Feuerwehr unter neuem Kommando: Tür zu beim LTG62 in Wunstorf
Der Umbau, pardon, die Neuausrichtung der Bundeswehr sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich hat weit reichende Folgen. Konkret zum Beispiel bei der Feuerwehr auf den Militärflugplätzen: Die untersteht seit dem 1. November dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) und damit, so scheint es, strengeren europäischen Richtlinien für Arbeitszeit und Überstunden. Die Folge, wie die Schaumburger Nachrichten* bereits vergangenen Freitag berichteten (und heute unter Bezug darauf die FAZ): Der Fliegerhorst Wunstorf muss zeitweise dicht machen, weil es unter den neuen Bedingungen zu wenig Feuerwehrleute gibt.
Das Lufttransportgeschwaders (LTG) 62 auf dem Fliegerhorst in Wunstorf muss den Flugbetrieb über einen längeren Zeitraum einstellen. In der kommenden Woche und der letzten Novemberwoche sowie an einigen Tagen im Dezember bleibt der Flugplatz geschlossen. Grund dafür: Die Zahl der Feuerwehrleute und deren Arbeitsstunden reichen derzeit nicht aus, um die Flugunfallbereitschaft sicherzustellen. Diese ist sowohl für Trainingsflüge als auch für Einsätze vorgeschrieben.
Irgendwas scheint da im Rahmen der Neuausrichtung schief gelaufen – die geänderte Unterstellung der Flughafenfeuerwehr dürfte ja nicht erst am 1. November aufgefallen sein… Und Wunstorf mit dem Lufttransportgeschwader 62 ist ja nun nicht einer der kleineren, unwichtigen Flughäfen. Zudem die künftige Heimatbasis des neuen Transporters Airbus A400M – bis zu dessen Einführung, hofft der Kommodore laut dem Bericht, ist auch die Feuerwehr wieder voll funktionsfähig. Vielleicht lässt EADS der Bundeswehr ja auch noch ein bisschen mehr Zeit zur Regeneration der Feuerwehr.
(Ich bin derzeit unterwegs und kann die Hintergründe nicht richtig abklären – und auch nicht die Frage, ob und wenn ja wie viele andere Flugplätze der Bundeswehr aus diesem Grund ebenfalls vorübergehend zumachen müssen. Aber das wird in den nächsten Tagen bestimmt noch weiter ein Thema.)
* In der Regel werden hier deutsche Verlagswebseiten nicht verlinkt; in diesem Fall mache ich angesichts der Bedeutung des Themas eine Ausnahme.
(Archivbild: Flugplatz Wunstorf als Großbaustelle im Sommer 2011 – Michael Mandt/Bundeswehr via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
@Georg:
„Es ist das gleiche Dilemma wie bei der Rüstungsbeschaffung. Es kommt eben nicht darauf an, was hinten dabei rauskommt (wird der Auftrag des LTG erfüllt ?), sondern es geht nur ums Geld sparen bei der Bw.“
Nicht nur (s. EuroHawk). Aber immerhin sind es auch Ihre und meine Steuergelder, die Sie da gerade so grosszügig verteilen.
@küstengang01:
„[…] wenn man die Besatzungen nach dem Zivilen Heuertarivvertag bezahlt hätte (wäre aber teurer geworden)“
„Alles kein Problem weil der Chef halt entsprechend viel jeden Monat auf mein Konto überweist.“
S. o.
@Georg: Naja, Unsitte ist es nicht. Es ist Sitte.
Ich machs so: Wenn ich eine Abkürzung nicht kenne dann google ich die. Geht schneller als ins Forum zu fragen und Off-Topic zu driften. Und dann hab ich auch gleich ein Erfolgserlebnis.
;o) Passt schoo.
@BeGrisu:
Dazu kommt ja noch ein weiterer Aspekt des Feuerwehrdilemmas:
Auchdie Städte mit Berufsfeuerwehren tuen sich teilweise schwer mit dem Nachwuchs. Da man das eine Beamtenverhältnis durch ein anderes ablösen kann sind die letzten Jahre zusätzlich nicht wenige frustrierte Feuerwehrleute Bw ins zivile abgewandert – die Städte hat es gefreut, denn sie mustsen ja für die Ausbildung der Leute wder Zeit noch Geld aufwenden…
@ Hein Bloed
Ich korrigiere meine Ausführung. Gespart wird nach Möglichkeit beim Personal der Bw und verschleudert wird das Geld an die Industrie für nicht ausgegorene Rüstungsprojekte. Hauptsache man kann die Wirtschaft irgendwie subventionieren.
Siehe auch die Standortentscheidungen, z.B. FFB nach Roth, Rheine nach Holzdorf usw. Überall wird die Bauindustrie profitieren, weil neu gebaut werden muss und gerade erst fertig gestellte neue Infrastruktur (z.B. Heeresflugplatz Roth für „Tiger“) für 100 Mio Euro aufgegeben wird.
Sinnvoll, oder ?
@Georg:
hier O.T. aber das trifft ja mit der Begründung Personalgewinnung genauso zu. Wir gehen in den Osten, weil wir da nicht mit der Industrie konkurrieren müssen… obwohl ide jungen Leute freiwillig nach Bayern und BW gehen, weil sie da jobs finden… und dort nach 12 Jahren ins Zivilleben überzugehen ist irgendwie attraktiver als zurück in gewissen Regionen…
In Hannover stehen auch noch welche und ich meine nach Faßberg sind auch welche abgeflogen. Der Rest steht bei uns in den Hallen und wird mit den nicht vorhandenen Ersatzteilen gewartet….
