l_a_s_s_ü_b_e_r_g_a_n_g_s_p_u_n_k_t_e_s_. Hierdurch ändert sich das Schwingungsverhalten des Rohres, was zur Streukreiserweiterung führt. Durch _h_y_g_r_o_s_k_o_p_i_s_c_h_e_ Eigenschaften des Kunststoffes kann in extrem feuchter Umgebung der _G_l_a_s_s_ü_b_e_r_g_a_n_g_s_p_u_n_k_t_ _b_i_s_ _z_u_r_ _R_a_u_m_t_e_m_p_e_r_a_t_u_r_ _s_i_n_k_e_n_, so dass der Effekt der Streukreiserweiterung dann bereits ohne schussbedingte Rohrerwärmung auftreten kann.
Die in jeder Waffe _i_n_d_i_v_i_d_u_e_l_l_e_ _A_u_s_r_i_c_h_t_u_n_g_ der im Gehäusekunststoff enthaltenen _G_l_a_s_f_a_s_e_r_n_ bewirken bei Erwärmung eine nicht vorhersehbare Haltepunktverlagerung, die den oben beschriebenen Effekt überlagert.
AHEntwg II 2 4 vertritt dazu folgende abweichende Position:
Die _S_t_r_e_u_k_r_e_i_s_a_u_f_w_e_i_t_u_n_g_ infolge des Warmverhaltens _i_s_t_ _n_i_c_h_t_ _h_i_n_n_e_h_m_b_a_r_. Im Einsatz ist es dem deutschen Infanteristen nicht sicher möglich, ein intensives Feuergefecht auf Kampfentfernungen über 100 m erfolgreich zu führen.“ (Zitatende)
Das Ganze erscheint mehr als eine wieder einmal typische Herumrederei um den heißen Brei, denn offenbar war es das BWB selber, welches eine höhere mechanische Festigkeit der FVW-Baugruppen forderte und dieses zur entsprechenden Modifikation bzw. „Verschlimmbesserung“ des HK50 bzw. G36 führte, welche nunmehr nach fast 20 Jahren seit Einführung die Quittung serviert.
Der heisse Brei heißt nämlich aus nachträglicher Sicht:
1.) Möglicherweise eine ungeeignete Matrix (= Einbettungsmaterial für die Verstärkungsfasern, im gegebenen Fall sicherlich ein spezifisch nicht geeignetes und u.a. hygroskopisches Thermoplast, welches das Bauteil formen, die auftretenden Kräfte auf die Fasern leiten und übertragen sowie die Fasern schützen soll)
2.) Möglicherweise ungeeignete Faserhalbzeuge im Spritz-Granulat (nicht definiert richtungsorientiert, wie z.B. bidirectional (0°/90°-Faserverlauf) oder multidirektional (meist 0°/90° und ± 45°) und womöglich aufgrund der Matrix-Schlichte-Kombination auch nochmals hygroskopieverstärkend.
3.) Möglicherweise eine damit ungeeignete Faser-Matrix-Kombination (mikro- und makromechanisch, d.h. Faserart, Faserrichtungen, geschweige denn Lagenanzahl offenbar nicht anwendungsgerecht und in der Fertigung in der Faserorientierung nicht konstant reproduzierbar. Damit dürfte eine zu hohe Anisotropie vorliegen, d.h. unterschiedliche Werkstoffeigenschaften in verschiedene Richtungen, welche bei Faserverbundwerkstoffen abhängig vom Faserverlauf sind (in Faserrichtung hohe Festigkeiten, quer dazu geringe. Dies im Gegensatz zu isotropen Werkstoffen wie z.B. Metalle mit gleichen Eigenschaften in jeder Richtung)
4.) Und wenn das Ganze tatsächlich ein Spritzgussteil aus Polyamid 6.6 mit ca. 33% Kohlefaseranteil ist, welcher sich relativ undefiniert in Flußrichtung der flüssigen Matrix ausrichtet, mit einer Glastemperatur von ca. 50°C – 60°C und einer Feuchtigkeitsaufnahme von 2,5% -3,1% bei 23°C und 50% Luftfeuchtigkeit, dann war das vor knapp 20 Jahren in der entsprechenden Nutzen-/Kosten-Klasse Stand der Technik und ist es auch heute noch und wurde derart vom BWB geordert und damit erübrigt sich jegliches weitere Wort.
Denn das BWB (BAAINBw) wußte ja schon vor der Beschaffung des G36 was man da bestellt hat und faserverstärktes Polyamid 6.6 war weiß Gott auch damals schon in seinen Eigenschaften und Typenblättern kein unbekanntes Wundermaterial, sondern eher „Billigprodukt“. Diese Dokumentationen lagen durch H&K mit absoluter Sicherheit dem BWB vor und damit ist H&K absolut “schneiderfrei“! H&K hätte sicherlich auch einen FVW-Gewehrschaft ohne die vorgenannten „negativen Eigenschaften“, mit blitzsauberen Gewebeeinlagen, thermisch hochbelastbar, mit Null Hygroskopie und absolut verzugsfrei entwickeln und fertigen können. Das BWB hätte es nur vorher wissen und sagen sollen sowie auch zahlen wollen.
Wen Näheres zur FVW-Technologie, zu Matrixmaterialien sowie zu Faser- und Füllstoffen interessiert, der vgl. http://www.swiss-composite.ch/pdf/i-FVW-Einfuehrung.pdf. Ebenso kann die Homepage empfohlen werden http://www.lange-ritter.de/.
Übrigens das weltberühmte Remington Nylon 66 Cal .22 Rimfire Semi-Auto Rifle, produziert von 1959 bis 1989 mit insgesamt 1.050.350 Exemplaren wurde bereits im Resin-Verfahren gefertigt, um eben definiert richtungsorientierte Faserhalbzeuge „zu verbauen“.
Wenn also ein Skandal vorliegt, dann beim BWB bzw. BAAINBw und nicht bei H&K. Daß man heute bei Konstruktionen aus FVW und deren Fertigung weiter ist, steht auf einem anderen Blatt, aber erst sollte einmal der Bedarfsdecker (sprich BWB bzw. BAAINBw) seine alten Blätter nochmals lesen und auch verstehen, statt selber „dumme und verfängliche Statements zum G36“ zu publizieren un d derart den kritischen Medien auch noch „Futter“ zu geben, . Wenn dies die Basis nicht versteht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn es das BMVg auch nicht kapiert, oder auch umgekehrt!
Streiche: Konzept los ohne it
Setze: Konzeptlosigkeit
Diese schlauen Handys….
@BundeswehrBw:
Am Karfreitag gibt es viel zu lernen, aber zu aller letzt am G36.
Genau diese isolierte Betrachtung ist ja das Problem.
Das obige Protokoll offenbart in seltener Deutlichkeit wie Konzeption/ Einsatzauswertung/ Weiterentwicklung/ Rüstung/ Nutzung in der Realität funktionieren – oder eben nicht funktionieren.
@MK20 et al.: Die Presse mag hier wieder einmal schlecht recherchierend dem Skandal nachjagen, aber scheinbar ist ja irgendwie schon was dran. Sonst würde bei BAAINBw kaum so ein Protokoll rumfliegen. Mag sein, dass der „normale“ Nutzer jenseits schwerer Feuergefechte in Afghanistan, bei denen nach längerem Niederhalten mit Sturmgewehr der gezielte Einzelschuss dann daneben geht (die ja nun wahrlich auch nicht zur Tagesordnung gehören), davon offenbar nutzungsbedingt nicht wirklich betroffen ist. Und sich bei H&K vor allem auf die angeblich fehlenden Beschwerden aus der Truppe zu berufen – naja. Wie oft kommen denn solche Berichte so „Oben“ bzw. „Außen“ an, dass sie noch als Kritik erkennbar sind?
Wenn dann BW-eigene Stellen zu folgender Aussage kommen:
“ AHEntwg II 2 4 vertritt dazu folgende abweichende Position:
o Die Streukreisaufweitung inforge des Warmverhaltens ist nicht hinnehmbar. Im Einsatz ist es dem deutschen Infanteristen nicht sicher möglich, ein intensives Feuergefecht auf Kampfentfernungen über 100 m erfolgreich zu führen.“
finde ich das doch schon bemerkenswert, denn so ganz ohne Grund werden – gerade die – sowas nicht schreiben. Mag ja sein, dass das 90% der BW-Nutzer nicht betrifft, aber ganz so problemlos, wie H&K das hier darstellt, scheint die Flinte dann doch nicht (in allen Lagen) zu funktionieren.
Mal 2 Worte an die älteren Semester, die nur das G3 kennen:
Je länger und schwerer eine Waffe ist, desto schwieriger wird sie in einem Häuser- /Raumkampf zu führen; nicht dass das G36 in momentaner Ausführung darin sich profilieren kann (dafür ist es einfach zu lang), aber besonders mit einem G36k kommt man damit wesentlich besser zurecht, insbesondere in Verbindung mit der taktischen Vorgehensweise in (Haus-)Räumen – Handgranate und Z-förmig abstreuen ist in aktuellen Einsätzen nicht möglich.
Das G3 ist in der Ergonmie dem G36 weit unterlegen. Auch hier haben neue Ausbildungen die Ideologie des klassischen symmetrischen Krieges und den Anforderungen an die Handhabung der Waffen überholt.
Als jemand der G36, G3 und Mg4 getragen hat, darf ich kurz an folgendes erinnern: Solange meine Optik nicht die eindeutige Identifizierung meines Zieles zulässt und ich mir der Wirkung im Ziel sicher sein kann – mal polemisch, ich ziele, schieße, treffe und sehe mein Ziel eindeutig sterben -, ist es schwierig Rückschlüsse auf die Wirksamkeit meines Feuers zu fassen. Hinzu kommen zwei Probleme: Der Stress eines Feuergefechts nimmt die Möglichkeit sich solcher Probleme anzunehmen und oft sind die Erinnerung lückenhaft oder zumindest nicht detailiert genug, um später eindeutige Rückschlüsse zu ziehen. Das andere Problem.ist, dass die Insurgenten ihre Gefallenen immer Versuchen mitzunehmen und so weitere Erkenntnisse verweigern.
„- Geändertes Schießverhalten im Einsatz (Niederhalten, dann Aufnahme des gezielten Feuerkampfes); “
Wird da nicht eigentlich auch ein LMG beschrieben? Mir kommt da das IWI Negev in den Sinn mit möglichem Einzelfeuer und wahlweise mit Magazin oder Patronengurt zu verwenden. Aber natürlich zu schwer als Gewehr Ersatz.
@ Memoria:
das ist insgesamt ein guter und unbedingt in seiner Struktur wichtiger Hinweis. Allein: Ich spreche vom G36 ( und argumentiere nicht, dass ich mit dem G3 gearbeitet habe. Ein Gewehr, das wohl auch heute noch in/für Spezialaufgaben Verwendung findet).
@Wurzelbert:
Die elementare Bedeutung der Schußbeobachtung – und damit der Optik – wurde bereits 2010 von gefechtserfahrenen Soldaten bis zum ZgFhr im Rahmen der Einsatzauswertung sehr deutlich betont. Im Ergebnis stockt die Beschaffung entsprechend modifizierter G36 weiterhin (abgesehen von IdZ-2).
Durch die erneute Fundamentalkritik am G36 werden diese Verbesserungen nicht gerade wahrscheinlicher.
@BundeswehrBw:
Gleichwohl wird der Karfreitag allzu oft völlig unreflektiert angeführt, um vorgebliche Probleme am G36 aufzuzeigen.
Man sollte zunächst einmal den Karfreitag insgesamt auswerten und dann ggf. bis auf den Einzelschützen runter brechen.
Ob sich dann immer noch die Forderung nach Deckungsfeuer mit einem Sturmgewehr in 5,56 ergibt?
Es wird hier offenbar völlig isoliert aus einem Fall ein systemisch völlig isolierter grundlegender Anpassungsbedarf abgeleitet (G36 am Karfreitag unzureichend -> neues Sturmgewehr).
Das ist dann eben doch etwas dünn als Begründung – finde ich.