@Memoria
In anderen Ländern funktioniert das ganz einfach, dort sind die Feuerwehrleute Soldaten, keine Zivilisten und die Länder haben sich Gedanken gemacht und rechtzeitig entsprechende Änderungen im nationalen Recht vorgenommen sodass die Arbeitszeitrichtlinie für Soldaten nicht gilt…..
@43er:
Die anderen können auch Krieg nach 16:15 Uhr … und das ohne viel Papier.
Neulich hat sich z.B. das LKdo M-V doch ein wenig gewundert, das kaum irgendwo jemand 24h vor dem NuKomBw-Client B (schwarz, bis VS-NfD) sitzt. … Ich fragte (sinngemäß) wie denn ohne entsprechendes Personal – zumal NuKomBw B auf meinem Rechner (Personalbearbeitung) im Spießbüro installiert ist und da sowieso niemand anderes rankommt?! … Man meinte aber, daß wäre unheimlich wichtig, daß NuKom B 24h besetzt ist, aber man sich jetzt im LKdo neue Gedanken machen müßte. … Mein Mitleid hält sich aber beträchtlich in Grenzen. – Erst Personal reduzieren bis zum get-no und dann noch mehr Aufgaben aufbürden. Können hier ja gleich Ovwa, OvD, RadarCrew (1 Fw, 1 Uffz), 1 KvD und für den einen der dann noch hier übernachtet einen UvD einsetzen. … Dann hätten wir so ungefähr 25% der IST-Soldaten immer im Dienst (auch nachts und an Wochenenden/Feiertagen) … Das produziert einen Haufen Anrechnungsfälle, Zulagen etc.
… Es ist ganz einfach: Wenn unser Dienstherr will, daß irgendeine Leistung erbracht werden soll/muß, dann soll er verdammt nochmal entsprechende Mittel und entsprechendes Personal bereitstellen. – Und wenn er nicht bereit ist das zu tun, dann soll der Dienstherr es vermeiden irgendwelche Äußerungen von sich zu geben, denn das stiftet wenigstens weniger Unruhe und Streß. – Over and Out!
Und der Grundsatz trifft auch auf die Feuerwehren zu: Kein Personal = Keine Feuerwehr = Kein Flugbetrieb. – Fertig und aus die Maus!
@ 43er
Das Problem liegt nicht darin begründet, ob die Feuerwehrleute Soldaten oder Beamte sind !
249 Stunden im Monat im Schnitt auf 5 Jahre sind einfach Ausbeutung von Arbeitskraft. Hier wird auf Kosten der Gesundheit von Menschen, von Arbeitnehmern gespart. Wenn man gleichzeitig sieht wie das knappe Geld an die Industrie verschwendet wird (siehe alle neueren Rüstungsprojekte), dann bekommt man den kalten Zorn und man kann auf die Angelegenheit nur noch zynisch reagieren.
Die Bw wird von zivilen Grundsätzen regiert, eine Ausbeutung von Arbeitskraft ist weder Soldaten im Auslandseinsatz, noch Zivilbeschäftigten im Inland zuzumuten. Wenn man soviel Geld an die Industrie verschleudert, dann muss man auch Geld für das eigene Personal in die Hand nehmen !
PS: Oder ist ein AVG von 100 Euro / Tag bei ca 80 Std Dienst pro Woche im Einsatz nicht auch Ausbeutung ?
Die ca. doppelte Arbeitszeit im Monat als der übliche Industriestandard für 3000 Euro / Monat mit Trennung von der Familie, Verwundung, Einsatzrisiko usw. Das sollte man mal einem Siemens-Monteur erzählen, der für seine Firma weltweit im Einsatz ist !
Das ist richtig man muss das entsprechende Personal vorhalten. Aber es war ja die Frage wie andere Länder das lösen und da ist es ebenso das es Soldaten sind und die Gesetze entsprechend angepasst wurden, natürlich funktioniert da auch die Nachwuchsgrewinnung „etwas“ besser als hier.
Aber mal anders, welcher junge Mensch entscheidet sich denn zur Bw-Feuerwehr zu gehen um dann 4 Std. und mehr in seinem Z8, der an der Flight parkt, zu sitzen und den Trall´s beim Touch and go zuzusehen. Während er bei einer kommunalen BF dieselbe Ausbildung bekommt, dasselbe Gehalt und dafür wesentlich mehr Action hat weil er Einsätze hat.
Über die Bezahlung brauchen wir nicht zu reden, wobei ich die auch im zivilen deutlichst zu niedrig finde…….
@ elagabalu
Wahr gesprochen! Unter den derzeitigen Umständen keine Zusagen mehr. Unser Dienstherr schenkt uns auch schon lang nix mehr (ausser vielleicht 45 Dienstjahre für die volle Pension und unbezahlte Überstunden). Schluß mit falsch verstandener Loyalität. Loyalität ist keine Einbahnstrasse.
Was unser Werden und (vielleicht) Vergehen angeht:
Im März diesen Jahres hat das BAIUD eine Veranstaltung in Bonn durchgezogen (Hinweis gefunden bei Behörden-Spiegel), bei der unser BAIUD die Dienstleistungslandschaft der Bundeswehr der privaten Dienstleistungsbranche vorgeführt hat. Wohl in der Art „Schaut her, hier gibts was zu verdienen“ (kann man den Eindruck bekommen wenn man`s liest).
So gesehen macht das mit vor die Wand fahren richtig Sinn:
Man beweist uns, dass wir das Geschäft nicht können und im Rahmen von PÖP (Privat Öffentliche Partnerschaft) kommt dann der Weiße Privat Ritter und rettet uns alle und zeigt uns wie man`s richtig macht.