@ Memoria
Ich glaube, wir sind prinzipiell im Schulterschluss. Bin allerdings davon überzeugt, dass alle Begebenheiten und Gefechte in Afghanistan, der 02.04.2010 besonders, ausgewertet und in die Vorbereitungen unserer infanteristischen Soldatinnen und Soldaten einfließen bzw. eingeflossen sind. Alles Andere wäre ja geradezu hanebüchen … Und ob die Bewaffnung ausreicht oder ein neues Sturmgewehr benötigt wird, ist ja offensichtlich in der Diskussion. Und wenn da Geld eine Rolle zur Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten spielt (wo soviel Geld in anderen Ressorts versenkt wird) …, ich mag gar nicht darüber nachdenken.
@Memoria+BundeswehrBW
Sehe ich ähnlich. Wenn ich in eine solche Gefechtssituation gerate, läuft doch etwas anderes, zum Teil aus politischen Gründen, falsch. Wo waren denn unsere u.a. Mörser, sMG, Art. und der Einsatz der Reserve zur direkten Unterstützung der Infantrie.
@ Trym.
Ja, und wo waren die Chopper, die Feuerunterstützung leisten und Verstärkung schnell an den Einsatzort bringen können? Von „bewaffneten Drohnen“ will ich gar nicht erst reden….
@ mediendiskussion
da ich hier etwas haue für meine „im zweifel für den angeklagten“ haltung hinsichtlich des SWR / RM bekommen habe hier eine kurze stellungnahme dazu ;):
journalismus wirft nichts mehr ab. werbemarkt ist tot, die öffis blasen die kohle lieber ihren „stars“ in den aeh … na s’wissenscho‘. -> die produktionszyklen für solche beiträge sind recht kurz, wenns von freien kommt noch kürzer und die headlines noch knackiger.
die programm und produktverantwortlichen haben idR keine besondere Agenda. für den luxus haben sie weder zeit noch geld (ab einer bestimmten fallhöhe kehrt sich das natürlich um, siehe debatte ums ZDF atm). was die leute in der journalistischen schlammzone interessiert, ist die frage wie sie ihr produkt verkaufen können. man ist also zum einen dazu gezwungen bestimmte sachverhalte zu „skandalisieren“ und hat gleichzeitig keine mittel um wirklich fundierte recherche zu finanzieren/ nimmt mehr oder weniger gut getarntes PR material an.
ich bleibe daher bei meiner einschätzung der fahrlässigkeit. daneben dürfte es aber durchaus „interessierte kreise“ geben, die gezielt material für die medien ranschafften. irgendwer wird sich z.B. über den erfolg des 416 geärgert haben …
@ g36 diskussion, eigene unbescheidene meinung
1. wenn man ein g36 als LMG nutzen muss ist schon an tausend ecken (intel, CAS, beschaffung, usw) was schief gelaufen, bevor es im Gefüge der Rohraufnahme schief läuft.
2. bin ebenfalls mit 3 und 36 in kontakt gekommen. würde in den meisten fällen das 36 vorziehen. das g3 ist auf der schießbahn ein schönes gerät, und auch mit offener visierung ein überaus präzieses gewehr (auch für anfänger). die ergonomie des 36 ist aber um klassen besser und wenn schnell verschiedene ziele bekämpft werden sollen, ist man mit den optiken des 36 und dem geringeren gewicht/geringerem rückstoß deutlich fixer unterwegs. mit übung ist wie hier schon geschrieben wurde auch der inf. halbkilometer zu bewältigen, aber das ist auch mit dem g3 schwierig. da wird das ziel schon ein schrecklich kleiner punkt oberhalb des korns.
(disclaimer: habe KEINE gefechtserfahrung, so das im „RL“ bullshit ist, lassts mich wissen)
3. an die freunde des 416. das teil mag zwar im moment der neue hot shit im block sein, aber ist nicht so zuverlässig wie das g36/xm8, hinzu kommt die in meinen augen wenig gelungene anordnung der ganzen hebelchen die man so braucht für den betrieb der waffe (grundsätzliches problem aller ar15 derivate). es ist fraglos eine erhebliche verbesserung gegenüber dem ursprünglichen ar15 design, aber als neuen Goldstandard würde ich das nicht heranziehen.
4. sinnvoller ists in meinen augen, zu schauen wie man die eventuellen technischen mängel des 36er abstellen kann (anderer kunststoff / alu spritzguss gehäuse / … ) und diese waffen dann bevorzugt an die grenni/jäger truppe ausgeben. deren prügel dürften die max. lebensdauer ohnehin als erste erreicht haben und der rest der truppe wird von den hier diskutierten problemen sowieso nichts merken.
mfg
@markus, d.Ä.: Es ist in der Tat ein (relativ simples) Werkstoff-Problem und ansonsten eher eine juristische Frage. M.M.n. machen deshalb das BAAINBw, aber auch H&K und ebenso die kaum in der Materie stehenden Medien es sich zu einfach in der öffentlichen und damit recht oberflächlichen Diskussion.
Nochmals zum BWB (bzw. BAAINBw) „Der Gehäusekunststoff im Bereich der Rohraufnahme ändert mit zunehmender Temperatur seine Federsteifigkeit, insbesondere nach Überschreiten des Glasübergangspunktes. Hierdurch ändert sich das Schwingungsverhalten des Rohres, was zur Streukreiserweiterung führt. Durch hygroskopische Eigenschaften des Kunststoffes kann in extrem feuchter Umgebung der Glasübergangspunkt bis zur Raumtemperatur sinken, so dass der Effekt der Streukreiserweiterung dann bereits _o_h_n_e_ schussbedingte Rohrerwärmung auftreten kann.“
Das BWB hat aber bereits seit den 90ern gewußt, daß der Schaft bzw. das Trägergehäuse des HK 50 / G36 aus dem Material „PA6.6 CF30“ gefertigt wird (vergl. Kennblatt http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pa66cf3094nt8blier.jpg) Bei diesem Werkstoff handelt es sich um ein preiswertes Massenprodukt (ca. 2 T€/to) bzw. um ein Thermoplast aus dem mittleren thermischen Qualitätsbereich. Dessen Daten und Eigenschaften waren dem BWB bekannt, so wurde angeboten, so die Auswahlentscheidung getroffen und so wurde geordert! Wenn dann im Einsatzfall einzelne und seit jeher als grenzwertig absehbare und objektiv erkennbare Werkstoff-Parameter überschritten werden, ist das primär ein Problem des BWB (BAAINBw) sowie von dessen Ingenieuren im Amt und auf den WTDs bzw. Erprobungstellen, und nicht eines von H&K. Grundsätzlich ist es nämlich Sache des Auftraggebers, sich darüber klar zu werden, welcher Erfolg mit dem Produkt des Auftragnehmers erreicht werden soll.