@ 43
Wie es die anderen Nationen lösen kann ich nicht beurteilen. Wir leben im hier und jetzt Top Down TDM-Land, wo man erst die Generäle versorgt bevor die Untergebenen was vom Kuchen abkriegen, z. B. den leeren Kuchenteller.
Zum Warten an der Flight:
Warten bis es mal wenigstens heiße Bremsen beim Flieger gibt (von einer echten Luftnotlage mal ganz zu schwiegen) kann ziemlich hart sein, besonders Startbahnmitte im alten 8000er (hat ne „prima“ Klimaanlage). Das ist schwerer als man so allgemein glaubt. Wenn man älter wird ist Action aber auch nicht alles.
Zum Geld:
Dass die z. B. Meisterebene (Schichtführer Feuerwehr) beim Bund/ÖD im Vergleich zur Wirtschaft beim Bezahlen hinten runter fällt (bes. in Bezug auf z. B. IG Metall Tarif) war leider schon immer so. Unser Trost ist ja der einigermassen sichere Arbeitsplatz. Aber die Zugriffe, wie in den letzten 10 Jahren, auf unseren Sold (so heißt das auch bei uns Beamten) waren schon heftig.
Zum Wechsel in die ziv. Feuerwehr:
Im zivilen Feuerwehrbereich sind die Chancen aufzusteigen recht günstig wegen des häufig besseren Stellenkegels.
Der Hauptgrund aber warum uns die jüngeren Kräfte verlassen wollen, ist in der gefühlten und erlebten Dauerreform zu sehen, die die Wege zum Dienstort immer länger macht. Mit dieser Unsicherheit auf die lange Stehzeit im Dienst (Einsatz-dienst derzeit Ende mit 63 Jahren) gesehen ist womöglich ein vernünftiges Familienleben oder eine gescheite Vereinszugehörigkeit nicht drin (und dazu noch enorm viele Stunden leisten). Das als Hauptursache und die fehlende Einsatzfrequenz treibt die Jüngeren raus. Und unser Bund tut ja nicht viel die Leute zu halten.
@ Georg
Ausbeutung, der Ausdruck gefällt mir.
Bei mir warens bei Auflösung der Dienststelle genau 269,5 Stunden im Schnitt über 5 Jahre verteilt jeden Monat, egal ob 4 Monate krank wegen Dienstunfall, Lehrggang (3 Monate), Vertretung (4 Monate). Meine Aufzählung umfasst 2 Jahre. So gings bei allen 19 Feuewehrleuten (von geplanter Stan 25) bei uns. Mehr kamen auf Dauer einfach nie zusammen.
Übrigens hat das TaktLwG 33 in Büchel zur Zeit die gleichen Probleme … dort ist der Platz zur Zeit auch öfters mal in der Woche geschlossen.
Auch wenn Vieles in o.a. Kommentaren verfasstes eigentlich – den (politischen) Willen vorausgesetzt – realitiv einfach lösbar wäre (entweder Ausnahmeklauseln für Bw/Streitkräfte, mehr Personal oder auch auch höhere (Über-) Stundenlöhne/Zuschläge, etc) fürchte ich, haben wir es hier eher mit einem grundsätzlichem Problem zu tun:
1. Misstrauen/ Aversion/ Kontrollmanie allem Militärischem/den Soldaten ggü als (angeblich gelernte) Lektion aus unserer Geschichte…
2. Daraus resultierend die (Vor-) Macht von 87b ggü 87a, sprich der zivilen Seite des BMVg ggü der militärischen, leider immer wieder – fälschlicherweise – gleichgesetzt/begründet mit dem (unbestrittenen) Primat der Politik. Dem folgt konsequenterweise die Struktur und Besetzung der Abteilungen des BMVg in der neuen Struktur: Wenig/Null Einfluss der Streitkräfte/ des Militärs.
3. Ablehnung der Rolle der Bw als Instrument der Außenpolitik und damit des Einsatzes der Bw, die man damit „durch die kalte Küche“ erschweren/hintertreiben kann.
4. Die „Neuausrichtung“ verschärft das Ganze System-/Strukturbedingt bzw. inhärent mE: Im Vordergrund stehen nur „Prozessorientierung“ und Effizienz (ausschließlich definiert als monetäre Kostenersparnis) und nicht ein für Streitkräfte wesentliches, ja entscheidendes Kriterium wie Effektivität und Auftragserfüllung.
5. Wer diese „Stovepipe“ Struktur und Prozessorientierung der Neuausrichtung als das „non plus Ultra“ in den Himmel hebt (Feuerwehren als Teil von IUD, genauso wie „Verpflegung aus einer Hand“ bis hinunter zum Feldküchentrupp eines Btls, ebenfalls IUD) macht das Prinzip „wag the dog“ zum Grundsatz. Und wer dies jetzt gnadenlos um- und durchsetzt, der hat vielleicht das BMI als Blaupause im Kopf, leider aber nichts von Bundeswehr verstanden – und wird vmtl die Einsatzbereitschaft und – Fähigkeit der Bw auch nicht wesentlich erhöhen!
6. Bei der politisch gewollten „Bw Gemeinsamkeit“ die dazu noch obendrauf kommt, die ohne Rücksicht auf Sachgerechtigkeit DP militärisch oder zivil besetzen lassen will, die gleichzeitig Soldaten gnadenlos durch die Republik versetzt, bei zivilen Bw Angehörigen aber den Grundsatz „Unterbringung geht vor Aufgabenerfüllung“ zur Maxime erhebt und umsetzt, ist das Ziel der Neuausrichtung offensichtlich weniger die propagierte Erhöhung der Einsatzfähigkeit, als vielmehr die „strukturelle Nichteinsatzbereitschaft der Bw“, da sicherlich bald Feuerwehr Zustände flächendeckend in den Streitkräften gelten …. Aber vielleicht ist das ja auch Sinn und Zweck der ganzen Übung, s.o. – und erspart der Politik auch viele unbequeme Entscheidungen….
7. Nur gut, dass „der Sack zu ist“ und es keine „Neuausrichtung der Neuausrichtung“ geben soll. Dann geht es eben mit Vollgas vor die Wand!
8. Bemerkenswert bei alledem aber ist die Sprachlosigkeit und das Mitmachen wider besseres Wissen der militärischen „Führung“!
@ BwGriSu 21.44 Uhr
Die Situation wundert micht nicht und eine nicht besetzte STAN, nachdem jahrelang für die Erhöhung der Anzahl der Feuerwehrleute gekämpft worden ist, kenne ich auch.
Zitat:
„So gesehen macht das mit vor die Wand fahren richtig Sinn:
Man beweist uns, dass wir das Geschäft nicht können und im Rahmen von PÖP (Privat Öffentliche Partnerschaft) kommt dann der Weiße Privat Ritter und rettet uns alle und zeigt uns wie man`s richtig macht.“
Gott bewahre uns vor den ÖPP-Projekten !
1999 / 2001 hat die damalige Regierung über 300 Wirtschaftsbetriebe in Deutschland eingeladen sich an der Privatisierung der Bw zu beteiligen. Es wurden jede Menge Pilotprojekte geschaffen, geprüft und zum Großteil auch wieder verworfen.
Mein Lieblingsprojekt war das Projekt 9.9.2, die technische Ausbildung von Instandsetzungpersonal von Flugzeugen durch die Industrie machen zu lassen. Ein einfacher Handwerksmeister weiß, dass wenn die Arbeitsstunde der Industrie 120 Euro plus MwSt kostet, er im Angebotsvergleich mit einem Anbieter der für ca. 65 Euro ohne MwSt-Pflicht nicht konkurieren kann. Der Bw-Führung war dies lange Zeit nicht klar und erst ein Prüfbericht des BRH konnte hier für Abhilfe sorgen.
Ein realisiertes Beispiel des ÖPP-System ist die Fürst-Frede Kaserne in München. Hier hat eine große Baufirma für 80 Mio Euro die Kaserne saniert und betreibt als Bauträger den Betrieb der Kaserne für die nächsten 20 Jahre. Wohlgemerkt nur für den Bauunterhalt zuständig und keine bauliche Veränderung, die vielleicht durch Nutzungsänderungen der Gebäude notwendig wird. Dafür erhält das Firmenkonsortiom aber eine knappe Mio Euro Nutzungsgebühr pro Monat ! Wenn der kleine Handwerksmeister jetzt wieder das rechnen anfängt, stellt er fest, dass dies knapp 12 Mio Euro/Jahr und auf 20 Jahre ca. 240 Mio Euro Betriebskosten für die Kaserne an die Firma gezahlt werden.
Die Bw hat dieses Projekt als großen Erfolg gefeiert, mir kommen aber erhebliche Zweifel. 80 Mio Investion, 240 Mio Euro kassieren und die Gebäude 20 Jahre erhalten. Dies scheint mir ein gutes Geschäft für die Industrie und ein schlechtes Geschäft für die Bw zu sein.
@Georg:
… und vergessen wir HIL, Dussmann & Co. nicht …
Laut NOTAM ist der Platz erstmal nur vom 11.11.-18.11. zu
AD ETNW: AERODROME CLOSED. 11 NOV 07:00 2013 UNTIL 18 NOV 07:00 2013. CREATED:
01 NOV 08:27 2013
@Georg
Volle Zustimmung und nach 9.9.2 kam OEM, danach die Neuausrichtung und diese wird zu einer Neuauflage von 9.9.2 führen, da nach den ganzen Eskapaten das Geld für den Normalbetrieb ausging. Insolvenzverschleppung bei gleichzeitiger Kapital, Motivatins und Erfahrungsvernichtung.
Was für ein Chaos !!!!
Unentgeldlich werden für die Gesellschaften BWI, LHD, Fuhrpark und nicht zuletzt die BIMA Zivilpersonal zur Verfügung gestellt ( siehe treffender Kommentar „Georg“ )
****Wenn man keine Zivilbeschäftigten entlassen will, dann bleibt gar nichts anderes übrig als die Sollstärke für Zivilbeschäftigte zu erhöhen.
Die Iststärke der Zivilbeschäftigten ist ja seit jahren nur sehr gering gesunken. Vor allem wenn man gewisse “kosmetische” Effekte näher beleuchtet. Da wären vor allem die BWI, die LHD und die Fuhrpark GmbH, alles Gesellschaften in denen Zivilpersonal ausgegliedert wurde, aber weiter vom Verteidigungshaushalt bezahlt wird. Dazu kommen die Frühverrentungsprogramme, wie Altersteilzeit und Härtefallregelung. Diese Programme sind zweifelslos notwendig, wenn man die Anzahl der Zivilbeschäftigten reduzieren will, nur die betroffenen Personen bleiben eben bis zum 65. Lebensjahr auf der Lohnliste des Verteidigungshaushaltes stehen. Im Härtefallprogramm bedeutet dies vom 55. – 65. Lebensjahr, 70 % des letzten Einkommens plus volle Rentenbeiträge.
So und nun kommt der Klopfer. Dieser Personenkreis, also ausgegliedertes Servicepersonal und frühverrentetes Personal, wird schon gar nicht mehr zum Personalumfang gezählt !
67000 Personen oder besser Dienstposten Zivilpersonal sind nur die aktiv in der Bw und im BMVg tatsächlich beschäftigen Beamten und Arbeitnehmer !