Allerdings hat diese Medaille – nach einem näheren Blick ins Vertrags- und Vergaberecht – auch eine juristische Kehrseite: Abgeleitet aus dem Grundsatz von Treu und Glauben (c.i.c.) bestehen durchaus Aufklärungs- und Beratungspflichten des AN, dies auch ohne ausdrückliche Abrede, den AG auf die Erfolgsrisiken oder darüber aufzuklären, ob das Produkt für den vertraglich vorgesehenen Zweck auch tatsächlich geeignet ist und den Bedürfnissen des AG entspricht. Ob und wie weit den AN im jeweils konkreten Fall eine Aufklärungs- und Beratungspflicht trifft, kann aber nicht generell beantwortet werden; vielmehr ist deren Pflichtenumfang unter Berücksichtigung aller in Wechselwirkung zueinander stehenden Umstände des jeweiligen Falles samt der Vertragslage zu beurteilen.
So kann der AG Aufklärung und Beratung insbesondere dann erwarten, wenn der AN mit besonderer Fachkunde wirbt und dieser aufgrund seiner Expertise einen Wissensvorsprung gegenüber dem AG besitzt, der sich die Kenntnis der aufklärungswürdigen Aspekte nicht ohne weiteres verschaffen kann. Letzeres darf dem BWB bzw. BAAINBw unterstellt werden.
Auch die technische Komplexität der zu erbringenden Leistungen bzw. die hohe Speziallisierung des Produkts kann ein Indiz dafür sein, dass der AG zur sachgerechten Einschätzung der Risiken nicht aus eigener Fach- und Sachkunde in der Lage ist. Daneben darf die wirtschaftliche Bedeutung (Gesamtinvest aber auch der Nutzwert) der Leistung nicht unbeachtet bleiben. Von Relevanz ist zudem, ob die Pflicht zur Aufklärung eine Fehlvorstellung über einen Nebenaspekt betrifft oder auch einen Umstand abklären soll, der für den AG erkennbar so gewichtig erscheint, dass der Vertrag mit der richtigen Vorstellung über den aufklärungsbedürftigen Aspekt steht und fällt.
Sicherlich hat in den 90ern keiner beim BWB und auch nicht bei H&K an „Dauerfeuer mit 150 Schuß in AFG“ gedacht. Aber an so „Trivialitäten“ wie Hykroskopie bei 23°C und 50%RH sowie Glasübergangspunkte bei 72°C (trocken) und bei 5°C (feucht bzw. 50% RH) hätten vielleicht beide Geschäftspartner doch denken sollen, denn das sind qualitativ „Alltags- bzw. Friedenswerte“!
Wenn ich mich richtig erinnere darf die maximale Luftfeuchtigkeit in Waffenkammern bei 65% RH / 21° C liegen; die 1,8% Wasserabsorption erreicht das G36 bereits bei 50% RH / 23°C und damit bei extremer Feuchtigkeit die Näherung des Glasübergangspunktes an die Raumtemperatur. Mit einem Blick in MIL-STD-810G Environmental Engineering Considerations And Laboratory Tests und in STANAG 4370 Allied Environmental Conditions And Test Publications (AECPT) erscheinen die 72°C und 5°C Glasübergangspunkte hinsichtlich der dort ausgewiesenen Prüftemperaturen und Feuchtigkeitsgrade ebenfalls als extrem grenzwertig.
M.M.n. gehören also zum „über den Tisch ziehen“ immer Zwei, Einer der zieht und Einer der ziehen läßt, oder anders gesagt, zum „Dummverkaufen“ gehört ein Dummer und Einer der es besser weiß.
Demnach kommt eine Aufklärungspflicht auch umso eher in Betracht, je kleiner der zur sachgerechten Aufklärung erforderliche Aufwand des AN ist. Diese Verpflichtung setzt nicht voraus, dass der AG eplizit mit dem Wunsch um Beratung an den AN herantritt, vielmehr reicht es aus, wenn der AN nach Lage der Dinge und im Bewußtsein seiner überlegenen Expertise die Notwendigkeit einer Beratung erkennen muss und derart mit der Entgegennahme des Angebots zugleich die Pflicht zur Beratung des AG konkludent übernimmt.
Entsprechend möge sich ein Jeder in gebotener Objektivität sein Urteil zum „Fall G36“ und den Beteiligten BAAINBw, H&K und Medien bilden. „Hilfreiche“ Analogien gibt es derer im mil. Beschaffungswesen seit Bestehen der Bw ja genug.
@all: Kleiner Nachtrag zum G36 , nachdem die Technikerfront im Unternehmen meines Brötchengebers etwas weiter recherchiert hat:
Man werfe mal einen Blick auf das Datenblatt von Victrex® PEEK 450CA40 Polyetheretherketone, 40% Carbon Fibre Reinforced (http://www.matweb.com/search/datasheet.aspx?MatGUID=dcf200938fac463994a20ad4cde666a0)
Das G 36 hat ein Gewicht (ohne Magazin) von 3,63 kg. Zieht man 1 kg für alle Metallteile ab, verbleiben 2,63 kg für FVW. Der Fertigung und die dabei auftretenden Materialverluste rechne man dennoch konservativ mit 3 kg. Das macht bei einem Materialpreis von 4,72 €/kg (Stand 08/2013) für „PEEK 450CA40“ ca. 2 €/kg für das bislang verwendete Material „PA6.6 CF30“, ergo ca. 6 € pro Waffe gegenüber. Die Differenz beträgt also je Waffe ca. 8 € im EK für H&K! Und selbst wenn es 100 € für den den Haushalt bzw. EP 14 pro Waffe wären, sollten uns diese für unsere Mädels und Jungs wert sein!
Für welches Material sich H&K dann entscheidet und zu welchen Kosten H&K seine Spritzgußmaschinen modifiziert, oder auch nicht, ist deren Problem. Aber eine Lösung muß her!
Liege ich da etwa falsch?
Hier vielleicht von Interesse – IdZ-2 im Einsatz: http://tinyurl.com/na25fa3
Mikromanagement digitalisiert und dazu noch das G28 (nicht Teil des IdZ-2).
Unglaublich.
@BundeswehrBW:
„Bin allerdings davon überzeugt, dass alle Begebenheiten und Gefechte in Afghanistan, der 02.04.2010 besonders, ausgewertet und in die Vorbereitungen unserer infanteristischen Soldatinnen und Soldaten einfließen bzw. eingeflossen sind.“
Sarkasmus hilft eben oftmals, nicht wahr?
Die obige Diskussion um neue Einsatzprofile/ Deckungsfeuer belegt das Gegenteil.
Habe mir mal die Patentschrift zum G36 genauer angesehen, hier insbesondere die Teile / Positionen No. 120,160, 318 und 319 in den Zeichnungen (vgl. https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/PatSchrifteneinsicht?docId=DE102007034669A1)
Sofern die thermischen Probleme durch eine qualitative Anpassung des Werkstoffes bei der Gehäusefertigung des G36 als lösbar erscheinen – wofür Vieles spricht -, wäre tatsächlich „nur“ das Gehäuse auszutauschen und die anderen Baugruppen samt Zubehör könnten unverändert weiter verwendet werden. Damit würde anstehen:
1) Prüfung des Einsatzes eines geeigneteren (modernen) Thermoplast-Spritzguss-Werkstoffes mit ca. 30% -40% Carbon-Kurzfaseranteil (°Schnellschuß-Lösung°)
2) Evt. Prüfung des Einsatzes zusätzlich in die Formen eingelegter direktional definierter Carbon- oder Aramid-Gewebe (mit neuen Gewebe- und Nähtechnologien aktueller Stand der Technik) .
3) Prüfung des Einsatzes von innovativen Duroplasten mit ca. 30% bis 40% Kurzfaseranteil (z.B. das über +300°C beständige Harz „Crestapol“, vgl. http://www.scottbader.com/uploads/files/762_pr-new-ultra-high-performance-crestapol-thermoset-resin-with-an-hdt-beyond-300-degc-mar-2011.pdf, also High-Tec)
4) Evt. Prüfung wie 2.)
5) Konstruktive Maßnahmen zur Anpassungs- und Optimierungsentwicklung, sowohl am Gehäuse des G36, als auch im Bereich Formenentwicklung und -bau könnten m.M.n. damit im höchstmöglichen Umfang vermieden werden. Eine Anpassung der Werkstoffzufuhr dürfte jedoch sowohl formenseitig, als auch bei den Spritzgießmaschinen unvermeidbar sein, da werkstoffspezifisch auszulegen (u.a. wg. veränderter Viskosität der Thermo- bzw. Duroplaste bzw. der Harze und w.g. einer möglichst innerhal der Serie reproduzierbaren Faserausrichtung).
Derart könnte evt. eine kurzfristige, zwingende, technische und möglichst wirtschaftliche Lösung erreicht werden. Hierbei sind die dem G36 gegebenen Synergien und deren Stückzahlbestände von ca. 160.000 bis 170.000 bei der Bw mit einzubeziehen. Eine Nachrüstung könnte nach einem 1ten Los von ca. 5.500 Gehäusen den Sofortbedarf decken. Der Rest könnte sukzessive erfolgen und muß sicherlich nicht den Gesamtbestand abdecken. H&K sollte sich auch bewußt sein, daß die Bw zwar nicht der einzige Kunde für das G36 ist, aber eben der relevanteste. Ein „G36 Evo“ wäre zudem ein Verkaufsargument und Ansatz zum Cost-Splitting.
Die im Ergebnisprotokoll der Sitzung im Bundesamt für Ausrüstung und Informationstechnik der Bundeswehr (BAAINBw) von AHEntwg II 2 4 vertretenen abweichenden Positionen erscheinen vorsichtig formuliert als teils sehr „weitsichtig und zukunftsorientiert“, aber weniger auf eine naheliegende, konkrete, schnelle und wirtschaftliche Lösung bedacht.
@Vtg-Amtmann: Danke für die Ausführungen – sehr interessant.
Ist das Ganze nun nur ein BW-G36-Problem? Wie sieht es bei anderen Nationen aus? Gibt es eine Export-Version mit anderer Konfiguration?
@Trym: Also wenn ein „Export-G36“ aus einem anderen Gehäuse-Material als „PA6.6 CF30“ (vergl. Kennblatt http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pa66cf3094nt8blier.jpg) von H&K gefertigt werden würde, wäre das der nächste echte Rüstungsskandal.
Das BMVg hätte dann auch ein rießiges juristisches Problem, welches sowohl das BAAINBw, als auch H&K treffen würde. So ist es bislang nur ein „Skandälchen“, für das es keine Schuldigen mehr geben dürfte, weil das HK 50 (später G36 benannt) bereits Anfang der 90er vom BWB evaluiert wurde.
PA6.6 ist das Original-„Nylon®“ (Dupont) und das ist u.a. seit 1938 in Form von Zahnbürsten bereits im Handel. BASF produziert seit Anfang der 60er PA6.6 unter dem Handelsnamen „Ultramid®A“ dieses „innovative“ Material.
Und die damaligen „G36-Beschaffer“ beim BWB hätten sich vielleicht auch einmal die Broschüre http://www.basf.com/group/corporate/de_DE/literature-document:/Marke+Ultramid-Brosch%C3%BCre–Konditionieren+von+Fertigteilen+aus+Ultramid-Deutsch.pdf durchlesen sollen, dann wäre evt. der Groschen in Sachen hygroskopische Eigenschaften, Glasübergangpunkte und thermische Standfestigkeit von PA6.6 schon etwas früher gefallen? Wie sagte Michail Sergejewitsch Gorbatschow so trefflich: „wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“.