… und auf der anderen Seiten fehlt qualifiziertes Personal zur Flugunfallbereitschaft . geht nicht von heute auf morgen , ist schon klar aber zielorientierte Personalplanung sieht anders aus oder ????
@ Adelheit
Eine sehr gute Analyse und Zusammenfassung des „Systems Bundeswehr“ in der deutschen Gesellschaft !
zitat:
„8. Bemerkenswert bei alledem aber ist die Sprachlosigkeit und das Mitmachen wider besseres Wissen der militärischen “Führung”!
Dies ist nur auf den ersten Blick überraschend. Ein Großteil der Generalität ist nicht seinen unterstellten Soldaten, oder seiner Aufgabe verpflichtet, sondern der übergeordneten politischen Führung. Dies ist einerseits institutionell normal und über § 50a Soldatengesetz („politische Beamte, jederzeit ohne Angabe von Gründen pensionierbar“) auch rechtlich abgesichert, auf der anderen Seite jedoch menschlich absolut enttäuschend. Leute mit Rückgrad schaffen es selten über den Dienstgrad „Oberst“ hinaus.
Gerade die militärische Führung, sprich die Generalität versucht oft im vorauseilenden Gehorsam die Wünsche der poltischen Führung, der Regierung zu erfüllen. Sie waren die größten Treiber der Privatisierung in der Truppe und hatten natürlich auch die höchst lukrativen Dienstposten in den privatisierten Servicegesellschaften im Auge.
So wurde z.B. der deutsche Miilitärattache in London nach seiner Tätigkeit dort Geschäftsführer der LHD Dienstbekleidung. Mir erschließt sich der Zusammenhang der beiden Verwendungen nicht, außer dass nach der Auslandbesoldung der Gehaltsschock im Inland abgefedert werden sollte !
Also merke, der General ist meist nicht der Freund der Truppe, sondern der Freund der politischen Führung und der bekannten Rüstungsfirmen (Nachfolgeverwendungen ? ) !
@Focusliner
Zustimmung und der Gipfel der Dreisigkeit ist das Verfahren um die Soldaten (meist StOffze) welche unentgeldlich Gesellschaften Occar, NETMA, BWI, LHD, Fuhrpark und nicht zuletzt die BIMA zur Verfügung gestellt werden. Im Fall BWI ist es z.B. So, dass dieses, zumeist IT – Personal, der Bw fehlt und im Arbeitsverhältnis der BWI ein höheres Entgeld, Dienstwagen und Zusatzleistungen bekommt (auch unter der Berücksichtigung der Sozialversicherung und Rentenausgleichszahlungen) als bei der Bw.
Am Ende Zahlt die Zeche der Steuerzahler und dieser bekommt immer weniger Gegenwert/Leisung für die eingesetzten Finanzmittel.
@Adelheit:
Wenn im Bereich 87a doch wirklich vieles besser wäre.
Dort sitzen ebenfalls zu wenige Leute, die sich um militärische Effektivität Gedanken machen.
Stattdessen pflegt man weiter gern die Legende von der Entmachtung der Militärs im BMVg.
Es gibt 3 militärische Abteilungen (SE, FüSK, Plg) alle anderen sind gemischt besetzt – bis hin zu R.
Der militärische Wasserkopf ist weiterhin enorm.
Ob Verteidigungsbeamter mit oder ohne Uniform ist dann auch voll egal – siehe Umgang mit der Arbeitszeit-RL.
Irgendwie erinnert mich die ganze Diskussion an die Umgliederung der HFlg-Bataillone im Zuge der Aufstellung der HFlg-Regimenter und das damalige Theater mit der Umstrukturierung der Flugplatzfeuerwehren wie z.B. in Oberschleissheim und Roth sowie den Neuaufbau in Mitterharthausen mit der HlgStff 4 der Fall. Das war aber „erst“ im April 1971! Zurückgegliedert vom GebHflgBtl 8 zur GebHflgStff 8 samt BGS-Stff-Süd am Platz hatten wir in Oberschleißheim trotz Versetzungen und veringertem STAN-Soll endlich genügend Feuerwehrleute und dann ging nach wenigen Wochen die Kommandiererei nach Roth und Mitterharthausen für gut 1/3 der Sollstärke los. Zunächst mußten also die konsequenten Flugbetriebseinstellungen erst einmal richtig weh tun, Ärger vom Wehrbeauftragten folgen und als Sahnehäubchen obendrauf gab es noch ein paar diskrete Hinweise auf die Olympiade 1972. Dann waren urplötzlich die Lösungen da und Roth sowie Mitterhardhausen wurden halbwegs personell aufgestockt bzw. neu aufgestellt. Dafür folgte in Oberschleissheim nach der Olympiade ein „sozialverträglicher Abbau“, sprich ausgeschiedene Feuerwehrleute wurden nicht ersetzt und das Problem war „erfolgreich“ verschleppt. Derart wiederholte sich das Ganze mit jeder erneuten Umgliederung der HFlg-Truppe sowie in immer kürzerer Folge und man hat nichts aus der Vergangenheit gelernt. Bei Lw und Marine dürfte es wohl bis heute auch nicht anders gewesen sein?