Um vielleicht die Diskussion etwas zu erweitern:
http://www.altair.com.pl/news/view?news_id=10262
Auf dem Rheinmetall Infanterie Symposium 2013 zeiget H&K ein überarbeitetes G36, als Angebot für die französischen Streitkräfte (Bild ganz unten). Bei dieser Version wurden einige auffällige Änderungen am Aufbau der Waffe vorgenommen. Ob diese Version auch Glasfaseranteile enthält, weis ich jedoch nicht. In diesem Zusammenhang stellt sich für mich die Frage, auf welche Version des G36 die BW jetzt für weitere Versuchsreihen wartet? Offensichtlich ist H&K schon tätig gewesen.
Bzgl. H&K – Wenn wir die Fakten betrachten, hat H&K in den 90er G36 zu den Bestimmungen geliefert, welche die BW definiert hatte. Auf diesen justiziablen Umstand legt ja auch H&K momentan sehr viel Wert in seiner Öffentlichkeitsarbeit. Damals wollte man ein leichtes Sturmgewehr mit geringem Ausbildungs-/Produktionsaufwand. Diese Waffe hat die BW bekommen und diese Waffe hat sich in ihrem spezifizierten Rahmen bewährt – besonders wenn man den Blick auf das britische SA80 (welches H&K sogar überarbeitete damit es funktioniert) oder die französische FAMAS, welche ganz gerne das Magazin verliert, wirft. Wenn wir nun vor den Erfahrungen in Afg. das G36 kritisieren, so geht dabei unter, dass wir die Anforderungen an die Waffe dramatisch erhöht haben. Diese (auch globale) Entwicklung ist jedoch nicht an H&K vorbei gegangen – wie man an der aktuellen Entwicklung des Portfolios sehen kann. H&K ist bekannte dafür, sehr umfangreiche Umwelt-/Verschleißtests zu haben und über eine hohe Sachkompetenz bei Polymeren zu verfügen. Vor diesem Hintergrund kann ich mir also nicht vorstellen, dass die nun bekannt gewordenen Effekte H&K unbekannt gewesen sind. Ein Indiz dafür lieferte Larry Vickers (der lange Zeit für H&K arbeitete), in dem er behauptete, dass eine Trefferpunktverlagerung beim G36 im heißen Zustand auftreten kann und dieser Umstand H&K bekannt sei. Wenn es jetzt tatsächlich so sein sollte, dass die BW unbedingt eine Glasfaserverstärkung wollte, so läuft die gesamte Problematik tatsächlich auf die Frage von „Treu und Glauben“ hinaus. Jedoch stellt sich dann die Frage, welche auch Vtg-Amtmann gestellt hat. Wie weit reicht meine Verantwortung als Hersteller, wenn der Kunde ein Feature fordert welches sich dann gleichzeitig als Problem herausstellt? Vielleicht war man bei H&K der Meinung, das Problem der Trefferpunktverlagerung sei bei den geforderten Spezifikationen nicht signifikant genug um den potentiellen Großkunden über die Konsequenzen seiner Forderung zu belehren und ihn ggf. damit zu verärgern. Nun ist durch die extremen Situationen in Afg. der Effekt signifikant und publik geworden. Fürchtet H&K deshalb um seine Reputation?
P.s. Mit Blick auf das aktuelle H&K Portfolio zeigt sich recht schnell, dass der Fokus von H&K auf dem Hk416 (nun in Version A5 für KSK/Feldjäger) und HK 417 (A2) liegt. Es gibt auch Internetgerüchte, wonach H&K intern an einer komplett neuen Sturmgewehrgeneration arbeiten soll. Spielt das G36 somit überhaupt noch eine nennenswerte zukünftige Rolle?
@ bang
die „auffälligen“ veränderungen am prototypen erstrecken sich doch eigentlich nur auf die „anschraubteile“. die zentrale baugruppe sieht unverändert aus und die modifikationen (flacherer bügel oben, schulterstütze, handschutz aus alu mit rails) betreffen all die punkte die schon länger auf der mängelliste des g36 herumoxidieren.
zur hitze/faserproblematik wird im polnischen text leider nix gesagt.
der Fokus auf 416/7 wundert mich nicht. es sind halt viele armeen dieser welt mit iwelchen ar15 derivaten ausgerüstet. die zuverlässigkeit der konstruktion ist ja bekannt. da ists natürlich einen versuch wert all diesen armeen ein upgrade auf das hk system anzudrehen.
das sagt in meinen augen erstmal nichts über die qualitäten der waffe sondern mehr über die konservative grundeinstellung diverser armeen aus ;)
@ materialfrage. eine glasübergangstemp von iwas um die 80° bei dem 6.6 ist natürlich kein ruhmesblatt für ein produkt mit geradezu unvermeidliche thermische belastung. im freizeitbereich wird bei faserverstärkten produkten schon darauf geachtet, dass temperaturen um 100° keine verformung verursacht (sonneneinstrahlung auf der hutablage reicht da schon…) die umstellung auf einen anderen thermoplast sollte aber mit geringem aufwand machbar sein (idr modifikationen bei temp und druck, mit pech andere einspritzöffnungen, granulate wird man vlt auch in passender korngröße bestellen können).
wenn duroplaste verwendet werden sollen wirs natürlich teuer für HK, weil dann wohl ein neuer maschinenpark angeschafft werden müsste, inkl investitionen in humankapital im bereich entwicklung und fertigung.
sehe das da insgesamt auch wie der amtmann. kein problem, dass man nicht lösen könnte (vermutlich für unter 50k€).
@ markus, d.Ä – Der Bügel ist anderst am Gehäuse befestigt bzw. das Gehäuse wurde um den Bügel offensichtlich versteift um einen Unterlaufgranatwerfer direkt am Handschutz aufnehmen zu können. Damit dürfte auch der Mittelteil um die Rohrbettung steifer sein.
ok die details sind mir idt entgangen.
vlt möchte mich ja ein entwicklungs-ing von HK berichtigen, aber ich zieheerstmal in zweifel, dass mehr material an der rohrbettung auch zu einem besseren trefferbild bei intensivnutzung führt.
durch die vergleichsweise schlechte wärmeleitfähigkeit der kunststoffe erwärmt sich ja primär der kunststoff in unmittelbarer nähe der rohrbettung -> lauf schwingt anders bei höherer temperatur. je nach dem wo dann welches faserschnitzel liegt verschiebt sich der haltepunkt dann minimal in irgendeine richtung.
@Bang50: Das G36-Problem läßt sich wie folgt konzentrieren:
1.) Die Waffe ist im Prinzip gut, fürs Kaliber und den höheren Munitionseinsatz zwecks Wirkung kann diese nichts dafür,
2.) das Gehäusematerial taugte noch nie etwas,
3.) H&K hat das schon immer gewußt,
4.) das BAAINBw weiß es fast erst seit gestern (da war nämlich eine riesen Krisensitzung),
5.) und das BWB hätte es bereits ca. 1994 beim ersten Blick in die technische Dokumentation erkennen bzw. auch wissen müssen, daß der Gehäusewerkstoff PA6.6 für eine miltärische Waffe absolut grenzwertig ist.
Die vom BAAINBw erfolgte Aussage „Die in jeder Waffe individuelle Ausrichtung der im Gehäusekunststoff enthaltenen Glasfasern bewirken bei Erwärmung eine nicht vorhersehbare Haltepunktverlagerung, die den oben beschriebenen Effekt überlagert“,
erscheint mir zudem als sehr gewagt, denn beim Spritzguß mit üblichen ca. 30% bis 40% Faseranteil ist die mikro-mechanische Faserorientierung und Faserverteilung der mit der Werkstoffschmelze eingebrachten (Kurz-) Fasern im Wesentlichen von den Strömungsverhältnissen innerhalb der Form bis zu deren kompletter Füllung abhängig. Da bei den heutigen Gießmaschinen eine extrem hohe Konstants des Prozesses und dessen Qualität absolut gewährleistet ist, dürfte eine „individuelle Ausrichtung der Fasern“ nicht vorliegen und im Mikrobereich schwimmen keine „Gewebefetzen“ herum. Eine individuelle Makro-Mechanik von Waffe zu Waffe, muss deshalb entweder als sehr gewagte Behauptung gelten, oder Indiz für mangelhafte Werkstoff und Fertigungsqualität und deren Kontrolle sein. Individuell erscheint mir da eher das Schwingungsverhalten des Rohres und des Gesamtsystems sowie deren Wechselwirkungen, da von einer wesentlich größeren Anzahl von Parametern und Einflußfaktoren abhängig.
Zur Frage „Spielt das G36 somit überhaupt noch eine nennenswerte zukünftige Rolle?“ sei erwidert: Sofern sich die Gehäusemängel technisch zufriedenstellend und witschaftlich vertretbar (am liebsten ganz auf Kosten von H&K) abstellen lassen, dann ja. Daß H&K natürlich der Bw lieber komplett neue Waffen verkaufen möchte, ist auch klar.
Zusatzfragen: Wäre ja mal interessant zu wissen, welche Polymere beim HK416 und HK417 aktuell eingesetzt werden? Wie würden das G36 und auch die neuen Systeme denn dekontaminiert werden? Doch nicht etwa mit „polymerfreundlichen Heißdampf“ per Kärcher?
Ich hab etwas schwierigkeiten das ganze einzuordnen. Darf ich, als Zivilist, etwas sehr naïves Fragen:
Macht eine Streukreiserweiterung oder Zielpunktverlagerung nach sehr intensiven Feuer ueberhaupt etwas im Gefecht aus?
Wenn das Feuer so intensiv wird, dass diese Effekte auftreten, wenn das G36 zum Deckungsfeuer oder im Nahkampf mit Feuerstoss verwendet wird: ist die Situation dann schon so gefaehrlich, dass Aufregung (Adrenalin) das Trefferbehalten vielleicht noch viel staerker beinflusst?
Zweite Frage: Ist das Problem nur fuer Jaeger (und aehnliche) relevant. Grenadiere haben die Marder zur Feuerunterstuetzung. Truppenteile die das Gefecht nicht suchen, muessen schnell Entsetzt werden. Wenn das nicht mehr klappt gibt es Vermutlich schon groessere Sorgen als heisses Plastik?
Falls das so oder so aehnlich ist, warum nicht die paar hundert Gewehre fuer Jaeger durch etwas anderes Ersetzen, oder entsprechend aufruesten (zB CFK-Gewebe in Duromer-Matrix die sich bei Hitze wohl definiert veraendern).
(Disclaimer: Sorry, falls sich jemand darueber aergern sollte. Ich frag weil ich ahnungslos, aber interessiert, bin.)
@SD & @all: Auch wenn es mir langsam stinkt und ich was Besseres zu tun habe, als mich mit dem G36 zu befassen, aber die Kiste ist heiß.
Hier, veröffentlicht am 30.11.2012, und nicht erst jüngst durch SWR in Report samt kommentierenden Pseudoexperten und „falscher“ Sportwaffe. Man vgl. dagegen http://www.youtube.com/watch?v=yO4r-xI9wlE.
Übrigens der Drehkopfverschluß des G36 dreht aus Sicht des Schützen nach rechts, das Trefferbild der heißgeschossenen Waffe weicht aber gemäß Video-Dokumentation zunehmend nach links ab. Das Gehäuse ist durch die Wärme zwischenzeitlich weich bzw. der obere Glasübergangspunkt bei PA6.6 von 72°C längst überschritten. Rohraufnahme und Rohrführungen können also undefiniert arbeiten. Was sagt uns da Herr Newton samt Actio = Reactio?
Sicherlich absolut Nichts von Kunststoffschnitzel oder vom mikro- mechanischem sowie individuellen Faserverlauf im Gehäuse jeder einzelnen Waffe! Damit sind ca. 40 cm links vom i.d.R. zentralen Visierpunkt auch daneben. Denn den 80 cm breiten Taliban gibt es noch nicht.