Von dem Fehl von 5 Mann bei 72 Mann Sollstärke in Wunstorf einmal abgesehen, ist die in den Schaumburger Nachrichten (http://www.sn-online.de/Schaumburg/Seeprovinz/Wunstorf/Stadt-Wunstorf/Transall-bleibt-am-Boden) berichtete Stellungnahme des Kommodore, das Problem beruhe auf der jüngst erfolgten Unterstellung der Bw-Flugplatzfeuerwehren unter das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), offenbar beschähmendes Unwissen und ansonsten eine höchst blamable Ausrede für ein vom BMVg seit „anno-toback“ verdrängtes bzw. verschlafenes sowie spätestens seit mehr als 10 Jahren durch das Eu-Recht verschärftes Problem. Das BMVg ist nicht erst seit heute lernresistent, es war ja stets „nur“ das bei den Flugplatzkommandanturen (Heer) halbwegs fürsorglich verwaltete Stiefkind „Flugplatzfeuerwehr“.
Tatsache ist, daß in 2000 und 2003 der EuGH Grundsatzurteile zu den Bereitschaftszeiten von Ärzten fällte. In Folge wurde das deutsche Arbeitszeitrechtsgesetz geändert, also seit 01.01.2004 endgültig Bereitschaftszeiten als Arbeitszeiten gelten. Diese müssen mit Freizeit ausgeglichen werden und dürfen nicht ausschließlich als bezahlte Überstunden abgegolten werden. Das Arbeitszeitrechtsgesetz gilt aber für alle Arbeitnehmer und auch für Beamte, also auch für die Bw-Feuerwehren. Wie bereits durch andere Kommentatoren gesagt, die Zahl der Feuerwehrleute wurde in den letzten 10 Jahren stetig abgebaut und wenn ein Teil im Dienstzeitausgleich ist, sind schlichtweg nicht mehr genügend Kräfte verfügbar, um den Flugbetrieb durchführen zu dürfen.
Bereits seit 2008 steht man bei den BW-Flugplatzfeuerwehren endgültig mit dem Rücken an der Wand! Damals hat die „verpennte“ EU-RL zur „Opt-Out“ Lösung geführt und der Bw nochmals 5 Jahre zum „Weiterpennen“ verschafft. So war es denn auch in Penzing beim LTG 61 stets am Freitag mit der Flugplatzfeuerwehr bis Ende 2008, bis man die EU-RL in Griff bekam und bis dahin mit der Transall in Oberpfaffenhofen landete sowie gut 1.200 € für jede Landung und ca. 9 € für jeden Pax löhnen mußte.
Völlig unterschätzt hat man auch die Rekrutierungs- und Nachwuchsproblematik bei den Bw-Flugplatz-Feuerwehren, denn das sind Spezialisten, die ersten einen Lehrberuf oder gar einem Meisterbrief mitbringen müssen und zweitens soweit ausgebildet sein wollen, daß man diese im Flugbetrieb auch einsetzen kann. Zudem wird (wurde) dem Feuerwehrpersonal in den aufgelösten/aufzulösenden Standorten nie eine realistische Möglichkeit, geschweige denn ein wirklicher Anreiz geboten, in neue Standorte zu wechseln. Vielmehr wurden/werden die allermeisten Stellen abgebaut (z.B an den früheren Flugplätzen der Divisonsstaffeln, in Mendig, Rheine, Itzehoe, Ahlhorn, Hopsten, Memingerberg, Kiel-Holtenau, Trollenhagen, Fürstenfeldbruck, Kaufbeuren, demnächst Penzing, Erding, Hohn und alsbald auch Roth). Also alles Andere als ein Personalproblem, das aus heiterem Himmel kam und erst jetzt akut ist!
Nur die US Army und US Air Force erkannte trotz vehementen Abbau der Zvilangestellten speziell bei den Flugplatzfeuerwehren sehr schnell, daß in der EU die Schere zwischen den neuen Arbeitsschutzrichtlinien mit Veränderung der Arbeitszeitobergrenzen, Bezahlung und Auftragserfüllung bei reduziertem Personalaufwand, entweder mit mehr Personal und/oder mit höheren Kosten, d.h. Entgelde für Überstunden lösbar ist. So kenne ich das von den US-Plätzen in Katterbach und Illesheim. Peinlich, die Amis sind hier offenbar die besseren Europäer und vielleicht auch im Bereich der Flugplatzfeuerwehren der attraktivere Arbeitgeber?!
Eine „Lex-Specialis“ hat das BMVg längst verschlafen, die EU-Arbeitszeit-Richtlinie (RL 2003/88/EG) ist mittlerweile juristisch festgenagelt, und keiner der vielen „Keiner“ im BMVg hat bislang etwas unternommen bzw. will es gewesen sein. Entsprechend wurde (mußte) die Opt-Out-Regelung für das Bw-Feuerwehrpersonal rückwirkend zum 1. Oktober 2012 geändert und bis zum 31. Dezember 2017 verlängert werden (http://www.vab-gewerkschaft.de/archive/71/Opt-Out+Regelung+f%C3%BCr+den+Bereich+der+Bundeswehrfeuerwehr+verl%C3%A4ngert+und+Verbesserung+bei+den+Zeitzuschl%C3%A4gen.html). Nur das Nachwuchs- und Rekrutierungsproblem hat man gründlichst verpennt! Wie der aktuelle „Keiner“ heißt, wissen wir auch alle. Und die Abteilung IUD ist Bestandteil des BMVg, um mal bei den Verantwortlichkeiten des Ministers zu bleiben.