Für mich fällt das unter meinen fliegerischen bzw. „rotierenden“ oder auch technischen Wahlspruch, „der Fall wird schon seit Galileo Galilei theoretisch beherscht, nur bei plötzlicher Bodenberührung gibt es noch heute Probleme“.
Im übrigen mit Ihrem Vorschlag „CFK-Gewebe in Duromer-Matrix die sich bei Hitze wohl definiert veraendern“ voll einverstanden, nur das wäre der „ultimative G36-Rolls-Royce“.
@ sd – Zitat:“ Macht eine Streukreiserweiterung oder Zielpunktverlagerung nach sehr intensiven Feuer ueberhaupt etwas im Gefecht aus?“
Gute Frage ;-) – es gibt Schießkonzepte die behaupten, dass ein Feuerstoß (und damit streut man normalerweise in einem bestimmten Bereich) effektiver in der Bekämpfung von Einzelgegnern ist, als der proklamierte „präzise“ Einzelschuss. Das ursprünglich für die BW entworfene G11 war komplett auf diese Idee hin optimiert.
Zitat: „Wenn das Feuer so intensiv wird, dass diese Effekte auftreten, wenn das G36 zum Deckungsfeuer oder im Nahkampf mit Feuerstoss verwendet wird: ist die Situation dann schon so gefaehrlich, dass Aufregung (Adrenalin) das Trefferbehalten vielleicht noch viel staerker beinflusst?“
Noch bessere Frage – Der Gefechtsstress lässt manchen Soldaten sein Magazin wild in die Landschaft streuen. Jedoch gibt es auch Gefechtssituationen, in denen sich der Infanterist fast alle Zeit der Welt nehmen kann um sauber auf den Gegner anzulegen. Letztlich ist das eine Frage der Ausbildung und individuellen Charaktereigenschaft (bzw. Gefechtserfahrung). Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen.
Zitat:“ Zweite Frage: Ist das Problem nur fuer Jaeger (und aehnliche) relevant. Grenadiere haben die Marder zur Feuerunterstuetzung. Truppenteile die das Gefecht nicht suchen, muessen schnell Entsetzt werden. Wenn das nicht mehr klappt gibt es Vermutlich schon groessere Sorgen als heisses Plastik?“
Richtig! – Der Infanterist (egal. ob PzGren., Fallschirm-/Gebirgs-/Jäger) kämpft nicht nur mit dem Sturmgewehr. Die übrige Ausrüstung und Taktik bestimmt ganz wesentlich die Verwendung des Sturmgewehrs. z.B. Eine Infanterieeinheit mit mehreren leichten MG`s wird weit weniger versucht sein, die Sturmgewehre für Deckungsfeuer zu verwenden. Daher hat Memoria schon öfters angemahnt, die Frage nach dem Sturmgewehr im Kontext aller eingesetzten Waffen zu betrachten.
z.B. Eine Reaktion des Heeres auf die Erfahrungen in Afg. ist die Forderung nach leichten Mörsern die ggf. den Munitionsansatz, um den Gegner in die Deckung zu drücken bzw. in der Deckung zu zerschlagen, reduzieren könnten. Das könnte wiederum die Problematik der Überhitzung der Sturmgewehre reduzieren. Aber wie Sie schon erkannt haben, ist das nur alles graue Theorie wenn diese Bewaffnung nicht tatsächlich zur Verfügung steht. Eine völlig unzureichend ausgerüstete französische Einheit in Afg. hatte das mit dem Leben bezahlt.
@Vtg-Amtmann: Im übrigen mit Ihrem Vorschlag „CFK-Gewebe in Duromer-Matrix die sich bei Hitze wohl definiert veraendern“ voll einverstanden, nur das wäre der „ultimative G36-Rolls-Royce“.
12 [Fallschirm-, Gebiergs-] Jaeger Batallione a ca 500 SoldatInnen. Runden wir auf 10000 Gewehre auf. Fuer eine Million bekommt man 100 Euro umruestung. Dafuer kann man doch ein schoenes deluxe Plastikteil bekommen? Dazu muss man noch nicht einmal zu H&K gehen, es gibt doch einen riesen Markt an Herstellern diverser Zusatz, Ersatz und umruestungsteile. (Ansonsten wuerden wohl die Entwicklungskosten bei weiten die Produktionskosten uebersteigen.)
Das bringt mich zu der Frage: ist das eigentlich ein Teil, oder vielleicht mehr oder weniger die wesentliche struktur des gewehrs?
@Bang50
Gilt so etwas auch fuer Jaeger? (selbstaendiger Jagdkampf usw)
„Jedoch gibt es auch Gefechtssituationen, in denen sich der Infanterist fast alle Zeit der Welt nehmen kann um sauber auf den Gegner anzulegen.“
Ah, das ist genau der Punkt, an dem ich vielleicht etwas fundamental falsch verstanden habe. Tritt in solchen Situationen, oder bei Soldaten mit der entsprechenden Verhaltensweise das Problem ueberhaupt auf? Wenn dem so waere, dann kann ich Verstehen, warum es ein Skandal ist.
„Eine Infanterieeinheit mit mehreren leichten MG`s […]“
Da hat sich seit Isa Khel etwas geaendert? MG4 ist (in ausreichender zahl) eingefuehrt, oder?
Laesst sich das bei Jaegern auch machen? Ich stell mir es etwas schwierig vor wenn jeder vierte ein MG hat und die dann zu fuss 100km durch feindlichen linien exfiltrieren sollen.
Im vollen Bewusstsein, mich beim einen oder anderen in die Nesseln zu setzen …
Hat man aus dem (scheinbar die ganze gefechtsführende Truppe traumatisierenden Gefecht) mehr gelernt ausser dass das G36 keine eierlegende Wollmilchsau ist. Da ist m.E. deutlich mehr schiefgelaufen, als die Erkenntnis zu gewinnen, dass das G36 keine Deckungswaffe ist. Ein Sturmgewehr ist ein Sturmgewehr, und das kann das G36.