Irgendwie erinnert mich die ganze Diskussion an die Umgliederung der HFlg-Bataillone im Zuge der Aufstellung der HFlg-Regimenter und das damalige Theater mit der Umstrukturierung der Flugplatzfeuerwehren wie z.B. in Oberschleissheim und Roth sowie den Neuaufbau in Mitterharthausen mit der HlgStff 4 der Fall. Das war aber „erst“ im April 1971! Zurückgegliedert vom GebHflgBtl 8 zur GebHflgStff 8 samt BGS-Stff-Süd am Platz hatten wir in Oberschleißheim trotz Versetzungen und veringertem STAN-Soll endlich genügend Feuerwehrleute und dann ging nach wenigen Wochen die Kommandiererei nach Roth und Mitterharthausen für gut 1/3 der Sollstärke los. Zunächst mußten also die konsequenten Flugbetriebseinstellungen erst einmal richtig weh tun, Ärger vom Wehrbeauftragten folgen und als Sahnehäubchen obendrauf gab es noch ein paar diskrete Hinweise auf die Olympiade 1972. Dann waren urplötzlich die Lösungen da und Roth sowie Mitterhardhausen wurden halbwegs personell aufgestockt bzw. neu aufgestellt. Dafür folgte in Oberschleissheim nach der Olympiade ein „sozialverträglicher Abbau“, sprich ausgeschiedene Feuerwehrleute wurden nicht ersetzt und das Problem war „erfolgreich“ verschleppt. Derart wiederholte sich das Ganze mit jeder erneuten Umgliederung der HFlg-Truppe sowie in immer kürzerer Folge und man hat nichts aus der Vergangenheit gelernt. Bei Lw und Marine dürfte es wohl bis heute auch nicht anders gewesen sein?
Von dem Fehl von 5 Mann bei 72 Mann Sollstärke in Wunstorf einmal abgesehen, ist die in den Schaumburger Nachrichten (http://www.sn-online.de/Schaumburg/Seeprovinz/Wunstorf/Stadt-Wunstorf/Transall-bleibt-am-Boden) berichtete Stellungnahme des Kommodore, das Problem beruhe auf der jüngst erfolgten Unterstellung der Bw-Flugplatzfeuerwehren unter das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), offenbar beschähmendes Unwissen und ansonsten eine höchst blamable Ausrede für ein vom BMVg seit „anno-toback“ verdrängtes bzw. verschlafenes sowie spätestens seit mehr als 10 Jahren durch das Eu-Recht verschärftes Problem. Das BMVg ist nicht erst seit heute lernresistent, es war ja stets „nur“ das bei den Flugplatzkommandanturen (Heer) halbwegs fürsorglich verwaltete Stiefkind „Flugplatzfeuerwehr“.
Tatsache ist, daß in 2000 und 2003 der EuGH Grundsatzurteile zu den Bereitschaftszeiten von Ärzten fällte. In Folge wurde das deutsche Arbeitszeitrechtsgesetz geändert, also seit 01.01.2004 endgültig Bereitschaftszeiten als Arbeitszeiten gelten. Diese müssen mit Freizeit ausgeglichen werden und dürfen nicht ausschließlich als bezahlte Überstunden abgegolten werden. Das Arbeitszeitrechtsgesetz gilt aber für alle Arbeitnehmer und auch für Beamte, also auch für die Bw-Feuerwehren. Wie bereits durch andere Kommentatoren gesagt, die Zahl der Feuerwehrleute wurde in den letzten 10 Jahren stetig abgebaut und wenn ein Teil im Dienstzeitausgleich ist, sind schlichtweg nicht mehr genügend Kräfte verfügbar, um den Flugbetrieb durchführen zu dürfen.
Bereits seit 2008 steht man bei den BW-Flugplatzfeuerwehren endgültig mit dem Rücken an der Wand! Damals hat die „verpennte“ EU-RL zur „Opt-Out“ Lösung geführt und der Bw nochmals 5 Jahre zum „Weiterpennen“ verschafft. So war es denn auch in Penzing beim LTG 61 stets am Freitag mit der Flugplatzfeuerwehr bis Ende 2008, bis man die EU-RL in Griff bekam und bis dahin mit der Transall in Oberpfaffenhofen landete sowie gut 1.200 € für jede Landung und ca. 9 € für jeden Pax löhnen mußte.
Völlig unterschätzt hat man auch die Rekrutierungs- und Nachwuchsproblematik bei den Bw-Flugplatz-Feuerwehren, denn das sind Spezialisten, die ersten einen Lehrberuf oder gar einem Meisterbrief mitbringen müssen und zweitens soweit ausgebildet sein wollen, daß man diese im Flugbetrieb auch einsetzen kann. Zudem wird (wurde) dem Feuerwehrpersonal in den aufgelösten/aufzulösenden Standorten nie eine realistische Möglichkeit, geschweige denn ein wirklicher Anreiz geboten, in neue Standorte zu wechseln. Vielmehr wurden/werden die allermeisten Stellen abgebaut (z.B an den früheren Flugplätzen der Divisonsstaffeln, in Mendig, Rheine, Itzehoe, Ahlhorn, Hopsten, Memingerberg, Kiel-Holtenau, Trollenhagen, Fürstenfeldbruck, Kaufbeuren, demnächst Penzing, Erding, Hohn und alsbald auch Roth). Also alles Andere als ein Personalproblem, das aus heiterem Himmel kam und erst jetzt akut ist!
Nur die US Army und US Air Force erkannte trotz vehementen Abbau der Zvilangestellten speziell bei den Flugplatzfeuerwehren sehr schnell, daß in der EU die Schere zwischen den neuen Arbeitsschutzrichtlinien mit Veränderung der Arbeitszeitobergrenzen, Bezahlung und Auftragserfüllung bei reduziertem Personalaufwand, entweder mit mehr Personal und/oder mit höheren Kosten, d.h. Entgelde für Überstunden lösbar ist. So kenne ich das von den US-Plätzen in Katterbach und Illesheim. Peinlich, die Amis sind hier offenbar die besseren Europäer und vielleicht auch im Bereich der Flugplatzfeuerwehren der attraktivere Arbeitgeber?!
Eine „Lex-Specialis“ hat das BMVg längst verschlafen, die EU-Arbeitszeit-Richtlinie (RL 2003/88/EG) ist mittlerweile juristisch festgenagelt, und keiner der vielen „Keiner“ im BMVg hat bislang etwas unternommen bzw. will es gewesen sein. Entsprechend wurde (mußte) die Opt-Out-Regelung für das Bw-Feuerwehrpersonal rückwirkend zum 1. Oktober 2012 geändert und bis zum 31. Dezember 2017 verlängert werden (http://www.vab-gewerkschaft.de/archive/71/Opt-Out+Regelung+f%C3%BCr+den+Bereich+der+Bundeswehrfeuerwehr+verl%C3%A4ngert+und+Verbesserung+bei+den+Zeitzuschl%C3%A4gen.html). Nur das Nachwuchs- und Rekrutierungsproblem hat man gründlichst verpennt! Wie der aktuelle „Keiner“ heißt, wissen wir auch alle. Und die Abteilung IUD ist Bestandteil des BMVg, um mal bei den Verantwortlichkeiten des Ministers zu bleiben.
@ Vtg-Amtmann
Einen kleinen Einspruch hätte ich schon Euer Ehren !
Soweit alles richtig, aber das Personal von aufgelösten Bw-Feuerwehren (Beamte und Arbeitnehmer) ist nicht mit aller Konsequenz auf einen neuen Arbeitsplatz versetzt worden (so wie es bei Soldaten gehandhabt wird), sondern ist im Zweifelsfall eher in Altersteilzeit und Härtefallregelung in Frühpension gegangen. Würde man nicht mit zweierlei Maß zwischen Soldaten und Beamten arbeiten, wäre das Problem nicht ganz so gravierend, auch wenn natürlich der Nachwuchs sträflich vernachlässigt wurde.
Wie sagte @Adelheit Grundsatz Zivilpersonal: „Unterbringung vor Aufgabenerfüllung“
@ Vtg-Amtmann
hört, hört !
@ Georg
Also ich weiß auch von wenigen Arbeitnehmern die vor ca. 8 Jahren vorzeitig in die Altersteilzeit gegangen sind, das waren aber auch FW-Leute der ersten Stunde die zuvor noch als Maurer oder dergleichen gearbeitet hatten. Ob man die noch wo anders sinnvoll hätte einsetzen können bezweifel ich weil das auch die Zeit der großen Reduzierungen war, abgesehen davon wäre es Rententechnisch eine Sauerei gewesen.
Und der Vergleich mit den Soldaten ist meiner Meinung nach absolut unzulässig, weil Soldaten in diesem Alter schon seit zig Jahren in Pension sind.!!! Außerdem weiß ich was mich erwartet wenn ich als Soldat unterschreibe, als Beamter mittlerweile auch(obwohl ich da auch eine andere Meinung habe-Stichwort Personalführung, vereinbarkeit von Familie und Beruf, Fürsorge-in der Regel ist der Mensch kein Nomade)
Die Opt out ist zwar verlängert aber mit gänzlich anderen Rahmenbedingungen, wollen mal Sehen wer alles für ca 3€ Stundenlohn arbeiten geht, bei 50-80-100km Anreise muß ich da ja noch VIEL Geld mitbringen. Wie sagte ein Kollege so treffend „in erster Linie geh ich zur Arbeit um Geld zu verdienen².
———-NO OPT OUT——
@ Vtg-Amtmann
Zitat:
„Tatsache ist, daß in 2000 und 2003 der EuGH Grundsatzurteile zu den Bereitschaftszeiten von Ärzten fällte. In Folge wurde das deutsche Arbeitszeitrechtsgesetz geändert, also seit 01.01.2004 endgültig Bereitschaftszeiten als Arbeitszeiten gelten. Diese müssen mit Freizeit ausgeglichen werden und dürfen nicht ausschließlich als bezahlte Überstunden abgegolten werden. Das Arbeitszeitrechtsgesetz gilt aber für alle Arbeitnehmer und auch für Beamte, also auch für die Bw-Feuerwehren. “
Also für meinen Teil habe ich mir mal die Zeit genommen und alle Abrechnungsbelege nochmals vorgenommen. Was kam heraus? seit 2001, also von Anfang an bis zum AZE 2007 habe ich für 2898 Stunden keinen Ausgleich erhalten. Weder in Freizeit noch in Geld. Die Insider wissen wie die Abrechnungen damals geführt wurde. Ab 2007 bis 2013 zum neuen AZE waren es nochmals 543 Stunden. Zeiten die vom Dienstherr, durch seine mir noch bis zum heutigen Tage unverständliche Art und Weise der Abrechnung.
Ich denke, dass es den größten Teil der Kollegen genauso geht.
Und das mit der Altersgrenze bis 63 Jahren ist mehr als nur völliger Schwachsinn.
Die meisten Generale denken ausschliesslich an ihre schulterklappe, wenn einer Rückgrat hat, geht er nach 14 Jahren im dienstgrad einsterner nach Hause.
Siehe München
Btw: die Fürst wrede Kaserne hat ein gutes, sie dient als schlechtes Beispiel für öpp und hat andere davon abgehalten ähnliche Projekte zu verfolgen,
Der Vertrag wurde vorenthalten damit die Soldaten nicht wissen wozu die Firma verpflichtet ist !
Ich hoffe, dass unsere anerkannt gute Bundeswehr nach den Koalitionsverhandlungen einen Minister/Dienstherrn bekommt, der den Überblick behält, die erhebliche Fehlerquote Schritt für Schritt gen Null führt und auch die notwendige Empathie für dieses besondere demokratische Gebilde Bundeswehr mit seinen Menschen aufbringt.